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Neuneinhalb

von

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Eins

Es war knapp ein Monat vergangen, seit Roxas die Organisation verlassen hatte. Axel begann langsam sich Sorgen zu machen. Er meldete sich nicht. Roxas war wie vom Erdboden verschluckt. Axel ging jeden Tag zum Briefkasten um nach zu sehen, ob Post drinnen war. Er öffnet die Tür, schaut hinein. Nichts. Nie war auch nur ein einziger Brief darin vorhanden, nur Werbung, bunte, grässliche Webung. Eines Morgens allerdings öffnete er den kleinen Kasten vor dem Schloss. Das was er im Briefkasten fand zauberte sogleich ein Lächeln auf seine Lippen. Ein kleiner weißer Umschlag. Als Empfänger war Axel angegeben. Die Handschrift erkennte er sofort. Roxas. Dieser Brief wurde eindeutig von Roxas geschrieben. Er ging ins Schloss, zurück auf sein Zimmer, legte sich in sein Bett und begann zu lesen.

12.09.1992

Liebster Axel,

entschuldige bitte, dass ich Dir erst jetzt schreiben kann. Ich habe einen Platz gefunden, an dem ich nun wohnen kann. Es ist wunderschön hier. Die Stadt heißt Twighlight Town. Ich gehe zur Schule, wie ein normaler Mensch! Es ist unglaublich! Du müsstest hier sein. Es würde Dir auf jeden fall sehr gefallen.

Mein Zimmer ist recht klein, aber erst mal besser als keines. Ich bin bei einer netten Familie untergekommen, die noch einen Raum zu vermieten hatten. Ich bezahle nicht sehr viel. Das Geld für die Miete bekomme ich durch kleine Jobs, die hier den Bewohnern der Stadt angeboten werden. Gestern erst habe ich gut 50 Taler durch das Austragen der Post verdient.

Axel, ich weiß nicht, was ich tun soll. Es ist merkwürdig. Wir haben immer alles gemeinsam gemacht. Du bist mein bester Freund, aber Du küsst mich zum Abschied. Axel... wie soll ich das verstehen? Es ist schwer Deine Gedanken erraten zu wollen. Das merke ich. Aber bitte sage mir wie Du das gemeint hast. „Ich schon.“... wir sind Niemande. Wir können niemanden vermissen. Wir haben keine Gefühle!

Was denkst Du grade?

Wie geht es Dir?

Ich mache mir sorgen. Und das ist komisch, denn ich mache mir ja sonst nie sorgen... Ich habe aber das Gefühl, dass es Dir nicht gut geht.

Bitte schreib mir. Meine Adresse steht auf der Rückseite.

Sei umarmt,

Roxas

Axel legte den Brief zur Seite. Er setzte sich an den Tisch, versuchte etwas zuschreiben. Ungefähr zwanzig Blätter musste er nun schon weggeworfen haben. Es war spät geworden. Axel legte alles beiseite, nur den Brief tat er neben sein Kopfkissen und schlief ruhig ein.
 

~
 

20.09.1992

Roxas,

was bin ich froh endlich von Dir gehört zu haben! Ich habe mir solche sorgen gemacht, dachte, Dir sei etwas passiert. Ich bin hier fast schon gestorben.

Es ist hier so ruhig ohne Dich. Keiner mehr da, mit dem man lachen kann, mit dem man reden kann oder Larxenes Shampoo mit schwarzer Farbe versehen kann. Wir haben hier nichts mehr zu lachen. Demyx macht irgendwie keine Musik mehr. Und auch Zexion wirkt deprimierter als sonst. Es ist komisch einsam ohne Dich. Bitte komm doch bald wieder.

Roxas... es ist für mich wirklich schwer ohne Dich. Jeden Tag sitze ich hier und denke an Dich. Ich vermisse Dich so sehr.

Auch wenn wir Niemande sind, können wir nicht trotzdem Zuneigung für andere empfinden? Warum sollten wir ohne Gefühle sein? Warum sollten wir keinerlei Empfindungen für wesen haben, die wir mögen?

Ich weiß, dass es Dir unmöglich erscheint, aber ich mag dich sehr, mein lieber Roxas. Das zu schreiben ist nicht einfach, auch die richtigen Worte zu finden fällt mir schwer.

Was, wenn ich dich wirklich mag? Was, wenn ich nicht mit einer Freundschaft einverstanden bin? Was, wenn ich Dich umarmen will, Dich liebkosen will, Deine warmen, roten Lippen küssen will?

Roxas, was ich versuche Dir zu sagen, ist:

Ich liebe Dich.

Sei zärtlich geküsst,

Axel

Roxas tat den Brief auf seinen Schreibtisch. Was er da gelesen hatte, konnte er nicht fassen. Axel war sein bester Freund. Was sollte er jetzt tun?

Wann auch immer er nun in sein Zimmer kam, sah er den Brief auf dem Schreibtisch, der zu sagen schien: „Beantworte mich!“ Doch Roxas tat nichts dergleichen. Lange noch lag der Brief unbeantwortet da.
 

~
 

Axel sah immer und immer wieder in den Briefkasten. Nichts. Er war jedes Mal leer. Und mit jedem mal wurde die Vermutung stärker, er hätte etwas falsches geschrieben. Jeden tag tat er das selbe. Er stand auf, machte Kaffee für alle, aß alleine etwas in der Küche, während die anderen noch schliefen, ging nach draußen und setzte sich in den Park einer anderen Welt. Nur Twighlight Town hatte er noch nicht finden können. Im Park waren immer viele Menschen. Väter und Mütter spielten mit ihren Kindern fangen, die Kinder spielten mit anderen Kindern verstecken und Hunde tobten über die Wiesen. Axel setzte sich meist auf eine Bank und sah dem Geschehen zu. Eines sommerlichen Tages kam eine junge Frau. Sie fragte ob neben ihm noch platz sei, und er nickte höflich. Sie setzte sich neben ihn und schlug eine Zeitung auf. Die junge Dame war allem Anschein nach Studentin. Axel machte diese Vermutung hauptsächlich an den vielen Büchern in ihrer Tasche fest, die sie neben sich stehen hatte. Sie hatte lange blonde Haare und blaue Augen, war ziemlich klein und zierlich gebaut. Dadurch erinnerte sie Axel an Roxas. Ja. Roxas. Sie war ihm ähnlich. Rein vom Äußeren. Er betrachtete sie eine ganze Weile.

„Wenn Sie mich weiter so anstarren werde ich noch rot.“, sagte sie verlegen. Axel sah sie an und musste lachen. „Entschuldigen Sie, aber Sie erinnern mich sehr an jemanden.“, sagte er. Die junge Frau musterte ihn.

„Erinnere ich Sie etwa an Ihre Freundin aus der Highschool, in die Sie immer verliebt waren, sich aber nie getraut haben sie anzusprechen? Wenn das so ist, dann sollte ich besser gehen, denn dann war es keine gute Idee von mir.“, sagte sie.

„Welche gute Idee?“

„Dass ich mich endlich entschlossen habe mich neben Sie zu setzen.“, meinte sie. Axel sah sie fragend an. Sie erklärte ihm, dass sie seit über zwei Monaten in dieser Stadt wohnte und jeden Tag in diesen Park ginge um sich auf einer Bank auszuruhen. Seit knapp einer Woche sitze er nun ebenfalls in diesem Park und er wäre ihr aufgefallen. Sie gab zu, dass sie gefallen an seinem sehnsüchtigen Blick gefunden habe. Axel sah der jungen Frau gebannt auf die Lippen. Sie sprach ähnlich wie Roxas. Auch der Akzent war fast identisch.

„Mein Name ist Axel.“, unterbrach er sie und reichte seine Hand.

„Roxana! Ich heiße Roxana.“, lächelte sie und nahm erfreut seine Hand. Sie entschuldigte sich mehrmals, dass sie soviel rede, aber sie würde hier in der Stadt kaum jemanden kennen. Axel hörte ihr zu und lächelte. Sie verabredeten sich nun für den nächsten Tag. Und auch am darauffolgenden sahen sie sich wieder. Er war gebannt von ihren Worten, die denen von Roxas so ähnlich waren. Die nächste Woche ging schnell vorüber.
 

~
 

Roxas ging jeden Tag zur Schule und traf sich danach mit seinen Freunden in ihrem kleinen Unterschlupf. Durch sein Aussehen und seine Größe hätte man ihn leicht für einen Mittelschüler halten können, aber ging bereits in die dritte Klasse der Highschool. Wenn er Abends nach Hause ging dachte er bei der Abenddämmerung an Axel, da die Sonne eine ähnliche Färbung bekam, wie dessen Haare. Er musste lächeln und ging in sein Zimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hana_no_Kon
2008-10-28T16:30:37+00:00 28.10.2008 17:30
Hachja ... Ein Liebesgeständniss per Brief ...
*wäh* warum schreibt Roxy nicht zurück?! In die Ecke mit dir und schäm dich, Roxas!!!
Roxana? ... Oje, Aku darf sich nicht in sie vergucken!

Spannend, ich les mal weiter!

-Der lächelnde Schatten grüßt- ^^
Von:  Vava
2008-09-16T07:11:24+00:00 16.09.2008 09:11
:)

TOLLIIIIIII
voll toll^^
aber das rox nicht zurückschreibt...
böser rox *roxas tadelnd anseh*
und axel... ich kann ihn ja versthen Xd liebeskummer ist schon schwer zu ertragen XDDD
aber wehe der fängt was mit roxana an :PPP
aber schönes kappi ^^
freu mich wenn es weitergeht
byby man liest sich XDD
murky


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