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Das letzte Spiel

eine Matt und Mello FanFic
von

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The one and only chapter :)

Da war eine Lücke! Wenn er den grünen Stein jetzt einmal drehte, würde es passen und dann...

„Verfickte Scheiße!“, fluchte Matt. Einmal zu viel gedreht und Zack! Der Stein stieß oben an und das Spiel war verloren.

Er seufzte. Wie war er nur hier gelandet? In einer modrigen alten Lagerhalle, umgeben von kaputten Schaufensterpuppen und abgedeckten Möbelstücken, mit Ausnahme der braunen Ledercouch, auf der er saß, und mit nichts als dem Tetrisspiel auf seinem Handy.

Keine Playstation, keine Xbox, kein DS, nicht einmal ein einfacher Gameboy. Und bis auf eine letzte, für später reservierte Zigarette war die Schachtel leer.

Also saß er hier und verlor ein Spiel nach dem anderen und ärgerte sich maßlos darüber.

Und Mello war an allem schuld. Nur konnte Matt ihm diese Schuld gar nicht zuschreiben, denn schließlich hatte er der Sache von sich aus zugesagt. Aber das war gewesen, bevor er wusste, dass er sein gemütliches Zuhause mit sämtlichen Spielkonsolen verlassen musste.

Erneut seufzend fuhr er sich durch das rote Haar, das dringend wieder einen Schnitt nötig hatte und fing eine neue Partie Tetris an (mit schlechten Aussichten, jemals den Highscore zu knacken, denn für Puzzlespiele wie Tetris war Matt nicht gemacht), als Mello aus dem Nebenraum kam.

„Ich hab mit Halle gesprochen“, sagte er.

„Deine Spionin bei Near?“, fragte Matt, ohne aufzublicken. Mist! Schon wieder verloren!

„Ja. Sie sagte, Near wolle die Sache bald beenden. Indem er Kira Namen in das Buch schreiben lässt. Beziehungsweise seinen Stellvertreter. Wichtig ist jedenfalls, dass Near bald am Ziel ist.“ Mellos Stimme wurde lauter.

Schließlich gab Matt es auf und legte das Handy beiseite.

Zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, sah er Mello an und erschrak: Sein Freund sah irgendwie resigniert aus und das, obwohl er noch vor ein paar Tagen so siegessicher gewirkt hatte. Dieser Ausdruck von Schwäche stand ihm überhaupt nicht.

„Wir können es doch immer noch schaffen, Mell“, wiedersprach Matt, mehr um Mello zu ermutigen, als aus Überzeugung. „Dein Plan, diese Takada zu kidnappen, ist gut. Wir würden vor Near an Kira kommen. Es könnte funktionieren.“

„Könnte es, Matt. Es könnte aber auch verdammt schief laufen.“

Anscheinend fand Mello seine Schuhspitzen auf einmal sehr interessant.

„Du glaubst, wir würden drauf gehen“, stellte Matt fest.

„Du nicht. Wenn alles glatt liefe, dann würdest Du bei dieser Sache nicht sterben. Und ich... ich werde definitiv sterben.“ Er ließ sich betont lässig neben Matt auf die Couch fallen, aber dass das nur Schauspiel war, erkannte dieser sofort.

Mello ging also davon aus, dass er sterben würde. Und ach, wenn Matt sich gerne gesagt hätte, dass er Unrecht hatte, sah er ein, dass man bei dem Kira-Fall sowieso früher oder später sein Leben ließ. Er war sich dessen bewusst gewesen, als er zugesagt hatte, und er war es jetzt noch. Trotzdem war da noch ein winziger Hoffnungsfunke, der nicht verschwinden wollte.

„Also ist die Sache abgeblasen?“, fragte er Mello mit gemischten Gefühlen, aber eher erleichtert als erschüttert.

„Nein. Nur werde ich... ich meine, wir, damit nicht gegen Near arbeiten, sondern für ihn. Wir werden ihm helfen.“

Matt traute seinen Ohren kaum noch. Was sagte Mello da?

„Wir sollen also für Near sterben?“, fragte er ungläubig. Mello tat vieles, was er nicht verstand, aber das hier war der Gipfel von allem.

„Scheiße, Matt, ich sagte doch schon, Du wirst nicht sterben! Und ja, diese Aktion wird nur noch das Sprungbrett für Near sein... ja...“ Das letzte Wort war kaum mehr als ein Flüstern.

Mello sank neben Matt in sich zusammen, das Gesicht in den Händen vergraben und von blondem Haar verdeckt, und dieser Zustand seines Freundes jagte Matt eine Heidenangst ein.

Wenn selbst Mello es nicht schaffte, stark zu bleiben, wie sollte er dann?

Trotzdem zwang er sich, ruhig zu bleiben und legte tröstend einen Arm um die lederbekleideten Schultern, als schließlich vereinzelte Tränen auf den schmutzigen Boden tropften.

„Ich kann nicht gegen ihn gewinnen“, stieß Mello hervor. „Ich bin der ewige Zweite und ich konnte es bis zuletzt nicht ändern.“

„Naja, immerhin warst Du schon immer besser als ich. Du kannst Dich immer noch überlegen fühlen.“ Ein schwacher Aufmunterungsversuch, dachte sich Matt, der damals der Dritte im Wettstreit um Ls Nachfolge, den diese Leistungsvergleiche aber nie interessiert hatten.

„Danke, Matt“, antwortete Mello ironisch. Er blickte auf, vermied es aber, Matt in die Augen zu sehen. Alle Härte war aus seinem Gesicht gewichen und Matt brachte dieser Anblick beinahe dazu, mit seinem Freund mit zu weinen.

„Near selbst wird niemals so gut sein wie L, das weiß ich und das weiß er. Aber...“ Er schlug wütend mit der Faust auf die Sofalehne. „Verdammte Scheiße! Ich muss das für ihn tun. Dann kann er Kira schnappen und es war nicht alles umsonst.“

Zusammen sind wir so gut wie L, nein, dann sind wir besser, das hab ich jetzt endlich kapiert. Und das ist das einzige, was für mich noch zählt. L ein würdiger Nachfolger zu sein.“

Ja, das war schon immer Mellos Lebensziel gewesen.

„Also willst Du so sicher gehen, dass das Notizbuch echt ist? Ich meine, Mikami wird ja wohl kaum das Risiko eingehen wollen, dass diese Takada irgendetwas ausplaudert.

Das soll Near helfen?“

Mello lächelte. „Siehst Du, viel schlechter als ich bist Du wirklich nicht. Ja, das wird Near helfen. Was immer Near mit dem Buch vorhat, er braucht das echte.“

Matt nahm die Hand zurück, die immer noch auf Mellos Schulter lag. „Du willst das Ganze also wirklich für Near tun.“

„Wofür denn sonst, Matt?“ Es liefen keine Tränen mehr über Mellos Wangen. Er hatte sich wieder gefasst, aber traurig sah er immer noch aus.

„Ich tu das alles eh nur für Dich, Mello, frag nicht mich.“ Er schüttelte den Kopf.

Jetzt endlich schaute Mello ihm in die Augen und Matt, ausnahmsweise mal ohne Videospiel-Beschäftigung (Tetris!), schaute zurück.

Den blonden Freund seinerseits ohne Schokolade zu sehen war merkwürdig, aber die war ihnen, wie auch die Zigaretten, kurz zuvor ausgegangen.

„Ich bin wohl ziemlich undankbar, was?“ Schon wieder ein schwaches Lächeln. „Ich wollte Dir danken, dass Du das alles mitgemacht hast. Danke, Matt. Immerhin sind wir bis hierhin gekommen.“

Er nahm Matts Hand und drückte sie.

Dieser zuckte leicht zusammen. Diese Art von Berührung war ja nichts wirklich Neues, nur... Mellos Tod war bei diesem Plan fast unumgänglich, jetzt, wo er als Verlierer des Spiels hervorging.

Matt konnte Glück haben, bei seinem Spielzug, aber er wusste gar nicht genau, ob er das wollte. Ein Leben ohne Mello.

Schließlich war da noch das ganze Gefühl, das ihm irgendwie zuwider war und gleichzeitig so wunderschön, von dem er immer geglaubt hatte, es gäbe es nicht, bis er seinen Freund wiedergesehen hatte.

„Heute Abend, also?“, fragte er mit belegter Stimme.

Mello nickte und schluckte merklich. Auch er hatte also Angst vor der Aktion.

„Wir sollten etwas haben, an dem wir festhalten können, wenn es soweit ist“, schlug Matt vor.

„Und an was denkst Du da?“, fragte Mello, nach einer kurzen Pause.

Und Matt fuhr ruckartig nach vorne und presste seine Lippen auf Mellos, was irgendwie merkwürdig war, obwohl ebenfalls nichts Neues, aber angesichts der Situation, dass dies wahrscheinlich ihr letzter gemeinsamer Nachmittag war. Aber es war auch irgendwie schön und das war die Hauptsache.

„Etwas Gutes hatte der ganze Mist hier allerdings doch“, bemerkte Mello, leicht außer Atem.

„Was?“

„Dass ich noch einmal die Chance hatte, Dich herumzukommandieren.“ Er grinste, auch wenn es nicht wirklich ein unbeschwertes, glückliches Grinsen war, aber immerhin ähnelte es wieder seinem alten, Matt so gut bekannten, Ich.

Dann küsste er Matt erneut.
 

Und so hatten sie, die in dieser Nacht ihr Leben aushauchen würden, der eine erschossen auf einer nächtlichen Straße, der andere über dem Lenkrad eines Lasters, etwas, an das sie sich zurückerinnern konnten, einen schönen letzten Moment, der ihnen die wenigen Sekunden, die sie noch hatten, versüßte.
 

Und zeigte, dass es das alles wert gewesen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  kissy-chan
2010-03-28T20:29:20+00:00 28.03.2010 22:29
uii schööön!!T.T
is echt toll geworden!!^^
Von: abgemeldet
2010-01-10T00:03:32+00:00 10.01.2010 01:03
Awwwwww *Tränen in den augen hab*
Zuuuu süß T.T
Und du kannst echt super schreiben ;)
Von:  NithrilMusic
2008-12-27T12:16:41+00:00 27.12.2008 13:16
YAY *.*
das war ja auch wider echt süß..
*grinz*
maaaaaaaaaaaaaan... warum kannst du so gut schreiben???
*poke*
Von: abgemeldet
2008-11-15T22:40:01+00:00 15.11.2008 23:40
gott wie süß ;___; Die tun einem echt leid =(
toll gemacht ^^
Von:  Sehun
2008-10-10T23:10:50+00:00 11.10.2008 01:10
ich fand den schluss sehr schön...
i-wie hatte der was ^^
toll gemacht ;)
*kekse dalass*

glg deine akaoni
Von:  Alatar
2008-09-15T21:27:43+00:00 15.09.2008 23:27
Whoa, das ist ja wirklich schön~
T__________T
guter, flüssiger schreibstil, leicht zu lesen, keine rechtschreibfehler ^^
und die idee ist echt einfach nur genial :D
wunderschön geschrieben~



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