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Master of disaster

L.Ch.: The Way Things Are
von

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Embarrassing Red

Embarrassing Red
 

Die Sonne strahlt vom Himmel als gäbe es kein morgen, schickt ihre Strahlen überall hin, in jedes kleine Menschenherz, in jeden Schatten, in jede dunkle Ecke, die es gibt auf dieser Welt. Vögel zwitschern munter und ein paar Grillen zirpen in den Büschen hinter mir. Der Himmel, den ich durch das Blätterdach sehen kann, ist wolkenlos und von einem strahlenden blau. Fast so blau wie der Ozean in diesem Ort in Frankreich, wo meine Familie vor ein paar Jahren Urlaub gemacht hat. Wunderschön. Friedlich.

„Hinata!“, grollt eine Stimme hinter mir und ich zucke heftig zusammen und ziehe ärgerlich die Augenbrauen zusammen, als Ino hinter mir einen kleinen Kicheranfall bekommt. Sie liebt es, mich mit dieser grausam-sadistischen Stimme zu erschrecken, die ich allenfalls bei dunkler, tiefster Nacht aus einer dunklen, gefährlichen Seitengasse erwarten würde, Sekunden bevor ich brutal vergewaltigt, verstümmelt und in Fingergroßen Stücken an meinen Vater zurück geschickt werde. Mir stellen sich alle Haare auf.

„Ja, Ino?“, frage ich sie ein wenig ärgerlich und runzele die Stirn, um meinen Unmut auszudrücken. Sie weiß zwar sowieso, dass ich das hasse, aber eine kleine Memo kann nicht schaden. Ich wünschte, die Welt würde mich in solchen Momenten einfach nur in Ruhe meinen blauen Himmel anstarren lassen. Das Schicksal ist entweder eine fiese Kräuterhexe oder ein Mann. Oder meine Grundschulenglischlehrerin.

Ino, die nichts von meinen düsteren Gedanken ahnt, lässt sich grinsend neben mich fallen und stößt mich mit dem Ellenbogen in die Seite. „Dein göttlicher Cousin ist gerade vorbeigekommen. Sakura sagt, er sah wütend aus und hatte ein ziemliches Tempo drauf - hat sie noch nicht mal bemerkt!“ Dabei kichert sie vergnügt und auch auf mein Gesicht schleicht sich ein kleines Grinsen. Mit meinem ‚göttlichen Cousin’ ist Neji gemeint. Wir kennen uns seit wir klein sind, sehen uns aber seit einigen Jahren eigentlich nur noch sehr selten und auf großen Familienfeiern, obwohl er in der selben Stadt wohnt wie ich. Natürlich kennen auch Ino, Temari und Sakura ihn deshalb - und während meine beiden blonden Freundinnen sein ziemlich gutes Aussehen und seine Intelligenz schätzen, hat Sakura sich schon seit der ersten Minute immer auffällig still in seiner Gegenwart verhalten. Sie sagt, dass sie ihn irgendwie ein bisschen unheimlich findet und manchmal kann ich ihr das auch nicht ganz verdenken… wenn er wütend oder gestresst ist, zum Beispiel. Vermutlich hat sie bei seinem Anblick sofort ihre Sachen gepackt und sich in den nächsten Busch gestürzt. Ich muss grinsen.

„Yeah!“, sagt Ino, die meine Gesichtsausdrücke beobachtet hat und nickt mir lachend zu. „So stelle ich mir das auch vor!“ Dann wirft sie einen Blick über die Schulter, von wo Tenten und Temari auf uns zukommen. Unser Wildfang legt gerade den Kopf schief und fragt: „Wer zum Teufel ist Neji?“

Temari lacht auf und schlägt ihr auf die Schulter. „Haha, gute Frage! Er ist Hinatas Cousin, aber das ist nur Tarnung.“ Tenten runzelt die Stirn und ich stöhne leise auf und schließe die Augen, um lieber die Sonne noch etwas zu genießen, während Temari begeistert fortfährt. „Eigentlich ist er nämlich ein Gott, der zu uns auf die Erde gekommen ist! Stimmt doch, oder, Ino?“

Ino nickt und streckt die Beine aus, als die anderen beiden sich uns gegenüber ins Gras fallen lassen. Temaris Augen verengen sich zu Schlitzen und sie sieht Tenten bedeutungsvoll an, deren Augenbrauen anfangen zu zucken. „Keiner weiß, warum er uns hier aufgesucht hat oder woher er wirklich kommt und was er will! Aber seine Göttlichkeit ist offensichtlich, wenn man sich näher mit ihm beschäftigt: seine Geschwindigkeit, sein Aussehen, seine Augen und seine Intelligenz! Dieser Typ ist ein wandelndes Mysterium!“

Als sie rasselnd die Luft einzieht, verdrehe ich die Augen. „Tenten, lass dir nichts einreden. Es stimmt, Neji ist mein Cousin, aber überirdisch ist er nun wirklich nicht.“

Tenten grinst. „Also, auf Saku hatte er aber eine ziemlich überirdische Wirkung, Hinata.“

Temari fängt an, hysterisch zu lachen und will mir und einer sehr gespannten Ino gerade erzählen, ob Sakura sich wirklich in die Büsche geschlagen hat oder anders entkommen konnte, als Tentens Handy klingelt. „Mann“, murmelt sie genervt, „Eines hasse ich wirklich: Da hat man gerade mal ein interessantes Thema gefunden und dann kann man es nicht zu Ende bringen!“

Tenten schmunzelt, legt nach einem Blick auf das Display auf und sieht mich bedeutungsvoll an. Entmutigt lasse ich den Kopf hängen. Ich hätte mich niemals auf diese verrückte Sache hier einlassen sollen - das bringt doch alles nichts als Ärger!

„Na los!“, sagt Ino da auch schon und springt voller Elan auf, um mich hochziehen zu können. Wenn ich auch nur ein ganz kleines bisschen fies wäre, dann würde ich jetzt einen vollkommen zusammenhangslosen Satz fallen lassen, der die Wörter „alt“, „Knacker“, „gestört“ und „sabbernd“ enthält. Mann, hat Ino ein Glück, dass ich ein sanftes Gemüt besitze. „Jaja“, murmele ich daher nur und lasse mich unter Temaris und Tentens Anfeuerungsrufen und Gelächter über die Wiese Richtung Basis ziehen. Ich bin für so eine Tätigkeit einfach nicht geschaffen. Das ist doch wie Staubsaugervertreter oder so was dämliches. Diese Leute tun mir jetzt nur noch mehr Leid!

Ino hält mir grinsend einen Ast zur Seite und winkt mich durch, um mir dann zu folgen und sich gleich neben Sakura auf die Bank fallen zu lassen, die immer noch etwas unbehaglich dreinschaut. Und bevor ich nachfragen kann, kommt mein potentielles „Opfer“ auch schon pfeifend den Weg hochgelaufen, grüßt uns alle mit einem Nicken und einem Grinsen und läuft dann auch schon schnurstracks an mir vorbei. Oh nein!

„Auf!“, ruft Ino und ich drehe mich schleunigst um, damit ich dem jungen Mann noch hinterherlaufen kann, der uns gerade so schön links liegen gelassen hat. Blonde Haare hat er und trägt etwas, von dem ich annehme, dass es eine Art Schuluniform ist. Keine Zeit, Leute anzuschauen, Hinata!, schellte ich mich selber und mache einen großen Schritt, um ihn noch am Ärmel zu erwischen, bevor er ganz um die nächste Ecke ist.

Nicht gerechnet habe ich allerdings damit, dass er sich auf der Stelle und sofort umdreht und stehen bleibt, sodass ich fast in ihn hineingelaufen wäre und einen Zusammenstoß nur knapp verhindern kann.

„Uhm“, sage ich erst mal und kann dann doch nicht umhin ihn zu mustern: seine unheimlich blauen Augen strahlen mich nämlich geradezu an und auf einmal kommt es mir lächerlich vor, den Himmel vorhin mit dem Atlantik verglichen zu haben. Das war doch nicht mehr als eine verwaschene, wässrige Kopie! Der wirkliche Ozean liegt direkt vor mir, zum Greifen nahe!

Und dann beginnen seine Augen auf einmal noch mehr zu strahlen und mein Gegenüber deutet eine leichte Verbeugung an, was mich ein wenig rot anlaufen lässt.

„Kann ich irgendwas für dich tun, Lady?“, fragt er mit einem fast schelmischen Unterton und grinst mich dabei breit an. Und ich habe irgendwie auch überhaupt kein Problem damit, dass er mich duzt. Passt auch viel besser zu ihm.

„Ähm…“, sage ich erst mal etwas verunsichert und schüttele dann leicht den Kopf, um ihn von diesen verwirrenden Gedanken frei zu bekommen.

Mein Gegenüber deutet die Geste falsch. „Nicht?“, fragt er überrascht und legt den Kopf leicht schief. „Merkwürdig! Ich hätte schwören können, dass du mich gerade am Ärmel festgehalten hast!“ Dabei klingt er so ehrlich erstaunt, dass ich lächeln muss. Schnell nicke ich diesmal und füge zur Verständlichkeit hinzu: „Ja, habe ich.“

„Ah“, erwidert er und grinst. „Dann willst du also doch etwas, oder?“

„Ähm, ja?“, antworte ich etwas verwirrt und eingeschüchtert und mein Blick schweift schnell zur Seite, wo ich in einiger Entfernung Ino und Sakura stehen sehe, bevor ich ihn wieder ansehe. Oh Gott, was wollte ich gerade noch sagen?

„Hm“, sagt mein Opfer und lächelt mich aufmunternd an, was mich noch etwas röter werden lässt. „Ich bin übrigens Uzumaki Naruto! Sehr erfreut dich kennen zu lernen!“ Dabei reicht er mir seine Hand, die ich auch nach unmerklichem Zögern ergreife.

„Freut mich auch“, erwidere ich, während ich seine Hand schüttele, „Mein Name ist Hinata Hyuuga.“

„Woah!“, ruft er daraufhin aus und springt erst mal einen Schritt zurück, um mich komplett zu mustern, während ich ein wenig geschockt bin. Was war das denn gerade? Habe ich was falsches gesagt? Ihm einen Stromschlag verpasst? Ihn unheimlich angeguckt? Etwas dummes gemacht?

Naruto aber grinst. „Hyuuga?“, fragt er noch einmal und auf mein Nicken hin fügt er hinzu: „Hyuuga wie in Neji Hyuuga?“

„Ähm, ja“, sage ich ein wenig überrascht. „Du kennst Neji?“

„Ha!“, lacht er und seine Augen leuchten wieder so unheimlich blau, „Kennen ist vielleicht etwas untertrieben! Schließlich teile ich mir eine Wohnung mit ihm.“

Baff. Okay, das hatte ich jetzt nicht erwartet. Neji ist von zuhause ausgezogen? Wann? Warum? Wieso? Wohin? „Oh“, bemerke ich reichlich intelligent, was Naruto aber nicht zu stören scheint.

„Yeah!“, antwortet er und schüttelt nun seinerseits grinsend den Kopf. „Was ein Zufall, oder? Bist du seine Schwester oder so? Ihr habt ähnliche Augen.“

Ach ja, da war ja was. Verdammt. Ich mag meine Augen wirklich nicht. Wie auch bei Neji sind sie nämlich sehr, sehr hell fliederfarben, sodass sie fast weiß aussehen. Ich finde das gruselig. Liegt wohl mal wieder an dieser Kräuterhexe da oben. „Nein“, erwidere ich auf Narutos Frage, „Wir sind Cousins - aber wir sehen uns nicht allzu oft. Ich wusste noch nicht mal, dass er umgezogen ist.“

„Hm“, kommentiert mein Gegenüber. „Das ist doch ziemlich schade, oder? Ich hätte gerne einen Cousin oder eine Cousine! Und wenn sie dann noch so süß wäre wie du!“ Dabei zwinkert er mir zu und mein Gesicht wird schlagartig tiefrot. Ich konnte mit solchen Komplimenten noch nie umgehen. Verdammt!

Naruto scheint meine Verlegenheit aber überhaupt nicht zu bemerken und fragt deshalb fröhlich weiter: „Was wolltest du denn nun eigentlich von mir, Hinata-chan?“

Chan? Ach du liebe Güte! Durch meine japanische Familienseite weiß ich genug über Suffixe, um die damit ausgedrückte Sympathie zu verstehen, aber gleichzeitig denke ich auch, dass ich sowieso nicht mehr röter werden kann. Falsch gedacht.

„Hinata?“, fragt Naruto noch einmal und ich erinnere mich, dass er etwas gefragt hat. Was ich von ihm wolle. Oh Gott, ich hab’s vergessen! War da nicht was mit Teppichen oder Staubsaugern…?

„Ähm, möchtest du einen Staubsauger kaufen?“

Stille. Naruto blinzelt überrascht und ich mache auch gleich mit. Oh nein! Ich bin manchmal echt blöd! Habe ich ihn gerade gefragt, ob er einen Staubsauger will? Ich fass es nicht! Jetzt hasst er mich. Pech gehabt, Hinata… Da triffst du schon mal einen echten Halbgott und dann musst du es dir auch gleich wieder versauen, was? Na, das ist ja typisch.

„Ähm“, sagt er denn auch und kratzt sich am Hinterkopf. „Also, eigentlich mache ich ja immer einen Riesenbogen um Haushalts- und Säuberungsmittel aller Art, weißt du? Neji und Sasuke kennen sich damit irgendwie besser aus…“ Ist das sein Ernst? Er steht da und überlegt wirklich, ob er einen Staubsauger will?! Kann nicht sein. „Also ist es vielleicht keine so gute Idee, wenn ich mir einen Staubsauger kaufen würde. Und mein Prof würde auch ein bisschen komisch gucken, wenn ich damit zum Unterricht komme. Also, Hinata-chan, echt liebes Angebot, aber irgendwie…“ Und damit zuckt er hilflos mit den Schultern. Ich bin so blöd.

Und dann kommt es noch besser!

„NARUTO!?“, donnert da nämlich eine Stimme zu uns herüber und wir zucken beide zusammen, als Neji plötzlich nur wenige Meter von uns entfernt steht. Der wirkt wirklich schlecht gelaunt und seine Augenbrauen zucken auch schon gefährlich - zumindest, bis er plötzlich mich entdeckt.

„Hinata?“, fragt er nämlich überrascht, während ich im selben Ton erwidere: „Neji?“

Naruto steht ein wenig unentschlossen zwischen uns und weiß anscheinend auch nicht wirklich, was er tun soll. Kann ich ihm nicht verdenken.

Neji allerdings bewegt sich jetzt wieder und kommt langsam auf uns zu, während er mich von oben bis unten mustert. „Hinata, was machst du denn hier?“

„Äh…“, erwidere ich einfach nur perplex, denn eigentlich sollte ich ja wirklich in der Uni sitzen. Und warum müssen mich heute eigentlich alle so genau von Scheitel bis Schuhsohle mustern? Das macht mich irgendwie nervös.

„Na, sie verkauft Staubsauger!“, springt Naruto da helfend ein, der meine Sprachlosigkeit bemerkt hat. Leider hat das nicht ganz den gewünschten Effekt.

„Bitte was?!“, fragt Neji nämlich und sieht aus, als würde er die Welt nicht mehr verstehen. Ich sollte dringend was tun.

„Nein!“, werfe ich daher einfach mal ein. „Nein, das war nur ein… eh, Versehen! Eigentlich sammeln wir Spenden für wohltätige Zwecke!“

„Spenden?“, fragt Naruto.

„Wir?“, fragt Neji.

Herrje, jemand da oben muss mich hassen. Wäre ich heute morgen doch nur zuhause geblieben! „Hm“, antworte ich und lächele zaghaft. „Ja, wir sammeln Spenden für ein Projekt und wir, das sind Temari, Tenten, Ino, Sakura und ich.“

Neji runzelt die Stirn. Hoffentlich denkt er, ich habe Semesterferien. So wie er auch. Klar, Hinata!

Naruto hingegen wendet sich wieder an mich und grinst auch wieder übers ganze Gesicht, wobei die Sonne auf sein goldblondes Haar fällt und es richtig funkeln lässt. Wunderschön.

„Spenden? Wow, das ist aber mal ne richtig gute Idee! Ich wünschte, unsere Profs würden uns auch mal solche Projekte machen lassen statt uns mit ihrem öden Unterricht zu quälen! Das ist doch sogar richtig perfekt! Man knüpft Kontakte, engagiert sich sozial und lernt nebenbei noch etwas über Vermarktung!“

Neji und ich starren Naruto an. Neji denkt wahrscheinlich, er ist ein Trottel. Ich denke, er ist ein Engel. Oder - meiner Äußerung Temari, Tenten und Ino gegenüber zum Trotz - vielleicht wirklich ein Gott. Wie kann man nur so genial sein?! Er hat mir gerade eine absolut perfekte und lückenlose Ausrede dafür geliefert, weshalb ich hier stehe! Dafür schenke ich ihm das strahlendste Lächeln, das ich auf Lager habe, und bekomme es auch sofort zurück. Ich könnte diesen Typen auf der Stelle küssen!

„Uhu“, sagt Neji und sieht mich noch immer etwas misstrauisch an. „Und dann springt ihr einfach aus dem Gebüsch und krallt euch eure armen Opfer?“ Stimmt, er hat Sakura ja nicht gesehen. Aber was jetzt? Klingt das nicht ein wenig unseriös?

„Hey“, mischt sich mein Schutzengel da auch schon wieder ein, „Das klingt nach einem Plan! Vorteil durch Überraschungseffekt, nicht wahr, Neji?“ Neji wirft ihm einen Blick zu. „Hey, jetzt guck nicht so! Du bist doch hier der Taktiker von uns beiden und müsstest das nachvollziehen können, oder?“ Und mein Cousin scheint endgültig überzeugt zu sein - oder aufzugeben. Ich glaube, in Zukunft muss ich Unterricht bei Naruto nehmen. Wie schafft er das bloß? Purer Optimismus kann es doch nicht sein, oder? Jedenfalls lege ich ihm dankbar eine Hand auf den Arm, eine Geste, die bei mir einer freudigen Umarmung am nächsten kommt, und lächele ihn an. Naruto zwinkert mir zu, bevor ihn plötzlich eine Erkenntnis zu treffen scheint. „Neji?!“, fragt er alarmiert und zieht so die Aufmerksamkeit meines Cousins wieder auf sich, „Wir schreiben heute einen Test, oder?“

„Ja“, erwidert mein männliches Ebenbild bloß und dabei schleicht sich ein fast schon fieses Grinsen auf seine Züge, als er noch hinzufügt: „Und wir sind schon sieben Minuten und 16, 17, 18 Sekunden zu spät.“

Mein blonder Schutzengel bricht in heillose Panik aus und verhaspelt sich erst mal selbst total, während er unverständliches Zeug vor sich hin murmelt. Ich mustere ihn dabei und fühle mich irgendwie ein bisschen schuldig. Schließlich habe ich ihn ja davon abgehalten, pünktlich zu sein. „Vielleicht solltet ihr dann gehen?“

Das leuchtet Naruto ein und er hört auf, gehetzt von rechts nach links zu gucken. Stattdessen kramt er jetzt hastig in seinem Rucksack und zieht dann mit einem freudigen Grinsen sein Portmonee hervor. „Yeah!“, lacht er schon fast wieder und nimmt einige Scheine aus seiner Geldbörse. „Du hast wohl Recht, Hinata-chan! Aber jetzt nimm erst mal das Geld! Die 50 sind für euer Projekt und der Rest ist für dich! Trink einen Kakao und mach dir nen schönen Tag, ne?“ Und damit drückt er mir das Geld in die Hand, packt meinen überraschten Cousin am Arm und zerrt ihn mit sich davon, was auch noch nicht viele geschafft haben.

Ich dagegen sehe den beiden noch etwas perplex hinterher und höre Neji auch leise fluchen, während Naruto fröhlich antwortet. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Also, allein dafür hat sich das Schwänzen, denke ich, schon gelohnt. Ich glaube wirklich, dass Naruto ein wundervoller Mensch ist. Und vielleicht sehe ich ihn ja auch mal wieder, wenn er doch bei Neji wohnt. Der ist immerhin mein Cousin und seine Familie sollte man wirklich nicht nur so selten sehen, oder?

Und gerade als ich gedankenverloren wieder zurückschlendern will, da dreht sich Naruto plötzlich noch einmal um und ruft mir über die Schulter zu: „Und Hinata-chan! Vielleicht solltest du nächstes Mal gleich mit den Spenden anfangen und nicht mit den Staubsaugern! Das verwirrt Menschen, die nicht so genial sind wie ich - oder sich mehr auf deine Worte als deine Augen konzentrieren!“

Damit ist er um die Ecke und ich kann ihm nur noch hinterher starren. Und als seine Worte dann langsam in mein Gehirn dringen, muss ich trotz meines kirschroten Gesichts einfach lächeln. Selbst dann noch, als Ino grinsend hinter mir auftaucht und mir auf die Schulter klopft.

Und der Himmel ist auch nicht verwaschen und langweilig - er ist nur eben himmelblau statt Ozeanblau. Aber damit kann ich, denke ich, leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von: abgemeldet
2010-09-19T18:50:07+00:00 19.09.2010 20:50
okay, ich glaube ich brauche luft :DDDD
ich lese deine ff jetzt zum zweiten mal und kann trotzdem immer noch so sehr lachen, als hätte ich sie gerade eben erst entdeckt!

ich mag es, wie du hinata darstellst. schüchtern, ruhig und so wie sie eben einfach ist. aber ihre gedanken sind ja das komplette gegenteil *lach*
das ist genial! es macht spaß eine ff zu lesen, in der klischees ein fremdwort zu sein scheinen =3

liebe grüße

Von:  Quiana
2010-06-09T18:21:37+00:00 09.06.2010 20:21
Jaja, wie ich es versprochen habe, zu jedem Kapitel einen.

›Er steht da und überlegt wirklich, ob er einen Staubsauger will?! Kann nicht sein‹
Naruto ist so knuffig mit seiner unberechenbarer Art °.°
Un dann drückt er Hinata auch noch so einen Batzen Geld in die hand.
Einfach nur köstlich.
Von: abgemeldet
2009-12-15T23:31:10+00:00 16.12.2009 00:31
Super! Also dieses Kapitel war mal wieder richtig schön lustig. Vor allem der Anfang, wo ich erstmal dachte du versuchst ultrakitschig zu sein.
Nur die Sache mit dem Spendensammeln. Sollen sie jeden von den jungs jetzt so kennelernen? Das wäre ja sehr konsturiert. Oder versuchst du eine philosophische These in Punkto Schicksal, und ist alles predeterminiert rein zu bringen? - Das wäre nämlich Scheiße.
(Apropo: Das Schicksal ist natürlich ein Mann. Sonst würde die Welt ja ein Mal im Moment am Rande des Untergangs stehen.)
Aber die Sache mit den Staubsaugern war lustig. Und Hinata war auch ein toller Charackter.
Von:  Tosuto
2009-07-25T13:56:00+00:00 25.07.2009 15:56
'„Na, sie verkauft Staubsauger!“, springt Naruto da helfend ein, der meine Sprachlosigkeit bemerkt hat. Leider hat das nicht ganz den gewünschten Effekt.

„Bitte was?!“, fragt Neji nämlich und sieht aus, als würde er die Welt nicht mehr verstehen. Ich sollte dringend was tun.'

Eindeutig die beste stelle in diesem Kapitel. xD
Naruto hat schon genial dumme Gedanken!
Ernsthaft zu überlegen ob er einen Staubsauger kaufen
soll und sich dann auch noch rechtzufertigen warum
er keinen kauft. ;DD



Von:  Dradra-Trici
2009-06-10T20:05:29+00:00 10.06.2009 22:05
Staubsauger?
Eh - lol?
War zumindest wieder ein sehr lustiges Kapitel^^
Im Übrigen toll, dass die Pairings ShikaIno und NaruHina sind^^
*dazu noch SasuSaku und NejiTen suki desu*
*weiter lesen geht*
Von:  CoffeeAddiccted
2009-05-22T14:03:04+00:00 22.05.2009 16:03
Als ich dieses Kapitel zum ersten mal gelesen hab, war ich leider Gottes gerade auf Arbeit. Ich denke dank meines Lach-Flash`s (ohne einen für die anderen ersichtlichen Grund) haben einige Kolleginnen jetzt vollends Angst vor mir (aber hey: ich werd wenigstens nicht mehr hochgenommen). Die Staubsauger Sache ist wirklich der Brüller.

Ich finde auch das du die Kapitel immer sehr gut den handelnden Personen/Paaren anpasst. Es ist schon ziemlich bewundernswert, wenn ein Autor so schreibt, dass man sich beim lesen in so verschiedene Personen wie Ino und Hinata hineinversetzen kann.

Und ich liebe diese genialen Momente die Naruto in dieser Fanfic hat, zuerst die Erklärung die er im Prolog Sasuke gibt und dann in diesem Kapitel. Und dann ist er bei letzterem auch noch auf so eine erfrischend natürliche Art Charmant (beabsichtigt/unbeabsichtig?) zu Hinata. Da würd ich glaub ich auch rot werden.

Auch die verschiedenen Einschätzungen von Neji find ich überzeugen. Ich denke es kann jeder nachvollziehen das er auf die ein oder andere Person durchaus Respekt-/Angsteinflössend wirkt und auf den nächsten wie ein klassisch aroganter Gott (eher Mythologie gemeint, als das Christentum).

Ich bin wirklich gespannt auf das nächste Paar das du dir vornimmst, bzw. auf die vertiefung derer, die sich bereits bekannt sind. Shikamaru scheint sich ja darauf zu freuen mit Ino erneut die Klingen zu kreuzen, im letzten Kapitel kam es mir zumindest so vor und wie Hinata ihre Familienbindungen wieder stärken möchte dürfte auch amüsant werden und birgt in meinen Augen jede Menge Potenzial für sehr gute lacher bzw. Peinliche Momente (vor allem bei der 3er WG N/S/N) und neue Verknüpfungen.

Ich freue mich bereits auf die nächsten Seiten und hoffe ich konnte mit meinen Kommentaren gut zur Motivation der Autorin beitragen.
Von:  Muffinqueen
2009-05-20T09:35:24+00:00 20.05.2009 11:35
Na dann gibt's wohl jetzt mal ein Kommi :D

Ich mochte das Kapitel mit Ino und Shika lieber... Liegt vielleicht daran, dass die beiden zu meinen Lieblingspairings gehören :D
Dein Schreibststil ist wirklich hervorragend. Ich kann mich sehr gut in die Personen und ihre Gefühlslage hineinversetzen.
Ich liebe diese lustigen Zitate (s. EL-CK oder Yamanaka-chan). Das mit dem Staubsauger ist wirklich herrlich gewesen.
Ich verspreche, dass ich demnächst häufiger Kommentare hinterlassen werde, aber nur, wenn ich eine nette ENS zur Benachrichtigung bekomme :D :D
Ich hoffe das Kommi trägt ein bisschen zum 'Angeben' bei :P
Wenn nicht, dann werde ich wohl demnächst noch ein wenig fleißiger sein. (vielleicht bei noch einem Shika/Ino Kappi oder einem Neji/Tenten Kappi =] )

Liebe Grüße
Muffinqueen
Von:  Keme
2009-05-20T09:31:00+00:00 20.05.2009 11:31
Nun jaaaa...eigentlich zähl ich ja eher zu den extrem kommi-schreibfaulen...aber wenn du schon so lieb fragst kriegste natürlich einen ^.~
Dieses Kapitel ist momentan eigentlich mein liebstes in der Story einfach deshalb weil du jede Menge Humor mit rein nimmst und ich finde dass du Hinas Gefühlslage recht gut rüberbringst, vor allem den riesen Versprecher (-> Staubsaugerverkäuferin sag ich nur...) Ich hätte mich fast kaputt gelacht als ich das gelesen hab ^^
Also, mach weiter so, mir gefällt die Idee dieser Story extrem gut und werd sie auch auf jeden Fall weiterlesen, aber bitte nich böse sein wenn ich nicht allzu oft Kommis schreib, da bin ich nich wirklich der Typ für ^.~
lg Keme
Von:  Tintenfass
2009-05-19T19:22:21+00:00 19.05.2009 21:22
huhu,
ok, dann schreib ich dir auch mal einen kommi.
ich dachte zwar ich hätte dir schon einen geschrieben, aber da hat sich wohl mal wieder irgendwas in meinem kopf falsch verkabelt... sorry^^
aber dafür jetzt:

du schreibst wirklich super; flüssig, abwechslungsreich, einfach toll.
am besten gefällt mir wie du hinata rübergebracht hast. in vielen ffs hätte man da wahrscheinlich nur gedanken wie: oh gott, was soll ich jetzt nur tun? zu lesen bekommen.
bei dir versteht man aber ihr handeln, du hast sie nicht einfach nur als dumm und schüchtern hingestellt.
wie sie von naruto schwärmt ist echt genial =)

lg
Von:  piepmatz
2009-05-12T20:14:39+00:00 12.05.2009 22:14
Echt gut geschrieben. Finde deine ff echt lustig.


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