Regennasse Straßen
Viel Spaß beim lesen und vielen Dank an die Kommischreiber, die mir so sehr beistehen und Mut zur FF machen (ihr wisst, wer gemeint ist). XD
„…und deswegen ist mir die Freundschaft zu Sasuke auch so wichtig. Verstehst du?“
Mein Herz raste unablässig und mein Atem war beschleunigt.
Auch wenn ich mit Sai nur über Telefon sprach, so war mir dieses ´Beichte` schon Aufregung genug.
„Sai?“, fragte ich nach und wartete auf eine Antwort.
„Und da war wirklich nichts?“, erklang dann plötzlich seine Stimme wieder.
Ich konnte heraushören, dass es ihm genauso wenig leicht viel wie mir.
„Nein, da war nichts. Bitte, Sai. Ich möchte dich nicht verlieren und die Freundschaft zu Sasuke auch nicht“
„Schon gut, schon gut. Ich glaube dir ja. Allerdings muss ich das erst mal verarbeiten, okay?“
Seine Stimme war wieder so sanft wie ich es von ihm kannte.
Ich atmete erleichtert aus und lächelte dann.
„Das ist in Ordnung. Mir ging es da nicht anders… Ich liebe dich“
„Ich dich auch, Sakura. Ich… ja?...Nein, Moment. Sakura? Ich muss jetzt Schluss machen. Lass uns morgen weiter reden, okay?“
„Oh, okay. Bis dann“
Und schon hatte er aufgelegt und ließ mich wieder mit meinen Gedanken alleine.
Ich hatte ihm alles erklärt und sollte mich doch besser fühlen. Warum tat ich es denn nicht?
„Hast du´s ihm gesagt?“, erklang Hinatas Stimme auf einmal hinter mir, doch ich drehte mich nicht um. Stattdessen bekam ich nur ein Nicken zustande und seufzte.
Wieso fühlte ich mich so komisch?
„Und?“, hackte Hinata weiter nach, als ich auf ihre Frage nicht weiter eingegangen war.
„Er versteht es, hat er gesagt“, antwortete ich ruhig.
„Und warum bist du dann so komisch?“
Nun drehte ich mich doch zu ihr um und sah ihr direkt in die Augen.
„Ich… weiß es nicht. Es ist nur… so… undurchschaubar“
„Undurchschaubar?“
Wieder nickte ich nur und stand dann auf.
„Ich geh spazieren“, sagte ich noch leise, ehe ich ohne nochmals zurück zu Hinata zu sehen aus der Wohnung ging.
Hatte Hinata Recht gehabt?
War es wirklich richtig, eine Freundschaft mit Sasuke aufzubauen?
Ich hatte Sai doch alles gesagt, wieso also fühlte ich mich dann immer noch so schuldig?
´Nein, das ist es nicht nur`, dachte ich stirnrunzelnd und sah in den Himmel.
Dicke Wolken schwebten über mir und ehe ich mich versah, begann es auch schon zu regnen.
„Scheiße“, zischte ich nur darauf, machte aber keinerlei Anstalten mich irgendwo unter zu stellen.
Ich musste an das vergangene Jahr denken, in dem soviel und auch irgendwie gar nichts passiert war.
Damals hatten mich die Männer kaum gekümmert.
Ich hatte meinen Spaß und sie auch. Und bis dahin blieb es dann auch so.
Doch als ich Sai getroffen hatte, hatte sich alles verändert. Ich hatte mich verändert.
Stutzig sah ich auf meine Hände, die schon ganz nass vom nun stärker werdenden Regen waren.
Mein Blick glitt wieder nach vorne und ich sah auf vereinzelte Menschen, die versuchten, sich so gut es ging unter ihren Schirm zu verstecken oder einen Unterschlupf zu finden.
´Erbärmlich`, schoss es mir durch den Kopf, woraufhin ich diesen augenblicklich schüttelte.
´Nein, ich muss aufhören.`
So etwas hätte ich damals gesagt, aber heute war ich doch anders. Oder?
Wieso verfiel ich schon wieder in mein altes Muster zurück?
„Sakura?!“, erklang plötzlich die angenehme Stimme hinter mir, die zu einer gewissen Person gehörte, die ich immer wieder erkennen würde.
„Hallo, Naruto. Was machst du denn hier?“
„Das Gleiche könnte ich dich auch fragen. Du bist ja total durchnässt!“
Musternd warf er einen Blick auf mich und hielt dann seinen Schirm über mich.
„Ich war spazieren“
„Bei Regen?“
„Warum nicht?“
„Ohne Schirm oder regenfester Jacke?“
Gut, darauf wusste ich nichts zu antworten. Erwischt.
Ich spürte meine Wangen heiß werden und drehte meinen Kopf zur Seite.
„Das muss dir doch nicht peinlich sein, Saku“
„Tse“, machte ich nur und erstarrte dann.
Auf der anderen Seite der Straße hatte ich Sasuke entdeckt.
Er stand dort mit einer hübschen Blondine unter einem Regenschirm und unterhielt sich mit ihr.
Doch was mich stutzig werden ließ, war die Art, wie sie miteinander umgingen.
Ein Hände berühren hier, über den Rücke streichen da und noch vieles andere.
„Seit wann hatte Sasuke eine Freundin? Und seit wann kümmerte mich das so sehr?
Nun ja, wir kannten uns jetzt schon 3 Wochen, in denen wir schon viel zusammen unternommen hatten. Und schließlich verstanden wir uns richtig gut.
Ich konnte ihm alles erzählen und hörte ebenfalls gerne zu, wenn er über seine Interessen sprach.
„…und was soll ich sagen? Warum sie alle lachten war wegen meiner kaputten Hose, die bei jedem Schritt dieses Geräusch verursachte“
Was? Hatte Naruto was gesagt?
„Ähm, ja. Interessant“, erwiderte ich schließlich nur und sah wieder zu Naruto.
Dieser blickte mich nur komisch an, grinste dann aber wieder.
„Na komm, lass uns in ein Cafe gehen. Dir ist doch bestimmt kalt“
Naruto zog sich daraufhin etwas ungeschickt, wegen dem Schirm, seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern.
In diesem Augenblick liebte ich Naruto einfach nur.
Seine naive Arte hin oder her, doch wenn ich ihn wirklich brauchte, war er für mich da.
Genauso wie jetzt.
Ich kannte ihn schon so lange und jedes Mal, wenn ich nicht mehr konnte oder verzweifelt war, war Naruto da gewesen und hatte mir beigestanden.
Mit einem Lächeln überwand ich den letzten Schritt zu ihm und umarmte ihn.
Ich hörte ihn erst überrascht auf keuchen, spürte dann aber kurz darauf seine Arme um mich.
„Danke, Naruto“, flüsterte ich in sein Ohr, woraufhin er mich etwas fester drückte.
Ob er meinen inneren Kampf und meine Unsicherheit angesehen hatte, wusste ich nicht.
Doch dass er einfach nur da war und mir diesen sicheren Halt gab, veranlasste mich zur Ruhe zu kommen.
Doch die Frage nach dem Konfusen an der Szene, die ich eben gesehen hatte, ließ mich nicht los.
Was war das Störende an diesem Bild gewesen, dass mich völlig durcheinander gebracht hatte?
Zögerlich schielte ich wieder zur anderen Straßenseite, doch die blonde Frau war nicht mehr zu sehen, sondern nur noch… Sasuke?
Erschrocken zuckte ich kurz zusammen, als sein Blick meinen traf.
Ich wusste nicht, was ich denken sollte und tat erst mal gar nichts.
Warum starrte er mich so an? Und wo war die Frau?
Obwohl wir etwas weiter voneinander entfernt standen, konnte ich doch seine nassen Haare erkennen, die tropfend an seiner Stirn klebten.
Doch das Prägnanteste an seiner dortigen Erscheinung waren seine Augen.
Er sah mich mit einem Ausdruck an, den ich vorher noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Alles wieder in Ordnung?“, fragte mich plötzlich Naruto und ich zuckte ein weiteres Mal zusammen.
Seit wann war ich eigentlich so schreckhaft?
Ich löste meinen Blick von Sasuke augenblicklich und auch gleichzeitig die Umarmung mit Naruto.
„Ja… alles Bestens“
Ich lächelte Naruto an und hoffte nur, dass es nicht allzu verquer aussah.
„Na dann können wir ja gehen“
Ich nickte daraufhin nur und warf noch mal einen kurzen Blick in Sasukes Richtung, bis ich Naruto folgte, der schon etwas vorgegangen war.
Immer noch sah Sasuke mich an, wurde dabei aber unterbrochen, als die Tür von dem Geschäft, vor dem er stand, aufging und die blonde Frau heraustrat.
Ich zwang mich wieder nach vorne zu sehen und versuchte nicht zu viel hineinzuinterpretieren.
Was hätte es auch gebracht? Wir waren Freunde, und mehr nicht.
„Bist du dir sicher?“
„Warum sollte ich mir nicht sicher sein? Sie war es. Und begleitet wurde sie von einem blonden Typen. Sie kamen mir sehr vertraut vor“
„Hast du schon Nachforschungen angestellt?“
„Ja. Naruto Uzumaki, 25, Juniorchef einer Immobilienfirma. Er ist ihr Vorgesetzter“
„Gut, beobachte sie weiter. Ich bin in einem Monat wieder in der Agentur.
Ach, und Sasuke?“
„Hm?“
„Ich gebe dir hiermit die Bevollmächtigung zum decree. Du weißt, was das heißt?!“
„…ja“
„In Ordnung. Ich hör von dir in 2 Tagen. Bis dann“
Zögerlich entfernte Sasuke das Handy von seinem Ohr und sah weiter gerade aus auf einen kleinen Brunnen, der mitten auf einem kleinen Marktplatz stand.
Eben erst hatte er erfolgreich einen Test abschließen können und nun das.
Sasuke hatte zu erst den Mann der Frau angerufen, die er soeben getestet hatte.
Er bestätigte seine Vermutung und würde dann im Laufe der Woche nochmals zu ihm ins Büro kommen, um die Beweise zu sehen.
Doch das war nichts im Vergleich mit dem Anruf bei Sai.
Besonders nachdem, was er vor knapp 2 Stunden gesehen hatte.
Als er vor einem Geschäft auf seine Zielperson gewartet hatte, sah er sie, Sakura.
Sie umarmte gerade einen jungen Mann und das sah nun wirklich schon sehr innig aus.
Sasuke hätte es nicht anders beschreiben können, als Schock und irgendwie auch Wut, was er zu diesem Zeitpunkt gespürt hatte.
Und dann, als sie ihn gesehen und so erschrocken gewirkt hatte, verunsicherte ihn noch mehr.
Was sollte das alles? Und wer war dieser Typ?
Nun gut, er hatte nichts weiter tun müssen, als in der Agentur anzurufen, der dortigen Mitarbeiterin den blonden Mann beschreiben und auf das Ergebnis warten müssen.
Er hatte von Sai nämlich nicht nur Information von Sakura, sondern auch von ihren Freunden, Mitarbeitern, Familie usw. erhalten, die er bis jetzt noch nicht alles durchsehen konnte.
Und voila, schon hatte er den Namen. Naruto Uzumaki.
Doch was lief das zwischen den beiden?
Entnervt strich Sasuke sich übers Gesicht und seufzte dann.
Er wusste ja, dass dieser spezielle Auftrag nicht einfach werden würde.
Schon gar nicht, als er Sakura näher kennen gelernt hatte.
Aber das Sai ihm jetzt auch noch die Bevollmächtigung zum absoluten Handeln gegeben hatte, war weit mehr, als das er gedacht hatte.
Wieso ließ Sai sie testen, wobei er Sakura doch so sehr liebt?
Sasuke wusste nicht, was schwieriger werden würde.
Die Sache mit Sakura zu Sais Zufriedenheit zu erfüllen oder all dies mit seinem eigenen Gewissen zu vereinbaren?
Noch nie hatte er solche Zweifel an seiner Arbeit gehabt, wie bei diesem Fall.
Obwohl, ein Fall war es schon lange nicht mehr.
Seit dem Tage an, wo Sakura ihm lächelnd ihre Hand, ihre Freundschaft gegeben und somit ihr eigenes Urteil unterschrieben hatte.
Denn Sasuke wusste, was auch noch kommen würde, Sakura würde verletzt werden, ob nun von Sai oder von ihm.
Und das war etwas, was er nie erleben wollte.
Bis bald dann und immer schön mexxi bleiben.