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Terra illunis

von

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familia

Sie kamen näher. Sie rannte, immer weiter in die Nacht. Die Schüsse hinter ihr durchbrachen das eisige Schweigen der Dunkelheit. Sie rannte so schnell sie konnte, doch es gab kein Entkommen. Wohin rannte sie eigentlich? Warum rannte sie? Sie blieb abrupt stehen und drehte sich um, sah den Männern direkt in die Augen. Die schwarzgekleideten Männer holten sie ein, formten einen Kreis um sie herum. Der schwarze Mond, eingerahmt vom Schimmer einer rotleuchtenden Sonne, das Wappen der Familie la Algol, war trotz der Finsternis auf ihren Uniformen zu erkennen.

Ihr Anführer, ein großer, schwarzhaariger Mann, kam auf sie zu. Er verneigte sich vor ihr, dann umarmte er sie. Nadia war zu erschrocken um sich wehren zu können. „Warum fliehst du vor uns, Prinzessin? Warum hast du Angst vor uns, vor mir? Großvater war sehr enttäuscht, dass du sein Angebot nicht angenommen hast. Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu bringen.“

Seine Stimme, kälter noch als die Augen, die sie ansahen, ließen sie vor Angst erstarren. Sie konnte sich nicht wehren, war wie erstarrt. Sie versuchte nicht, sich aus seiner Umarmung zu befreien und wehrte sich nicht, als er sie küsste. Alles Leben schien aus ihr zu weichen und sie sank bewusstlos in seine Arme. Er lächelte eiskalt, als er sie hochhob und mit ihr auf dem Arm das Schiff betrat, was sie zurück in ihre Heimat nach Nebula bringen sollte.

Sie wachte auf. Es war kalt. Und dunkel. Stockdunkel. Sie lag in einem Himmelbett, von den Vorhängen funkelten Edelsteine. Wie die Sterne, die sie durch die Fenster im schwarzen All funkeln sehen konnte. Nur die Erde sah sie nicht. Nicht mehr.

„Gefallen sie dir? Die Sterne?“ Erst jetzt merkte sie, dass sie nicht allein war. Er setzte sich neben ihr auf das Bett und sah sie an. Nadia hatte sofort wieder das Gefühl, von innen zu erfrieren. Sie drehte sich von ihm weg und sah wieder aus dem Fenster. „Warum bist du so kalt zu mir?“ Er streckte seine Hand nach ihrem Gesicht aus, sie drehte sich wieder weg. Er zögerte einen Moment, dann schlug er ihr mit seiner anderen Hand in den Magen. Sie fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht rücklings zurück aufs Bett, aber schrie nicht. Er beugte sich über sie. „Ich mag es nicht, abgewiesen zu werden. Besonders nicht von jemandem, nach dem ich mich so sehr sehne.“ Weder seine Stimme noch der Blick in seinen Augen verloren etwas von ihrer Kälte. Auch nicht, als er sie anlächelte. Ihr Herz raste. Vor Angst. „Warum?“ „Ich weiß nicht. Ich mag das Gefühl, dich bei mir zu haben. Ich will dich. Und alles was ich mir wünsche, bekomme ich auch. Egal, was es kostet.“ „Und wenn ich nicht will?“ „Glaub mir, du wirst wollen. Weil ich es will. Du wirst mich lieben, weil ich es will. Und du wirst bei mir bleiben, weil ich es will. Und wenn ich will, dass du stirbst, wirst du es.“ „Niemals.“

Er schlug sie abermals. Sie blieb still liegen. „Glaub mir, du wirst tun, was ich will. Dafür wird Großvater sorgen. „Großvater?“ „Ja, er ist mein Großvater, genauso wie deiner. Du bist meine Cousine, und bald bist du meine Frau.“ Nadia erstarrte. „Großvater möchte es so, deshalb hat er mich geschickt, um dich abzuholen.“ „Nein, ich werde Sie niemals...“ Er hielt ihren Mund zu und flüsterte ihr ins Ohr „Nenn mich bei meinem Namen. Naoris.“ Er küsste sie wieder. Sie versuchte, ihn wegzustoßen, aber er hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich alles bekomme, was es will. Hör auf, dich zu wehren. Es ist sinnlos.“ Er sprach in kaum mehr als einem Flüstern. Er begann, mit seiner anderen Hand den Gürtel ihres Kleides zu lösen und dann, es ihr auszuziehen. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und schloss die Augen. Ihr tat alles weh, die Handgelenke, die er immer noch brutal festhielt, ihr Bauch, einfach alles. Sie hatte keine Kraft, um sich zu wehren. Und auch keine Tränen, um zu weinen.

Trotz ihrer Wehrlosigkeit ließ er ihre Arme nicht los. Im Gegenteil, sein Griff wurde stärker. Und er lächelte. Kalt. Er zog sie vollständig aus, dann sich selbst. „Du wirst sehen, es wird dir gefallen.“ Er flüsterte ihr wieder ins er. Sie zitterte, hielt ihre Augen geschlossen. Der Schmerz, als er in sie eindrang, war schrecklich, aber sie wollte nicht schreien. Nicht vor ihm. Er hielt ihre Arme noch immer fest, mit der anderen Hand strich er ihr über die Lippen. „Du bist das Schönste, was ich je gesehen habe, schöner als jede Puppe.“ Er küsste sie, diesmal wehrte sie sich nicht. Ihre Augen starrten an ihm vorbei, in den endlosen Sternenhimmel.



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