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Still Doll

Still you do not answer
von

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Nacht 1- Still Doll

Es ist kalt…

Blütenweißer Schnee…

Was ist Blütenweiß…?

Was ist Schnee…?

Etwas… was nicht rot ist…

Was ist rot…?

Vampire…
 

Wieder wache ich aus diesem Alptraum auf. Und immer noch alles so real wie vor zehn Jahren…

Der Vampir… der mein Blut trinken wollte. Er kam auf mich zu… aus der Dunkelheit des Waldes… er trug einen hellbraunen Mantel. Seine stechenden roten Augen leuchteten hinter den dunklen, leicht gelockten Haaren hervor. Und seine Eckzähne… ich werde mich immer wieder daran erinnern… wie spitz und lang sie gewesen waren… und doch so blütenweiß wie Schnee…
 

Ich schließe wieder die Augen. Immer wieder rede ich mir ein dass es nur ein Traum gewesen war. Ein böser Traum. Die Sonne scheint in das Zimmer das ich mit Yori teile. Sie schläft noch, einkuschelt in ihre Decke. Ruhig und selig liegt sie da. Mein Blick wandert durch unser Zimmer. Alles ist wie gewohnt. Glaube ich zumindest. Draußen zwitschern einige Vögel um den Tag zu begrüßen. Langsam steige ich aus dem Bett und gehe zum Fenster. Das angewinkelte Fenster lässt eine kühle Brise herein. Tief atme ich die Luft ein und fange an zu lächeln. Auch wenn es nur eine kurze Nacht war habe ich erstaunlich gut geschlafen. Meine Aufgabe als Vertrauensschüler ist ziemlich hart. Aber ich bin ja nicht allein damit vertraut. Zero und ich passen jeden Tag auf dass die Night- Class und die Day- Class einen geregelten Tag haben. Doch das ist nur zum Schein da. Denn die Cross- Akademie hat ein Geheimnis von dem nur der Schulrektor Kurosu, Zero und ich etwas wissen.
 

Nämlich dass die Schüler der Night- Class allesamt Vampire sind. Und das ist unsere wahre Aufgabe: das Geheimnis zu wahren. Somit sind wir die Guardians der Cross- Akademie.
 

Hi Miss Alice

Anata garasu no me de donna yume wo
 

Vor zehn Jahren hatte mich der Schulleiter bei sich aufgenommen, ein fremdes Kind von fünf Jahren das keine Erinnerung an seine Eltern oder etwas anders hatte. Er hat mich adoptiert und mir ein Zuhause gegeben.

Doch ohne Kaname- senpai wäre ich überhaupt nicht mehr am Leben. Er hatte mich vor dem Vampir gerettet der mich in dieser verschneiten Nacht hatte töten wollen. Auch Kaname- senpai ist ein Vampir, ein guter jedoch. Er hatte mich zum Schulrektor gebracht. Nun ist er Vorstand des Hauses “Mond“ und gleichzeitig Schülervertreter der Night- Class.

Ich treffe ihn jeden Abend wenn die Day- Class in das Haus “Sonne” und die Night- Class ins Schulgebäude wechseln. Dann ist immer ein großer Andrang vor dem Haus der Night- Class. Denn dieser Haufen von Vampiren sieht auch noch verdammt gut aus und alle menschlichen Schüler bewundern die anderen sehr.

Ich seufze kurz und strecke mich um meine müden Glieder wieder zu wecken. Neben mir macht auch Yori die Augen auf.

“Guten Morgen Yuki- chan.”

“Morgen.” antworte ich und ziehe mich an.
 

Die Schuluniform der Day- Class ist in Schwarz. Die der Night- Class in weiß. Wir Mädchen tragen ein Jackett und einen Faltenrock. Die Jungs eine Weste und Hose. Darunter ein Hemd in weiß für die Day- Class und in schwarz für die Night- Class. Eine kardinalrote Krawatte für die Jungs und eine gleichfarbige Schleife für die Mädchen gehört auch dazu. Zudem müssen die Mädels Kniestrümpfe tragen. Es ist alles genau vorgeschrieben. Von den Steppnähten die ausschließlich in grau sein sollen, bis hin zu den Schuhen in braun. Die Knöpfe und Schulwappen die eine Rose darstellt sind in Silber.
 

Mirarenu no?

Mirarenu no?
 

Und dann beginnt auch schon der Schulalltag. Zum glück muss ich heute nicht nachsitzen so dass ich pünktlich zum Wechsel der Klassen. Doch wo steckt schon wieder dieser Zero?

Ich hab ihn schon seit gestern nicht mehr gesehen. Allein schaffe ich es kaum diese hysterischen Mädchen auf Abstand zu halten.

Immer wieder dränge ich sie zurück. Dann beschweren sie sich noch. Doch ich nehme es gelassen hin. Die Priorität ist dass sie niemals das Geheimnis erfahren.
 

Mata atashi kokoro ga sakete nagare deru

Tsukurou tte sukima ni sasaru kiokutashi
 

Da öffnet sich knarrend die Tür vom Haus “Mond”. Vor allen geht Kaname- senpai. Dahinter Aido- senpai oder Idol- senpai wie er genannt werden will. Sein Cousin Kain- senpai oder auch Wild- senpai kommt danach. Dann noch Ruka-, Shiki-, Ichijo- senpai. Die Mädels hinter mir kommen aus dem seufzen nicht mehr heraus. Sie rufen ihre Namen, nur damit sie für ein paar Sekunden angesehen werden.

Sie alle lächeln freundlich zu ihnen und gehen weiter. Nur Kaname bleibt stehen. Die anderen Schüler der Night- Class gehen weiter. Sie wissen das Kaname- senpai und ich eine etwas andere Freundschaft pflegen. Auch die anderen aus der Day- Class sind gegangen. Nun sind nur noch er und ich da. Wieder schießt mir die röte ins Gesicht.

“Hallo Yuki. Wo ist denn sein Partner Kiryu- kun?”

“Ich weiß es nicht.” antworte ich und zucke etwas verlegen mit den Schultern. “Seit gestern habe ich ihn auch nicht mehr gesehen.”

“Nicht dass er krank geworden ist.” murmelt er und schenkt mir eines seiner unbezahlbaren Lächeln.

“Ich wird gleich nachschauen.” meine ich und will los gehen, doch hält mich Kaname am Handgelenk fest.

“Pass auf dich auf, Yuki.” flüstert er und lässt mich wieder los. Ich lächele und renne zum Büro meines Adoptivvaters. Der Schulleiter saß wie immer hinter seinem Schreibtisch und trank eine Tasse Kakao. Sie dampfte noch.

“Schulleiter, wissen Sie wo Kiryu- kun ist?” frage ich, nachdem ich die Tür so stürmisch geöffnet hatte. Er sah mich an.

“Zehn Jahre lang hast du mich noch nie Daddy zu mir gesagt.” antwortete er und setzte ein theatralisches weinen auf.

“Ich mein es ernst! Zero war heute nicht beim Wechsel der Klassen anwesend!”

Jetzt war er wieder ruhig, fast schon nachdenklich. “Ist er denn auch nicht in seinem Zimmer?” Ich schüttelte den Kopf. “Komisch. Denn sein Meister hatte auch vorhin nach ihm verlangt.” sagte der Rektor und runzelte die Stirn.

“Ja, aber wo ist er denn?” fragte ich mich selbst.
 

Still you do Not answer

Still you do Not answer
 

Es kam mir vor als wenn Zero von der Schule gegangen wäre. Nirgends war er zu finden. Selbst nicht bei den Pferdeställen wo er sich sehr oft und gern aufhält. Denn auch Zero trägt ein Geheimnis in sich.
 

Seine Familie waren Vampirhunter gewesen, doch hatte sie eine reinblütiger Vampir getötet. Zero selbst wurde gebissen. An der Bissstelle trägt er ein Tattoo das in vier Zacken auseinander steht. Auch hat ihn Rektor Kurosu aufgenommen, ihn aber nicht adoptiert wie mich. Er ist ein Jahr älter als ich doch im gleichen Jahrgang wie ich.

Vor einiger Zeit hatte ich bei ihm die Bluttabletten gefunden die die Night- Class bei sich tragen denn das Blutsaugen auf dem Schulgelände ist verboten. Darum lösen sie diese Tabletten in Wasser auf und trinken es. Kurze zeit später traf ich dann Zero wie er auf dem Treppengeländer zusammengesackt war. Dann hatte er mich gepackt und mir das Blut ausgesaugt. Durch den Biss des reinblütigen Vampirs ist er auch zum Vampir geworden. Und damit er nicht die Schüler anfällt haben er und ich einen alten Zauber geschlossen der zwischen Vampiren und Huntern geschossen wird um sie zu kontrollieren.
 

Als es dann Nacht wurde und ich mich aufmachte um einen Rundgang um das Schulgelände zu machen fiel mir ein silberner Haarschopf auf. Dazu noch die Schuluniform der Day- Class.

*Zero?* dachte ich und lief zu der Person.

Nacht 2- Futatsu no Kodou To Akai Tsumi

Nacht 2
 

Schon von weiten erkenne ich Zeros kurze silberne Haare. Wie verkrampft hält er sich am Baum neben sich fest.

“Zero?”

Er dreht sich herum und ich schrecke auf. Seine Augen glühen blutrot, ein Zeichen was bedeutet dass er seit langem kein Blut mehr getrunken hat. Sein Atem rasselt gefährlich.

“Zero.” wiederhole ich.
 

Akaku akaku akaku yurete

Yume no yume no hate e
 

Er sieht mich nur mit den blutroten Augen eines Vampirs an. Bedrohlich, beinahe gefährlich ist sein Anblick. Wenn jetzt ein Schüler der Day Class vorbei kommt dann…

Ich will gar nicht daran denken… oder Kaname- senpai!

Schnell wirble ich herum und sehe eben dem Vampir in die Augen. Sein Blick ist irgendwie abwesend und gleichzeitig voller Hass. Ich weiß das Kaname- senpai Zero nicht besonders ausstehen kann und das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Aber dieses Mal steht ihm der blanke Hass ins Gesicht geschrieben. Sonst hat Kaname- senpai Zero- kun immer mit einem lächelnden Auge geduldet…
 

Mou nando mo akiramete wa oshikorosu tabi

Ikiba no nai kanjou ga me o samashiteku

Kegare no nai sono hohoemi zankoku na hodo

Tooi sonzai da to wakaru You
 

„Kaname- senpai…“

Kurz sieht er mich an, dann wieder zu Zero. Als wenn sie etwas vor mir verheimlichen.

„Ich dachte wir hätten das geklärt… Kiryu- kun…“ Kanames Stimme ist gereizt. So habe ich sie bisher nur einmal gehört. Als wir auf dem Gebiet der Night- Class gewesen waren.

Aber jetzt… ich verstehe es nicht. Zero nickt nur und sinkt auf die Knie. Ich will sofort zu ihm als mich Kaname zurück hält. Fragend blicke ich auf.

„Er wird mehr und mehr zu einem Kasse- E Vampir.“ erklärt er knapp. Mir stockt der Atem. Das kann nicht sein… das darf nicht…
 

Ienai kizu kokoro mushibamu dake na no ni

Yami no (naka ni) ima mo (yadoru) omoi o osaekirenai
 

Immer wieder sehe ich abwechselnd die beiden an. Langsam beginnen Zeros Augen sich wieder in ihre normale Farbe zu wechseln. Es ist beruhigend… doch bleibt ein gewisser Streifen von Angst.
 

Akaku akaku akaku yurete

Yume no yume no hate e

Deatte shimatta unmei ga mawaridasu

Dare mo dare mo shiranai himitsu

Ochite ochite ochite

Mou modorenai tsumi o kizande mo kitto
 

“Yuki, geht besser wieder in dein Haus. Die Night- class ist ruhig heute Nacht und sie sitzen im Hauptgebäude.” sagt Kaname und wendet sich zum gehen. Ich nicke und auch Zero steht schwankend auf.
 

Später ging auch schon die Sonne auf. Strahlend steigt hell steigt sie immer höher und taucht alles in goldenes Licht.

Die Klassen hatten schon gewechselt als Zero total verschlafen in die Klasse kam. Na gut… auch ich war nach dieser Nacht völlig kaputt ins Bett gegangen und hatte nur schwer den schlaf gefunden. Nach all dem was gestern Nacht passiert war, war das auch nicht verwunderlich. Die Lehrer wissen nichts davon das die Night- Class aus Vampiren besteht und versteht auch deshalb nicht warum Zero- kun und ich immer müde in der Schulzeit sind.

Und wieder brummen sie und Nachsitzen auf. Seufzend bleibe ich im Klassenraum während Yori- chan ins haus “Sonne” geht. Die anderen Mädchen haben wieder vor, vor dem Haus der Night- class zu warten.

Hoffentlich schaffe ich es zum Wechsel…

Nacht 3- In the Shadows

Nacht 3
 

Mit ach und krach sause ich um die Ecke noch bevor sich das Tor zum Haus “Mond” geöffnet hat. Ich puste in meine Pfeife und sofortige Stille tritt ein. Die Mädchen der Day- Class beginnen zu schmollen als ich sage sie sollen wieder in ihr Haus gehen.

“Warum darfst du Vertrauensschüler sein Kurosu?” brüllt eine mir entgegen.

“Weil der Rektor mir diese Aufgabe erteilt hat!” antworte ich zynisch. Im Gedanken füge ich noch hinzu dass es auch so besser ist.

Aber mir schwirren nicht die Night- Class Fans- zudem auch unser männlicher Hausvorstand gehört- im Kopf herum.

`Zero wird nicht mehr zu einem Klasse E- Vampir werden´ hatte Kaname- sempai gesagt. Wie meinte er das?

Seit Zero das erste Mal mein Blut getrunken hatte, war er immer weniger er selbst geworden. Und nun soll sich das alles schlagartig ändern…?

Eine schwierige Vorstellung.

Alle Menschen die von einem Reinblütigen Vampir gebissen werden, werden auch zu Vampiren. Vampire die ehemals Menschen waren, nannte Aido sie. Dies sind die Klasse D- Vampire. Und solche fallen irgendwann auf das End- Level, beim einen früher, beim anderen später.

Ich schüttele den Kopf um mich wieder auf die Massen von Schülern zu konzentrieren. Wieder ist Zero nicht da.
 

No sleep

No sleep until I am done with finding the answer

Won't stop

Won't stop before I find a cure for this cancer

Sometimes

I feel I going down and so disconnected

Somehow

I know that I am haunted to be wanted
 

Eine Krähe krächzt plötzlich hinter mir und reißt mich aus den Gedanken. Zudem auch noch die Day- class die so verrückt kreischt. Aber die Krähe hatte ich viel früher gehört als die Mädchen… komisch.

Aido-, Kain- und Kaname- sempai gehen mit einem lächeln an mir vorbei. Ein düsteres lächeln. Eine kalte Hand ergreift die meine und ich wirble herum. Kaname. Er steht mir so nah… wie damals… seine Hand umschließt meine mit der gleichen Zärtlichkeit.

„Warte hier auf mich wenn die Schule aus ist.“ flüstert er zu mir. Ein leichter Schauer durchströmt mich, trotzdem nicke ich.
 

I've been watching

I've been waiting

In the shadows for my time

I've been searching

I've been living

For tomorrows all my life
 

In the shadows
 

Ich warte… schon so lange… die Night- class ist schon längst in ihrem Haus und doch ist Kaname- sempai noch nicht da.

`Warte hier auf mich…´ hatte er doch gesagt. Mir schießen die Tränen ins Gesicht. Noch nie hatte er mich enttäuscht. Nie.

Ich warte schon eine Stunde auf ihn unter dem Schatten eines Baumes. Der Mond scheint silbrig durch das Blätterdach und wirft silberne Flecken auf das dunkle Gras. Meine Beine an mich gezogen und den Kopf auf die Knie gelehnt warte ich…
 

In the shadows
 

They say

That i must learn to kill before I can feel safe

But I

I'd rather kill myself than turn into their slave

Sometimes

I feel that I should go and play with the thunder

Somehow

I just don't wanna stay and wait for a wonder
 

Eine Eisentür bewegt sich in ihren Angeln. Mein linkes Ohr zuckt leicht als es das Geräusch hört. Ich drehe meine Augen soweit das ich etwas sehen kann, bewege den Kopf aber nicht. Dort hinten im Schatten bewegt sich etwas… blutrote Augen…
 

Angst…

Angst vor dem Vampir…

Er wird mich verschlingen…
 

Hilflos schließe ich die Augen. Ist es Kaname- sempai? Oder Zero? Oder doch ein grausamer durchgedrehter Vampir der mein Blut will…?
 

I've been watching

I've been waiting

In the shadows for my time

I've been searching

I've been living

For tomorrows all my life
 

Lately I been walking walking in circles, watching waiting for something

Feel me touch me heal me, come take me higher
 

Eine weiße Kleidung kommt zum Vorschein. Ein Night- class Schüler, soviel steht fest. Vielleicht ist es ja doch Kaname- sempai. Mein Herz schlägt wie verrückt, ich glaube es platzt gleich vor Aufregung.
 

I've been watching

I've been waiting

In the shadows all my time

I've been searching

I've been living

For tomorrows all my life

I've been watching

I've been waiting

I've been searching

I've been living for tomorrows
 

Der restliche Körper kommt auch ins Mondlicht. Silberne Haare… Zero? In der Kleidung der Night- class? Mir bleibt mein Herz stehen und Tränen schießen mir in die Augen.

„Zero!“

Ich stürze auf ihn zu und klammer mich an seinen Blazer. Er riecht frisch gewaschen. Ich merke wie er die Arme um mich schließt und seinen Kopf auf meinen legt.

„Es tut mir leid Yuki…“ flüstert er. Ein riesiger Kloß steckt in meinem Hals der selbst durch schlucken nicht vergehen will.

„Warum…“ fragte ich nach einer weile die ich brauchte um mich zu sammeln.

Aber er gibt keine Antwort. Er streichelt meinen Rücken um mich zu beruhigen.

„Es musste sein…“ haucht er in mein Haar und wieder durch läuft mich eine Gänsehaut.
 

In the shadows
 

„Baka!“ schreie ich und reiße mich von ihm los. „Zero du Baka!“ er mach keine Anstalten mich wieder in den Arm zu nehmen. Er steht still da und beobachtet mich wie ich versuche meine Tränen im Zaum zu halten.

„Irgendwann wäre es sowieso dazu gekommen.“ sagt er langsam.
 

In the shadows

I've been waiting

Nacht 4- Suna no Oshiro (Castle of Sand)

Nacht 4
 

Mir schießen die Tränen in die Augen.

“Zero…” schreie ich ein letztes Mal an bevor ich wieder im dunklen Versteck unter den Bäumen verschwinde. Die Tränen fließen in Scharen über meine Wange sodass ich nichts sehen kann. Und so bemerkte ich nicht dass ich Kaname- senpai in die Arme laufe.
 

Verwirrt sehe ich mich um und reibe mir die Augen trocken.

„Kaname- senpai! Was hast du aus Zero gemacht?“

Er schweigt. Streicht mir nur durch mein Haar. Sein Blick ist anders als den, den ich kenne.

„Senpai! Bitte sag mir was du aus Zero gemacht hast!“ sage ich schon etwas lauter und noch immer schweigt er. Langsam fährt seine Hand zu seinem Jackenkragen. Er öffnet ihn langsam, mit bedacht und löst die Krawattenspange so dass mir sein nackter Hals offen liegt.

Etwas ältere Bissspuren von einem Vampir! Ich schrecke etwas zurück. Ich verstehe nicht.
 

Sotto na kareru shiro ni

Kawaitaku na kato de

Hairo no watashi wa

Tada jitte kieteiku no
 

„Yuki. Ich gab Kiryu- kun mein Blut damit er nicht auf das End- Level abfällt und möglicherweise noch Schüler anfällt. Er hätte es von Shizuka Hio bekommen müssen weil sie Zero zum Vampir geschaffen hat, aber sie ist ja tot.“

Noch immer stehe ich wie versteinert da als Kaname- senpai mir alles erklärt.

„Als ich die Kräfte von ihr in mir aufgenommen habe konnte ich Zero somit bewahren.“

Er streicht durch mein Haar, wieder so wie immer.
 

Need to die (Miteta)
 

„Ich habe das nur für dich getan Yuki.“

„Was?“ sofort gehe ich einige Schritte zurück. Für mich?

Kaname nickte mir stumm zu.

“Senpai… ihr habt Shizuka Hio getötet? Aber was ist aus Maria- san geworden?”

“Ihr geht es gut. Sie erinnert sich zwar daran ihr den Körper geliehen zu haben, aber sie bereut es auch.”

Ich senke den Kopf. Ja, Maria- san… die kränkliche Vampirin die verspätet auf die Cross- Akademie kam. Auch wenn sie etwas eigenartig war und von Zero gehasst wurde, mochte ich sie etwas.
 

Hoshi wo atsumete

Tsukuru suna no oshiro ni

Watashi no sasayaka na inori

Konorete ochiru sono ashi

No oto wa

Machibusete nagidasu
 

„Danke, Kaname- senpai.“ flüstere ich. Der Sand unter seinen Füßen knirscht etwas als er sich mir wieder nähert. Der Vampir schweigt aber warum er Zero sein Blut gegeben hat.

„Kaname- senpai… was hast du vor?“ frage ich in den Boden, ich traue mich nicht in dieses immer traurige Gesicht zu schauen, in die Augen, die mich durchbohren. Er kommt immer näher. Der Schatten seines Körpers erreicht mich… und dann spüre ich den kühlen Stoff seiner Weste auf meiner Wange. Verwirrt schaue ich nach oben.

„Du wirst es bald verstehen Yuki. Aber du musst aufwachen.“

„Aufwachen?“ wiederhole ich verwirrt. Kaname nickt nur.
 

iHiraka Karu-inori

kasani arure nagare

Sore demoto moresetu-gete

Watashi ga ikuno

Momusure negara ieguru
 

Wie aus einem Traum wache ich auf. Neben mir schläft Yori- chan, immer noch friedlich. Aber Kaname war doch eben noch bei mir gewesen, oder habe ich das nur geträumt? Durch das Fenster bricht das Mondlicht hindurch und taucht das Zimmer in ein silbriges Licht. Was hatte Kaname damit gemeint ich solle aufwachen? Ich bin doch jetzt wach… oder nicht? Verzweifelt schließe ich die Augen, vergrabe meine Finger in meinem Haar. Doch dann reiße ich die Augen wieder auf. Meine Haare… sie sind viel länger geworden. Sie reichen bis zur Bettdecke hinunter. Ich betrachte sie noch etwas länger bis mir die dunklen Flecken auf meinen Händen auffallen. Sie sind nass. Dunkles Wasser auf meinen Händen? Vorsichtig lecke ich mit der Zungenspitze an einem Fleck- der eiserne Geschmack von Blut strömt durch meine Geschmackszellen. Blut?
 

Gu teru

tsukuru suna no oshiro

machibusete nagidasu
 

Blut… auf meinen Händen… langsam hebe ich meinen Blick bis ich die gegenüberliegende Wand sehe. Dort sind auch dunkle Flecken. Meine Nackenhaare sträuben sich und eine Gänsehaut durchfährt meinen Körper. Oh Gott… Blut- überall. Ich keife die Augen zusammen und presse meine Hände auf die Ohren und schreie aus Leibeskräften nach Hilfe.

Nach ein paar Sekunden merke ich weiche Haut auf meinen Händen und ich öffne die Augen.

„Yuki… bist O.K?“ Yori- chan sieht mich besorgt an. Ich muss sie geweckt haben durch mein Geschrei. Da kullern mir die ersten Tränen die Wangen herunter. Voller Angst klammere ich mich in ihr Nachthemd und weine…
 

A anata

Nacht 5- Rondo

Nacht 5
 

Der folgende Tag war nicht mehr so wie er eigentlich sein sollte. Die ganze Nacht hatte ich geweint. Und Yori- chan hatte mich trösten müssen. Sie wollte mich zum Rektor bringen, da er doch mein Vater wäre und sich besser um mich kümmern könne, aber das wollte ich nicht. Ich sagte ihr dass er bestimmt bloß wieder hysterisch werden würde und sich nur Sorgen machen würde anstatt mich zu trösten und zu helfen.

Nach der Zeit die ich brauchte um mich wieder zu sammeln sah ich mich wieder im Raum um. Nichts. Kein Blut an den Wänden, geschweige an meinen Händen. Auch die überdimensional langen Haare waren weg. Hatte das noch zum Traum gehört? Kaname- senpai hatte doch zu mir gesagt ich solle aufwachen. Aber woraus sollte ich aufwachen? Was das alles hier ein schrecklicher Alptraum?
 

shiroi bara no hanabira hitotsu futatsu hirakeba

ano hi no kioku yomigaeru deshou

yasuragi ni terasarete hana wo sakaseta yoru wa

amaku setsunaku irozuiteiku
 

Jetzt bin ich wach. Wacher als ich sein wollte um dem Unterricht zu folgen. Aber… etwas ist anders. Jetzt, da Zero in die Night- class gehen soll… da wird etwas fehlen. Noch wird er nicht an ihrem Unterricht teilnehmen können. Aber die Lehrer sprechen schon davon, dass er in die Night- class wechselt. Wird er mit mir dann immer noch in der Nacht die üblichen Kontrollen laufen? Alleine werde ich das nie schaffen. Und jemanden anderen in das Geheimnis einzuweihen währe viel zu gefährlich. Was soll ich nur tun? Soll ich fortan mit dem Rektor patrouillieren? Nein, das kann ich mir nicht im geringsten Vorstellen. Geht aus meinem Kopf raus, ihr Gedanken!

Baka Zero! Er in einer weißen Uniform. Neben den anderen Vampiren, die er doch so hasst. Ich seufze, besser ich mache es nicht noch schlimmer und mache keine Tagträume und handle mir auch noch Nachsitzen ein.
 

hikaru ito wo tadoru you ni toki wa shizuka ni nagarete

michi hiku yure ni soi nagara hito wa umarekawaru
 

„Danke Zero.“ murre ich als sich das Tor von Haus Mond öffnet und die gut aussehenden Schüler der Night- class heraus kommen. Allen voran Hanabusa Aido. Er ist wieder mal gut gelaunt.

„Oh, Yuki- chan übernimmt heute eine Doppelschicht. Wo ist denn Kiryu- kun?“

„Aido.“

Kaname hat ihn sich schon am Jackenkragen geschnappt und sieht ihn jetzt missbilligend an. „Mach es Yuki nicht noch schwerer als es schon ist.“

„Ja, Hausvorstand Kaname.“ so lässt Kaname- senpai ihn wieder los und sieht mich an. Wie in der letzten Nacht. Mit seinem allwissenden, traurigen Augen.

„Ähm… danke Kaname- senpai.“ Ruka geht an mir vorbei. Sie scheint wie immer wütend auf mich zu sein. Sie weiß dass Kaname- sama eine engere Beziehung zu mir pflegt als er zu ihr. Und das ist ihr ein Dorn im Auge.

Seufzend richte ich meine Aufmerksamkeit wieder meiner Aufgabe zu.

Komisch. Alle Night- class Schüler sind heute rücksichtsvoller als sonst- mit Ausnahme von Aido natürlich. So kann ich mich besser den kreischenden Day- class Schülern widmen.

Ob die Vampire etwas wissen? Ob sie schon über Zero bescheid wissen?
 

anata no hohoemi wa mune wo tokasu nukumori

dokoka de mita amai yume no you

shizumu yuuhi ni ima wo kiritorarete mo

futari no kage wa kasanatteiku
 

Die Nacht übernimmt den Tagesrhythmus. Und immer noch: kein Zero in Sicht. Ob er auch jetzt im Klassenraum sitzt? Wohl kaum. Aushalten könnte er das nicht, nicht zwischen ihnen. Er, als Vampirhunter zuwischen denen die er hasst.

„Ich habe gehört die Vampire haben sich heute doch ganz gut benommen.“ sagt jemand plötzlich und ich wirble herum. Zero steht vor mir. In seiner neuen Uniform und einer Armbinde in schwarz und einer roten Rose, die ihn als Vertrauensschüler auszeichnet. Meine ist weiß und hat eine rote Rose.

„Was machst du hier? Musst du nicht darin sitzen?“ Ich zeige in den Klassenraum.

Er schüttelt den Kopf. „Ich habe eben mit dem Rektor gesprochen und werde weiterhin als Guardian funktionieren. Also, wie war der Übergang?“ Tse… das ist Zero, geht gleich zum nächsten Ordnungspunkt über.

„Du warst nicht da und ich hatte doppelt soviel zu tun. Die Schüler sind auch eine ganz schöne Belastung.“ erkläre ich schlicht.

„Das würdest du auch sein wenn du kein Guardian wärst.“

„Nein wäre ich nicht. Kaname- senpai hat mich gerettet und wäre gar nicht da wenn er nicht da gewesen wäre.“

Zero lässt Luft zwischen seinen Zähnen gleiten dass es sich nach einem mehr oder weniger genervten seufzen anhört.

„Wie geht es dir heute?“

„Ganz gut. Warum fragst du?“ Ich schlucke. Ich muss es wissen. Hat er immer noch diesen Drang Blut zu trinken nachdem Kaname ihn mit seinem Blut gerettet hat?
 

hateshinaku tooku kagirinaku fukaku majiwatta unmei no you ni

nandomo tsukande nandomo ushinatte yatto meguri aeta koto

sora ga chi wo motome hana ga ame wo machi yoru ga ashita wo kou you ni

futatsu no kokoro ga hitotsu datta koto konnani mo motometeta no
 

„Brauchst du nicht bald wieder Blut?“

Er sieht mit an, fast lächelnd. Aber er schüttelt den Kopf. Das ist ein Beweis. Er braucht es, unterdrückt aber den Wunsch seine Zähne in meinen Hals zu bohren. Aber er ist doch jetzt ein Vampir. Er braucht Blut, da er die Tabletten nicht verträgt.
 

nagai nemuri hodoite koyoi meguri aetara

futari no rondo saa odorimashou
 

„Bist du sicher?“

„Ganz sicher, Yuki.“ Ich ringe mich zu einem lächeln durch und schaue durch das Fenster. Ich muss ihm glauben. Zumindest kann er ein Level D Vampir bleiben. Dort ganz in der Nähe sitzt er und lernt. Er, dem ich mein Leben verdanke. Ich kann zwar nur seine Umrisse erkennen aber seine Silhouette würde ich unter allen anderen erkennen. Schon seit der Nacht hat sich seine Gestalt in mein Hirn eingebrannt. Shizuka Hio sagte einmal dass ich es sein müsste die Kaname ihr Blut geben müsste. Als Art dank für die Rettung. Ich habe schon einmal davon geträumt, wie Kaname mein Blut trank. Es war ein komisches Gefühl gewesen… kalt… schwarz, die ganze Welt… und dann- nichts.

„Ich mache dann mal einen Rundgang.“ sage ich und steuere auf die Treppe zu, die nach unten führt. Der Wind auf dem Dach des Schulgebäudes weht heftig und lässt meinen Rock flattern.

Da kommt mir eine Idee…

Der Traum von gestern Nacht. Oder eher das was ich gesehen habe. Vielleicht kann mir das jemand erklären.
 

sugita hibi wo nagasu you ni tsuki wa yasashiku urunde

kioku no sakini mouichido itoshisa ga afureta
 

Da bleibt mir erst einmal nur der Rektor. Ich fange an zu lächeln und beschleunige meine Schritte auf der Treppe etwas mehr. Ich habe keine Eile, aber ich muss es so schnell wie möglich wissen. Vielleicht weiß er auch was das für eine Einbildung war und vielleicht weiß er wer meine Eltern waren.
 

anata no nengetsu wo futae ni ayumeru nara

kage tonatte mamotteitai

fuki mayou kaze futari wo toozaketemo

shinjiru koto wo wasurenaide
 

„Rektor!“ ich stürme sofort ins Rektorat ohne anzuklopfen. Das ist sonst nicht meine Art, aber jetzt ist es zwingend wichtig.

„Yuki. Gibt es Probleme?“

Nein, nicht in der Art. Aber ich muss etwas wissen.“

Er sieht mich fragend an. Würde er in meinen Kopf sehen können hätte er die Frage gesehen die mir auf der Seele brennt.

„Rektor. Was wissen Sie über meine Eltern?“

Meine Frage überrascht ihn, natürlich. Damit gerechnet hat er bestimmt nicht, zumindest nicht mitten in der Nacht wo ich meinen Dienst habe.
 

atenai kirameki hakanai yurameki tadayou maborishi no you ni

samayoi nagaramo kawaranai basho e yatto tadoritsuita koto

yami ga hi wo ubai uso ga tsumi ni naki kako ga mirai wo saite mo

meguriyuku you ni kitto kono basho wo watashi wa erandeita no
 

„Deine Eltern Yuki wurden von einem Vampir umgebracht. Er hieß Rido Kuran.“

„Kuran? Meinen Sie dass er mit Kaname-“ er nickt. „Er ist sein Onkel und der Vater von Shiki.“ „Aber warum?“

Wieder stockt er. Als wolle er mir etwas verschweigen. „Rektor. Bitte sagen Sie es mir warum hat er meine Eltern getötet?“

„Das darf ich dir nicht sagen. Kaname bat mich darum.“ „Kaname?“ wieder nur ein nicken. Warum hat Kaname ihn gebeten mir die Wahrheit zu sagen?

„Dann sagen Sie mir etwas anderes. Gestern Nacht bin ich in meinem Zimmer wach geworden und sah überall Blut an den Wänden.“

Rektor Cross schweigt nur, wenigstens hört er mir zu. „Auch meine Haare waren länger. Sie… sie reichten bis zum Bettlacken.“

„Das kann ich dir nicht erklären Yuki.“ sagt mein Adoptivvater ernst.

„Aber ich.“
 

hateshinaku tooku kagirinaku fukaku majiwatta unmei no you ni

nandomo tsukande nandomo ushinatte yatto meguri aeta kote
 

Erschrocken wirble ich herum. Kaname steht in der Tür und sieht uns beide an.

„Kaname- senpai?“

„Bitte Kaname- kun.“ wirft Rektor Cross ein. Aber Kaname schüttelt ernst den Kopf. „Sie muss es wissen Herr Rektor. Rido ist wieder erwacht und sucht nach der Kuran Prinzessin. Nach dir Yuki.“
 

sora ga chi wo motome hana ga ame wo machi yoru ga ashita wo kou you ni

futatsu no kokoro ga hitotsu datta koto konnani mo motometeta no
 

„Rido Kuran? Nach mir? Warum nach mir? Und wer ist die Kuran Prinzessin?“

„Das bist du Yuki. Meine Eltern… Haruka und Juri Kuran… waren auch deine Eltern. Du und ich… wir sind Geschwister.“
 

shiroi bara no hanabira hitotsu futatsu chiru toki

yasashii asa ni somerareru deshou

soshite umarekawatte anata no mune ni sakeba

futari no ai wa eien ni naru

Nacht 6- Inori

Nacht 6: Inori
 

Geschwister… wie ein Schlag in die Magengegend war das für mich. Als hätte mir jemand wirklich in den Bauch geschlagen keuchte ich auf, taumelte und wurde von Kaname aufgefangen. Er setzte mich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch des Rektors. Ich konnte es nicht fassen. Wie paralysiert starre ich die beiden an. Ich sah meinen Adoptivvater und Kaname abwechselnd an und doch nahm ich sie nicht wahr.

Rektor Cross wusste nicht was er antworten sollte. Er hatte den Mund halb geöffnet, doch drang kein Ton aus ihm heraus. Er stand auf und berührte sacht meine Schultern.

Und endlich fand ich meine Stimme wieder.

„Was ist mit unseren Eltern geschehen?“ fragte ich mit trockenen Hals. Sofort hatte ich Kanames und meine Eltern als „unsere“ angesprochen. Kaien Cross antwortete mir.

„Deine Eltern wurden von ihrem eigenen älteren Bruder Rido ermordet. Doch bevor deine Mutter starb bannte sie den Vampir und deine Erinnerungen in dir. Dann brachte Kaname- kun dich zu mir.“ Sofort schoss mir die Frage in den Kopf warum er mich, Kaname und sie dann nicht getötet hatte. Zumindest war Rekto Cross ein Vampirehunter gewesen bevor er die Cross Akademie gegründet hatte. Aber auch die Frage wurde beantwortet. Diesmal von Kaname- meinem Bruder. Jetzt spürte ich einen Kloß im Hals wenn ich daran dachte, dass er mein Bruder war.

„Rektor Cross wurde von unserer Mutter gebeten dich am Leben zu lassen. Kurz nach deiner Geburt tauchte er bei uns auf und wollte uns vernichten. Doch Juri flehte ihn an er möge dich verschonen, denn schon da wussten unsere Eltern von der Bedrohung durch Rido.“
 

Urunda hitomi no oku ni

Kawaranu kimi no sugata

"doko made sekai wa tsudzuku no"

Todaeta hibi no kotoba
 

„Sie… wussten es?“ Alle beiden nickten. „Es ist in Reinblüterfamilien üblich dass sie ihr Blut nicht verunreinigen. Darum heiraten die Geschwister untereinander. Auch bei euren Eltern war es so. Haruka und Juri waren Geschwister und ein Ehepaar. Doch ihr älterer Bruder Rido hatte es schon immer auf Juri abgesehen. Da er sie nicht mehr bekommen konnte, wollte er dich zu seiner Frau machen und darum wollte er nur seinen Bruder töten. Und den Rest könntest du dir denken, Yuki. Deine Mutter liebte Haruka so sehr dass sie mit ihm in den Tod ging.“

Jetzt kamen wieder die Erinnerungen hoch. Die eisige Nacht am Rande des Waldes. Der Schnee… und eine grässliche Gestalt eines Vampirs, der mich töten wollte. seine Augen funkelten wie Rubine in seinem aschfahlen Gesicht. Doch der Rest des Gesichtes war noch zu verschwommen. Und dann eine sanfte Stimme, die ich kenne.
 

Kogoeru arashi no yoru mo

Mada minu kimi e tsudzuku

Oshiete umi wataru kaze

Inori wa toki wo koeru
 

Und noch eine Erinnerung. Eine junge Frau beugt sich über ein kleines Mädchen, als wolle sie das Kind schützen. Sie ist voll von Blut. Leise haucht sie den Namen des Kindes. „Yuuki.“ Das Mädchen sieht mir zum verwechseln ähnlich. Ist es Möglich dass ich das kleine Mädchen bin? In den letzten Minuten meines Vampirdaseins? Die Erinnerung und die Farben verblassen und ich finde mich wieder im Zimmer des Rektors. Erst jetzt merke ich wie sehr ich zittere. Kaname legt schützend seine Hände um mich. „Alles ist gut Yuki. Ich bringe dich jetzt besser in dein Bett.“
 

Kasunda chihei no mukou ni

Nemureru hoshi no souwa

"akenai yoru wa nai yo" to

Ano hi no tsumi ga warau
 

Wortlos befolge ich Kanames Bitte. Aber wieder keimte Angst in mir auf. So verließen wir das Zimmer des Rektors. Er schwieg auf den Weg zu meinem Zimmer. Ich tat dies auch. Als wir dann vor dem Zimmer ankamen dass ich mit Yori- chan teilte verbeugte ich mich vor meinem Bruder.

„Danke dass du mich hergebracht hast Kaname- senp-.“ Ich stockte sofort. Konnte ich es wirklich wagen ihn „O- nii- sama“ nennen? Aber ich traute mich nicht.

„Das ist kein Problem Yuki. Am besten legst du dich jetzt schlafen. Ich werde auf dich aufpassen lassen. Bis morgen.“ Er verließ den Gang und auch das Haus vermutete ich. Zitternd legte ich meine Hand auf die Klinke und drückte sie hinunter.

Yori- chan schlief schon. Ihre ruhigen Atembewegungen verrieten es. Schnell zog auch ich meinen Schlafanzug an und huschte in mein Bett.
 

Furueru kimi wo dakiyose

Todokanu kokuu wo aogu

Kikoeru yami terasu kane

Kimi eto michi wa tooku
 

Es schien als hätte ich nur eine Sekunde lang die Augen geschlossen gehabt, als ich einen kühlen Hauch spürte. Jemand war ins Zimmer gekommen, oder heraus gegangen. Ich öffnete nur wenig ein Auge um zu sehen was es war. Das Fenster stand offen und die Gardine flatterte im sanften Wind, der herein kam. Vielleicht hatte Yori das Fenster geöffnet und sich dann wieder schlafen gelegt. Es musste schon eine Weile offen sein, denn die Oberseite meiner Decke war etwas kühl. Mir fröstelte und ich wollte aufstehen und das Fenster wieder schließen.

Es war immer noch dunkel, kurz vor Sonnenaufgang. Yori- chan schlief wieder. Aber was war das gewesen? Ich setzte mich auf.

Da wurde mir auch schon eine Hand auf den Mund gehalten und eine andere auf meinen Kopf. Jemand saß hinter mir und hielt mich fest.

„Ruhig Yuki. Sonst weckst du noch deine Freundin… und dann wäre sie schneller tot als du es dir denken kannst.“ Sagte jemand hinter mir. Voller angst wagte ich es nicht nur einen Muskel zu bewegen.

„Gutes Mädchen.“ Sagte er. Es war ein Mann, soviel konnte ich erkennen. Aber die Stimme kam mir bekannt vor und doch war sie mir fremd.

Der Fremde beugte seinen Kopf zu mir, dass ich ihn erkennen konnte. Es war Shiki- senpai!

Er sah aber anders aus als wie ich ihn letzten Abend gesehen hatte. Eines seiner Augen war blau… das andere rot. Ich musste schlucken. Das war nie und nimmer Shiki- senpai. Sonst war er doch so ruhig und zurückhaltend.
 

Kogoeru arashi no yoru mo

Mada minu kimi e tsudzuku

Oshiete umi wataru kaze

Inori wa toki wo koeru
 

Shiki drehte jetzt vollends sein Gesicht zu mir. „Du bist noch nicht erwacht. Dann hat dich mein Neffe also noch nicht zum Vampir zurückverwandelt.“ er grinste. „Sehr schön.“ Er legte eine Hand auf meinen Kopf und plötzlich wurde ich schläfrig. Ich nahm Shikis Umrisse immer weniger wahr bis ich dann endgültig wegdämmerte.
 

Kogoeru arashi no yoru mo

Mada minu kimi e tsudzuku

Oshiete umi wataru kaze

Inori wa toki wo koeru
 

Ich wurde in einem dunklen Raum wach. Er war nur spärlich beleuchtet. Ich konnte gerade so meine Hände vor meinem Gesicht wahrnehmen. Ich keuchte auf, jemand hatte meine Beine gefesselt. Mein keuchen hallte im Raum wieder. Ich sah mich um. Es müsste ein Keller sein. Ich versuchte mich aufzusetzen.

„Hallo? Ist da jemand? Ich brauche Hilfe!“ rief ich. Zum einen wusste ich jetzt dass ich allein in diesem Raum war und… das auch niemand in der Nähe überhaupt war. Wieder schrie ich um Hilfe, dieses Mal lauter.
 

Inori wa toki wo koeru

Nacht 7- Dying Words

„Rido. Wo hast du Yuki hingebracht?“

Kaname war außer sich vor Wut. Vor ihm stand Shiki. Hinter seinen roten Haaren blitzten zwei verschieden farbige Augen. Das eine rot, das andere blau. Er grinste. „Dort, wo deine Schergen nicht hinkommen, mein kleiner Neffe. Deine so genannte Wache hat kläglich versagt.“ Kanames Hand zuckte und winzige Blitze stoben aus ihr heraus.

„Sag es mir und dir wird ein qualvoller Tod erspart.“ Knurrte er. „Du hast es damals nicht geschafft mich umzubringen und du wirst es auch dieses Mal nicht.“ Sagte Shiki und kniete sich plötzlich zu einer Kiste hinab in der der wahre Körper Rido Kurans lag. Der Körper seines Vaters, der so lange verschollen geblieben war.

„Nur noch ein wenig mehr Zeit und Yuki wird mir gehören. So wie auch Juri mir hätte gehören sollen.“

„Sie wird dir niemals gehören.“

„Oh, doch. Die reinblütige Prinzessin der Kurans wird mir gehören.“ Shiki erschlaffte plötzlich und fiel vornüber in die Kiste. Es plätscherte leise und das Blut, in das der leblose Körper Ridos lag schwappte etwas über den Rand.

Kaname trat einen Schritt zurück.

„Yuki… wird meine Braut sein.“ Zischte er und verschwand.

Nur wenig später erhob sich eine klauenartige Hand aus dem Blut und klammerte sich an den Rand.

„Oh nein… kleiner Neffe.“ Die Gestalt erhob sich und kicherte ein kaltes, grausames lachen.
 

Dort wo die Nacht kein Morgen kennt

Vermiss ich dich

Wo mein Herz für immer brennt

Verlierst du mich

Wenn mein Engel meinen Namen nennt
 

Ich bin allen… kein Kaname da der mich irgendwie retten kann. Und was ist mit Shiki los? Er benahm sich so komisch. Und… seine Augen… zwei verschieden farbige Augen. Das war nie und nimmer Shiki gewesen.

Aber… wer nur? Wer?

Langsam setzte ich mich auf und sehe mich im Raum um. Es ist schwierig, denn man hat mir meine Hände gefesselt und der Steinboden, auf dem ich sitze, ist eisig kalt.

Es war früher mal ein Bedienstetenzimmer gewesen sein. Ein altes Bett mit Flickendecke steht an der Wand. Darüber ein Fenster mit Gitter. Es muss Nacht sein, denn ein silbriger schimmer dringt durch das Fenster herein. Dann steht dort ein Tischchen mit fast herab gebrannter Kerze in einem schwarzen Kerzenhalter. Gegenüber ist eine Tür, die höchstwahrscheinlich verschlossen ist. An der anderen Wand steht ein dunkler Schrank. Er scheint aus einfachen Brettern gemacht worden zu sein, denn keine Verzierung um die Türen herum sind zu sehen. Ansonsten ist der Raum leer. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht mehr in der Cross Akademie bin.

Die Wände sind auch aus nacktem Stein. So wie es aussieht, kann ich nur hilflos hier sitzen…

Oder?

Ich sehe hinunter zu meinem Rock- Gott sei Dank. Mein Entführer hat nicht meinen Artemis- Stab gefunden. Oder konnte ihn nicht berühren. Jetzt könnte ich mich wenigstens von meinen Fesseln befreien.

Mit meinen gefesselten Händen versuche ich an den Stab zu kommen. Es muss einfach klappen.

Nach langem kämpfen schaffe ich es trotzdem. Meine Waffe schnellt hervor und versuche mithilfe der rauen Oberfläche das Seil zu durchtrennen. Was sich als schwierig erweist. Endlich… nach fast zehn Minuten schaffe ich es endlich.

Plötzlich sind leise Schritte zu hören. Sie kommen näher.
 

Ich halt noch immer deine Hand

Es ist vollbracht

Dein letzter Schwur ist eingebrannt

Und keine Macht

Holt dich zurück, denn wir sind verdammt
 

Die Tür geht auf und…

„Kaname- senpai!“

„Ruhig Yuki.“ Sagt er leise und kniet sich zu mir runter.

„Wenn Rido gedacht hat, er kann dich vor mir verstecken, dann hat er sich aber tief in mir geirrt.“ Murmelt er mehr zu sich.

„Geht es dir gut?“ fragt er mich dann. Ich nickte. Auf einmal nimmt er mich in den Arm. „Ich bin so froh.“ Seine Stimme ist nicht mehr so selbstsicher wie immer. Sie klingt gebrechlich, verzweifelt.

„Ich bringe dich weg von hier.“ Sagte er und trug mich, als wäre ich eine Feder hinaus. Es ist ein düsterer Gang, den er mich entlang trägt. Nur vom oberen Stockwerk schimmert durch die offen gelassene Tür Licht herein.

„Kaname- senpai… irgendjemand hat Shikis Köper benutzt und mich hierher gebracht.

„Ja, das war Rido, Shikis Vater und unser Onkel. Er will dich, die reinblütige Prinzessin der Kuran Familie. Er hat damals unsere Mutter nicht bekommen können und so wollte er dich vor zehn Jahren unseren Eltern wegnehmen. Juri bannte den Vampir in dir, damit du ein normales Leben leben kannst. Doch… dies scheint nun vorbei zu sein.“ Wieder klingt seine Stimme so leer, fast traurig.

„Wa- warum?“ fragte ich vorsichtig. Kaname betrat einen hellen Raum. Er hatte keine Fenster. Die Wände waren aus weißem Holz vertäfelt und in der Mitte befand sich ein Sofa für drei Personen. Daneben ein ebenso weißer Sessel. An der gegenüberliegenden Wand war eine kleine Tür und rechts von uns eine größere. Ein Kamin und farbenfrohe Bilder hängen an der Wand.

„Du kennst den Ort, Yuki.“ Sagte Kaname sanft.

„Ich kenne ihn?“ Wieder sah ich mich um.
 

Doch unser Licht zerbricht die Dunkelheit

Weil jedes Wort von dir für ewig bleibt
 

„Ich habe mir Rosen angesehen die nur alle zehn Jahre blühen. Es wäre zu schade eine von ihnen zu pflücken. Darum habe ich dir keine mitgebracht.“

Die Stimme hallte in meinem Kopf wider. Der jüngere Kaname saß mir gegenüber auf dem gleichen Sofa und ich… war so klein. Das war vor zehn Jahren. Ich erinnere mich. Das Bild wechselt.

Wieder bin ich mit meinem Bruder auf dem Sofa. Er umarmt mich. Aber… ich weine…

„Kaname!“ Schreit das kleine Mädchen, was ich einst war. Eine Tür schließt sich und ich bin mit meiner Mutter allein in einem dunklen Raum.
 

I still hear your dying words

"Come with me"

And still deep inside it burns

"Follow me through the raging flames

Where we will feel no pain"
 

Ich spüre wie ich auf den Boden sinke. Kaname hat mich abgesetzt.

„Dies… dies war unser Haus. O-kaa- sama und O-too- sama haben hier mit uns gelebt, bevor…“

„Ja, bevor Rido kam. Und uns voneinander trennte.“ Wieder werde ich hochgehoben. „Ich bringe dich zurück in die Akademie. Dort bist du sicher.“

„Kaname, warte! Rido will mich.“ Ich warte auf eine Reaktion von ihm. Aber er bleibt still.

„Und wenn du mich zuerst in einen Vampir zurückverwandelst?“ Mein Bruder sieht mich an.

“Willst du das wirklich? Du kannst dann niemals zu deinem alten Leben zurück.“ Ich nicke. „Es war wohl meine Bestimmung wieder zu dem zu werden was ich früher war. Und dann… kann ich mit dir für immer zusammen bleiben. So wie es schon immer vorgesehen war. Mein Bruder. Bitte, Kaname- o-nii- sama.“
 

I want to die

Each time it hurts

I hear your dying words
 

Kaname senkt seinen Kopf. „Ich werde dich aus deinem langen Schlaf aufwecken.“ Er bringt mich zu dem Sofa und legt mich darauf hin.

„Es wird etwas weh tun.“ sagt er vorsichtig und beugt sich zu mir herab. Schon aus Reflex schließe ich die Augen. Eigentlich müsste ich den Schmerz schon von Zero kennen, aber von meinem Liebsten gebissen zu werden und zu wissen, dass dieser Kuss der Unsterblichkeit mein Leben für immer verändern wird, lässt mich schaudern.
 

Wo meine Seele einsam weint

Such ich dich
 

Seine Lippen berühren sacht meinen Hals. Sie sind wie Rosenblätter. Und darunter… die Messerschafen Dornen. Ich werde wieder zu dem was ich war… und das nun für immer. Was meine Mutter dazu brachte den Vampir in mir zum schlafen zu bringen, weiß ich nicht. Doch ich hasse sie nicht dafür. Sie war bestimmt die liebste Mutter die man sich vorstellen kann. Und mein Vater… wie er wohl gewesen war?
 

Hier wo die Sonne nie mehr scheint

Verfolgst du mich

Wir sind vereint im Schutz der Dunkelheit
 

Kanames Zähne durchdringen meinen Hals. Es ist kein besonderer Schmerz. Aber er schmerzt wie von einem Messer geschnitten zu werden. Und doch höre ich das Geräusch wie mein Blut meinen Körper verlässt. Es dauert nicht lange und Kaname sieht mir wieder in die Augen. Seine Mundwinkel sind von meinem Blut getränkt.

„Und nun werde ich dir mein Blut geben.“ Sagt er und beißt sich in sein Handgelenk. Er saugt etwas an der Wunde, so als wolle er die Blutung stoppen. Dann beugt er sich zu mir und küsst mich. Sofort strömt kupferner Geschmack in meine Mundhöhle. Kanames Blut ist noch warm und ich kann nicht anders als es zu trinken. Und dann…
 

Mit den Wolken zieh'n die Schatten auf

Wenn ich dein Herz mit meinen Tränen tauf
 

Die Welt hört sich auf zu drehen. Es ist so als wäre die Zeit eingefroren. Sanft streicht mir Kaname- mein liebster Bruder über die Wange und wischt das Blut von meinen Mundwinkeln fort.

„Erinnerst du dich jetzt? Prinzessin Yuki Kuran?“ Meine Augen die ich weit aufgerissen hatte und doch so verschwommen gesehen hatte, schließe ich etwas und alles um mich herum wird wieder scharf.

„Kaname…“

Dann wird alles schwarz.
 

I still hear your dying words

"Come with me"

And still deep inside it burns

"Follow me through the raging flames

Where we will feel no pain"
 

Die Gestalt von Rido Kuran zeichnet sich am Rande des Waldes ab. Seine Augen wandern wie die eines Falken von einem Fenster zum nächsten.

„Du hast sie also doch erweckt Kaname… und was wirst du jetzt tun?“
 

I want to die

Each time it hurts

I hear your dying words

Nacht 8- Love Story

Nacht 8- Love Story
 

Es ist so heiß…

Mein Hals… er brennt wie Feuer. Ich muss trinken… aber… was?

Meine Augen sehen eine verschwommene Gestalt vor mir. Braune leicht lockige Haare. Ein freundliches Gesicht… Kaname… mein Bruder.

„Bist du wach Yuki?” Wie hypnotisiert sehe ich ihn vor mir und schaffe es nicht ein Wort zu sagen. Er richtet mich langsam auf, so dass ich sitze und schließt mich in die Arme.

„Ich hoffe du hasst mich nicht dafür, doch ich musste es tun.“

„I- ich hasse dich nicht Kaname o-nii- sama.“ Flüstere ich in seine Brust. Es fühlt sich wohlig warm an, was ich erst jetzt spüre.

Immer war mir Kanames Körper kühl vorgekommen, so wenige Male wie ich ihn mit meinen Händen berühren konnte. Doch jetzt fühlt es sich warm an.

Ich atme langsam ein. Ein süßer Duft steigt in meine Nase. Er kommt von meinem Bruder. ich sehe ihm in die Augen…
 

We were both young when I first saw you

I close my eyes and the flashback start

I'm standing there on a balcony in summer air

See the lights see the party the ball gowns

See you make your way through the crowd

And say hello

Little did I know

That you were Romeo you were throwing pebbles

And my Daddy said stay away from Juliet

And I was crying on the staircase

Begging you please don't go

And I said
 

Ich sehe jede einzelne Ader die durch seinen Körper geht und wieder überkommt mich dieses unglaubliche Brennen in der Kehle. Ich muss trinken… selbst Kaname versteht es.

„Los Yuki. Ich sehe in deinen Augen was du willst.“ Er reckt seinen bleichen Hals so dass ich meine Fänge in ihm vergraben kann. Wieder ein pulsieren des stetigen Pulsschlages.

Langsam nähere ich mich meinem Bruder. Ich umarme ihn und dann…

Ich schmecke das Blut, wie es in meinen Rachen strömt. Warm und… ich wage es nicht auszusprechen… köstlich. Doch ist es so.

Mein schlucken reißt nicht ab so, sehr brauche ich sein Blut.
 

Romeo take me somewhere we can be alone

I'll be waiting all there's left to do is run

You'll be the prince and I'll be the princess

It's a love story baby just say yes
 

Doch dann kommen Vorwürfe in mir auf. Das Schlucken fällt mir schwerer und es bildet sich ein Kloß in meinem Hals.

„Yuki… bitte weine nicht. “ Haucht Kaname mir ins Ohr. Es ist so, als würde er keine Schmerzen empfinden. Aber ich kann nicht anders als weinen. Die salzigen Tränen rinnen mir über die Wangen und vermischen sich mit dem Blut, das aus meinem Mundwinkel heraustritt. Er streicht mir über mein Haar, ja er achtet darauf, dass es nicht in Blut getränkt wird.
 

So I sneak out to the garden to see you

We keep quiet 'cause we're dead if they knew

So close your eyes

Escape this town for a little while

'Cause you were Romeo, I was a scarlet letter

And my Daddy said stay away from Juliet

But you were everything to me

I was begging you please don't go

And I said
 

Ich muss mich zwingen mich von meinem Liebsten zu trennen. Er sieht mir in die Augen und ich spiegle mich in ihnen wider. Meine Augen glühen rot wie Feuer.

“Es tut mir Leid Kaname o-nii- sama, dass ich dir soviel Blut genommen habe.“ Flüstere ich und verberge mein Gesicht vor ihm.

„Du bist eben erst erwacht Yuki, du brauchst Blut.” Antwortet er nur und leckt sanft das Blut von meinen Mundwinkel. „Und du erinnerst dich wieder an alles.“

Zögerlich nicke ich. „Ja. Ich er innere mich wieder an alles. Unsere Mutter… unser Vater… sie haben uns beschützt bis an ihr Lebensende.“

„Du solltest leben, alles andere war ihnen egal. Du wurdest damals geboren…“ er zögert.

„…um deine Frau zu werden.“ Vervollständige ich seinen Satz, da er es nicht aussprechen wollte. Selbst im Alter von fünf hatte ich es schon verstanden. Mein Bruder und ich würden einmal so sein wie unsere Eltern. Doch dass Rido, unser Onkel, mich zur Frau nehmen wollte hatte ich nicht verstanden.

„Jetzt da du erwacht bist, wird Rido dich jagen, bis er dich hat. Doch ich schwöre dir, dass er niemals einen seiner schmutzigen Finger an dich legen wird.“
 

Romeo take me somewhere we can be alone

I'll be waiting all there's left to do is run

You'll be the prince and I'll be the princess

It's a love story baby just say yes

Romeo save me they're trying to tell me

How to feel

This love is difficult but it's real

Don't be afraid we'll make it out of this mess

It's a love story baby just say yes
 

Kaname ist kurz gegangen. Er will nach Aido und Akatsuki sehen.

„Sie werden auf dich aufpassen bis ich Rido zur Strecke gebracht habe.“ Sagte er:

Rido… unser Onkel… er wollte mich schon vor zehn Jahren haben und ging sogar den Mord an seinen Geschwistern ein. Er hat meinen Vater auf dem Gewissen. Aus reinem Reflex kralle ich mich in das Laken. Und schon barst das Fenster, das links von mir ist in tausende von Scherben. Die Splitter fallen zu Boden, in die Ritzen des Holzfußbodens. Der Wind strömt hinein und trägt viele Gerüche mit sich. Der Geruch von den Bäumen, die zarte Frühlingsluft… doch…

Ein fast unmerklich starker Geruch von Blut strömt mir in die Nase. Das Blut von Menschen. Wieder spüre ich wie meine Kehle trocken wird und meine Vampirzähne hervorstoßen.

So als wären die Glasscherben nie auf den Boden gefallen betrete ich den Fußboden und wende mich in Richtung Fenster. Ich spüre wieder diesen Durst.

„Nein…“ sage ich zu mir. „So darf ich nicht denken.“

Wie durch Zufall betreten nun auch Akatsuki und Aido den Raum.

„Yuki Cross“ beginnt er doch dann stammelt er und ändert seine Anrede. „Yuki Kuran- sama. Wir sollten euch beschützen. Auf bitte von Kaname Kuran.“

„Ist in Ordnung.“ Meine ich nur und wende mich nicht vom Fenster ab.

Auch Aido und sein Cousin haben den Blutgeruch schon bemerkt.

„Äh- äh… bitte Yuki –sama.“ Etwas klimperndes fiel in ein Glas und Wasser wurde aufgefüllt. „Das solltet ihr trinken.“

Aido hielt mir ein Glas mit den aufgelösten Bluttabletten hin. Ich leere das Glas in wenigen Zügen. Doch noch immer ist der Blutgeruch für mich zu riechen.

„Würdet ihr mir einen Gefallen tun?“
 

I got tired of waiting

Wondering if you were ever coming around

My faith in you was fading

When I met you on the outskirts of town

And I said
 

Akatsuki und Aido sehen mich fragend an. Sie warten auf meine Bitte.

„Ich möchte gern Zero und den Rektor sehen.“ Kurz konnte ich sehen wie Aido das Gesicht verzog als ich Zeros Namen erwähnte.

„Das können wir nicht Yuki- sama. Denn Kiryu wäre sicherlich nicht gut auf euch zu sprechen, jetzt da ihr eure wahre Form wiedererlangt habt.“

„Ich will ihn aber trotzdem sehen.“ Beharre ich. Da stutzt Aido. Ich kann es in seinem Gesicht ablesen, dass er meinen Befehl nicht ausführen will, aber da es ein Befehl eines Reinblüters ist, muss er ihn ausführen.

„Wir werden aber in eurer Nähe sein.“ gibt er dann doch noch nach.
 

Romeo save me I've been feeling so alone

I keep waiting for you but you never come

Is this in my head I don't know what to think

He knelt to the ground and pulled out a ring

And said

Marry me Juliet never have to be alone

I love you and that's all I really know

I talked to your Dad go pick out a white dress

It's a love story baby just say yes
 

“Ihr solltet aber erst zu eurem Adoptivvater gehen.” Meint Aido leise als er mich aus dem Gebäude führt. Es ist das alte Gebäude in dem die Night –Class gewohnt hatte bis sie den Eid geschworen hatten keinem Menschen etwas anzutun. Ich nickte leicht und ging in Richtung des Rektorats.

„Wir werden hier vor der Tür auf euch warten.“ Sagt Akatsuki, der bisher kaum ein Wort gesagt hatte und hielt seinen Cousin davon ab mit hinein zu gehen.
 

Oh oh oh

Oh oh oh
 

Leise betrete ich das Zimmer. Wie immer saß Rektor Kaien Cross hinter seinem geflickten Schreibtisch. Erst als ich die Tür schloss sah er zu mir auf. Er seufzte.

„Also hast du dich entschieden.“

“Ja, Rektor.”
 

'Cause we were both young

When I first saw you.

Nacht 9- Toki no Mukou, Maboroshi no Sora

Nacht 9: Toki no Mukou, Maboroshi no Sora
 

Rektor Kaien Cross sieht mich voller Kummer und Verständnis an.

„Ähm… ja. Ich musste es tun. Sonst…“

„Hätte dich dein Onkel getötet, nur um an dein Blut zu kommen, ja.“ Ergänzt mein Adoptivvater. Er sitzt dort an seinem Schreibtisch, so wie immer, nur ich bin eine andere geworden.

„Außerdem hatte ich deiner Mutter versprochen dich zu beschützen. Schon als Baby warst du ein schönes Kind. Wenn auch ein Vampirkind.“

Ich schlucke.“ Ja… Mutter wollte dass ich so aufwuchs. Fernab von allen Verpflichtungen eines Reinblüters. Doch konnte ich meinem Schicksal nicht entgehen.“

Er seufzt wieder.

„Yuki. Deine Mutter wollte dass du als ein normales Mädchen aufwächst, ohne die Bürde deiner Rasse. Du solltest lachen können.“

Erstaunt sehe ich ihn an. Vor Überraschung läuft eine einzelne Träne meine Wange herab. Sie funkelt im Licht wie ein eisiger Kristall. Schnell wische ich sie fort.

„Aber das tue ich doch.“ Sage ich trotzig, was aber eben vom Gegenteil bewiesen wurde.

Rektor Kaien Kross sieht mich lächelnd an. „Ja, du hast immer gelächelt wenn Kamane- kun bei dir war.“
 

Itoshisa wa itsumo

Kanashimi e to tsuzuiteru no?

Kimi ni mou hitorikiri de

Nakanaide to iidasezu ni
 

Fragend sehe ich meinen Adoptivvater an. „Ich… habe gelächelt…“ Er nickt. „Du warst immer so fröhlich wenn er bei dir war.“ Ich neige mein Gesicht dem Boden zu. Ich höre wie mein Vater den Stuhl von seinem Schreibtisch wegschiebt und auf mich zu kommt. Seine warme Hand ruht nun auf meinem Kopf.

„Sei nicht traurig Yuki. Juri- san muss es irgendwie gespürt haben, dass sie dich nicht aufwachsen sehen würde. Darum bat sie mich dich bei mir aufzunehmen. Und wenn ich in deine Augen sehe…“ er pausierte und sah mir in die Augen. „Dann sehe ich deine Mutter vor mir.“ Mein Kloß im Hals wird größer. Es tut mir irgendwie weh von meiner Mutter zu hören. Ein Bild einer Frau taucht in meinem inneren Auge auf. Haselnussbraunes gelocktes Haar, ein weißes Kleid. Ihre Augen strahlen so viel Liebe aus. Doch ihr Gesicht ist Blutverschmiert. Ja… das war meine Mutter. Wie sie mich mit dem Bann belegte und zu einem Menschen machte. Kaien Cross reißt mich aus meinen Erinnerungen.

„Und auch trotzdem solltest du auch jetzt lächeln.“ Es ist leichter gesagt als getan. Jetzt spüre ich nur eine tiefe Trauer.

„Warum Rektor? Aus welchem Grund sollte ich lächeln?“ fragte ich und nähere mich seinem Schreibtisch.

„Weil Juri dir eine Möglichkeit gab weiterzuleben.“
 

Iroaseteku sekai no uta

Bokura wa owari e tabi o suru

Sono tsuka no ma ni kimi to deatta

Inochi o kezuru you ni
 

Betreten sehe ich zu Boden. „Ja…“ flüstere ich. Ich höre wie Kaien den Stuhl nach hinten schiebt und sich aufrichtet. Dann wie er auf mich zukommt.

„Vor dem was dir jetzt bevorsteht kann ich dich leider nicht mehr beschützen. Doch kann ich dir helfen.“ Wieder sehe ich auf.

„Wie?“

„Der Vampirsenat und der Vampirjägerverband machen gemeinsame Sache, schon seit einigen Wochen. Ich werde den Vorsitzenden stellen und alles wieder ins Lot bringen.“

Ja, richtig. Rektor Cross war in seinem Leben einst ein Vampirjäger gewesen. Einst hatte ich seine Waffe im Schrank neben dem Schreibtisch gesehen. Mir wird Angst und bange wenn ich daran denke wie sich mein- Vater in einen ausweglosen Kampf hinein schreitet. Völlig intuitiv umarme ich ihn. Hindern kann ich ihn nicht. Doch…

„Pass bitte auf dich auf… Papa…“ Auch Kaien legt behutsam seine Arme um mich.

„Das werde ich… meine liebe Prinzessin…“
 

Toki no mukou ni tashika ni atta

Haruka na kokyou, kimi to yukeru no

Ai mo mienai yoru no mukou ni

Maboroshi no sora
 

Noch lange hatten wir so dagestanden. Schon jetzt vermisste ich ihn. Ich wusste nicht ob ich ihn jemals wiedersehen würde.

Doch hatte ich noch einen weiteren Besuch zu machen. Wie in Trance fand ich den Weg zu Zeros Zimmer. Sie war verschlossen und kein Ton drang aus dem Raum dahinter. Ist er überhaupt da? Bitte… lass ihn da sein… ich will mit ihn reden.

Ich hebe meine Hand und klopfe sacht gegen das dunkle Holz. Keine Reaktion. Fast schon hätte ich ein zurückdrücken des Auslösers seiner „Bloddy Rose“ erwartet, doch auch das kommt nicht.

„Zero? Bist du da?“frage ich nun. Schweigen. Nur die kalte Tür und ich…

Niedergeschlagen wende ich mich ab und will weiter gehen… da…

Das klicken des Auslösers in meinem Rücken… wie er langsam niedergedrückt wird…

Zero…

Ich will mich zu ihm umdrehen, ihn sehen da…

„Bleib wo du bist, du eingebildeter Level A Vampir.“ Seine Stimme ist so voller Hass und Missachtung.

„Zero… ich bin es… Yuki…“ langsam drehe ich mich zu ihm um. Er hat seine „Bloddy Rose“ tatsächlich gezogen. Sie schimmert im fahlen Mondlicht, das durch das Fenster neben ihm einfällt.

„Ich sehe nur einen hochnäsigen Vampir, dem es egal ist ob er Menschen tötet.“ Erwidert er nur und zielt direkt auf meine Brust.

„Du hast nichts mehr mit der Yuki gemein, die ich kenne.“

„Wie redest du mit meiner zukünftigen Braut?“
 

Yume o miru tabi ni kurushimu no ni

Sore demo mada warau no

Kaze ni sakaratte

Ato dore dake agakeba ii
 

Ohne es zu bemerken tritt Kaname an meine Seite. Er geht an mir vorbei.

„Yuki… solltest du nicht in deinem Zimmer sein?“fragt er mich. „Du musst dich noch ausruhen.“ Jetzt steht er genau vor Zero. „Geh mir aus dem Weg, Kaname Kuran.“ Sagte er ruhig und beherrscht. Ich konnte spüren wie sehr es ihn anstrengte Ruhe zu bewahren. Aber auch kein einziger Muskel seines Arms zuckte. „Das werde ich nicht, Zero. Du wirst jetzt deine Waffe senken.“ Und da spürte ich zum ersten Mal wie mächtig Kaname war. Langsam, ganz langsam senkte Zero tatsächlich seine „Bloddy Rose“. Seine Augen glühten blutrot und sein Blick wirkte hypnotisiert. Mein Bruder drehte sich zu mir herum.

„Geh jetzt Yuki. Ich komme gleich nach.“ Er sagt es in einer solchen Bestimmtheit, dass ich mich ihm nicht entziehen konnte.
 

Kono sangeki no yukue ga tada

Shizuka na yoru de areba ii

Shitteita nda, todokanai koto

Sore demo bokura wa yami o kakenuke
 

Ich ging wieder zurück in mein Zimmer. Mir schoss soviel durch den Kopf. Wahrscheinlich konnte ich erst durch meine Verwandlung zum Vampir seine Macht spüren. Aber hatte er schon immer diese Macht besessen? Ich sah nach vorn. ich würde es wohl irgendwann erfahren.

Als ich am Ausgang ankam sah ich wie Hanabusa und Akatsuki auf mich zukamen. Sie verneigten sich vor mir.

„Yuki- sama, wir wurden von Kaname- sama geschickt um euch zu beschützen und euch zu eurem Zimmer zurück zu bringen.“ Sagte Akatsuki.

„Ihr nennt mich Yuki- sama?“ Aido nickte. „Ihr seid die Verlobte von Kaname- sama und eine Reinblüterin. Es gehört zum Anstand Reinblüter mit ihrem gebürtigen Respekt entgegen zu kommen.“ Ich spürte wie verlegen ich wurde.

„Das… ist wirklich freundlich von euch Aido- senpai und Kain- senpai. Doch ich möchte noch etwas draußen bleiben.“

„Das geht nicht Yuki- sama. Bitte folgt und in euer Zimmer.“ „Ich will noch etwas draußen bleiben.“ Wiederholte ich mit Nachdruck. Aido sah mich auf einmal überrascht an. Er wollte etwas sagen, doch irgendwie konnte er es nicht. Er starrte mich nur verdattert an. Als ob meine Worte ihn zum stehen gebracht haben.

Hatte ich gerade meine reinblütigen Fähigkeiten benutzt und ihm etwas befohlen? So wie bei Kaname.

Ein rascheln im nahen Wald rief uns drei wieder zur Besinnung.

„Es ist wirklich besser wenn ihr in Sicherheit seid Yuki- sama. Ihr seid noch sehr schwach.“ Sagte Kain noch einmal.

„Ist das mein Onkel?“ fragte ich.
 

Toki no mukou ni gooru wa aru no?

Sadoritsuita to itsuka ieru no?

Ikiteyuku kara douka hikari o

Maboroshi no sora
 

Bisher hatte noch nie meinen Onkel, den Bruder meiner Eltern, gesehen. Wenn er wirklich so grausam war, wie Kaname ihn mir geschildert hatte, dann musste ich wirklich von hier fort.

„Er ist noch nicht erwacht, aber es wird nicht mehr lange dauern, befürchte ich.“ Meinte Aido leise. „Kommt jetzt Yuki- sama.“ Jetzt begriff ich die gefährliche Lage in der ich schwebte. Ich folgte den beiden wieder zurück zu meinem Zimmer. Als wir dort ankamen, erwartete Kaname uns schon.

Er sieht mich mit seinen traurigen Augen an. Und wieder komme ich mir so schuldig vor. Ich wage es nicht, ihn anzusehen. Aber ich spüre seinen Blick auf mir. Langsam hebe ich den Kopf.

„O-nii- sama!“ schreie ich und laufe auf ihn zu. Sein sonst so weißes Jackett ist mit Blutstropfen besprenkelt. Aber es ist nicht sein Blut, was dort klebt.

„Es ist alles gut, Yuki.“

„Aber… das ist doch… Zeros Blut. O- nii sama… was ist passiert?“ Ich traue mich nicht `Was hast du getan?´ zu fragen.

„Das, was geschehen musste, wenn Kiryu und ich uns treffen.“ Antwortet er steif und umklammert meine Hände mit seinen.

„Habt ihr gekämpft?“ Er schweigt. Dann ist es wahr.

„Wie geht es Zero? Ich will ihn sehen.“ Ich will an meinem Bruder vorbei, doch hält er mich immer noch fest.

„Es geht ihm gut. Aber er will dich nicht mehr sehen.“

Zero… will mich nicht mehr sehen?

„Weil ich… jetzt ein Vampir bin?“ frage ich nach. Ich brauche nicht mehr auf die Antwort warten. Ich weiß sie schon längst. Ich weiß sie…
 

Itsu demo

Kimi no soba ni iru kara

Sekai no toki o tomete

Dakishimetai no ni

In the land of pain
 

„Aido, bleib bei Yuki und beschütze sie.“ Sagt Kaname und lässt meine Hände los.

Widerstandslos lasse ich mich in mein Zimmer führen. Die Wände kommen mir kalt vor. Zero will mich nicht sehen. Nie mehr. Aido verschließt hinter mir die Tür und kommt auf mich zu, wagt es aber nicht näher als drei Schritte. Ich will niemanden der mich jetzt berührt. Alles in meinem Körper ist angespannt und will am liebsten schreien. Und dann rieche und spüre ich Blut. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich meine Hände zu Fäusten geballt hatte und so fest gedrückt hatte dass sich meine Fingernägel in meine Handflächen gegraben haben.

Teilnahmslos hebe ich meine linke Hand und sehe sie mir an. Kaum betrachte ich sie, da hört die Blutung auf und die Hand verheilt.

Nur ein Wesen auf dieser Erde kann dies. Eine Bestie in Menschengestalt. Das was ich bin.
 

Toki no mukou ni bokura wa kaeru

Haruka na kokyou, kimi to yukeru no

Ai o mitsukete koeteyuku no wa

Sangeki no sora

Yume o miru kouya

Nacht 10- Dance in the velvet Moon

Nacht 10- Dance in the velvet Moon
 

Unruhig gehe ich im Raum auf und ab. Aidos Blick auf mir ruhend. Er versucht ruhig und gelassen zu wirken, aber auf mich macht er einen unsicheren,nervösen Eindruck. Immer wieder wandert sein Blick zum Fenster. Als würde er auf etwas warten. Etwas das ihn in Aktion bringen würde. Seine Hände zucken und gelegentlich werden sie eisblau. Zu gerne würde er seine Kräfte einsetzten und kämpfen. Er weiß dass mein Onkel erwacht und dass die Zukunft der Cross Akademie auf dem Spiel steht.

Auch ich würde gerne kämpfen, aber im Moment fühle ich mich ziemlich schwach. Mein Blick geht hinüber zu meiner Waffe. Mein Artemis. Ob ich ihn noch nutzen könnte? Wieder verfolgt Aido mich mit seinen Augen. Er will wissen was ich machen will. Meine Hand schwebt über Artemis. Sie vibriert. Dann will ich das kalte Silber berühren, doch…
 

The silver flames engulf the sky.

Though my heart may be torn asunder,

I want to give myself only to you;

Please accept my true self that is this cross.
 

Blitze zucken von Artemis zu meiner Hand. Ein unerträglicher Schmerz. Sofort reiße ich meine Hand weg und besehe meine Fingerkuppen. Leicht schwarz sind sie geworden.

„Ihr könnt eure Waffe nicht mehr nutzen Yuki- sama. Sie wurde gefertigt um gegen Vampire zu kämpfen. Aber nun seid ihr auch ein Vampir.“

Ich seufze. Nie wieder Artemis in die Hand nehmen können?

Ich nehme das Leder in das Artemis gespannt ist und befestige ihn unter meinen Rock. Dadurch gebe ich etwas mehr von meinem Oberschenkel frei als gewollt. Höflicherweise dreht Aido sich um.

Unfähig etwas zu machen sehe ich aus dem Fenster hinaus. Schnee fällt auf die Erde herab und tanzt mit dem Wind einen wunderbaren Walzer. Und der Mond der durch die Wolken schimmert gibt den Takt an.
 

The unsleeping velvet moon

Adorns this secret room.

The two of us are alone. I quietly lock the door.

Let’s dance and lose ourselves in this playful moment.
 

Eine Gestalt mit schwarzen Mantel zeichnet sich aus dem nahen Wald heraus. Seine dunklen Haare wehen im Wind und kalte Flocken landen im lockigen Haar. Sofort trete ich einen Schritt zurück. Ein grauenvolles Bild erscheint vor meinen Augen. Ein in Ketten gelegter Mann mit verschieden farbigen Augen. Wie eine Bestie starrt es mich an und die gierigen Zähne schnappen nach mir. Und ich… gefangen in einem Spinnennetz. Ein Netz aus Blut. Als ich aus der Vision wieder zurück ins Zimmer kehre keuche ich erschrocken auf. Aido kommt zu meiner Seite.

„Was ist los?“ fragt er. Da ich nicht antworte sieht er aus dem Fenster. Ich höre nur wie er leise flucht. Da hebt er mich auf seine Arme.

„Ihr müsst so schnell wie möglich von hier weg Yuki- sama. Tut mir leid dass ich euch so tragen muss.“ Ich schweige. Sehe ihn nur an. Tatsächlich ist Aido um meine Sicherheit besorgt.

Ja. Ich weiß warum. Der Mann ist Rido… Ich will mich auch nicht wehren. Noch einmal sehe ich zurück ins Zimmer. Niemand der uns folgt.

Er scheint uns nicht bemerkt zu haben und uns zu verfolgen.
 

Like a candle lit by a gentle flame,

I let my heart be softened by you.

Pledge me your eternity.
 

Ich weiß nicht wohin mich Aido führt, jedenfalls fort aus dem Sonne- Haus. Ich sehe tatenlos zu wie das Haus, das so lange mein Heim gewesen war, nun hinter mir verschwindet. Die Bäume drängen sich vor mein Blickfeld, bis nur noch die Dachspitze aus den Baumkronen hervor lugt.

Und ein anderes Schülerwohnheim taucht vor mir auf. Das Tor kommt mir bekannt vor… kein Wunder. Hinderte Male habe ich hier auf den Wechsel der zwei Klassen gewartet.

Ein von Rosen verzierter Mond über dem Eingang. Das Heim der Night- class. Aido führt mich hinein.

„Hier werdet ihr sicher sein, Yuki- sama.” Sagt Aido und setzt mich vor den Stufen des Einganges ab. Schon so oft war ich hier gewesen und doch scheint das alles jetzt so weit weg.

„Geht hinein. Ruca wird auf euch jetzt aufpassen.“

„Und wohin gehst du?“ frage ich. Er dreht sich um, verbeugt sich förmlich und lächelt.

„Den Feind vom Haus Mond fernhalten.“ Und schon verschwindet er hinter dem Torbogen.
 

No one can break the chains of love.

Cast a sweet bewitching charm on me.

Only you can accept my primal instincts,

My forbidden melodies:

Now they too can soar free.

Hurry… Catch me.
 

Gerade will ich die Tür öffnen, als sie von innen geöffnet wird. Eine blonde Vampirin sieht mich an. Ihre welligen Haare passen perfekt zu ihr.

„Yuki Kuran- sama… kommt herein.“ sagt Ruca und tritt zur Seite. Ich gehe an ihr vorbei und sehe mich in der Vorhalle um.

Es sieht so anders aus als wie im Sonne- Wohnheim. alles ist auf Bequemlichkeit und Komfort ausgerichtet. Zwei Kanapees in der linken Ecke, eine Couchlandschaft vor einem prasselnden Kamin. Und ein prächtiger Kronleuchter erhellt den gesamten Raum. Ruca schreitet an mir vorbei und geht zu Kain- senpai, der in den Kamin starrt.

Als die Vampirin neben ihm ist, dreht er sich zu mir um. In seinem Blick liegt Ernsthaftigkeit.

„Kaname- sama hat uns beauftragt, auf euch aufzupassen. Wie ich sehe, hat Aido euch sicher hergebracht. Kommt mit mir.“

Er machte eine Geste dass ich ihm folgen sollte. Langsam ging ich an den mir fremden Night- class Schülern vorbei. Sie alle sehen mich mit einem gebührlichen Respekt an, dem den Reinblütern gebührt. Sie legen ihre rechte Hand an die linke Brust und neigen ihren Kopf. Einige murmeln „Yuki- sama“ als ich an ihnen vorbei gehe. Als ich dann die Treppe erreiche, gehe sie wieder ihren normalen Tätigkeiten nach.
 

In the night that has forgotten to end,

A fountain of stars lies trapped.
 

Kain- senpai ist schon im oberen Stock und erwartet mich. Ich beeile mich etwas um zu ihm aufzuschließen. Ich werfe einen letzten nervösen Blick auf die Vampire, die, nun da ich einer von ihnen bin, alle ein Level unter mir sind, mich alle für ihre Königin halten oder so etwas Ähnliches.

„Sie alle haben einen Eid geschworen, dass sie Kaname- sama dienen werden. Und somit auch euch.“

Verwirrt sehe ich Wild- senpai an.

„Ihr seid die Braut unseres Hausvorstandes und somit die Stellvertreterin seiner Interessen.“ Seine Worte klingen so wuchtig. Als hätte man mir eine riesige Last auf meine Schultern geladen.

„ich will darüber nicht mehr reden. Führe mich in mein Zimmer.“
 

It is alone, silently as if praying,

For a dream that it doesn’t need to awake from.
 

Der Mantel flatter im Wind, durch das zerbrochene Fenster. Die Glasscherben liegen um ihn verteilt. Langsam zieht er die Luft durch seine Nase. Er hat gefunden wonach er zehn Jahre gesucht hat.

„Endlich… Juri- san… du entkommst mir nicht mehr.“ er kichert boshaft und durchschreitet den Raum. Seine zwei verschieden farbigen Augen suchen alles ab. Rido berührt die Falten im Laken, die Yuki hinterlassen hat. Dann sieht er zur Tür.

„Wo hat dich der Adelsjunge wohl hingebracht? Meine kleine Prinzessin.“
 

Find me in the darkness that binds me.

Oh, this sweet scent is driving me crazy.

Please let it embrace me, right now.
 

Es ist ein anderes Bild was ich aus dem Fenster aus sehe. Und doch kenne ich ihn. Ein Garten wie gemalt und überall Statuen. Dort hinten am Horizont steht mein altes Wohnheim. Von nun an werde ich hier sein. Mit den anderen Vampiren lernen und… mit Kaname zusammen sein. Eine Erinnerung aus fernen Tagen steigt in mir hoch.

Mein Bruder kämmt mir das Haar. Sanft geht die Bürste durch die Haare hindurch, bis es wie Seide schimmert. Er erzählt mir etwas. Wir beide lachen, ungezwungen und voller kindlicher Freude.
 

The silver flames dance in the sky.

Even if they swallow up and erase everything,

I ask only for you to be here.

This throbbing heartbeat just won’t stop.

Our entwined souls

Will someday produce a miracle.
 

Ich schaue hinauf in den Himmel, wo die Schneeflocken langsam beginnen immer dicker und dichter werden.

„Es ist zehn Jahre her…“ murmle ich zu mir selbst. Reines weiß… reines rot… was das war, wusste ich nicht. Erst die blutroten Tropfen des Vampirs vor mir erklärten es mir. Mein linker Handschuh war getränkt in dem Rot. Ich wollte dran riechen, doch der mir damals fremde Kaname hielt mich davon ab. Er nahm meine Hand in seine und brachte mich fort von dem Wald.
 

Is fate predetermined?

Even if it can’t be changed,

I can surely breathe new life into it.
 

„Ja… kleine Prinzessin… es ist zehn Jahre her.“ Eine boshafte, kalte Stimme spricht zu mir. Mir war nicht aufgefallen dass jemand vor dem Fenster war. Mit einem Satz springe ich vom Fenster fort. Wie erstarrt sehe ich in das Gesicht des Mörders meiner Eltern. Das Monster in Ketten ist erwacht und sinnt auf Rache. Der wahnsinnige König der Kurans. Nur die Scheibe trennt mich von ihm

„R- rido…“
 

No one can break the chains of love.

Cast a sweet bewitching charm on me.

Only you can accept my primal instincts,

My forbidden melodies:

Now they too can soar free.

Hurry… Catch me, I am here.

Nacht 11- Friends

Noch immer stehe ich vor ihm. Vor Angst geweitete Augen.

Ich bemerkte gar nicht wie mein Körper instinktiv rückwärts gegen die Wand geht. Als würde eine unsichtbare Schnur mich von ihm weg ziehen, in Sicherheit. Doch ich stoße nur mit meinem Rücken gegen die Wand. Ein weiterkommen unmöglich. Ich sehe ihn immer noch an. Rido verharrt in seiner Position. Ruhig und lauernd wie eine Katze. In seinem Gesicht sehe ich ein triumphales lächeln. Und… so ist es… ich bin ungeschützt, kann mich nicht selbst verteidigen. Niemand, der mich retten kann. Dieses Mal ist es absolut.

„Guten Abend, kleine Nichte. Willst du mich nicht willkommen heißen? Wir haben uns doch seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Komm doch her zu deinem Onkel.“

Jetzt presse ich mich regelrecht gegen die Wand. Wie ekelerregend er mich zu sich zu locken versucht.

Erst jetzt bemerke ich dass ich zittere. Nicht vor Kälte… aus Angst. All die Bemühungen, all die Versuche von Mutter und Vater… vergebens.

Ich bin ein Schmetterling in einem Spinnennetz. Unfähig mich zu befreien. Nicht aus eigener Kraft davon zu fliegen.

„Bleib mir weg…“ sage ich, doch mir versagt die Stimme. Rido lacht nur leise. Das Fenster öffnet sich wie von Geisterhand. Die Scharniere quietschen nicht das leiseste bisschen. Nur der Knauf klickte. Die Schneeflocken tanzen in den Raum und die Luft um uns wird kälter. Er tritt ein und der Mörder macht einen Schritt auf mich zu.
 

Kuchizuke wo kawashita hi wa

Mama no kao sae mo mirarenakatta.

Poketto no koin atsumete

Hitotsuzutsu yume wo kazoeta ne

Hora are wa futari no kakurega

Himitsu no memorii oh
 

Als wäre eine unsichtbare Macht in das Wohnheim getreten. Wie ein eisiger Wind weht er durch den Raum und macht sich im gesamten Mond- Wohnheim breit. Und das kann nur eines bedeuten… Rido hat einen Weg hinein gefunden. So schnell mich meine Beine tragen können stolpere ich nach oben. Auf die Tür zu hinter dem Kaname- samas Zimmer liegt. Dort drin ist Yuki- sama. Allein… ungeschützt und… Rido Kuran ist nun bei ihr. Meine Hand liegt schon auf der Klinke und ich drücke sie herunter als ich jetzt auch den Geruch von Blut rieche… nein!

Die Tür fliegt auf. Wind strömt mir entgegen und verstärkt nur den Geruch des Blutes des Mädchens das in den Armen des Vampirs liegt. Ohnmächtig, liegt Yuki- sama in seinen Armen.

„R-“ versuche ich zu sagen, doch der Reinblütige hat schon Macht über mich. Paralysiert stehe ich da, unmöglich einen Muskel zu bewegen. Rido hat mich in seiner Gewalt.

„Richte meinem Neffen einen schönen Gruß von mir aus. Seine Braut nehme ich als Entschädigung für das von vor zehn Jahren mit mir.“ Sagt er nur und verschwindet in den Tiefen der Nacht.

Sobald er fort ist, kann ich mich wieder bewegen. Jetzt heißt es keine Zeit zu verlieren. Ruka und auch Kain warten am Ende der Treppe. Ich renne zu ihnen.

„Er hat sie. Er hat sie mit sich genommen.“ Kann ich nur sagen.

„Wir müssen Kaname davon berichten.“ Ruka ist wie ausgewechselt. Sie läuft los, holt einen Mantel und eilt zur Tür.

„Ich komme mit.“ Wir drei drehen uns um. Dort steht Ichijo. Er hatte sein Katana in der Hand. Voller Entschlossenheit kam er auf uns zu.
 

Doko de kowareta no friends?

Yubi wo tsunaidara oh friends

Toki ga tomaru ki ga shita
 

„Es kann nur einen Ort geben, wo er Yuki- sama hingebracht haben kann…“ antwortete er schon längst, bevor wir auch nur die Frage stellen konnten.

„Und wohin?“ fragte Ruka verblüfft. „Zum alten Herrenhaus der Kurans. Rido sprach davon eine Zeit lang. Dort sollen noch die alten Kräfte der Vorfahren sein und ihn zum König der gesamten Vampirrasse machen.“

„Aber wozu braucht er dann Yuki Kuran?“ hackte Kain schnell nach. „Sie ist eine Reinblüterin. In ihrem Blut konzentrieren sich die vielen Generationen unserer Urahnen.“

Endlich fiel der Groschen. Sofort stürmte ich zum Portal. Die anderen drei starrten mir hinterher, als sie dann merkten dass ich, ohne ein „Worauf warten wir dann noch?“ schon losrannte, setzten sie sich endlich auch in Bewegung.

Zur Rettung Yuki- samas…
 

Nee kimi oboete iru

Yuubae ni yoku niau ano kyoku

Damarikomu kimi ga itsumo

Kanashikute kuchizusanda no ni

Ima toki wa nagarete sepia ni somaru merodii wo
 

Es ist dunkel… der Wind flüstert sein grausames Lied in den verdorrten Zweigen. Und… ich bin allein…

Rido ließ mich allein in einem dunklen Raum ohne Licht. Die aus Holz vertäfelten Wände starren auf mich hinab wie ich auf einer Trage liege. Ich bin unfähig mich zu bewegen. Mein Geist ist rege, doch will sich mein Körper nicht meinem Willen unterliegen. Eine unsichtbare Macht fesselt meinen Körper zur Reglosigkeit. Selbst meine Augen kann ich nicht öffnen.

Rechts von mir- ein schwacher Lichtschein. Das Licht flackert. Wie von einer Kerze. Es wird heller und bald erhellt ein kleiner Lichtkegel den Raum.

„Bald meine kleine… bald wirst du mir gehören.“

Ridos Stimme ganz nah an meinem Ohr. Wenn ich gekonnt hätte, dann hätten sich meine Nackenhaare aufgestellt. Doch selbst das ist unmöglich. Er stellt die Kerze neben mir ab. Mit einer Hand fährt er durch mein Haar. Auf einmal spüre ich wie er meine Bewegungslosigkeit etwas lockert. Ich reiße die Augen auf, sehe mich im Raum um, bevor ich bei meinem Onkel stehen bleibe. Er ist in einem schwarzen Mantel gekleidet, eine rote Samtweste und ein weißes Hemd. Seine braunen lockigen Haare hat er zurückgebunden. Er reicht mir eine Hand hin.

„Komm jetzt meine Juuri… die Vermählung steht an.“
 

Nido to modorenai oh friends

Tanin yori mo tooku miete

Itsumo hashitteta oh friends

Ano hitomi ga itoshii
 

Was? Warum nennt er mich plötzlich Juuri? Noch immer kann ich mich nicht bewegen. Ido steuert mich. Völlig automatisch setzte ich mich auf und schwinge meine Beine von der Trage. Stoff flattert an mir herab. Ein weißer Rock. Schneeweiß. Eine Hand von mir legt sich in seine Hand. Auch der Arm in einem weißen Ärmel. Ich muss schlucken. Eine Erinnerung flackert in mir hoch. Es ist das Kleid meiner Mutter, das sie an dem Tag getragen hatte an dem sie gestorben war. Etwas fast durchsichtiges fällt an mir herunter und schwebt an meiner Hüfte. Ein Schleier.

Am liebsten hätte ich geschrien. Jetzt wird es mir klar…
 

Doko de kowareta no friends?

Utsumuku hi wa mitsumeatte

Yubi wo tsunaidara oh friends

Toki ga tomaru ki ga shita
 

Kaname… wo bist du? Hilf mir…
 

Nido to modorenai oh friends

Tanin yori mo tooku miete

Itsumo hashitteta oh friends

Ano hitomi ga itoshii

Nacht 12: Lacrimosa

Nacht 12: Lacrimosa
 

Kurayami no naka de mutsumiau

Zetsubou to mirai o

Kanashimi o abaku tsukiakari

Tsumetaku terashiteta
 

Wie tot schwebe ich neben meinem Onkel dahin. Triumphierend schreitet er dahin, auf eine große Tür zu. Doch bleibt er zehn Meter davor stehen.

„Sieh nur, wie schön du bist, meine Braut.“ Sagt er zu mir. Dann dreht er sich mit mir herum und führt mich zu einem Spiegel. Der Rahmen ist in Gold gefasst und in filigranen Verschnörkelungen umrahmt. Erst jetzt sehe ich das braunhaarige Mädchen vor mir, dass in Locken umrahmte Gesicht. Der Schleier auf dem Kopf ist eben so fein gewebt. Eine weiße Schleife um den Hals… den Rest will ich mir nicht vorstellen. Ich… bin meine Mutter. Meine Augen sehen wie tot in den Spiegel.

„Ja… du weißt es… du siehst deiner Mutter jetzt zum verwechseln ähnlich.“ Mit seinen Händen fährt er über meine freie Schulter.

„Mein kleiner Neffe wird die Verwechslung zwar bemerkten, leider wird dies das letzte sein, dass er in seinem Leben sehen wird.“

Mein Atem setzt einen Moment aus. Alles in mir schreit. Es bleibt aber ein stummer Schrei. Verzweifelt versuche ich mich gegen meine aufgezwungene Starre zu wehren. Mein Onkel zuckt nur kurz mit den Augenbrauen.

„Willst du dich mir etwa widersetzen?“ fragt er belustig, geht aber nicht weiter drauf ein. Stattdessen zwingt er mich zum weitergehen. Bis wir dann vor der Tür stehen bleiben. In dem Holz sind Rosen eingeschnitzt. Ihr Geflecht webt sich über beide Flügel und bildet in der Mitte einen Engel, der weinend und kniend zu uns heraufschaut.

Rido stößt die Tür auf und betritt mit mir den Saal.
 

Kimi no kureta himitsu o shirube ni

Aoi yoru no shizukesa o yuku
 

Ein reich geschmückter Festsaal liegt vor uns. Rosenblüten fliegen uns entgegen und streicheln sanft meine Haut. Von der Tür bis zu dem Bogen aus schwarzen Rosen hat sich unsere Hochzeitgesellschaft versammelt. Sie alle tragen Masken, fratzenhaft, grinsend und lauernd.

Mein Gesicht muss immer noch ausdruckslos wie eine Puppe sein, denn nun kommen die Vampire, die sie zweifelhaft sind auf uns zu.

Rido kommt ihnen entgegen. Wie sie sich um ihn versammeln, ergeben und geduckt.

„Ich stelle euch nun eure künftige Königin vor. Komm zu uns.“ Er steckt eine Hand zu mir aus und meine Beine gehen gemächlich auf ihn zu. Meine Hände haben den Rock gerafft und stolz schreitet mein Körper auf ihn zu. Wie eine Marionette bewege ich mich, willenlos, ohne jede Selbststeuerung.

Als ich bei ihm bin lege ich meine linke Hand in seine. Die Gesellschaft macht uns Platz und neigt das Haupt vor uns. Hinter uns schließt sich die Tür wieder. Sie fällt leise wieder ins Schloss und verschließt mich von der Welt, von den Menschen, die ich liebe.
 

Lacrimosa

Tooku kudakete kieta

Mabushii sekai o mou ichido aishitai

Hitomi no naka ni yume o kakushite

Yogoreta kokoro ni

Namida ga ochite kuru made
 

Als ich klein war, nicht wissend dass ich eine Vampirin bin, da räumte ich immer von einer Bilderbuchhochzeit. Aber dieser Traum ist nun für immer von mir gegangen. Ich wollte ein weißes Kleid tragen und mein Vater, na ja, Adoptivvater sollte mich zum Altar geleiten und meine Hände in die meines Ehemannes legen. Aber jetzt?

Ich trage ein weißes Kleid. Dem meiner Mutter ähnlich, doch kein Vater, noch nicht mal mein Ehemann führt mich zum Altar. Es ist ein Mann dem ich niemals begegnen wollte. Mein eigener Onkel, der meinen Vater und meine Mutter auf dem Gewissen hat. Er hat meinen wahren Bruder ermordet um den Urvater der Kanames zu erwecken und viele weitere Gräueltaten kommen auf sein Konto. Sein Griff an meinem Arm wird stärker. Als würde er glauben, dass ich fliehen könnte.

Es zerreißt mit innerlich das Herz.

Kaname… wo bist du nur?
 

Maboroshi no basha wa yami o wake

Hikari no aru hou e

Yume to iu wana ga boku tachi o

Homura e izanau
 

Aber auf einmal macht sich Hoffnung in mir breit. Eine süße Trägheit, die mich fast einschlafen lässt. Strömt sie von Rido aus? Benommen sehe ich ihn an. Aber auch er sieht überrascht aus. Wie aus Reflex lässt er mich los und ich sinke zu Boden, werde aber von einem Vampir aufgefangen. Sein Gesicht kann ich nicht erkennen, ich bin so müde und dieser Vampir trägt vor seinem Gesicht eine Maske, wie die anderen auch. Langsam nähert er sich meinem Gesicht und flüstert leise:

„Seid unbesorgt Yuki- sama. Wir werden euch befreien.“

Ich kenne diese Stimme. Ein blonder Haarschopf taucht vor meinem inneren Auge auf. Eisblaue Augen, ein vorwitziges Lachen.

„A- ido…“ höre ich mich nur noch murmeln und versinke dann in einen traumlosen Schlaf.
 

Sora no ue no mujihi na kamigami ni wa

Donna sakebi mo todoki wa shinai
 

Eine kühle Brise… sie streichelt sanft mein Gesicht. Das Sonnenlicht bricht durch meine Augenlieder und färbt sie rot. Alles ist friedlich, ruhig…

Erst jetzt bemerkte ich eine Hand auf meiner Wange. Sanft wie eine Feder… oder diese Briese?

„Da. Sie wird wach.“ Höre ich jemanden in meiner Nahe sprechen. Ein tiefer Bass.

„Yuki? Sieh mich an… komm es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit.“

Kaname!

Sofort schlage ich die Augen auf und sehe in seine braunen Augen. Er lächelt.

Er nähert sich mir und küsst mir auf die Stirn.
 

Lacrimosa
 

Bokura wa moesakaru takigi to nari

Itsuka sono sora o yakitsukusou
 

„Kaname- onii- sama…“ flüstere ich leise, aber er bedeutet mir, leise zu sein. Sanft legt er einen Zeigefinger auf meine Lippen. Und schon hebt er mich hoch, als wäre ich ein kleines Kind. Sofort lege ich meinen Kopf an seine Schulter und atme seinen Duft ein. Aber auch ein anderer Geruch dringt mir in die Nase. Nach verbrannten Fleisch. Fragend sehe ich mich um und nehme das Ausmaß was passiert ist, während ich schlief.

Die Halle mit dem Altar ist bis auf die Grundfesten zerstört. Kein Stein liegt mehr auf dem Anderen. Überall liegen Leichen, einige brennen oder sind schon zur Asche zerfallen. Und nirgends ein Zeichen von Rido.
 

Lacrimosa
 

Bokura wa moesakaru takigi to nari

Itsuka sono sora o yakitsukusou
 

„Kaname… was ist hier passiert?“ frage ich. Doch mein Bruder schüttelt den Kopf. „Nicht hier. Ich werde es dir bald erklären.“ So tritt er mit mir und einigen anderen aus dem Steinkreis heraus. Neben ihm sehe ich Aido… er hatte mich aufgefangen als ich einschlief. Und dann sind da auch Kain, Ruca, Ichijo und… meine Brust zieht sich schmerzlich zusammen. Zero. Ich schaue über meine Schulter und entdecke noch einige mehr. Kaien Cross mit einigen des Hunterverbandes, unter ihnen auch Toga Yagari. Sie alle lächeln mir zu, einige winken. Mir wird gar nicht bewusst dass ich rot werde, bis Kaname mit einer Hand über meine Wange streicht.

“Du siehst wirklich wunderschön aus, imouto-chan.“ Er deutet an mir herunter. Ja, stimmt… Ich trage ja noch immer das weiße Kleid. Ich zwinge mich zu einem Lächeln und schaue wie die anderen in den Sonnenaufgang.
 

Lacrimosa

Koko ni umarete ochita

Chinureta sekai o osorezu ni aishitai

Yurusareru yori yurushi shinjite

Yogoreta chijou de

Namida no hibi o kazoete

Nacht 13: I'm Alive

Nacht 13: I'm Alive
 

Nothing I say comes out right

I can't love without a fight

No one ever knows my name

When I pray for sun, it rains

I'm so sick of wasting time

But nothings moving in my mind

Inspiration can't be found

I get up and fall but...
 

Mit in den Händen in den Hüfe gestemmt stehe ich vor meinem Koffer. Die Night Class, zu der ich nun seit ein paar Wochen nach Ridos Tod gehöre, hat Ferien. Nur die Day Class bleibt. Offiziell sind es Ferien, aber insgeheim haben die Vampire ihren Abschluss gemacht und werden ab jetzt wieder in der Gesellschaft der Vampire leben. Es ist so viel passiert.

Kaname erzählte mir dann alles was während ich geschlafen habe, passiert war.

Aido hatte mich in Sicherheit gebracht. Wie ich richtig vermutet hatte, hatten Aido und die Anderen die Plätze von einigen niederen Vampiren die der Hochzeit beiwohnten, eingenommen. Kaname hatte den Priester gespielt und auch Zero hatte sich in dem Raum versteckt. Die Beiden wollten, falls das mit dem Schlafrauch nicht klappen würd, Rido mit einem Frontalangriff erledigen. Zero mit seiner „Bloody Rose“ und dank des Blutes der Reinblüter, das in ihm ist, hätten sie es geschafft.

Zum Glück schläferte der Rauch alle unwissenden ein und so konnten sie Rido ganz einfach erledigen.

Und jetzt… jetzt stand die Hochzeit von Kaname und mir bevor. Ich bekam immer noch einen Kloß im Hals wenn ich dran dachte, meinen eigenen Bruder zu heiraten. Jedoch… ich liebe ihn sehr. Selbst meine Mutter hatte diese Gefühle niemals löschen können.
 

I'm ALIVE!

I'm ALIVE! Oh, yeah

Between the good and bad's where you'll find me

Reaching for heaven

I will fight

And I'll sleep when I die

I live, My life, I'm ALIVE!
 

Es klopft an der Tür. Ich brauche nicht aufsehen um zu wissen, dass es Zero ist.

„Komm rein.“ Sage ich leise. Die Türklinke drückt sich nach unten und Zero tritt ein. Leise verschließt er sie auch wieder hinter sich. Nach all dem was passiert ist, kann ich ihm wieder unter die Augen treten. Aber ich glaube nicht, dass er endgültig verstanden hat, dass ich Kaname gewählt habe und nicht ihn.

„Du hast gepackt.“ Sagt er und deutet auf meinen übervollen Koffer. Ich nicke leicht. Trotzdem… es fällt mir schwer von all meinen Freunden Lebewohl zu sagen.

Gerade gestern hatte ich mich von Sayori verabschiedet. Das es nicht gerade ohne Tränen von statten ging, ist zu verstehen. Schon seit ich in die Nightclass gewechselt hatte, konnte ich Sayori nur zu dem Klassenwechsel sehen. Zero und der Rektor übernahmen nun die Aufgabe der Guardians. Sie wank mir immer fröhlich zu, aber ich wusste, dass sie mich vermisste… und ich sie.

Und jetzt musste ich mich auch von meinem besten Freund verabschieden. Ich schluckte schwer.

„Irgendwas wird fehlen wenn du nicht mehr da bist.“ Er sieht weg. „Es fehlt jetzt schon.“ ergänzt er in seinen Gedanken versunken. Ich traue mich nicht irgendetwas zu sagen. Zu schwer ist es ihn, den ich länger kenne als mein voriges Leben, loszulassen und in eine Welt einzutreten, die ich bisher nur spärlich kennen gelernt habe.

„Zero?“
 

Every lover breaks my heart

And I know it from the start

Still I end up in a mess

Every time I second Guess

All my friend's just run away

When I'm having a bad day

I would rather stay in bed

But I know there's a reason...
 

Er sieht zu mir. Ich muss ihn was fragen. Etwas von großer Bedeutung für unser beider Zukunft.

„Du sagtest einmal ich solle dich erschießen wenn du gänzlich zu einem Level- E Vampir generieren würdest.“ Er weiß worauf ich hinaus will, er lässt mich aber aussprechen.

„Und was ist, wenn ich zu einem Vampir werde?“

“Ich werde erst daran glauben, wenn du jemandes Blut trinkst.” Entgegnet er ernst. Wenn ich Blut trinke? Ich kenne nur den Geschmack von Kanames Blut. Ich kenne weder den Geschmack von Menschenblut oder eines anderen Vampirs.

„Beweise mir dass du wirklich ein Vampir bist, den ich hasse.“ Was? Er streckt seine Arme von sich, bereit. Bereit dass ich sein Blut trinke? So… wie er damals mein eigenes?

Ich trete weg von ihm. Ich will das nicht. Ich will nicht das kosten von dem meine gesamte Existenz abhängen wird. Lieber nehme ich die Bluttabletten ein und kann mich beherrschen. Aber da steht er. Ich sehe regelrecht wie seine Adern das Blut durch den Hals transportieren. Mir steckt ein großer Kloß im Hals. Soll ich wirklich?

„Warum nicht?“ fragt meine innere Stimme. Und wirklich bewegt sich mein Körper von allein. Nähert sich dem Freund den ich kennen und wie einen Bruder lieben gelernt habe.

„Komm Yuki…“ eine heiße Träne fließt mir über die Wange als ich ihn umarme und fieberhaft suche ich seinen Hals ab, bis ich eine Arterie finde.
 

I'm ALIVE!

I'm ALIVE! Oh, yeah

Between the good and bad's where you'll find me

Reaching for heaven

I will fight

And I'll sleep when I die

I live, My life, I'm ALIVE!
 

Blut… das rot… es strömt durch meinen Mund und erfüllt mich mit Zeros Gefühlen. Ich kann sie fühlen. Jede einzelne. Und sie erzählen von mir. Sie alle. Alle Erlebnisse als Kind, als Teenager, bis heute. Meine Tränen wollen nicht versiegen. Es schmerzt.

“Hör auf zu weinen Yuki…” fluster er und umarmt mich. Seine Wärme… jeder Schluck Schmerz und erfüllt mich trotzdem mit Leben.

Langsam lasse ich von ihm ab und sofort bedeckt Zero seine Bisswunde mit einer Hand.

„Ja, du bist ein Vampir.“ Ich wische mir die Blutspur von den Mundwinkeln. Immer noch schwingen die Erinnerungen in mir.

„Eines Tages werde ich kommen und dich töten.“

Ein Versprechen…

Er wird es halten.

„Ja… ich werde warten…“
 

When I'm bored to death at home

When he won't pick up the phone

When I'm stuck in second place

Those regrets I can't erase

Only I can change the end

Of the movie in my head

There's no time for misery

I won't feel sorry for me
 

Er ist fort. Und ich bin allein. Ich will nichts hören, nichts fühlen, nichts sehen. Wie ein Kind drücke ich mein Gesicht in das Kissen. Immer noch strömen mir Tränen übers Gesicht.

Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Hinterkopf. Ich fahre erschrocken hoch. Kaname sitzt vor mir auf dem Bett und sieht mich verständnisvoll an. Mit einem Finger verwischt er die letzten Reste des Blutes und dann meine Tränen.

„Ich wusste immer das eure Beziehung tiefer geht als nur reine Freundschaft.“

„Nein- Onii. Es-“ wieder liegt ein Finger auf meinen Lippen. “Shhh. Ich weiß. Ich weiß.“ Er schließt mich in seine Arme. Dann hebt er mich hoch. „Du bist viel stärker als du glaubst.“ Sanft streicht er einige von Tränen nassgewordene Haare aus dem Gesicht. „Schon damals hattest du ein sanftes Auftreten, konntest aber immer meine Trauer vertreiben.“ Ich sehe ihn fragend an. Und da fange ich wirklich an zu lächeln.

„Danke Onii- sama.“ wieder setzt er mich ab. Dann sieht er zu meinem Koffer. Sacht schließt er die Scharniere. Mit Leichtigkeit.

“Es ist Zeit zu gehen.”
 

I'm ALIVE!

I'm ALIVE! Oh, yeah

Between the good and bad's where you'll find me

Reaching for heaven

I will fight

And I'll sleep when I die

I live, My life, ohh!
 

Das Haus Mond ist wie leer gefegt. Kein einziger Raum ist mehr bewohnt. Die Halle ist stumm und die Möbel entfernt. Kaname und ich sind die letzten die die Treppe hinab gehen. Die anderen warten draußen. Ich seufze schwer.

„Ich werde das alles vermissen.“

„Ich ebenfalls.“

Die Limousine wartet an der Straße zur Stadt. Von dort geht es zurück in mein altes Leben. Zurück in das Haus meiner Eltern, das Kaname wieder hat errichten lassen. Von dort will er einen neuen Vampirrat errichten und neue Gesetze erlassen. Und er wird den Vorsitz haben. Und ich? Werde ebenfalls im Rat sitzen. Wie es für Reinblütige sich gehört. Und dieses Mal wird es ein gerechtes Regime sein. Nie wieder wird es Krieg geben müssen zwischen Menschen und Vampiren, denn die Generation Vampir, die diese Philosophie hegt, wird Mitglied im Rat sein.

Ein letztes Mal schaue ich zurück.

„YUUUUUKIIIIII-“ Kaien Cross rennt wie immer weinend auf mich zu. “Warum verabschiedest du nicht deinen Papa?” er will mich gerade in die Arme schließen als ich mich kurz zur Seite drehe.

„Herr Rektor?“ Schon steht er wieder auf seinen Beinen- nein eher kniet er vor mir und umarmt mich heulend.

„Ach bitte sag nur ein einziges Mal Papa.“ Entrüstet schiebe ich ihn von mir. Und auch er wird wieder ernst.

„Willst du das wirklich tun?” Ich nicke ihn nur an. „Gut. Und du Kaname passt bitte auf Yuki auf.“ Kaname sieht ihn lächelnd an. „Das werde ich.“ Und jetzt überkommt mich doch eine Melancholie. Ich falle in die Arme meines Vaters. „Auf Wiedersehen… Papa.“
 

I'm ALIVE!

I'm ALIVE! Oh, yeah

Between the good and bad's where you'll find me

Reaching for heaven

I will fight

And I'll sleep when I die

I live, my hard life,

I live, my life

I'm ALIVE!
 

Und Zero… ich werde warten…



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Kommentare zu dieser Fanfic (28)
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Von:  cherry_sama
2011-03-18T14:10:19+00:00 18.03.2011 15:10
Wow das Kapi ist echt hammer
echt schade das die story schon zuende ist, aber
das Happy End ist dir wirklich super gelungen !!!
Von:  Sakura-Jeanne
2011-03-18T12:04:53+00:00 18.03.2011 13:04
HAmemr geiles happy end
Von:  Sakura-Jeanne
2011-03-17T13:20:38+00:00 17.03.2011 14:20
HAmmer kapitel

bin gespannt wie esw eiter geht

Von:  Sakura-Jeanne
2011-02-18T15:54:04+00:00 18.02.2011 16:54
ich hoffe das sie noch restzeitig retten


schreib bitte schnell weiter

hammer kapitel
Von:  Sakura-Jeanne
2010-12-28T10:59:49+00:00 28.12.2010 11:59
entlich geht es weiter

bin mall gespannt wie esw eiter geht
Von:  Sakura-Jeanne
2010-12-02T17:50:47+00:00 02.12.2010 18:50
hammer kapitel

freue mich wenn es weiter geht
Von:  Enyxis
2010-07-14T16:52:11+00:00 14.07.2010 18:52
TT--TT *flenn*.....eig mag ik YuxKa GAR NICH...aber des hier is voll cool...
aber ich finde der song hat i-wie dazu nich gepasst =/....sry aber i-wie war der doch dann zu love story-mäßig un dabei geht es ya dort nich grün zu....
aber freu mich wenns weiter geht ch will unbedingt wissen was der rektor nich sagt un wie zero überhaupt reagiert...oo das wird was werden....
Von:  Enyxis
2010-07-14T16:46:44+00:00 14.07.2010 18:46
aiaiai....so...was wird zero dann eig machen? oo ich mein der un kaname sion sich ya nich grün ich denk ma der wird toben oder?
.... ._. der rektor tut mir grad i-wie am meisten leid....kp warum
HAMMER KAPI!
Von:  Enyxis
2010-07-14T16:40:24+00:00 14.07.2010 18:40
bei dem lied werd ich immer voll depri TT__TT RxJ....sry XD ghört ya nich hier hin
also echt... wenn man ma so überlegt hat ya hino-sensei sich das mega gut überlegt den harmlosesten un scheinbarsten chara zu nehmen: Shiki-senpai.

hoffe yuki kommt da wieder lebend raus...*schluck* und damit mein ich erst ma als mensch lebend....
Von:  Enyxis
2010-07-14T16:35:14+00:00 14.07.2010 18:35
....also wenn Yuki nich so super standhaft (i-wie glaub ich is die das ya oder?) dann würde sie jez wohl entweder umfallen oder tot umfallen...
oo ich les ma weiter die tut mir so leid ey un von Aido...
*mit pfanne auf dessen kopf rumklopp* DAS WAR NICHT NETT! >O<



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