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Taste of Reality

|.:Reituki & NiSaki:.|
von

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change your mind

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2. Kapitel: change your mind
 

Das schwarze Blut. Ein Buch, welches ihn die nächsten Stunden, bis in die Nacht hinein, fesseln würde. Seit er gegen zehn Uhr aufgewacht und Reita nicht gesehen hatte, lag er im Bett und lass weiter, wo er gestern unterbrochen wurde. Hunger verspürte er keinen. Es war bereits der zweite Tag an dem er fast gänzlich die Nahrung verweigerte und sein Magen dagegen rebellierte. Doch nachdem was ihm gestern widerfahren war und er einsehen musste, das es hier alles andere als gemütlich zuging, hatte er sich dazu entschlossen, die restlichen Tage in seiner Zelle zu verbringen. Nach jeder neuen Seite, die er gelesen hatte, wanderte sein Blick von dem Buch, über das Kissen zum Fußboden und schließlich durch das Zimmer. Das Chaos hatte er noch immer nicht beseitigt und er fragte sich schon seit er aufgestanden war, ob es nicht vielleicht noch zugenommen hatte. Dieser Reita schien es wahrhaftig darauf anzulegen, ihn zu demütigen und ihn den Sklaven spielen zu lassen. “Arsch~”, grummelte Takanori leise vor sich her und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Buch zu.
 

»Er verbrachte seine Tage im Gericht, verfolgte die scheußlichsten Verbrechen, beobachtete die Mörder auf der Anklagebank. Vergeltungsakte, niederträchtiger Raub…. , Eifersuchtsdramen, Kindsmord, Inzest… keine Schandtat fehlte. Mark war enttäuscht. Vom Verhör der Angeklagten hatte er sich die Erkenntnis einer Wahrheit erwartet. Er wollte das Urmerkmal des Verbrechens kennen lernen…«
 

Takanori stutzte und sah sich abermals den Buchtitel an. Das schwarze Blut. Wenn er so darüber nachdachte, wo er sich hier überhaupt befand, dann irritierte es ihn, dass man hier als Gefangener solche Bücher zu lesen bekam. Müssten in solchen Gefängnissen, auch wenn hier hauptsächlich nur Jugendliche festsaßen, nicht eigentlich Kinderbücher, Gartenheilkunde und Backbücher ausliegen? Literatur, die einen nicht zu Verbrechen verleitete? Die Stirn runzelnd blickte er zu der offenen Tür vor sich und beobachtete die anderen, wie sie an ihm vorbeiliefen. Zu meist waren sie desinteressiert und schenkten ihm keinen Blick, keine Beachtung, doch andere gingen neugierig an der Zelle vorbei. Blieben sogar stehen und tuschelten dann im Weitergehen. Er machte sich nichts daraus und ignorierte sie. Nur ab und zu schweiften seine Gedanken dann doch von dem Buch ab und er dachte an seine Familie. Seine kleine Schwester, wie sie todtraurig auf ihn warten würde und Bilder zeichnete. Sie zeichnete gern und viel und immer waren die Bilder für ihn. Sie war erst acht und noch so unschuldig. Takanori erhoffte sich durch gute Führung schon morgen zu der sinnlosen Verhandlung zugelassen zu werden und schnellstmöglich nach Hause zu kommen. Seine Gedanken glitten weiter zu seiner Mutter. Hoffentlich würde sich jemand aus dem Haus um sie kümmern. Er betete, dass sie die Zeit ohne ihn überstehen würde. Das war sein einziger Wunsch in dieser tristen Zeit. Die Augen geschlossen haltend, riss er sie wieder auf, als er ein Klirren an den Eisenstangen hörte.

“Sag mal, meidest du uns mit Absicht?”, fragte ihn ein kleinerer Junge, kleiner als er, soweit er es aus seiner Perspektive abschätzen konnte. Seine Stimme klang leicht gereizt und doch belustigt. Scheinbar wollte er nur ernst und kühl rüberkommen, schaffte es jedoch nicht. Seine braunen Haare hingen ihm wirr ins Gesicht und verdeckten sein linkes Auge gänzlich. “Bekomm ich mal ne Antwort?”, fragte er schließlich ungeduldig weiter und sah sich neugierig in dem Zimmer um. “Du solltest dringend aufräumen”, murmelte er amüsiert und lehnte sich an den Türrahmen.

“Geht dich nichts an”, erwiderte Takanori unbeeindruckt und las weiter. Er lag auf dem Bauch und hatte die Beine angewinkelt, suchte nun aber nach einer bequemeren Art des Sitzens, da ihm sein Nacken wehtat. Das Buch aus der Hand legend, setzte er sich auf und sah erneut zu dem Jungen. Er war eindeutig kleiner als er, was ihn innerlich schmunzeln ließ. “Was willst du noch hier?”, fragte er stattdessen kühl und fing nun doch widerwillig an, aufzuräumen.

“Deinen Namen wissen und dich fragen, ob du lieber lesen oder Basketball spielen willst” Seine Erläuterung hatte etwas Naives an sich. Wenn man die Tatsache, dass sie sich im Gefängnis befanden, außen vor lassen würde, könnte man meinen, sie wären auf Klassenfahrt in einer Jugendherberge und würden nun das schöne Wetter mit Spiele spielen verbringen.

“Basketball?” Irritiert hielt Takanori inne und sah den Kleineren ungläubig an, denn genau dieser Gedanke mit der Jugendherberge ging ihm gerade durch den Kopf. “Ja klar, und danach gehen wir an den Pool und essen Eis”, entgegnete er schließlich sarkastisch und schmiss Reitas Sachen, von denen er ausging, dass sie auch wirklich ihm gehörten, denn seine waren es nicht, achtlos auf dessen Bett.

“Also nen Pool kann ich dir nicht anbieten. Nur Gemeinschaftsduschen und Eis soll es heute wirklich in der Kantine geben. Fragt sich nur ob es genießbar ist. Das letzte Mal gab es Wassereis. Gefrorenes Wasser mit Kirschsaft versetzt und das sehr sparsam”, erklärte der Jüngere lachend und sah ihn nun neugierig an. “Name und Interesse an meinem Vorschlag bitte!”

Takanori seufzte leise und sah sich in dem mittlerweile passablen »Zimmer« um. Nichts lag mehr auf dem Boden. Sein Bett war aufgeräumt und das Buch unter der Matratze verschwunden. Wie er selbst aussah, kümmerte ihn recht wenig. Sich noch nicht ganz sicher, sah er zu dem Jungen. “Erst deinen Namen.”

“Jun Chiba, aber alle nennen mich Yomi”, erwiderte der Kleinere grinsend und löste seine vor der Brust verschränkten Arme.

“Yomi? Takanori Matsumoto”, gab Takanori schließlich seinen Namen preis und erhielt als Antwort ein gequältes Seufzen.

“Noch länger hätte dein Name wohl nicht sein können, was? Du heißt ab jetzt… Ruki. Das ist kürzer und leichter zu merken!” Mit einem strahlenden Funkeln in den Augen zog er den Größeren am Arm aus der Zelle und blieb abrupt stehen, um sich zu ihm umzudrehen. “Sag mal, wann warst du zuletzt duschen?”, fragte er stirnrunzelnd und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. Zog die Nase kraus.

“Eh, vor vier Tagen?”, murmelte Takanori leise vor sich hin und sah selbst an sich herunter. Zugegeben, er war seit knapp zwei Tagen hier und hatte noch nicht einmal die Duschräume genutzt und auch zu Hause besaßen sie nicht den Luxus jeden Tag ausgiebig duschen zu können. Zudem war seine Kleidung verschmutzt und an manchen Stellen leicht zerschlissen.

“Also vorher einen Abstecher zu den Duschräumen” Damit ließ ihn Yomi los und schubste ihn leicht in die Zelle zurück. “Such dein Zeug zusammen, wir treffen uns davor!”, rief er dem Größeren freundlich zu und lief dann den Gang entlang zu seiner Zelle.

Skeptisch sah ihm Takanori nach, eher er sich unbeholfen in der Zelle umsah. Er besaß doch nichts. Nichts außer der Kleidung am Leib und dem Buch. Er hatte kein Handtuch, keine Wechselkleidung, kein Duschzeug. Seufzend sah er sich in dem Raum um und entdeckte schließlich eine kleine schwarze Badetasche.

“Reita?”, murmelte er leise vor sich hin und sah noch mal zur Tür zurück. Kein Mensch zu sehen. An sich könnte er es also mitnehmen. Was war schon dabei? Es war kein Diebstahl. Nur nettes Ausborgen. So was sollte doch kein Problem sein. Vorsichtig öffnete er den Reißverschluss und besah sich den Inhalt der kleinen schwarzen Tasche. Alles was man brauchte, fand er darin und mit einem zufriedenen und leicht hinterlistigen Grinsen nahm er die Tasche und hielt sie unter seinem Arm. Kleidung hatte er dennoch nicht. Seufzend schloss er kurz die Augen und sah sich dann weiter um. Vielleicht fand er auf Reitas Bett irgendwas? Sein Blick glitt nach oben und augenblicklich schlug sein Herz schneller. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dem anderen quasi hinterher zu spionieren und die Konsequenzen wollte er lieber nicht wissen. Also gut, Duschzeug ist da und Kleidung kann man waschen, dachte er sich betrübt und verließ die Zelle. Im ersten Moment sah er sich irritiert um, versuchte sich an den Weg zu den Duschräumen zu erinnern, als er einen lauten Schrei hörte. Überrascht beugte er sich halb über das Geländer und sah nach unten in den Gang, wo ein kleiner Junge, Yomi, halbnackt durch die Gänge rannte, dicht gefolgt von den Wärtern. Eine Frage dazu wollte er sich gar nicht erst stellen, als er sich nun auch auf den Weg nach unten machte. Das Schreien erstarb und er hörte nur noch die Wärter streiten. Scheinbar gaben sie sich gegenseitig die Schuld, für das Entwischen des Gefangenen. Immer öfter erwischte sich Takanori bei dem Gedanken, dass er in der psychiatrischen Anstalt und nicht im Jugendgefängnis gelandet sein musste. Wenn er überlegte, wem er bis jetzt alles begegnet war, erschien ihm Reita als Einziger relativ vernünftig. Stellte sich nur die Frage, wie weit man das Wort »relativ« auslegen konnte.

Zögerlich öffnete er die Tür zu den Duschräumen und sah Yomi schon wieder durch die Gegend springen. Hatte man ihm Drogen gegeben? Anscheinend schon, denn Yomi war nicht der einzige, der sich wie ein Drogensüchtiger benahm. Vielleicht sollte er ihn mal fragen, weswegen er eigentlich hier festsaß?

“Da bist du ja endlich!” Yomi riss ihn aus seinen Gedanken und kam, nun ganz nackt, auf ihn zu. Keine Scheu vor Menschen, dachte sich Takanori seufzend und ging zu dem Bereich, wo man die Möglichkeit besaß sich umzuziehen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit, als er an die Warnung des Wärters und Reitas dachte. Unbemerkt warf er Yomi einen Blick zu und schüttelte dann leicht den Kopf. Der Kleine war einen halben Kopf kleiner als er selbst. Wenn, dann könnte er sich gegen ihn wehren. Bereits nach kurzer Zeit standen sie unter den warmen Wasserstrahlen und zum ersten Mal seit Tagen genoss Takanori diese sanfte Berührung. Das Wasser perlte auf seiner Haut ab und glitt an ihr herunter. Die Augen geschlossen, wusch er sich die Haare und fühlte sich einfach nur wohl. Überraschenderweise schenkte ihm Yomi keinerlei Beachtung, indem er ihn seltsam anstarrte. Er hatte es erst befürchtet, doch es geschah nichts. Stattdessen fingen sie an, sich zu unterhalten.

“Warum bist du hier?”, fragte ihn Yomi schließlich neugierig und wusch sich ebenfalls die Haare.

“Diebstahl und wegen einem Arsch von Inspektor und du?”

“Hm, verschiedene Sachen”, gab Yomi lachend zu. “Aber das Schlimmste war wohl der Millionenschaden durch Computerhacking. Dabei sollte es nicht meine Schuld sein, wenn sie so lahme Sicherheitsvorkehrungen haben” Seufzend schlang er sich ein Handtuch um die Hüften und trocknete mit einem kleineren Handtuch seine Haare. Langsam glitt sein Blick über den Körper des Anderen und hielt an dessen Rücken inne. “Was-?”

“Die Narbe?”, unterbrach Takanori ihn und wickelte sich ebenfalls ein Handtuch um. “Der Ex meiner Mum vor vier Jahren”, erwiderte er leise und sah dem Jüngeren fest in die Augen. Die Narbe zog sich über seinen halben Rücken. Von der linken Schulter, quer hinunter zu seiner rechten Hüfte. Nur wenige kannten die Narbe und viele störten sich daran. Takanori hatte sich bereits daran gewöhnt und es kümmerte ihn auch nicht, was andere über ihn denken mochten. “Sieht nur halb so schlimm aus”, fügte er schließlich noch hinzu und ging mit seinen verschmutzen Sachen zurück zur Dusche.

“Hm, ich geh schon mal zurück. Kommst du nachher noch zum Basketballfeld? Das ist gleich draußen auf dem Gelände”, erklärte Yomi etwas leiser weiter und konnte den Blick nicht von der Narbe abwenden. Er hatte hier in den letzten Wochen ja schon vieles gesehen, aber sicherlich nicht so eine Narbe. Nicht, dass sie eklig oder dergleichen aussah. Einfach nur die unwiderrufliche Tatsache, dass man den anderen quasi halb aufgeschlitzt hatte, wenn es auch nicht tief schien. Eine Gänsehaut überkam ihn, als er dem Älteren dabei zusah, wie er seine Kleidung versuchte halbwegs zu reinigen. Auf dem kalten Fließboden kniete er vor den Duschen und schrubbte den verkrusteten Dreck von seinem Shirt. Lediglich ein Nicken diente Yomi als Antwort, bevor er die Duschräume verließ.
 

Leise ausatmend genoss Takanori die Stille und schrubbte weiter. Irgendwie kam ihm die Arbeit mehr als demütigend vor, dabei säuberte er seine Kleidung auf diese Weise schon sein Leben lang. Seine Familie hatte kein Geld sich Waschmaschinen oder dergleichen zu leisten und wieder einmal wurde ihm bewusst, wie arm er eigentlich dran war. Sein Leben war beschissen und es würde noch schlimmer werden. In Gedanken versunken bemerkte er nicht, wie jemand die Duschräume betrat und mit langsamen Schritten auf ihn zukam. Leise grummelte Takanori rum, als er manche Flecken nicht wegbekam und noch mehr von Reitas Duschgel drüber goss. Immerhin roch seine Kleidung dann angenehm.

“Du bist also der Neue?!” Eine abfällige Stimme erklang hinter ihm, unterkühlt und unterdrückt wütend. Erschrocken drehte sich Takanori um und hatte Probleme nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Der andere sah ihn abschätzend an und musterte ihn von oben bis unten, schien sich jedes Detail seines doch recht zierlichen Körpers einzuprägen.

“Wie lange willst du mich noch so anstarren?” Langsam fühlte sich Takanori mehr als unbehaglich, unbegründet solange angestarrt zu werden und er drehte sich wieder um, wollte seine Sachen weiter waschen, als der andere ihn überraschend mit dem Kopf zu Boden drückte. “Was?!” Mehr als irritiert und leicht panisch versuchte Takanori sich aus dem Griff zu befreien, doch der andere hielt seine Handgelenke hinter seinem Rücken fest und drückte ihn am Hinterkopf auf den Boden. Sein Gesicht wurde gegen die kalten, nassen Fliesen gedrückt und er konnte es nur schwer zur Seite drehen, um zu sehen, was der andere wollte. “Lass mich los!”, brachte er zwischen seinen Zähnen gepresst hervor und kniff die Augen kurz zusammen. Sein Kopf dröhnte von dem Aufschlag auf die Fließen und sein Herz schlug hart gegen seinen Brustkorb. Er verstand einfach nicht, was das sollte.

“Du…. bist der Neue. Hat es dir Spaß gemacht?” Die Stimme klang abfällig und gereizt und Takanori wusste nicht, was die Frage zu bedeuten hatte.

“Wie… wie meinst du das?”, presste er keuchend hervor und sah zu dem anderen hoch, der nun auf ihm saß und ihn so am Boden hielt.

“Du weißt genau, was ich meine! Hast du geschrien? Nach mehr gefleht, als er dich genommen hat?!” Seine Stimme wurde immer lauter und sein Griff immer kräftiger.

“Was? Wovon zum Teufel redest du?!”, widersetzte sich Takanori panisch und keuchte schwer, als er den verstärkten Griff spürte. Sein Brustkorb schmerzte ungemein, wurde immer stärker gegen die kalten Fliesen gedrückt und presste die Luft aus seinen Lungen.

“Tu nicht so, als ob du es nicht wüsstest! Er macht es mit jedem Neuen in seiner Zelle! Und du lebst nun schon zwei Nächte bei ihm! Willst du mir wirklich weiß machen, dass er dich noch nicht angerührt hat!?”

Erst bei den letzten Worten des anderen stockte Takanoris Atem und er begann zu verstehen, worauf der andere hinaus wollte. “Du spinnst doch!!! Lass mich los, verdammt! Ich lass mich von keinem flachlegen!”, schrie er den anderen wütend an und versuchte sich erneut zu befreien, doch vergeblich. An den Haaren wurde er hochgezogen und nun spürte er den warmen Atem des anderen an seinem Ohr. “Sicher? Wenn er es noch nicht getan hat, dann werden es andere tun”, flüsterte er ihm mit einer unerwartet ruhigen Stimme ins Ohr und drückte ihn anschließend wieder zu Boden. “Scheinbar bist du nicht hübsch genug für ihn. Diese Narbe ist ja wirklich scheußlich” Mit den Fingerkuppen strich der Ältere die Narbe entlang und hielt mit der anderen Hand weiter Takanoris Handgelenke fest. “Oder dein Temperament macht ihm zu schaffen. Er soll ja Wildkatzen lieben, aber du bist ein Gossenkind. Verdreckt und hässlich”, sprach der andere ruhig weiter und schien zu überlegen, was er nun tun sollte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Reita ihn tatsächlich noch nicht angerührt hatte. Er selbst hatte es doch in der ersten Nacht erleben müssen und hatte sich auch anfänglich dagegen gewehrt.

“Vielleicht solltest du die Zelle nicht mehr verlassen… zu deinem eigenen Schutz, Gossenratte” Mit diesen Worten ließ ihn der andere schließlich los und stand von ihm auf. Abrupt setzte sich Takanori auf und bemühte sich Abstand zu halten. Schweigend sah er dem anderen hinterher, wie er die Duschräume verließ. Dessen langen braun-blonden Haare und die femininen Gesichtszüge brannten sich in sein Gedächtnis ein und er wusste, dass er aufpassen musste. Langsam fing er an zu realisieren, wie das hier wirklich lief und gegen was er sich alles quer stellte. Zitternd und sich die Handgelenke reibend, die deutliche Druckstellen und blaue Flecke zeigten, hob er seine Sachen vom Boden auf und wrang sie aus. Eine Weile blieb er noch alleine in den Duschräumen, wartete verzweifelt darauf, dass seine Sachen wenigstens ein bisschen trockneten. Die Duschsachen Reitas hatte er feinsäuberlich eingepackt, die Tasche stand auf einer der Bänke. Als die Sachen schließlich nur noch feucht waren, er hatte sie immer wieder ausgewrungen und über die Heizung gelegt, zog er sie an und verließ nun auch die Duschräume. Wie spät es war, wusste er nicht, als er seine Zelle betrat und die Tasche zurück an ihren Platz stellte. Ein letztes Mal sah er sich die blauen Flecke an seinen Handgelenken an und sein Herzschlag beschleunigte sich. Jetzt war ihm bewusst, was Reita für eine Entschuldigung von ihm erwartete und dass er kaum eine Wahl hatte.
 

Schweigend ging er die Gänge entlang, seine Haare waren noch leicht feucht und hingen ihm in Strähnen über sein Gesicht. Angst machte sich die letzten Minuten in ihm breit und er wusste, dass er nicht mehr fähig war, distanziert und desinteressiert zu wirken. Es war, als hätte man ihm mit einem Schlag die Augen geöffnet und er wollte nicht wissen, was der Junge mit ihm gemacht hätte, hätte er zugeben müssen, dass was passiert war. Andererseits stellte sich ihm die Frage, warum es den anderen überhaupt interessierte. War er vielleicht vor seiner Ankunft an Takanoris Stelle gewesen? Immerhin würde es einen Sinn ergeben, aber auch mehr Fragen aufwerfen.

Seufzend erreichte er das Basketballfeld und erblickte schon von weitem Yomi, wie er am Spielrand stand und freudig jubelte. Ein Duell fand stand. Wer gegeneinander spielte, konnte er nur schwer erkennen. Die Sonne brannte auf sie nieder, blendete ihn. Der Tag war schwül und heiß zugleich. Die Sonne trieb ihm die Tränen in die Augen, war es doch drinnen kühl und dunkel gewesen. Sich die Hand vor die Augen haltend ging er weiter, kam dem Platz immer näher. Er hörte den Ball an den Korb prallen und schließlich auf den Boden aufschlagen. “15 zu 17“, hörte er es rufen und sah zu den anderen, die dem Spiel zusahen. Es hatten sich nur sieben Leute eingefunden, die jubelten oder mahnende Worte riefen. Einige hatten sich zu einer Wette zusammengeschlossen und riefen nun den Spielenden zu, sie sollten sich anstrengen.

“Da bist du ja!” Lachend zog Yomi ihn an die Seite und checkte ihn maßgeblich. “Schon viel besser. Eigentlich wollten wir spielen, aber die beiden müssen ja mal wieder eine Show abziehen. Also der da-”, Yomi zeigte auf einen Jungen, der blonde Haare hatte und ein sehr markantes Gesicht. “ist Ni~ya. Eigentlich ist er gut, aber heute ist er mickrig” Ein Seufzen war von dem Kleineren zu hören, ehe er fortfuhr. “Und der andere”, sein Blick fiel wieder zu Takanori. “Du kennst ihn ja”, entgegnete er nur hastig und widmete sich wieder dem Spiel. Reita sprang hoch, den Ball in der rechten Hand, hielt er sich mit der linken Hand am Korb fest und versenkte den Ball. “18 zu 22”, rief ein anderer Junge mit schwarzen Haaren. Er wirkte feminin und war sehr hübsch. Seine Figur versteckte er aber unter einem weiten und langärmligen Sport-shirt, welches ihm eindeutig drei Nummern zu groß schien. Yomi bemerkte den Blick Takanoris und schmunzelte leicht. “Sakito, er ist bei Ni~ya in der Zelle”, antwortete er auf die ungestellte Frage und fing an auch die anderen vorzustellen. “Hitsugi, Aoi, Tsukasa, Kyo und schließlich Die” Bei jedem einzelnen nickte er diesem entschuldigend zu, erhielt lediglich bei Kyo und Die noch ein verächtliches Schnaufen.

“Ah okay…”, murmelte Takanori zaghaft lächelnd und kam sich mehr als dumm vor. Warum nur hatte ihm der Junge nur so viel Angst gemacht? Sein Herz hörte nicht auf unnatürlich schnell zu schlagen, als er zu dem Spielfeld sah. Reita hatte ihn noch nicht entdeckt. Er trug dieses Mal kein Halstuch, lediglich ein schmales Band über seiner Nase. Den Schweiß von der Stirn streichend, schlug er Ni~ya leicht auf die Schulter und blieb dann vor ihm stehen. Ni~ya hingegen machte sich bereit, ihm den Ball abzunehmen, er stand zwischen Reita und dem Korb und ließ eben diesen Ball nicht aus den Augen. Ein Trippeln begann, ließ ihm keine Chance Reita den Ball abzunehmen, welcher sich schließlich an ihm vorbeischlang und zum Wurf ansetzte. Ganz knapp konnte Ni~ya ihm den Ball im Wurf wegschnappen und fing nun selbst an zu Trippeln. Der Ball flog in seinen Händen hin und her, unter seinen Beinen hindurch und an Reita vorbei. Ein Wurf. Ein Korb. Endlich auch ein Punkt für ihn. 23 zu 24. Ein Punkt fehlte Ni~ya noch, um mit Reita Gleichstand zu haben. Zwei Punkte um zu gewinnen. Dieses Mal hatte Reita den Ball, wenn er jetzt treffen würde, hätte er gewonnen. Er fing den Ball auf, dem Ni~ya ihn zuwarf und blieb gelassen stehen. Sein Blick löste sich von seinem Freund und den Korb und er sah zur Seite. Sein Blick wanderte über die Zuschauer und blieb an einer Person hängen. Der Neue. Er sah anders aus als sonst. In Gedanken versunken bemerkte er zu spät, wie ihm Ni~ya kurzerhand den Ball aus der Hand schlug und einen Korb warf.

“Nicht träumen!”, rief er ihm lachend zu und gab ihm erneut den Ball. “Wo bist du nur plötzlich mit deinen Gedanken?”, fragte er ihn gespielt besorgt und folgte ebenfalls seinem Blick. “Ahh~”, war alles, was er dazu erwiderte und er wartete darauf, dass Reita anfing. Eine Weile trippelten sie, spielten um den Ball. Reita warf, verfehlte jedoch den Korb. Was war nur plötzlich los mit ihm?! Wut keimte in ihm auf und wieder sah er zu dem Jungen, welcher unbeeindruckt zuzuschauen schien und sich nebenbei mit Yomi unterhielt. “Der letzte Wurf entscheidet für uns beide!”, rief er Ni~ya energisch zu und trippelte mit dem Ball vor seinen Füßen herum. Sein Gesicht war ernst, viel ernster, als sonst bei ihren Spielen. Mit dem Kopf nickend willigte Ni~ya ein und rieb sich mit dem Unterarm über die Stirn. Ihr Trippeln war kürzer als sonst, als er Reita den Ball aus der Hand schlug und in die Luft sprang. Reita sprang hinterher, wollte den Wurf stoppen, doch Ni~ya warf über seinen Kopf hinweg. Alle hielten sie die Luft an, als der Ball durch die Luft flog, auch Reita hatte sich umgedreht, als er auf dem Boden aufkam und sah nur noch, wie der Ball durch den Korb ging. “Fuck~”, entglitt es Reita mehr als gereizt und wütend, er fing den Ball auf und schlug ihn hart auf den verstaubten Boden.

“Trotzdem schönes Spiel”, bedankte sich Ni~ya bei seinem Freund und klopfte ihm auf die Schulter, wurde jedoch nur mürrisch zur Seite geschlagen. Die Zuschauer jubelten und einige trauerten um ihre verspielten Zigaretten, die hier in dem Gefängnis purer Luxus waren. Takanori sah den anderen schmunzelnd zu und unterhielt sich weiter mit Yomi. Immerhin hatte ihn das Spiel ein bisschen von seinem Erlebnis in den Duschräumen abgelenkt und er sah an Yomi vorbei zu Sakito, welcher einsam an der Seite saß und seinen Wetteinsatz zählte. Er war wohl der Einzige, der auf Ni~ya gewettet hatte und nun ein bisschen Geld und Zigaretten hatte. Ni~ya kam auf ihn zu und nahm sich eine der Zigaretten, zündete sie sich sofort an, während ihm noch immer der Schweiß über das Gesicht und den Körper lief und seine Haut in der untergehenden Sonne leicht glänzen ließ. Das Bild von den beiden hatte was, dass musste sich Takanori eingestehen, als er am Oberarm grob zur Seite gerissen wurde und direkt in die dunklen Augen Reitas sah.

“Jetzt bist du mir mehr als nur eine Entschuldigung schuldig!”
 

~*~*~
 

soooo... cliffhänger nr. 1 XDDDDDD

tya... ratet, was jetzt passieren wird, schreibt mir viele kommis (und kritik) *________*



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Madoka
2008-09-23T20:24:24+00:00 23.09.2008 22:24
wahhhhhh wie tolll >///< es wir immer spannender wirklich ne geile ff muhaha obwohl ich jetzt sehr neugierig bin wehr das in der dusche war?? *wurde doch nich nicht verraten oda?ß* wenn ja hab ich ma wieda nix mitbekommen >.<
Von:  Shiye
2008-08-24T00:04:11+00:00 24.08.2008 02:04
bin mal gespannt wie reita sich die entschuldigungen vorstellt
*dreckig grins*
würd mich sehr über ne ENS freuen, wenns waitageht
*zwinker*
Von: abgemeldet
2008-08-22T19:04:39+00:00 22.08.2008 21:04
Huhu ^______^
Zum Glück hab ich deine FF endlich gelesen
Ich hatte sie auf Lesezeichen kam aber nie dazu

Das is ja ma so ne geile Idee
Im Knast xDDDDDDDD

Gefällt mir total, schreib schnell weiter

Ich bin gespannt, RUki war ja nicht gerade sparsam mit dem DUschgel xDDD

Bekomm ich ne eNs wenns weiter geht`??

lg^^
Von:  Jillian
2008-08-22T11:58:27+00:00 22.08.2008 13:58
Du willst Kritik haben? Kannste Haben: SCHEIß KLIFFHÄNGER! xDDD
*rofl*
Nein, ich will wissen wie es weiter geht....
*quängel*
Isch liebe diese FF ♥_________♥ und disch für diese FF ~♥~
*lach*
Ich mag ne ENS haben, wenns weiter geht (Oder was auch immer xD)... büdde??
*plinka*
Abaaa... wer war das eigentlich in der Dusche? Oo Karyu? O_____O
*mir das jetzt nicht vorstellen kann* xD
Reita kann doch nit Karyu... neeeeeein.... oda? ;________;
Mach misch nit unglücklisch~
*kisu aufdrücks*
*wegwusel*
*wink*
Von:  Snaked_Lows
2008-08-21T18:26:34+00:00 21.08.2008 20:26
Uhhhhhhhhhhhh *_______________*
Jetzt wird es spannend *_________________*
Bitte schnell weiter und ich hätte auch gerne eine Ens wenn es geht ^^
Von:  MikaChan88
2008-08-19T21:04:14+00:00 19.08.2008 23:04
die ff is total super
armer ruki, bin ja mal gespannt wie das weiter geht mit den beiden.
freu mich schon aufs nächste kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2008-08-19T01:26:19+00:00 19.08.2008 03:26
endlich bin ich mal dazu gekommen,
diese FF in ruhe zu lesen und ich
finde sie echt klasse *smile*
ich bin schon richtig gespannt,
was da noch zwischen reita und ruki passiert
bitte schreib ganz rasch weiter
me is voll neugierig ;)
Von: abgemeldet
2008-08-18T14:59:17+00:00 18.08.2008 16:59
Yomi ist der Burner, man! xDDD
Der würde mich glaub ich auch zur Weißglut treben können, wenn ich da Wärter wär x3
und das Hackerimage past irgendwie auch... wirklich böse kann er eh nicht rüber kommen.
Bin ja mal gespannt, was noch kommt, wenn Reita ausfällt, dass Ruki sich seine sachen.. - wie war das? - .. nur 'nett ausgeborgt' hat xDDD

Man, und Uruha... *schauder*... mir ging's echt durch und durch.
Find ich gut, wie du's geschrieben hast und dass doch nichts passiert ist.

Reita hat sich ablenken lassen? Wird der etwa schwach?.... tsetse ^.~
ich hoffe Ruki wird jetzt nicht schwach, nur weil er weiß, was Reita normalerweise für Entschuldigungen verlangt!
Die Basketballszene war.. sexy, obwohl da gar nicht so viel geschrieben wurde. toll... Schweiß und gutasusehende Männer machen sich immer gut^.~
das ist ja fast schon Kommierpressung xP

ich freu mich auf den kommenden Teil!
Von: abgemeldet
2008-08-18T10:53:19+00:00 18.08.2008 12:53
hey...

ich bin begeistert von deiner FF :D dein schreibstil gefällt mir unheimlich gut
nur eine frage, kommt bei dir "rape" vor? :S

lg
taimey

ahhh und kannst du mir bescheid geben, wenn´s das nächste kap gibt?! danke :D
Von:  _Ma-Ru_
2008-08-17T22:07:24+00:00 18.08.2008 00:07
wie kannst du nua ; ___________________ ;
nooooooooo *in ecke geh und heul*

aber es war wundervoll *_*~
ich freue mich schon sou aufs next kapi <3~
mach ganz schnell weiter ne??

lg Ma-Ru


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