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Ein Buch kann ein Leben verändern

M+M
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Hey ihr Leser (wenn es denn noch welche gibtXD)

Oh man, erstmal muss ich mich entschuldigen und euch sagen, wie sehr ich mich doch schäme, über ein Jahr nichts gepostet zu haben O_O

Na ja, meine Betaleserin hat mich damals drauf aufmerksam gemacht, den Teil den ich geschrieben habe, noch mal zu überarbeiten. Und dann bin ich einfach nie zu gekommen und in dem Jahr Auszeit habe ich einfach den roten Faden bezüglich dieser FF verloren.

Nun habe ich aber endlich mal wieder die Zeit gefunden, das Kapitel, das ich vor über einem Jahr geschrieben habe, neu zu überarbeiten und muss euch gleich wieder enttäuschen, denn es ist schon das letzte Kapitel XD Tut mir echt leid.
 

Trotzdem danke ich allen, die diese FF gelesen haben.

Sicher werde ich noch mal eine neue Eigene Geschichte veröffentlichen und ich kann auch sagen, dass mein Schreibstil sich schon wesentlich verbessert hat…
 

Noch mal ein kleiner Einstieg:

Es ging um Rodney und John. John war ein Psychologiestudent, aus dessen Sicht die FF am meisten geschrieben wird und lernt den Buchladenbesitzer Rodney kennen. Ihm entgeht erst, dass dieser im Rollstuhl sitzt. Doch dann, nach mehrmaligem Treffen verliebt er sich in Rodney und Rodney ist total unsicher, weil er denkt, ihn als Rollstuhlfahrer kann man doch gar nicht lieben. Er lässt sogar ein Date platzen, schließt seinen Bücherladen und zieht zu seinem Bruder. Doch sie begegnen sich wieder und Rodney erhält eine zweie Chance. Im letzten Kapitel haben sie sich dann ihre Liebe gestanden und sind zusammen gekommen XD
 

Kapitel 10 – Nichts, was einen glücklicher macht, als...
 

Fast drei Woche war vergangen, John konnte es gar nicht fassen. Er war jetzt wirklich schon drei Woche mit Rodney zusammen. Zurzeit sahen sie sich leider nur selten, da Rodney immer noch bei seinem Bruder wohnte und John momentan sehr oft in der Uni war. Aber heute konnte er seinen Geliebten endlich wieder sehen. Rodney hatte mittlerweile zwei neue Bücher raus gebracht, wobei es sich um besagte Liebesromane handelte, die John eigentlich nicht leiden konnte Allerdings war er einer der Ersten, die das Vergnügen hatten, Rodneys neue Werke zu lesen und er kam langsam wirklich auf den Geschmack.

Eine undeutliche Stimme aus den Lautsprechern der Straßenbahn holte John aus seinen Gedanken. Er sah auf und erkannte, dass er an dieser Haltestelle aussteigen musste. Also erhob er sich und ging hinter den sich rausdrängelnden Leuten hinterher. John sah sich genau um, obwohl er wusste, wie es hier aussah. Da war das Cafe in dem er immer saß und da gegenüber… anstatt des Buchladens, welches dort noch vor drei Monaten war, war dort nun ein kleiner Kosmetiksalon entstanden. John pustete sich sein Pony aus den Augen und ging die Straße hoch.

Nicht mehr lange und er hatte endlich das Restaurant erreicht, wo in großen Leuchtbuchstaben in den Farben der Schwulenflagge „Boydream“ drüber stand. Er trat ein und war schon darauf gefasst, dass ihm sofort wieder die Transe Charlotta, einst einmal unter Charles bekannt, um den Hals fiel.

Doch anstatt, dass Charlotta auf ihn zu rannte in ihren Stiefeln mit Zentimeter hohen Absätzen, kam sein bester Freund Kai breit grinsend auf ihn zu.
 

„Hey Honey, wie geht es dir?“, er nahm John in Arm und küsste ihn abwechselnd auf die linke und rechte Wange, „Mensch, von dir hört man ja auch kaum noch was. Endlich lässt du dich mal wieder blicken. Ehrlich mal, jetzt bin ich schon seit über zwei Monaten kein Single mehr und du hast Benjamin noch nicht kennen gelernt.“, beschwerte sich der Restaurantbesitzer und zog John mit zum Mitarbeiterraum.

„Benny ist nämlich heute hier.“, Kai ließ seinen besten Freund erst gar nicht eine Begrüßung aussprechen. „Okay.“, redete John also schnell dazwischen, „Aber nur kurz, ich bin gleich mit Rod verabredete.“ „Oh fantastisch, dann lerne ich ihn ja auch einmal kennen. Pass auf… ich habe eine Idee. Ben und ich, wir setzten uns einfach zu euch.“ Kai sah ihn strahlend an.

„A-…“ „Oh ja, das wird klasse.“ Typisch Kai. Wenn er eine Idee hatte, durfte ihm niemand widersprechen. Dabei hatte John sich schon so gefreut, dass er ganz alleine was mit Rodney machen konnte, wo sie sich fast zwei Wochen nicht sehen konnten.

Jetzt seufzte er resigniert. Er wusste ja auch nicht, was Rodney davon hielt. Immerhin hatte es diesem schon einige Überwindung gekostet, sich mit seinem Rollstuhl in einem kleinen Cafe zu zeigen. Dieses Restaurant für Homosexuelle war gleich eine große neue Hürde für den Autor. Außerdem wollte John alleine mit ihm sein und nicht von seinem besten Freund genervt werden.
 

Im Mitarbeiterraum saß an dem Tisch ein zierlicher, junger Mann. John hätte ihn auf höchstens 18 Jahre geschätzt, doch von Kai wusste er, dass Benjamin bereits 24 Jahre alt war, also sogar Älter als der Restaurantbesitzer.

John hätte nicht einschätzen können, wer in der Beziehung die männlichere Rolle übernahm, denn er konnte sich weder seinen besten, leicht tuntigen Freund Kai, noch diesen zierlichen Mann darin vorstellen. Benjamin war schwarzhaarig. Da er aufstand, als sie rein kamen, konnte John erkennen, dass er ungefähr so groß war, wie er selbst, also 1,74 groß.

Aber sehr erstaunt war John über die intensiven, grünen Augen. Auch Kai hatte wirklich schöne, grüne Augen, aber die waren nichts zu dem Grün von diesem Benjamin. Kai ging nun zu eben diesem und küsste ihn lange und innig.

John musste schmunzeln, denn er kannte Kai immerhin schon sehr lange und hatte ihn sich nie mit einem Mann an dessen Seite vorstellen können. Vor allem, da Kai meistens nur One-Night-Stands hatte. „Benny, Schatz, darf ich dir meinen besten Freund, John vorstellen, Johnny, das ist Benjamin.“

„Hi.“, John reichte Benjamin die Hand und dieser nahm sie mit einem verlegenen Lächeln an. /Süß./, schoss es John durch den Kopf. Zwar war Benjamin auf den ersten Blick nicht sein Typ, doch vom Gesamtbild her schien der junge Mann richtig süß. In so jemanden konnte man sich nur verlieben.
 

„Johnny trifft sich heute mit seinem Partner. Die beiden führen eine Fernbeziehung.“, erklärte Kai. „Ach red doch nicht, er wohnt keine 30 Kilometer weg.“, lachte John. „Und? Das wären 30 Kilometer und ein Bett zu viel, wenn du verstehst, was ich meine.“ Kai zwinkerte. „Wir sind eine Woche zusammen, außerdem wäre es für ihn nicht leicht, eine spezielle Wohnung zu finden.“, schmollte John. „Wieso denn eine spezielle Wohnung?“, fragte Benjamin zaghaft.

„Na ja, weil mein Freund im Rollstuhl sitzt.“, erklärte John seufzend, „Für mich ist es ja okay, aber er kommt da nicht so mit klar. Er hatte einen Unfall gehabt.“ „Oh, verstehe.“, sagte Benjamin und seine Mimik veränderte sich seltsam. Er sah starr und deprimiert zu Boden.

Kai schien von alledem nichts zu bemerken. „Honey, nimm deinen Geliebten in Empfang.“, rief er munter, als er die Tür geöffnet und nach draußen gespäht hatte. John sah kurz zu seinem besten Freund, musterte Benjamin noch einmal verwirrt, beließ es aber dabei und ging zurück in den großen Speisebereich.

Sofort fiel ihm Rodney auf, der in der Nähe des Eingangsbereiches stand und sich etwas planlos umsah. Sein Bruder, der ihn gebracht hatte, verabschiedete sich von ihm und lief nahezu flüchtend aus dem Raum, dass John schmunzeln musste. Aber er konnte sich vorstellen, dass dies hier für einen heterosexuellen, verheirateten Familienvater nicht der angenehmste Ort war. John ging also zu seinem Geliebten, der in dann auch entdeckte und entgegenrollte.
 

„Hey.“ John hockte sich runter, nahm Rodneys Gesicht in beide Hände und küsste ihn einmal innig. „Hey, wie geht’s?“, wollte Rodney wissen und ließ sich an einen Tisch schieben. Er wirkte noch etwas nervös. „Super, ich hab dich echt vermisst.“ John setzte sich neben ihn. „Ich dich auch.“, flüsterte Rodney und sie küssten sich noch mal. John spürte merklich Kais breites Grinsen in seinem Nacken. /Jetzt gib mir wenigstens noch ein paar Minuten mit Rod./, betete John in Gedanken, /und am Besten bleib einfach ganz weg./

Als wenn jemand was gegen ihn hatte, stand Kai schon nach drei Minuten zusammen mit Benjamin hinter ihnen. „Hey Johnny, willst du uns nicht deinen Schatz vorstellen?“, fragte Kai honigsüß. John warf seinem besten Freund einen mörderischen Blick zu, doch der grinste einfach nur weiter. Auch Rodney wandte sich jetzt um. Er erblickte erst Kai und ihm war klar, dass dies Johns bester Freund sein musste, da dieser schon fiel über den berichtet hatte. Außerdem erkannte er ihn sofort wieder, obwohl er ihn nur einmal kurz in einem Cafe gesehen hate.

Aber dann erblickte er den jungen Mann neben Kai und er erstarrte zur Salzsäule. Als auch Benjamins Blick auf Rodney fiel, riss er überrascht die Augen auf und er flüsterte leise: „Ro- Rodney?!“ „Ben…“, flüsterte der Autor und klang nicht minder überrascht. John und Kai sahen nur verwundert von einem zum anderen. Kai fragte beiläufig: „Ihr kennt euch?“

John fand die Frage übertrieben. Es war mehr als offensichtlich. Doch ihn wunderte diese extreme Anspannung, die zwischen beiden Männern herrschte. Beiden schien diese Begegnung ziemlich unangenehm. „Wie…geht es dir?“, begann Benjamin dann die unangenehme Stille zu unterbrechen. Doch es lockerte die Stimmung nicht besonders auf. Gerade diese Frage nach Rodneys Befinden schien alles noch schlimmer zu machen.
 

Rodney kratzte sich im Nacken. „Gut… viel besser. Als damals…“, sagte er dann mit trockener Stimme, die John leicht erschreckte. „Oh…okay…das freut mich.“, flüsterte Benjamin. Langsam wurde auch Kai die angespannte Stimmung klar. Er sah John fragend an, der aber auch nur unwissend mit den Schultern zucken konnte. Benjamin und Rodney sahen sich eine Zeit lang schweigend an, bis John Rodney eine Hand auf die Schulter legte und der seinen Blick nun auf ihn richtete.

In seinen Augen spiegelte sich etwas Seltsames. Sein Blick wirkte schmerzvoll und trüb. Vielleicht dachte er an etwas von früher. „Tut mir leid.“, flüsterte er dann seinen Geliebten zu und auch wenn John nicht genau wusste, wofür er sich entschuldigte sagte er: „Ist schon in Ordnung.“

„Ähm, woher kennt ihr euch denn?“, wollte Kai jetzt ein wenig unvorsichtig wissen. Benjamin sah ihn unsicher an, nicht wissend, ob er antworten sollte, doch da sagte Rodney schon: „Wir waren vor etwa neun Jahren zusammen…bis ich dann meinen Unfall hatte.“

Den letzten Satz fügte er nur leise hinzu. John wurde einiges klar. Er hatte über Rodney erfahren, dass er einen Freund hatte, der bei dem Unfall dabei war, doch dieser hatte ihn nach dem Unfall alleingelassen, was Rodney auch dazu veranlasste, in ein furchtbar tiefes Loch zu fallen. Aus diesem Loch hatte John ihn erst vor knappen einer Woche ein wenig herausholen können. Der Student nahm Rodneys Hand und drückte sie sanft.

Rodney lächelte um zu zeigen, dass es ihm gut ging. Er zeigte ihm somit auch, dass er bereit war, seinem Ex wieder gegenüberzutreten, auch wenn noch immer eine Spur Unsicherheit in seinem Blick lag. Eine seltsame Verletzlichkeit. John fand das wirklich eine sehr gute Leistung. Benjamin schien das alles allerdings sehr unangenehm zu sein.

Kai schien mehr als überrascht, als er hörte, dass sein Geliebter mit Rodney zusammen war. Doch als John ihm einen warnenden Blick zuwarf, sagte er nichts mehr. Benjamin wandte sich nun an den Restaurantbesitzer. „Ich gehe ein wenig raus, wir sehen uns dann heute Abend.“ Er gab ihm einen schnellen Kuss und verließ das Restaurant. Kai sah ihm etwas verwundert nach.
 

Der Rest des Abends lief dann doch ziemlich ruhig ab. Kai hatte beschlossen doch lieber zu arbeiten, als bei John und Rodney zu sitzen. Rodney blieb auch bei guter Stimmung, obwohl er seinen Ex gesehen hatte, der dazu beigetragen hatte, dass es Rodney in den letzten Jahren so schlecht ging.

Rodney sah John nach einer Weile nachdenklich an, der an seinem Glas Cola nippte. „John? Kannst du dir vorstellen, dass wir eines Tages zusammenziehen werden?“ John sah den braunhaarigen überrascht an. „Ist das dein Ernst? Ich meine…du bist doch jetzt ganz glücklich bei deinem Bruder und im Moment kann ich nicht zu dir ziehen, wegen der Uni.“

„Schon, aber ich bin glücklicher bei dir und ich ziehe gerne wieder nach London, denn ich habe jetzt dich. Ich meine auch nicht bald, vielleicht in ein paar Monaten. Wir sind nicht lange zusammen, aber immer, wenn ich dich nicht sehe, vermisse ich dich. Außerdem ist in dem Dorf ist nichts los.“ Rodney zuckte mit den Schultern und John lächelte breit. „Ich würde mich echt freuen, wenn wir irgendwann zusammenziehen. Dann können wir uns auch öfters sehen.“ John stellte sich gedanklich vor, wie schön das wohl wurde, wenn er mit Rodney zusammenzog. Das war wirklich kein schlechter Gedanke.

Rodney lächelte. Er liebte es, wenn John so in Gedanken fiel und abwesend lächelte. Aber jetzt wollte er ihn erst einmal wieder in die Gegenwart holen. „Wir müssen uns dann nur eine Wohnung suchen. Möglichst im Erdgeschoss.“ John nickte. „Wir haben ja noch Zeit. Wir gehen die Sache langsam an und nehmen das, was uns am Besten gefällt.“ Sie unterhielten sich noch lange. Irgendwann verabschiedete Kai sich noch kurz, weil er dann Feierabend hatte. John versprach, ihn anzurufen.

Spät abends fuhren sie zu Johns Wohnung. Rodney wollte bei John übernachten. Er war noch nie bei dem Studenten zu Hause gewesen und es war außerdem auch ihre erste Nacht, die sie miteinander verbrachten.
 

John war deshalb etwas nervös. Wenn er sonst, bis auf Kai, mit jemanden eine Nacht im Bett verbrachte, kam es auch mal dazu, dass es dann etwas intimer wurde. Doch er hatte mit Rodney nie richtig über das Thema „Sex“ geredet. Er wusste ja nicht einmal, ob Rodney noch Jungfrau war.

Zumindest wusste John, dass Rodney trotz seiner Behinderung noch Fähig war, Sex zu haben. Er war ja nicht querschnittsgelähmt. Es war aber immer eine Qual für ihn, die Beine zu bewegen oder zu stehen, da er dann furchtbare Schmerzen hatte.

Der Blonde hatte sich nun vorgenommen, mit Rodney mal über das Thema zu reden, denn zu einer Beziehung gehörte meistens auch Sex. John wollte aber erst einmal nicht mehr drüber nachdenken. Er half Rodney aus dem Auto und schob ihn durch die Eingangstür des Mehrfamilienhauses zum Fahrstuhl. John wohnte ganz oben. Das fand er immer am Besten, weil er immer gerne aus dem Fenster sah und einen weiten Ausblick bevorzugte.

Wenn er mit Rodney zusammenzog musste er sich mehr auf diesen einstellen. Doch das war ihm egal. Solange er seinen Geliebten bei sich hatte, war er glücklich. Im Fahrstuhl lächelte er Rodney an und gab ihm einen kurzen Kuss.

„Ich liebe dich, Rod.“ „Ich dich auch.“, flüsterte der Braunhaarige lächelnd und er strich dem Jüngeren kurz über die Wange. Im sechsten Stock schob John ihn dann auch wieder aus dem Fahrstuhl.
 

Er öffnete nun die Tür zur Wohnung und als er sich seine Schuhe auszog, rollte Rodney schon einmal vor, um sich ein wenig umzusehen. „Nette Wohnung hast du.“, meinte er und sah sich weiter um. Der Gang war ein wenig eng und voll gestellt mit Schuhen und Schränken, doch geübt kam Rodney voran und sah sich in den offenen Türen um. „Danke. Das Geld für die Möbel habe ich mir sehr hart mit meinem Nebenjob erarbeitet.“ John zwinkerte und Rodney grinste. Der Mann wusste schon, dass John ab und zu mal in Kais Restaurant arbeitete und Kai ihm gut und gerne mal mehr dafür zahlte, als nötig war.

John gähnte leicht. Es war schon nach Mitternacht. „Na gut, wollen wir langsam ins Bett?“, fragte er, „Mir fallen gleich die Augen zu.“ Rodney überlegte kurz. „Bist du noch wach genug für ein Bad?“, fragte er lieb und wieder mit einer Spur Nervosität. Aber er hatte die Badewanne gesehen, in die locker zwei Leute reinpassten, wenn man sich aneinanderkuschelte.

„Och…wenn du so fragst…“ John lächelte ihm etwas überrascht zu und ließ ihnen beiden noch Badewasser ein. Kurz danach kam Rodney und John wurde knallrot, als er den Mann sah, der sich schon ausgezogen hatte. Allerdings hatte er sich noch ein Handtuch um die Hüften gewickelt. Er fand es auch erstaunlich, dass Rodney das Selbstbewusstsein dazu hatte, allerdings wusste er auch, dass Rodney mit seinem Bruder sehr viel in ein Hallenbad gegangen war, als er seine Behinderung langsam akzeptieren konnte, bis er dann wirklich nach London gezogen war und sich ganz zurückzog.

Als das Wasser voll war, zog auch John sich aus. Er konnte Rodneys Blicke richtig spüren. Als er auch nur noch in seiner Unterhose war, ging er zu Rodney und half ihm hoch. Er hörte, wie dessen Handtuch auf den Boden fiel und wurde bei dem Gedanken, runter zu sehen, wieder rot.

Allerdings konnte er sich auch nicht davon abhalten und warf einen schüchternen Blick auf Rodneys bestes Stück. Der ältere Mann grinste leicht und war nicht annähernd verlegen, während Johns Gesichtfarbe einer Tomate glich. Zum anderen freute sich der Student auch, dass Rodney nicht verunsichert war. Er schien immer mehr aus seiner Schutzmauer herauszukommen. Zumindest seinem Geliebten gegenüber. Und das nach so weniger Zeit.
 

Als Rodney dann in der Wanne saß, zog auch John sein letztes Bekleidungsstück aus und er versuchte nicht verlegen zu werden, als Rodneys Blick auch über ihn und seinen relativ gut gebauten Körper glitt. Er wusste gar nicht, wieso ihn das so verlegen machte, vor seinen One-Night-Stands war er auch nie so schüchtern gewesen. Allerdings hatte er bei denen wahrscheinlich auch nie Angst davor gehabt, in deren Augen nicht schön zu wirken… eigentlich ein dummer Gedanke von ihm, wie John fand. Schnell glitt auch John in das Badewasser und unter den Schaum.

Rodney zog ihn mit einer Hand an sich. „Muss dir nicht unangenehm sein, Schatz, du bist wirklich sehr schön.“, flüsterte er und gab ihm einen Kuss. John wurde rot und lächelte. „Danke, du aber auch. Du bist sehr gut trainiert.“ Er strich Rodney über die Arme. „Tja, das Rollstuhl fahren ist eben ein Sport für sich.“, fand Rodney und legte seine Arme um den Kleineren. John sah ihn nachdenklich an.

„Was?“, fragte Rodney ihn Stirn runzelnd. „Vermisst du den Sport sehr?“ „Ziemlich…wieso?“, fragte der Autor ernst. Doch er hatte keine Anzeichen, dass ihm das Thema unangenehm war. „Ach egal…“ John streichelte die Brust des Braunhaarigen und er gab ihm noch einen Kuss. Neckisch stupste er mit seiner Zunge gegen Rodneys Lippen und der öffnete seine bereitwillig. Er drückte seine Zunge gegen Johns und seufzte zufrieden.
 

Sie trennten sich nur aus Luftmangel. Johns Herz raste wie jedes Mal, wenn sie sich intensiv küssten. Er war einfach glücklich, dass er Rodney hatte und liebte ihn über alles. Doch mit diesem Kuss hatte sich auch was in seiner südlichen Region bewegt. Vielleicht war es doch der richtige Zeitpunkt, um mit dem Älteren darüber zu reden. „Rod?“ „Hm?“, fragte der Rollstuhlfahrer und lächelte ihn an. „Wie sieht es eigentlich aus mit…also…Sex?“ John wurde wieder knallrot und wandte den Blick schnell ab.

Rodney legte den Kopf schief und runzelte leicht die Stirn. John sah ihn schüchtern wie ein kleines Kind an. „Na ja, es ist schwierig… weißt du, ich habe Gefühle, aber auch nicht mehr so gute. Ich kann… dir selber nicht genau sagen, wie genau ich das alles wahrnehmen kann, denn seit dem Unfall habe ich keinen Sex mehr gehabt und… ich bin auch der Selbstbefriedigung „aus dem Weg“ gegangen… es ist schwierig. Aber ich vertraue dir und ich möchte es irgendwann mit dir versuchen… aber gib mir Zeit.“

Rodney sah ihn ernst an und seufzte tief. Es tat ihm aber gut, dass er offen darüber reden konnte und er war seit ihrer Beziehung wirklich sehr glücklich geworden, dass John ihn so akzeptierte, wie er war. Er war sehr dankbar dafür, dass sich sein Leben nun mit John zum Guten wendete. John lächelte ihn an und nickte. „Ich gib dir alle Zeit der Welt.“, und sie küssten sich noch mal innig.
 

~~~
 

*Drei Monate später*

„So, das ist der letzte.“, Rodney kam in die Wohnung gerollt, auf seinem Schoß ein Karton. John nahm ihn diesen ab und stellte ihn zu den anderen. „Auspacken tun wir morgen, ich schlage vor, wir essen jetzt einmal was.“, sagte John und gähnte herzhaft. „Unser erstes Essen in der gemeinsamen Wohnung.“, grinste Rodney und verabschiedete sich noch von seinem Bruder, der gerade fertig geworden war, die Möbel im Wohnzimmer aufzubauen.

In der Küche saß das junge Paar erst einmal schweigend am Tisch, während sie aßen und ihren Tee tranken. „Ich habe Antwort vom Verlag bekommen, sie wollen ein paar erste Auflagen von meinen Büchern herausbringen.“, brach Rodney dann die Stille.

„Wirklich? Das ist fantastisch.“, John lächelte ihn an, „Du wirst sicher erfolgreich mit den Büchern, also noch erfolgreicher, als eh schon.“ Rodney lächelte. „Ach was, so gut sind die auch nicht.“ „Natürlich sind sie gut. Sie sind so gut, dass sogar Liebesromanhasser sie gerne lesen.“, kam es sicher von John.

„Wieso? Wie kommst du darauf?“, Rodney sah ihn neugierig über seine Tasse hinweg an. John wurde knallrot. „Oh ähm…weißt du, ich hab solche Sachen früher eigentlich nie gelesen, aber deine Bücher sind wirklich fantastisch.“ „Nun, wenn du das sagst, glaub ich dir einfach.“ Rodney gab dem Blonden einen Kuss.
 

„Duhu? Rod?“, sagte John dann und sah ihn mit Hundeaugen an. „Ja, Schatz?“, Angesprochener sah den Braunäugigen fragend an. John hatte immer was vor oder getan, wenn er das „Du“ so lang zog. „Ähm…ich habe mich mal informiert und so…weil du doch immer so gern Fußball, Kricket und so gespielt hast.“, erklärte der Student zögernd.

„Ähm ja…und? Worüber hast du dich informiert?“, Rodney runzelte die Stirn und hatte das Gefühl, als wenn er nicht hören wollte, was John ihm zu sagen hatte. „Na ja, es gibt doch auch Basketballmannschaften extra für Rollstuhlfahrer und so. Ich dachte, dass du da vielleicht…“

Bevor John zu Ende reden konnte, unterbrach Rodney ihn barsch. „Nein.“ „Aber…“ „Nein, ich möchte das nicht.“, der Ältere schien wie verändert und John erkannte, dass Rodney wieder eine Mauer aufgebaut hatte und nichts davon hören wollte. „Du hättest das gar nicht tun müssen.“, knurrte Rodney John also an, „Ich weiß selber gut, was ich will und was nicht, da brauchst du dich nicht einmischen.“ Er rollte raus und John hörte, dass er die Wohnung verließ.

Er seufzte. Er hätte es ahnen müssen. In den letzten Monaten hatte Rodney sich immer mehr geöffnet. Es hatte fast so den Anschein gehabt, dass die Mauer, die Rodney in all den Jahren aufgebaut hatte, endlich komplett durchbrochen war. Doch es hätte John klar sein müssen, dass Rodney nicht von heute auf morgen seine Minderwertigkeitskomplexe vergaß.

Er hatte halt immer noch nicht richtig akzeptiert, dass er für den Rest seines Lebens am Rollstuhl gefesselt war. Dass er in so ein Basketballteam extra für Rollstuhlfahrer beitrat, war schon eine große Hürde, die nicht so leicht zu überwinden war. Denn das hieß auch sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Allen zu zeigen, dass er ein Rollstuhlfahrer war. Und dafür war er nötig, dass er dies akzeptierte.

John seufzte tief und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Er hoffte, dass Rodney bald wiederkam. Er wollte ihm aber auch nicht nachgehen, um ihm ein wenig Zeit für sich zu geben. Also räumte er den Tisch ab und legte sich deprimiert auf das Sofa.
 

Es dauerte eine Weile, bis John die Tür aufgehen hörte. Er stand sofort auf und lief in den breiten Flur ihrer neuen Wohnung. Rodney kam hereingerollt, die Wangen gerötet von der Herbstluft. Er mied es, John anzusehen, als er seine Jacke auszog. John seufzte leicht und wartete in der Tür. Rodney sah irgendwann zu ihm und seufzte ebenfalls. Fast gleichzeitig öffneten sie nun den Mund und sagten: „Rodney, es tut mir leid.“ „John, es tut mir leid.“

Sie sahen sich etwas verwundert an und Rodney lächelte. „Dir muss es nicht Leid tun, Schatz. Ich habe überreagiert. Ich weiß, dass du es doch nur gut meinst. Und ich habe darüber nachgedacht… ich meine, ich habe ja auch wieder angefangen zu schwimmen… also warum sollte ich mir die Basketballmannschaft nicht anschauen? Es war immer mein Traum, etwas mit Sport zu machen und hier habe ich die Gelegenheit.“, Er rollte zu John und zog ihn auf seinen Schoß.

John lächelte und legte seine Arme um Rodneys Hals. Sie küssten sich. „Mir tut es trotzdem Leid.“, murmelte John, „Ich liebe dich.“ „Und ich liebe dich.“, sagte Rodney und strich durch das blonde Haar. Rodney rollte sie zum neuen Schlafzimmer mit dem ebenso neuen Doppelbett. „Hm, schade, dass Kai und Ben morgen kommen. Ich hätte so gerne etwas mit dir alleine gemacht. Aber dafür habe ich dich nun viel länger nur für mich.“ John lachte und küsste ihn.
 

Er war sehr überrascht, dass sein bester Freund Kai noch immer mit Benjamin zusammen war und es nicht so aussah, als wenn sie sich irgendwann trennten. Ganz im Gegenteil. Kai war wirklich verliebt und Ben war auch ein netter Kerl. Auch Rodney kam mit seiner Anwesenheit mittlerweile sehr gut klar und nachdem sich alle zusammen ein paar Mal getroffen hatten, hatte Benjamin Rodney unter Tränen erklärt, wie leid es ihm tat und dass er einfach dumm gewesen war, als der Unfall passiert war und er ihn alleine gelassen hatte. Aber er war jung gewesen.

Rodney hatte ihm auch verziehen und sie waren nun zumindest wieder gute Freunde. Rodney tat es gut, denn, auch wenn er nun mit John zusammen war, war ihm Ben noch immer wichtig und ihm wirklich ein guter Freund.

„John?“, zog Rodney seinen Geliebten aus den Gedanken. Der sah leicht verwundert auf und stellte dann fest, dass sie schon vor dem Bett standen und Rodney darauf wartete, dass John von seinem Schoß aufstand. „Oh.“, er stand auf und Rodney schmunzelte. Er hievte sich auf das Bett und zog sich um. John ging währenddessen ins Bad. Er wusste ja, dass Rodney auf keine Hilfe angewiesen war.
 

Als er nur mit Boxershorts bekleidet und leicht feuchten Haaren wiederkam, blieb er stutzig in der Tür stehen. Rodney hatte sich schon auf das Bett gelegt. Er hatte sich sein Schlafzeug nicht angezogen, sondern war nackt und unbedeckt! Nun, John hatte ihm beim gemeinsamen Baden oder Umziehen schon öfters nackt entdeckt, doch hier war es noch etwas anderes.

Rodney war erregt. Seine Männlichkeit ragte in die Höhe und schien nur auf John zu warten. Genau wie Rodney, der ihm lächelnd, aber auch etwas schüchtern entgegen sah. John trat überrascht in den Raum und setzte sich zu Rodney. „John, ich habe nachgedacht und ich vertraue dir. Ich bin sicher, dass ich bereit hierfür bin.“, sagte er leise und zog John für einen Kuss zu sich. Der erwiderte und lächelte. „Okay. Und ich werde vorsichtig mit dir sein, Rod.“, hauchte er gegen die Lippen.

In dieser Nacht wurde es für beide ein besonderes erstes Mal. Rodneys erstes Mal, seit seinem Unfall und Johns erstes Mal, seit er wirklich verliebt war. Und auch, wenn es natürlich was ganz anderes war, mit einem Gehbehinderten zu schlafen, war es doch schön. John hatte einige Stellen entdeckt, wo Rodney bei eigentlich erregenden Berührungen kein Empfinden hatte, dafür aber auch Stellen, die den Mann gleich noch mehr erregten. So schliefen sie beide eine halbe Stunde später glücklich nebeneinander ein.

Was kümmerte es John schon, dass sein Geliebter beeinträchtigt war? Er war glücklich und Rodney war glücklich. Alleine das zählte. Auch Kai hatte nie wieder angemerkt, dass man mit Rodney selber von den Freizeitbeschäftigungen eingeschränkt war. Doch John hatte ihm das Gegenteil bewiesen und Kai sah, wie glücklich sein bester Freund war.

Im Schlaf kuschelte John sich lächelnd an Rodney. Auch Rodney war glücklicher und offener geworden… also was wollte er mehr?
 

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So und schon das Ende XD

Ehrlich nach einem Jahr Wartezeit O_o Ich weiß, Morddrohungen nehme ich gerne an XD

Sind dann wahrscheinlich auch berechtigt XD

Ansonsten würde ich mich auch über eure Meinung zum Kapitel freuen ^^

Lg Shadè



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Zeckchen
2010-03-27T11:05:49+00:00 27.03.2010 12:05
eine Wirklich schöne geschichte. ich werd glecih mal schaun was du noch so geschrieben hast. und wenn da noch nichts ist dann solltest du das mal in angriff nehmen ^.^
Von:  Greendolf
2010-02-07T20:36:18+00:00 07.02.2010 21:36
.....
ich bin echts sprachlos O.o
du kanst so toll schreiben ^^
ich hab das ff gefunden und mit einen schlag durchgelesen^^
*immer noch sprachlos ist*
ähm....ja ^^
mach weiter so und schreib viele geschichten^___________^
diese kommt auf jeden fall zu meinen favos!
Oh ...es ist mein erstes favo^^
*freu*
*daumen hoch*



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