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Anfang in einer neuen Welt 2

Mattheo x Luca
von

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Finally 18

Chapter 9
 

Zögernd wählte Luca Chris Handynummer. Seine Wohnung wirkte seltsam leer und sein Bett knarrte unter seinem Gewicht.

Er hatte seinen besten Freund in letzter Zeit kaum gesehen und nun wollte er sich endlich daran machen sein Versprechen einzulösen. Tief durchatmend drückte er den Call-button und wartete. Nach einiger Zeit ging endlich jemand ran:

„Hallo?“ Chris´ Stimme war seltsam hohl und kratzig und Luca wunderte sich, ob er vielleicht Schnupfen haben könnte.

„Hi.“, sagte er leise: „Chris, leg bitte nicht gleich auf. Ich wollte mich entschuldigen.“

„Luca? Entschuldigen wofür?“, fragte Chris. Er klang nicht wirklich bei der Sache.

Im Hintergrund war Husten zu hören. Luca runzelte die Stirn: „Wir haben uns gestritten, weißt du noch?“, erinnerte er skeptisch.

Konnte Chris das wirklich vergessen haben?
 

„Ach…das…“, sagte sein Freund schleppend: „Ich hab doch gesagt, mach dir keine Gedanken.“ Dann fügte er nach einer Weile leise an: „Außerdem tut es dir ohnehin nicht Leid.“

Irritiert schüttelte Luca den Kopf: „Natürlich tut es das!“, entrüstete er sich.

„Es tut dir leid, dass du Mattheo geschützt hast und nun wirst du dich von ihm fernhalten?“, hakte Chris nach. Das verschlug dem Sizilianer dann doch die Sprache.

„Was?! Nein, es tut mir Leid, dass wir uns gestritten haben…“

„Schon gut, Luca.“, unterbrach Chris ihn rau: „Ich hatte einfach einen schlechten Tag. Wir haben beide eine eigene Meinung zu dem Thema und ich hätte einsehen müssen, dass ich dich nicht umstimmen kann. Nicht wenn es um ihn geht….“
 

„Was meinst du?“, fragte Luca verwirrt. Chris schwieg für einen langen Moment, dann sagte in einer seltsamen Tonlage: „Du weißt doch was ich meine, Luca. Verkauf mich nicht für dumm. Warum hast du mir nichts von euch gesagt? Obwohl, ich verstehe schon…ich hab es erst wirklich eher schlecht verdaut.“

Nun war Luca erst recht verwirrt: „Chris, wovon redest du eigentlich?“
 

Chris schwieg wieder. Dann leise: „Du liebst ihn doch, oder?“
 

Luca hörte auf zu atmen. Röte schoss in seine Wangen und sein Herz fing an zu rasen.

Er war nur froh, dass Chris ihn nicht sehen konnte.

Was war das denn für eine Frage!?
 

„Wa….äh, natürlich.“, stammelte er: „Er ist immerhin trotz allem mein Vater.“

Pause.

„Wünschst du, es wäre anders?“ Wieder tonlos.
 

Luca fühlte sich furchtbar vorgeführt und das ganze Gespräch war ihm unangenehm.

Was dichtete Chris sich da eigentlich zusammen?! Sein Herz raste, als er wütend in den Hörer knurrte: „Ich weiß nicht was dein Problem ist Chris, aber warum reden wir nicht weiter, wenn du wieder bei Sinnen bist, ja?!“

Damit knallte er den Hörer so schnell es ging auf die Gabel und rollte sich auf seinem Bett zusammen. Dort lag er mit geschlossenen Augen bis sich sein Puls wieder normalisiert hatte.

Seine Wangen glühten noch immer. Was nahm Chris sich eigentlich heraus?! Er hatte sehr wohl verstanden, was der Blonde da andeutete, aber das war ja wohl lachhaft!

Mattheo war bekannt dafür, dass er eine Frau nach der anderen hatte und Luca selbst mochte doch auch Mädchen. Oder?

Technisch gesehen hatte er noch nie eine Freundin gehabt…..aber er hatte Marietta gemocht!

Na bitte, was Chris da erzählte war einfach nur hirnverbrannt. Zum totlachen.
 

Mattheo war doch niemals schwul. Gequält presste er seinen Kopf in das Kissen.
 

°`Wünschst du es wäre anders? `°
 

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Gut gelaunt schlenderte Alessandro durch die erleuchteten Einkaufsstrassen am Broadway.

Sein neuer Job war zwar um einiges anspruchsvoller, doch er genoss es doch irgendwie alle die verabscheute herumkommandieren zu können. Als erstes hatte er erstmal zwei Wachen vor Lucas Apartment geordert. Versteckt selbstverständlich, falls Mireille auftauchen sollte.
 

Nun war es noch eine Woche bis zu Lucas Geburtstag und er wollte ihm unbedingt ein einzigartiges Geschenkkaufen. Nur was? Schmuck? Er hatte doch schon den Siegelring…
 

Nachdenklich stand er vor irgendeinem Geschäft stehen und starrte ins Leere.

„Sir, kann ich Ihnen helfen?“, hörte er plötzlich eine weiche Stimme und blickte auf. Er hatte vor einem Esoterikladen oder so was angehalten und vor ihm stand eine Frau in weiten Gewändern und mit wallendem Haar. „Ähm, ich suche ein Geschenk.“, erwiderte er unbedacht und sie zog ihn schon in ihr Geschäft.

Na toll, einmal nicht aufgepasst, dachte er. Hier würde er sicher nichts finden.
 

„Für welchen Anlass, wenn ich fragen darf?“, erkundigte sich die Dame. „Einen Geburtstag nächste Woche.“, murmelte Mattheo abwesend und ließ seinen Blick zweifelnd über Edelsteine und Tarotkarten wandern. Irgendwie fühlte er sich hier in seinem Businessanzug ja deplaziert….

„Ich weiß aber nicht genau, was das richtige wäre, also…“, damit machte er einen Schritt zur Tür doch prompt wurde ihm eine Karte in die Hand gedrückt.

Er drehte sie um: Ein Horoskop?

Was sollte er denn mit so was?

„Das ist eine Charakterbeschreibung für Menschen die im März unter dem Zeichen Fische geboren sind. Lesen sie es, vielleicht hilft ihnen das, etwas zu finden.“

Sie lächelte liebenswürdig und Mattheo gab sich geschlagen. Was konnte es schaden?
 

Seufzend öffnete er das Kärtchen und las Lucas Horoskop:
 

[[ Fische:

Fischmänner sind leidenschaftlich, gefühlvoll und labil. Bei ihm muss man auf Unerwartetes gefasst sein. Er wird von widersprüchlichen Impulsen hin und her gezerrt. Er ist ein widersprüchlicher Mensch, der sich für das eine entscheidet und das andere tut.

Da er ein ungewöhnliches Sensorium für seine Mitmenschen hat, übt er starke Anziehungskraft aus. Sein Wesen ist warm und empfänglich, und er sieht die Menschen nicht so, wie sie sind, sondern wie er sie sehen möchte. Am stärksten ziehen ihn Menschen an, die sie etwas Dominierendes haben. Er idealisiert den Menschen, den er liebt, und er drückt beim schlimmsten Benehmen die Augen zu, weil er im Geliebten jemanden sieht, der nichts verkehrt machen kann.

Liebe muss nicht nur romantisch sein - Mondschein, Rosen und Lyrik -, sondern sollte auch Heim. ]] [1]
 

Beinahe hätte Mattheo laut aufgelacht. Das passte wirklich haargenau auf Luca.

Aber deshalb hatte er noch immer kein Geschenk. Heim, Wärme suchend, sicherheitsbedürftig….

Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
 

„Danke.“, keuchte er und hastete aus dem Laden nach Hause.
 

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Eine Woche später. Komplett erschöpft saß er neben Isabella in deren altem Wagen, als sie ihn heimfuhr. Den ganzen Tag hatte sie alles Mögliche mit ihm unternommen, Jahrmarkt, Kino, Eis essen. Alles zur Feier seines 18. Geburtstags.

Luca seufzte. Endlich 18. Endlich unabhängig.

Das erste, was er morgen früh tun würde wäre, den Gerichtsbeschluss gegen Mattheo zu revidieren. Dann konnten sie endlich mit offenen Karten spielen. Ein wenig fürchtete er sich vor Mireilles Reaktion. Er wollte sie nicht unglücklich machen, schließlich behandelte sie ihn inzwischen fast wie einen Sohn. Doch er wollte sein Leben selbst in der Hand haben. Und er wollte, dass Mattheo dazu gehörte.

Mireille würde darüber hinweg kommen. Außerdem musste er es ihr ja nicht gleich auf die Nase binden.
 

Bei dem Gedanken an den Mafioso wurde ihm flau im Magen. Chris Behauptung nagte immer noch an ihm, auch wenn er fast sicher war das es totaler Quatsch war.

Mattheo liebte ihn weil er sein Sohn war, nichts weiter. Und das reichte ihm auch.

Rot schreckte er auf. Was dachte er denn? Natürlich reichte das, warum musste er sich das extra sagen.

Er seufzte. Es hatte wenig Sinn sich darüber das Hirn zu zermatern. Heute Abend würde er Mattheo treffen. Das würde seinen Kopf klären. Wenn er in seiner Nähe war würde das jegliche Zweifel auslöschen. Genau.
 

Er verabschiedete sich von Isabella und stieg zu seiner Wohnung hoch. Schon im Flur bemerkte er die Person vor seiner Tür. Es war dunkel auf dem Gang und lange Schatten griffen aus den Seitengängen und Ecken, doch er hörte es ganz deutlich.

Jemand klopfte an seiner Tür und rief ungeduldig seinen Namen.
 

Bevor er jedoch noch einen Schritt weiter machen konnte, wurde er plötzlich von hinten gepackt. Ein Arm schlang sich fest um seine Taille, eine andere lag schwer über seinem Mund. Erschrocken wollte Luca herumfahren, doch er hatte keine Chance gegen den kräftigen Griff des Mannes. Erbarmungslos wurde er tief in die Dunkelheit einer der Seitengänge gezerrt und dort unnachgiebig festgehalten. Luca wehrte sich nach Leibeskräften, doch der Mann drückte ihn nur noch enger an seinen Körper und brachte seine Lippen dicht an sein Ohr.
 

„Sei ruhig.“, hauchte eine dunkle Stimme, die ihm unheimlich bekannt vorkam.

Lucas Augen weiteten sich und er blieb stehend, als wäre er erstarrt.
 

Lippen kräuselten sich an seinem Nacken zu einem feinen Lächeln: „Guter Junge.“
 

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Gefrustet gab Mireille auf. Sie hörte auf zu klopfen und musste einfach akzeptieren, dass er nicht da war. Eigentlich hatte sie ihm zum Geburtstag gratulieren wollen – um nebenbei zu checken, ob sich nicht irgendwelche ungebetenen Gäste eingeschlichen hatten. Sie seufzte und vergrub ihre Hände in ihren Manteltaschen. Sicher war er mit Freunden weg.

Man wurde schließlich nicht alle Tage 18.

Dann würde sie halt wieder nach Hause gehen und sich mit Amadeo einen schönen Abend machen. Sie lächelte in sich hinein, als sie das Gebäude in Gedanken verließ. Sie hatten schon lange nicht mehr so viel Zeit für sich gehabt. Wie gut zu wissen, dass endlich keine Gefahr mehr drohte und alles gut war.
 

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Mit rasendem Herzen lauschte Luca auf Mireilles abklingende Schritte im Treppenhaus. Dann herrschte Stille. Nun würde sie ihn sicher nicht einmal mehr hören, wenn er schreien würde.

Er wand seinen Kopf und die Hand ließ tatsächlich von seinem Gesicht ab.

„Was zur Hölle denkst du dir eigentlich?“, zischte Luca und hasste sich dafür, dass seine Stimme zitterte. Er wandte den Kopf und funkelte den Mann, der ihn fest an sich gedrückt hielt böse an: „Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt gekriegt!“
 

Alessandro Mattheo lachte leise und streichelte mit behandschuhten Fingern über Lucas bleiche Wange: „Entschuldige. Ich hatte echt grade keinen Nerv mich der zu befassen.“, entschuldigte er sich leichthin: „Ich wollte dich nicht erschrecken, Luca.“ Bei diesen Worten umarmte er den ihn etwas fester und Luca spürte abermals seinen heißen Atem an seinem Hals. Eine Gänsehaut überzog seine Haut und er wand sich rasch aus dem Griff des Größeren.
 

Mattheo trat aus den Schatten neben ihn und strich seinen langen, dunklen Mantel glatt.

Er lächelte Luca noch einmal entschuldigend an und dieser fühlte seinen Widerstand schmelzen. Für einen Moment hatte er vorhin wirklich geglaubt, er Attentäter wolle ihm die Kehle durchschneiden, bis er etwas verspätet realisiert hatte, dass er die Stimme, den Duft kannte. Sein klopfendes Herz ignorierend fragte Luca etwas patziger als sonst: „Was machst du überhaupt hier außer unbescholtenen Bürgern aufzulauern?“
 

„Wir sind verabredet. 21 Uhr auf die Minute.“, Mattheo streckte ihm zur Unterstreichung seine Armbanduhr vor die Nase. Luca spürte wie er rot wurde.

Natürlich, was für eine doofe Frage…..
 

„Ich hol nur schnell eine Wärmere Jacke, dann können wir los.“, nickte er als wäre nichts gewesen und ging auf seine Wohnungstür zu. Doch Mattheo ergriff schnell sein Handgelenk und zog ihn sanft zurück. „Da wo wir hingehen, ist es warm. Komm schon ich hab eine Geburtstagsüberraschung für dich.“ Dass reichte Luca und seine Wohnung war vergessen. Neugierig ließ er sich mitziehen. Draußen checkte Mattheo schnell, ob Mireille auch wirklich weg war, dann stiegen sie in Mattheos Chrysler und fuhren los. Sie fuhren eine relativ lange Strecke, bis zum anderen Ende der Stadt und der 5th Avenue. Aufgeregt rutschte Luca auf seinem Sitz herum. Er konnte sich kaum davon abhalten, ´Sind wir schon da?´ zu fragen.
 

„Was ist die Überraschung?“, wollte er schließlich wissen. Mattheo verdrehte die Augen, lachte aber leise: „Du weißt aber schon was das Wort bedeutet, oder?“

Schmollend schwieg Luca. Was es wohl war? Ein Geschenk? Von Mattheo…..
 

Plötzlich hielt Mattheo an und schaltete den Motor ab. Verwundert Blickte Luca sich um. „Was machen wir hier?“, fragte er. Dies schien tatsächlich die 3rd oder4th Avenue am Broadway zu sein, aber hier gab es nichts als unglaublich teuere und luxuriöse Penthäuser und sicher keine Cafes oder ähnliches.
 

„Erstmal steigen wir aus.“, grinste Mattheo und grummelnd folgte ihm Luca. Sie standen vor einem riesigen weißen Penthouse mit Balkon. Luca verstand nicht, warum sie hier in der Kälte vor einem fremden haus standen, auch wenn es sehr schön war.

Gerade wollte er weiterquengeln, als Mattheo ihm einen silbernen Schlüssel unter die Nase hielt. Verwundert schaute Luca auf und Mattheo ließ den Schlüssel in seine Hand fallen.

Luca folgte der stummen Aufforderung und schloss die Haustür auf. Beide Männer traten in den dunklen Flur und wohlige Wärme umfing Luca. Mattheo machte einen Schritt zur Seite, schloss die Tür und schaltete das Licht ein.
 

Geblendet blinzelte Luca und dass erste was er sah, als er die Augen wieder öffnete war ein weiter, heller Flur der mit Girlanden und Ballons geschmückt war.

Es sah wunderhübsch aus und Luca versuchte sich an das letzte Mal zu erinnern, dass sein Geburtstag gefeiert worden war. Lange her….
 

Er lief weiter ins Wohnzimmer und begeistert auf de riesigen Balkon. Ein frischer wind wehte durch sein Haar doch die Aussicht war umwerfend. Ein Meer von Lichtern glitzerte von Manhattans Business Distrikt herüber und Luca lächelte glücklich. Wer hier wohnte konnte sich wirklich glücklich schätzen.

Er lächelte Mattheo an, als dieser neben ihn trat. „Es ist wunderschön.“, sagte er andächtig: „Wer wohnt hier?“ „Wer hat den Schlüssel?“, lächelte Mattheo.
 

Luca brauchte einen Moment um zu begreifen was er meinte. „Was meinst du damit?“, fragte er vorsichtig. Mattheo lächelte amüsiert: „Dachtest du etwa die Ballons wären das Geschenk?“
 

Es schienen weitere fünf Minuten zu vergehen in denen Luca Mattheo stumm anstarrte. Sein Mund klappte auf und zu wie bei einem Fisch an Land. Er wurde blass, dann rot.
 

„Du…du meinst ich kann hier ….wohnen!?, stammelte er schließlich fassungslos.
 

Mattheo nickte grinsend.
 

„Aber das ist doch viel zu teuer…und zu groß für eine Person!“, protestierte Luca schwach.

Dabei blickte er sich im Wohnzimmer um. Tatsächlich. Hier lagen seine Sachen herum. Das hatte er vorhin gar nicht bemerkt. Allerdings waren es nicht nur seine.
 


 

„Ach.“, erwähnte Mattheo beiläufig: „Das ist der Haken. Ich wohne hier auch manchmal….öfters….“ Sein Lächeln verblasste und er meinte schnell: „Wenn du dich übergangen fühlst, sag es ruhig. Ich weiß ich hätte vermutlich erst fragen sollen, bevor ich deine Wohnung kündige…“
 

Fassungslos wurde er von seinem Gegenüber angestarrt. Meinte er das Ernst?

Mattheo wollte wirklich mit ihm zusammen hier wohnen? Das konnte doch nur ein Scherz sein. Er wollte ihn wirklich bei sich haben oder machte er sich über ihn lustig?
 

„Machst du Witze?“, fragte er angespannt und blickte intensiv in dessen Augen.
 

Mattheo wirkte niedergeschlagen und peinlich berührt: „Ich kann deine Wohnung zurück kaufen, versprochen! Gleich morgen…!“
 

Und da realisierte Luca, dass er es ernst gemeint hatte. Es war Wirklichkeit.

Überschwänglich warf er dem großen Mann seine Arme um den Hals und drückte ihn fest: „Bist du verrückt!? Das hier ist mein bestes Geschenk in 17 ganzen Jahren!!! Natürlich will ich hier bleiben!“
 

Erleichtert lachte Mattheo auf: „Da hast du mir eben einen schönen Schrecken eingejagt.“, tadelte er. „Dann sind wir ja quitt.“, konterte Luca grinsend.
 

„Touché.“ Der Mafiaboss löste sich unwillig von ihm und ging zu einer der Vitrinen und holte zwei Gläser hervor. „Dann können wir ja jetzt feiern. Auf deinen Geburtstag und Umzug.“
 


 


 

Einige Stunden und mehrere Flaschen Alkohol später saßen die beiden fröhlich redend beisammen, während im Hintergrund der Fernseher lief.
 

„…und dann hab ich ihm gesagt, ´Sir, nur weil hier eine Hand die andere wäscht, ist das noch lange kein Zeichen für saubere Verhältnisse.´“, exklamierte Mattheo und schwenkte seinen Cognac unterstreichend.

Luca kringelte sich vor Lachen und rutschte dabei von der Couch. Gleichgültig blieb er auf dem Boden sitzen und lehnte sich neben Mattheos Knien an die Couch.

Etwas atemlos grinste er den Älteren von unten an: „Das…das….iss escht…wizich, Mann.“
 

Auffordernd hob er sein Glas und Mattheo schenkte ihm kommentarlos nach. Sehr lange hatte er sich nicht bemüht Luca vom Trinken abhalten zu wollen.

Sie waren Sizilianer, verdammt! Wen interessierten amerikanische Gesetzte, wenn man praktisch traditionell Rotwein in den Adern fließen hatte?

Außerdem war Luca einfach zu niedlich mit den roten Wangen und unangekündigten Kicheranfällen. Nachdenklich betrachtete Mattheo ihn während Luca ihm etwas von seinen Freunden oder so erzählte. Das ganze war so viel besser gelaufen, als er gehofft hatte. Luca war tatsächlich einverstanden gewesen, mit ihm zusammen zu leben.
 

Es war ein Geschenk des Himmels.

„Warum…wohnt deine Freundin…nich...hier?“, nuschelte Luca unvermittelt und sah ihn interessiert an. „Ich hab keine.“, meinte Mattheo nur knapp.

„Oh.“, dann schien Luca das Thema wieder fallen zu lassen.

Doch die Gelegenheit war gut und so brachte er sich dazu ebenfalls so beiläufig wie möglich

dieselbe Frage zu stellen.

Benommen schüttelte Luca den schwarzen Schopf: „Ich…mochte Marietta….aber….na ja, du weischt scho´….und dann iss da noch….Bella….die Freundin meines….Freundes….ich glaub…sie moschte mich mal…aber….“, er wurde leiser, in Gedanken versunken.

Währendessen versuchte Mattheo sich zu sagen, dass diese Antwort gut war. Keine Freundin. Nur Tote und heimliche Verehrerinnen. Trotzdem fühlte er die Eifersucht an sich nagen.

Was wenn sie ihn doch noch für sich gewann? Er könnte nichts tun, nicht einmal den Grund nennen warum er dagegen war….es war zum verrückt werden….
 

In diesem Gedanken gefangen saß er steif da während Luca schleppend weiterredete.

Er gab sich Mühe Lucas leicht schleppenden Worten zu folgen, doch er war selbst leicht angetrunken, zwar nicht so arg wie gewisse andere ´Erwachsene´, aber genug um immer wieder abgelenkt zu werden. Seine Augen lagen auf Lucas Mund, wanderten über dessen zarte Kehle, bis hin zu dessen Hemd, welches leicht verrutscht weiße Haut offenbarte.
 

Mattheo spürte wie ihm heiß wurde.

Oh, screw it, Luca merkte ja eh schon nichts mehr.
 

„…und, hast du?“, fragte Luca etwas lauter. Mattheo schreckte hoch und zwang sich in dessen Augen zu blicken. Lucas Augen waren halb geschlossen und er wirkte, als würde er gleich auf dem Boden wegdämmern. Vielleicht hatte er doch etwas zu viel gehabt….
 

„Was?“, fragte er nach. „Na, hab…hab isch doch gsacht….ähm…“ Er musste selbst einen Moment überlegen. Unbemerkt nahm Mattheo ihm das Glas aus der Hand.
 

„Genau! Ischt…sie…sie dir wischtiger….als ich…?“ Verwirrt zog Mattheo eine Augenbraue hoch: „Wovon sprichst du?“
 

Beunruhigt nahm er war wie Lucas Gesicht sich ärgerlich verzog. „Das weißt du genau.“, empörte er sich und war so schnell aufgesprungen, dass Mattheo erschrocken die Augen aufriss. „Na….deine…die…Tochter.“, meinte Luca niedergeschlagen: „Du…kenscht sie schon…viel länger alsch mich…“ Tränen schimmerten in seinen Augen und Mattheo war sofort klar, dass er übermüdet war und vermutlich selbst nicht wusste, was er da sagte.
 

Er wollte antworten, doch in dem Moment flackerten Lucas Augen und er schwankte.

Instinktiv schoss Mattheo hoch und fing den Schwarzhaarigen auf, bevor sein Kopf auf dem Boden aufschlagen konnte. Dabei hatte er sich selbst wohl auch etwas überschätzt und ging unter dem Gewicht in die Knie. Luca ließ sich einfach ganz zu Boden sinken und vermied den Blick des Mannes, der über ihm kauerte.
 

"Tust du´s?", fragte er leise und wirkte in diesem Moment furchtbar zerbrechlich. Mattheo war überrascht dass es Luca so mitnehmen würde, nur zweiter auf seiner Favoritenliste zu sein. Vielleicht hätte er gelacht, wenn Lucas Zustand nicht so bestürzend gewesen wäre.

Nie wieder Alkohol für Luca...

"Das ist doch Unsinn, Luca.", widersprach er leise: "Ich ziehe zwischen euch keinerlei Vergleich." Beruhigend streichelte er über Lucas Wange, doch dieser runzelte nur die Stirn: "Warum… nicht?", murmelte er.

Mattheo seufzte. Er fragte sich wie Luca in seinem Zustand überhaupt noch die Augen aufhalten konnte, geschweige denn über solche Fragen nachdenken. Heikle Fragen noch dazu.
 

"Na, weil sie meine Tochter ist." Er zuckte mit den Schultern und wandte sein Gesicht ab. Luca verzog den Mund. Es war dunkel im Zimmer mit nur den Laternenlichtern von draußen und seine Sicht war schon verschwommen genug, ohne dass Mattheo sich von ihm abwandte. Kurz entschlossen hob er einen schweren Arm und drehte es wieder zurück, ohne den Schauer zu bemerken, der dabei durch den Körper über ihm lief. "Und… isch bin dein Sohn. Also was...?"
 

Mattheo seufzte unhörbar. Lucas unbedachte Berührung sandte Stromstösse durch seinen Körper und Hitze durchströmte ihn abermals.

Er atmete tief durch, doch er konnte förmlich zusehen, wie seine hart antrainierte Beherrschung wegbröckelte.

"Du...bist viel mehr als das.", brachte er hervor. Helle, wunderschöne Augen blickten verschleiert zu ihm auf. Er konnte nicht anders als noch einmal eine Hand durch Lucas weiches Haar gleiten zu lassen.

"Hmm?", machte Luca unkonzentriert.
 

Frustriert stöhnte Mattheo auf. Es war zum verrückt werden. Er wollte Luca so sehr, dass es wehtat. Und er wusste doch, dass es am besten wäre, ihn einfach in Ruhe zu lassen.

Ohne es verhindern zu können zog er den schlanken Körper plötzlich an sich und drückte ihn fest. Wem wollte er hier eigentlich was vormachen?!
 

„Luca.“, hauchte er intensiv und drückte sein Gesicht fest an dessen Halsbeuge. Dieser schauderte leicht, als Mattheos Mund sich auf seinen Hals legte und dort zart die warme Haut dort küsste. „Verstehst du denn wirklich immer noch nicht?“, flüsterte er verzweifelt, seine Hand in Lucas Haar vergraben: „Jeder andere hat es doch auch schon erahnt, weil ich…mich nicht genug unter Kontrolle habe. Es ist so hart immer um dich zu sein und zu wissen, dass ich dich nie zu lange ansehen, nie wirklich berühren kann.“ Er schluchzte und drückte den benommenen Jungen fester an sich: „Gott, es zerreißt mich….Ich will dich so sehr.“
 


 


 

°°°°°°°°°° ° ° ° ° ° ° °
 


 

Benommen versuchte Luca wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Alles um ihn herum war verzehrt und drehte sich, Mattheos Stimme klang wie von weit her.
 


 

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er gerade etwas Wichtiges nicht wirklich mitbekam.
 

Weinte Mattheo etwa?
 

Drückte er ihn nicht an sich? ….
 

Nein, jetzt trug er ihn….
 

Lucas Augen fielen völlig zu, als er weiche Kissen unter sich fühlte.
 

Alles drehte sich….
 


 

Was…was war das eben gewesen…..?
 


 

Was hatte ….er gesagt….?
 


 

Warme Dunkelheit schwappte über ihn und er lies sich treiben….
 

Warum war er denn nur so müde….ihm schwirrte der Kopf.
 

Kurz glaubte er etwas Warmes an seiner Wange zu fühlen, dann wusste er nichts mehr.
 


 


 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 


 

Ende Chapter 9
 


 

Oooo, jetzt aber, wir näheren uns mit Riesenschritten der Enthüllung. Nur noch ein, zwei Vorbereitungsschritte: Eh, Voila, le Liebesgeständnis!
 

[1] Auszug aus dieser Internetseite kopiert: http://natune.net/sternzeichen/fische#mann
 

Die Sternzeichenbeschreibung habe ich tatsächlich erst letzte Woche rausgesucht nachdem ich Lucas Geburtstag schon festgelegt hatte. Ich finde sie passt trotzdem wie die Faust aufs Auge.^^ Schaut doch mal rein. Ist sehr interessant. Mattheo ist Skorpion und die Beschreibung passt auf ihn auch. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ReinaDoreen
2008-09-21T12:31:04+00:00 21.09.2008 14:31
Ich glaub ja nicht das sich Luca noch an die Worte Mattheos erinnern kann. Aber auch wenn Lucas Vestand bisher immer wieder leugnet nicht mehr als Freundschaft für Mattheo zu haben, sein Körper meint etwas ganz anderes.
Ich bin gespannt was werden wird. Kann Mattheo sich wirklich zurückhalten und Luca, wie wird er reagieren, denn irgenwann wird Mattheo bestimmt noch mal sagen, was er empfindet.
Reni
Von:  Toastviech
2008-09-20T19:31:14+00:00 20.09.2008 21:31
HI!^^

Na das wird ja lustig, wenn Luca sich an diesen Abend und an dieses Geständnis erinnert.
Oder wünscht er sich dieses Geständnis nciht heimlich?
mmmm was wohl Alessandro noch machen wird mit luca?
Super kapi,

lg
h2o


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