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Noch eine Chance?

~Tibbs~
von

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Kapitel 1

Kapitel 1
 


 

Ich stopfte meine letzten Kleidungsstücke aus dem Schrank in den Koffer und ging schnellen Schrittes Richtung Bad. Auch dort packte ich meine Habseligkeiten zusammen und knallte sie in den eh schon überfüllten Koffer. Ich war so ein Trottel gewesen, so ein dummer Idiot. Ich hätte glücklich sein können, aber ich war zu feige gewesen mir die Wahrheit einzugestehen.
 

„Tony, was soll der scheiß!“ Riss mich die schrille Stimme meiner Freundin, oder sollte ich sagen Ex-Freundin, aus den Gedanken. Ich blickte nicht auf, sondern mühte mich ab irgendwie den Deckel meines Trolleys zu schließen, was dank der vielen Sachen fast ein Ding der Unmöglichkeit war. „Rede mit mir!“ Schrie sie weiter. Ich gab ein leises knurren von mir, sah sie kurz an, widmete mich dann aber wieder meinem Koffer. „Hast du keine Stimme mehr?“ Nervte sie mich weiter. Verdammt dieses Weib konnte so was von aufdringlich sein und meine Wut noch höher treiben. „DiNozzo!!!!“ Jetzt klang sie schon eher ermahnend, was mir aber letztendlich auch egal war. Als ob diese Frau mir was anhaben könnte, dass ich nicht lache.
 

Endlich hatte ich meinen Koffer zubekommen. Allerdings befürchtete ich nun schon fast das er jede Sekunde an allen Nähte reisen würde. Aber das war ein Markenkoffer, der würde es hoffentlich nicht wagen. „Du sollst endlich mit mir reden Tony!“ Ich spürte wie sie ihre Hand auf meine Schulter legte. Augenblicklich unterdrückte ich den Drang ihre Hand wegzuschlagen. Ich hob den Trolley vom Bett und sah sie dann an. „Über was willst du noch reden, es ist alles geklärt!“ Meinte ich trocken und zog den Griff aus meinem Koffer nach oben. „Sag mir warum?“ Bat sie mich. „Warum was?“ Konterte ich gleich mit der Gegenfrage. Natürlich wusste ich, was sie meinte. Aber ich hasste solche Gespräche, wenn die Tatsachen so offensichtlich waren. „Warum willst du dich von mir trennen?!“

Ich verdrehte die Augen. „Ich will mich nicht von dir trennen, ich habe mich schon von dir getrennt!“
 

Ich ging an ihr vorbei und zog meinen Koffer mit mir. Anscheinend war sie noch immer nicht zufrieden mit dieser Antwort, denn sie lief mir wie ein treudoofes Hündchen bis zum Auto hinterher. „Ich will wissen warum?“ Schrie sie nun so laut, dass wahrscheinlich alle Nachbarn in einem Umkreis von einer Meile aus ihrem nächtlichen Schlaf gerissen wurden. Nachdem ich meinen Koffer im Auto verstaut hatte wandte ich mich zu ihr. „Willst du nur einen Punkt, oder doch lieber die ganze Liste?“ Fragte ich sie. Zugebeben, wenn es mir nicht gerade so verdammt mies gehen würde, würde ich mich über ihren Gesichtsausdruck gerade schief lachen. Als keine Antwort mehr auf meine Frage kam, ließ ich sie einfach stehen und stieg in mein Auto. „Du hast nichts mehr!“ Rief sie mir hinterher. Ich ignorierte diese Aussage vorerst und startete den Motor um nur einen Sekundenbruchteil später diese Gegen für immer zu verlassen.
 

**
 

Fast eine Stunde lang fuhr ich durch die Straßen von D.C ohne zu wissen wo ich eigentlich hin wollte. Letztendlich führte mich mein Weg raus aus der Stadt an einen kleinen See. Vor einem halben Jahr war ich hier oft mit Jethro gewesen. Fast jeden zweiten Abend waren wir hier entlanggegangen und hatten unsere Zweisamkeit genossen.
 

Dort angekommen, stieg ich aus meinem Auto und setzte mich ans Ufer. Ich war so ein Trottel gewesen. Ich hatte ihn einfach stehen lassen, dabei war er alles was ich brauchte um mich wohl zu fühlen. Eine Erkenntnis, die mich leider erst jetzt traf. Ich schloss die Augen und atmete die klare kühle Nachtluft ein.
 

Vor einem dreiviertel Jahr war ich mit Jethro zusammen gekommen. Es war ungewohnt für mich mit einem Mann zusammen zu sein. Aber ich dachte ich würde es schaffen. Jedes mal wenn er in meiner Nähe war fühlte ich mich wohl und überaus glücklich. Leider waren die Momente ohne ihn die reinste Qual, immer wieder hatte ich mich gefragt ob es wirklich das richtige war. Meine Zweifel waren stärker gewesen, als die Liebe zu Jethro. Ich hatte ihn verlassen, ihn und den NCIS. Wollte wo anders neu anfangen. Aus D.C war ich jedoch nicht rausgekommen. Nur zwei Wochen nach unserer Trennung hatte ich dann Shelly kennengelernt. Jedoch hatte ich bei ihr niemals dieses Glücksgefühl gehabt.
 

Erst jetzt wo ich alles verloren hatte, wurde mir klar was wirklich wichtig gewesen war. Ich hatte nichts mehr, keine Wohnung, keine Freundin…ich hatte Jethro nicht mehr! Als ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen zu bilden versuchten kniff ich sie feste zusammen. „Verdammt ich Trottel…“, murrte ich leise vor mir her und atmete nochmals tief durch. Irgendwie wollte ich mein Gemüt wieder beruhigen, aber umso mehr ich es versuchte umso schlimmer ging es mir. Wo sollte ich denn jetzt hin? Was sollte ich jetzt machen?
 

„Vielleicht ist es jetzt an der Zeit wo anders komplett neu anzufangen…“, sagte ich leise zu mir selbst. Während mein Kopf dies bejahte, schrie mein Herz nein. Hin und hergerissen wägte ich pro und contra so lange ab, bis ich mir sicher war, dass es hier in D.C nichts mehr gab was mich halten könnte, nichts mehr was mich glücklich machen könnte. Ich beschloss die Nacht in einem kleinen Hotel außerhalb von D.C zu übernachten und dann am nächsten morgen an den Flughafen zu fahren. Vielleicht war es endlich an der Zeit wieder nach Hause zu fliegen. Nach gut 12 Jahren das erste mal wieder. Mein Vater und meine Mutter waren zwar schon lange tot, aber meine Schwester lebte noch und ich wusste, sie würde mich mit offenen Armen empfangen. Das war mein erstes Ziel!
 

~*~

Ich stand am Flughafen, hatte gerade noch einen Platz in einer absolut vollen Maschine nach Italien bekommen und wartete nun darauf meinen Koffer abgeben zu können. Jetzt, wo ich das Ticket in der Hand hielt, war ich mir nicht mehr sicher ob genau das das richtige war. Erneut beschimpfte ich mich in Gedanken als ein Trottel, denn genau das war ich. Mein Leben lang würde ich mir deswegen wetten Vorwürfe machen.
 

Erneut sah ich auf die kleine silberne Uhr an meinem Handgelenk. Es war Zeit meinen Koffer abzugeben und mich dann langsam aber sicher zum Zoll zu begeben. Wie war das in Filmen immer gewesen, gerade als die Person in die Maschine steigen wollte, kam die andere und hielt sie davon ab. Ich wünschte Jethro würde das tun, aber das hier war nun mal das wahre Leben und nicht irgendein Schnulzen Film aus Hollywoods Studios. Jethro hasste mich für das was ich getan hatte und selbst wenn nicht, so würde er nicht wissen, dass ich just in diesem Moment vor hatte das Land zu verlassen.
 

Für meinen Koffer zahlte ich noch ordentlich drauf, kein Wunder so voll wie der war. Da steckte fast mein ganzes Leben drin. Wie Armseelig, alles was ich hatte in einem Koffer. Aber sehr viel von meinen Sachen hatte ich nach der Trennung von Jethro verkauft, da ich dachte ich würde sie nicht mehr brauchen und dann war ich bei Shelly eingezogen. Nun ja, es war ja auch egal.
 

Irgendwie hoffte ich noch immer auf dem Weg zum Zoll, dass das was in den Hollywood Filmen passierte nicht nur erstunken und erlogen war. Meine Hoffnung zerbrach jedoch nach einer Stunde vollkommen als ich endlich auf meinem Platz im Flugzeug saß. Leb wohl D.C und alles was mal mein Leben war!
 

tbc???



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-27T10:12:23+00:00 27.07.2008 12:12
huch, die story kenne ich ja noch gar nicht! *grins*
tony ist aber übel drauf.
aber er ist ja auch bekloppt, dass er jethro sitzen lässt! *nick-nick*
nur warum hat jethro nicht um ihn gekämpft? *seufz*
Von:  Allmacht
2008-07-23T14:38:38+00:00 23.07.2008 16:38
Ohje, so mies drauf hast du Tony ja schon lange nicht mehr gemacht.
Wieso nur hat er Jethro verlassen. Da muss doch noch mehr passiert sein.
Dass er sich hinterher gleich in eine neue Beziehung stürzt ist ja schon mal ein Hinweis darauf.
Jethro ist aber auch ein Idiot gewesen, wenn er Tony nicht die Rübe gewaschen hat.

lg


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