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Kapitel 1,2+4 überarbeitet
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Discomfort, endlessly has pulled itself upon me

so, ich bedank mich noch rechtlich herzlich bei meinen treuen kommi-schreibern und dann gehts auch sofort weiter mit kapitel 9...
 

*chips und cola hinstell*
 

Kapitel 9: Discomfort, endlessly has pulled itself upon me
 

Mike’s POV
 

Obwohl ich draußen auf dem Flur stand, glaubte ich, noch immer, seinen verletzten Blick im Rücken zu spüren.

Mir war klar, dass ich ihn durch mein Gehen verletzt hatte. Aber ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen. Die Situation überforderte mich.

Ich meine ... Ich bin vor kurzem erst umgezogen, hab all meine Freunde zurücklassen müssen, bin in eine neue Schule gekommen. Lernte dort Chester kennen, versuchte durchgehend zu ihm durchzudringen. Schaffe es dann endlich, mit ihm ein Treffen zu vereinbaren. Und was passiert?

Er taucht eine Stunde zu früh bei mir auf – grün und blau geschlagen – und fällt mir praktisch direkt in die Arme.

Kurz darauf erfahre ich von einem Arzt, dass er vergewaltigt wurde. Und Chester hat es ja bestätigt.

Was soll man denn da denken?

Verständlich, wenn man etwas durch den Wind ist.

Etwas ist gut.

Natürlich werde ich mich nachher noch dafür entschuldigen, dass ich einfach abgehauen bin. Aber ob er die Entschuldigung auch annimmt ... das ist dann wieder ein anderes Kapitel.
 

Chester’s POV
 

Warum war mir das nicht von vorneherein klar gewesen? Warum hatte ich mich auf den aussichtslosen Versuch eine Freundschaft zu beginnen eingelassen? Warum, warum verdammt noch mal war ich nicht bei meinem ‚Nein’ geblieben?

Einfach „Nein“ sagen, umdrehen und gehen. So oft wie ich das bereits getan habe, anfangs konnte ich es nicht verhindern, musste durch unseren Umzug meine ganzen Freunde zurücklassen.
 

Und danach ... danach hatte ich eigentlich nie wieder richtige Freunde. Dieses Gefühl blieb mir seitdem verwehrt.

War es also Sehnsucht, Sehnsucht nach wahrer Freundschaft, gewesen, die mich dazu ritt, Mikes Angebot anzunehmen.

Ich verstand mich und die Welt nicht mehr. Aber war das überhaupt wichtig? Mike ... er war gegangen, hatte sich von mir abgewandt. Die Freundschaft war in die Brüche gegangen, noch bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Da lasse ich mich einmal auf jemanden ein, und dann das ...

Ich hätte es, verdammt noch mal, wissen müssen!

Ich hätte es wissen müssen, weil sie es alle machen. Weil sie alle gleich sind. Weil sich niemand mit etwas wie mir abgeben will.
 

Allen war ich immer nur ein Klotz am Bein gewesen, und bin es auch noch heute.

Ein verabscheuungswürdiges Stück, das man nicht einmal beim Namen nennen will.

Es ist zum Schlagen und Abreagieren gut. Zum Herumkommandieren und anschreien.

Dass dieses Ding, dass ich auch Gefühle habe, das interessiert keinen.

Alle denken sie doch immer nur an sich.

Ich spüre ihre Blicke, wie sie mich anstarren und dann, wenn ich sie ebenfalls ansehe, schnell den Blick abwenden. Sehe den Ekel und die Abscheu in ihren Augen.

Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertrage.

Ich dachte, vielleicht, nur vielleicht, kann Mike mir das Gegenteil zeigen. Die andere Seite. Die schöne Seite des Lebens. Kann mir das Wort ‚Freunde’ wieder näher bringen. Auch wenn ich anfangs von ihm mehr als nur genervt war, mit der Zeit gewöhnte man sich daran, dass sich wieder jemand für einen interessiert. Und das nicht nur für körperliche Bedürfnisse.

Nein, nicht drüber nachdenken. Macht mich nur depressiv.

Okay, ich bin so oder so depressiv. Am besten schlafen. Hilft immer. Einfach in den Schlaf gleiten lassen und diese ganze beschissene Realität vergessen.

Auch wenn sich Traum und Realität bereits oft genug vermischt haben.

Zwischendurch gibt es auch immer wieder ruhige Nächte. Ohne Albträume.

Also, beschlossene Sache. Ich drehte mich mit dem Gesicht zum Fenster und schloss die Augen ... nur um sie fünf Sekunden später wieder aufzumachen. Durch erneutes Auf- und Zugehen der Tür war ich aufmerksam geworden. Sollte er wieder zurückgekommen sein? Oder war es nur ein Arzt?

Ich beschloss abzuwarten, was passieren würde. Mich umzudrehen und nachzusehen, wer gekommen war, darauf und auf die eventuell folgende Enttäuschung hatte ich keine Lust.

Dann, nach einer Ewigkeit, wie es mir vorkam –

„Tut mir Leid, dass ich eben einfach abgehauen bin. Aber ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand.“

Bei seinen Worten wurde mir innerlich warm. Er war wirklich zurückgekommen, und es tat ihm leid, mich zurückgelassen zu haben.

Wie sagt man so schön? Es gibt immer ein erstes Mal.

Es war wirklich das erste Mal ... zumindest seit langer (langer) Zeit.

„Chaz?“, fragte er leise, fast zaghaft.
 

Langsam drehte ich mich um. Sah ihn an.

„Danke.“

Mike sah mich perplex an.

„Wofür?“

„Dafür, dass du zurückgekommen bist. Du bist der Erste.“

„Oh.“

Wieder siegte das Schweigen über den Drang zum Reden. Die Minuten vergingen. Wurden mehr und mehr. Auf der Straße ratterte ein Laster vorbei. Irgendwo piepste etwas.

Nachdenklich starrte ich aus dem Fenster. Er wusste jetzt was passiert war. Zumindest grob. Er würde bald anfangen Fragen zu stellen. Was würde ich antworten?

„Also ... Wenn du drüber reden willst ...“, begann er.

Meine Gedanken rasten.

Sollte ich? Sollte ich nicht?

Verdammt, diese elendige Unentschlossenheit ging mir auf den Geist. Immer war ich hin- und hergerissen, konnte mich nie für eine Seite entscheiden.

Würde das irgendwann enden?

„Entschuldige. Ich wollte nicht ....“, riss Mike mich aus meinen Gedanken.

Überrascht sah ich auf. Spürte etwas Nasses auf der Wange. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen.

Ihm schon. Er hatte es gesehen, und sich entschuldigt.

Das war ... neu?

Normal gab es für Tränen nur Schläge. Dann folgten mehr Tränen und dann wieder Schläge.

Ein Teufelskreis. Der sich drehte, bis die Tränen irgendwann versiegt waren.
 

Es war wirklich zum Verrücktwerden. Ich war immer nur das eine gewohnt. Und diese Situation hier überforderte mich total.

Ich war es einfach nicht gewohnt, dass jemand so nett zu mir war. Dass sich jemand ehrlich um mich sorgte.

Wie lange hatte sich niemand bei mir entschuldigt? Wie lange war es her, dass mich jemand einfach in den Arm genommen und getröstet hatte? Wie lange, dass jemand sich Gedanken um mich machte, mir helfen wollte?

Es schien alles so unendlich weit entfernt.

Ich konnte nicht verhindern, dass der Tränenfluss nur noch zunahm.

„Chester, bitte! Ich wollte dir nicht wehtun. Du musst nicht drüber reden, wenn du nicht willst.“
 

„Nein, nein verdammt! Sag so was nicht. Schrei mich an, schlag mir ins Gesicht. Wann fängst du endlich an damit?“

Ohne es zu wollten hatte ich meine Gedanken laut herausgeschrieen und wurde prompt von einem stechenden Schmerz in meinem Kopf gestraft.

Doch ich ignorierte es. Was zum Teufel tat ich da? Da war doch tatsächlich einmal jemand freundlich zu mir und ich Dummkopf schrie ihn an. Verlangte von ihm, dass er mir wehtat.

Warum? Ich war es doch eigentlich leid, dass mir immer wehgetan wurde. Also warum, warum verdammt noch mal, hatte ich das grade gesagt?

Mike sah mich bestürzt an. Ihm schien es die Sprache verschlagen zu haben.

Verübeln konnte ich es ihm nicht.

„Bitte geh,“, presste ich unter zusammengebissenen Zähnen heraus, wandte den Kopf ab.

Ich konnte ihm jetzt nicht ins Gesicht sehen.
 

Stille.
 

Vier Stuhlbeine kratzten über den Boden.

Schritte entfernten sich vom Bett.

Die Tür ging auf.

„Bis Morgen.“, kam es leise, fast schon zu leise.

Dann ging die Tür wieder zu.
 

Und wieder herrschte Stille.
 

______________________________________________________
 

ich freue mich über jeden kommentar, und sei er noch so klein ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lil_ayse
2008-09-12T23:07:18+00:00 13.09.2008 01:07
>______<
BOAH hab ich auf dieses kappi gewartet.....
der arme chez.....der tut mia soo leid..am liebsten würde ich zu jedem laufen dem sowas passiert ist und ihn gaaaaaaaaaaaaanz fest drücken^!!!
ich finde solche jugendliche brauchen echt hilfe.. deins ist zwar nua ne ff aber es gibt genug solcher fälle!! boah ich muss imma heulen wenn ich diese schlimmn sachen durchlese!!
deine story ist nicht nua cool sondern auch die harte realität!!!
du schreibst klasse!!!dafür ein dickes fettes lob!!!
lg lil_ayse

PS: daaaaaaaaaaaaaanke für deine ens!!!!^^
Von: abgemeldet
2008-09-10T14:41:21+00:00 10.09.2008 16:41
TT_______________________TT
Oh gott...armer Chester...er tut mir so leid...
*nicht mehr aufhören kann zu weinen*
Ist die Story eigentlich BEnnoda? Oo


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