Herr Winter
Herr Winter mag den Winter gern,
sonst wär' er nicht so blau.
Wahrscheinlich kommt's vom Sake auch,
so wie bei seiner Frau.
Auf dem Weg ins kalte Heim,
fällt es ihm urplötzlich ein.
Die Blutspur da zu seinen Füßen,
hätt' er vorhin bemerken müssen,
die sich verteilt auf seinem Schuh.
Tja, und nu'?
Er hört ein Wimmern,
er hört ein Stöhnen,
aus der nächsten Ecke dröhnen.
Wer liegt denn da?
Ach so, der Herbst.
Und Herr Winter fragt ihn: „Schmerzt's?“
„Die Frühling, diese alte Schlampe,
hat in der Birne Hundepampe!“
Des Herbstes Stimme klang kastriert,
oder nennt man's epiliert?
Doch Herr Winter sah es dann:
das dritte Bein war nicht mehr dran.
Herr Herbst erklärte klagend fort:
„Die Frühling ging zu deiner Alten,
um ein paar Kinder zu erhalten.
Nur fehlte der horizontal
das Begattungsmaterial.
Überfallen wurde ich,
Kinder mach' ich nie mehr nich'.“
Herr Winter macht den Rücken krumm,
bohrt tief in seiner Nase rum.
Ernsthaft überlegt er nun:
Vielleicht werd' ich besser schwul.