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Bonusstory von ein anderes Geburtstaggeschenk

die nachgeholte Flitterwoche
von

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Kapitel 2

Bonusstory (Part 2)
 

Als ich in Max Armen erwachte, war es bereits später Vormittag. Lächelnd sah er mich an und strich durch meine Haare. Er liebte das sehr. Daher traute ich mich nicht meine Haare wieder zu kürzen. Manchmal waren sie mir schon zu lang geworden. Aber man gewöhnt sich ja an alles.
 

Zusammen kuschelten wir noch etwas. So schön friedlich mochte ich es mit meinem Mann am liebsten. Warum musste es dann immer solche Störungen geben?

Das Telefon riss uns aus unserer Zweisamkeit. Genervt erhob ich mich, da ich gerade so bequem auf Max gelegen hatte. Das Telefon hatte einen schrillen, nervigen Ton. Wer kauft denn so was, oder wer stellt so einen Ton ein? Die Iren, naja egal.
 

„Ja? Hallo?“, fragte ich betont schläfrig, damit mein Gegenüber gleich merkte, dass er gestört hatte.

„Hallo. Ken? Oh Gott, ich weiß gar nicht wie spät es bei euch ist, wegen der Zeitverschiebung, habe ich euch geweckt? Das tut mir Leid, Schatz.“ Es konnte nur meine Mutter sein.

„Mum, beruhig dich, wir haben es….“, ich schielte zu einer Uhr.

„11 Uhr. Aber dennoch sind wir noch nicht lange wach. Das war halt doch etwas anstrengend gewesen. Was hast du auf dem Herzen?“, erkundigte ich mich wieder ruhiger und spürte streichelnde Hände auf meinem Bauch und feuchte Lippen in meinem Nacken. Max schmiegte sich von hinten an mich. Ich machte ihm klar, dass es seine Schwiegermutter war.

„Hallo Mum!“, rief er in den Hörer. Er liebte es sie so zu nennen, da er seine nun verloren hatte. Und meine Mutter übernahm komischerweise gerne diese Funktion. Sie machte sich eh viel zu viele Sorgen. Es war schon erstaunlich wie sich die Dinge geändert hatten, nach meinem Suizidversuch. Alle waren offener mit ihren Gefühlen und Gedanken. Es sollte nicht wieder zu so einem Zwischenfall kommen. Ich musste noch immer regelmäßig zu einem Psychologen. Aber er sagte mir, dass ich wohl in einer guten Verfassung sei und nicht gefährdet so etwas wieder zu tun. Warum sollte ich auch?

Ich hatte doch Max bekommen und sogar geheiratet. Was Besseres konnte es doch nicht geben.
 

„Huch, war das Max?“

„Ja, also was hast du?“, wollte ich wissen, damit wir nicht ablenkten.

„Ach ja. Also..“
 

So telefonierte ich mit ihr eine halbe Stunde und würgte sie dann ab, da es doch bestimmt teuer für sie werden würde. Schließlich war es ein Auslandsgespräch.
 

Grinsend kam ich in die Küche, wo bereits ein reichhaltiges Frühstück auf mich wartete, zusammen mit meinem lieben Gatten.

„Was wollte sie denn?“, natürlich war Max neugierig, warum auch nicht.

„Ach, meine werte Schwester hat entschieden zu heiraten. Nächstes Jahr allerdings, da sie ihr Studium vorher fertig machen will. Ist doch toll, oder? Natürlich klingeln bei Mum nun die Oma-Glocken. Sie will doch endlich ihre Enkel haben, wo wir ihr keine geben können.“, was mich persönlich natürlich nicht störte.

„Ah, na das wurde ja auch Zeit, nicht wahr? Und noch etwas? Ich bezweifle, dass ihr so lange wegen der Hochzeit telefoniert habt.“ Tja, er kannte uns doch schon zu gut. Ich lächelte ihn an und setzte mich frech auf seinen Schoss. Seine Arme legten sich um meinen Bauch und hielt mich so fest.

„Naja, wir haben über die Reise gesprochen. Wie der Flug war und so weiter. Und sie musste eben tratschen, du kennst sie doch. Normalerweise wären wir heute bei ihnen zum Kaffee trinken. Und daher haben wir den Tratsch so erledigt. Und jetzt will ich frühstücken!“, verkündete ich und mein Magen knurrte bestätigend.
 

Wir aßen gemeinsam und duschten dann auch zusammen. Wir überlegten uns, was wir heute denn tun wollten. Im Endeffekt hatten wir uns für eine Rundreise entschieden um in die nächste Innenstadt zu kommen. Wir wollten uns Museen ansehen und ein wenig die Kultur kennen lernen.
 

~*~
 

Es war ein schöner Tag mit Max. Wir hatten viel gesehen und unseren Spaß gehabt. Ich hatte einen ganzen Film schon verknipst und kaufte lieber gleich noch welche auf Vorrat. Einkaufen waren wir gerade, als das Handy von Max klingelte und mein verhasster Maik anrief, ob wir heute Abend nicht Lust auf ein kleines irisches Fest hätten? Da ich auch nicht zeigen wollte, dass ich es nicht mochte, dass dieser Maik so an Max hing, stimmte ich zu.
 

Also machten wir uns zurecht für die kleine „Feier“, wie Maik sie betitelt hatte. Doch als wir zu der Anlage kamen war ein halber Menschenauflauf dort zu sehen. Erschrocken griff ich noch fester nach Max’ Hand. Mit so vielen Menschen hatte ich ein Problem.
 

„Keine Sorge, ich bin doch da!“, versprach er mir und streifte mit seinem Daumen sanft über meine Hand. Nickend versuchte ich standhaft zu bleiben und lächelte ihn aufrichtig an.

Warum mich Menschenaufläufe so verrückt machten, wusste ich nicht mehr, aber es war schon immer so. Mum hatte gesagt, dass ich mich mal im Zoo verlaufen hatte, als ich noch klein war. Und da waren auch so viele fremde Menschen die dem weinenden, blonden Kind helfen wollte, doch ich hatte nur Angst vor ihnen und rannte weg. Das schien sich wohl eingeprägt zu haben.
 

„Ken, Max! Schön ihr seid gekommen! Kommt her!“, rief Maik von weitem und wir schlängelten uns durch die Menschen, die hier standen und sich zu amüsieren schienen.

Sie sahen alle so glücklich und zufrieden aus. Naja, vielleicht sah ich wirklich auch nur zu schwarz und es war alles harmloser, als ich mir in meinen Gedanken ausgemalt hatte.
 

„Was feiern wir den?“, wollte ich wissen.

„Lughnasadh oder Mondfest!“

„Aha…. Und welchen Hintergrund hat das Fest?“, ich war nun mal an Riten und Sitten interessiert, warum sollte ich nicht fragen?
 

Maik kam näher und stellte sich neben mich, es war doch wegen der Menschen und der Musik recht laut.

„Lughnasadh ist ein irisches Spätsommerfest das jedes Jahr ungefähr um den Zeitraum des 1.-15. August gefeiert wird. Der irischen Sage nach wurde Lughnasadh von Lugh als Totenfest seiner Ziehmutter Tailtiu in Teltown gestiftet und enthielt unter anderem Spiele die den Olympiaden geähnelt haben sollen. Doch mit der Zeit veränderte sich einiges. Heute ähnelt es eher einem Erntedankfest. Wir danken für die Gaben der Erde. Mit Musik und Tanz, wie ihr sehen könnt. Also seit nicht schüchtern!“
 

Maik verschwand dann in der Menge und suchte sich ein paar seiner Leute um mit ihnen zu feiern, zu trinken und zu tanzen.

Mit Max holte ich mir einen Humpen Bier und wir setzten uns etwas abseits des Festes hin. Er nahm Rücksicht, immer wieder.

„Du musst meinetwegen doch nicht hier sitzen“, murmelte ich verlegen. Er musste so viel sausen lassen wegen mir. Ich wollte nicht, dass er sich vergraulte, weil ich keine Menschenmengen ab kann.

„Nein, keine Sorge, ich find es hier sehr schön. Ich beobachte das Treiben gerne so mit dir in meinen Armen. Mach dich nicht verrückt. Wir sitzen doch ganz gut hier. Man sieht alles und der Mond da oben am Himmel ist gigantisch nicht war? Er sieht aus als ob er gleich auf die Erde fällt. So groß hatte ich ihn noch nie gesehen. Irgendwann hatte ich es mal im Unterricht gehabt, warum er so aussehen kann, aber das habe ich bereits vergessen.“

„Hrm, ja du hast Recht! Es ist schön und friedlich. Zudem weiß ich es leider auch nicht.“, flüsterte ich ihm zu. Warum ich plötzlich flüsterte wusste ich nicht. Aber die Atmosphäre war so atemberaubend, dass jedes zu laute Geräusch sie zerstört hätte.
 

Da es mit der Zeit auch kühler wurde kuschelte ich mich enger an ihn und beobachtete das bunte Treiben. Iren waren ein Volk vieler Feste und Bräuche. Leider konnte ich nur dieses sehen. Aber besser als keines live gesehen zu haben, oder?
 

Es war sehr spät als wir uns in unser Bett kuschelten und gemeinsam einschliefen. Ich war wirklich sehr erschöpft gewesen. Die Zeitverschiebung war dran schuld, auch wenn es sehr groß war im Unterschied.
 

Am nächsten Tag stand leider eine Bootsfahrt an. Rüber nach Schottland, zu Loch Ness genauer gesagt. Wir würden aber auch erst am nächsten Abend wieder heim kommen, weil es sonst nicht machbar wäre.
 

Wie zu erwarten war, hing ich die ganze Zeit gritzegrün an der Reling und kotze mir die Seele aus dem Leib. Ich hasste es nun mal, wenn es schwankte. Es gab nichts, was mich beruhigen konnte. Mein Magen wollte dieses auf und ab nicht und meldete sich kaum nach betreten des Schiffs.
 

Sanft streichelte mich die Hand meines Ehemanns, doch beruhigte es nicht ganz meinen Magen. Kurz vor Ziel hatte ich einfach nichts mehr in mir, was nach außen konnte. Daher saß ich verschwitzt und blass auf dem Pier mit Max und bemühte mich auch die letzte verbleibende Stunde zu überstehen.
 

Angekommen ging es erstmal ins nahe gelegene Krankenhaus, damit ich eine Kreislauf stabilisierende Spritze bekam. Und dann etwas essen, damit es mir auch rasch wieder besser ging.
 

„Es tut mir Leid, wirklich.“

„Iwo! Du kannst doch nichts für deinen Magen, es tut mir noch mehr leid, dich so zu sehen, auch wenn ich es nicht lassen konnte es mal zu fotografieren!“, gestand er mir diebisch grinsend. Entrüstet klappte mir der Mund auf.

„Du hast das fotografiert?“

„Ja, aber du musst dich doch auch an solche Zeiten später erinnern können, dass du eben so was überlebt hast!“, erklärte er mir noch immer grinsend und schenkte mir dann einen langen intensiven Kuss.

„Okay, Entschuldigung angenommen. Jetzt will ich aber hochfahren!“, bettelte ich ohne Unterlass. Ich wollte zum See, wollte ihn sehen, wo die Mysterien geboren wurden, dass er einen Seedrachen beherbergen sollte. Vielleicht konnte ich dieses Tier ja sehen, was sicherlich utopisch war. Aber man konnte ja nie wissen. Ich wollte sogar über den See schippern. Ich weiß wie seekrank ich war. Doch ich wollte es und egal wie sehr Max mich auch drängte es nicht zu tun, ich ließ mich nicht abbringen.
 

Es lag ein Nebelschleier über dem See. Was dem ganzen einen mysteriösen Touch verlieh. Ich hatte sofort eine Gänsehaut.

„Aufregend, nicht war? Hast du die Cam und den Fotoapparat?“, fragte ich noch mal eh wir auf den Dampfer hinauf gingen. Er musste das leider alles nehmen, da ich befürchtete es in einem Kotzanfall über Bord zu werfen.
 

Noch einmal atmete ich tief durch und dann legten wir ab. Ich war so aufgeregt hier zu sein, dass meine Übelkeit sich sogar in Grenzen hielt. Blass war ich um die Nasenspitze herum, dennoch kotzte ich nicht. Der Nebel verdichtete sich, je weiter wir hinaus kamen. Wirklich unheimlich, als ob der See was zu verbergen hätte. Überall standen die Touristen und suchten nach Nessie. Wie sah er den aus? Es gab ja viele Theorien und verschiedene Aussagen. Schade, dass man es nicht genau weiß, oder auch gut. Am lustigsten finde ich ja, dass trotz der Tatsache, dass es nie bewiesen wurde, ob es Nessie wirklich gibt, er unter Naturschutz steht. Man durfte ihn nicht fangen.
 

„Max, glaubst du, dass es ihn gibt? Ich meine…es spricht was dafür und dagegen. Ich persönlich fände es toll, wenn es ihn gäbe und hoffe, dass er sich noch lange verstecken kann! Solche Wesen sollen uns Menschen nicht zum Opfer fallen. Die Wissenschaft findet immer Ausreden sie untersuchen und quälen zu müssen.“, murmelte ich und rieb mir leicht die Hände gegeneinander. Es war etwas kühl hier.

„Ja, da hast du Recht. Ich sehe das auch so. Soll er ein Mysterium bleiben, das hilft den Leuten hier und vor allem lässt es bestimmte Augen glänzen, alleine bei der Vorstellung ihn zu sehen...“ es klang seltsam wie er es sagte, doch seine Meere waren auf mich gerichtet. Er meinte mich. Was mich verlegen erröten ließ.

Ich entschied mich Nessie, Nessie sein zu lassen und schmiegte mich an Max’ Schulter, schloss die Augen und genoss es einfach ihn alleine für mich zu haben. Jetzt wo ich auch seinen Namen trug. Sein Mann war, oder Frau, je nachdem wie man das sehen wollte.
 

Plötzlich hörte ich was. Es war ein pfeifendes Geräusch und dann auch wieder nicht. Es klang gemischt mit gluckernden Lauten.

„Hast du das auch gehört?“, fragte ich Max flüsternd und sah mich um. Wir waren in der Nebelsuppe und man konnte plötzlich kaum die Hand vor Augen sehen.

„Ich frage mich eher was hier los ist. So was hab ich noch nie gesehen, wo kommt der Nebel her?“ Ja, das war auch eine gute Frage.

Der Kapitän ließ verkünden, dass alle beruhigt sein sollten und schaltete das Nebelhorn ein. Verdammt war das laut, ich hielt mir die Ohren zu. Als dann ein antwortendes Pfeifen kam.

Verwundert sahen sich viele Touristen an. Antwortet Nessie vielleicht auf Nebelhörner?
 

Nein, natürlich nicht, sprach meine innere Stimme und ich kuschelte mich wieder an Max.

Dann stand der Dampfer. Ich hörte den Kapitän fluchen und einige Bootsmänner liefen in den Maschinenraum um zu prüfen was los sei. Doch dann geschah etwas, was mir die Adern gefrieren ließ.
 

Da wir nichts machen konnten außer warten, filmte ich etwas diese Nebelsuppe und erstarrte in der Bewegung.

„Max, was ist das?“, fragte ich leise und deutet in die Suppe hinein. Ich erahnte Umrisse, aber nichts Genaues. Ohne Cam sah man nichts, also gab ich sie an Max weiter und auch er murmelte etwas vor sich hin. Zusammen gingen wir zu Reling und wollten der Sache auf den Grund gehen, doch kurz bevor wir da waren, versetzte etwas dem Dampfer einen Stoss von unten. Ich stürzte mit Max zu Boden und die Cam konnte ich gerade so auffangen, eh sie zu Boden ging. Noch einmal hörte ich das Pfeifen. Und dann plötzlich bewegte sich der Dampfer wieder und der Nebel verschwand, als hätte ihn einer weggewischt.
 

„Ich habe eine Gänsehaut und das überall, das war mehr als nur mysteriös!“, meinte ich trocken und sah mir gleich unsere Aufzeichnung an. Man erkannte diesmal wieder nur Schatten, was alles sein könnte. Wir behielten es für uns. Doch irgendwie war ich mir sicher was es war. Aber es konnte auch nur ein Joke für die Touristen gewesen sein.
 

Was genau es war, wussten wir nicht. Dennoch verabschiedete ich mich von Nessie und fuhr mit Max in einen schottischen Pub.
 

Am nächsten Tag fuhren wir zurück zu unserer Holzhütte, drüben in Irland. Wieder war mir speiübel und den restlichen Tag verbrachte ich im Bett, zusammen mit Hühnerbrühe und einem fürsorglichen Max.

„Ich will dir aber dann auch mal was Gutes tun!“, murrte ich, da es den begonnen Urlaub irgendwie nur um mich ging. Das Nächste sollte etwas sein, was er wollte.



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