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Tausend und 1 Nacht

von

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Prolog

Prolog
 

Die Wipfel der Bäume wiegten sich im kühlen Nachtwind und erzählten von dem was ihnen bevorstand.

Die Dächer des Horstes und seiner Gebäude schimmerten im hellen Mondlicht. Vor ein paar Tagen hatten auch die Letzen den Hochsitz für dieses Jahr Verlassen.

Der Winter würde bald Einzug halten und die Lebensbedingungen hier oben unnötig erschweren oder gar unmöglich machen. Im Winter war hier nie jemand, zumindest keiner außer ihm.

Raphael genoss die kühle Nachtluft die nun sein langes Haar durchfuhr und es wie eine glitzernde Flagge im Licht aussehen ließ. Es war kühl heut Nacht, sicher würde auch seine Jagd bald schwierig werden, doch hier würde ihn niemand suchen, hier würde ihn keiner Vermuten, hier war er allein. So wie immer…so war es seit 900 Jahren und so würde es auch bleiben.
 

In freudiger Erwartung ruhte sein Blick auf dem Dorf zu seinen Füßen, das allmählich in Dunkelheit versank und seine Bewohner in den Schlaf säuselte. Bald würde es dort ein letztes großes Fest geben, eine letze Gelegenheit sich noch einmal ganz entspannt auf den Winter vorzubereiten, die letze Möglichkeit um sich vielleicht für die kommenden Monate eine Versorgungsquelle zu beschaffen?

Raphael schüttelte den Kopf. Oh nein, das würde er nicht tun, er würde hier warten, ab und zu nach unten gehen und die Ruhe auf dem Horst genießen.
 

Die Nacht war wirklich kühl geworden, selbst in seinem Unterschlupf, oder seinem Heim, wie er es bezeichnete, war es reichlich ausgekühlt, dabei waren die heißen Quellen und das zähe, zu abstrakten Skulpturen, teils erstarrt, teils noch nach Wegen windende, Magmagestein, ganz in der Nähe.

Raphael war es gleich, er fühlte die Kälte nicht, genau genommen, kam es kaum vor das er sie auch nur wahr nahm, daher war er umso erstaunter, das er ausgerechnet deswegen erwacht war.

Er erhob sich und ging, wie so oft, durch viele Gänge und Zimmer die die Menschen vor langer Zeit vergessen hatten. Ihm war es Recht, niemand würde ihn suchen und nur die wenigstens würden sich im nächsten Jahr noch an ihn erinnern können. Es war doch immer wieder dasselbe. Menschen waren zu vergänglich. Kreaturen, die der Übermacht der Naturgewalten noch lange nicht gewachsen waren. Wesen die so leicht zu vernichten waren, das es irgendwann anfing langweilig zu werden. Doch ganz selten gab es Exemplare, die sich wehrten, auch wenn sie wussten, dass sie nicht gewinnen konnten. Oh wie hasste er diese Erinnerungen. Doch das allein hatte ihn nicht über die Jahre so werden lassen. Als Mensch war auch er schwach und es hatte lange gedauert bis er mit seinen neuen Leben etwas anfangen konnte. Es waren nicht die vergänglichen Erinnerungen, oder Schmerzen. Es war einfach die Zeit. Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Zeit ihm einfach genommen, was er zu schätzen wusste, was er kannte, und bis auf ein Gefühl von unvergänglicher Trägheit ließ sie ihm nichts mehr. Kälte oder Hitze….Kanonenkugeln oder einfache Pfeile. Raphael spürte nichts von alledem. Nicht das reißen der Glieder wenn man sie zwang, trotz erstarrten Blutes, sich zu bewegen, nicht die hinterlistigen Schmerzen wenn sie unbedacht, Feuer berührten, selbst das Wissen das es diese Schmerzen gab, ruhte in ihm schon lange nicht mehr. Das einzige was ihn seit Jahrhunderten erfüllte, war unendliche Leere.
 

Sein Leben bestand heute aus der Jagd, nicht etwa aus Abwechslung oder Freude.

So oft hatte er sich gefragt, wann diese Leere endlich wieder vergehen würde, wann sie ihn wieder zurück führen würde, oder wann sie endlich ganz verschwinden würde. Er lebte, doch ein Leben ohne Inhalt…er hatte keine Wahl, sterben konnte er nicht, immer wenn er es versucht hatte, überwog der Drang des Überlebens…oder ein andrer war der Meinung sich als Retter aufzuspielen.

900 Jahre gingen in die Welt. 900Jahre in denen nur die Erkenntnis wuchs, dass es nicht besser wurde, eher noch schlimmer. Soviel Zeit auf dieser Erde und trotzdem konnte er bisher noch immer keinen Grund finden, der ihn an die Ewigkeit gefesselt hätte. Er sah soviele Menschen sterben und wiederkehren. Er selbst hatte so viele Menschen gehen lassen müssen. Er sah soviele Menschen zweimal in seinem Leben, doch niemals konnten sie sich an ihn erinnern. Ein lautloser Schatten, ein unsichtbarer Beobachter der das Elend und das Leben sah. Jemand der zwar da war, doch niemals wirklich gesehen wurde. Raphael….er konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern wer ihm diesen Namen gab. Er war es nicht das wusste er.

Was blieb war einzig das Gefühl von Leere.
 

100 Jahre später …

-…- stand er wieder auf den Forst und belächelte das kleine Städtchen zu seinen Füßen, dann war er als Schatten zwischen den Häusern verschwunden.

Der Zahn der Zeit…Raphael musste schmunzeln. Im Grunde war es nur ein Kommen und gehen von mehr Menschen die das Dorf inzwischen zu einer Stadt anwachsen ließen. Irgendwann vor ein paar Jahren hatte sie die heißen Quellen entdeckt und einfach ein Haus davor gebaut. Den Horst ließ man unangetastet. Erst hatte man überlegt ihn umzubauen, aber zu viele Unfälle gab es schon allein während der Planungsphasen, also ließ man ihn wie er war und kümmerte sich nicht weiter um ihn.

Ihm war es Recht, jetzt, wo die Menschen selbst im Winter hier blieben war es vorbei mit der Ruhe. Eigentlich so etwas wie ein Feuerroter Farbspritzer im monotonen Grau seines Lebens. Doch die anfängliche Begeisterung war genauso schnell verflogen wie sie aufgestiegen war. Irgendwann hatte man auch das wieder aufgegeben, heute war es nur noch ein Schatten von dem was einst dort gestanden hatte.

Sie waren zu laut und viel zu ängstlich. Einige waren gar nicht mehr gekommen, als man feststellte, dass der Berg im Grunde ein Vulkan war, der jeden Moment erwachen könnte.

Er wusste es besser, seit über 1000 Jahren war hier niemand mehr erwacht, höchsten, und auch das nur ganz selten, in ewigen Schlummer gefallen.
 

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Nun seid ihr dran. Wie hat euch der Prolog gefallen? Was das genügt noch nicht? Ok Kapitel 1 steht auch schon da.

Kritik Vorschläge ect unbedingt erwünscht, natürlich auch alles was dazu motivieren könnte weiter zu schreiben.

LG Kio ^^



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