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Chibifluch II - Die Chaosprinzen

Pairing: Überraschung [mit wildest_angel]
von

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Einladung

31. Kapitel - Einladung
 

Ein paar Tage später trabte Robin schwungvoll die Treppe hinunter, pfiff eine fröhliche Melodie vor sich hin. Ken erwartete ihn, damit sie zusammen die kleine Wohnung einrichteten, die der Ältere inzwischen gefunden hatte. Robin warf einen raschen Blick in die Küche, in der sein Vater eben frühstückte - und durch ein Wunder ausnahmsweise mal dabei allein war. "Ich bin weg, Dad", rief er in den Raum, winkte vergnügt, und wollte sich vom Acker machen.
 

Brad hob die Brauen und richtete sich auf. „Moment mal, Robin!“, rief er und trat auf den Flur, konnte seinen Sohn grade noch davon abhalten, einfach nach draußen zu verschwinden. „Wo willst du schon wieder hin? Du bist in letzter Zeit fast nie Zuhause. Ferien hin oder her. Was ist mit dem Ferienjob, von dem du versprochen hast, dass du ihn dir suchst?“ Brad sah nicht sauer aus oder dergleichen, hinderte Robin aber weiter daran, einfach abzuhauen, indem er sich gegen die Haustür lehnte und den Kleineren interessiert musterte. „Außerdem hast du, seit du hier bist, noch nicht eine Runde auf deinem Motorrad gedreht... Was ist los mit dir?!“
 

Oh shit! Robin hielt sich davon ab, verlegen auf den Boden zu starren und setzte sein gewinnendstes Lächeln auf. "Statt dem Ferienjob helfe ich dir doch!", verteidigte er sich. "Und für das Motorrad brauch ich noch mehr Fahrstunden. Du willst doch nicht, dass mir was passiert, nur weil ich die Maschine nicht gut genug beherrsche, oder?" Die Zeit brannte ihm unter den Nägeln und er konnte ein Gespräch mit seinem alten Herrn nun gerade wirklich nicht gebrauchen. "Dad, ich hab's eilig. Lass mich bitte durch!"
 

Brad musste lachen und nickte. „Ja.. Hast du wohl recht...“, sagte er. Seit der Sache mit Schuldig war er viel entspannter und nachgiebiger geworden. Trotzdem ging er diesmal nicht einfach aus dem Weg, um seinen Sohn machen zu lassen. „Sicher lass ich dich durch. Wenn du mir sagst, wo du hingehst und wer dir plötzlich wichtiger ist als mein freier Tag, von dem wir vorgestern noch gesagt haben, dass wir ihn gemeinsam verbringen...“ Er zog eine Braue hoch und schmunzelte bei dem leicht verdatterten Gesicht Robins abermals leicht.
 

Das hatte er komplett vergessen! Verdammt noch mal! Fieberhaft überlegte sich Robin eine plausible Erklärung, beschloss dann aber, seinem Vater zumindest die halbe Wahrheit zu präsentieren. "Ich habe einen neuen Freund, mit dem ich mich treffe, Dad", gestand er leise und konnte nicht verhindern, wieder einmal verlegen rot zu werden.
 

Brad hob entzückt die Brauen. „Tatsächlich? Nicht zufällig dieser... dieser Kerl aus Venedig... Wie hieß er doch gleich?“ Zumindest schien das der Einzige zu sein, der Brad grade so spontan einfiel. „Vielleicht nehmen wir ihn heute Abend mit zum Essen?!“
 

Robin wurde noch eine Spur dunkler. "Äh, nein, nicht Mizuki", meinte er schnell. "Und es ist keine so gute Idee, ihn zum Essen einzuladen. Er... Er ist so schüchtern!" Herr im Himmel, das stank ja förmlich nach Ausrede!
 

Und genau so sah Brad das auch und seine Miene wurde von Sekunde zu Sekunde skeptischer. „Robin... wenn es Dai ist, sag es einfach...“ Zwar konnte er sich nicht vorstellen, dass sein Sohn sich noch mal auf den jungen Telepathen eingelassen hatte, nachdem er so fertig wegen ihm gewesen war, aber es konnte schließlich sein.
 

Wenn es sich um Dai handeln würde, hätte Robin im Moment wohl keine Probleme, das zu sagen. "Dad, mit Dai ist Schluss." Kurz zog ein schwarzer Schatten über Robins Gesicht, als er an die letzte Begegnung mit dem Telepathen dachte. "Sein... Sein Name ist Ken." Das zu verraten konnte nicht so schlimm sein, immerhin war das ein sehr häufiger Name. "Kann ich jetzt bitte gehen?"
 

Brad seufzte nur und löste sich von der Tür. Doch als ihm klar wurde, wie groß die Chance war, dass... Kaum hatte Robin die Tür einen Spalt geöffnet, lehnte sich Brad mit einem Ruck wieder dagegen, sodass sie fast schon zuknallte, und starrte seinen Sohn an. „Sag mit _bitte_, dass es sich nicht um Schuldigs Ken handelt!“, sagte er scharf und fast schon mit einem Flehen in den Augen.
 

Robin biss sich auf die Unterlippe und starrte nun doch zu Boden, während sein Gehirn auf Hochtouren raste. Er war immer dagegen gewesen, seinen Vater anzulügen. Jedenfalls bis Dai gekommen war. Aber Dai war Geschichte. Zudem bemerkte er, dass er schon zu lange schwieg, um jetzt noch eine plausible Ausrede zu finden. Also hob er den Kopf wieder und sah den Älteren herausfordernd an. "Und wenn schon?“
 

„Robin... bitte... Rede nicht in dem Ton mit mir“, seufzte Brad und fuhr sich übers Gesicht. Also doch. Er schob mit Daumen und Zeigefinger die Brille hoch und massierte sich leicht das Nasenbein, dachte einen Moment drüber nach. „Denkst du nicht, dass er ein bisschen alt für dich ist?“, fragte er nach einer Weile ruhig.
 

"Nein, finde ich jetzt nicht", konterte Robin stur und widerspenstig, blickte aber weiter seinem Vater fest in die Augen. "Ich liebe ihn, er ist einfach toll. Es ist mir egal, wie alt er ist. Ich fühle mich bei ihm wohl." Verstohlen schielte er auf die Uhr. Er würde wohl doch sein Motorrad nehmen müssen, um es noch rechtzeitig zu seinem Schatz zu schaffen, wenn das hier noch lange dauern würde...
 

Brad musterte seinen Sohn und seufzte dann wieder. „Weiß Schuldig davon?“, fragte er dann und zog eine Braue hoch, hoffte doch schwer, dass das nicht noch zu größeren Problemen führen würde.
 

"Ich weiß es nicht", gab Robin ehrlich zurück. "Dai weiß es. Dad, du hast mir in Venedig gesagt, du tust alles, was dir möglich ist, damit ich glücklich sein kann. Jetzt kannst du das zeigen und es kostet noch nicht mal was. Lass mich einfach mit Ken zusammen sein. Du hast doch jetzt auch den, den du immer wolltest." Eigentlich ließ sich Robin nur ungern herab, so zu betteln, aber hier ging es um Ken.
 

Brad zwang sich zu einem kurzen Lächeln und sah Robin eine Weile schweigend in die Augen. „Habe ich irgendwas dagegen gesagt? Oder habe ich nur Fragen gestellt?!“ Er strich Robin kurz durchs Haar, löste sich dann aber wieder von der Tür. „Ich will, dass du ihn zu uns zum Essen einlädst. Ob heute oder nächste Woche ist mir egal. Aber du wirst ihn mitbringen – wenn ich DA bin.“ Er seufzte noch mal und schüttelte leicht den Kopf, trat seinem Sohn dann ganz aus dem Weg. „Und spätestens um zwölf bist du heute zu Hause. Sonst wird dir in den nächsten Wochen der Kragen platzen vor Arbeit...“ Er zwinkerte noch kurz und verschwand dann wieder in der Küche.
 

Ungläubig blinzelte Robin hinter seinem Vater her. Wow, was war DAS gerade gewesen? Doch jetzt war nicht die Zeit, sich Gedanken über seltsames Verhalten zu machen. Mit einem Griff riss er seinen Schlüssel vom Haken, stürmte in die Garage und startete sein Motorrad. Mit durchdrehenden Reifen schoss er auf die Einfahrt. Ken... Er musste ihn überreden, heute Abend mit ihm mitzukommen.
 

+
 

„Da bist du ja endlich...“ Ken grinste breit als Robin den Helm abnahm und trat auf ihn zu, küsste ihn sanft. Er hatte unten schon auf seinen Liebling gewartet und zupfte nun sein Haar wieder zurecht. „Ein Käffchen und dann machen wir uns auf den Weg?“, fragte er und zog Robin auch schon hinter sich her ins Haus und in die kleine leere Wohnung. Auch wenn es hier noch so ziemlich gar nichts gab, so hatte er wenigstens eine Kaffeemaschine und die verkündete grade mit einem Röcheln, dass der Kaffee fertig war.
 

Nur zu gern ließ Robin sich mit Ken mitziehen und überfiel ihn in der Wohnung erst einmal mit einem stürmischen Kuss. Kaffee war gut, etwas anderes wäre jetzt allerdings besser gewesen... Was ihn auch gleich wieder an seinen Auftrag erinnerte. "Du, Schatz...", begann er leise, als er hinter seinem Liebsten stand und ihm die Hände locker auf die Hüften legte. "Mein Dad... weiß bescheid. Und ich soll dich heute Abend zum Essen mitbringen", fiel er gleich mit der Tür ins Haus.
 

Ken zuckte schon bei dem ersten Satz leicht in sich zusammen. Er wusste bescheid? Ken schluckte hart, als er hörte, dass er nun auch noch mitkommen sollte. „Ich... was?!“ Langsam drehte er sich um, hielt die Tassen in den Händen und reichte Robin seine. Er lächelte nervös und grinste dann. „Du willst mich verarschen, oder? Du hast es ihm erzählt und das erste, was ihm einfällt, ist mich zum ‚Essen’ einzuladen?!“ Ohje... Entweder wollte Robin ihn hier grade mächtig verarschen oder er würde diesen Tag nicht überstehen.
 

"Ich verarsch dich nicht!" Robin runzelte die Stirn. "Er hat es ziemlich locker aufgenommen. Wieso hast du eigentlich so Panik vor Dad?" Im Nachhinein wunderte sich Robin schon auch über die Reaktion seines Vaters, aber er sah den Grund eher in der reichlich leidenschaftlichen Verbindung zu Schuldig, der inzwischen ständig in der Villa war. Robin machte sich schon jeden Tag darauf gefasst, bald auch Dai zu Hause über den Weg zu laufen.
 

Ken seufzte resigniert. Robin wusste von all dem gar nichts? Er trank einen großen Schluck aus seiner Tasse und verbrühte sich dabei fast die Speiseröhre. „Dein Vater und ich.... Wir können einfach nicht sonderlich gut miteinander. Und das hat nichts mit Schu zu tun!“, sagte er dann hastig und hoffte, dass das seinem Kleinen als Erklärung reichte. „Ich kann dir nicht mehr erzählen, Robin. Das steht mir einfach nicht zu...“ Schließlich konnte er Robin nicht auf die Nase binden, dass sein Vater und er schon oft genug in einem Kampf um Leben und Tod die Nacht unsicher gemacht hatten.
 

Hoffnungsvoll sah Robin seinen Liebsten an. "Das kann sich doch geändert haben", erklärte er. "Ich meine... Vielleicht hat er gar nichts mehr gegen dich. Und außerdem bist du doch mein Freund, der Mann, mit dem ich leben will. Das muss er akzeptieren." Er lehnte sich leicht gegen den Älteren. "Komm mit. Und wenn es nichts ist, gehen wir einfach wieder." Solange Schuldig nicht auch anwesend war...
 

Wieder musste Ken schlucken und sah in die geliebten Augen. Dann zog er Robin zu sich heran und küsste ihn leidenschaftlich und liebevoll. All seine Gefühle versuchte er in den Kuss zu bringen, bevor er sich langsam löste und Robin wieder ansah. „In Ordnung... Wenn du es dir so sehr wünschst...“, murmelte er und zwang sich wieder zu einem leichten Lächeln. Schon jetzt hatte er Angst, was wohl geschah, wenn er diese Villa betreten und Brad gegenüberstehen würde. „Ich kann dir aber nicht versprechen, dass ich da lebend wieder rauskomme, Hübscher“, zwinkerte er dann. „Dein Vater wird mich wohl lynchen... Einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen, wieso er mich einladen könnte.“
 

Das brachte Robin zum Lachen. "Dad kann keiner Fliege was zuleide tun. Er wird dich nicht lynchen. Ich glaube, er will sich nur überzeugen, dass alles in Ordnung ist, wenn ich mit dir zusammen bin. Sonst hätte er mich doch auch nicht herkommen lassen." Von sich aus eroberte er die Lippen seines Schatzes zu einem zärtlichen Kuss, seine Hände glitten zu der breiten Brust und blieben dort liegen.
 

Ein leises Seufzen von Seitens Ken stahl sich in den Kuss – halb genießend, halb wehleidig. Robin wusste also absolut nichts von der Vergangenheit seines Vaters. Doch er ließ sich nichts anmerken, sondern erwiderte den zärtlichen Kuss liebevoll. „Also gut....“, wisperte er leise gegen die Lippen. „Aber ich... habe keine Eltern, die ich dir vorstellen kann...“, grinste er schließlich wieder und schlang den freien Arm um Robins Taille, zog ihn noch ein kleines Stückchen näher.
 

"Die wären sicher auch total schockiert", lachte Robin neckend, wurde aber gleich wieder ernst. "Fehlen dir deine Eltern?", erkundigte er sich und merkte einmal mehr, dass er so rein gar nichts über Ken wusste. Außer, dass er ihn abgöttisch liebte und unendlich scharf auf ihn war.
 

Ken stockte etwas. „Ehm... klar. Manchmal schon“, sagte er und zuckte mit den Schultern. Doch DAS war ein Thema, das nun nicht auch noch auf seine Stimmung schlagen sollte. „Na komm... Lass uns los. Du musst mir noch helfen beim Bett aussuchen. Da konnte ich mich noch nicht entscheiden...“ Er lächelte, küsste Robin auf die Stirn und stellte seine Tasse weg. „Wir haben noch knappe vier Stunden, dann kommen die Möbelpacker zum Wohnung einräumen. Bis dahin brauche ich ne vollständige Einrichtung.“
 

Ein recht unverschämtes Grinsen huschte über das Gesicht des Jungen. "Bett ist ganz wichtig", bestätigte er mit einem versauten Unterton, packte Kens Hand und zerrte ihn aus der Wohnung. Er würde kein Bett für seinen Lover aussuchen, sondern eine Spielwiese, nahm er sich vor. Die sie vielleicht auch gleich einweihen konnten...
 

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Ken hatte den Tag echt wunderbar genießen können. Erst recht den ersten Teil des Abends, als die Wohnung eingerichtet und eingeräumt war. Egal wie erledigt sie beide waren, sie hatten es tatsächlich noch hinbekommen, das riesige Bett einzuweihen. Doch jetzt, da er sich auf sein Motorrad schwang, um hinter Robin herzufahren, wurde ihm doch recht mulmig. Er hatte keine Ahnung, was genau auf ihn zu kam, doch es konnte unmöglich ein gemütliches Essen zu dritt sein. Er gab Robin ein Zeichen, dass er bereit war, und klappte sein dunkles Visier nach unten, raste seinem Freund dann auch schon hinterher.
 

Entspannt und sehr zufrieden steuerte Robin durch den Verkehr und lotste Ken zu seinem Zuhause. Vor dem breiten Portal stellte er sein Bike ab, stieg ab und riss sich den Helm vom Kopf. Er lächelte seinen Schatz an und zwinkerte ihm zu. Nach diesem Auftakt des Abends konnte das Treffen doch nur gut werden - auch wenn er kaum sitzen konnte. Robin nahm Kens Hand und lief die breiten Stufen nach oben, stieß die schwere Flügeltür auf und rief in die Stille: "Dad, wir sind da!"
 

Ken schlug das Herz bis zum Hals und er klammerte sich leicht an Robins Hand und an den Helm unter seinem Arm. Bemüht lässig trat er mit seinem Liebsten ein, löste sich dann aber von dessen Hand und legte seinen Helm bei Seite. Dann gefror ihm auch schon das Blut in den Adern, als der großgewachsene Amerikaner aus dem Wohnzimmer kam.

„Zum Essen seid ihr spät dran...“, sagte er und richtete dabei den Blick auf Ken, der hart schluckte. „Hey du...“ Er wuschelte Robin kurz durchs Haar und richtete die Helmfrisur so wieder etwas.
 

"Du willst uns doch nicht verhungern lassen, Dad!", protestierte Robin sofort, schnappte sich wieder Kens Hand und zog ihn mit sich in die Küche. Nachdem er ihn auf einen Stuhl gedrückt hatte, verpasste er ihm vor den Augen seines Vaters erst einmal einen liebevollen Kuss, wandte sich dann an seinen Erzeuger. "Was hast du denn gegessen?"
 

Ken erwiderte den Kuss etwas zögerlich und schielte dann wieder zu Brad. „Ich habe beim Griechen bestellt“, sagte der Amerikaner und nahm zwei große Tüten von der Anrichte, stellte sie auf den Tisch und ließ sich auf seinem Stammplatz nieder, musterte Ken dabei durchdringend. „Lasst es euch schmecken...“ Ken lief ein Schauer über den Rücken. Für seine Verhältnisse war der Schwarzhaarige doch ein wenig ZU freundlich. Ob das nur an Robins Anwesenheit lag?
 

Strahlend lächelte der Junge zuerst seinen Dad und dann seinen Lover an, stand auf und deckte den Tisch für alle drei. "Du isst doch noch mal mit?", erkundigte er sich bei seinem Vater, packte dann die Speisen auf die Teller. Als er wieder am Tisch saß, griff er nach Kens Hand und streichelte sie zärtlich. "Bist du jetzt zufrieden?", fragte er seinen alten Herrn mit einem glücklichen Funkeln in den Augen. Die Anspannung der beiden Männer zog völlig an ihm vorbei.
 

Ken seufzte wieder leise, ließ seine Hand aber von Robin streicheln und erwiderte das ganze ein wenig mit dem Daumen.

„Zufrieden ist relativ...“, schmunzelte Brad und nickte den beiden kurz zu, begann dann zu essen. Ohja... zufrieden war wirklich relativ. Aber er wusste genau, dass er mit einem Verbot sicher nicht gegen diese Beziehung an kommen würde. Er würde das entweder anders regeln müssen, oder aber sich einfach damit abfinden. „Was sagt Schuldig eigentlich zu euch beiden?“, fragte er dann grade heraus und sah Ken so fest an, dass dem Japaner gleich wieder jedes Wort im Halse stecken blieb und er den Mund nur öffnen und wieder schließen konnte.
 

Robin warf einen raschen Blick zu Ken und blitzte dann stirnrunzelnd seinen Vater an. Was sollte das denn jetzt? Ehe Ken antworten konnte, erwiderte er kühl: "Er wird wohl kaum die Zeit haben, etwas zu sagen, oder? Er ist schließlich sehr beschäftigt damit, für dich die Beine breit zu machen." Er würde sich hier sicher nicht den schönen Abend mit Ken durch die Erinnerung an Schuldig kaputt machen lassen.
 

Brad hob die Brauen und sah seinen Sohn streng an. „Pass auf, wie du mit mir redest, Robin!“, knurrte er leise und seine Augen blitzten feindselig auf. Dass er Ken damit noch einmal mehr Angst machte, war ihm vollkommen egal. „Er weiß es noch gar nicht, richtig? Er weiß gar nicht, dass du ihn für Robin verlassen hast? Für meinen Sohn und den Ex seines Sohnes? Für ein Kind!!“ Er ließ ein abfälliges Lachen vernehmen und richtete sich auf. Nun war ihm der Appetit wirklich vergangen. Dass der Telepath in spätestens einer halben Stunde hier auf der Matte stehen würde, erwähnte er allerdings nicht.
 

"Das war ja wohl ein klein wenig anders!", giftete Robin augenblicklich und warf sein Besteck auf den Tisch. "Und außerdem bin ich verdammt noch mal kein Kind mehr! Ich bin sechzehn!" Er ähnelte in seiner Mimik mehr seinem Vater, als er ahnen konnte.
 

Doch nun war es Ken der sich erhob. „Nein, Robin... Im Grunde war es genau so“, sagte er leise und sprach somit das erste Mal, seit er hier war. Er atmete tief durch und sah Brad an. „Zumindest für Außenstehende wird es wohl immer so sein. Ich liebe ihn. Ich liebe Robin und wenn du damit nicht zurecht kommst, dann ist das dein Problem, Brad.“ Seine Stimme zitterte, ebenso wie seine Beine. Und Ken war sich sicher, wenn Robin jetzt nicht hier wäre, dann wäre er ein toter Mann. Er war eine dumme Idee gewesen, sich auf dieses Treffen einzulassen, doch hinterher war man ja bekanntlich immer schlauer. „Ich sollte jetzt gehen.“ Er beugte sich zu Robin und küsste ihn sanft. „Tut mir leid, Süßer...“, wisperte er leise, damit Brad es nicht hören konnte.
 

Entgeistert starrte Robin Ken hinterher. Es war also doch seine Schuld gewesen... "Was sollte das, Dad? Du hast, was du wolltest, also lass mich und Ken in Ruhe!" Damit sprang er auf und rannte hinter seinem Geliebten her. Wenn der ging, wollte er auch nicht hier bleiben.
 

Ken schluckte immer wieder hart. Grade hatte er sein Motorrad erreicht, da hörte er, wie Robin ihm folgte. „Nicht...“ Er hielt den Jüngeren davon ab, sein eigenes Motorrad zu besteigen und zog ihn sanft zu sich. Einen Moment herrschte Schweigen, dann lächelte Ken sanft. „Fahr bei mir mit...“, bat er dann leise. Er wollte Robin jetzt am liebsten nah bei sich haben, denn jetzt stand sein Entschluss fest. Robin musste erfahren, was damals alles vorgefallen war – und dass sein Vater durchaus in der Lage war einer ‚Fliege’ was zu Leide zu tun.
 

Der Jüngere nickte nur, setzte sich hinter Ken auf das Motorrad und schlang sofort die Arme fest um ihn. Mit seinem ganzen Körper kuschelte er sich dicht an seinen Liebsten, verzog dabei immer wieder ungesehen das Gesicht. Wieso hatte sein Vater so überzogen reagiert? Warum gönnte er ihm das hier nicht? Und wieso hatten die beiden Probleme miteinander? In seiner Wut dachte er nicht einmal daran, dass er sich die Antworten locker holen konnte... Statt dessen wuchs sein Zorn. Sowohl auf Brad als auch auf Ken. Beide hatten ihn belogen, wenn es bei Ken sicher nur aus Liebe geschehen war...
 

Die Fahrt war viel zu schnell zuende und viel zu schnell waren die beiden oben in Kens neuer gemütlicher Wohnung. Der Mann seufzte leise, als er seine Kluft ablegte und den Helm bei Seite packte. „Es tut mir leid, Schatz. Ich wollte uns den Abend nicht verderben, aber...“ Er atmete tief durch und half Robin aus seiner Jacke, hängte sie dann ebenfalls weg. „Komm...“

Sanft nahm er den Jüngeren bei der Hand und schüttelte den Kopf. „Es war eine blöde Idee. Ich hätte nie mitkommen sollen.“ Langsam ließ er sich auf der neuen Couch nieder und zog Robin gleich auf seinen Schoß. „Hör zu... Brad und ich.... und Schuldig wir haben alle eine...eine gemeinsame Vergangenheit, auf die wohl keiner von uns wirklich stolz ist. Nagi und Farfarello gehören auch dazu und...“ Ken schüttelte leicht den Kopf über sich selbst und sein Gestammel.
 

Mit gerunzelter Stirn hörte der Schwarzhaarige dem Älteren zu und hatte so überhaupt keine Ahnung, was Ken sagen wollte. Gemeinsame Vergangenheit? Mit Nagi und dem Iren? Und immer wieder fragte er sich, warum Ken behauptet hatte, er hätte sich nicht wegen ihm von Schuldig getrennt...
 

Sanft streichelte Ken durch das weiche Haar seines Liebsten. Dann zog er ihn in einen langen und intensiven Kuss hinein, streichelte über den schlanken Rücken und seufzte leise in den Kuss. „Ich will... dass du das alles weißt, wenn du es wissen möchtest. Eigentlich liegt es nicht nur bei mir, aber... wenn du eine Erklärung für das Verhalten deines Vaters willst, für mein Verhalten ihm gegenüber...dann... dann schau dir ein, was vor gut 20 Jahren noch los war. Ich...“ Langsam schob Ken sein Shirt ein Stück hoch und strich über die Narbe an seiner Seite. „Dann findest du auch die Wahrheit über diese Verletzung...“ Als Robin ihn das erste Mal deswegen gefragt hatte, hatte er sich mit einem Unfall rausgeredet, aber nur weil er Robin ja schlecht hatte sagen können, dass Brad ihn da angeschossen hatte.
 

Robin schloss die Augen, konzentrierte sich auf Ken, ließ sich vom Zeitstrom in die Vergangenheit tragen. Als er Bilder fand, die er nie hatte sehen wollen, keuchte er entsetzt auf, Tränen schwammen in den braunen Augen, die blicklos auf einen weit entfernten Punkt gerichtet waren. "Warum?" kam es schwach über seine Lippen.
 

Ken hielt seinen Liebsten die ganze Zeit dicht bei sich, küsste ihn und wisperte immer wieder, wie sehr er ihn liebte. Er wusste nicht, ob Robin ihn in diesem ‚Zustand’ überhaupt hören konnte, doch er musste es ihm einfach immer wieder sagen. „Robin... Ich...“ Er wusste absolut nicht, was er sagen sollte, und nun schwammen auch in seinen Augen die Tränen. „Im Grunde hatten wir alle... keine Wahl mehr. Aus diesem Leben rauszukommen war immer.. so gut wie unmöglich. Ich.. verstehe heute noch nicht, wie wir es schließlich doch alle geschafft haben.. aber... aber keiner von uns – da bin ich sicher – ist stolz darauf. Und keiner von uns hat je davon gesprochen seit... Seit Dai da war und alles zu Ende gegangen ist. Wir haben die Chance auf ein neues Leben bekommen. Aber trotzdem.. sind da immer Dinge die einem nachhängen, die man nicht vergisst.“
 

"Das ist so lange her...", flüsterte Robin. "Und ihr hattet alle keinen Grund, euch auch im Privatleben zu hassen..." Nein, dass sein Vater mit Ken auch jetzt noch nicht klar kam, hatte weniger bis nichts mit den gegnerischen Gruppen zu tun. Das war einzig und allein Schuldigs Schuld. Deswegen hasste sein Vater seinen Geliebten noch immer, so wie er den Telepathen noch immer liebte. Und jetzt hatte der Braunhaarige dem Amerikaner wieder etwas genommen, das er liebte... Er sah Ken ernst an. "Ich geh nicht mehr nach Hause", schniefte er und klammerte sich an seinen Lover. "Ich bleibe bei dir."
 

Ken musste minimal lächeln und schüttelte den Kopf. „Robin... Du musst zurück. Dein Vater liebt dich und du liebst ihn auch, das weiß ich. Und... und irgendwann wird es sich vielleicht alles legen, wenn er merkt, dass er nichts dagegen tun kann... nichts gegen uns tun kann.“ Sanft hob er Robins Kinn an und lächelte liebevoll. „Bitte. Lass deinen Vater nicht alleine, nur weil er mich nicht ausstehen kann... Sonst wirst du es irgendwann bereuen, hörst du?“
 

Das war nicht die Antwort, die sich Robin erhofft oder erwartet hatte. Ihn überkam eine Ahnung, was zu Hause in der nächsten Zeit auf ihm zu kommen würde - und um ehrlich zu sein, hatte er Angst davor. "Hältst du zu mir?", flüsterte er stockend und klammerte sich an seinen Schatz. Ohne Ken würde er die nächste Zeit nicht überstehen... Dann fiel ihm die nächste Frage ein: "Wieso hast du Dad gesagt, du wärst wegen mir gegangen?"
 

„Natürlich halte ich zu dir...“, wisperte Ken leise und schloss die Augen. Er drückte Robin dicht an sich und küsste ihn auf die Schläfe, atmete dann tief durch und suchte nach der richtigen Antwort. „Weil ich... den Streit beenden wollte... Er würde es anders ja doch nicht verstehen. Und es geht ihn nicht an was alles vorgefallen ist.“ Er öffnete die Augen und sah Robin mit einem warmen Lächeln an. „Außerdem ist da auch Wahrheit dran. Wenn du nicht gewesen wärst... hätte ich mich wohl nie gegen den Terror aufgelehnt. Ich hätte es... wohl einfach immer weiter über mich ergehen lassen und hingenommen.“ Er lächelte noch ein wenig mehr und strich Robin durchs Haar, küsste ihn wieder kurz. „Dass ich die Kraft zu diesem Schritt gefunden habe, habe ich dir zu verdanken. Und... ohne dich hätte ich es nicht getan. Also kann man schon sagen, dass ich wegen dir gegangen bin. Auch wenn noch viel mehr dahinter steckt...“
 

Robin seufzte nur. Natürlich wusste er das alles. Doch es hatte sich soviel anders angehört, als Ken mit seinem Erzeuger gesprochen hatte... Aber das war jetzt eigentlich nicht wichtig. Viel wichtiger war, dass er hier war, in Kens Armen. Sanft streichelte er über die breite Brust, an die er sich kuschelte. "Ich liebe dich", murmelte er. "Und es schafft niemand, daran etwas zu ändern!"
 

Ken lächelte wieder glücklich und nickte. „Ich liebe dich auch, Robin.“ Eine ganze Weile saßen sie noch so da, schwiegen und hingen ihren Gedanken nach. Doch nach einer Weile ergriff Ken wieder das Wort und strich Robin dabei leicht über die Wange. „Du bleibst jetzt erst mal hier... und morgen gehen wir noch mal zu ihm. Ich... Ich werde mit ihm reden, okay?“ Eine andere Möglichkeit sah er nicht. Denn bei dem Gedanken, dass Robin seinem Vater alleine gegenüberstand, kräuselten sich ihm die Nackenhaare.
 

Dankbar presste sich Robin an seinen Schatz und überhäufte ihn mit Küssen. So wirklich glaubte er nicht daran, dass dieses Gespräch etwas bringen würde, aber einen Versuch war es wert. Seine Finger mogelten sich unter Kens Shirt, zart streichelte er die weiche Haut. "Tut mir leid, dass ich dir so viel Ärger mache", raunte er verlegen.
 

Ken schmunzelte leicht. „Du machst mir keinen Ärger, Liebling. Sondern dein Vater...“ Er lächelte warm und strich Robin über die Wange, küsste ihn dann aber wieder liebevoll. „Und jetzt schlage ich vor, dass wir dieses Denken erst mal aus unseren Köpfen streichen oder du aufhörst, mich schon wieder geil zu machen. Die Mischung gefällt mir gar nicht...“

Und da letzteres absolut nicht in Frage kam, brachte Ken seinen Lover in einer fließenden Bewegung unter sich und grinste auf ihn hinab. „Das Sofa will auch noch eingeweiht werden, Hübscher.“
 

Das ließ sich Robin bestimmt nicht zweimal sagen. Er verbannte alle lästigen Gedanken aus seinem Kopf, schlang die Arme um Kens Hals und drückte sich ihm entgegen. "Ich mach dich also geil, ja?", erkundigte er sich verspielt. "Lass mal sehen..." Damit legte er seine Hand auf Kens Schritt und drückte zu.
 

Ken ließ augenblicklich ein leises Stöhnen vernehmen und drängte seine Hüfte gegen die neckende Hand. „Jah... und wie...“, raunte er dunkel und leckte Robin sanft übers Ohr, biss dann leicht zu. Aber nur um sich gleich darauf wieder versöhnend über die gerötete Haut zu küssen. „Du brauchst mich doch nur ansehen... und ich will dich am liebsten gleich spüren.“ Flink befreite er Robin von seinem Shirt und leckte über die geliebte Brustwarze.
 

Wie immer bei dieser Reizung zuckte Robin zusammen und begann zu zittern. Er liebte es, wenn Ken ihn so in die Lust trieb. "Dann sollte ich dich öfter ansehen", keuchte er heiser. "Ich will schließlich deinen großen Schwanz in mir haben..." Wieder presste er die Erregung zusammen.
 

Und wieder quittierte Ken das mit einem Stöhnen. Er keuchte lüstern auf und verschloss dann gierig Robins Lippen, bewegte seine Hüfte dabei weiter gegen die bestimmende Hand in seinem Schritt. Ohja. Das war es, was sie jetzt wohl zu gut brauchen konnten. Wieder eine tiefe und lustvolle Vereinigung, wie zum Spott Brad gegenüber. „Ah.. du bist einfach... unglaublich!“, keuchte er gegen Robins Lippen und nestelte auch schon an dessen Hose herum.



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