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Der Aufstieg der Remasuris

Ein Roman nach dem Kartenspiel 'Magic'
von

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V

„Warum haben Sie sie zurückgerufen?“, fragte Ru Demicks. „Wir hätten die letzten Darus auch noch vernichten können!“ Ru ging wütend im Kreis herum.

„Dies war nur ein Test, die Darus waren lediglich Mittel zum Zweck“, erklärte Demick ruhig. Er schaltete den Monitor der Bilder einer Überwachungsdrohne ab. Das letzte Bild zeigte die Remasuris auf dem Rückflug. Ru starrte seinen Kollegen verärgert an. „Wir hätten die Waldelfe nicht am leben lassen dürfen! Wenn sie herausfindet, dass der Angriff auf ihr Dorf und der auf den Daru-Clan vom Springflut-Projekt ausgehen, könnten wir ein Problem haben. Der Daru-Clan ist zwar in der Zahl klein und jetzt noch kleiner, dennoch darf man sie nicht unterschätzen.“ Ru verspürte eine Emotion, die für Springflut-Forscher untypisch ist: Angst. Er seufzte. „Was machen wir als nächstes, Professor Demicks?“

„Wir werden noch mehr Remasuri-Typen benötigen und mehr von jedem dieser. Sobald wir das Ziel erfüllt haben, werden wir uns mit weiteren Kämpfen beschäftigen.“

Er legte das Headset ab. Die Remasuris landeten in dem Augenblick auf dem Gelände des Labors. Aus dem Headset drang ein lautes Warum mussten wir sie angreifen?, doch Demicks schenkte den Nebengeräuschen keine Beachtung. „Ru, geben Sie den anderen Professoren Bescheid, dass sie neue Remasuri-Typen entwickeln sollen.“ Mit diesen Worten verließ Demicks den Raum und ging in sein Labor, um selbst neue Kreaturen zu entwickeln.
 

Abends saßen die noch lebenden Darus am Lagerfeuer. Einige Meter vom Lagerfeuer entfernt lagen die im Kampf gestorbenen Frauen und Männer unter weißen Laken. Dem Brauch der Darus entsprechend werden sie nur mit dem Laken bedeckt und wurden dem ‚Schicksal der Wüste’ überlassen. Berry sprach vorher einige Worte zu dem Verlust, andere der Darus ebenfalls. Sie schworen unter anderem Rache an den Springflut-Forschern, was bei dem Clan nichts Gutes bedeutete. Am Lagerfeuer herrschte Stille. Hannah saß zwischen Roland und Sven und hielt sich eine Hand an den Kopf. Sie schien bei der Feuerwand mehr Kraft aufgebracht zu haben als sie besaß. Sie lehnte sich zu Roland. „Gibt es irgendeinen Ort, in dem man Bücher über Magie kaufen kann?“, flüsterte sie zu Roland.

„Ja, den gibt es“, antwortete er. „Die Großstadt Hingen ist einen Tagesmarsch von hier entfernt. Ich kann ja mal mit Sven reden. Vielleicht kann er Berry dazu bringen, einen Abstecher nach Hingen zu machen. Mich würd’s auch freuen, dort mal wieder vorbeizuschauen.“

Hannah wurde neugierig. „Wieso denn?“

„Meine Eltern wohnen in Hingen.“

„Ah, deine Eltern leben also noch?“

„So ist es.“ Im Kopf von Roland machte es ‚klick’. „Verdammt, tut mir Leid Hannah, ich hatte vergessen…“

„Ist nicht schlimm“, unterbrach Hannah. „Wer weiß, vielleicht sind sie auch entkommen. Ich glaube, ich kann das nur durch die Springflut-Forscher erfahren.“ Hannah hegte wahnsinnige Gedanken. „Wir müssen die Springflut-Forscher finden und töten!“, sagte sie ein wenig zu laut. Der Rest des Clans hörte dies und blickten zu Hannah. Sie sah sich verstört um.

„Hannah, du hast vollkommen Recht“, sagte Berry. „Wir müssen etwas gegen diese Irren unternehmen! Erst vernichten sie das Dorf von Hannah, dann hetzen sie uns die Remasuris auf uns und was kommt als Nächstes? Die Vernichtung von jedem Lebewesen auf Rath oder wie?“

„Aber wie sollen wir gegen die Wahnsinnigen ankommen?“, fragte einer des Clans. „Diese Remasuris sind viel zu mächtig.“

„Wir können ja erst mal nach Hingen“, warf Roland ein. „Dort suchen wir nach Leuten, die sich uns anschließen und können uns auch für den Kampf rüsten. Hannah bräuchte auch noch einige Magiebücher.“

„Gute Idee, ihr zwei.“ Berry nickte zu Roland und Hannah. „Hat noch jemand einen Vorschlag?“ Niemand antwortete. „Damit wäre das abgemacht. Morgen früh begeben wir uns auf den Weg nach Hingen. Mit etwas Glück sind wir morgen Abend da. Heute Nacht bin ich mit der Nachtwache dran. Ich wünsche euch von daher eine gute Nacht.“ Die meisten Darus standen mit einem einheitlichen „Gute Nacht“ auf, um ihre Decken, Schlafsäcke oder ähnliches auszupacken und sich auszubreiten. Hannah, Sven und Roland entfernten sich etwas weiter von dem Lagerfeuer als die anderen. Sie legten sich hin und deckten sich zu. „Jungs, ich möchte mich noch mal dafür bedanken, dass ihr mich in Sicherheit gebracht habt“, sagte Hannah in einem sehr schüchternen Ton.

„Das ist doch nicht der Rede wert“, sagte Sven.

„So ist es“, warf Roland ein. „Ich finde es beeindruckend, dass du mehrere Remasuris mit der Feuerwand getötet hast. Du musst unbedingt deine magischen Fähigkeiten erweitern, dann bekommst du massig solche Zauber hin, ohne gleich ohnmächtig zu werden.“ Roland gefiel die Vorstellung, wie Hannah als mächtigste Magierin durch die Gegend stolzierte und jeden, der ihr zu nahe kam, auf eine andere Art und Weise sterben ließ. Er grinste bei dem Gedanken in sich herein.

„Ich frage mich allerdings gerade, wie ich die Bücher bezahle, ich habe gar kein Geld.“ Der Ton klang anders als der Wortlaut. Der Ton sagte: ‚Habt ihr Geld?’

„Keine Angst“, sagte Sven. „Mein Vater hat genug Geld. Ich bin mir sicher, er kann dir einige Bücher bezahlen.“

„Ja, ansonsten frage ich meine Eltern in Hingen“, fügte Roland hinzu.

„Danke, Jungs.“ Sie lächelte und sah sich die Sterne an.

„Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin müde“, gähnte Roland. „Gute Nacht, ihr zwei.“

„Gute Nacht“, sagten beide im Chor.
 

Hannah ging einen Korridor in einem Gebäude entlang. Ein Springflut-Zauberer kam um die Ecke. Hannah machte mit der linken Hand eine Bewegung von rechts nach links und der Zauberer flog gegen die Wand und fiel zu Boden. Sie lief auf eine Tür zu. Sie stieß diese mit ihrer magischen Kraft auf. Der Stahl der Tür wurde an den Scharnieren und am Schloss gebogen und gab schließlich nach. Sie ging in das Zimmer und fand einen Professor unter seinem Schreibtisch. Er hatte ein Headset auf und wollte gerade zu einem Hilferuf an die Remasuris ansetzen, doch Hannah konnte ihm rechtzeitig das Headset abnehmen und knallte es auf den Tisch. Sie schrie ihn an. „Was haben Sie mit meinen Eltern gemacht?!“ Der Forscher stotterte. „Ich habe keine Ahnung, was Du meinst!“

„Nun sagen Sie endlich, was mit meinen Eltern passiert ist, als Sie mein Dorf vernichtet haben!“

Der Professor seufzte. „Sie sind uns entkommen. Deine Eltern haben etwas, was uns interessiert. Bitte, lass mich am Leben!“ Er sah das Amulett um Hannah’s Hals. Hannah drehte sich um und ging ein paar Schritte zum Ausgang. Der Professor tastete auf der Tischplatte über sich nach dem Headset. Sie sah zum Professor und verwandelte ihn mit dem Blick in einen Eisblock. Das Headset ließ sie mit einem weiteren Blick in Flammen aufgehen.
 

„Hannah?“, fragte eine Männerstimme. Hannah öffnete die Augen. Sie sah Roland. „Steh auf, Hannah.“ Sie sah sich um und stellte fest, dass der Großteil des Clans schon auf den Beinen war. Mit einer Bewegung stand Hannah auf, faltete ihre Decke zusammen und packte sie in die Tasche. Sie klopfte sich den Sand von den Sachen. Sie dachte über ihren Traum nach. „Guten Morgen erst mal“, richtete sie an Roland. „Guten Morgen, Hannah.“ Er grinste. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Wir werden etwas zügiger reisen müssen, als normal, wenn wir vor Sonnenuntergang in Hingen sein wollen.“

„Hm? Ähm, ja, hab ich“, antwortete sie geistesabwesend.

„Was ist los, Hanna?“, fragte Roland.

„Erzähle ich dir gleich. Wo ist Sven?“

Roland schaute sich um. Er zeigte in die Richtung des Lagerfeuerplatzes. „Da ist er. Komm mit.“ Roland ging vor und Hannah folgte ihm, immernoch verträumt. Sie nahm nur ein paar Fetzen des Gesprächs zwischen Sven und Berry wahr. Sie sprachen über die Route, Pausen und so weiter. Als sie sich auf den Weg machten, unterhielt sich Hannah mit Sven und Roland. Sie erzählte ihnen von dem Traum. Sven und Roland sahen sich stirnrunzelnd an. Sie wussten auch nicht, was das zu bedeuten hatte. "Vielleicht eine Vision?", warf Sven ein.

"Gut möglich", erwiderte Roland. "Du hattest ja schon eine, hast uns bloß etwas spät davon erzählt."

"Aber deshalb erzähle ich euch das jetzt schon", sagte Hannah. "Ich verstehe bloß nicht, wieso der Typ mein Amulett so seltsam angeschaut hat."

"Vielleicht ist es das, was die wollen", dachte Roland laut.

"Möglich." Hannah seufzte. "Nun ja, erst mal sehen, ob ich in Hingen ein paar Zauberbücher finde."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-06-09T18:51:57+00:00 09.06.2008 20:51
Hi! ^^
Höhö, also jetzt hab ich die Sache auch endlich mal gecheckt! (doch kein Yu-Gi-Oh! XD)Ey ich wusste garnet das du so gut schreiben kannst, Respekt!
Ich find diese Remasuris so toll...*_______* Die Viecher sind krass, ich will auch mal sowas hamm! Irgendwie knuffig! (ja, ich WEIS das ich komisch bin...)Erinnern mich an Dinosuarier! XDDD
Nee, machst du echt gut!
*wink: Anne


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