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An Angels Passion

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Verdächtig

Search hatte ihm versprochen, den Katalog mit den Werken und sämtliche Informationen, die das Museum über Thomas Valerius hergab, zu kopieren. Er hatte sie direkt um Mithilfe gebeten, da die Schwestern nun wussten, wer ihre vier Gäste waren, und Search war bereit ihnen die Unterlagen des Museums zur Verfügung zu stellen. Sie selbst hatte an den Informationen mitgearbeitet. Saber traf sie auf dem Parkplatz des Unigeländes, wo sie ihm die Kiste mit den Akten zeigte und auf Passion wartete, welche sie dort abholen wollte. Der Recke zog die erste Mappe aus dem Karton und überflog sie. Schon jetzt wurde seine Neugier geweckt. Während Search sich in die Universität begab um dort nach ihrer jüngeren Schwester zu suchen, studierte Saber die Blätter doch eingehender. In der Mitte des Hefters fand er einen Brief an einen sehr bekannten Profiler. „… ersuchen Sie dringend um Hilfe … Erstellung eines Profils des Künstlers … Various … anhand seiner Werke … hoffen inständig … erbitten Händeringend …“ Saber runzelte die Stirn, als er die übrigen Schriftstücke betrachtete. Keines gab Aufschluss über die Ergebnisse einer solchen Arbeit. Es schien, als hätte man dieser Anfrage keine Beachtung geschenkt und obwohl deutlich die Bedeutung der Bitte für das Museum aus dem ersten Brief hervorging, schien der Profiler nicht erneut angeschrieben worden zu sein. Sehr merkwürdig. Warum hatten sie aufgegeben? Er blätterte die Seiten zurück zu dem Anschreiben und las es erneut durch. „i.A., S. Wisdom“ . Search Wisdom. Was hatte sie damit zu tun? Er stopfte die Mappe zurück zu den anderen und schloss den Kofferraum des Wagens. Dann wand er sich um und sah eben Passion und Search auf sich zukommen. „Na, noch nicht vor Scham gestorben, du Versager,“ stellte der Rotfuchs prompt bissig fest. „Du lebst ja auch noch,“ gab er zurück. So sehr er die Wortgefechte mit ihr genoss, in seinem Kopf spukten wichtigere Dinge herum. Es beruhigte ihn, dass Search fuhr, so würden sie heil auf dem Rasthof ankommen. Kaum hielten sie, sprang Saber auch schon heraus und holte die Kiste heraus. Er dankte knapp und verschwand im Motel. „Glaubst du, er wird fündig?“ fragte Passion, die ihm verwundert nach sah. Search nickte, wunderte sich kein bisschen. „Wenn jemand was herausfindet, dann die Vier. Sie sind die einzigen, die den richtigen Instinkt dafür haben.“ Dann sahen sie einander an. „Und wenn sie V-Angel finden? Was dann?“ wollte Passion wissen. Search hob die Schultern. „Ganz ehrlich. Ich hab keine Ahnung.“
 

„Moment mal – Search?“ April schaute fassungslos auf ihren Vorgesetzten. Der nickte langsam. „Nur so passt alles zusammen,“ erklärte er. „Sie hat die Verbindungen zum Museum UND zur Polizei.“ Fireball warf einen skeptischen Blick auf den Karton mit seinen Akten. „Sie würde uns nicht helfen, wenn sie etwas zu verbergen hätte,“ meinte Colt, der den Blicken seines Hombres gefolgt war. „Doch, würde sie,“ gab der zurück und legte grüblerisch die Hand unters Kinn. „Sie hat an den Unterlagen mitgearbeitet. Das heißt, sie hatte die Möglichkeit alle Spuren, die vielleicht auf eine Verbindung zwischen ihr und Various hingewiesen hätten, zu beseitigen,“ fügte er dann hinzu. „Oder nicht, Boss?“ Der Angesprochenen nickte langsam. „Ja, die hatte sie,“ bestätigte er. „Das glaub ich aber keinen Meter,“ protestierte April heftig. „Nicht Search. Sie ist viel zu ehrlich für so was.“ – „Ach und wie lautet deine Theorie?“ wollte Colt wissen. „Ich glaube, Passion steckt dahinter,“ antwortete die Blondine. „Wie kommst du darauf?“ Saber überraschte diese Verdächtigung mehr, als seine Kollegen. Der Gedanke, dass Passion etwas mit allem zu tun haben könnte, missfiel ihm und als er mehr in sich hinein horchte, stellte er fest, dass dies einzig an den Gefühlen lag, die er für sie zu entwickeln begann. „Kannst du das beweisen?“ fragte er deshalb. April zückte ein Blatt. Die Seite, die sie vor kurzem aus Passions Lesungsmitschriften genommen hatte. „Worte an einen Angehörigen: Dein … Ich bin dein Engel … Anders hast du mich nie genannt… Ich gleite durch Tag und Nacht … Um bei dir zu sein … Ich finde dich nicht … Dein Engel leidet … Hörst du mich? … Dein … Engel … Leidet … Dein Engel ist stark … Dein Engel wird gleiten … Durch Tag und Nacht … Um bei dir zu sein … Ich bin dein,“ las sie vor. „Alle vier sind Adoptivschwestern.“ Damit holte April vier leere Briefumschläge hervor und warf sie auf die Kiste mit den Akten. Fireball nahm sie und las die Namen vor. „An: Search Wisdom. An: Faith Mallory. An: Love Hodges. An: Passion Sumatra.“ Stirnrunzelnd sah er auf. „Sollten auch Adoptivkinder nicht den gleichen Nachnamen haben, wie ihre Eltern?“ Seine Kollegen nickten. „Sollten,“ pflichtete Saber ihm bei und kämpfte gegen die Kälte, die sich in seinem Bauch ausbreitete. „Haben sie aber nicht,“ setzte April erneut an. „Passion selbst hat mir gesagt, dass man ihre Geburtsnamen belassen hat, damit sie, im Falle sie wollten überhaupt, ihre biologischen Eltern wiederfinden. Passion war außerdem Jugendmeisterin der rhythmischen Sportgymnastik. Sie ist die einzige, die das akrobatische Geschick hat, die Beutezüge auszuführen. Ihr habt selbst gesehen, wie gelenkig V-Angel ist. Denkt an unser erste Begegnung.“ April strich sich hektisch durchs Haar. Sie wollte lieber auch nicht daran glauben, was sie da sagte, aber jedes Wort, das sie aussprach, erhärtete ihre eigenen Befürchtungen. „Passion kommt über Search an die Informationen, die sie braucht. Sie benutzt Search um die Raubzüge zu planen,“ erläuterte sie. „Das Gedicht ist ein Beweis. Sie schreibt, dein Engel. V-Angel steht für Various Angel. Braucht ihr mehr als das, um einen begründeten Verdacht zu haben?“ Fireball und Colt tauschten Blicke. Das waren ziemlich gute Argumente. Auch Saber musste zu geben, dass April da nicht so Unrecht hatte. Egal, wie sehr er sich auf einmal wünschte, sie hätte es. Der Raum begann sich zu drehen. Passion. Er war doch nicht wirklich dabei, tiefere Gefühle für eine Diebin zu entwickeln. Langsam setzte er sich aufs Bett und wartete darauf, dass die Welt wieder anhielt. „Und das Motiv?“ presste er dann hervor. „Um dich zu finden,“ zitierte April die Zeilen aus dem Gedicht. „Sie hat Sehnsucht nach ihrem Vater.“ – „ Das ist nur deine Theorie,“ gab Saber zu bedenken. „So lange wir keine Beweise haben, sollten wir vor den Schwestern nicht darüber reden.“ Colt stimmte ihm zu. „Sonst wirft uns Faith schneller raus, als wir ihren Namen aussprechen.“ Auch dem Kuhhirten behagte der Gedanke nicht, dass Passion etwas damit zu tun haben sollte. Er mochte das Mädchen und wie bei jedem, den er ins Herz geschlossen hatte, ließ er auch auf sie nichts kommen. April seufzte unterdrückt. Wieso sahen die beiden nicht ein, was für sie selbst so völlig logisch war? Ein kurzer Blick zu ihrem Freund verriet ihr, dass er ihrer Meinung war. „Okay,“ meinte sie schließlich und lenkte das Thema auf die Fakten zurück. „Sehen wir uns an, was die Akten da hergeben.“
 

„Was hat dich stutzig gemacht?“ wollte April wissen, als sie und Fireball sich mit der Hälfte der Akten aus dem Karton auf ihr Zimmer zurückzogen. „Ich habe Faith bei der Arbeit gesehen“, sagte der. „Die Frau hat unglaublich was drauf, wenn es um Elektronik und Mechanik geht.“ April horchte auf. „Und?“ – „Na ja, nach allem was ich weiß, muss man schon recht fit in dem Bereich sein, um so zielgenau ein Gebäude vom Strom abzuklemmen, wie es im Museum passiert ist. Weder Search noch Passion wissen genug. Aber Faith wäre nicht gelenkig genug, um ein Bild so zu stehlen, wie es im Fall vom „Geschenk der Prärie“ geschehen ist. Deshalb glaube ich, dass die Zwei wahrscheinlich zusammen arbeiten. Vielleicht auch zu alle drei. Aber, dass ist nur eine fixe Idee, “ erklärte Fireball ihr. „Das ist nicht mal die blödeste Idee, “ gab April zu. „Passt Love da auch hinein?“ – „Woher soll ich das wissen?“ Er warf sich auf das Bett. „Ich hab nur meine Gedanken kreisen lassen. Sonst nichts. Ich hab doch gar nichts Genaues wie du. Nur einen Verdacht und keinen Beweis.“ April nickte leicht. „Vorläufig sollten wir nur die Augen offen halten“, fügte er hinzu. Erneut nickte sie. „Ich wette die Bilder enthalten Hinweise auf Various‘ Leben als Thomas Valerius. Fangen wir mit den Katalogen an, “ schlug sie vor. Fireball hockte sich mit dem selbigen zu April aufs Bett und begann die darin enthaltenen Bilder mit ihr durchzusehen.



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