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Drachenprinz

von

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Ein aufschlussreiches Gespräch

Ein aufschlussreiches Gespräch
 

Es ging auf 19 Uhr zu und Neville begab sich zur Eingangshalle. Er war ziemlich nervös, denn immerhin würde er jetzt mit Slytherins in näheren Kontakt treten. Er glaubte nämlich, dass Harry durchaus von seinen Freunden erwartete, dass sie auch miteinander sprachen und sich nicht nur ignorierten. Er schätzte den Schwarzhaarigen zwar nicht so ein, dass dieser auf eine Freundschaft von seinen Freunden untereinander bestand, aber er würde es auf jeden Fall begrüßen.

Als der Braunhaarige nun die Eingangshalle erreichte, wartete bereits der Grünäugige auf ihn. „Hallo Harry, wartest du schon lange? Bin ich zu spät? Aber eben, als ich losging, war doch noch Zeit…“, sprudelte es aus dem Gryffindor heraus, ein deutlich Indiz für seine Nervosität.

Der Silberdrache konnte darauf nur schmunzeln. „Ganz ruhig, Neville, alles okay. Du bist nicht zu spät, ich bin nur zu früh. Ich war noch kurz draußen am See, um Luft zu schnappen und selber ein wenig zur Ruhe zu kommen. Als ich zurückkam, dachte ich, es lohnt sich nicht mehr in mein Zimmer zu gehen, also habe ich hier gewartet. Aber das waren höchstens 5 Minuten, keine Angst. Und jetzt solltest du auch noch mal tief Luft holen und wieder ein wenig zur Ruhe kommen. Wir gehen jetzt zusammen in den Kerker, dort holen wir Draco ab und dann gehen wir zu Professor Snape. Da reden wir dann und klären ein paar Dinge… Wo wir gerade dabei sind, dürfen die beiden erfahren, dass du ein magisches Wesen bist oder willst du das lieber für dich behalten?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige zum Schluss interessiert.

Jetzt war der Braunäugige erschrocken. Er sollte zu Professor Snape mitkommen? Dem Lehrer, vor dem er solch eine riesige Angst hatte, weil er so gut wie jede Stunde den zu brauenden Trank versaute. Der Mann, der ihn im Zaubertränkeunterricht jedes Mal vor allem niedermachte... Auch wenn er kurzzeitig ein wenig ruhiger geworden war, nun kam seine Nervosität mit voller Wucht wieder zurück. „Aber warum zu Professor Snape? Er kann mich nicht ausstehen, das zeigt er mir immer in seinem Unterricht“, äußerte der etwas pummlige Schüler zaghaft. Das konnte nur schief gehen.

Harry seufzte. So eine Reaktion, wenn der andere erfahren würde, wo es hinging, hatte er schon vermutet. „Neville, einmal tief durchatmen! Unser Tränkeprofessor ist kein Unmensch, auch wenn er manchmal so rüberkommt. Du musst verstehen, dass er seine eigenen Probleme zu meistern hat. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass er keine so gute Kindheit hatte. Das konnte ich jedenfalls aus kleinen Andeutungen entnehmen, die er in unseren Gesprächen an den Schachabenden geäußert hatte. Und meiner Meinung nach haben Gryffindors in seiner Schulzeit einen großen Anteil daran gehabt. Aus diesem Grund ist er zu diesen besonders gemein. Aber ich verspreche dir, wenn er dich erstmal richtig kennt und du deine Angst ihm gegenüber abgelegt hast, werdet ihr beiden auf jeden Fall gut miteinander auskommen... Trotzdem werde ich dich nicht zwingen mitzukommen! Wenn du dich zu sehr fürchtest, dann kannst du wieder zurück in deinen Gemeinschaftsraum gehen“, erklärte der Silberdrache seinem Freund. Er wusste, dieser Abend würde den anderen einiges an Überwindung kosten, doch er glaubte fest daran, dass der Kleinere das schaffen würde.

Neville tat, was Harry ihm gesagt hatte und holte einmal tief Luft. Danach dachte er nach. Was sollte er tun? Sollte er sich wirklich trauen, sich mit dem Tränkemeister treffen und sich mit ihm unterhalten. Doch schließlich straffte er seine Schultern und meinte zu sich selber, wenn er schon zugestimmt hatte mit dem Eisprinzen, Draco Malfoy, den Abend zu verbringen, da würde der Oberslytherin auch keinen großen Unterschied mehr machen. ‚Und wozu bin ich sonst in Gryffindor gelandet. Schließlich steht dieses Haus für Mut und jetzt will ich mal zeigen, dass der Hut sich bei meiner Einteilung nicht geirrt hat!’ „Okay, ich komme mit. Außerdem bist du ja bei mir und wirst mich sicher beschützen, wenn Professor Snape mir etwas tun sollte“, schmunzelte der Braunhaarige zum Ende hin sogar etwas. „Was mein Wesen angeht…nun ja, wenn sie versprechen, es nicht weiter zu sagen, bin ich einverstanden. Aber lass uns jetzt losgehen, sonst kommen wir zu spät. Und das wird unseren Lehrer alles andere als in gute Stimmung bringen“, murmelte er weiter.

Nun konnte der Grünäugige nicht mehr anders, jetzt musste auch er lachen. „Du hast vollkommen recht, Snape wird dann immer unausstehlich, denn Pünktlichkeit geht ihm über alles“, stimmte er zu. „Und keine Angst, die beiden werden schweigen, wenn ich es ihnen sage“, versicherte er weiter und ging schließlich mit dem anderen los.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins, wo sie Draco abholen wollten, kam ihnen dieser schon entgegen. „Wo bleibst du denn, ich warte schon seit…“ Weiter kam der Blonde nicht, denn nun erkannte er Neville hinter dem Silberdrachen und es platzte aus ihm heraus, „Was macht der denn hier?“

Der Braunhaarige zuckte zusammen, als er so angefahren wurde. Aber bevor er etwas sagen konnte, fing der Schwarzhaarige schon an. „Draco, reiß dich zusammen. Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich entscheide, wen ich zum Freund haben will und Neville gehört jetzt dazu. Ich weiß, er ist ein Gryffindor und du als Slytherin bist nicht so gut auf sie zu sprechen, aber ich bitte dich als Freund dich wenigstens mit ihm zu arrangieren. Und jetzt sollten wir uns beeilen, damit wir zu Professor Snape kommen, denn wir sind schon spät dran.

Der junge Malfoy wollte sich zuerst rechtfertigen, blieb dann aber wegen der kurzen Standpauke von Harry ruhig. In Gedanken schollt er sich, denn er wusste ganz genau, wie der andere darauf reagierte, wenn jemand seine Freunde kritisierte oder beleidigte... Er folgte den anderen beiden zum Büro von Severus und nahm sich vor, den Gryffindor neutral zu behandeln, denn er wollte die Freundschaft mit dem Grünäugigen nicht gefährden, nur aufgrund eines alten Zwistes zwischen 2 Häusern.
 

Als sie endlich vor dem Büro des Tränkeprofessor ankamen und klopften, wurde die Tür von einem allem Anschein nach äußerst übelgelaunten Lehrer geöffnet. „Ihr seid spät! Kommt rein und schließt die Tür!“, fauchte er fast und wandte sich um, um zu seinem Sessel zu gehen, wo er sich wieder niederließ. Wohin die anderen sich setzen sollten, war nicht sein Problem. Sie könnten sich ja was herbeizaubern, schließlich waren sie Zauberer.

Der Silberdrache konnte nur den Kopf schütteln. So wie es aussah, war dem anderen mal wieder eine Laus über die Leber gelaufen. Er schloss die Tür und versperrte sie dann mit den stärksten Verschlusszauber und Zauber gegen das Abhören, die er kannte. Das, was er erzählen wollte, war nicht für andere Ohren bestimmt.

Neville, der durch das mürrische Auftreten des Professors schon wieder Angst bekam, machte große Augen, als er sah, was für Sprüche der Schwarzhaarige alles kannte. Solche hatten sie definitiv noch nicht im Unterricht gehabt, also warum kannte der andere sie. Er hoffte, dass der Grünäugige ihm genug vertraute, dass er heute etwas erfahren würde.

Draco hingegen war sich nun sicher, dass im folgenden Gespräch etwas sehr wichtiges besprochen werden sollte, ansonsten hätte Harry das Zimmer nicht so gut gesichert. Also beschwor er sich und dem Gryffindor einen Stuhl herbei und setzte sich anschließend.

Als alle einen Platz gefunden hatten, fing zuerst Severus an zu sprechen. „Potter, kannst du mir vielleicht mal verraten, was Mr. Longbottom hier zu suchen hat. Du hast mir nicht verraten, dass das hier ein Treffen mit Dummköpfen wird. Außerdem wollte ich meinen ruhigen Abend sicher nicht mit diesem Tollpatsch von Löwen verbringen.“

Neville begann zu zittern, er hatte doch gewusst, dass dieses Treffen mit dem Tränkeprofessor eine schlechte Idee war.

Draco auf der anderen Seite sah genau, dass sich Harry verspannte und seine Augen anscheinend Blitze versprühen wollten. Sein Patenonkel sollte lieber vorsichtiger sein, bevor er die ganze Wut des anderen zu spüren bekam. Er selber hatte das zwar noch nicht gesehen, aber einen aufgebrachten Grünäugigen durchaus und schon das allein hatte ihn darin bestätigt, den Schwarzhaarigen nicht gegen sich aufzubringen.

„Severus…“ Auf den bösen Blick, der auf die Ansprache mit dem Vornamen folgte, ging der Silberdrache gar nicht ein. „…ich an deiner Stelle wäre jetzt still, sonst gebe ich Nasaku meine Erlaubnis noch mal mit dir zu spielen!“, erklärte er, ohne einen Zweifel zu lassen, dass er diese Drohung ernst meinte.

Was zur Folge hatte, dass der Lehrer schneeweiß wurde. Was zwar keinen großen Unterschied zur normalen Hautfarbe machte, aber einen durchaus sichtbaren. Das wiederum ließ die beiden anderen Schüler neugierig werden. Wer war Nasaku? Warum hatte der Professor so viel Angst vor ihm? Alles Fragen, die sie sich stellten, aber nicht trauten zu stellen, damit sie nicht die Aufmerksamkeit von Harry und Severus auf sich lenkten und so Gefahr liefen, selbst etwas abzubekommen.

„Ich habe Neville eingeladen dabei zu sein, denn er ist mein Freund“, informierte der Grünäugige mit drohender Stimme, die bedeutete, jetzt ja nichts Falsches zu sagen.

Der Tränkemeister verstand den versteckten Hinweis genau.

„Neville ist ein guter Junge und hättest du ihn dir nicht zum Lieblingsopfer bei den Gryffindors gemacht, wäre er auch durchaus besser in deinem Unterricht. Mittlerweile hat er so viel Angst vor dir, dass er im Grunde schon selber überzeugt ist, dass er alles verkehrt macht und zu nichts in der Lage ist. Aber ich frage dich, hast du überhaupt schon mal versucht herauszubekommen, warum er kein guter Schüler ist…? Nein, du hast mal wieder deine Antipathie gegenüber den Löwen deutlich machen wollen und ihn somit zu einem noch tollpatschigeren Jungen gemacht, aufgrund seiner immensen Furcht vor dir. Doch ich sag dir jetzt eins und hör mir genau zu…! Ich hoffe, du änderst danach dein Verhalten ihm gegenüber, weil du mich ansonsten mal von meiner unfreundlichen Seite kennen lernen wirst. Neville ist kein Mensch!“, äußerte der Silberdrache.

Geschockte Gesichter von zwei Slytherins flogen zu dem Jungen, dem diese Blicke ein wenig unangenehm waren. Allerdings war er gerührt von seinem neuen Freund, der sich für ihn einsetzte und nicht mal vor dem meist gefürchteten Lehrer in Hogwarts zurückschreckte.

Severus war der erste der beiden Schlangen, der sich wieder fasste. „Longbottom ist kein Mensch…? Wie kommst du darauf? Was ist er dann? Und wie konnte er das verbergen?“, hakte er, völlig untypisch für ihn, interessiert nach.

„Ja, Neville ist ein magisches Wesen, um genau zu sein, ein Wurzelwicht. Der Grund, warum es noch nicht aufgefallen ist, ist der, dass er gebannt ist. Dieser Fluch auf ihm verhindert, dass er sein ganzes Potenzial zeigt, zu dem er fähig ist. Außerdem ist sein inneres Gleichgewicht gestört, so dass er manchmal ziemlich tollpatschig agiert“, erläuterte Harry.

Wieder schauten die beiden Slytherins überrascht zu dem Gryffindor.

Dieser wurde nun ziemlich rot im Gesicht, denn es war ihm peinlich so viel Aufmerksamkeit zu bekommen.

Jetzt hatte auch Draco seine Stimme wiedererlangt und er fragte den etwas pummligen Jungen, „Weißt du, wer für den Bann verantwortlich ist? Und was ist ein Wurzelwicht? Von diesen Wesen habe ich noch nie etwas gehört.“

„Nein, ich habe keine Ahnung. Ich wusste ja nicht einmal, dass ich kein Mensch bin, bis mir Harry das erzählt hatte. Ich konnte ein paar Zauber ausüben, die eigentlich unmöglich für mein Alter und einen Menschen waren, aber ich bin nie auf die Idee gekommen, dass das etwas mit mir zu tun haben könnte. Ich dachte, vielleicht sind das ein paar Fähigkeiten meiner Familie, die geheim bleiben müssen. Deshalb hab ich das auch verheimlicht. Bis Harry es heute zufällig in Kräuterkunde gesehen und mich danach darauf angesprochen hat. Da erzählte er mir auch, was er über mich herausgefunden hatte. Doch wem etwas daran liegt, dass mein nichtmenschliches Wesen unbekannt bleibt, ist mir ein Rätsel“, erwiderte der Braunhaarige. Er hatte wirklich keine Ahnung. Er hatte den ganzen Nachmittag damit zugebracht, zu überlegen, wer davon profitierte oder wer ihn so sehr hasste, um ihn zu bannen, aber er hatte keine Idee. Er selber hielt sich eigentlich für nichts Besonderes. Also was sollte es für einen Grund geben, ihn unter einen Zauber zu setzen.

Nun schauten alle Anwesenden den Silberdrachen an, denn immerhin hatte dieser die wahre Natur des Erstklässlers erkannt und auch den Bann auf ihn. Vielleicht wusste er auch, wer dafür verantwortlich war.

„Ihr braucht gar nicht so zu gucken, ich bin vielleicht fähig dazu, Banne oder Flüche zu erkennen, aber noch nicht den Verursacher zu ermitteln. Außerdem ist das im Augenblick egal…“, erklärte Harry. Nach einem kurzen Blick zu Nevilles zusammengesunkener Gestalt fuhr er fort. „Okay, egal ist es bestimmt nicht, aber wir haben ein dringlicheres Problem, um das ich mich kümmern muss. Und dazu brauche ich eure Hilfe, alleine schaffe ich das nicht.“

Damit hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen. Sie waren alle gespannt, was es so wichtiges gab, dass der andere sie um Hilfe bat.

„Nun ja, bevor ich euch das erzähle, sollte ich euch alle erstmal auf den selben Stand in Bezug auf meine Person bringen. Schließlich seid ihr meine Freunde und da will euch wenigstens das sagen, was mir erlaubt ist“, fing der Grünäugige an.

Draco und Neville waren sehr glücklich über diese Aussage, zeigte sie ihnen doch, dass der andere ihnen vertraute. Natürlich waren sie auch neugierig, was Harry nicht sagen durfte und warum, aber sie hakten nicht nach, denn sie wollten ihn nicht unter Druck setzen.

Doch der Tränkemeister war sprachlos und das sah man ihm wohl auch an, denn der Silberdrache fing an zu lachen und die anderen beiden schmunzelten, obwohl der junge Malfoy versuchte es zu verstecken.

„Natürlich zähle ich dich zu meinen Freunden, Severus. Wir hatten zwar einen schlechten Start, aber danach, finde ich, haben wir uns doch zusammengerauft und ein paar unterhaltsame Abende verbracht. Außerdem hast du dein Verhalten mir gegenüber deutlich geändert, das nehme ich als Indiz dafür, dass du mich mittlerweile auch magst“, erklärte der Schwarzhaarige schmunzelnd.

Daraufhin konnte man eine leichte Rotfärbung auf den Wangen des Lehrers sehen.

Schließlich fing Harry an zu erzählen, wie sein richtiger Name war und dass er zwei Beschützer hatte. Diese stellte er selbstverständlich auch in ihrer wahren Gestalt vor. Was wieder einen halben Herzinfarkt bei Neville auslöste. Er berichtete alles, außer dass er ein Silberdrache war und auch die Dinge, die mit Esandra zu tun hatten, verschwieg er.

Letztendlich kamen sie nun auf das Thema zu sprechen, weswegen er alle zusammengerufen hatte. „Als ich hier in Hogwarts angekommen bin, hat mich das Schloss darauf hingewiesen, dass etwas nicht stimmte. Wie ich vorhin schon erklärt habe, hatte ich zum Anfang andere Probleme, um die ich mich zuerst kümmern musste. Deswegen hat es etwas gedauert, bis ich dahinter kam, was nicht in Ordnung war. Es ist nämlich so, dass Hogwarts von schwarzer und weißer Magie zusammen erbaut wurde. Zur damaligen Zeit hatte die schwarze Magie noch keinen so schlechten Ruf und sie war auch nicht verboten. Tja, auf jeden Fall ist es jetzt so, dass durch das Verbot eben dieser Magieart das Magiegefüge des Schlosses aus den Fugen geraten ist. Das hat zur Folge, dass das Gebäude nach und nach zerstört wird. Risse entstehen, Schimmel bildet sich, Türen gehen kaputt und so weiter. Man kann sagen, das Gemäuer verwittert und das kann kein Zauber rückgängig machen! Jedenfalls nicht auf normalem Wege, was der Direktor schon versucht hat… Ich habe mich mit meinem Vater beraten und wir sehen nur eine Möglichkeit, um diesem Verfall entgegenzuwirken, und das ist wieder schwarze Magie einfließen zu lassen. Ich selber bin zu wenig, selbst mit Nasakus Beistand ist es nicht genug… Deshalb bin ich hier, ich brauche euch, um mit eurer Hilfe das Magiegefüge des Schlosses wieder nach und nach ins Gleichgewicht zu bringen.“

Es war mucksmäuschenstill im Raum. Die Anwesenden hatten große Augen, denn sie waren erstaunt, hatten von diesen Dingen so gut wie nichts mitbekommen und wenn doch, dann wurde es von Dumbledore runtergespielt.

„Was sollen wir tun? Wie können wir helfen“, fragte schließlich zu aller Verwunderung ausgerechnet Neville als erstes.

„Im Grunde ist es ziemlich simpel, wir brauchen nur einfach schwarze Magie anwenden. Das müssen ja nicht hoch komplizierte oder gefährliche Sprüche sein, solange die Zauber nur schwarzmagisch sind“, beantwortete der Grünäugige die Frage.

„Dracien…“ Severus hatte beschlossen, den anderen nur noch so zu nennen, wenn sie unter sich waren. So musste er nicht dauernd an James Potter denken. „…ich weiß zwar nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber der Direktor wird sofort merken, wenn man hier in Hogwarts schwarze Magie ausübt. Es gibt Warnzauber, die ihm das sofort melden. Und wenn er uns dabei erwischt, dann kommen wir alle nach Askaban“, wand er ein.

„Nun, oh allwissender Professor, glaubst du nicht, dass ich mich darum schon gekümmert habe“, äußerte Alex spöttisch. „Natürlich will ich nicht im Gefängnis landen und euch würde ich so etwas auch nicht antun. Ich habe einen Brief an jemanden geschickt, der das Schloss in und auswendig kennt und der hat mir einen Ort verraten, an dem man jeden Zauber, egal ob weiß- oder schwarzmagisch, ausführen kann, ohne dass ein anderer außerhalb des Raums es registriert.“

Nun hatte es dem Tränkelehrer wieder einmal die Sprache verschlagen. Er musste zugeben, dass ihm das bei seinem Gegenüber häufiger passierte, als ihm lieb war. Aber er konnte das wohl nicht vermeiden. „Okay, und wo ist dieser geheimnisvolle Ort?“, hakte er nach. „Und wer hat dir von ihm erzählt?“, wollte er auch noch wissen.

Jetzt musste der Silberdrache doch mal fies grinsen. Das würde sicher erneut einen großen Schock unter den Anwesenden auslösen, aber er wollte sich diesen Spaß einfach gönnen. „Salazar Slytherin“, antwortete belustigt auf die Frage.

Und wie erwartet, stand der Mund bei allen, selbst bei den Slytherins, sperrangelweit offen. „Was? Salazar Slytherin? Wie kommst du denn mit dem in Kontakt“, erkundigte sich Draco erstaunt. Er wusste natürlich, dass das Oberhaupt der Schlangen noch lebte, schließlich war dieser ein Vampir und noch dazu der Vater des Lords. Aber woher kannte Alexander ihn?

„Etwa der Salazar Slytherin? Der Gründer Hogwarts? Wie ist das denn möglich? Der ist doch tot!“, rief der Gryffindor ganz geschockt.

„Ganz ruhig, Neville, Salazar ist ein netter Mann. Er ist mit meinem Vater befreundet, sie kennen sich von früher. Und warum er noch lebt, nun, er ist ein Vampir, genauso wie Godric Gryffindor, mit dem er übrigens verheiratet ist“, berichtete Alex.

Nun war der etwas pummlige Junge einer Ohnmacht nahe. Die beiden angeblich so verfeindeten Gründer waren verheiratet und noch dazu Vampire? Wie konnte das sein? Er hatte noch nie etwas davon gehört. „Und…und…du hast ihn…einfach…gefragt, ob er…einen Ort kennt…der nicht überwacht…wird“, wollte er ängstlich und mit zitternder Stimme wissen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das Oberhaupt des Slytherinhauses so freundlich war und einfach auf eine Nachfrage von jemandem ohne weiteres antwortete. Für ihn war Salazar ein grausamer Mann, der alle Muggel und Halbblüter hasste und sie töten wollte. Ein Mann zum Fürchten!

„Ja, ich hab ihm einen Brief mit meiner Frage geschickt und Anfang dieser Woche kam seine Antwort. Und, Neville, du brauchst dich vor ihm nicht fürchten. Von den Erzählungen meines Vaters weiß ich, dass Salazar ein netter und eigentlich freundlicher Mann ist. Was in der Öffentlichkeit über ihn gesagt wird, ist nicht wahr, das kannst du mir glauben!“, erwiderte der Schwarzhaarige.

„Auch wenn ich zu gern wüsste, in was für einer Beziehung dein Vater mit Salazar Slytherin steht, muss ich doch darauf hinweisen, dass es mittlerweile ziemlich spät und die Sperrstunde bereits überschritten ist. Also wo ist dieser Ort und wann treffen wir uns, um dort schwarze Magie auszuführen?“, erkundigte sich Severus jetzt wieder äußerlich gefasst. Doch innerlich wuchs seine Neugierde auf Alex Dracien immer weiter. Er hoffte, dass er irgendwann alles erfahren würde, was es über diesen Jungen zu wissen gab.

„Du hilfst mir also?“, vergewisserte sich der Jüngere nochmals, um sicher zu gehen. Nach einem knappen Kopfnicken seitens des Tränkeprofessors, sah er zu den beiden anderen Anwesenden.

„Natürlich, helfe ich dir! Was ist das denn für eine Frage? Wir sind Freunde und die stehen für einander ein. Außerdem geht dieses Problem nicht nur dich, sondern eigentlich alle Schüler Hogwarts an. Aber da wir wissen, dass schwarze Magie einen äußerst schlechten Ruf hat, werden halt wir helfen“, entgegnete Draco entschieden.

„Ich…ich werde auch helfen. Ich möchte gerne…zeigen, dass…dass ich ein wahrer Gryffindor bin. Und wenn selbst du nichts gegen diese Magie hast, dann kann sie gar nicht so böse sein“, stimmte auch der Braunäugige zu.

„Gut, mit euch dreien, Nasaku und mir können wir auf jeden Fall beginnen, Hogwarts zu heilen… Tja, und was den Ort betrifft, es ist eine Kammer, die wohl unter dem Schloss liegt, in einer Art Höhle. Aber zuerst werde ich morgen alleine da runter gehen, denn Salazar hat geschrieben, dass ein Basilisk dort wohnt und ich bezweifle, dass dieser ohne Vorwarnung über so viel Besuch sehr begeistert sein wird. Ich werde mit ihm reden und auf unser Erscheinen vorbereiten“, äußerte der Schwarzhaarige.

„Bis du wahnsinnig, ein Basilisk… Wobei, wenn dich Nasaku begleitet, wirst du wohl keine großen Schwierigkeiten mit dem haben“, überlegte der Malfoy.

„Damit hast du vollkommen recht. Mein Schattenbasilisk wird mich vor jedem anderen seiner Art beschützen, außerdem kann ich Parsel. Mir kann eigentlich nichts passieren“, versicherte der Grünäugige zuversichtlich, was von einem Zischeln seitens Nasaku bestätigt wurde, was so viel wie ‚Na klar, werde ich ihn beschützen!’ bedeuten sollte.

„Nun gut, Alex, ich hoffe, du wirst morgen nicht unbedacht handeln, wenn du in dieser Kammer bist. Sobald du wieder zurückkehrst, kommst du bei mir vorbei, damit ich weiß, dass bei dir alles okay ist“, bestimmte der schwarzäugige Lehrer ernst. Er wollte es zwar nicht offen zugeben, aber er machte sich Sorgen um den Jüngeren. „Wenn das jetzt geklärt ist, dann würde ich sagen, ihr drei macht euch auf zu euren Häusern und geht dann ins Bett, es wird Zeit“, sprach er weiter.

Alex freute es, dass der Ältere allem Anschein nach doch an seinem Wohlbefinden interessiert war. Es zeigte ihm mal wieder, dass der Professor nicht nur kaltherzig war. „Okay, ich bin auch müde. Außerdem will ich morgen dem Basilisken ausgeruht gegenübertreten“, stimmte er zu.

„Du hast recht, Alex, es ist schon spät. Meine Freunde in Slytherin werden sich auch schon Sorgen machen, wo ich bleibe… Aber ich warne dich, sei morgen ja vorsichtig, ich will schließlich nicht meinen Freund verlieren. Und wenn du fertig in der Kammer bist, dann meldest du dich und erzählst mir, was passiert ist. Ich brenne schon jetzt darauf, zu erfahren, wie der Basilisk so ist und wie dieser Raum unter dem Schloss aussieht“, meinte Draco. Er wartete noch, bis der anderem es ihm versprach, danach verabschiedete er sich von allen, auch von dem Gryffindor und verließ die Räume seines Patenonkels.

Neville und der Silberdrache sagten dem Tränkemeister auch noch gute Nacht und gingen dann gemeinsam zu Alex Räume. „Ich…ich würde auch gerne wissen, wie…wie alles morgen ausgegangen ist“, äußerte der etwas pummlige Junge zaghaft.

„Natürlich, ich werde dir Bescheid geben, keine Sorge… Und was Draco und Professor Snape angeht, das wird schon. Ihr müsst euch nur aneinander gewöhnen“, entgegnete der Schwarzhaarige zuversichtlich.

Neville lächelte etwas verunglückt auf die letzten Sätze des anderen, aber straffte dann doch seine Schultern und nickte jetzt etwas selbstbewusster noch mal. „Du hast recht, das wird schon und danke nochmals für deine Unterstützung vorhin. Wir sehen uns dann ja morgen, schlaf gut, Alex“, verabschiedete er sich, drehte sich um und ging zu seinem Gemeinschaftsraum.

Der Größere wünschte ihm auch eine gute Nacht, verschwand dann in sein Zimmer, wo er sich gleich ins Bett legte und nur wenige Minuten später einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Christopher
2008-09-12T05:30:56+00:00 12.09.2008 07:30
Hi!

Super Kapi muss ich echt sagen, freue mich schon aufs nächste und bin schon gespannt wer der nächste Freund von "Harry" wird (eventuell Blaise oder Luna oder jemand total anderes???). Ausserdem freue ich mich schon auf den Ausflug in die Kammer und herauszufinden, wer nun wirklich für die Bannung von Nevill verantwortlich ist (Dumbeldore soll es ja nicht sein, aber steht das wirklich fest??? *fg*)

MfG

Christopher
Von:  Lilith_chan
2008-09-06T08:15:40+00:00 06.09.2008 10:15
Hi,
tolles Kapi,
ich bin echt schon darauf gespannt was passiert wenn ray in die kammer geht. und vor allem auf die gesichter seiner freunde wenn die merken was das genau für eine kammer ist.
schreib schnell weiter.


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