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Gefühle aus Glas - Part One

Atemu x Seth
von

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Schlaflose Nacht

Es dauerte doch etliche Stunden, bis Seth seine Sachen in seine neuen Gemächer gebracht hatte. Nun musste er noch die Sachen in den Gemächern am richtigen Platz unterbringen. Selbst das beanspruchte noch weitere Stunden. Jegliche Hilfe von Atemus Dienern nahm er allerdings nicht an. Er wollte nicht, dass irgendeiner dieser Stümper seine wertvollen Sachen durcheinander brachte.

Solange ihm selbst dieser Fehler unterlief, war es ihm egal, aber war es ein Diener, so war es ihm keineswegs mehr egal. Es gab Gegenstände, die einfach nicht in die Hände eines Dieners gehörten.

Nachdem auch das endlich geschafft war, war die Sonne inzwischen schon fast untergegangen. Das Mittagsritual hatte er verpasst. Es war nicht einmal schlimm. Davon mal ganz abgesehen, mochte er gerade dieses Ritual nicht so besonders. Das Abendritual war ihm am liebsten. Er mochte es, allein durch die dunklen Gänge der Tempel zu streifen, die lediglich von Fackeln erhellt wurden, die er nach und nach löschte, wenn er seinen Kontrollgang machte. Außerdem mochte er die Kühle der Nacht.

Wenn alle Lichter im Tempel erloschen waren, ging Seth gerne noch durch die Tempelanlage. Vor allem der See, in dem die Priester sich reinigten, bevor sie den heiligen Tempel betraten, war Seths Lieblingsort. Selbst in der dunkelsten Nacht hatte er keine Angst in den Tempelanlagen zu wandeln. Sie waren ihm vertraut und sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen, so hatte er den Millenniums-Stab.

Doch in dieser Nacht hielt er sich nicht sehr lange in den Tempelanlagen auf. Seine Gedanken drehten sich nur um Atemu und sein Lächeln. Es war so selten, dass es ihn überraschte. Angenehm überraschte. Sein Lachen war ganz einfach schön. So wie seine violett strahlenden Augen. Wenn sie nicht ihn anstrahlten, dann sahen sie womöglich stolz und kühl auf sein Volk hinab. Oder strahlten sie auch das so warm an? Wahrscheinlich schon, denn Atemu war ein König der für sein Volk regierte und nicht gegen es.

Aber dieses Lächeln von heute morgen, nahm ihn noch jetzt, Stunden danach, gefangen. Es war ... unbeschreiblich. Oder war es das Gefühl, das in ihm aufstieg, als er seinen König so lächeln sah? Aber was war das für ein Gefühl? Es war sprunghaft gekommen und ebenso wieder verschwunden, als der König sein Lächeln wieder verbarg. Es war schwer sich darauf konzentrieren, wie Seth bald feststellte. Dieses Gefühl konnte er nicht mehr fassen. Weder in Worte, noch sonst irgendwie. Es wollte nicht zurückkommen. Nicht einmal, wenn er an dieses so schöne Lächeln dachte. Es war sinnlos. Er ging zurück in den Palast.
 

In seinen neuen Gemächern erwarteten ihn einige Diener. Sie boten ihm sogleich Hilfe beim Auskleiden an. Doch Seth lehnte sie unwirsch ab.

„Ich brauche keine Hilfe!“, sagte er.

„Aber-“, begann einer der Diener.

„Ich sagte doch eben, ich brauche keine Hilfe! Ich kann das auch allein. Ab sofort gilt folgende Regel: Nach Sonnenuntergang hat kein Diener mehr in meinen Gemächern zu sein! Geht jetzt!“, fauchte Seth.

Augenblicklich verschwanden die Diener und Seth war allein. Endlich. Ruhe. Ich bin müde. Ich hoffe, ich kann heute Nacht schlafen. Er streifte seinen Schmuck ab und verschwand in sein Bett.
 

Doch von Schlafen konnte nicht die Rede sein. Ständig wachte er immer wieder auf. Er sah die violett glänzenden Augen und das helle Lächeln seines Herrn vor sich. Er versuchte, sich etwas anderes vorzustellen, als das Lächeln, aber er scheiterte. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu diesem einen Moment zurück. Er schaffte es nicht, die Augen zu schließen.

Er blieb den Rest der Nacht wach. Statt liegen zu bleiben, stand er auf und sah sich unbearbeitete Dokumente an, die gestern liegen geblieben waren. Es war auch eine Notiz seines Königs darunter.

Er sollte so schnell als möglich, nach Nubien reisen und dort die Tochter des nubischen Königs abholen. Aber wozu? Was sollte das bringen? Was sollte sie hier? Seth schien überfragt. Er konnte sich nicht wirklich erklären, was eine nubische Prinzessin in Ägypten sollte. Der einfachste aller Gedanken kam ihm dabei nicht. Stattdessen legte er diese Notiz zur Seite und sah sich die anderen Dokumente an. Er bemerkte nicht einmal, wie es langsam hell wurde. Erst, als einer seiner Diener an die Türen klopfte und darum bat einzutreten.

Seth verneinte und sah dann aus dem vergitterten Fenster. Es wurde heller. Das Morgenritual würde jeden Moment beginnen. Er erhob sich und streifte in aller Eile seinen Schmuck und seine Robe über. Ebenso hastig eilte er aus dem Zimmer.

Der Diener sah ihm fragend nach und schüttelte dann den Kopf.

Verdammt! Ich komme zu spät zum Morgenritual! Das muss nicht sein! Ich habe gestern schon das Mittagsritual ausfallen lassen! Seth hastete zum Tempel.

Am See streifte er seine Sachen in aller Eile noch einmal ab und erlaubte sich einen Sprung ins kühle Nass. Er hoffte inständig, dass die anderen das platschende Wasser nicht gestört hatte. Er schwamm von einem Ende bis zum anderen und kam dann wieder heraus. Er nahm sich eines der vorbereiteten Leinentücher, trocknete sich ab und zog sich rasch wieder an. Dann eilte er zu den anderen.

Und wieder begann die selbe Prozedur wie jeden Morgen. Zumindest war er jetzt wach. Das kalte Wasser war daran nicht gerade unschuldig.
 

Nachdem auch dieses Ritual beendet war, ging Seth zurück in seine Gemächer, um dort weiter die liegen gebliebenen Dokumente zu bearbeiten. Doch so richtig gelingen wollte ihm nicht einmal mehr das. Er stand auf, nahm die Notiz des Königs und ging zu dessen Empfangssaal. Er war immer noch der Meinung, dass Atemu eigentlich noch gar nichts auf dem Thron zu suchen hatte. Er war schließlich immer noch nicht ganz gesund.

Er bat die Wachen sich anzumelden. Kurz darauf betrat er den Empfangssaal. Atemu saß auf seinem goldenen reich verzierten Thron. Kaum, dass er Seth erblickte stand er auf. Seth warf sich hingegen sofort nieder.

„Steh auf!“, sagte Atemu.

Seth erhob sich und sah seinen König an. Es war niemand da. Nicht einmal Apophis.

„Was gibt es?“, fragte Atemu.

„Ich habe eine Frage. Ich habe eine Nachricht von Euch gefunden. Wann soll ich die Prinzessin denn abholen?“, fragte Seth.

Atemu schaute ihn einen Moment fragend an. Dabei fiel ihm auf, wie müde Seth eigentlich aussah.

„Komm her.“, sagte er.

Seth verstand nicht ganz.

„Komm. Komm zu mir.“, sagte Atemu erneut.

Seth bewegte sich zu ihm und blieb vor ihm stehen.

„Wie siehst du denn aus? Was ist passiert?“, fragte Atemu.

Das er besorgt schien, war nicht zu überhören.

„Ich habe nicht geschlafen, das ist alles. Wann-“, sagte Seth, doch Atemu unterbrach ihn.

„Warum?“, fragte er.

„Ich weiß nicht.“, sagte Seth.

In gewisser Weise stimmte es ja, aber andererseits war er sich wohl bewusst, dass es nur das Lächeln seiner Majestät sein konnte, dass ihn stundenlang wach gehalten hatte.

„Die Prinzessin hat noch Zeit. Du wirst jetzt schlafen gehen und die fehlenden Stunden deiner Nacht nachholen.“, sagte Atemu.

„Ja, aber-“, wollte Seth widersprechen, doch Atemu gebot ihm still zu sein.

„Du wirst jetzt schlafen gehen, haben wir uns verstanden?“, wiederholte er.

Seth schwieg. „Ich möchte nicht. Ich werde die Prinzessin holen, danach-“, setzte Seth an, doch wieder unterbrach Atemu ihn.

Doch diesmal wortlos. Er zog Seth hinunter, sodass er unweigerlich in die Knie gehen musste.

„Du wirst jetzt schlafen! Und sei es hier!“, befahl Atemu.

Seth sah ihn verwirrt an. Hier? Wie meint er das?

Atemu schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Ja hier!“, sagte er und deutete dabei unmissverständlich neben sich, oder eher auf seinen Schoß.

Seth war nun vollends verwirrt. Wie bitte? Auf seinem Schoß? Aber das geht doch nicht!

Selbst diesen Blick schien Seine Majestät durchschaut zu haben.

„Komm mit!“, sagte Atemu nun und stand auf.

Seth wurde nur noch verwirrter dadurch.Was jetzt? Kann er sich nicht entscheiden?

Atemu ging zielstrebig auf die Türen zu. Kurz davor drehte er sich um. „Kommst du?“, fragte er.

Seth setzte sich in Bewegung und folgte Atemu aus dem Empfangssaal. Überraschenderweise ging er mit Seth in dessen Gemächer. Hinter sich schloss Seth die Türen und folgte seinem Herrn bis in sein Schlafgemach.

„Leg dich hin und versuche zu schlafen!“, sagte Atemu und stand neben dem Bett.

Seth kam hinzu. Atemu wiederholte den Satz und Seth begann seinen Schmuck abzustreifen und seine Robe auszuziehen. Beinahe widerwillig setzte er sich auf die Bettkante.

„Nun? Leg dich hin! ... Wenn etwas ist, dann lasse ich dich wecken. Du weißt außerdem, wo du mich findest!“, sagte Atemu und wandte sich um zum Gehen.

„Und was soll das jetzt?“, fragte Seth unvermittelt.

Atemu drehte sich ruckartig zu ihm um und kam zurück. „Ich kann dich doch nicht übermüdet in die Wüste schicken! Glaubst du etwa, du kommst dann noch lebend zurück? Niemals! Und Nubaya hat Zeit. Ich habe ihr keine feste Zeit genannt, in der sie abgeholt wird! Du kannst dich also in aller Ruhe ausschlafen!“, sagte Atemu.

„Und wenn ich es nicht kann?“, fragte Seth.

„Was soll das heißen?“, fragte Atemu scharf zurück.

„Dein Lächeln gestern. Es hat mich gefreut, dass du gelächelt hast, aber es hat mich auch stundenlang gefangen genommen. Ich konnte nicht einmal schlafen.“, antwortete Seth.

„Nur wegen meinem Lächeln? Dann vergiss das und schlaf jetzt!“, sagte Atemu.

„Sag mal, was ist mit dir? Du bist so eigenartig.“, sagte Seth ruhig.

„Nichts. Ich muss nur Geschenke für Nubaya aussuchen. Dann muss ich die Gemächer für sie herrichten lassen. Ich habe viel zu tun.“, sagte Atemu.

Seth erhob sich ein Stück. „Und dann findest du die Zeit, mich ins Bett zu bringen? Was fällt dir ein? Wenn du so viel zu tun hast, dann kümmere dich auch darum!“, versetzte er.

Atemu schaute ihn überrascht an. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er.

„Gar nichts. Geh und tu, was du tun musst. Sie wird schließlich deine Königin. Die Mutter deiner Söhne. Also tu, was du für sie zu tun hast.“, sagte Seth und sank auf die Kopfstütze zurück. Etwas zu hastig allerdings. „Au! Ich sollte mir merken, dass die Kopfstütze härter ist, als ein mit Schafwolle gefüllter Sack...“, sagte er verbittert und rieb sich den Hinterkopf.

Atemu musste schmunzeln.

„Findest du das belustigend?“, fragte Seth beleidigt.

„Nein, aber es war niedlich.“, sagte Atemu daraufhin.

„Niedlich... Mir tut das weh...“, meinte Seth, immer noch beleidigt.

„Tut mir Leid. Entschuldige mich bitte, aber du bist offensichtlich der Meinung, dass ich meiner Arbeit nachgehen sollte, als meinem Vergnügen...“, sagte Atemu, erhob sich und verschwand.

Seth schaute ihm fragend nach. Vergnügen? Welches Vergnügen?
 

Diesmal konnte Seth tatsächlich schlafen. Er verschlief sogar das Abendritual. Erst als Isis ihn schlafend in seinen Gemächern fand, wachte er auf. Unsanft, denn sie weckte ihn.

„Hohepriester Seth! Warum ward Ihr nicht beim Abendritual? Und beim Mittagsritual ward Ihr auch nicht!“, fauchte sie ihn an, als er die Augen öffnete.

Augenblicklich schreckte er hoch. „Beim Horus! Entschuldigt mich. Seine Majestät war der Meinung, ich sollte schlafen. Es war sein Befehl.“, sagte Seth verschlafen.

Isis schaute ihn skeptisch musternd an.

„Das werden wir gleich sehen. Zieht Euch an und dann kommt mit.“, sagte sie.

Einen gewissen herrischen Unterton konnte sie allerdings verbergen. Sie ging hinaus, während Seth sich wieder anzog.

Er bemerkte, dass es schon fast dunkel war. Er scheint mich doch besser zu kennen, als ich dachte. Ich habe den Schlaf dringend gebraucht!

Seth folgte Isis zu Atemu in den Empfangssaal. Dort saß Atemu auf seinem Thron und schaute stolz auf sie hinab, als sie sich niederwarfen und den Boden berührten.

„Erhebt Euch!“, sagte Atemu.

Isis und Seth gehorchten und traten nun vor.

„Majestät... Hohepriester Seth ist heute weder zum Mittagsritual noch zum Abendritual erschienen. Eigentlich ist es wichtig, dass er dabei ist.“, sagte Isis.

„Ich weiß, aber ich muss ihn noch heute nach Nubien schicken. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, sonst hätte ich ihn schon früher zu Prinzessin Nubaya geschickt, also musste er diese Nacht nachholen. Das ist richtig, dass er nicht bei den Ritualen dabei war. Es war mein ausdrücklicher Wunsch.“, erklärte Atemu.

Seth sah zur Seite. Ausdrücklich ist gut. Er war mehr als ausdrücklich...

„Hohepriester? Seht mich an.“, sagte Atemu.

Seth gehorchte.

„Nun gut. Ihr seht etwas besser aus, als noch heute morgen. Dann kann ich Euch sofort nach Nubien schicken.“, sagte Atemu.

„Natürlich.“, sagte Seth und verbeugte sich kurz.

„Isis. Geht jetzt bitte. Ich muss mit Hohepriester Seth allein reden.“, sagte Seine Majestät.

„Wie Ihr wünscht.“, sagte Isis und verschwand.

„Schön, dass du auf mich gehört hast. Komm her.“, sagte Atemu.

Seine Stimme klang nun wesentlich ruhiger und tatsächlich liebevoll.

„Blieb mir denn etwas anderes übrig? Ich darf mich deinen Befehlen nicht widersetzen. Was ist nun mit der Prinzessin?“, sagte Seth.

„Die Prinzessin! Denkst du denn an nichts anderes mehr? Was soll das?“, fragte Atemu.

„Ich will doch nur, dass du einen Nachkommen hast. Das du glücklich wirst... Ich höre mich an, als wäre ich deine Mutter...“, sagte Seth.

„Das tust du allerdings. Ich weiß selbst, was meine Bestimmung ist. Ich weiß auch, dass sie mir von Anfang an bestimmt war. Ich kann es nicht einmal ändern. Egal ob wir uns lieben werden oder nicht, ich kann nichts daran ändern.“, sagte Atemu.

„Warum solltest du es ändern wollen? Sie ist doch wichtig! Wer soll dein Amt übernehmen, wenn dir etwas passiert?“, fragte Seth.

„Ich weiß. Und wer sagt denn, dass ich es ändere? Es war doch nur eine Überlegung. Nun geh und hol sie. Sie wird dich wohl im Palast ihres Vaters erwarten.“, sagte Atemu.

„Ja. Ich versuche, so schnell wie möglich wieder hier zu sein.“, sagte Seth und ging schon rückwärts.

„Tu das. Pass auf, dass ihr nichts geschieht.“, mahnte Atemu.

„Natürlich.“, sagte Seth und ging.
 


 


 

^^ büdde lieb sein ^^ ich hoffe ihr könnt nubaya leiden, wenn ich das schon nicht kann ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ran34
2011-05-05T18:43:00+00:00 05.05.2011 20:43
Ähm... also ganz ehrlich:
Ich mag die jetzt schon nicht!
Sie ist in Ordnung, solange sie ein Mittel zum Zweck ist, also damit Seth und Atemu endlich mal kapieren, dass die sich lieben! >.<

lg~
Von:  Yami-Bastat
2008-03-30T18:34:07+00:00 30.03.2008 20:34
Tja, Atemu achtet schon darauf, dass es seinen Untergebenen gut geht. Besonders Seth*grins*. Das war aber auch schon total süß, vorallem die Zene im Trohnsaal.^^ Und der gute Hohepriester erscheint mir irgendwie einfersüchtig auf das Prinzesschen. Du kannst Nubya also nicht ab? Oje, dass kann ja dann noch heiter werden.

L.G. deine Yami-Bastat
Von:  Veilchen
2008-03-28T21:57:41+00:00 28.03.2008 22:57
ich bin schon mal gespannt auf sie, tolles kapitel übrigens, ich finde es echt süß wie atemu sich um Seths Schlafstörungen kümmert
mach weiter so
mfg
Tonia


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