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You find a light in me

Miyavi x Kai; Aoi x Kai, Saga x Ruki
von

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huchuu es geht weiter :D

eigentlich hätte es schon vor ein paar tagen weitergehen können, aber ich dachte mir, ich heb das kapitel für sonntag auf, weil Demona heute geburtstag hat^^

also, alles gute zum volljährig werden und dieses kapitel ist nur dir gewidmet - auch wenn es leider keinen smut gibt (aber dafür ne prügellei!) *umknuddl*
 

Kapitel 18
 

Miyavi saß in seinem Hotelzimmer auf dem Bett und dachte nach. Er hatte versucht zu schlafen, aber dafür war er innerlich viel zu aufgekratzt. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Kai und wie er ihn vorhin mehr oder weniger rausgeschmissen hatte. Miyavi war klar, dass das nicht besonders freundlich von ihm gewesen war, aber er hatte einfach nicht mehr mit anhören können, wie Kai wegen Aoi so rumheulte, wo er doch ihm, Miyavi, noch vor kurzem versichert hatte, in ihn verliebt zu sein. Sollte er dann nicht eher froh sein, dass endlich Schluss mit Aoi war und er sich zu Miyavi bekennen konnte?!
 

Miyavi hatte so lange auf dieses Tag gewartet, doch jetzt, wo er da war, lief so gar nichts nach seinem Plan. Er war einfach verletzt gewesen, sah es doch so aus, als würde Kai doch noch an Aoi hängen und woher sollte Miyavi denn wissen, für wen nun Kais Herz schlug? Er wollte nichts Schlechtes von Kai denken, aber in den letzten Wochen hatte der sich nicht immer ganz korrekt verhalten, weswegen er jetzt gar nicht mehr wusste, was er noch glauben sollte. Vielleicht war ihm jetzt, wo er Aoi verloren hatte, bewusst geworden, dass er ihn doch noch liebte und nicht Miyavi?
 

Nein, eigentlich konnte sich Miyavi das nicht vorstellen. Mittlerweile war er auch ziemlich sicher, dass Kai einfach nur unglaublich darüber geschockt gewesen war, dass Aoi auf diese Art und Weise von ihnen erfahren hatte – und das ausgerechnet an ihrem Jahrestag. Es hatte schon etwas ziemlich ironisches, sich heute zu trennen. Kai war wahrscheinlich nur fertig gewesen, dass seine Beziehung nun endgültig vorbei war, denn auch wenn er sich in Gedanken schon damit abgefunden hatte, war die Realität doch ganz anders und schlug heftiger zu. Davon abgesehen waren sie relativ lange zusammen gewesen und waren immer noch in der gleichen Band, was so oder so zu Problemen führen würde. Nein, es war wirklich kein Wunder, dass Kai fertig mit den Nerven gewesen war. Aber was hatte Miyavi getan? Ihn rausgeschmissen. Wie sensibel von ihm.
 

Er war ein Idiot! Er hatte so lange auf Kai gewartet und Aoi ertragen und jetzt machte er so etwas. Außerdem stieg jetzt die Angst in Miyavi hoch, dass Kai zu Aoi rennen und sich wieder mit ihm vertragen könnte. Er musste ihn also finden! Als erstes nahm er logischerweise sein Handy und wählte Kais Nummer. Es tutete unzählige Male und aus lauter Gewohnheit schnappte er mit seinen Zähnen nach seiner Unterlippe, um an seinem Piercing rumzuspielen, aber das war ja nicht mehr da! Oh Gott! Er hatte wirklich seine Piercings rausgenommen! Okay, mit dem Gedanken hatte er schon seit längerem gespielt, aber jetzt waren sie wirklich weg und er fühlte sich ein bisschen nackt. Sollte er sie vielleicht wieder rein machen? Noch war Zeit dafür und bevor er morgen von seinem Management einen Anschiss bekam…
 

Vergessen war dies Vorhaben, als sich lediglich Kais Mailbox meldete. Oh, wie Miyavi Anrufbeantworter hasste! Aggressiv drückte er auf seinem iPhone rum, das dabei verdächtig knackte, und warf es auf sein Bett. Er überlegte kurz und sprang auf, zog sich etwas über und verließ sein Hotelzimmer. Dann würde er Kai eben suchen. Das Hotel war zwar groß, aber irgendwie würde er ihn schon finden! Vielleicht wussten die Menschen an der Rezeption ja mehr.
 

Erst mal lief er einfach so die Gänge des Hotels ab, um zu checken, ob Kai sich nicht einfach in eine dunkle Ecke verkrochen hatte oder auf eine der gepolsterten Bänke, die unter den großen Fenstern am Ende eines jeden Flurkorridors standen.

Kai fand er nirgendwo. Als er den 4. Stock betrat, traf er jedoch auf jemand ganz anderes, jemand, dem er jetzt lieber nicht begegnen sollte, aber leider konnte er sich nicht mehr unsichtbar machen, denn Aoi hatte ihn bereits gesehen und ging jetzt mit zusammen gekniffenen Augen und geballter Faust auf Miyavi zu.
 

Miyavi wich instinktiv zurück, konnte sich aber nicht vorstellen, dass Aoi auf so primitives Verhalten zurückgreifen und sich mit ihm prügeln würde.

„Ähm Aoi? Wollen wir nicht drüber reden?“, fragte er vorsichtig, als Aoi immer näher kam und hob abwehrend die Hände. Er war sich sicher, dass er den kleineren Gitarristen locker wegstecken würde, aber er hatte keine Lust sich zu prügeln. Das war was für besoffene Rowdies. Nun, besoffen schien Aoi durchaus zu sein, denn seine Fahne traf Miyavi wesentlich schneller als seine Faust.
 

Miyavi stolperte nach hinten und knallte gegen eine Wand. Aoi hatte ihm einen astreinen Kinnhaken verpasst und rieb sich jetzt die Faust. Miyavi brauchte auch erst mal einige Momente, um wieder richtig zu sich zu kommen. Der Schmerz war überwältigend gewesen. So viel Kraft hatte er Aoi gar nicht zugetraut. Probeweise bewegte er seinen Kiefer hin und her und stellte erleichtert fest, dass da alles noch in Ordnung zu sein schien.
 

„Hast du sie noch alle?“, fauchte er Aoi anschließend an, welcher vor ihm stand und ihn abschätzig musterte. In seinem glasigen Blick erkannte Miyavi gerade wirklich den blanken Hass und er fragte sich, was jetzt noch kommen würde. Am besten machte er sich schnell aus dem Staub.

„Ob ich sie noch alle habe? Wer vögelt denn hinter meinem Rücken mit meinem Freund rum, hä Miyavi? Wer denn?“

„Aoi, lass uns doch-“

„-drüber sprechen? Wieso denn? Das ändert auch nichts daran, dass du ein hinterhältiger Wichser bist oder wie würdest du es nennen, wenn dir jemand, den du gut kennst, die Person ausspannt, die du liebst?“
 

Miyavi biss sich auf die Lippe. Natürlich hatte Aoi Recht. Irgendwo zumindest. Dann aber auch wieder nicht.

„Ich hab dir Kai nicht ausgespannt. Er ist von alleine zu mir gekommen, weil du dich nicht mehr um ihn gekümmert hast. Aber jetzt, wo ich auf der Matte stehe, machst du plötzlich so einen Aufstand, als gehöre Kai dir alleine“, rechtfertigte sich Miyavi und klang dabei auch immer zickiger. Von jemandem wie Aoi würde er sich so etwas einfach nicht vorwerfen lassen. Die Beziehung war sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen.

„Kai hat sich jetzt aber für mich entschieden“, fügte er noch hinzu, obwohl er sich dessen nicht mal sicher war, aber er hatte nicht wenig Lust, Aoi jetzt nochmal richtig eins reinzuwürgen, nachdem der ihn so heftig geschlagen hatte.
 

Aoi öffnete den Mund, schnappte nach Luft, sagte aber nichts, sondern sprang im nächsten Moment auf Miyavi und riss ihn nach unten, wobei Miyavi erneut schmerzhaft mit dem Kopf gegen die Wand dotzte. Kurz war er wie gelähmt von dem Schmerz, dann rappelte er sich auf und warf Aoi von sich runter, der sich aber sofort erneut auf ihn stürzte. Seine Vorsätze, besser als Aoi zu sein und nicht gewalttätig zu werden, warf Miyavi über Bord und schlug zurück, als er Aois Faust in seinem Magen spürte.
 

*
 

Saga war total schlecht gelaunt. Der Tag und der Abend waren so gut gelaufen, aber dann kam einfach Kai daher und vermasselte ihm die Nacht! Dabei hatte er doch so viele Pläne mit Ruki gehabt und wäre seiner Liebe vielleicht endlich mal näher gekommen. Aber nein, kaum klopfte der Leader an die Tür, war alle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet und Saga wurde auf’s Sofa verbannt, das nebenbei bemerkt auch noch zu kurz für ihn war, weswegen er jetzt seltsam zusammen gekrümmt darauf lag und sich schon mal darauf einstellte, das nächste Bandmitglied mit Bandscheibenvorfall zu werden.
 

Konnte Kai nicht einfach wieder zu Miyavi abzischen? Oder seinetwegen auch zu Aoi. War ihm egal, mit wem Kai was trieb, solange er wenigstens Ruki für sich hatte. Er hatte auch überhaupt kein Mitleid mit dem Drummer, der am anderen Ende des Raumes leise vor sich hinschniefte. Der hatte wenigstens ein Bett! Ein Bett mit Ruki drin! Das war doch alles nicht fair! Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite und kniff die Augen zusammen. Wenn er doch wenigstens einschlafen und diese negativen Gedanken abstellen könnte! Dazu kam, dass irgendwelche betrunkenen Deppen auf dem Flur, fast unmittelbar vor dem Hotelzimmer Radau machten. Er war so geladen, dass er am liebsten rausgegangen wäre, um den Kerlen eine reinzudrücken. Schließlich wummerte es ziemlich gegen die Wand neben der Tür und Saga hatte das Gefühl, als wäre der Raum kurz erzittert.
 

„Was ist denn das jetzt schon wieder für ein Lärm? Kann man hier nicht mal in Ruhe schlafen?“, kam es ziemlich erbost vom Bett und Saga musste grinsen. Ruki aufgebracht war schon irgendwie niedlich.

Das Licht ging an und der kleine Sänger stand auf, stapfte wütend zur Tür, riss diese auf und wurde gleich laut.

„Was soll denn der Scheiß hier? Es ist mitten in der Na---Aoi? Das glaub ich ja jetzt nicht!“
 

Als Aois Name fiel, saß Kai mit einem Mal kerzengerade im Bett. Er stand auf und lief ebenfalls zur Tür, um einen Blick auf den Gang zu werfen, in dem Ruki bereits verschwunden war und lauthals rumzeterte. Das wollte sich Saga aber nicht entgehen lassen! Er sprang auf und stand nach wenigen Schritten neben einem blassen Kai, der sich am Türrahmen festhielt. Das Bild, das sich Saga auf dem Gang bot, war aber auch zu grotesk: Aoi und ausgerechnet Miyavi lagen ineinander verkeilt auf dem Boden und versuchten aufeinander einzuschlagen, was Ruki wiederum versuchte zu unterbinden.
 

„Hört auf ihr Deppen. Ihr weckt das ganze Hotel auf und wir fliegen noch raus!“, stauchte Ruki die beiden Gitarristen zusammen, die ihn aber komplett ignorierten und als Ruki irgendwann einen Schubs abbekam und auf dem Hintern landete, war es ihm scheinbar zu viel. Fauchend verschwand er wieder im Hotelzimmer, wo er bei der Rezeption anrief und den Sicherheitsdienst in den 4. Stock bestellte. Da Kai neben ihm so aussah, als würde er jeden Moment umkippen, beschloss Saga, dass er einschreiten würde. Er warf sich einfach auf das Knäuel am Boden, bekam dabei auch ein paar Schläge ab, was zwar weh tat, aber so schlimm nicht war und schaffte es schließlich doch, die beiden Streithähne auseinander zu bringen. Aoi allerdings war gar nicht zu beruhigen und wollte sich gleich wieder auf Miyavi stürzen, weswegen Saga ihn kurzerhand packte und seine Arme auf dem Rücken verdrehte.
 

„Lass mich los, sonst hau ich dir auch eine rein!“, brüllte Aoi und wurde dabei so laut, dass sich eine weitere Tür auf dem Gang öffnete und eine ältere Frau mit Lockenwicklern ängstlich zu ihnen herüber spähte.

„Der Sicherheitsdienst ist schon informiert!“, erklärte Saga schnell. Die Frau nickte und schloss die Tür wieder. Miyavi war zwischenzeitlich aufgestanden und stand nun vor Kai, redete auf ihn ein, dass es ihm leid täte und er das alles nicht gewollt hatte und so weiter und sofort.

„Ihr seid beide so doof!“, erwiderte Kai, der sich wieder gefangen hatte, kühl, drehte sich um und verschwand im Hotelzimmer. Miyavi wollte ihm folgen, doch ein zischendes „Du gehst da jetzt nicht rein!“, seitens Ruki hinderte ihn daran.

„Ich wollte das echt nicht. Aoi ist einfach auf mich losgegangen!“, rechtfertigte er sich und prompt brüllte Aoi ihm ein „du hast es auch verdient, dass ich dir den Arsch aufreiße!“ entgegen.
 

Glücklicherweise kamen in diesem Moment zwei Sicherheitsbeamte um die Ecke und fragten, was vorgefallen war.

„Die beiden haben sich geprügelt“, erklärte Ruki und deutete auf Miyavi und Aoi, der noch immer versuchte sich von Saga zu befreien. Lange konnte er ihn auch nicht mehr halten, aber zum Glück übernahmen die beiden Sicherheitsbeamten ihn.

„Wenn Sie sich nicht beruhigen und benehmen müssen wir leider die Polizei rufen und die kümmert sich dann um Sie.“

Aoi brummte irgendetwas, was sich wirklich mehr nach Tier und weniger nach Mensch anhörte, hörte aber schließlich auf rumzuzappeln, als die Beamten ihn probeweise los ließen.

„Sollte so etwas noch einmal vorkommen, müssen wir Sie leider des Hotels verweisen. Solch Benehmen können wir in unserem Haus nicht dulden“, mahnte einer der Beamten. „Am besten Sie gehen jetzt alle wieder auf Ihre Zimmer!“

Ruki nickte und schnappte sich Aoi. „Komm, ich bring dich zu Uruha. Soll der auf dich aufpassen! Saga, kümmerst du dich um Miyavi?“

„Ich kann auch selber gehen“, meinte dieser daraufhin und klang leicht beleidigt. Er warf einen letzten sehnsüchtigen Blick ins Hotelzimmer, seufzte und trottete zum Treppenhaus, während Ruki Aoi in die entgegengesetzte Richtung führte.
 

„Alles klar bei dir?“, fragte Saga vorsichtig, als er Rukis Zimmer betrat und Kai deprimiert auf dem Bett sitzen sah.

„Ja, schon. Ich kann nur nicht glauben, was ich mir da eingehandelt habe. Die beiden haben sich geprügelt. Das ist so bescheuert. Aber ich bin ja selbst dran schuld!“

„Aoi schien ziemlich betrunken“, versuchte Saga die Situation etwas zu mildern, doch Kai winkte ab.

„Aoi würde Miyavi auch nüchtern eine reinhauen. Seit das mit Miyavi und mir angefangen hat, hasst er ihn regelrecht. Dabei gehören zu so was ja immer noch zwei.“

„Das renkt sich schon wieder alles ein!“

„Ich hoffe, du hast Recht!“, seufzte Kai und atmete tief durch. „Hör mal, tut mir leid, wenn ich da in etwas zwischen dir und Ruki reingeplatzt bin. Das war nicht meine Absicht. Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt hier bist.“

„Schon gut. Als würde was zwischen dem Homophoben und mir laufen!“ Saga lachte trocken auf, fand seine Situation aber eigentlich weniger lustig.
 

Kai setzte zu einer Antwort an, als die Tür aufging und Ruki reinkam.

„So, Uruha kümmert sich um Aoi und wir können jetzt hoffentlich alle endlich schlafen!“

Er schmiss den dunklen Kapuzenpulli, den er angehabt hatte, auf den Boden und krabbelte zurück auf seine Seite des Bettes, stupste dabei Kai an, dass er hinmachen sollte, bevor die Nacht zu Ende war. Saga hatte noch nicht mal das Sofa erreicht, als Ruki schon freundlicherweise das Licht löschte.

Verdammter Giftzwerg!, dachte sich Saga, als er sich hinlegte. Wieso, wieso nur hatte er sich ausgerechnet in ihn verlieben müssen?
 

*
 

Saga erwachte, als er etwas Schweres auf seiner Brust spürte. Blinzelnd öffnete er die Augen, erschrak sich und schloss sie gleich wieder. Oh Gott! Dann war das doch kein Traum gewesen, als Kai ihn in der Nacht aufgeweckt hatte, um mit ihm das Bett gegen das Sofa einzutauschen. Jetzt lag er hier und Ruki…lag auf ihm!!! Sein Kopf zumindest. Auf seiner Brust!!! Das war so… toll! Vorsichtig öffnete er wieder die Augen und tatsächlich! Rukis rechte Gesichtshälfte war gegen seine Brust geschmiegt. Besonders viel konnte er wegen den Haaren nicht sehen, aber das war auch egal. Es reichte ihm, dass Ruki überhaupt auf ihm lag! UND einen Arm um ihn geschlungen hatte!!! Selig grinste er die Zimmerdecke an und wollte schon seine Arme um den schmächtigen Körper schließen, verwarf diese Idee aber wieder, da er Ruki nicht aufwecken wollte.
 

Stattdessen ratterte es in seinem Kopf. Wie war es dazu gekommen? Hatte er Ruki im Schlaf auf sich gezogen oder war es doch Ruki gewesen, der sich an ihn gekuschelt hatte? Er schien ja ganz bequem auf ihm zu liegen und wenn Saga sich so umsah, stellte er fest, dass sie eindeutig auf seiner Seite des Bettes lagen. Also hatte sich Ruki an ihn rangemacht! Ha! Vielleicht mochte er ihn ja doch – zumindest unterbewusst. Das reichte erst mal. Alles andere würde sich schon noch ergeben, da war sich Saga sicher.
 

Ruki bewegte sich auf ihm und brummte irgendwas, kuschelte sich zunächst wieder an Saga, ehe er plötzlich kerzengerade im Bett saß.

„Was ist denn hier los?“

„Das gleiche könnte ich dich fragen. Hattest du Sehnsucht nach mir, du kleiner Schmusebär?“, grinste Saga. Er konnte es eben doch nicht lassen und musste Ruki jetzt damit aufziehen. Dass er dafür wahrscheinlich einen auf den Deckel bekam, war ihm egal.

„Gar nichts wollte ich! Lass gefälligst deine Finger bei dir!“

„Ich? Ich hab gar nichts gemacht. Du bist von alleine zu mir auf die Seite rübergekommen!“

„Schwätz doch nicht! Das hast du doch alles eingefädelt. In erster Linie sollte ja auch Kai hier schlafen. Wo ist der eigentlich?“
 

Saga setzte sich auf und sah sich um. Das Sofa war verlassen, aber er hatte nicht mitbekommen, wann Kai aufgestanden und gegangen war.

„Ich weiß nicht, wo er ist. Ist doch auch egal. Magst du nicht noch ein bisschen kuscheln?“

„Nein!“

„Na gut. Dann mach ich mich mal fertig. Wenn du möchtest, können wir ja noch zusammen frühstücken, ehe ich zum Flughafen muss“, schlug Saga dennoch vor, während er aufstand und seine Klamotten aufsammelte, die er am Vorabend achtlos auf den Boden geworfen hatte.

„Meinetwegen. Ich lass uns was kommen. Aber für meine Gastfreundschaft bist du mir echt was schuldig!“, sagte Ruki daraufhin und griff zum Telefon, um den Zimmerservice anzurufen. Saga hatte eigentlich angenommen, dass sie im Restaurant des Hotels frühstücken würden, wie normale Menschen, aber Ruki brauchte mal wieder seine Extrawurst und ließ sich lieber hier oben auf dem Zimmer bedienen.
 

Er hatte auch überhaupt kein Problem damit, dass er Ruki nun etwas schuldig war. Im Gegenteil, er ging im Kopf schon mehrere Varianten durch, mit denen er sich bei ihm revanchieren könnte – wenn Ruki ihn denn nur ließe. Mittlerweile war er zuversichtlich, dass das vielleicht doch irgendwann passieren könnte. Auch Ruki hatte seine weichen Seiten und wie er eben selbst feststellen hatte können, kuschelte er ja doch ganz gerne und vom Kuscheln war es kein so großer Schritt mehr zu gewissen anderen Dingen. Saga musste nur aufpassen, dass er dran blieb und sich nach der Tour gleich wieder mit Ruki traf!
 


 

*
 

Auch Miyavi lag an diesem Morgen noch im Bett und wollte eigentlich gar nicht aufstehen. Ihm tat sowieso alles weh. Wären sie nicht auf Tour, hätte er sich krank gemeldet, aber das konnte er jetzt schlecht bringen, denn dann würden sie die nächsten Konzerte absagen müssen, aber das würde Miyavi nie über sich bringen. Für seine Fans konnte er ein paar kleine Wehwehchen locker wegstecken, außerdem sollte Aoi bloß nicht denken, dass ihm die paar Schläge etwas ausmachten.
 

Miyavi hatte ziemliche Angst, dass er sich mit der kleinen Prügelei nun jegliche Chancen bei Kai verbaut hatte. Der Drummer hatte gestern ja nicht mal mehr mit ihm sprechen wollen, dabei wollte Miyavi sich doch aufrichtig für sein Verhalten entschuldigen. Wäre er nicht so dumm gewesen, wäre er heute vielleicht neben Kai aufgewacht, aber nein, sein Bett war leer und er fühlte sich einsam. Wahrscheinlich würde er Kai nie für sich alleine haben, obwohl er sich doch nichts sehnlicher wünschte. Momentan traute er sich nicht mal ihn anzurufen, geschweige denn bei ihm aufzutauchen, um mit ihm zu sprechen.
 

Schließlich klopfte es leise an seiner Tür. Wahrscheinlich war es wieder Saitoh-san, der schon von der Schlägerei mit Aoi wusste und ihm wieder Standpauken über sein kindisches Benehmen halten wollte. Was letzte Nacht passiert war, war ja auch wirklich unmöglich gewesen. Miyavi konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er sich das letzte Mal geprügelt hatte. Das musste in der Grundschule gewesen sein. Er hatte es auch gar nicht so weit kommen lassen wollen, aber Aoi hatte ihm praktisch keine andere Wahl gelassen. Glücklicherweise sah er nicht wirklich entstellt aus. Sein Kiefer tat ihm nach wie vor weh, vor allem beim Essen, aber außer einer kleinen Wunde an seiner Lippe hatte er keine sichtbaren Schäden davon getragen. Zumindest nicht im Gesicht und das war das wichtigste. Die blauen Flecken auf seinem Bauch und seiner Brust waren nicht so schlimm. Die würden auch wieder weg gehen.
 

Er stand auf und schlurfte zur Tür, machte sich schon auf ein kleines Donnerwetter gefasst – nicht zuletzt auch wegen seinen Piercings, die nun endgültig draußen waren – war aber überrascht, als stattdessen Kai vor ihm stand und ihn unsicher anschaute.

„Hi Mi. Bist du sauer auf mich?“, fragte er verlegen und sah Miyavi aus seinen großen Augen an. Selbst wenn er sauer gewesen wäre, spätestens nach diesem Blick hätte sich das wieder gelegt.

„Nein. Wie kommst du darauf? Ich hatte eigentlich angenommen, dass du sauer auf mich bist“, erwiderte er ein wenig verwundert und trat zur Seite, um Kai in sein Zimmer zu lassen. Sie setzten sich auf sein Bett und schwiegen kurz, ehe Kai das Wort wieder ergriff.
 

„Gestern ist so viel passiert“, fing er an und fuhr sich durch die Haare. „Ich wollte das alles nicht, aber naja, jetzt kann ich’s auch nicht rückgängig machen.“

„Schon okay, Kai. Mittlerweile ist mir auch klar, dass du gestern einfach durch den Wind warst. Ich hätte dich nicht rausschmeißen sollen, tut mir leid.“

„Das muss es nicht. Im Prinzip hast du ja Recht gehabt“, versicherte Kai und lächelte ihn an. Miyavi musste automatisch zurücklächeln und nahm Kai anschließend kurz in den Arm.

„Jedenfalls wollte ich dir nochmal sagen, dass zwischen Aoi und mir endgültig Schluss ist. Das Ganze ist zwar komisch für mich und meine Gefühle fahren auch gerade Achterbahn, aber an der Sache mit Aoi gibt’s nichts zu rütteln. Das ist aus“, erklärte Kai und Miyavi war wirklich froh über seine Worte. Nach wie vor hatte er Angst gehabt, dass Kai vielleicht doch zu Aoi zurückkehren würde. Dass er es nicht tat, hieß aber nicht, dass er jetzt automatisch mit ihm zusammen war.
 

„Und was ist mit uns?“, wollte er deswegen wissen und suchte Kais Blick, welchen dieser jedoch senkte.

„Es war nicht gelogen, als ich dir gesagt habe, dass ich in dich verliebt bin“, sagte er und seufzte, „aber ich glaube nicht, dass es gut für mich wäre, jetzt schon in die nächste Beziehung zu schlittern. Ich brauche jetzt auch mal ein bisschen Freiheit. Ich will dich schon weiter sehen, aber ist es für dich okay, wenn wir es langsam angehen lassen?“

Miyavi nickte ganz automatisch, obwohl er innerlich schon ein bisschen enttäuscht war. Natürlich verstand er Kai und es war sicher besser, Kai seine Zeit zu geben, wenn er wollte, dass sie später mal eine funktionierende Beziehung führten, aber gleichzeitig gefiel es ihm nicht, dass er jetzt weiter auf Kai warten musste. Endlich war er ihm so nah und durfte ihn dennoch nicht sein Eigen nennen.
 

„Danke!“

Kai lächelte ihn so lieb an, dass er gar nicht anders konnte, als zurückzulächeln. Der Drummer schloss ihn in die Arme und Miyavi drückte sich ganz fest an ihn, genoss die Nähe und die Wärme, die Kais Körper ausstrahlte.

„Darf ich dich trotzdem küssen? Ich würde so gerne…“, murmelte er ein wenig schüchtern, denn er war sich nicht sicher, ob das jetzt noch erlaubt war. Zu seiner Freude nickte Kai und kurz darauf trafen sich schon ihre Lippen zu einem langsamen, zärtlichen Kuss, der mal wieder alles in Miyavi durcheinander brachte.
 

tbc.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Armaterasu
2009-05-11T21:16:01+00:00 11.05.2009 23:16
ruki ist echt so geil *lach* kuschelt mit saga ^^ einfach nur süß und dann lässt er wieder die zicke raushängen *lach*
zu aoi kann ich nicht viel sagen, außer das er sich das ja am ende selbst eingebrockt hat... er war ja irgendwo dran schuld, dass die beziehung zum scheitern verurteilt war und naja... das mit miyavi war nur zufall... kai hat sich nach nähe gesehnt und die bei miyavi gefunden, wo es sich eben nihct um sex drehte... deswegen xD
ich bin gespannt wie es weiter geht ^^

LG
amy
Von:  Yoshiki_Deyama
2009-05-10T19:57:42+00:00 10.05.2009 21:57
Mir tut Aoi leid! Jetzt hat er anscheinend alles verloren! Das er Miyavi verprügelt hat, kann ich ihm auch nachvollziehen. Ich glaube ein jeder an seiner Stelle hätte ihm eine verpasst!
Aber irgendwie kann ich nicht glauben, dass es jetzt schon das Aus für Aoi und Kai ist. Ich glaube da kommt noch was auf uns zu!

Wunderschönes Kapitel! Freu mich auf das nächste! ^________^

Von:  Demona
2009-05-10T19:42:05+00:00 10.05.2009 21:42
armer Ruki... erst nichtmal richtig schlafen, weil sich irgendwelche Idioten auf dem Flur prügeln müssen ("Nun, besoffen schien Aoi durchaus zu sein, denn seine Fahne traf Miyavi wesentlich schneller als seine Faust." gefiel mir besonders gut ^^), und dann noch nichtmal neben dem Mann aufwachen, neben dem man eingeschlafen ist...
Obwohl man Aois Reaktion ja irgenwie wirklich nachvollziehen kann. Ein wenig ^^
Von:  -shiyuu
2009-05-10T15:17:30+00:00 10.05.2009 17:17
moah die prügelei XD hats spass gemacht die zu schreiben? lol
aoi besoffen, so ein rowdie XDD haha es hat mir gefallen XD
v.a. dass kai mit saga getauscht hat und der so ein wenig mit ruki kuscheln durfte 8D
und dass bei kai und miyavi zumindest schon mal annähernd wieder alles in ordnung ist, ist auch toll =)
ich bin gespannt wies weiter geht <3
Von:  Snaked_Lows
2009-05-10T15:14:56+00:00 10.05.2009 17:14
süüüüüüüüüüüüüüüüß!!
aber irgendwie tut mir aoi richtig leid ;________________;
aber ruki ist geil XDDDDDDDD
schreib bitte schnell weiter!!
Von:  cookie-monster-kyo
2009-05-10T11:39:50+00:00 10.05.2009 13:39
jaja... aoi sollte den alk weglassen XD
fand ich aber ne gute idee das die sich geprügelt haben^^
und die sache mit ruki und saga wo die aufgewacht sind.. genial XDDD
freu mich aufs nächste kapi^^


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