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My Ryu, my Shu - Texte zweier Brüder

von

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To in the night – Shooting

Bild 11, Innenbild
 

Zum vorvorletzten Mal an einem mehr als anstrengenden Shootingtag bekam Ryuichi den Befehl die Kleidung zu wechseln. Ungern trottete er in die geräumige Umkleidekabine, um die zuvor getragene Mütze abzulegen und sich in ein neues Outfit zu werfen. Doch von diesem Unmut merkte man ihm nichts mehr an, als der Entertainer erneut das Studio betrat. Diesmal trug er eine weiße Hose, ein Rüschenhemd, ein Halsband in der gleichen Farbe und zierliche Engelsflügel auf dem Rücken. Die Haare „fielen“ offen über seinen Kopf, zeigten sich lediglich etwas verwurschtelt.
 

Ehrfürchtig begab er sich diesmal vor einen gerade erblühten Rosenstrauch und ließ sich dort nieder. Beide Arme hatte Ryuichi dabei von sich gestreckt. Sein rechter Flügel wurde so bestrahlt, dass die Rosen scheinbar durchschimmerten. Der linke Flügel dagegen so hergerichtet, dass einzelne Federn absichtlich abstanden. Außerdem hatte sich der Blauäugige leicht zur Seite gedreht. Dadurch schienen Ryuichis Augen ein weiteres Mal aus dem Bild zu wandern. In seinen großen zitternden Seelenspiegeln spiegelten sich Sehnsucht und Trauer zugleich wieder, versehen mit einem leichten Schatten, der jegliche Freude aus dem jungen Gesicht vertrieb. Seine Lippen zitterten ebenfalls leicht und vermittelten so den Eindruck dass er jeden Moment zusammen brechen würde. Ein paar einzelne Federn flogen spielerisch um den schmächtigen Körper herum und lösten den Blitzer des Fotoapparates aus.
 

Bild 12, Außenbild
 

Nachdem auch dieses Foto im Kasten war, hieß es für Ryuichi doch noch mal Sachen wechseln. Insgeheim fürchtete er sich etwas vor dem Foto was nach diesem folgen würde, denn es war wie der Song für ihn selbst sehr persönlich. Doch bisher konnte er Arbeit und persönliche Dinge immer trennen! Hose, Hemd und Halsband blieben, wechselten jeweils lediglich zu der Nichtfarbe schwarz. Die Flügel aber waren immer noch weiß geblieben, Ryuichis einzige Bedingung für dieses Foto. Dafür waren nun beide Hälften mit abstehenden Federn gesegnet. An seinen Haaren wurde nicht ein einziges Detail geändert.
 

Ehrfürchtig begab er sich zum zweiten Mal vor den gerade erblühten Rosenstrauch von eben und ließ sich dort nieder. Beide Arme hatte Ryuichi auch diesmal von sich gestreckt. Sein rechter Flügel wurde so bestrahlt, dass die Rosen wiederholt scheinbar durchschimmerten. Der linke Flügel so hergerichtet, dass einzelne Federn absichtlich abstanden. Außerdem hatte sich der Blauäugige leicht zur Seite gedreht. Dadurch schienen Ryuichis Augen ein weiteres Mal aus dem Bild zu wandern. In seinen großen zitternden Seelenspiegeln spiegelten sich Sehnsucht und Trauer zugleich wieder, versehen mit einem leichten Schatten, der jegliche Freude aus dem jungen Gesicht vertrieb. Seine Lippen zitterten ebenfalls leicht und vermittelten so den Eindruck dass er jeden Moment zusammen brechen würde. Ein paar einzelne Federn flogen spielerisch um den schmächtigen Körper herum und halfen bei der Findung des Motivs.
 

Bild 13, Cover
 

Nach diesem Bild gab es eine winzige Pause, da die Vorraussetzungen für das nächste Bild erst noch verändert werden mussten. Ryuichi suchte unterdessen zum wirklich letzten Mal für diesen Tag die Umkleide auf. In der Halle schleppten Mitarbeiter während dessen eine verkleidete Kiste heran, in deren inneren sich eine kleine Maschine befand, die später den Regen produzieren sollte und befestigten diese an der Decke. Wenige Sekunden später betrat der Grünhaarige das Studio. Diesmal trug er eine blaue Hose mit vielen Taschen sowie ein blaues Shirt. Außerdem hatte man ihm eine farblich passende Kapuzenjacke übergestreift, welche er ohne geschlossenen Reißverschluss trug. Seine Füße wurden von schwarzen Schuhen bedeckt. Des Weiteren hatte er sein heißgeliebtes Stirnband um sowie einen Anhänger um den Hals. Dieser bestand aus einer blauen Kugel und zwei silbernen Kumagoros von denen er gehalten wurde.

Der Verantwortliche des Shootings bat noch einmal um absolute Ruhe, da dieses Bild das Wichtigste überhaupt sein würde. Zugleich bedankte er sich für die bisher gelungene Arbeit. Der Tontechniker schob den Regler seiner Anlage nach oben und gab Ryuichi damit das Startzeichen. In derselben Sekunde erklang Ryuichis neuer Song als Playback aus versteckten Boxen. Leise vor sich hin singend, begab sich Ryuichi wieder auf die Wiese und sank dort in die Knie. Die Beine seitlich abgewinkelt, ließ er sich gänzlich auf den Rasen fallen. Seine rechte Hand hatte er ausgestreckt und zur Faust geballt. Mit der anderen Hand hielt er Kumagoro fest an sein Herz gepresst, ja beinah krampfhaft. Das Lied immer noch vor sich hin singend, entgleisten seine Gesichtszüge immer mehr und legten eine Seite Ryuichis frei, die er überhaupt nicht mochte. Anklagend wandten sich seine Augen an den Zuschauer und schwammen dabei in Tränen. Sie schienen mit jeder Sekunde größer zu werden und offenbarten ein Meer aus verdrängtem Schmerz und Einsamkeit. Dieses Gefühl übertrug sich mittels zittern auch auf Ruys Körper, als der Regen von oben einsetzte. In wenigen Sekunden war er durchnässt und sein Lied zu einem stillen Schrei verstummt. Die vorhin noch geschlossene rechte Hand, hatte er geöffnet und versuchte nun verzweifelt nach etwas zu greifen. Er streckte seine Finger soweit wie es ging, aber es half doch nichts. Ryuichi wirkte so zerbrechlich wie nie. Er schaffte es nicht. Doch was war das? Im selben Augenblick lösten sich Tränen aus Ruys Augen und liefen über sein Gesicht. Als Kristalle kamen sie auf den Boden auf und genau in diesem Moment drückte der Fotograf ab. Schweigend stellte der Tontechniker die Musik ab und weitere Assistenten den Regen, die zugleich die Regenanlage beiseite räumten. Keiner aber wagte es Ryuichi zu stören, da sie ihn kannten und er für gewöhnlich nach Shootings immer in der letzten Pose verharrte. Ryuichi hatte unterdessen Kumagoro mit beiden Armen fest an sich gedrückt und versuchte sich wieder zu beruhigen. Diese Sache bewegte ihn immer noch sehr und dabei war sie bereits Jahre her. Zitternd nahm er Kumagoros Ohr in seinen Mund und begann darauf zu knabbern während er sich wieder erhob, um das Studio zu verlassen. Auf seinem Gesicht erkannte man letzte Tränenspuren.
 

By Jemo Kohiri



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kumagoro
2008-03-27T15:35:23+00:00 27.03.2008 16:35
Hm.. du quälst Ryu ganz schön.. aber hier passt es auch. Es ist nicht quälen um ihn zu quälen!^-^ Verstehst du wie ichs meine? Jedenfalls bekomme ich immer wieder bewiesen das du dich steigerst!;3 Fesselt ganz schön!^-^ Ich freu mich aufs nächste Kapitel!X3


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