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Primeval

Series 3 - Zukunft ist ein Geheimnis
von

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I - 2 - Stephens Ersatz

Nick warf noch einmal einen Blick auf die beiden Teammitglieder, die ihm zugeteilt wurden, ehe er sich ganz abwandte und in die Richtung ging, in der sich, laut Connors ADD die Anomalie befand. Unsicher tauschten die Neulinge ein paar Blicke, bevor der Mann ein schwarzes Betäubungsgewehr schulterte und Nick folgte.

„Ich weiß noch nicht wirklich, weshalb ich hier bin, doch es hat mit Sicherheit einen Grund. Wie wäre es, wenn Sie mir einfach eine Chance geben, Professor Cutter.“, sagte er und ging neben dem Angesprochen.

Abrupt blieb der Professor stehen und musterte seinen Gegenüber. Er hatte ungewöhnliche Augen, wie ihm sofort auffiel. Ein dunkles Blau mit grauen und grünen Sprenkeln und seine etwas längeren blond-braunen Haare lockten sich und rahmten sein Gesicht fast schon ein. Mit Sicherheit war er ein Frauenmagnet, was Nick nicht weiter kümmerte, denn ihm war etwas anderes aufgefallen. Das Gewehr über seiner Schulter erweckte den Eindruck, als sei er Stephen ähnlich, denn dieser hat wohl das Motto „Nicht ohne mein Gewehr“ verfolgt. Doch die Unterschiede der beiden waren gravierend. Anderes als Stephen hatte Antony einen Drei-Tage-Bart, seine Haare wirkten, als wäre er gerade erst aufgestanden und seinem Kleidungsstil zu folge legte er nicht viel wert auf Mode. Seine hellblaue Jeans war an vielen Stellen zerrissen und die schwarzen Army-Stiefel waren abgetragen. Als Oberteil trug er ein graues kurzärmliches Hemd und darüber ein blau-kariertes Westenhemd, was erstaunliche Ähnlichkeit mit dem von Stephen aufwies, das er oft getragen hatte.

Nick wusste nicht, was er von dieser Erscheinung zu halten hatte und irgendwie beschlich ihn das Gefühl als suche Lester nach einem billigen Ersatz, einer Kopie, für Stephen.

„Was machen Sie beruflich?“, fragte Nick, denn er könnte wetten, dass er die Antwort bereits wusste.

„Ich bin Archäologe, wurde aber von James als Labortechniker angestellt“, erwiderte er knapp und wich dabei dem durchdringenden Blick von Nick kein bisschen aus.

Nick lachte kurz auf und setzte seinen Weg fort.

„Was haben Sie für ein Problem mit mir Professor?“, fragte Antony und hielt sich weiterhin neben Nick.

„Es hat nichts mit Ihnen zu tun.“

„Ach, hat es das nicht?“, wollte Antony mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.

„Nein, sondern eher mit der Tatsache, dass Sie jemanden ersetzen sollen, den man nicht ersetzen kann.“, gab Nick wahrheitsgetreu zurück.

Antony hielt Nick am Arm auf und sah ihn eindringlich an.„Natürlich kann ich das nicht. Vor allem kann ich es nicht, wenn Sie mir nicht einmal eine Chance eingestehen und es mich versuchen lassen. Ich kann ihnen helfen Professor. Ob sie das nun hören wollen oder nicht. Ich weiß nicht wer dieser Andere war und in was für einer Beziehung er zu Ihnen stand, nur habe ich jetzt den Job und ich werde ihn mit oder ohne Ihren Zuspruch erledigen. Es hängt also ganz von Ihnen ab, ob wir kooperieren oder Machtkämpfe ausfechten.“

Cutter zögerte einen Augenblick lang.

„Gut.“, gab er knapp zurück und schritt weiter.

Dieser Mann wollte ihm jetzt schon nicht wirklich gefallen, denn er hatte etwas dominantes an sich. Ein Charakterzug mit dem Nick garantiert noch Probleme bekam. Die Tatsache, dass Antony hier war, änderte nichts daran, dass die Anomalien gefährlich waren. Außerdem vertraute Nick ihm nicht, denn er hatte in der Vergangenheit zu vielen Menschen vertrauen entgegen gebracht und war letzenendlich bitter enttäuscht worden. Antony warf einen Blick zurück zu seiner Kollegin Janet, die ebenfalls neu im Team war. Vielleicht hatte sie – da sie eine Frau war – nicht einen ganz so schweren Start wie er.

„Wissen wir was uns erwartet? Eine Ausgrabung scheint das ja nicht zu sein“, rief er Nick hinterher und folgte ihm dann, denn seine primäre Aufgabe war es – was er dem Professor nicht sagen durfte – ihn zu beschützen, denn er war wichtig und wertvoll für Lester.

Nick blieb abermals stehen und sah ihn etwas verwirrter an. „Sie wissen nicht, um was es hier geht?“ Die Frage war rein rhetorischer Natur, denn allein dem Gesichtsausdruck von Antony zu schließen, wusste er nichts über die Anomalie.

„Mir wurde gesagt, dass es eine Unternehmung ist, bei der es besser ist eine Waffe zu tragen. Mehr weiß ich bislang nicht“, erwiderte Antony knapp.

„Na ganz toll“, gab Nick kopfschüttelnd von sich und setzte seinen Weg fort.

Antony war stehen geblieben und sah dem Mann hinterher. Jetzt wüsste er zu gerne, was hier wirklich passiert, denn normal war das Verhalten nicht. In dem Augenblick als er dem Professor abermals folgen wollte gingen Connor und Abby an ihm vorbei.

„Hey ...“, murmelte der Neue.

„He“, gab Abby monoton zurück und erlaubte es sich, den Mann zu mustern.

Er sollte also Stephens Ersatz sein. Als wenn sie das im Moment gebrauchen könnte. Irgendwie fand sie es falsch. Sie kamen gerade erst von Stephens Beerdigung und jetzt hatten sie schon einen Mann, der Stephens Job übernahm. Connor hob zum Gruß lediglich die Hand, als sein Blick auf eine Tätowierung am Unterarm von Antony fiel.

„Reptilienfan?“, fragte Connor und nickte auf das Tattoo.

Über den kompletten Unterarm zog sich eine schwarze Echsentätowierung, die gewisse Ähnlichkeiten mit Rex hatte. Antony folgte Connors Nicken. „Ja, es gibt keine besseren Tiere“, erwiderte er und reichte Connor die Hand.

„Antony Morrison“, stellte er sich vor und bemerkte, dass sich nun Abby ihm zugewandt hatte und fasziniert auf seinen Unterarm blickte.

„Connor Temple“

„Ich bin Abby Maitland“, stellte sich die Zoologin vor und reichte ihm auch die Hand.

Die Zwei schienen ihn eher als neues Teammitglied zu akzeptieren, als Nick es tat. Das erleichterte Antony gewaltig. Für wenige Augenblicke herrschte eine unangenehme Stille, da keiner der Drei wusste, was er gerade sagen sollte.

„Es ist nicht leicht sich beim Chef beliebt zu machen?“, fragte er und deutete dabei auf Cutter, der weiterhin vor raus ging.

Abby und Connor tauschten Blicke.

“Weißt du ... ich darf dich doch duzen?“, fragte sie und sprach weiter, als er nickte. „... wir kommen gerade von der Beerdigung unseres Freundes.“

„Oh“

Jetzt war Antony einiges klar und er konnte durchaus nachvollziehen warum Nick eine solch abweißende Haltung ihm gegenüber hatte. „Das tut mir Leid. Ich habe nicht gewusst, dass euer Kollege überhaupt gestorben ist. Soviel wurde mir nicht mitgeteilt. Sorry“

„Konntest du ja nicht wissen“, murmelte Connor.

Das Thema bedrückte ihn auf eine seltsame Art und Weise, denn er vermisste Stephen. Auch wenn sie nicht immer der gleichen Meinung waren, so hatte Stephen sie immer beschützt. Was würde jetzt passieren, wenn sie auf eine Kreatur trafen?? Mussten sie jetzt einem Fremden vertrauen?

„Ich sollt auf euch aufpassen und meinen Job machen. Ich verlange nicht, dass ich seinen Platz einnehme, aber bitte gebt mir in der Beziehung eine Chance, dass ich vielleicht auch zu eurem Team gehöre. Nicht als Ersatz, sondern als neues Mitglied“, bat Antony, denn es war ihm irgendwie wichtig, dass er nicht ganz abgelehnt wurde, zumal er ihnen nichts getan hatte.

„Wenn du Echsen magst, dann denke ich, dass wir uns zumindest verstehen könnten“, grinste Abby, wobei ihr bewusst wurde, dass sie seit dem Tod von Stephen das erste Mal wieder lächelte.

„Ach, gibt es in dem Team etwa noch einen Echsennarr?“, fragte Antony weiter, ein breites Grinsen zeigend, und sah von Connor zu Abby.
 

Nachdem Nick sich auf den Weg gemacht hatte nach der Anomalie zu sehen, und ob sich eventuell bereits Kreaturen aus welcher Zeit auch immer in die ihre verirrt hatten und auch Connor, Abby und der Neue ihm gefolgt waren, hatte Jenny noch einen Moment unschlüssig an genau der selben Stelle wie zuvor gestanden. Ehe sie jedoch nun ebenfalls der kleinen Gruppe folgen wollte wurde sie auch schon seitlich von dem anderen neuen Teammitglied Janet angesprochen.

Noch einmal warf sie einen Blick zu dem Mann, der sie und Antony angeheuert hatte um dieses Team zu unterstützten. Dann jedoch wagte sie es die andere junge Frau anzusprechen, die ja ebenfalls noch stehen geblieben war.

„Hi. Ich bin Janet Hadley“ stellte sie sich noch einmal persönlich vor. Die anderen waren ja bereits vorgegangen, umso einfacher war das auch. So hoffte sie jedenfalls. Vielleicht brachte es eher etwas sich einem nach dem andern persönlich vorzustellen um Anschluss an die Gruppe zu finden, auch wenn sie jetzt schon befürchtete, dass es wohl sehr lange dauern würde bis man sie akzeptieren würde.

Jenny wandte sich in die Richtung der jungen Frau um, versuchte freundlich zu schauen, denn sie musste ja des Öfteren in Situationen mit Leuten klar kommen, auch wenn die Situation alles andere als rosig war.

„Jenny Lewis“ meinte sie und nahm freundlich auch ihre Hand, die sie kurz schüttelte. Janet merkte jedoch auch hier, dass es in kleinster Weise einfach werden würde, denn trotz der Freundlichkeit die ihr die PR-Agentin entgegen brachte, war doch die Distanz und der Unmut ihrerseits deutlich zu spüren. Das machte es ihr nicht einfacher. Sie wusste nicht was vorgefallen war, bevor sie hier her kamen, dass diese vier Menschen einen Freund beerdigt hatten, und deshalb vielleicht noch viel gereizter als normal auf das Geschehen reagierten.

Jenny schüttelte die Hand jedoch nur kurz ehe sie sie wieder los ließ und sich dann kurz umwandte, denn die anderen waren bereits verschwunden, wollten nach der Anomalie sehen. Sie konnte doch nicht hier stehen bleiben und Tratschen. Janet wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, als sie die Blicke von Jenny Lewis bemerkte, die sich nach den anderen Mitgliedern des Teams umsah.

„Da sie ja nun offensichtlich ebenfalls diesem Team zugeteilt wurden, sollten sie mir besser folgen“ meinte sie nur und ging in die Richtung in der anderen sich bereits in Bewegung gesetzt hatten. Janet nickte nur kurz, und folgte wenige Schritte hinter ihr, da diese trotz ihrer hohen Absätze in dem feuchten Boden doch ein ganz schönes Tempo vorlegte.

„Könnten sie mir wenigstens erklären worum es sich bei dieser ‚Mission’ handelt?“ rief sie der Frau hinterher, bis sie dann schließlich doch noch zu ihr aufschließen konnte.

„Wie bitte?“ fragte die Angesprochene. „Hat man ihnen denn gar nichts gesagt?“ das konnte doch nicht sein, selbst ihr wurde gesagt worum es sich bei diesem Projekt handelte als man sie angestellt hatte. Auch wenn sie das nicht glauben konnte oder wollte, es vielleicht sogar zu Beginn noch als Spinnerei, als Scherz abgetan hatte, so hatte man sie wenigstens darüber in Kenntnis gesetzt.

„Nein, das Einzigste was wir erfahren haben ist, dass wir hier ein Team zu unterstützen haben, welchen nicht ganz alltägliche Aufgaben zu erfüllen hat, und das wir genau dafür am besten geeignet wären. Worum es sich jedoch genau handelt haben wir nicht erfahren. Aber so schnell wie wir hier her mussten, vermute ich mal blieb dafür nicht genug Zeit“ erwiderte Janet auf die Frage hin. Es war schon merkwürdig, das daraus so ein Geheimnis gemacht wurde, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen welche Art der Arbeit etwas derartiges verlangte.

„Sie sollten sich dann wohl besser auf einiges einstellen. Ich habe es zu Anfang auch nicht glauben wollen, bis ich dann mitten in einem solchen Auftrag drinnen war.“, meinte Jenny erklärend, ließ aber von dem Tempo, das sie noch immer vorlegte nicht ab, denn wer wusste schon wie viel Zeit ihnen noch blieb.

„Und noch etwas. Ich möchte sie nur vorwarnen, es wird nicht einfach sein, diesem Team anzugehören. Ich bin auch erst sehr viel später dazu gestoßen, und ich hatte es schon nicht leicht. Aber sie beide werden einen schweren Stand haben, besonders bei Cutter. Sie sollen offensichtlich jemanden ersetzten, den wir gerade erst beerdigt haben. Sie werden es sehr viel schwerer haben...“ sagte sie.

Es klang fast ein wenig bemitleidenswert, immerhin konnten diese beiden nichts dafür, sie gingen nur ihrer Arbeit nach. Janet hielt kurz inne, was sollte sie da jetzt auch groß zu sagen, nicht einmal das hatte man ihnen gesagt, dass sie jemanden ersetzten sollten, der gestorben war.

„Das... das tut mir leid“ meinte sie etwas stockend, folgte der Voranschreitenden jedoch weiterhin.

„So etwas ist nie leicht zu akzeptieren, aber ich denke ich kann die Reaktion auf unser Erscheinen jetzt sehr viel besser verstehen.“

„Dennoch hoffe ich sowohl für sie, als auch für das gesamte Team, dass es dadurch wenigstens nicht noch Probleme geben wird, und das er sich irgendwann auch mit ihrer Anwesenheit arrangieren kann“ Vertrauen zu fassen war schwer, besonders wenn man schon einmal verraten worden war, da viel es noch umso schwerer jemandem Vertrauen zu schenken, den man noch nicht einmal kannte. Was hatte sich Lester da nur wieder ausgedacht, sie so kurz nach Stephens Beerdigung hier antanzen zu lassen und ins offene Messer laufen zu lassen. Das konnte ja nur schief gehen.

Von weitem sah sie Abby und Connor, die sich offensichtlich mit dem anderen Neuen im Team unterhielten.
 

„Da ist die Anomalie!“, rief Nick laut aus und blieb auf einem Hügelvorsprung des kleinen Waldes stehen.

Rund um die Themse hatte sich eine Art Sumpflandschaft gebildet und die Bäume hier waren voller Moos. In dem schlammigen Untergrund waren die Fußabdrücke des Teams deutlich zu sehen.

„Was ist eine Anomalie?“, fragte Antony leise und beugte sich zu Abby, die ihm ebenso leise antwortete und kurz erklärte, was es damit auf sich hatte. Sie hatte zwar schon erwähnt, dass Kreaturen aus der Urzeit zu ihnen in diese Zeit kamen, aber das Wort Anomalie hatte sie bislang nicht erwähnt.

Cutter seufzte und betrachtete die Neulinge einige Augenblicke lang, bevor er auf die Anomalie zu ging und somit den Hügel nach unten. Das glitzernde Gebilde der Anomalie funkelte ihnen entgegen. Verwirrt blinzelte Nick und blieb schlagartig stehen.

„Seht ihr das auch??“, wollte er wissen und starrte die Anomalie an.
 

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geschrieben von: ein Teil von Ayiana-Oria und ein Teil von mir



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