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Unerwartete Begegnung

von

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one-shot

Die Charaktere gehören mir sowie die Idee zu der Geschichte, alles frei erfunden. ^^
 

Unerwartete Begegnung
 

Carsten lachte laut auf, als ihm seine Freunde Tina und David von ihrem gemeinsamen Urlaub erzählten. „Und das haben se euch tatsächlich geglaubt?“, fragte er ungläubig nach, einen Schluck seines Biers trinkend.
 

Tina kicherte neben David, wobei ihre dunkelbraunen, schulterlangen Haare nach vorne fielen. „Und ob Carsten! Wobei ich glaube, dass die beiden sowieso nicht mehr viel mitgekriegt haben, so dicht wie die waren.“
 

Die beiden hatten im Urlaub eine Gruppe von gleichaltrigen Studenten, welche auch Urlaub machten, kennen gelernt. Jedoch hatte sich das Paar einen Spaß erlaubt, als sie bemerkten, dass David von einer langhaarigen Blondine ins Visier genommen wurde und Tina von einem groß gewachsenen Schwarzhaarigen. Sie hatten sich der Gruppe als Geschwister vorgestellt und tatsächlich, die beiden betreffenden Personen fielen drauf rein und verbrachten den gesamten Abend damit dem vermeintlichen Geschwisterpaar näher zu kommen und mit diesen zu flirten.
 

Als sich die Lachsalven der drei beruhigten, schaute Carsten auf seine Armbanduhr und musste feststellen, dass die Zeit schneller verflogen war als gedacht.
 

„Leute, wir haben halb 12 Uhr und wenn ich morgen um 8.00 Uhr nicht die Hausarbeit bei Professor Dorenz abliefere, fliege ich durch den Kurs.“
 

In wenigen Zügen trank er den Rest seines Biers auf und wollte gerade nach seinem Portemonnaie greifen als David ihm mit einer Geste davon abhielt.
 

„Lass nur, die Rechnung geht auf uns. Wir waren schließlich diejenigen, die dich überraschend überfallen haben und in diese Bar geschleift haben.“
 

Carsten nickte nur dankbar, nahm sich mit einem „Man sieht sich“ seine Jacke von der Stuhllehne und verließ die Bar.
 

Draußen angekommen zog er beim Gehen seine Jacke an, was zur Folge hatte, dass er abgelenkt war und in jemanden reinrempelte. Ein „Sorry“ murmelnd wollte er gerade an der Person vorbei gehen, wurde jedoch mit einem eindeutig wütenden „Hey“ am Arm gefasst. Der Schwarzhaarige schaute zurück und blickte in das Gesicht einer zornigen, jungen Frau mit roten, kurz geschnittenen Haaren.
 

„Was is’? Ich hab mich doch entschuldigt.“
 

Die Rothaarige ließ seinen Arm los, legte die Hände auf ihre Hüften und zog herausfordernd eine Augenbraue nach oben. „Ja, aber wie!“
 

Nun wurde Carsten seinerseits defensiv. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Es war halb 12 Uhr nachts, er brauchte dringend Schlaf den er in der letzten Woche leider nicht hatte bekommen können weil eine Klausur nach der anderen angestanden hatte, musste Morgens diese absolut dämliche Hausarbeit abliefern statt endlich ausschlafen zu können und dann – obwohl er sich für sein unbeabsichtigtes Anrempeln entschuldigt hatte – wurde er von ihr auch noch angepflaumt!
 

„Was soll ’en das jetz’?! Ich hab mich doch entschuldigt! Was willst du denn noch von mir? Soll ich etwa auf die Knie fallen und um Verzeihung betteln?!“, konterte er, wild mit den Armen fuchtelnd.
 

Sie stieß ihren rechten Zeigefinger in seine Richtung. „Wie wäre es damit sich zu deinem Gegenüber umzudrehen und sich dann vernünftig zu entschuldigen anstatt einfach weiter zu laufen?!“
 

Gerade wollte Carsten etwas erwidern, da ließ die Frau ihre Hand und ihren Kopf mit einem leichten Kopfschütteln sinken. Sie seufzte. „Ach, es tut mir leid…“, sie fuhr sich mit der Rechten durch das Haar, „ich bin nur momentan etwas gestresst und habe es an dir ausgelassen.“
 

Carsten stutzte bei diesem plötzlichen Stimmungswechsel, blinzelte einmal verwundert und schob seine Brille, die leicht nach unten gerutscht war, mit seinem Zeigefinger wieder nach oben. Er fasste sich wieder. „Is’ Ok, das kenn ich. Bin momentan auch unter Stress bzw. ziemlichen Schlafmangel wegen Klausurwoche an der Uni.“
 

Plötzlich fing sie an breit zu grinsen. „Ach, du auch? Bei mir waren die letzten zweieinhalb Wochen die Hölle los! Acht Klausuren und dann muss ich bis Mitte nächsten Monat auch noch zwei Hausarbeiten abgeben.“
 

Ihr Gegenüber musste bei ihrem ansteckenden Grinsen ebenfalls anfangen zu grinsen. „Na, bei mir war’s nich’ ganz so schlimm. Nur vier Klausuren und eine Hausarbeit, dafür aber alles in dieser Woche.“
 

„Ohh… ich weiß wie das ist. Das war bei mir im letzten Semester genauso“, sie machte eine kurze Pause in der sie nachdenklich Carsten betrachtete, schließlich schien sie zu einer Entscheidung gekommen zu sein, „hey, was hältst du davon wenn ich dich als Entschädigung, dass ich dich vorhin so angefaucht habe, auf ein Bier oder etwas anderes einlade?“
 

Carsten überlegte schnell in seinem Kopf, so lange wie sie nun schon zusammen gestanden hatten, war es bestimmt um die 12.00 Uhr. Bis er seine Wohnung erreichen würde, wäre es dann zwanzig nach. Sprich wenn er morgen rechtzeitig aus dem Bett kommen wollte, um pünktlich die Arbeit seinem Dozenten abzuliefern, dann sollte er sich definitiv schleunigst auf machen und sich schlafen legen.
 

Er schüttelte verneinend den Kopf. „Das is’ nich’ notwendig. Ich sollte mich jetz’ mal aufmachen und mich hinhauen. Muss morgen früh meinem Dozenten noch die Hausarbeit abliefern.“
 

„Ach biiiittteeeee… lass mich dich wenigstens zu einem ganz kleinen Bier einladen, ja?“
 

Der Student versuchte weiterhin abzuwehren. „Nein…das geht wirklich nicht…“
 


 


 

Ein Seufzer entfloh seinen Lippen, während er Kopf hängend, sein Bier zum Trinken ansetzte. Wenn er sich richtig erinnerte hatte er vor vielleicht fünfzehn Minuten noch erwidert, dass er sich jetzt besser schlafen legen sollte. Wie also kam es, dass er sich statt in seinem Bett in einer Bar – zum Glück nicht weit von seiner Wohnung entfernt – wieder fand?
 

Michelle, wie sich die Rothaarige vorgestellt hatte, knuffte ihn in den Oberarm. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht! Wenn du morgen früh deinem Prof die Hausarbeit abgegeben hast, dann hast du doch Semesterferien. Also kannst du dich danach so lange schlafen legen wie du möchtest.“
 

Carsten musste ihr da wider Willen Recht geben und eh er sich - zum zweiten Mal - versah, waren die beiden Studenten tief in einem Gespräch verwickelt. Er erfuhr, dass sie ein eher Männer dominiertes Fach studierte – Sicherheit in der Informationstechnik und erzählte seinerseits von seinem Studium als Chemie-Physik-Bachelor. Die Stunden vergingen und er amüsiertes sich äußerst gut mit Michelle. Als Carsten das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es bereits gegen 5 Uhr morgens und sie verabschiedeten sich voneinander. Nur um sich am Abend erneut zu treffen.
 


 

Als Carsten nach Hause schlenderte überlegte er, dass er die restliche Zeit nun auch dazu nutzen konnte, noch einmal über die Hausarbeit zu schauen, ob auch wirklich alles so war wie es sein sollte. Er musste schmunzeln während er an die lebensfrohe Rothaarige dachte. Wer weiß… vielleicht würde daraus ja noch was werden. Denn schließlich… selten lief es im Leben wie man es sich vorstellte. Er hatte gewiss nicht damit gerechnet von seinen Freunden David und Tina zu einer Bar gezerrt zu werden und genauso wenig sich so gut mit der feurigen Michelle zu verstehen, insbesondere wenn man bedachte in welch einer Art sie sich kennen gelernt hatten.
 

Er betrat seine Wohnung gut gelaunt, den Stress der vergangenen Woche vergessend. Selbst die nochmalige Korrektur seiner Hausarbeit, sowie der Schlafentzug konnten seine gute Stimmung nicht trüben. Michelle würde er schließlich am Abend wieder sehen.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miru-lin
2008-03-15T21:10:23+00:00 15.03.2008 22:10
eine süße story.
ist ja eine tolle idee, wie sie sich finden.

miru-lin


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