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Sometimes in order to live you have to die

a little bit
von

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13. will you let me survive?

Jui

Ich schloss die Augen. Alles drehte sich und schwankte - zumindest das kam vom Schiff. Kaorus Arme hatten sich um mich geschlungen, er hatte Angst dass ich vom Bett fiel. Er redete auf mich ein, doch ich hörte ihn schon gar nicht mehr. In meinen Ohren rauschte es nur noch und das kam nicht vom Ozean her.

Ich hatte mich nicht getraut einen der Passagiere zu töten, hier auf dem Schiff kannte nach einigen Wochen jeder jeden.

Auch uns kannte man, doch wir hielten uns im Verborgenen. Die Menschen hielten uns für schüchtern, sogar für zu schüchtern um zu den Mahlzeiten zu erscheinen. Man sah uns nur selten, die meiste Zeit verbrachten wir in unserer Kabine. Kein Fenster, sodass wir vor dem Sonnenlicht geschützt waren. Dort schliefen wir tagsüber. nachts sahen wir hinaus auf das weite, Schwarzgefärbte Meer. Kaoru erklärte mir die Sternenbilder, brachte mir sogar etwas lesen und schreiben bei.

Doch nach einer Woche brauchte auch ich zu dringend Blut. Kaoru hatte mir erklärt wie mein Körper sich verhalten würde und nun tat er es.

Ich spürte kein Glied meines Körpers mehr und doch verhielt ich mich ruhig, hatte zu große Angst Aggressiv zu werden und Kaoru anzugreifen, oder ihn anders in Gefahr zu bringen.
 

Kaoru

"Jui?" Schon den ganzen Abend lang hatte ich das Gefühl gegen die Wand zu reden. Jui stand - oder besser gesagt lag - völlig neben sich, reagierte auf gar nichts mehr und starrte nur noch ins Leere. Es war völlig klar, woran das lag und unerwartet kam es auch nicht, schließlich hatte ich ihn genau hiervor gewarnt. Es wäre kein Problem gewesen wenigstens ab und zu jemanden zu töten, auf solch langen Reisen kamen häufig Menschen ums Leben und keiner machte sich für gewöhnlich weitere Gedanken über derartige Vorfällt. Darüber hinaus waren die Menschen schon immer viel zu ignorant gewesen um überhaupt an Wesen wie uns glauben zu 'wollen'. Vor allem nicht in einer Situation wie dieser, in der sie keine Möglichkeit gehabt hätten zu fliehen.

"Jui, du musst trinken!", sagte ich laut, damit meine Worte überhaupt noch an sein Bewusstsein gelangten. Es war nicht so, dass er sich nicht mehr bewegen konnte, noch nicht, nein, er schien ganz einfach nicht zu wollen. "Es führt kein Weg daran vorbei, so sehr du es auch verabscheuen magst." Trotz der harten Worte strich ich ihm sanft einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, wollte ihn nicht zu sehr aufregen und seine Kräfte noch mehr beanspruchen.
 

Jui

Fast schon panisch begann ich zu atmen, die Luft erschien mir fast zu heiß zum atmen. Mit aller Kraft zog ich Kaoru zu mir, war er doch der einzige der mir helfen konnte. Dieser Zustand war mir unerträglich. Ich hatte das Gefühl sterben zu müssen wenn er mir nicht half.

"Bitte ... hilf mir ..." flüsterte ich zitternd, war kaum noch in der Lage zu verstehen warum es mir so schlecht ging.

Doch Kaoru musste mich retten.
 

Kaoru

So sehr ich Juis Bitte auch nachgeben wollte, wusste ich doch, dass es nicht immer so weitergehen können würde. Er musst einmal spüren, was sein Handeln für Konsequenzen haben würde und wenn dies hieß, dass ich ihn leiden lassen musste, dann sollte es wohl so sein. Sterben würde er nicht, so viel war sicher, doch war es nur noch eine Frage der Zeit bevor er in einen Koma-ähnlichen Schlaf fallen würde, aus dem ihn nur noch ein anderer Vampir würde wecken können... Sollte ich ihn wirklich so weit treiben?

"Du kannst nicht immer so weitermachen, Jui!", erklärte ich ihm, sprach direkt in sein Ohr, damit er mich verstand. "Du musst endlich Verantwortung für dich selbst übernehmen! Tu das, was in deiner Natur steht zu tun!" Ich ließ meine Hand langsam über seine Wange streicheln, hielt sie dabei demonstrativ so, dass er mein Blut riechen musste; in seinem Zustand würde es nicht viel brauchen, damit er ganz instinktiv dieser stummen Aufforderung nachgab...
 

Jui

Ohne überhaupt nachzufragen rammte ich meine Zähne in Kaorus Handgelenk als es nah genug herankam. Er wollte mir nicht helfen - das konnte ich am Klang seiner Stimme hören, auch wenn ich nicht mehr alle Worte wahrnahm. Eigentlich war es sinnlos jetzt von ihm zu trinken, da er diesen unerträglichen Zustand wieder zulassen würde. Hasste er mich so sehr das er wollte dass ich so sterbe? Oder hatte er nicht mehr die Kraft mich zu ernähren?

So schnell es meine Instinkte zuließen löste ich mich wieder. Mir war noch immer schwindelig, doch zumindest konnte ich mich wieder bewegen - die Tränen spüren die meine Wange hinab liefen.

Schnell rollte ich mich vom Bett, landete auf dem Boden, wo ich mich zusammenkauerte - das tat ich immer wenn ich die Anwesenheit des anderen nicht mehr ertragen konnte. Ich hatte ungefragt sein Blut getrunken, gegen seinen Willen. Ich wusste dass er mir böse war. Gleichzeitig verfluchte ich mich aber auch das ich es nicht so lange ohne Blut aushalten konnte. Ich zeigte keine Disziplin. Kaoru hatten nicht einen Menschen getötet seit wir an Board waren und ich führte mich auf als müsste ich sterben wenn ich mal nichts bekam. Mein Verhalten war geradezu lächerlich.
 

Kaoru

Ich tat nichts und sagte nichts, wollte Jui die Zeit geben über sein Handeln selbst nachzudenken und vielleicht etwas daraus zu lernen. Doch ich fürchtete, dass es nichts ändern würde. Resignierend drehte ich mich auf den Rücken, und starrte an die niedrige Decke, schwieg noch einige Minuten.

"Willst du es nicht lernen oder kannst du es einfach nicht, Jui?", fragte ich leise, kaum hörbar. "Du kannst dich nicht immer darauf verlassen, dass ich dir helfe... auch wenn ich es tun werde, weil ich einfach nicht mit ansehen kann, wie du leidest. Aber was wirst du tun, wenn wir durch irgendwelche Umstände einmal getrennt werden und du dich alleine durchschlagen musst? Wenn du dann nicht trinkst, wirst du irgendwann so schwach sein, dass du dich nicht mal mehr vor der Sonne in Sicherheit bringen kannst..." Der Gedanke war schmerzhaft, ich wollte ihn nicht beenden, wollte die Möglichkeit, dass Jui irgendwann vielleicht starb, wenn er so weitermachte, gar nicht erst in Betracht ziehen.
 

Jui

Ich hörte seine Worten, doch sie taten unglaublich weh. Die kalte Stimme mit der er zu mir sprach. Der Schmerz schien meinen Körper zu lähmen, wie der Durst es immer tat, doch ich konnte mich noch bewegen.

Immer noch weinend verließ ich den Raum, ließ sogar die Tür offen. Es war tiefe Nacht, noch nicht einmal Sterne waren zu sehen - oder meine Augen waren schon zu vertränt das ich sie nicht mehr sah.

Ich beugte mich über die Reling. Betrachtete die kleinen Wellen die das Schiff auf dem schwarzen Ozean verursachte.

Er hasste mich - dieser Gedanke schwebte in meinem Kopf - lies sich nicht mehr los.
 

Kaoru

Beinahe schon emotionslos sah ich Jui hinterher, konnte mir kaum vorstellen was er nun schon wieder alles in meine Worte interpretiert haben konnte. Es zerriss mir das Herz, zu wissen, dass ich es war der ihm so wehtat, dass ich einfach schweigen konnte und er so etwas ähnliches wie glücklich sein konnte. Doch es war die Angst um ihn, die aus mir sprach und es schmerzte, dass er das nicht zu verstehen schien.

Irgendwann folgte ich ihm. Vielleicht waren Stunden oder auch nur Minuten vergangen, ich wusste es nicht. Auf dieser Reise spielte die Zeit keine Rolle und für uns tat sie es ohnehin nie. Ich fand Jui schnell; sein ganzer Körper zitterte, so sehr weinte er und ich wusste nicht, was ich tun oder sagen konnte um ihn zu trösten. Also stellte ich mich nur neben ihn und schwieg.
 

Jui

Mein Körper zitterte und es kam mir so vor als ob die Kälte meinen Körper in seine unbarmherzigen Arme schloss - obwohl mein Körper doch schon längst kalt war.

Kaoru war mir nachgelaufen, stellte sich neben mich. Warum tat er das? Wem musste er denn etwas beweisen indem er mir ständig nachlief?

Ich knurrte leise: "Lass mich!" bevor ich mich auf die andere Seite des Decks verzog ... ich wollte ihm nicht mehr zu Last fallen … ich wollte niemanden mehr zur Last fallen.
 

Kaoru

Ich ließ ihn gehen. Auf diesem Schiff gab es schließlich nicht viele Orte zu denen er verschwinden konnte. Wenn er nicht mit mir reden wollte, konnte ich ihn schlecht dazu zwingen, auch wenn es mir ein mulmiges Gefühl gab ihn jetzt alleine zu lassen. Wer konnte schon wissen auf was für verrückte Ideen Jui noch käme in seiner momentanen Verfassung?

So verbrachte ich noch einige Stunden unbewegt dort draußen, versuchte nicht weiter mir über Jui den Kopf zu zerbrechen. Irgendwann würde sich dieses ganze Problem sicherlich selbst lösen. Es musste, denn ich konnte mir keine Lösung denken. Und schließlich kehrte ich zurück in unsere Kabine, legte mich in die kleine Koje und begann zu lesen, versuchte mir so die Zeit bis zum Morgengrauen zu vertreiben, bis Jui spätestens wieder zurückkehren würde.
 

Jui

Immer noch beobachtete ich die Wellen, traute mich nicht in unsere Kabine zurück. Kaoru war da und würde mich nicht sehen wollen.

Ich würde einfach hier draußen bleiben - entweder würde mich Kaoru wieder wollen und mich holen oder ich würde aufhören ihm zu Last zu fallen. Er hatte mir einmal erzählt dass die Sonne mich töten würde - ich wusste dass er Recht hatte. Denn langsam ging die Sonne auf und das Licht brannte hemmungslos in meinen Augen.

Bald konnte ich nicht mehr sehen, sah nur noch weiß. Kaoru würde nicht kommen.

Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg.
 

Kaoru

Mit jeder vergehenden Minute wurde ich unruhiger. Hatte ich mich geirrt? Geirrt in ihm? In meinem ganzen Sein spürte ich, dass die Sonne langsam begann aufzugehen, der Tag immer näher rückte, die Welt bald schon in ihr gleißendes Licht baden würde und Jui war nach allem was ich wusste noch immer dort draußen. Wieder verließ er sich darauf, dass ich im letzten Moment zu seiner Rettung kam und ich würde es tun. Natürlich. Was blieb mir schon anderes übrig? Ich konnte ihn schon allein um meiner selbst willen nicht verlieren.

Schnell war ich draußen, oben, hatte ihn bald schon gefunden und wie ein gefallener Engel stand er dort und machte keine Anstalten sich zu bewegen. Es war ein ebenso schöner wie schrecklicher Anblick, denn in dem Moment wurde mir erschreckend klar, dass er wirklich gestorben wäre, aus freien Stücken, wenn ich nicht gekommen wäre. Und so zog ich ihn unsanft hinter mir her, meine Sorge ersetzte sich schnell durch Wut... oder es war beides das gleiche, eines ging in das andere über.

"Was hast du dir dabei gedacht!?", schrie ich aufgebracht, stieß ihn in den kleinen Raum hinein und verriegelte hinter mir die Tür. "Bist du von allen guten Geistern verlassen, oder was!?"
 

Jui

Ich wurde weggezogen - unsanft - als ob ich Kaoru nichts bedeuten würde.

Resigniert lies ich mich ins Zimmer stoßen, stolperte sofort und landete unsanft am Boden, doch es störte mich nicht. Ich sah nicht einmal auf, wusste das der Boden der einzige gerechtfertigte Ort für mich. Mehr hatte ich nicht verdient. Kaoru war mir sehr böse.

"Ich kann dir doch nicht weiter zur Last fallen ..." mit diesen Leisen Worten verkroch ich mich in eine Ecke des Zimmers - gleich neben der Tür, ein Ort an dem er mir möglichst wenig Beachtung schenken musste. Dort zog ich die Beine an, machte mich so klein wie nur möglich.

Hoffte das es genug Abstand für ihn war, wenn nicht könnte ich immer noch gehen ... wenn er es wollte würde ich es tun.
 

Kaoru

Es war unfassbar. Mir fehlten die Worte. Wie konnte er nur...? "Jui, du... was denkst du dir eigentlich!?", wütete ich weiter, obwohl ich wusste, dass es alles wahrscheinlich nur noch schlimmer machen würde, konnte mich in dem Moment einfach nicht mehr kontrollieren. "Was redest du da? Meinst du, du wärst überhaupt hier, wenn du mir zu Last fallen würdest? Warum sollte ich dich denn dann aus diesem dreckigen Kerkerloch geholt haben, wenn ich dich nicht bei mir haben wollte?! Wieso hätte ich mir die Mühe machen sollen, wenn ich nicht wollte, dass du lebst!?" Was musste ich tun, damit er meinen Standpunkt verstand? Konnte er das überhaupt? Wollte er es? Vielleicht hatte ich gut daran getan die letzten Jahrhunderte keine näheren Bindungen zu solch hoffnungslosen Menschen aufzubauen, doch es war mir einfach unmöglich gewesen Jui zu ignorieren.
 

Jui

Ich versuchte mich in meine Ecke noch kleiner zu machen, suchte die Kraft um ihn den Vorwurf machen zu können der schon lange in mir war.

"Warum gibst du dann der bösen Stimme immer Recht?" flüsterte ich zittrig, es viel mir schwer es auszusprechen, ich hatte zu große Angst das er mich ganz verstoßen würde.

Langsam glitt ich an der Wand nach oben, bereit zu gehen wenn er es wünschen würde. Meine Tränen hatte ich schon längst nicht mehr unter Kontrolle.
 

Kaoru

"Tu ich das?!", hakte ich nach, konnte seine Worte nicht wirklich verstehen. "Ist mir bisher nicht aufgefallen, aber wenn du mal mit mir sprechen würdest, anstatt dich immer auszuschweigen, wenn dich etwas beschäftigt oder du ein Problem mit etwas hast, was ich sage, dann würde sich das vielleicht ändern, meinst du nicht?... ich will dich wirklich verstehen, Jui, und ich will dir nicht wehtun, aber scheinbar tue ich es trotzdem immer wieder. Hilf mir, zu verstehen!" Was konnte ich schon anderes tun, als auf sein Verständnis zu hoffen?
 

Jui

Immer noch verunsichert an der Wand lehnend sah ich nun an. Tat es ihm wirklich leid. Die Stimme fand plötzlich keine Argumente mehr, verstummte. Sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte und das war auch gut so.

Noch einmal atmete ich tief ein. Ich hatte Kaoru schon so viel verraten - das würde ich auch noch schaffen.

"Kaoru ... du weißt mehr über mich als jeder andere auf der Welt. Du weißt das Daisuke nur meinen Körper begehrte, nicht mich. Und er war der einzige den ich hatte. Du weißt dass ich es nicht gewohnt bin zu reden ..."

weiter kam ich nicht, wusste nicht mehr wie ich ihm sagen sollte wie schwer es mir fiel spontan etwas auszusprechen, ohne tagelang darüber nachgedacht zu haben wie er es interpretieren würde.
 

Kaoru

Es waren nicht seine Worte, die mir halfen, vielmehr die Art wie er es sagte. Ich konnte nicht einmal beginnen zu begreifen, was es für ihn wirklich heißen musste zu vertrauen oder zu lieben, denn er hatte es vielleicht nie gelernt, oder wenn er es einmal getan hatte, wurde er nur enttäuscht. Doch ich konnte nicht mehr tun, als zu versuchen ihm Halt zu geben und Sicherheit. Nur musste er das zulassen... und hierin bestand wohl das einzige wirkliche Problem: Er musste sich darauf einlassen.

"Hör auf zu denken, Jui. Vergiss die Vergangenheit und komm in der Gegenwart an und lass diesen Mann nicht länger dein Leben bestimmen!", bat ich ihn, versuchte meine Stimme so sanft wie möglich klingen zu lassen, denn mir wurde klar, dass Wut hier nichts ausrichten konnte. "Vertraue einfach darauf, dass ich dich so liebe wie du bist. Du musst keine Erwartungen erfüllen oder irgendetwas tun, was du nicht willst. Selbst wenn du nicht mit mir Zusammensein willst, auf diese Art..." Ich hoffte, dass er verstand was ich meinte, dass ich hier allein auf unsere körperliche Beziehung anspielte. "... dann musst du es nur sagen. Ich werde dir niemals übel nehmen, wenn du deine Meinung sagst oder etwas tust, was vielleicht nicht mit meinen Überzeugungen überein geht. Und wenn ich dich dazu dränge Blut zu trinken, tue ich das nur, weil ich möchte, dass es dir gut geht!"
 

Jui

Ich sah ihn wieder an. Ich wusste dass ich die Vergangenheit nicht vergessen konnte, nicht gleich, sie hatte mich gezeichnet - das wusste ich - denn ich spürte wie anders die Menschen waren. Besonders die auf dem Schiff, ich konnte von manchen ihre Gedanken hören, ahnte das mein Verhalten alles andere als normal war.

Ich wollte ihn umarmen, seine Nähe spüren. Ganz wie Kaoru es sich wünschte ignorierte ich die Stimme die mir sagte wie unangepasst mein Verhalten doch war und ging auf ihn zu. Legte meine Arme um seine Taille und den Kopf an seine Schulter.

"Kao, ich kann mich damit abfinden Blut zu trinken wenn ich dafür bei dir sein kann, aber hier auf dem Schiff, da fällt jeder Tote sofort auf ... ich möchte uns nicht in Gefahr bringen ..."

Vielleicht war es doch besser zu reden, zu diskutieren, auch wenn ich müde war, denn ich hatte gerade das Gefühl das Kaoru mir jetzt nicht böse sein konnte - ich spürte es förmlich.
 

Kaoru

Erleichtert legte ich meine Arme um ihn. Obwohl ich es nicht erwartet hatte, hatte ein Teil von mir doch befürchtet, dass er meine Nähe nicht mehr wollte, nicht aus freien Stücken. "Du bringst uns nicht in Gefahr. Es gehört zum Alltag auf so einer langen Reise, dass Menschen sterben, keiner würde es hinterfragen, sie würden es gar nicht wagen.", erklärte ich, auch wenn ich seine Einwände durchaus verstand. Aber seine Einsicht war ein Anfang und vielleicht mehr, als ich hätte erwarten können. "Aber wenn es dich beruhigt, kannst du für den Rest der Reise von mir trinken, auch wenn das nichts daran ändern wird, dass früher oder später einer der Menschen auf diesem Schiff sterben wird. Es ist der natürliche Lauf der Dinge, mit dem wir uns alle eines Tages abfinden müssen."
 

Jui

Ich drückte mich etwas fester an ihn, war mit der Antwort mehr als zufrieden. Vorsichtig strich ich ihm über die Wange, sah ihn dabei tief in die dunklen Augen, wollte ihm endlich beim reden ansehen.

"Ich möchte nur nicht das man uns damit in Verbindung bringen könnte ..." ich machte eine kurze Pause, wollte das Thema wechseln. "Außerdem schmeckt dein Blut viel besser als das der Menschen!" hauchte ich in sein Ohr, bevor ich sanft an einem Ohrläppchen knabberte, ohne ihn zu verletzten.

Ich wollte ihm nicht zuviel Blut nehmen, schließlich brauchte auch er es, doch ich fühlte mich immer noch verdammt schwach. Entweder er gab mir noch einen Schluck, oder wir mussten uns jetzt wirklich schlafen legen.
 

Kaoru

"Tu dir keinen Zwang an.", lachte ich leise und kraulte seinen Nacken. Auch wenn mich seine schnellen Stimmungswechsel zuweilen etwas irritierten, bevorzugte ich ihn so verführerisch und fast schon verspielt, wie er es jetzt war. "Ich stehe zu deiner freien Verfügung.", fügte ich etwas zweideutig hinzu und ließ meine andere Hand langsam seinen Rücken hinunter wandern. Ich liebte es, wie einfach ich ihn necken, ihn mit einfachsten Berührungen erregen konnte.
 

Jui

Gierig und ohne weiter nachzufragen versenkte ich meine Zähne in seinem Hals, nahm nur ein paar hastige Schlucke von ihm, hoffte das dadurch weniger auffallen würde wie viel ich ihm eigentlich nahm.

Kaorus Blut zu trinken war für mich aber auch ein sehr erregender Akt. Fast schon automatisch drückte ich meinen Unterleib an seinen, rieb darüber.

So schnell wie möglich löste ich mich von seinem Hals, fuhr die sich schließenden Wunden mit der Zunge nach.

Dann schenkte ich ihm den Blick den ich Daisuke immer schenkte wenn er wollte dass ich ihn verführte.
 

Kaoru

Ein Schauer der Erregung durchlief mich bei dem Gefühl seiner Zähne in meiner Haut, der kurze Schmerz so unendlich süß, dass ich mir wünschte er würde nie wieder aufhören. Beinahe entkam mir ein enttäuschtes Seufzen, als er nach wenigen Schlucken schon wieder aufhörte, doch der Blick den er mir danach schenkte, tröstete über jede Enttäuschung weg. Sofort verschloss ich seine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss, der wohl unser beider Blut zum Kochen brachte, schmeckte noch mein eigenes in seinem Mund und stöhnte bei diesem Geschmack leise auf.
 

Jui

Wild umkreisten sich unsere Zungen - ich musste mich an ihm festhalten und brauchte eine Weile um mich zumindest gedanklich zu fassen, hatte ich heute doch etwas anderes vor als willen- und hemmungslos und Kaoru zu liegen.

Ich löste den Kuss und ging vor ihm auf die Knie. Ich löste den Blick für keine Sekunde, schätzte nur kurz ab ob ich ihn so wie er jetzt stand auf das Bett schubsen konnte.

Ich sah ihn weiter verführerisch an, während ich ganz langsam seine Hose öffnete und sie zweideutig lächelnd hinab schob.

Er war voll auf mich fixiert, sodass es ihn wirklich überraschte als ich ihn aufs Bett stieß.

Dann kniete ich mich wieder zwischen seine Beine, musterte ihn erst einmal von unten.
 

Kaoru

Es war mehr als eindeutig, was Jui vorhatte, doch sein auf einmal so offensives Verhalten verwirrte mich etwas. Aber ich wollte mich nicht beschweren, wollte es vielmehr einfach nur genießen solange ich konnte, denn wer wusste schon, wann sich seine Stimmung wieder ändern würde.

Sein Anblick faszinierte mich über alle Maßen und ich konnte gar nicht anders als seinen Blick zu erwidern, selbst als er mich nach hinten auf das niedrige Bett schubste, das wir die letzten Tage eng umschlungen geteilt hatten. Der Boden schaukelte bedrohlich unter unseren Füßen, die See schien aufgewühlt zu sein, als würde sie unsere Gefühle spüren.
 

Jui

Ich wusste inzwischen wie sehr es Kaoru gefiel wenn ich die Initiative ergriff - zeigte ihm dieses Verhalten doch das ich dabei war meine Vergangenheit ruhen zu lassen und das Trauma, wie er es einmal genannt hatte, zu vergessen.

Langsam, für ihn gut sichtbar, leckte ich mit der ausgestreckten Zunge über den Schaft, wollte das er es genau sehen konnte was ich mit ihm anstellte.

Das bis jetzt halbsteife Glied hatte sich vollkommen aufgerichtet, sodass ich mich kurz frech seinen Oberschenkeln zuwendete, unschuldig in das zarte Fleisch biss, ohne die Haut dabei zu verletzten. Ich hatte gespürt dass es auch ihm gefiel wenn man ihm etwas Blut aussaugte, also biss ich erneut zu, nahm grinsend einen Schluck, wobei ich das kalte Blut diesmal genoss, es mir förmlich auf der Zunge zergehen ließ.
 

Kaoru

Ich beschloss, die Situation so zu nehmen wie sie war und Jui einfach machen zu lassen. Er wusste definitiv was er da tat, so wenig man das auch von dem Verhalten, das er die meiste Zeit zeigte, erwarten würde. Im täglichen Umgang verhielt er sich doch sehr zurückhaltend und schüchtern, aber gerade jetzt war er wie ausgewechselt. Obwohl ich normalerweise eher stiller war, ließ ich ihn nun auch hören, wie sehr mir gefiel was er tat, stöhnte leise seinen Namen, wollte ihn nur noch mehr anspornen. Er sollte nicht wieder auf die Idee kommen, er würde etwas falsch machen und dann vielleicht noch mittendrin aufhören... obwohl ich stark bezweifelte, dass das passieren würde. Doch mit Jui konnte man ja nie wissen, soviel hatte ich in der Zwischenzeit gelernt.
 

Jui

Wenn er nur wüsste wie viel es mir bedeutete das er meinen Namen stöhnte.

Noch einmal sah ich ihn an, wendete meinen Blick auch nicht ab, während ich mich ganz langsam seinem besten Stück näherte, hatte ich doch schnell bemerkt wie schön Augen mit unseren übermenschlichen Sinnen doch waren.

Schließlich schloss ich meine Lippen um seine Eichel, fuhr in kleinen Kreisen mit der Zunge darüber, lauschte immer wieder seinem stöhnen, es war Musik in meinen Ohren.

Doch schnell wollte ich mehr - nahm ihn ganz in mich auf und wartete darauf das er seine Hände in meinem Haar vergrub - für mich war es die höchste Bestätigung seiner Lust, sehnte ich mich doch nach dieser kleinen, für die meisten Menschen wohl unbedeutende Geste der Zuneigung.
 

Kaoru

Kurz schloss ich die Augen, zwang mich jedoch sie wieder zu öffnen, so schwer es auch war, wollte nicht nur fühlen sondern genauso sehen, was er tat, war der Anblick doch fast genauso erregend wie das Gefühl selbst. Einen Moment kämpfte ich mit mir, fragte mich, ob es eine gute Idee wäre, meine Hände um seinen Kopf zu legen, durch sein weiches Haar streicheln, wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass ich ihn in irgendeiner Weise kontrollierte, tat es aber schließlich doch. Er würde sich schon wehren, wenn er es nicht wollte...

Doch bald schon vergaß ich jeden vernünftigen Gedanken, als er mich ganz in sich aufnahm, konnte nicht mehr denken und nur noch fühlen. "Jui...", stöhnte ich wieder, diesmal etwas lauter, aber es war mir egal, selbst wenn man es draußen hören würde.
 

Jui

Ein Kribbeln durchzog meinen Körper als ich seine Hände in meinem Haar spürte und ich wollte ihn spüren lassen wie sehr es mir gefiel was er tat.

Auch wenn es ihn schneller zum Höhepunkt bringen würde, begann ich an ihm zu saugen, meine Zunge strich immer unkontrollierter über seine Haut. Bald würde es so weit sein und ich würde Kaoru noch in einer anderen Weise schmecken können. Ich war neugierig, hatte ich doch noch nie von einem anderen Mann als Daisuke in dieser Form gekostet, und ich war froh es endlich tun zu können - eine weitere Erinnerung an Daisuke durch eine an Kaoru ersetzen zu können.
 

Kaoru

Egal wie oft ich so etwas vielleicht schon erlebt haben mochte, es war das erste Mal, dass ich so intensiv dabei fühlte, dass ich wirklich über das körperliche hinaus ging, denn einmal mehr wurde mir deutlich, wie sehr ich Jui liebte, wie sehr ich ihm und seiner ganzen Art bereits verfallen war, sodass ich nun auch nicht lange an mich halten konnte und mich unterdrückt stöhnend in seinen Mund ergoss. Etwas überwältigt krallte ich mich in die seidigen Strähnen seiner Haare, konnte selbst kaum glauben, wie schnell er mich meine Beherrschung verlieren lassen konnte. Von meiner Selbstkontrolle war nicht mehr viel übrig, doch wo mir das gegenüber anderen vielleicht unangenehm gewesen wäre, fühlte ich mich in Juis Gegenwart nur wohl und sicher.
 

Jui

Vorsichtig krabbelte ich über den erschöpften Kaoru, strich ihm einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht. Er atmete immer noch schwer. Ich sah ihn an. Es hatte ihm gefallen - eindeutig. Liebevoll hauchte ich einen Kuss auf seine Nasenspitze, bevor ich mich neben ihn legte und den Kopf auf seine Schulter bettete.

Meine eigene Erregung ignorierte ich, betrachtete viel lieber Kaorus erschöpftes Gesicht. Abwesend strich ich über seine verschwitzte Wange.
 

Kaoru

Mich langsam wieder unter Kontrolle kriegend, genoss ich die zärtlichen Liebkosungen, zog ihn in einen sanften Kuss, schmeckte mich selbst noch auf seinen Lippen. Obwohl ich sicherlich auch noch Lust auf mehr gehabt hätte, forderten die Anstrengung und der Blutverlust doch ebenso ihren Tribut. Jui würde seine Belohnung ein andermal bekommen, doch nun sollten wir beide vorerst ruhen. Ich spürte, dass die Sonne das Deck mittlerweile in ihr gleißendes Licht badete, der Tag war endgültig angebrochen.

"Danke.", flüsterte ich Jui ins Ohr, zog ihn in meine Arme und war viel zu faul um mich noch ordentlich ins Bett zu legen. Wir waren ohnehin allein, was machte das da schon für einen Unterschied...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-06-06T19:35:38+00:00 06.06.2011 21:35
Die Zwei mit ihern Diskusionen ohne zu diskutieren und ihren Problemen...
Einfach nur kawaii!!!
Richtig, richtig klasse!!!
Lg -^.^-
Von:  Ino_Hana
2008-04-01T11:21:58+00:00 01.04.2008 13:21
Hrr...das war wirklich ein schönes Kapitel(auch wenn ich es erst heut lesen konnte >.<)
Ich finde es gut das Jui allmählich aus sich rauskommt und etwas fordernder wird. Scheint Kaoru ja auch immerhin zu gefallen. Ich mag Jui immer mehr und seine Art wird mir auch immer symphatischer.
Das kleine Intermezzo fand ich auch sehr schön und hoffe es kommt bald wieder was neues.

LG Taka
Von:  Ilona_Delagun
2008-04-01T09:07:09+00:00 01.04.2008 11:07
Okay was soll ich sagen mal wieder ein Kapitel zu Gänsehaut kriegen. Jui uberrascht mich auch immer wieder. Seine jetzt doch sehr fordernde Art finde ich klasse.
Das Kaorus (name hoffendlich richtig kann heute niergendwo abschreiben) sich einfühlsam zeigt, unterstreicht seinen Charakter noch ein wenig mehr.
Hochachtungsvoll
Ilona

PS: Ihr solltet vielleicht den Harken noch nachtragen.
PPS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.


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