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Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin

Ginny/Draco
von

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Badefest

38. Badefest
 


 

„Nun, sag schon. Was habt ihr getrieben, dass ihr solch schwere Verletzungen hattet?“ Anne löcherte Ginny schon seit Stunden mit Fragen, die die rothaarige Gryffindor ignorierte.

„Och, komm schon!“ bettelte Anne weiter, doch Ginny antwortete nicht und ging ans Fenster.

„Solche Verletzungen kriegt man doch nicht einfach so! Du und Malfoy seid ziemlich oft im Krankenzimmer, falls dir das noch nicht aufgefallen is.“

Von jetzt auf gleich verfinsterte sich Ginnys Gesichtsausdruck.

„Anne, ich habe ein Problem.“

Damit hatte das blonde Mädchen nun überhaupt nicht gerechnet, aber der Ernsthaftigkeit in Ginnys Stimme war zu entnehmen, dass sie wirklich etwas belastete.

„Was ist es? Du weißt, du kannst mich alles erzählen.“

„Morgen... morgen ist...“

„Badefest!“ unterbrach Anne ihre Freundin lachend. „Du weißt nicht, was du anziehen sollst. Das ist ja mal wieder typisch Ginny.“

„Nein.“ Ginny sah vom Fenster auf, direkt in Annes Augen und zog ihren Umhang aus.

„Was wird das de...?“ Anne stockte der Atem und sie sah ungläubig auf das, was sich auf Ginnys linken Unterarm befand.

„Gi... Ginny... das ist doch...?“ stotterte sie.

„Ja, das ist es. Ich habe das Dunkle Mal. Du musst verstehen, ich wollte es nicht. Das heißt, zuerst schon, Voldemort ist erstens ein guter Überredungskünstler und hat zweitens meine Verwirrtheit ausgenutzt, nachdem ich tagelang von Bellatrix Lestrange gefoltert wurde.“ Ginnys Stimme klang gleichgültig, aber innerlich zerbrach dieses Zeichen sie.

Anne sah ihre Freundin bestürzt an. Schon lange wollte sie nachfragen, was denn während Ginnys Abwesenheit passiert war, aber an so was hätte sie nicht mal im Traum gedacht.

„Ginny...“ flüsterte Anne und ging auf das rothaarige Mädchen zu. Diese jedoch zwang sich wieder ein Lächeln auf.

„Ist schon gut. Draco meinte, ich solle mir deswegen keinen Kopf machen, aber...

Anne, was werden die Leute von mir denken, wenn sie das sehen? Man kann es nicht einfach wegzaubern! Ich komme da mit einem Todesser-Mal auf meinem Unterarm an! Mir glaubt doch niemand, wenn ich sage ‚Wollte ich nicht.‘!“ Ihre Stimme wurde immer hysterischer.

„Wer weiß noch davon? Dein Bruder?“ fragte Anne vorsichtig nach.

Ginny schüttelte den Kopf. „Keiner weiß es, außer dir und Draco.“

„Ginny, ich steh hinter dir und ich denke auch deine Familie wird es verstehen, wenn du es ihnen nur so erklärst wie mir.“ beruhigte die blonde Hexe Ginny, die kaum sichtbar nickte.
 

Was die Lehrer schon wieder aus der großen Halle gemacht hatten, war einfach atemberaubend. Man konnte es sich kaum vorstellen, aber sie war noch größer als sie normalerweise schon war, in der Mitte war ein tausend Quadratmeter großes Schwimmbecken, in dem sich so gut wie die ganze Schülerschaft tummelte und Millionen von Glühwürmchen erhellen die wilde Landschaft von Gras, Büschen und sogar tropischen Pflanzen.

„Du bist doch Anne, oder?“

Anne wurde aus ihrem Staunen gerissen, jedoch war der Junge, der sie sonst nie ansprach, Auslöser eines erneuten, erstaunten Blick.

Draco Malfoy, Eisprinz von Slytherin, Mädchenschwarm, unnahbarer, cooler Typ, stand vor ihr mit nichts als einer grün-silbernen Badehose.

Mit offenem Mund starrte sie auf seinen perfekten Körper, Sixpack, nicht zuviel, aber definitiv auch nicht zu wenig. Die blonden, nassen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und diese stürmischen, hellgrauen Augen...

„Genug gesabbert, Smith.“ grinste er hämisch. „Wo ist die Weasley?“

„Sie... sie kommt nach.“ stammelte Anne leicht errötet.

Himmel, Herrgott! Wie konnte ein so gut aussehender Typ nur ein Slytherin, folglich ein Vollidiot sein?

„Das glaube ich aber irgendwie nicht.“ murmelte er vor sich hin.

„Was hast du gerade gesagt? Ich hab dich akustisch nicht verstanden.“ Anne wurde schlagartig klar, wie unsicher sich ihre Wort angehört haben mussten und versuchte mit allem Verstand, den sie noch besaß, sich wieder einzukriegen.

„Wie ist das Passwort zum Gryffindor-Turm?“ fragte der blonde Schönling mit einem Tonfall als wäre diese Frage für einen Slytherin die normalste der Welt.

„Wie bitte? Hältst du mich wirklich für so doof, dass ich es dir sage?“ prustete Anne unsicher los.

Am Handgelenk zog er sie plötzlich vor die Tür der großen Halle, wo sich aufgrund des Badefestes kein Mensch befand. Dann hielt er ihr seinen linken Unterarm direkt vor die Nase.

„Sie wird nicht kommen! Und jetzt gib mir das verdammte Passwort!“ fuhr er sie an. Anne starrte aus das Mal.

Dann verstand sie alles. Nein, Ginny würde nicht kommen. Sie würde sich nicht trauen mit diesem Mal aufzukreuzen und dieser Slytherin war der Einzige, der an sie herankam.

Wieso hatte sie nicht schon früher die Erkenntnis?

Ginny erzählte so oft davon, dass sie zu Malfoy ging und hatte sogar schon einen Spitznamen für ihn.

Bis jetzt hatte sie allerdings gedacht, dass das nur Spinnerein waren. Das stimmte jedoch nicht. Die Beiden waren befreundet – wenn nicht sogar mehr als das.

„Ist ja schon gut! Es heißt ‚Schokofrosch‘, aber wehe du stellst was an!“ fauchte sie ihn an um ihr Grinsen zu überspielen, verschwand sie wieder in die große Halle und begab sich mit einem erleichterten Gefühl zu den Gryffindors.
 

„Was suchen sie denn hier?“ fragte die Fette Dame empört als sie den halbnackten Slytherin genauer betrachtete. „Du gehörst hier doch gar nicht hin.“

„Schokofrosch.“ sagte er genervt. Dafür erhielt er einen misstrauischen Blick. „Das ist ja unerhört! Sie dürfen das Passwort gar nicht wissen, weil sie hier nicht rein dürfen!“

„SCHOKOFROSCH!“ wiederholte er noch genervter und wesentlich lauter.

Widerwillig gab die rosa gekleidete Frau das Portraitloch frei. Sogleich stürmte Draco hindurch.

Als er im Gemeinschaftsraum stand musste er schmunzeln. Man sah, dass sich in diesem Haus definitiv nicht die reichsten Schüler befanden. Er hatte viel gold erwartet, aufgrund der Gryffindorfarben, aber der Raum wirkte eher armselig.

Mit einem selbstgefälligem Lächeln suchte er den Raum ab, aber hier war sie nicht. Wo sollte er jetzt hin?

Er ging die Wendeltreppe, die auf der linken Seite des Gemeinschaftsraumes nach oben führt, hinauf und hatte richtig getippt. Hier waren die Mädchenschlafsäle.

Nur – wo war der von Ginny?

Er schloss die Augen und hoffte eine Bewegung zu hören.

Da.

Gleich im ersten Zimmer schien sich jemand zu bewegen.

Er klopfte an. „Ginny?“

Schon wollte er einfach die Tür öffnen, da riss sie jemand ruckartig auf.

Ginny starrte ungläubig auf Draco, dann wanderten ihre Augen von seinem Gesicht zu seinem Oberkörper, was ihr eine leichte Röte in die Wangen trieb.

„Was machst du denn hier?“

„Dich abholen, da du ja anscheinend von alleine nicht kommen willst.“ antwortete er grinsend. Ihm waren die geröteten Wangen nicht entgangen. Dann musterte er sie und sein Grinsen verschwand.

„Du hast dich ja nicht mal umgezogen.“ sagte er empört.

„Ich will nicht hingehen.“ gab sie nach ein paar Minuten des Schweigens von sich.

„Wie war das noch gleich? ‚Mir ist egal, was du willst.‘? Nein, Ginny mir ist es nicht egal, was du willst. Im Gegenteil. Mich interessiert, was du willst und ich weiß, dass du nur zu gerne da nach unten auf das Badefest willst. Also, drück dich nicht! Ich hab auch mein Todesser-Mal.“ erklärte er in einem warmen Ton, den sie von ihm nur sehr selten, dafür aber zu gerne, hörte.

„Ich geh jetzt runter und erwarte dich in fünf, okay zehn Minuten – weil du ja eine Frau bist – unten in der großen Halle. Ich stehe direkt neben der Tür.“ Er zwinkerte ihr zu, drehte sich um und war so schnell verschwunden wie er gekommen war.
 

Die Tür zur großen Halle ging auf und Ginny verdrehte auch sogleich wieder die Augen.

Die Hälfte der Anwesenden – und damit waren die Jungen gemeint – starrten sie an als wäre sie ein Wesen, das sogar der Zaubererwelt fremd war.

Dracos Lieblingsfarbe an ihr schien wirklich zu wirken. Sie trug einen knappen, goldenen Bikini, der ihre Kurven sehr gut betonte.

Erhobenen Hauptes kam Draco auf sie zu und reichte ihr seinen rechten Arm, in dem sie sich auch gleich kichernd einhackte.

Mal wieder trafen das ungleiche Paar böse Blicke, aber Ginny war das momentan so was von egal. Sie machte sich mehr Sorgen wegen ihres linken Unterarm, der bei Draco eingehakt war. Man konnte zwar nichts sehen, weil Draco das Mal bedeckte, aber zu wissen, dass es sich darunter befand, behagte ihr trotzdem nicht.

Er führte sie zu einem abgelegenen Platz (so einer war in diesem überdimensional großen Raum durchaus schnell zu finden), von dem aus man wegen der vielen Büsche nicht beobachtet werden konnte und legte sich auf den warmen Rasen, während Ginny sich neben ihn setzte.

„Du trägst gold.“ stellte er grinsend fest.

„Ja. Aber sicher nicht, weil es dir gefällt.“ entgegnete sie mit einem sonst ihm üblichen selbstgefälligem Lächeln.

„Wer sagt denn nun schon wieder, dass es mir gefällt?“ kam es schlagfertig von ihm zurück.

„Ein Blick in deine gierigen Augen genügt.“

„Ich gucke gierig?“ fragte er belustigt.

„Allerdings.“

„Ich glaube heute ist mein Tag des Zitierens. Aber – wie war das noch mal? Begierden Stillen?“ Dabei legte er eine besondere Betonung auf das ‚Gier‘. „Ich möchte dir ja nur zu ungern deine Argumente klauen, aber das, was du gerade tust, bezeichne ich normalerweise auch als ‚vor Gier gleich über jemanden herfallen‘.“

Ginny wurde knallrot. Wie konnte sie nur so offensichtlich auf seinen Körper starren?

Es ging aber nicht anders. Immer und immer wieder erschienen Bilder vor ihrem geistigen Auge.

Sie küsste Draco.

Draco küsste sie.

Sie ganz nackt.

Er ganz nackt.

Sie stöhnte.

Er stöhnte.

Unweigerlich musste sie sich auf die Lippe beißen, damit sie sich wieder auf die Realität konzentrieren konnte.

„Ich falle sicher nicht über dich her.“ sagte sie, jedoch etwas kleinlaut. Als ihr das auffiel, wurde ihre Stimme fest. „Du bist doch immer derjenige, der mich küsst.“

„Schuldig im Sinne der Anklage. Aber nicht beim letzten Mal.“ grinste er.

Ertappt.

„Ich... das... das war nicht ich.“ stammelte sie vor sich hin.

„Nein, das war der Todesgeist. Nicht wahr?“ Sein Grinsen konnte jetzt nicht mehr überboten werden.

Zum wievielten Mal hatten sie sich nun schon geküsst?

Zwei- oder dreimal? Die Küsse, die in der Nacht ohne Gewissen und als zwingende Maßnahme (man erinnere sich daran, dass sie beinnahe von Madame Pomfrey in Dracos Krankenbett erwischt worden wäre, hätte er sie nicht durch einen Kuss ruhig gestellt) mal außen vor genommen.

Warum hatten sie sich überhaupt geküsst?

Irgendwie fand sie darauf keine Antwort. Es war einfach ein süchtig machendes, unbeschreiblich tolles Gefühl, wenn er sie nach allen Regeln der Kunst küsste. Die Frage, ob es wirklich korrekt war, beantwortete diese Tatsache allerdings nicht.

Aber was meinte Draco da gerade? Der Todesgeist?

‚Nein, Ginny, damit kannst du dich nicht retten. Der Todesgeist ist gegen Draco und außerdem war das Ironie. Themawechsel!‘

„Hast du schon mit der dritten Aufgabe angefangen?“ platzte es aus ihr heraus.

Draco grinste. „Ich wüsste schon gerne, wie du dir unsere Küsse erklärst. Aber gut – kommen wir eben gleich zu. Ich hab Dumbledore sofort nach unserem Tauchgang das Rätsel gegeben und er meinte, dass das für die zweite Aufgabe reichen würde. Als Aufgabe drei sollen wir das Rätsel lösen, alles in Verbindung setzen und haben dann die Möglichkeit für eine Woche Hogwarts zu verlassen, wenn wir denn wissen, was wir zu tun haben.“

Ginny schien plötzlich sehr nachdenklich, was Draco nicht entfiel. „Was ist los?“

„Es ist nur...“ meinte Ginny. „Du hast doch gesagt, dass es schmerzhaft ist, wenn wir in Hogwarts sind, folglich nicht apparieren können und Voldemort seine Anhänger einberuft, aber in dem ganzen letzten zwei Monaten habe ich nichts davon bemerkt. Entweder es liegt daran, dass es doch kein Proteus-Zauber ist, den Voldemort mit dem Dunklen Mal versehen hat, oder er beruft sie einfach nicht ein. Das Letztere erscheint mir da logischer. Aber – ist das normal so?“

„Nein. Und um ehrlich zu sein beunruhigt mich das auch. Ich denke er plant was. Die Ruhe vor dem Sturm halt.“ antwortete er trocken.

Ginny nickte zustimmend, denn das Sprichwort war ihr auch schon beim Tauchgang in den Sinn gekommen und hatte sich bewahrheitet.

„Außerdem habe ich das Gefühl da kommt noch so einiges auf uns zu. Die Flucht aus Malfoy Manor war einfach zu leicht. Okay, wir wurden verletzt, aber das stimmt doch was nicht.“ fuhr er fort.

Nachdenklich sah sie ihn an und erschrak bei dem plötzlichen Stimmungswechsel.

Wieder umspielte dieses unglaubliche Grinsen seinen Mund.

„So. Jetzt kommen wir aber zum Küssen zurück. Womit habe ich den letzten Kuss verdient?“ Ginny fielen sofort Laster von den Schultern, durch die sie zu erdrücken drohte. Andererseits wurde wieder ein Thema angesprochen, das ihr zu suspekt war.

„Malfoy, das klingt wie ein Verhör zweier Kindergarten-Freundinnen.“ Irgendwie musste sie sich da doch jetzt rausreden können.

„Ist mit egal, wie das klingt. Ich will ne Antwort!“ grinste er unaufhörlich.

„Womit habe ich denn deine verdient?“ fragte sie aus der Hilflosigkeit heraus.

„Als Wiedergutmachung.“ sagte er verschwörerisch.

Irritiert schaute sie dem blonden Slytherin in die Augen.

„Wie? Warum?“

„Darum.“ Plötzlich sprang er auf, griff sie am Handgelenk und lief mit ihr im Schlepptau aus ihrem Versteck.

Als hätte sie es geahnt, steuerte er direkt auf das Schwimmbecken zu. Vergeblich versuchte sie mit ihren Füßen abzubremsen, aber der Widerstand brachte nichts.

Mit einem lauten PLATSCH landeten beide im Wasser.

Nach Luft schnappend tauchte Ginny wieder auf, doch schon gleich warf sich Draco wieder auf sie und duckte sie kurz unter.

„DU!“ schrie sie als sie wieder hoch kam, legte sich blitzschnell auf den Rücken und strampelte ihm mit ihren Füßen eine Ladung Wasser ins Gesicht.

„Tja, das hast du davon!“ grinste sie und zeigte ihm die Zunge.

„Na warte!“ wisperte er bedrohlich und war prompt unter Wasser verschwunden.

Ein paar Minuten vergingen und so langsam wurde Ginny misstrauisch.

Suchend sah sie sich im Wasser um, doch es war so tief, dass man den Boden nicht sehen konnte.

Plötzlich zog sie etwas ruckartig an den Beinen nach unten; sie hatte nicht mal Zeit zum Luft holen.

Als sie die Augen unter Wasser öffnete, wollte sie schon gleich lächeln, weil sie dachte zu wissen, wer der Angreifer war, aber ihr Gesicht versteinerte.

Harry hielt sie fest.

Erst jetzt merkte sie, dass sie Luft wieder dringend nötig hatte, aber der grünäugige Gryffindor ließ sie nicht los. Sie wehrte sich immer mehr gegen seinen Griff, aber es half nichts.

Mit den Augen wies sie flehend nach oben, aber Harry verstand nicht, was sie meinte, oder wollte es nicht verstehen und blieb mit ihr unter Wasser.

Dann löste sich der Griff plötzlich doch und sie schwamm so schnell ihre Beine es erlaubten zur Wasseroberfläche, wo sie auch gleich einen tiefen Atemzug nahm.

„Spinnst du, Malfoy? Was hast du gemacht?“ brüllte Harry, der gerade aufgetaucht war.

Die herumstehenden Leute wurden aufmerksam auf den hitzigen Wortwechsel, der sich gleich voraussichtlich ergeben würde.

„Das nennt man Kickboxen, Potter, und ich habe dir gesagt, dass man sich nicht an wehrlose Mädchen vergreift. Zumindest nicht an dieses.“ Dracos Augen wurden zu gefährlichen Schlitzen.

„Komm, Ginny. Wir gehen!“ Mit diesen Worten ergriff Harry ihre linke Hand, wobei er so zog, dass ihr ganzer Arm aus dem Wasser trat, und starrte auf das schwarze Zeichen, das ihren Unterarm kennzeichnete.

„GINNY?!“ rief er fassungslos. „DU BIST EINE TO...“ Weiter kam er nicht. Draco hatte ihm einen gekonnten Schlag gegen die Schläfe verpasst, sodass der Gryffindor sofort sein Bewusstsein verlor und bäuchlings auf dem Wasser schwamm, dann unterging.

„HARRY!“ schrie Ron, der gerade herbeigeeilt kam, daher seinen Freund erst einen Meter unter der Wasseroberfläche erkannte, und in das Wasser sprang um ihn zu retten.

Währenddessen hatte Draco Ginny demonstrativ an sich gezogen, trat mit ihr aus dem Wasser und verließ wütend die große Halle.
 

„Willst du ihn ertrinken lassen?“ flüsterte sie ängstlich, während sie auf dem Weg zu den Kerkern waren.

„Würde ich gerne, ja. Aber da sind leider zu viele, geblendete Menschen, die den Jungen, der lebt, auch gern weiterhin lebend haben wollen.“ antwortete er und seine Augen blitzten gefährlich auf.

In seinem Zimmer war es – anders als in den restlichen Kerkern – angenehm warm, aber doch etwas zu kalt für Badebekleidung. Ginnys Füße waren taub durch den kalten Steinfußboden, über den sie zehn Minuten gelaufen war.

Mit einer Handbewegung wies er sie an sich auf das Bett zu setzen, was sie auch trotz des nassen Badeanzugs tat.

Draco nahm sich ein Badetuch, wickelte es um seine Hüfte und zog dann seine Badehose aus.

Das Ganze hatte Ginny wortlos beobachtet, ehe sie die eine Frage stellte, die ihr schon seit Monaten durch den Kopf ging: „Warum tust du das alles?“

Draco hielt in seiner Bewegung kurz inne, ging auf sie zu und setzte sich neben sie. Dann blickte er in die neugierigen, fordernden und fragenden Augen des Mädchens neben sich.

Er erhob seine Hand und streichelte einmal sanft über ihre Wange.

„Weil...“



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