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Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin

Ginny/Draco
von

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Des Rätsels Lösung

22. Des Rätsels Lösung
 


 

Es gab ein lautes Krachen in dem fast leeren Korridor.
 

„So gerne ich dasselbe wie du tun würde, fände ich es schade, wenn du wegen diesem Typen in Askaban landen würdest.“ sagte jemand, der – eigentlich ungewöhnlich in Anbetracht der Umstände – gelangweilt klang.

Wo um Himmels Willen war sie?

Bis vor einer Sekunde hatte sie in Dracos Zimmer gestanden und versucht ihre Turnier-Aufgabe nachzuvollziehen.

Jetzt stand sie hier in einem dunklen, wahrscheinlich auch weit abgelegenem Korridor des Schlosses und es hagelte Steine von der Decke. Außerdem umfasste jemand sehr stark ihr Handgelenk, sodass der Zauberstab, der sich in dieser Hand befand, nach oben gerichtet war.

„Sag mal, spinnst du Ginny?!“ schrie Harry das verwirrte Mädchen an.

Warum war sie mit Harry in diesem Korridor?

„Potter, halt’s Maul!“ zischte Draco.

Malfoy? Was hatte der hier zu suchen?

War er derjenige der ihre Hand so fest hielt?

„Du!“ brüllte Harry den Slytherin an. „Du hast ihr den Imperio aufgehalst!“

Draco fing an zu Lachen, während Ginny noch immer nichts verstand.

Fast wäre sie umgeflogen, als Draco sie plötzlich hinter sich herzog.

„BLEIB HIER!“ Harrys Wut war nicht mehr zu bändigen.

„Potter, wenn du jemanden etwas von deiner und Ginnys Begegnung erzählst, dann hat deine kleine Ex-Freundin ein großes Problem. Nicht dass dich das wirklich interessiert, aber ich könnte so einige Dinge ausplappern, die deinem Image sicherlich nicht gut täten und von denen du schneller in Askaban landen würdest als ein Feuerblitz fliegen kann. Also, halt den Mund!“ sagte er ruhig bevor er laut „Stupor!“ rief.

Harrys Geschocktheit nutzte Draco aus um mit Ginny zu fliehen.
 

Es war eine Woche vor den Weihnachtsferien, doch Ginny und Draco hatten immer noch keine Lösung und so langsam lief ihnen die Zeit davon.

Zwar hatte Draco die ersten beiden Rätsel, die die Fragen „Was ist es?“ und „Wo ist es?“ beantworteten, gelöst, jedoch ergaben sie keinerlei Sinn.

Auch heute saßen Draco und Ginny wie immer stillschweigend in dem Schulsprecherzimmer mit einem Stapel Büchern, die sie aus der Bibliothek ausgeliehen hatten.

Nie wechselten sie mehr als fünf Worte und wenn, dann bezogen diese sich ausschließlich auf ihre Aufgaben. Seit dem Vorfall mit Harry schienen sich Draco und Harry ihr gegenüber total verändert zu haben. Harry war sehr freundlich zu ihr, überfreundlich um genau zu sein. Er versuchte alles um seine ‚Fehler’, wie er es nannte, wieder gut zu machen. Draco hingegen hatte sich von ihr entfernt, war ihr sehr kühl gegenüber, was sie dazu veranlasste, nicht allzu viel mit ihm zu reden.

Man konnte Draco anmerken, dass Ginny anscheinend etwas, das ihm gar nicht passte, getan oder gesagt hatte, aber sie sah es nicht ein, dass sie die Schuld für seine schlechte Laune bekam und würde sicherlich nicht den ersten Schritt machen und mit ihm reden.

„Was ist es? – Nichts. Das muss einfach stimmen. Schließlich gibt es nichts größeres als Gott oder schlimmeres als der Teufel. Die Armen haben nichts, die Glücklichen brauchen nichts. Und wenn ich sterbe esse ich nichts. Wo ist es? – Fisch. Ein Fisch braucht nicht zu Atmen und ist Kaltblüter. Fische brauchen nicht zu trinken und trinken dennoch. Das mit dem Kettenhemd versteht sich von allein. Ich habe keinen Denkfehler gemacht – mit Sicherheit nicht!“ murmelte Draco wieder vor sich hin. Sichtlich genervt erhob er sich und fing an zu fluchen. „Das macht doch alles überhaupt keinen Sinn! Wie kann man ein ‚NICHTS’ suchen? Nichts ist nichts! Außerdem gibt es keinerlei Anzeichen für einen besonderen Fisch, der irgendwie – auch nur im entfernsten – im Zusammenhang mit dem ‚Nichts’ steht.“

„Vielleicht hilft uns ja das letzte Rätsel weiter. Immerhin soll es uns erklären, wie man es findet und ich fände es sehr interessant herauszufinden, wie man ein ‚Nichts’ findet. Vor allem ein ‚Nichts’, das mit einem Fisch zu tun hat.“ sagte Ginny sarkastisch. Innerlich freute sie sich. Soviel hatte Draco schon lange nicht mehr gesagt, auch wenn er eigentlich nur schimpfte, es war schön seine Stimme zu hören.

‚Ginny, ich bitte dich!’ ermahnte sie sich.

„Das ist nicht witzig, Weasley. Ich will nicht bei der ersten Aufgabe scheitern!“ schrie er als ob sie taub wäre.

Ginny musste unweigerlich grinsen. Noch nie, wirklich NIE, hatte sie Draco Malfoy derart wütend gesehen. Normalerweise zeigte er keine Gefühle in Gegenwart anderer und schien immer lässig, cool und ausgeglichen zu sein. Aber wie das gute Sprichwort schon so oft zitiert wurde ‚Nobody’s perfect.’.

„Was gibt’s denn jetzt, in diesem Moment zu grinsen?“ fragte er sie fassungslos, doch er bemerkte seinen Fehler und sein Gesicht wurde sofort emotionslos.

‚Kumpel, das war ja wohl mehr als daneben.’ sagte ihm seine nervtötende innere Stimme. Wäre sie nicht da gewesen, hätte er die Augen verdreht.

Ginny nahm sich einen Ruck und stellte die Frage, die sie schon so lange beantwortet bekommen hätte, aber sich aufgrund Malfoys fürchterlicher Laune nicht getraut hatte zu stellen.

„Ich wollte Harry töten...“ Das klang jedoch eher nach einer Feststellung. „Stimmt doch, oder?“

Ihre Augen flehten ihn an, sodass er das nicht einfach ignorieren konnte. „Ja.“ antwortete er knapp. Seine ganze Wut von vorhin war wie weggeblasen und in dem Raum schlichen sich unausgesprochene Worte ein.

Als Ginny nichts sagte, fuhr Draco fort. Sie hatte ein Recht darauf, zu wissen, was passiert war. „Das Buch hat die Kontrolle über dich gehabt. Du bist aus meinem Zimmer gestürmt und ich...“ Er unterbrach sich selbst. Sie durfte nicht erfahren, dass er gekränkt war. Das Mädchen bedeutete ihn irgendwie etwas und hatte lauthals geschrien, dass sie ihn hasste. Trotz alledem war er ihr sogar noch hinterhergelaufen.

„Ich habe dich dann mit Harry in dem Korridor gefunden. Harry wäre tot, wenn ich deinen Zauberstab nicht auf die Decke gerichtet hätte.“ Ginny schluckte laut.

„Und...und meinst du...“ stammelte sie.

„Mach dir keine Sorgen. Ich versuche so oft es geht in deiner Nähe zu sein, falls das Buch noch mal angreifen sollte. Außerdem ist in einer Woche der Zaubertrank fertig.“ beruhigte er sie.

Ginnys Augen wurden groß. „Der Zaubertrank?“ schrie sie ungläubig.

Draco nickte.

„Aber...wie...du...du hast ihn gebraut?“ stotterte sie fassungslos.

Wieder ein Nicken.

„Oh, Draco!“ Ginny umarmte ihn stürmisch. „Danke! Danke! Danke! Danke!“

Völlig perplex ließ er ihre Umarmung zu und legte seine Hände auf ihren Rücken.
 

Es fing an zu gewittern. Die Stimmung zwischen Draco und Ginny hatte sich gebessert, aber zurzeit merkte man nur wenig davon. Morgen mussten sie die drei Lösungen der Rätsel an den Schulleiter übergeben und sie hatten noch immer keinen blassen Schimmer, was dieses letzte Rätsel meinte.

‚Warum gerade jetzt?’ fragte sich Ginny.

Sie hasste Gewitter.

In der letzten Zeit hatte sie so viele Ängste wie noch nie. Kerker, Gewitter, dunkle Räume, Alpträume, das Buch, Harry...

Warum war sie auch nur solch ein Angsthase?

Bei jedem Blitz zuckte sie zusammen. Zu Ginnys Bedauern bemerkte Draco es und kam nicht drum rum sich eine Anmerkung zu verkneifen.

„Na, hat das Ginnylein Angst vor Gewittern?“ imitierte er die Stimme von Mrs. Weasley.

Dafür erntete er einen bösen Blick, aber ihre Angst wurde gerade von etwas anderem abgelenkt.

„Seit wann hat man denn in Kerkern Fenster?“

Dracos blickte zum Fenster. „Tja, Weasley, so etwas nennt man Reicht...“ Sein Atem stockte.

„Was ist?“ fragte Ginny mit hochgezogener Augenbraue.

„Ein Blitz! Ginny! Blitz!“ rief er.

„Äh, ja! Das haben Gewitter so an sich. Sie bestehen nämlich aus Blitzen und Donnern.“ gab sie trocken zurück.

Draco fuhr herum und sah sie überglücklich an.

„Ginny, verstehst du nicht? Das dritte Rätsel!
 

Unter allen Schlangen ist eine,

auf Erden nicht gezeugt,

mit der an Schnelle keine,

sich mit ihr vergleicht.
 

Sie stürzt mit furchtbarer Stimme

auf ihren Raub sich los,

vertilgt in einem Grimme

den Reiter und sein Roß.
 

Sie liebt die höchsten Spitzen.

Nicht Schloß, nicht Riegel kann

vor ihrem Anfall schützen;

der Harnisch - lockt sie an.
 

Sie bricht, wie dünne Halmen,

den stärksten Baum entzwei;

sie kann das Erz zermalmen,

wie dicht und fest es sei.
 

Und dieses Ungeheuer

hat zweimal nie gedroht -

es stirbt im eignen Feuer:

Wie's tötet, es ist tot!
 

Die Antwort ist Blitz!“ rief er und nun war er derjenige, der sie wie wild umarmte.



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