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Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin

Ginny/Draco
von

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E wie Eifersucht und Einladung

19. E wie Eifersucht und Einladung
 

Ginny drehte sich um. Das Bett war so warm und sie fühlte sich richtig wohl.

Aber...

Seit wann waren Gryffindor-Betten so gemütlich?

Und...

Seit wann strahlte ihr die Sonne ins Gesicht, wenn sie in ihrem Bett lag?

Schlagartig öffnete sie die Augen.

Sie war in Dracos Bett – er war nicht da.

So langsam arbeitete ihr Gehirn wieder, und das auf hochtouren.

Malfoy? Wo war er? Warum lag sie hier? Und das – „HALBNACKT?“ kreischte sie entsetzt.

‘Okay, Ginny! Du träumst, leg dich wieder schlafen!‘

Vor ihrem geistigen Auge tauchten Bilder auf.

Sie und Malfoy sich küssend und Kleider vom Leib reißend – Hitze – sie stöhnte – Erforschung seines absolut perfekten Körper – dann stöhnte er.

‚Nein, Ginny! Das hast du doch nicht wirklich getan?! Oh Gott! Um Himmels Willen!‘ „NEIN!“ schrie sie dann so laut, dass sie Wände wackelten, doch es gab keine Reaktion auf ihre Worte, die noch immer im Raum des Slytherins hallten.

Eigentlich wollte sie die Uhr auf dem Nachttisch um die Zeit fragen, aber die wurde verdeckt. Haufenweise Essen stand davor. Brötchen, Brotscheiben, Toasts, Käse, Wurst, Schinken, Marmelade, ein Becher heiße Schokolade und eine Tasse mit Kaffe, Erdbeeren, Kirschen, Kiwis, Pfirsiche und...ein Zettel.

Völlig ungläubig nahm sie ihn und erkannte die Schrift sofort.
 

Auch schon wach, du Langschläferin?

Ich an deiner Stelle würde schnell essen und zwar alles, denn sonst öffnet sich meine Zimmertür nicht.
 

Sie las erst gar nicht weiter, zerknüllte das Papier und rief stocksauer „Alohomora!“ in Richtung Tür.

Nichts passierte.

Ginny schrie wütend, nahm widerwillig den zerknüllten Zettel und las weiter.
 

(Ein Alohomora wird dir nichts bringen.)

Achja: Heute ist Montag.
 

Draco
 

Ginny sah einfach unglaubwürdig auf das Geschriebene. Fast hätte sie es weggeworfen, da fiel ihr unten noch ein kleiner Satz auf.
 

PS: Seit wann bist du so wild?
 

„ICH HASSE DICH!“ brüllte sie und war fast dabei in seinem Zimmer zu randalieren. Aufgrund des Zeitmangels (Snape tötete sie sowieso für die halbe Stunde Verspätung, aber so qualvoll wollte sie dann doch nicht sterben), fing sie allerdings schnell an zu essen.

Es war einfach köstlich.

Draco hatte offenbar gemerkt, dass sie auf ihr Essen oft verzichtete und zwang sie jetzt dazu.

‚Mir soll’s recht sein!‘ Sie zuckte mit den Schultern.

Warum tat sie sich das selber nur an und aß so wenig?

‚Wenig? Du isst doch überhaupt nichts! – Ich habe es auch nötig! – Das hat Draco aber gestern nicht so gesehen. – Halt die Klappe und nenn ihn nicht Draco!‘

Ihr Gewissen war also wieder da. Nervig, aber auch erleichternd es zu hören.

Als sie dann endlich – oder eher gesagt leider – alles aufgegessen hatte, lief sie auf den schnellsten Wege zum Zaubertrank-Klassenraum, stets darauf Bedacht ja nicht entdeckt zu werden. Das, was passiert war, war schlimm genug, nicht dass auch noch ganz Hogwarts über ihren ‚Ausrutscher‘ wissen musste.
 

Das war doch wohl nicht zu fassen!

Draco hatte Snape erzählt, dass es Ginny nicht gut ginge und sie deshalb etwas später kommen würde. Leicht irritiert hatte sie Dracos Ausrede zugestimmt und Snape hatte ihr nicht mal eine Beleidigung an den Kopf geworfen.

Während des Unterrichts hatte sie viel nachgedacht und bei jeden Gedanken an Draco kam in ihr tiefer Hass, jedoch auch irgendwie ein Kribbeln auf.

Sie würde ihn sowas von fertig machen, wenn sie ihn nur mal zu Gesicht bekommen würde. Nicht ein Mal waren sie sich heute über den Weg gelaufen, was an ein Wunder grenzte.

Ginny war gerade auf den Weg zum Mittagessen, da sah sie den gutaussehenden Blondschopf mit seinem Slytherin-Gefolge an der Tür stehen.

„Was bildest du dir eigentlich ein?“ schrie sie und quetschte sich durch die Horde Slytherins.

Dracos Mund umspielte ein spöttisches Lächeln.

„Wen haben wir denn da? Die junge Weasley.“ Seine Stimme konnte von der Temperatur her der Antarktis Konkurrenz machen.

Ginnys Augen blitzten ihn entgegen. Er war vernarrt in diesen Blick. Irgendwie war es eine Mischung aus Slytherin und Gryffindor. Hinterlistig, überheblich, mutig und kampfbereit.

„Malfoy, ich HASSE dich!“ kreischte sie ihn ins Gesicht. Die herumstehenden Slytherins fanden diese Szene einfach belustigend.

„Achja?“ Schmunzelnd hob er eine Augenbraue. Dann beugte er sich zu ihr vor und grinste sie an. Dieses Grinsen kannte sie allzu gut und sie ging einen Schritt zurück.

„Das hättest du gestern aber nicht gesagt.“ flüsterte er so, dass nur sie es hören konnte.

Sie wurde knallrot.

„Gestern? Gestern hast du mir mein Gewissen weggezaubert!“ schrie sie. Die anderen verstanden nur Bahnhof.

„Malfoy, du bist das Aller...“

„Kommst du mit mir auf das Halloween-Fest?“ fragte er.

Wieder einmal jemand, der hervorragend mit Filchs tollen Gesichtsausdruck von gestern mithalten konnte. Doch diesmal war es Ginny. Auch die anderen starrten ihn ungläubig an.

„Sag mal, tickst du noch ganz richtig? Oder willst du mich mal wieder verarschen?“ Mit jedem Wort, das er sprach, brachte er sie mehr auf die Palme.

Sein Grinsen wurde breit; so breit wie man es bei einem Malfoy bisher niemals gesehen hatte.

„Mein voller Ernst!“ sagte er lässig.

„Nein! Draco! Das kannst du nicht machen!“ Nun war Pansy diejenige, die wie eine Furie auf ihn losging.

„Ginny! Wir helfen dir!“ Ron, Harry und Hermine zerrten sie aus dem Auflauf ihrer Erzfeinde. Wo kamen die denn auf einmal her?

„Ron, lass mich los! Ich komme mit denen schon alleine klar!“ protestierte seine Schwester, doch sie wurde schon mit in die große Halle geschleift bis sie realisierte, was Draco WIRKLICH gefragt hatte.
 

Ginny merkte es nicht mal, aber sie aß. Der Grund für ihre Unaufmerksamkeit waren die Blicke, die graue Augen ihr zuwarfen. Was sie aussagten ließ ihr einen kalten, aber wohligen Schauer über den Rücken laufen. Die Botschaft war zu eindeutig: Feuer, Leidenschaft, Lust.

Immer wieder versuchte sie wegzusehen, aber den Blicken nicht zu entgegnen, die sich sowieso auf ihrem Gesicht befanden, war schwer und sinnlos.

Sie sah zurück und zwar kalt und wütend. Leider gelang ihr das nicht wirklich, denn diese Augen waren ihrer Meinung nach in der Lage Steine zu schmelzen.

Also versuchte sie sich angeregt mit Harry, Ron und Hermine zu unterhalten, was sie schon seit Monaten nicht mehr getan hatte. Für kurze Zeit vergaß sie sogar, dass Harry neben ihr saß, aber das bemerkte sie sofort als er sie mit fast den selben – aber bei weitem nicht so anziehend wie die Dracos – Blicken übersäte.

Schleunigst stand sie auf und wollte aus der großen Halle stürmen. Als sie die Tür durchschritt, zog sie jemand zur Seite.

„Nimmst du meine Einladung denn jetzt an?“ fragte der blonde Slytherin wieder.

„Vergiss es!“ fauchte sie und wollte schon weitergehen.

„Okay, ich hol dich am Samstag um Acht bei deinem Turm ab!“ Damit ging er wieder in die Halle und hinterließ eine verdutzte Ginny, die am Besten gleich Amok gelaufen wäre mit Draco als Zielscheibe Nummer Eins.

Nein, Nummer Zwei.

‚So schlimm ist er doch gar nicht!‘

„Klappe!“ griftete sie ihre innere Stimme an.
 

Warum war sie nur so vergesslich?

Warum konnte sie nicht einmal nachdenken?

Unentschlossen stand sie vor der Tür des Schulsprechers.

Sie atmete tief ein und klopfte.

„Was willst du von Draco?“ Hätten Blicke töten können, wäre Ginny jetzt tot. Pansy kam gerade aus dem Slytherin-Gemeinschaftsraum und versuchte erst gar nicht ihre Eifersucht zu verstecken.

„Sie hat Nachsitzen.“ Die Tür hatte sich geöffnet und Draco lächelte das Mädchen an, so wie er es immer tat, wenn er eine um den Finger winkeln wollte. Dummerweise klappte das auch bei den ganzen Gänsen immer.

Genervt verdrehte Ginny ihre Augen. Mit einem kurzen, kalten Blick auf Ginny und einem verliebten Lächeln an Draco gewandt, ging sie ohne weitere Fragen die Kerkertreppen hinauf.

„Nachsitzen?“ fragte Ginny sarkastisch als Pansy außer Reichweite war. „Damit tust du unsere Treffen in der letzten Zeit immer ab.“

Er lächelte Ginny genauso an wie er es bei Pansy getan hatte.

„Malfoy, bei mir klappt deine Masche nicht. Wie gesagt: Ich bin nicht eines von diesen Püppchen.“

„Ich denke schon. Immerhin haben wir heute Nacht ein ziemlich heißes ‚Treffen‘ gehabt.“ Er zog einen Mundwinkel zu einem Halblächeln hoch, das halb spottend, halb freundlich wirkte. Aus seiner Gestik und Mimik wurde man echt nicht schlau.

‚Ganz ruhig Ginny! Du holst jetzt die Bücher und verschwindest hier wieder – ohne einen Wutausbruch!“ Sie schob ihn zur Seite, nahm das rote und das Buch aus der Verbotenen Abteilung und ging erhobenen Hauptes wieder an ihm vorbei.

„Ich will und werde nicht mit dir mitkommen.“ sagte sie überheblich.

„Das glaube ich dir irgendwie nicht.“ Er schmunzelte, was sie sofort wieder auf 180 brachte.

„Ach! Und wieso nicht?“ flüsterte sie bedrohlich.

„Wirst du nachher noch sehen.“ Dieser hinterlistige Blick veranlasste sie ohne ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln zu gehen.

‚Spinner!‘



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