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Brüder

das letzte Kapitel ist da
von

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Spielstart

Sie konnten die Anderen auf dem Fußballplatz hören, noch bevor sie das Feld erreichten. Tsubasa runzelte leicht die Stirn.

„Gegen wen spielt ihr noch mal?“

Ryo grinste. „Wie gesagt, rate. Aber das eins von vornherein klar ist, du spielst mit. Wir sind heute eh einer zu wenig, weil Kisugi krank ist, da kommst du wie gerufen.“

Noch bevor Tsubasa antworten konnte, kam der Fußballplatz in Sicht. Im Prinzip handelte es sich um ein kleines Stadion. Es gab kleine Tribünen – jetzt im Moment leer -ein kleines Clubhaus, das wohl als Umkleidekabine diente, und Flutlichter. Der Platz sah neu und gepflegt aus, aber im Moment war Tsubasa eher von den Spielern gefesselt, die anscheinend schon begonnen hatten. Sanae lachte.

„War ja eigentlich klar gegen wen, oder?“

Ryo grinste wieder, dann stieß er einen lauten Pfiff aus und winkte. „Hallo! Seht mal, wen ich mitgebracht habe!“

Die Anderen hoben die Köpfe, und in der Sekunde, in denen sie Tsubasa und Sanae erkannten, war das Spiel erst einmal vergessen. Der Ball kullerte herrenlos über das Feld, und Tsubasa und Sanae fanden sich plötzlich von ihren Freunden umringt. Die Spieler von Toho waren nicht ganz so überschwänglich, standen aber mit teils verdutzten, teils lachenden Gesichtern auf dem Platz, zusammen mit den Nankatsu-Teammitgliedern, die Tsubasa nicht so gut kannten und die etwas verloren aussahen. Kojiro verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete alles mit einem breiten Grinsen. Es dauerte nahezu 10 Minuten, bis sich der allgemeine Trubel gelegt hatte und Tsubasa und Sanae die üblichen Fragen mehr schlecht als Recht beantwortet hatten – warum sie nicht Bescheid gegeben hatten, dass sie früher kamen, seit wann sie wieder in Japan waren, wie es in Brasilien lief und und und . Es dauerte wiederum ein paar Minuten, und erst dann schaffte es Tsubasa, den Anderen kalr zu machen, dass er nicht das komplette Leben in Brasilien eben auf die Schnelle zusammenfassen konnte. Ein Teil seiner Freunde wollte das Spiel ausfallen lassen und statt dessen feiern gehen, aber die meisten bestanden statt dessen darauf, dass er sofort mitspielte – was für eine bessere Feier konnte es schon geben? Und so kam es, dass Tsubasa wiederum einige Minuten später nach einem entschuldigenden Blick zu Sanae – die ihm nur lachend zuwinkte und es sich dann auf den Tribünen gemütlich machte – von seinen früheren Teamkameraden auf den Fußballplatz eskortiert wurde. Kojiro hatte sich die ganze Zeit über nicht vom Fleck gerührt und grinste immer noch.

„Das könnte man fast Schicksal nennen, oder?“, meinte er trocken, als Tsubasa seine alte Position im Mittelfeld wieder eingenommen hatte und ihm gegenüber stand.

Tsubasa lächelte. „Ja, sozusagen.“

„Ich hoffe, du warst in Brasilien nicht faul! Sonst würde ich mich langweilen!“

„Keine Sorge.“

Kojiro grinste wieder. „Dachte ich mir.“ Er wandte sich an Izawa. „Nächster Versuch? Oder sollen wir noch warten, falls er doch noch auftaucht?“

Verdattert blickte Tsubasa ebenfalls zu Izawa hinüber. „Wer fehlt denn noch?“

Jetzt war es an Izawa, zu grinsen, aber bevor er antworten konnte, konnte man jemanden rufen hören.

„Entschuldigt die Verspätung.....“

Tsubasa erstarrte leicht. Das konnte unmöglich – oder doch? Er wandte sich um, und tatsächlich: am Rande des Platzes stand – nicht minder perplex und überrascht – Taro Misaki.
 

***
 

„Ich fasse es immer noch nicht. Seit wann bist du wieder hier? Und warum hast ud mir nichts davon gesagt?“

„Seit 2 Monaten ungefähr. Mein Vater hat eine Festanstellung in einem Kunsthandel gefunden. Ich wollte euch am Flughafen überraschen, wenn ihr nächste Woche ankommt, darum habe ich in meinen Briefen nichts erwähnt.“

„Na toll, noch mehr Überraschungen.“ Tsubasa seufzte. „Warum ständig Überraschungen?“

Taro lachte. „Ich kann mir denken, worauf du anspielst. Ich habe Daichi schon öfter mit deiner Mutter gesehen.“

„Wundert mich nicht. Ich glaube, ganz Nankatsu wußte Bescheid, außer Sanae und ich.“

„Hast du dich schon daran gewöhnt?“

„Nein, ich schätze das dauert noch eine Weile.“

Taro nickte. „Dachte ich mir. Mir ging es auch nicht anders, als ich gemerkt habe, dass meine Mutter wieder geheiratet und eine Tochter hat.“

„Und? Hast du dich daran gewöhnt?“

„Ja. Sakura ist mittlerweile 12 und wir verstehen uns sogar ganz gut, wir schreiben uns regelmässig. Jetzt, wo ich wieder in Japan bin, werden wir uns auch ab und zu sehen. Ich habe über sie sogar wieder einen besseren Kontakt zu meiner Mutter bekommen. Nur mit ihrem neuen Mann komme ich nicht so klar, aber das ist nicht weiter schlimm.“

Tsubasa nickte nur und antwortete nicht. Wenigstens Taro schien ihn einigermaßen zu verstehen – im Gegensatz zu seinen Eltern. Die beiden Freunde gingen nebeneinander am Fluss spazieren. Das Freundschaftsspiel war seit gut einer halben Stunde vorbei, und die Versammlung hatte sich wieder aufgelöst – jedoch nicht ohne den festen Vorsatz, am kommenden Wochenende eine große Wiedersehensfeier zu veranstalten, zu der auch die Mitglieder von Toho eingeladen waren. Sanae war mit Yukari verabredet, die Anderen mussten zurück zu ihrem Arbeitsplatz oder wo immer sie auch sonst beschäftigt waren, und so fanden Taro und Tsubasa genügend Zeit, um sich zu unterhalten. Immerhin hatten sie sich über 8 Jahre nicht mehr persönlich gesehen.

„Im Übrigen darfst du dich nicht beschweren.“, griff Taro den vorherigen Gesprächsfaden wieder auf. „Immerhin hast du auch nicht Bescheid gesagt, dass ihr schon früher anreist – von wegen Überraschung.“

„Das ist zumindest die offizielle Version.“

„Also kenne ich dich immer noch gut genug. Beruhigend zu wissen.“ Taro lächelte. „Ich hab den Anderen auch nichts davon erzählt, wann ich ankomme. Zu viel Trubel am Flughafen.“

„Du hast es erfaßt. Das wird dafür nächsten Samstag wohl auf uns zukommen.“

„Ach, es wird sicher ganz lustig. Wahrscheinlich wird es wohl auch wieder ein spontanes Spiel geben. Da fällt mir ein.....“ Taro schmunzelte. „Du bist gar nicht mit dem Fußball unterwegs.“

„Schon lange nicht mehr – das habe ich mir in Brasilien abgewöhnt. Du übrigens auch nicht.“

„Ja, ich weiß – aber das war mehr oder weniger ein Unfall. Ich hatte mich verspätet und habe ihn daheim vergessen. Ich nehme ihn sonst aber auch nur noch mit, wenn ich zum Training oder zu einem Spiel gehe.“ Taro wurde ernst. „Aber dass du dir das abgewöhnst, hätte ich nicht gedacht. Hängt das mit – dieser Sache - zusammen?“

Tsubasa wußte ganz genau, worauf Taro anspielte. Er hatte die letzten 8 Jahre mit ihm in ständigem Briefkonakt gestanden, und sein Freund wußte, was mit Kenji damals vorgefallen war.

„Auch, aber nicht nur. Ich habe in Brasilien eben auch so schon so viel Fußball gespielt, dass ich nicht das Bedürfnis hatte, in der wenigen Freizeit, die ich habe, auch noch mit Ball rumzulaufen. Anders als in hier, wo die Hälfte des Tages von der Schulzeit aufgebraucht worden ist.“

Taro schmunzelte. „Verstehe. Also nicht mehr die „Der Ball ist mein bester Freund“- Philosophie?“

„Doch, nur in anderer Form. Ich schone ihn jetzt eben mehr, das ist auch eine Art von Freundschaft.“

Jetzt musste Taro lachen. „Stimmt auch wieder.“

„Was hast du jetzt eigentlich vor? Schule zuende machen?“

„Nein, ich habe in Frankreich das Abitur gemacht und eigentlich erstmal genug von Schule. Wenn es klappt, will ich mich hier wieder mehr mit Fußball beschäftigen. Herr Katagiri hat sich schon mit mir in Verbindung gesetzt und gemeint, dass er ein gutes Wort für mich einlegen wird – anscheinend hat er mich auch im Auge behalten, als ich im Ausland war, obwohl ich offiziell in keiner Mannschaft gespielt habe.“

„Willst du in Japan bleiben?“

„Na ja....“ Taro zögerte. „Du versprichst, dass du nicht lachst?“

„Wieso sollte ich?“

„Ich bin am überlegen, mich auch in Brasilien zu bewerben.“

Tsubasa blieb überrascht stehen. „Wie bitte?“

„Hältst du das für abwegig?“

„Nein, ich bin nur überrascht. Ich dachte, ich wäre der einzige, der so verrückt ist und da unbedingt hin wollte.“

„Es war bisher nur ein vager Gedanke, und ein, zwei Jahre würde ich auch gerne noch in Japan bleiben. Aber......“

„Aber?“

Taro wurde leicht verlegen. „Nun ja, ich habe mitterweile meine Gründe.“

Tsubasa musterte ihn aufmerksam. „Hat das was mit Marie zu tun? Zufällig? Ihr seid doch noch zusammen, oder?“

„Äh, ja, sind wir. Und ja, es hat was damit zu tun, mehr oder weniger – sie studiert an der Uni Portugiesisch seit ein par Monaten und will früher oder später in Brasilien weitermachen. Und na ja, das Land bietet für Fußballspieler ja schon große Chancen. Das, was du mir aus den Briefen erzählt hast, hat mich neugierig gemacht. Wer weiß, vielleicht probiere ich es ja mal, ob ich da genommen werde....“

„So wie du vorhin gespielt hast dürftest du damit keine Probleme haben.“

„Meinst du?“ Taro lächelte. „Das wäre schon lustig – das „Goldene Duo“ im Ausland.“ Er streckte sich. „Aber erst mal bleibe ich noch ein bisschen hier und jobbe noch hier und da, irgendwas wird sich noch finden. Es tut richtig gut, wieder in Japan zu sein.“

Tsubasa nickte. „Ja, damit hast du recht.“

Taro blickte ihn von der Seite an. „Ist irgendwas? Du wirkst plötzlich so still.“

„Nein, nichts – zumindest nichts wichtiges.“ Tsubasa blickte auf die Uhr. „Ich fürchte nur, ich muss langsam nach Hause. Meine Eltern wollen mir die nächste Überraschung vor die Nase setzen.“

„Oje.“ Taro lächelte. „Dann wünsche ich dir mal viel Glück. Kommst du morgen auch wieder zum Training?“

„Wahrscheinlich. Ich muss aber erst noch mit Sanae reden, was sie morgen vor hat. Und du?“

„Ich bin auch dabei, habe ja im Moment noch nicht viel zu tun. Bis morgen also?“

„Ja, bis dann!“
 

***
 

Um zehn vor sieben war Tsubasa wieder zuhause und wußte nicht, ob er ein gutes oder ein mulmiges Gefühl haben sollte. Hoffentlich war die Überraschung besser als die letzten beiden. Irgendwie fiel es ihm schwer, sich auf den Abend zu freuen. Er seufzte und schloss die Haustür auf.

Es roch nach Abendessen, seine Mutter werkelte geschäftig in der Küche hin und her, den Geräuschen zu urteilen, und im Wohnzimmer lief der Fernseher. Noch während Tsubasa den Hausschlüssel auf die Kommode legte und seine Schuhe auszog, kam sein Vater auf den Gang. Er lächelte.

„Und, wie war dein Nachmittag?“

„Schön – wir haben Fußball gespielt.“

„Welch große Überraschung.“

Tsubasa musste wider Willen lachen. „Stimmt. Und, was habt ihr jetzt mit mir vor?“

Herr Ozora hob die Augenbrauen. „Höre ich da einen leicht ängstlichen Unterton?“

„Wundert dich das? Wenn wir grad dabei sind, wo ist Daichi? Ich hoffe er bekommt heute abend nicht wieder einen Heulbojen-Anfall.“

„Er ist bei einer Babysitterin.“ Herr Ozora lächelte. „Und da wird er den ganzen Abend bleiben, ich hole ihn gegen halb elf wieder ab.“

„Was?“ Tsubasa blickte ihn verdutzt an. „Warum das?“

„Weil wir heute abend feiern werden.“, mischte sich Frau Ozora ein, die in diesem Moment aus der Küche kam. „Und zwar deinen Geburtstag und dass du wieder da bist. Nur wir drei.“ Sie lächelte ebenfalls. „Gestern hatten wir ja nicht wirklich Gelegenheit dazu.“

Tsubasa blickte seine Eltern sprachlos an.

„Das Essen ist gleich fertig – du kannst dir solange oben noch was frisches anziehen, wenn du willst. Und dann machen wir uns einen schönen Abend.“ Seine Mutter umarmte ihn kurzerhand und wuselte dann in die Küche zurück.

„Und? Hatte ich Recht damit dass dir diese Überraschung besser gefällt?“, meinte Herr Ozora, und Tsubasa musste lachen.

„Ja, hast du. Zufrieden?“

„In der Tat!“

„Ich bin dann noch kurz oben.“

Während sein Vater sich wieder ins Wohnzimmer zurück zog, ging Tsubasa die Treppe nach oben in sein Zimmer. Er fühlte sich im Moment richtig entspannt – im Nachhinein kam es ihm später so vor, als wäre in diesen Minuten eigentlich alles so perfekt gewesen, dass irgendwas negatives einfach noch passieren musste. Er hatte einen schönen Nachmittag mit seinen Freunden verbracht, Taro überraschenderweise wieder gesehen, konnte nachher noch mit Sanae telefonieren, der Abend versprache schön zu werden – bis er seine Zimmertür öffnete. Fassungslos starrte er auf das zerbrochene Fenster und den Stein, der auf seinem Bett gelandet war.

„Was zum....?“

Wie betäubt schloss er die Tür und betrat das Zimmer ganz, bevor er den Stein aufhob. Er war etwa Faust groß und Papier umwickelt. Als er es löste und auseinanderfaltete, konnte er schnell sehen, dass jemand mit krakeligen Buchstaben eine Nachricht darauf geschrieben hatte.
 

Game Start



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-10-19T09:19:17+00:00 19.10.2008 11:19
Hallo du ich finde deine Fanfiction richtig süß. Ist mal was anderes. Daichi hast du ganz toll hingekriegt aber den großen Bruder erst. Toll!!! Ich bin begeistert.

Vor allem bin ich so gespannt wer oer was das für ein Schatten ist!?

Ich bin so von deiner Fanfiction begeistert das ich gleich vermisst lesen musst. War ja richtig spannend.

Du schreibst auch richtig toll. Fliesend.

Schreib schnell weiter. Das motiviert mich dann auch.

Lieben Gruß
Von:  Dragonohzora
2008-10-16T21:53:37+00:00 16.10.2008 23:53
hey, danke für deien ENSXD


Und dann, wie kannst du an dieser Stelle aufhörenoO Gemeinheit-.- Bitte schnell weiter schreiben ja?

wsa mich nun überacsht hat, das tsubasa garnicht mehr mit sienem ball darußen rumläuft? Schient ihm auch ins einer frezeit nuna uch andere sachen etwas wichtiger egworden zu sein^^ na Sanae wird sich da aber freuen^^

Na das taro wegen einem Mädchen in ein andere Land gehen will ist ja auch nicht ohneXD

Tsubasa hatte Geburstag? udn Sanae hat ihn nicht gefeiert mit ihrem süßen?

Du amchst es aber auch wieder spannend^^ udn unheimluch "game Start" Puh, also dann bitet schnell weiter schreiben.

Lg^^




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