Don't lose heart!
Next Chapter. Inspired by Guren.
Hope ya like it.
comments are welcome ;3
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Wieder regnet es. Die Straßen wollen schier versinken im Dunst der Tropfen, die prasselnd gen Erde stürzen, als wollten sie Selbstmord begehen.
Ich sitze auf meiner Couch, die Beine eng an den Körper gezogen und den Blick auf das Fenster gerichtet, welches sich mir gegenüber an der Wand befindet.
Langsam perlen die Regentropfen an der Scheibe entlang, verbinden sich mit anderen und beschleunigen so ihren Weg hinab auf den Fensterrahmen, von wo aus sie hinabtropfen und auf die Straße hinunterfallen.
Ob es bald wieder aufhören wird zu regnen? Ob die Sonne demnächst wieder scheinen wird? Ich sehne mich so sehr nach dem Sommer…vielleicht währe die Sonne dazu in der Lage, meine finsteren Gedanken zu vertreiben.
Seit dem Gespräch Gestern bin ich schrecklich nervös…und ich habe noch mehr Angst als vorher, auch wenn es gut getan hat, Reita in die ganze Sache einzuweihen.
Ich habe ihm versprochen gleich heute mit Aoi zu sprechen. Und er hat mich dazu genötigt noch von ihm Zuhause aus bei Aoi anzurufen und ihn für Heute zu mir einzuladen.
Ob das wirklich so eine gute Idee war? Gestern kam es mir noch richtig vor…aber jetzt habe ich einfach nur Panik vor dem, was ich Aoi erzählen muss wenn er um 2 Uhr, sprich in ungefähr 5, hier ankommt.
Was habe ich mir nur dabei gedacht mich von Reita dazu bequatschen zu lassen? Und wieso zum Henker habe ich mich dazu nötigen lassen ihm zu versprechen, dass ich es Aoi auch wirklich sage??? Grummelnd fahre ich mir mit der Hand durch die Haare und schließe für einen Moment die Augen, als ein Schellen mich aus meinen Gedanken herausreißt.
Ok…der Zeitpunkt der Apokalypse ist also gekommen. Schön…nehmen wir es mit würde und gehen wenigstens ehrlich zugrunde…denn das Versprechen zu brechen, dass ich Reita Gestern gegeben habe, würde ich onehin nicht schaffen. Also dann…Augen zu und durch!
Seufzend quäle ich mich von der Couch hoch, gehe in den Flur und zaubere ein Lächeln auf meine Lippen, ehe sich meine Hand auf den Türgriff senkt und ihn herunterdrückt.
„Ohayo Gozaimasu!“ Aoi strahlt mir entgegen und mein Herzschlag nimmt sogleich einen schnelleren Rhythmus ein, als er sich an mir vorbeischiebt und sich sogleich daran macht, seine Jacke in meiner Garderobe zu unterzubringen.
„Konnichi wa…“ erwidere ich den Gruß, ehe ich die Haustüre schließe und den Regen somit verbanne, der in dem Moment als Aoi eingetreten ist, durch eine Windböe bis zu mir hineingelangt ist.
„Scheiß Wetter. Und ich hab natürlich mal wieder keinen Schirm dabei gehabt!“, höre ich Aoi schimpfen, ehe er sich grinsend zu mir umdreht und mich zur Begrüßung noch mal kurz umarmt. Na der hat ja gute Laune! Hat Uruha ihm einen Antrag gemacht?
Ich unterdrücke ein Seufzen und führe ihn dann ins Wohnzimmer, wo er gleich auf meiner flauschigen Couch platz nimmt. „Schön warm hast du es hier!“ lächelt er weiter und ich kann nur zurückgrinsen, obwohl mir gerade eigentlich gar nicht danach zumute ist.
„Magst du einen Tee haben?“
Er nickt bloß und lässt den Blick dann über meine Einrichtung schweifen, während ich mich abwende und in der Küche verschwinde.
Hastig mache ich mich am Herd zu schaffen und setze Wasser auf, stelle zwei Tassen samt Teebeuteln bereit und gebe schon mal je zwei Stückchen Süßstoff in jeden der Becher.
Himmel noch mal…meine Hände zittern total! Ich bin wirklich nervös…etwas, dass ich nur in Verbindung mit Aoi kenne. Normalerweise bin ich nicht so…und ich kann es nicht leiden, dass ich schon jetzt völlig aus der Bahn geworfen bin! Wie soll ich denn so einen klaren Gedanken fassen wenn ich ihm sage, dass ich ihn liebe?! Was, wenn ich nur Schwachsinn rede oder gar überhaupt nichts anständiges hervorbringe?
Oder wenn ich mich verhaspele und mich total blamiere? Und was, wenn er mir gleich einen Korb gibt, was meiner Ansicht nach mehr als Wahrscheinlich ist?
Wie soll ich reagieren? Und wie wird ER reagieren? Gestern Abend habe ich mir schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt, angefangen bei einem total verstörten Aoi, bis hin zu einem dunkelhaarigen Gitarristen, der mir offen an den Kopf knallt, dass er mich abstoßend findet und niemals etwas mit mir anfangen würde.
Ok…das sind zwei Extreme, und ich denke nicht, dass eines der beiden auch nur annähernd auf Aoi zutreffen wird…aber was wenn doch? Was wenn doch?? Verflucht…als ich nach dem Wasserkessel greifen will, fällt er mir fast aus der Hand, so heftig zittert selbige.
Ich muss meine ganze Selbstbeherrschung aufbringen um das heiße Wasser in die Tassen zu kriegen und trotzdem verbrenne ich mich danach am heißen Metall des Kessels, als ich diesen wieder auf den Herd stellen will.
Ein unterdrücktes Wimmern entweicht meiner Kehle und Kessel samt Wasser fallen zu Boden.
Der Kessel knallt unschön auf die Fliesen und das Wasser spritzt mir auf die Füße, sodass ich nun auch dort einen stechenden Schmerz verspüre und erneut eine leise Schmerzesäußerung von mir geben muss.
„Ruki?“
Na toll. Wirklich ganz toll gemacht, Herr Sänger.
„Geht’s dir gut?“, schon lugt Aoi in die Küche und gibt ein erstauntes Keuchen von sich, als er mich, den Kessel und die große Pfütze dampfenden Wassers zu meinen Füßen erblickt.
Mit zwei Schritten ist er bei mir, hebt mich einfach hoch (wobei ich ein sehr unmännliches Quieken von mir gebe und mich innerlich dafür verdamme) und stellt mich zwei Meter weiter wieder ab.
„Hast du dir wehgetan?“, will er wissen und blickt dabei besorgt zu mir hinunter. Hastig schüttele ich den Kopf, doch er hat meine Hand längst bemerkt, welche eindeutige Spuren der Verbrennung durch den Kessel aufweist.
„Tollpatsch“, muss ich mir sagen lassen und werde kurzerhand auf den Wasserhahn zu meiner rechten zugeschoben, wo Aoi meine linke Kurzerhand unter den kühlen Wasserstrahl hält.
Ich glaube so unbeholfen habe ich mich noch nie gefühlt. Und mein Herz hat sicher auch noch nie so schnell geschlagen.
„Was hast du nur angestellt?“ Aoi lächelt mich an und lässt dann meine Hand los. Der Schmerz ist fast vergangen und als er den Wasserhahn wieder abstellt, spüre ich die Verbrennung wirklich kaum noch.
„Am besten lässt du mich das beim nächsten Mal machen.“, höre ich den dunkelhaarigen sagen.
Das nächste mal? Ich frage mich ernsthaft, ob es dieses nächste Mal überhaupt geben wird, wenn ich ihm gesagt habe was ich ihm sagen muss.
„Aoi…ich muss mit dir reden…“ Gut so Ruki! Go for it! Du schaffst das...vielleicht.
„Hier in der Küche??“
„Na ja…also…“
„Lass uns doch rüber gehen, hai? Da ist es sicher bequemer.“, lächelnd nimmt er die beiden Teetassen und geht voraus, zurück ins Wohnzimmer.
Seufzend folge ich ihm und setze mich dann neben ihn auf die Couch, wo er sich scheinbar wirklich wohl zu fühlen scheint. Er hat die Arme auf der Rückenlehne abgelegt, den Kopf leicht zurückgelehnt und wirkt völlig entspannt, ein Anblick, an den ich mich durchaus gewöhnen könnte…
„Ok, dann schieß mal los!“
Ich nicke leicht, sammele nun all meinen Mut zusammen und blicke zu ihm auf.
Seine dunklen Augen begegnen den meinen mit einer gehörigen Portion Neugierde und erneut bin ich mir sicher, dass er absolut keinen blassen Schimmer davon hat, was ich schon so lange für ihn empfinde.
„Also...“ Beginne ich unsicher, wende den Blick wieder ab und starre nun lieber auf meine Knie, während mein Herz scheinbar den Entschluss gefasst hat, meinen Brustkorb sprengen zu wollen.
„Also es ist so…das…na ja…“
„Hai? Och Ruki…komm schon, du hörst dich ja an wie ein verliebtes Schulmädchen! Was ist los mit dir kleiner?“
Aois Grinsen lässt mich erröten und ich räuspere mich völlig verunsichert.
Gott, wenn der Kerl wüsste wie Recht er mit seiner Bemerkung doch hat!
“Das ist nicht so einfach.“ Versuche ich mich zu rechtfertigen, doch Aoi schüttelt nur belustigt den Kopf und zwinkert mir zu.
„Das merke ich schon.“ Lächelt er leicht. „Aber meinst du nicht es währe am leichtesten es einfach zu sagen? Ohne drüber nachzudenken? So mache ich das zumindest immer.“
„Das willst du wirklich?“
„Hai. Sag es einfach.“
„Ok…also…Aoi….ich…“ ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen und spüre wie meine Wangen Feuer fangen, während ich meine Finger in den Saum meines Shirts versenke und ein letztes mal tief Luft hole.
„Also…ich liebe dich Aoi.“