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Pearl Harbour

The Past is always there
von

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Betty's Lesson or Seventh' Heaven's Call

4. KAPITEL:

BETTY’S LESSON

OR

SEVENTH’ HEAVEN’S CALL
 

Wir waren seit mehreren Tagen auf Pearl Harbour und ich begann, mich an die Menschen und an

den neuen Tagesablauf zu gewöhnen. Frühmorgens flogen die Piloten der Royal Airforce

ihre Übungen und wir Krankenschwestern, die nichts zu tun hatten, außer Sonnenbrände zu behandeln, vertrieben uns die Zeit damit, uns gegenseitig die Fußnägel zu lackieren und in der Sonne zu liegen.

Abends saßen Evelyn, Betty und ich am Strand und betrachteten den Sonnenuntergang, wobei

Mum dann meist ihre Briefe an Dad in England schrieb und Betty und ich uns kabbelten, wer am nächsten Tag als erstes ins Badezimmer durfte, was eigentlich schwachsinnig war, da Martha immer am frühesten auf war und dann eine halbe Stunde darin bunkerte.

An diesem Tag, dem 19. Juni, hatten wir im Lazarett wieder einmal wenig Arbeit und saßen auf einem der Betten, Barbara, Sandra, Betty und ich, als Martha aus dem Nebenzimmer kam und sagte:

„Rachel? Telefon für dich.“

Ich sah überrascht auf: Wer konnte das denn sein? Es kannte mich doch eigentlich niemand.

Ich sah zu Betty und sie zuckte mit den Schultern.

Ich stand auf und ging hinüber, setzte mich und nahm den Hörer von Martha entgegen.

„Rachel McCampton am Apparat?“

Es war immer noch seltsam, diesen Nachnamen zu nennen.

„Rachel? Hier ist Danny.“

Mein Herz schlug plötzlich bis zum Hals und ich starrte nur geschockt auf den Hörer in meiner Hand. Danny, Danny Walker vom Tanzabend rief mich an, er erinnerte sich noch an mich!

„Rachel? Bist du noch dran?“

„Ja, natürlich!“, antwortete ich schnell und fühlte mich wie ein elfjähriges Mädchen, dass einem Jungen verliebt eine Apfelsine überreichte.

„Was ist los? Ist was passiert?“

„Nein, nein. Alles in Ordnung. Wir sind nur schon fertig mit den Übungen und ich hatte Lust etwas zu unternehmen. Möchtest du mitkommen?“

Betty stand in der Tür und strahlte mich neugierig an. Ich lächelte ihr zu und stand auf:

„Klar, ich bin dabei. Wo soll ich hinkommen?“

„Ich hol dich am Lazarett ab. Bis gleich!“

Er legte auf und ich starrte selig auf die Wand gegenüber, bis Betty mich aus dem siebten Himmel riss:

„Und? Wer hat dich angerufen?“

Ich schreckte auf, sah sie an, dann zischte ich an ihr vorbei und sprang begeistert auf das Krankenbett, sodass Barbara und Sandra quietschend davon hopsten.

„Ich brauche was zum anziehen!“, kreischte ich hysterisch und wühlte in meiner Tasche, sodass sämtliche Kleidungsstücke wie Erdklumpen durch die Gegend flogen.
 

Danny saß im Auto, den Arm aus dem Fenster und wartete auf Rachel.

Dolittle hatte alle frühzeitig gehen lassen, was eigentlich an ein Wunder grenzte, und da er sich damals im Club recht amüsiert hatte, hatte er aus dem Instinkt heraus Rachel angerufen.

Er sah sie schon vom Weitem aus dem Lazarett kommen, die dunkelbraunen, glatten Haare fielen ihr über den Rücken und ihre vollen Lippen waren rot geschminkt.

Die zarte, schmächtige Figur und die langen Beine wurden durch das kurze, hellblaue Kleid betont und ihre sonnengebräunte Haut passte perfekt u den grünblauen Meeraugen.

Nichtsdestotrotz, Rachel war eine gute Freundin und nicht, wie Tony und Gooz behauptet hatten,

„sein wunderhübscher Goldfisch an der Angel“, auch wenn sie wirklich schön war.

„Hallo Danny.“, begrüßte sie ihn lächelnd und er öffnete die Beifahrertür für sie, woraufhin sie sich ins Auto setzte. „Na?“ Er grinste. “Hast du Lust auf eine Inselrundfahrt?!”

Rachel nickte. „Los geht’s!“
 

Wir waren eine Stunde durch Pearl Harbour gefahren, hatten gelacht und gescherzt, Danny hatte Witze gerissen und mir einen Eisbecher spendiert.

Als wir schließlich keine Lust mehr hatten, umher zu fahren, ließen wir das Auto stehen und gingen zu Fuß am Strand entlang, die Sonne stand noch hoch am Himmel und ich lief barfuss durch das niedrige Salzwasser, während Danny versuchte, mich zu fangen.

Als er mich zu fassen bekam, stolperte er und riss mich mit, sodass wir beide durch den warmen Sand purzelten und erschöpft liegen blieben.

„Das war unfair“, keuchte ich, „das war eindeutig ein Foul!“

Danny lachte zittrig, da er immer noch etwas außer Atem war und streckte sich im Sand.

„Siehst du die Wolken dort oben? Das sieht aus wie ein Hase, der an einer Karotte nagt.“

Ich nickte und sah ebenfalls gen Himmel, der uns strahlend blau umhüllte.

„Und dei hier“, ich deutete nach oben, „die sieht aus wie eine Kuh mit zu großen Ohren.“

„Du hast Recht!“, stellte Danny dermaßen verblüfft fest, dass wir beide losprusteten.

Als wir uns etwas beruhigt hatten, lagen wir still da und lauschten, da aus dem Auto hawaianische Tanzmusik dudelte. Danny grinste mich an, wobei mir erstmals das Grübchen in seiner Wange auffiel, dann stand er auf, verneigte sich übermütig und hielt mir auffordernd die Hand hin:

„Darf ich bitten, oh Rachel?“

Ich kicherte los und lies mich von ihm hochziehen.

„Aber natürlich, oh Horatio!“ *

Wir lachten und tanzten wild durch die Gegend, so lange, bis wir beide krebsrot waren und uns in den Schatten setzten mussten, um keinen Hitzeschlag zu erleiden.
 

( * Deutsche Aussprache )
 

Ich seufzte ausgepowert und sah Danny von der Seite an:

Das schwarze Haar viel ihm in die Augen und das weiße T-Shirt spannte sich über seinem muskulösen Oberkörper, seine Augen waren Haselnussbraun und hatten ein anziehendes Funkeln.

Das Grübchen verlieh ihm eine symphatische Ausstrahlung und mein Herz schlug übermütig einen Purzelbaum.

Er sah mich an und sein Gesichtsausdruck, eben noch etwas verschmitzt änderte sich und wurde betrübt.

„Weißt du Rachel...“, begann er und sah aufs Meer hinaus, „seit Rafe in England ist... ist’s hier ein wenig einsam. Er ist mein bester Freund...“

Ich nickte verständnisvoll.

„Ich bin froh dass ich dich getroffen habe. Du bist für mich eine richtig gute Freundin.“

Diese Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich musste mich zusammenreißen um nicht weg zu sehen.

Er sah mich an: „Hab ich was falsches gesagt?“

„Nein“, presste ich hervor, „du, ich glaub mir geht’s nicht gut... Denkst du, du kannst mich zum Lazarett zurückfahren?“

Danny zuckte mit den Schulter und stand auf.

„Ja klar! Ich hoffe, wir können mal wieder so einen Tag machen, es war wirklich schön.“

Er lächelte und ich hätte am liebsten losgeheult.
 

Betty empfing mich mit lautstarkem Trara:

„Wie wars? Was sagt dein Dannyboy?“

Ich lies mich erschöpft auf mein Bett fallen und seufzte niedergeschlagen.

„Er sagt ich bin eine richtig gute Freundin.“

Martha sah mich mitleidig an, Evelyn lächelte freundlich:

„Aber das ist doch toll!“, dann verließ sie den Raum um einen Brief von meinem Vater zu lesen.

„Nicht toll, schrecklich!“, meinte Betty entsetzt und drohte Evelyn mit der Faust für diesen Kommentar, dann setzte sie sich zu mir und streichelte meinen Rücken.

„Das wird schon wieder, Schätzchen“, meinte Sandra und setzte sich gegenüber, „wenn man weiß wie man’s anstellen muss.“ Sie und Barbara grinsten sich an, Betty stimmte in die Grinserei mit ein und packte mich am Arm, dann zog sie mich mit nach draußen.

„Komm! Wir zeigen dir, wie du von ner guten Freundin zur unentbehrlichen Freundin wirst!“

Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und ich hatte das Gefühl, dass das mehr mit einem gewissen Red Winkle zu tun hatte, als mit meinem Unterricht.

„Mach dich gefasst auf Betty’s Männererziehungsschule!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-03-21T21:55:17+00:00 21.03.2008 22:55
ohoh....was da jetzt bloß kommt???
*gespannt ist*
wird bestimmt lustig...
*sich schon darauf freu*
so...dann machmal hinne...
*drohend ansieht*
ich warte!

*daumen hochzeig*
whatever92
Von:  suko16
2008-03-21T21:13:43+00:00 21.03.2008 22:13
Ich bin auch froh das du weiterschreibst.
*Luftsprünge mach*
Und wie immer ein tolles Kapitel.
Schreib bitte ganz schnell weiter.

LG
suko16


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