Zum Inhalt der Seite

Miami Nights

Seto x Joey
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Vögelchen

Kapitel 3: Das Vögelchen
 

Es war eine halbe Stunde später, als er dann frisch geduscht und mit Relax-Klamotten die Küche stürmte. Und wie erwartet saß Seto noch dort, eine Tasse Kaffee neben sich und den Laptop auf dem Schoß.

"Seto! Noah!", war das Erste, was er sagte. "Hab ich echt...?"
 

Sich gar nicht in seiner Ruhe störend, tippte der Brünette seinen Satz noch fertig und blickte erst dann auf. "Was meinst du? Das Geldzustecken? So wie ich dei Gebrabbel gestern... heute verstanden habe, hast du ihm Geld zugesteckt, ja.", erwiderte der Ältere und trank einen Schluck seines Kaffees, bevor er die Tasse wieder zurückstellte.

"Und du schienst überaus begeistert davon zu sein. Ist es dir jetzt auf einmal peinlich?" Schmunzelnd hob Seto eine der braunen Augenbrauen. "Da liegt übrigens Aspirin für dich, ich kann mir gut vorstellen, dass du es brauchen kannst."
 

Mokuba konnte nur Aufstöhnen. "Oh Gott!" Scheiße, er hatte Noah also wirklich Geld zu gesteckt... Gleich trat Mokuba in die Küche und schnappte sich die Aspirinpackung, um sich eine der Tabletten zu nehmen. Mit dieser und einem Glas Wasser bewaffnet ließ er sich auf seinen Stuhl sinken.

Schnell wurde die Tablette geschluckt und mit Wasser nachgespült. "Das warf nicht wahr sein...", murmelte er dann und ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken.

Wie peinlich war das denn? Noah einfach Geld zu stecken... Und dann auch noch in die Pants, wo er sicherlich nichts mehr drunter getragen hatte. "Und ob das peinlich ist! Stell dir mal vor... Der hat mich angeguckt... Und sich sicher gedacht: Schon wieder so ein notgeiler Idiot!"
 

"Unsinn, wenn es ihm nicht passen würde, dann würde er sicherlich nicht dort arbeiten. Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, sonst bekommst du noch schneller graue Haare, als ich." Manchmal hatte er ja wirklich die Befürchtung, dass schon die ersten sichtbar würden, so viel Stress, wie er manchmal hatte.

Vor allem war es ja eh nicht so wichtig, was Noah dachte. Mokubas einzige Möglichkeit war es ohnehin nur, diesen bei seinen Auftritten zu beobachten. Mehr würde es da wahrscheinlich eh nie geben, aber diesen Gedanken musste Seto ja nicht unbedingt laut aussprechen.
 

"Aber Seto!", protestierte Mokuba gleich und hob den Kopf, nur um ihn aufstöhnend gleich wieder sinken zu lassen. "Er wird mich peinlich finden... Ich geh da nie wieder hin!" Das würde er sowieso nicht durchhalten. Spätestens wenn ihn irgendjemand fragen würde, ob er mitkam.

Dann würde er nämlich wieder Noah anbeten können. Aber dieses Mal aus sicherer Ferne! Und ohne extra Geld in der Tasche. Er würde nur so viel mitnehmen, wie er für seine Cocktails brauchte! Jawohl!
 

"Das glaubst du doch selbst nicht Mokuba. Spätestens nächstes Wochenende stehst du doch wieder davor. Machst du doch immer.", meinte Seto ruhig und genehmigte sich einen weiteren Schluck, bevor er nebenbei weitertippte und ab und zu klickte. Das letzte Mal, als er seinen Bruder im Miami Nights gesehen hatte, war es schließlich auch Samstag gewesen. Und der Schwarzhaarige konnte doch gar nicht anders, als seinen geliebten Noah anzusabbern.
 

~°~
 

Es war vier Tage später, als ein blonder, junger Mann leise pfeifend durch die Einkaufspassage Dominos schlenderte. Er hatte die Hände in seinen Hosentaschen der ausgewaschenen Jeans vergraben. Dazu trug er ein enges, modisches Shirt in schlichtem Schwarz. Ebenso schlicht und schwarz waren seine Schuhe und das dünne Armband an seinem Handgelenk.

Durch die leicht braunen Gläser seiner Sonnenbrille blieb er mit dem Blick wenig später an einem der Tische eines beliebten Straßencafés hängen. Auf die Lippen legte sich ein Grinsen. Eigentlich war es nicht so verwunderlich ihn hier anzutreffen. Der hatte sicher gerade Mittagspause. Mit einigen wenigen Schritten war der junge Mann auch schon an den Tisch herangetreten. "Hey.", begrüßte er den Braunhaarigen, der schon dort saß. "Hier ist doch noch frei, oder?" Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er sich dann auf einen der freien Stühle.
 

"Jetzt nicht mehr.", war Setos schlichte Aussage, als er von der Zeitung, die er bis dahin noch gelesen hatte, aufblickte. Leise seufzte er auf, als er, wie schon erwartet, direkt Joey anblickte. Wieso musste der ausgerechnet jetzt hier auftauchen? Seto war es immer noch ziemlich peinlich, dass gerade Joey Wheeler sich um ihn gekümmert hatte, als er zu betrunken dafür gewesen war. "Was verschafft mir die Ehre?" Auf die er gerade wirklich verzichten konnte... Jedenfalls konnte sich der Brünette kaum vorstellen, dass Joey den Vorfall verschwieg.
 

Als Antwort lächelte Joey nur sein typisches Wheeler-Lächeln und stützte sich mit beiden Ellbogen auf den runden Tisch, während er sich die Karte nahm und vor sein Gesicht hielt.

"Ich dachte, du siehst irgendwie einsam aus.", erklärte er sich dann. "Ein bisschen Gesellschaft hat ja noch niemandem geschadet, nicht wahr?" Joey warf einen amüsierten Blick über die Menukarte zu Seto. Durch die nur leicht gefärbten Gläser der Sonnenbrille konnte man sie braunen Augen sogar noch erkennen. Und den Schalk darin sicherlich auch.
 

Leicht runzelte der Größere die Stirn und griff nach seine Tasse Kaffee, die vor ihm auf dem Tisch stand, zusammen mit einem halb aufgegessenen Sandwich. "Dann musst du als großer Wohltäter wohl deiner Aufgabe gerecht werden und mit Gesellschaft leisten, was?" Er hatte ja nicht wirklich etwas gegen ein bisschen Gesellschaft, aber musste es ausgerechnet der Blonde sein?

Dennoch konnte er schlecht einfach aufstehen und weggehen. Das würde ihn wohl noch viel lächerlicher erscheinen lassen, als er sich ohnehin schon fühlte. "Ich hätte nicht gedacht, dass du um diese Uhrzeit hier draußen herumspazieren würdest, wenn du fast die ganze Nacht arbeitest.“
 

Der Blonde legte die Menukarte wieder weg, als er sich dann entschieden hatte. "Ich bin auch eben erst aufgestanden und auf der Suche nach Frühstück über dich gestolpert, Kaibalein.", antwortete er gleich auf die Worte des Anderen.

Immerhin war es zwanzig nach zwölf. Da war er meistens schon wach. "Aber wo wir schon von meiner Arbeit sprechen... Du warst lange nicht mehr da.", fuhr er dann fort und schmunzelte leicht, während er den Anderen ansah. Als der Kellner ihn dann nach der Bestellung fragte, wandte sich Joey kurz ab, um sich sein Frühstück mit einem Latte Macchiato zu bestellen. "Was hat dich aufgehalten?", wandte er sich, nachdem er dem Kellner grinsend hinterher gesehen hatte, wieder dem Brünetten zu.
 

"So dies und das.", erwiderte der Größere scheinbar ruhig, was jedoch innerlich ganz anders aussah. Er hatte ja schon geahnt, dass das Gespräch in eine ähnliche Richtung laufen würde. Aber immerhin ging es noch nicht um seinen kleinen Alkoholkonsum beim letzen Mal. "Überwiegend die Tatsache, dass ich eigentlich nicht schwul bin und mich nicht großartig für die Stripper dort interessiere."

Aber wahrscheinlich würde Joey ihm das sowieso nicht abkaufen, da er ja schon öfter da war. War ja auch irgendwie klar... Außerdem musste er zugeben, dass ihm die Show des Blonden schon recht eingeheizt hatte. Vielleicht war er ja doch... ein klitzekleines bisschen Bi... in besonderen Fällen. "Das erste Mal war ich nur wegen Mokuba da und danach als Rache und... eigentlich geht dich das gar nichts an."
 

Gleich breitete sich ein großes, amüsiertes Grinsen auf den Lippen Joeys aus. "So, so... Du bist also nicht schwul.", stellte er dann fest und schenkte dem Kellner ein leichtes Lächeln, als dieser ihm schon mal seinen Latte Macchiato brachte. Gleich wurde in diesem herum gerührt, bevor sich Joey einen Löffel mit dem hellen Schaum in den Mund steckte. "Gut, dass du das dazu sagst, sonst wäre ich glatt vom Gegenteil ausgegangen." Das konnte Seto doch sonst wem erzählen! Okay, vielleicht nicht schwul, aber bi war der zu hundert Prozent! Immerhin hatte er ganz genau gemerkt, was da bei dem Lap Dance in der Hose des Brünetten abgegangen war.
 

"Ach so, als Rache." Er sah den Anderen an. "Was genau war denn gleich die Rache? Unscheinbar in einer Ecke stehen und Cocktails nuckeln? Oder völlig besoffen auf dem Tisch liegen? Boah, böse Rache." Er grinste immer noch. "Wofür wolltest du dich noch gleich rächen?" Er nippte einmal an seinem Glas.
 

Ha! Er hatte doch gewusst, dass der Blonde noch seinen Senf dazu geben würde. Es war gar nicht anders zu erwarten gewesen, wenn es sich um Joey Wheeler handelte, der ihm extra einen Lap Dance widmete, um ihn zu ärgern.

"Du bist ja ganz schön von dir eingenommen, was? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern gesagt zu haben, dass es Rache an DIR wäre. Das muss ich dann wohl verpasst haben." Ein der dunklen Augenbrauen wurde spöttisch gehoben. "Es ging dabei viel mehr um Rache an meiner Exfreundin. Also spiel dich nicht so auf."
 

Schon etwas perplex, was er sich aber nicht anmerken ließ, lauschte Joey den Worten. Also war die Rache nicht für ihn gewesen... "Aha?", machte Joey daher nur und zog seinerseits auch eine Augenbraue hinauf. Rache an seiner Ex-Freundin also.

"Kann ja keine sehr harmonische Beziehung gewesen sein, wenn du währenddessen eine Gay-Stripbar besuchst.", meinte er dann und konnte ein leises Magenknurren nicht verhindern, als der Kellner ihm dann endlich den Rest seines Frühstücks brachte. "Hat dir deine Rache denn wenigstens gefallen?"
 

"Bis zu einem gewissen Punkt war sie es in der Tat, danke der Nachfrage." Es war ja nach seinem ersten Besuch im Miami Nights und Dank Mokuba erst dazu gekommen, dass er sich mit Ayaka verkracht hatte. Nachdenklich blickte Seto auf die braune Flüssigkeit in der Tasse, die er gerade hielt. Er hatte sich schon öfter gefragt, ob sie ihn wohl auch betrogen hätte, wenn die Sache mit dem Striplokal nicht passiert wäre.

Aber eigentlich war es mittlerweile ja auch egal, denn einen Seitensprung konnte und wollte er ohnehin nicht verzeihen. "Vielleicht hat sie das in der Tat, auch wenn sie nicht viel ausgerichtet hat." Wahrscheinlich wusste seine Ex nicht einmal, dass er noch weitere Male im Miami Nights gewesen war.
 

Joey sah nur kurz zu Seto, während er sich sein Brötchen mit einer Scheibe Schinken belegte. "Du sprichst wieder einmal in Rätseln, Kaibalein.", antwortete Joey nur.

Vielleicht lag es ja wirklich daran, dass er nicht so intelligent war, wie der Brünette, aber manchmal verstand er einfach nicht, was der sagen wollte. Das war schon in der Schule immer so gewesen. "Fakt ist jedoch, dass du in einer Stripbar für Schwule warst und es geil fandest." Da konnte der sich rausreden, wie er wollte. Niemand besuchte solch eine Bar noch drei weitere Male, wenn es eine Rache sein sollte. Schon gar nicht so lange. Außerdem hätte Seto ja gesehen werden wollen, wenn es eine Rache sein sollte. Denn wenn ihn da keiner sah, dann würde seine Ex-Freundin ja auch nicht Wind davon bekommen haben. Sehr seltsam das Ganze.

Der Blonde zuckte mit den Schultern, während er in seine Brötchenhälfte biss. "Also, kommst du heute Abend?"
 

"Wieso sollte ich das machen? Und hör gefälligst auf mich Kaibalein zu nennen, Wheeler." Das war ja nicht zum aushalten. Zu ihrer Schulzeit hatte der Andere zwar auch nicht den nötigen Respekt ihm gegenüber gehabt, aber zumindest hatte er ihn nicht 'Kaibalein' genannt. 'Kaiba' oder diverse Spitznamen waren da schon eher an der Tagesordnung gewesen, aber immerhin noch besser als diese schreckliche Verniedlichung. Fest stand jedenfalls, dass er keinen Grund sah, wieso er noch einmal ins Miami Nights gehen sollte. Am Ende legte der Blonde noch einmal solch eine Aktion hin.
 

Besagter Wheeler musste sich wirklich das Lachen verkneifen. Ach, es fiel ihm schon auf, wie sehr ihm diese Streitereien mit 'Kaibalein' doch gefehlt hatten. Sie hatten sich immerhin eine ganze Weile gar nicht zu Gesicht bekommen. Was ja eigentlich auch kein Wunder war.

"Soll das ein ‚Nein’ sein?", fragte er dann und ignorierte die Forderung Setos einfach. "Schade, ich wollte dir schon einen Platz ganz vorne reservieren, damit du mich gut im Blick hast."
 

"Wieso? Begeistert es dich so sehr, von mir beobachtet zu werden? Ich hatte ja keine Ahnung. Hättest du mir das doch nur früher gebeichtet." Theatralisch schüttelte der Größere den Kopf und stellte seine mittlerweile fast leere Tasse zurück auf den Tisch. "Ich weiß trotzdem nicht, ob ich deinen Wunsch erfüllen kann, so gerne ich es auch machen würde." Auch Seto musste zugeben, dass er ihre kleinen Streitereien früher genossen hatte und dies nun nicht minder tat, auch wenn sie ein anderes Niveau erreicht hatten und sich nicht mehr Beleidigungen an den Kopf warfen.
 

"Also ich muss zugeben", begann Joey, bevor er erst noch einmal in sein Brötchen biss, welches schon fast beseitigt war. "dass es mich schon geil macht, wenn du mich so anstarrst dabei."

Was sollte er ein Geheimnis draus machen? Er mochte die verlangenden Blicke auf sich sowieso, sonst hätte er einen anderen Beruf gewählt, und dass sie von Seto Kaiba, seinem alten Erzfeind, kamen... Das gefiel dem Blonden noch viel besser.

"Genauso geil wie du es findest, mich dabei anzustarren." Ein herausfordernder Blick wurde dem Anderen zugeworfen, während sich Joey das letzte Stück Schinkenbrötchen in den Mund schob und die andere Hälfte mit Marmelade bestrich. "Du kannst ja mal gucken, wie es dir in den Terminplan passt, Baby, und dann schaust du mal kurz vorbei."
 

Wie gut, dass er den Bissen seines Sandwichs gerade heruntergeschluckt hatte, ansonsten hätte er sich mit Sicherheit bei den Worten des Blonden verschluckt. Er hatte ja mit allem Möglichen gerechnet, aber sicherlich nicht mit solch einer Antwort. Und das 'Baby' machte ihm auch ernsthafte Sorgen. "Ich bin sicherlich nicht dein Baby. Das sind kleine, nervige Wesen, die nie die Klappe halten können und sabbern.", stellte der Brünette klar und runzelte leicht die Stirn.
 

"Aber welch Ehre. Wenn du es so toll findest gerade von mir betrachtet zu werden, sollte ich vielleicht ja doch mal vorbeikommen. Vielleicht komme ich dieses Mal ja sogar rein!" Die letzten Worte waren dann doch ein wenig verbissen geworden, aber was konnte er auch dafür, wenn er an diesen unglaublich respektlosen Türsteher denken musste? Er verstand noch immer nicht, wie dieser es hatte wagen können, ihn nicht vorbeizulassen.
 

"Ja, sag ich doch. Baby.", antwortete Joey nur amüsiert. Diese Beschreibung passte doch ganz hervorragend zu dem Brünetten. Er konnte selten die Klappe halten, war in der Schule doch recht nervig gewesen und gesabbert hatte der jawohl auch, als er ihm einen Lap Dance gegeben hatte.

"Ich denke, wenn ich beim Türsteher ein gutes Wort für dich einlege, dann darfst du reinkommen." Joey nahm einen Schluck seines heißen Getränks und grinste dann wieder leicht. Die Story war echt der Brüller gewesen. Als er sie gehört hatte, hatte er wirklich lachen müssen. Das war vor einem Auftritt gar nicht so vorteilhaft! "Ich werde also auf dich warten, Baby." Das letzte Wort wurde extra noch einmal betont.
 

Das war doch wirklich die Höhe! Der Blonde war, wenn er den Mund aufmachte, noch immer genauso schlimm, wie noch vor einigen Jahren. Allerdings sinnierte Seto gerade darüber, ob ihm der alte nicht besser gefallen hatte... den hatte er wenigstens noch so schön auf die Palme bringen können. Jetzt war es eher Joey, der ihn auf die Palme brachte, was man jedoch nur am leichten Zucken seiner linken Augenbraue sehen konnte. "Das würdest du wirklich für mich machen? Du bist wirklich der Retter in der Not." Bildete er sich das nur ein, oder Bildete die Ironie in seiner Stimme bereits einen Pfütze auf dem Tisch?
 

In der Branche, in der der Blonde arbeitete, wurde man eben zwangsläufig etwas abgebrühter. Immerhin musste man ab und zu schon die Gäste in ihre Schranken weisen, auch wenn sie sich meistens benahmen. Joey biss herzhaft in sein Marmeladenbrötchen, während er den Größeren ansah. "Aber natürlich.", antwortete er dann, nachdem er geschluckt hatte. "Für dich würde ich das doch immer tun. Und den Platz in der ersten Reihe? Soll ich dir den auch klar machen?"

Joey biss gleich ein weiteres Mal in das Brötchen. Wenn eines noch genauso war, wie vor etwa fünf Jahren, dann war es sein Appetit. Daher dauerte es auch nur wenige Momente, bis die zweite Hälfte auch verdrückt war.
 

Kopfschüttelnd beobachtete Seto das Ganze und fragte sich noch immer, wo der Blonde überhaupt das ganze Essen ließ. Wie konnte Joey davon nicht zunehmen? "Lass mal, mein Terminkalender ist so voll, ich weiß nicht, ob ich da noch was zwischenschieben kann. Wir wollen doch nicht, dass andere Gäste dann umsonst so weit entfernt sitzen müssen und nicht mehr direkt auf die Bühne sabbern können, oder? Das wäre doch wirklich schade." Vielleicht sollte er allerdings einen extra Platz für Mokuba reservieren lassen? Allein dieser Gedanke verleitete den Braunhaarigen zu einem leichten Schmunzeln.
 

Als er das Schmunzeln sah, lächelte Joey nur in seinen Latte Macchiato. Er konnte nicht drum rum kommen, sich einzugestehen, dass es Seto durchaus stand. "Schade. Dabei hatte ich mich schon so gefreut, mal wieder für dich zu strippen."

Joey nahm einen großen Schluck des nun eher warmen Getränks und sah auf die Uhr, welche im Café hing. "Ich würde ja gerne noch weiter mit dir plaudern, Seto-Baby, aber ich muss leider los.", damit leerte er sein Glas noch. Wow, er hatte eine Viertelstunde für sein Frühstück gebraucht. Sonst schaffte er es immer in zehn Minuten. Er kramte einen Geldschein aus seiner Hosentasche, um ihn unter das Glas zu klemmen, bevor er aufstand.
 

"Also, ich warte auf dich, Kaibalein." Das konnte er sich nun wirklich nicht verkneifen. Joey hob kurz die Hand zum Gruß und schob sie danach in seine Hosentasche, bevor er an Seto vorbei das Café wieder verließ. Auf seinen Lippen trug er allerdings ein riesiges Grinsen.
 

~°~
 

Jetzt stand er doch allen Ernstes wirklich vor dem Miami Nights und hatte sich in die Warteschlange eingereiht. Zumindest war ein anderer Türsteher bei der Arbeit, ansonsten würde er sich wahrscheinlich noch dümmer vorkommen. In letzter Zeit schien irgendetwas nicht so recht mit seinem Verstand zu stimmen, ansonsten hätte er sich sicherlich nicht zu solch irrationalen Entscheidungen hinreißen lassen. Hoffentlich begegnete er nicht auch noch seinem Bruder... diesem zu erklären, warum er hier war, würde wahrscheinlich doch etwas kompliziert werden. Er hasste es ja schon den wissenden, vielleicht spöttischen Blick des Blonden vorauszuahnen. Noch konnte er einfach gehen, aber sein Körper war von dieser Idee nicht ganz so begeistert.
 

Nur ein paar Plätze hinter Seto in der Schlange, klappte ein gewisser Dunkelhaariger Teenager sein Handy wieder zu. So ein Mist! Da verabredete man sich mit einem Freund hier und der rief an, dass er krank war! Krank, pah! Mokuba seufzte tief. Das war echt blöd, sollte er da jetzt alleine reingehen? Das war doch langweilig. Auch, wenn er liebend gerne Noahs Show sehen würde.

Sein Blick glitt nach vorne, ehe er stutzte. Sah er da braune Haare in der Schlange? Frisierte braune Haare? Viel zu ordentlich für diese Welt frisierte braune Haare? Auf seinen Lippen erschien ein Grinsen, als er sich unauffällig vordrängelte. "Seto!"
 

Oh neeeeein! Hatte er nicht inständig gehofft, ja sogar fast gebetet, dass sein kleiner Bruder ihn nicht sehen würde, wenn er schon um Miami Nights kommen würde? Vielleicht hätte er doch einfach abhauen sollen, bevor er entdeckt wurde. Mit einem tiefen Seufzer drehte sich der Brünette zu Mokuba um, der sich da so frech einige Plätze weiter nach vorne schmuggelte. "Hast du nicht eigentlich gesagt, dass du NIE wieder herkommen willst? Dein Nie hält ja wirklich sehr lange an." Nicht einmal eine ganze Woche, wenn er sich das so überlegte.
 

Das Grinsen auf den Lippen Mokubas blieb zwar erhalten, aber man konnte schon deutlich sehen, wie der Schalk darin langsam verschwand. "Ähm... Ja, lass uns das Thema wechseln. Was treibt dich denn hierher?", lenkte er dann, wenn auch nicht elegant, von diesem pikanten Thema, was unweigerlich mit Noah zu tun hatte, weg. Es war sowieso peinlich diesem heute wieder zu begegnen.

Aber immerhin besser, als ihm nie wieder zu begegnen! Er kramte seinen Ausweis aus der Hosentasche und hielt ihn dem Türsteher hin, bevor er sich an diesem vorbei schob.
 

Skeptisch blickte Seto noch einmal zu dem Türsteher und zeigte diesem ebenfalls seinen Ausweis. Der Kerl hatte wirklich Glück, dass er nicht einmal ansatzweise die Gesichtsmuskeln verzog, falls er von dem Vorfall gehört haben sollte. "Eine arme Seele glücklich machen." Pah, wenn Joey von ihm begafft werden wollte, dann würde er diesen Wunsch auch erfüllen... Hatten sie zumindest beide etwas davon. "Oh man... da vorne ist ja wirklich noch ein Tisch frei..." Und das war ein echtes Wunder, wenn man so daran dachte, dass das Miami Nights recht voll war.
 

Mokubas Blick fiel gleich auf besagten Tisch, während er seine Jacke auszog und bei der Garderobe abgab. "Hm?", machte er nur intelligent. "Das ist aber seltsam." Nun nur noch in einem doch recht engen, bordeauxroten Hemd gekleidet, samt schwarzer Jeans natürlich, trat er wieder neben Seto.

"Aber da setzen wir uns nicht hin, oder?" Mokuba warf einen unsicheren Blick zu seinem Bruder. Einmal erste Reihe hatte ihm gereicht. Sonst würde er sich wieder zu so etwas peinlichem hinreißen lassen...
 

"Ach was, jetzt ist der Platz schon für uns reserviert, da können wir ihn auch nutzen." Eigentlich hatte Joey es ja nur zu ihm gesagt, aber der Brünette nahm das 'Kaiba'(lein) jetzt einfach ganz generell. "Ich werd dich schon nicht dazu bringen, wieder irgendetwas zu machen." Das war ganz alleine Mokubas Sache und er würde seinen kleinen Bruder höchstens hin und wieder damit aufziehen.

Dieses Mal hatte der Brünette einfach auf die Jacke verzichtet, damit er sie nicht wieder vergessen konnte und hatte sich das Wichtigste einfach in die Taschen des dunkelblauen Hemdes und der engen Lederhose, in deren Taschen nicht gerade viel hineinpasste, gesteckt. "Also lass uns nach vorne gehen." So legte er eine Hand auf den Rücken des Kleineren und schob ihn zu dem noch freien Platz.
 

"Wie für uns reserviert?" Mokuba kam allerdings gar nicht mehr dazu seine Augenbraue hinauf zu ziehen, als er schon zu dem besagten, reservierten Tisch geschoben wurde.

"Seto! Was, wenn er mich anstarrt?" Das würde zwar nicht passieren, da Noah ihn sicher nicht mal wahrnahm, aber man konnte ja träumen! "Das ist peinlich, lass uns lieber weiter hinten sitzen!"

Doch seine Proteste blieben ohne Erfolg, sodass er wenig später auf einem der Stühle an dem freien Tisch saß. Darauf stand wirklich eine Karte 'Reserviert'. "Ähm, Seto. Meinst du wirklich, dass der Tisch für uns ist?"
 

"Mh-hm. Eine Information aus erster Hand.", erwiderte der Brünette und ließ sich ebenfalls auf einen der Stühle sinken. Eigentlich wäre es ihm zwar lieber gewesen, wenn er diese Information und die dazugehörige Person nicht gesehen hätte, aber das war ja mittlerweile auch egal. Außerdem saß er jetzt eh im Miami Nights, also konnte er wohl kaum noch etwas dagegen sagen, wenn Joey wieder darauf herumhacken würde. "Und ich denke, dass er mehr als genug andere Dinge zu tun hat, als dich anzustarren. Wieso sollte er überhaupt? Hier gibt es bestimmt genug Leute, die ihm auch schon den einen oder anderen Schein zugesteckt haben. Soll er die dann alle anstarren?"
 

"Aber...", setzte Mokuba noch an, aber eigentlich hatte sein Bruder ja recht. Es war wohl eher seine Naivität, dass er glaubte, Noah würde sich noch daran erinnern können. Es kamen sicher mehrere Männer hier her, um ihn tanzen zu sehen. Da würde der sich wohl wirklich nicht an ihn erinnern können.

Somit seufzte er nur ergeben und zuckte mit den Schultern. Spätestens wenn der Traum seiner schlaflosen und -vollen Nächte wieder da oben stand - Sein Blick glitt zur Bühne - würde er wieder ins Schwärmen geraten und vergessen, dass es ihm eigentlich peinlich war.
 

Es dauerte nur knappe fünf Minuten, bis einer der Kellner zu ihnen trat. "Hey, Kaibalein.", begrüßte den Brünetten dann eine verflucht raunende Stimme. Mokuba sah auf und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Joey?" Der Angesprochene grinste nur leicht. "Hey, Mokuba."
 

Mit gerunzelter Stirn wandte der Brünette sich zu besagtem Kellner um und musterte den Blonden. Also würde dieser wohl keine Show geben, das war doch fast ein wenig beruhigend. "Hab ich nicht gesagt, du sollst mich nicht 'Kaibalein' nennen? Und fang gar nicht erst wieder mit 'Baby' an.", ließ der Brünette schließlich verlauten und verdrehte schon sichtlich genervt die Augen. "Ich hätte nicht gedacht, dass du den Tisch wirklich reservieren würdest." Er hatte es viel mehr für nur so dahergesagt gehalten. Nicht für eine ernst gemeinten Vorschlag.
 

"Warum denn nicht?", fragte Joey gleich und zog einen leichten Schmollmund. Mokuba grinste nur leicht und sah von dem Kellner, etwas ungewohnt, dass Joey heute als solcher arbeitete, zu Seto und wieder zurück.

"Natürlich! Ich hab dir doch versprochen, dass ich dir einen Platz ganz vorne reserviere, Baby." Als ob er sich von Seto Kaiba einschüchtern ließe. Das machte das Ganze nur noch amüsanter. "Aber leider wirst du heute nicht in den Genuss kommen, auch mich da direkt vor deiner Nase zu sehen. Tut mir echt leid. Dafür bring ich dir aber was zu trinken. Was willst du denn, Kaibalein?" Joey zückte, aus seinem Hüftbeutel einen kleinen Block und sah den Brünetten fragend an.
 

"Wie viel ich wohl bezahlen muss, um aus dem Schneider zu sein, falls ich dich ganz aus Versehen erwürge? Das Geld wäre es sicherlich wert..." Und davon hatte er ohnehin mehr als genug. Seufzend ignorierte er die weiteren Spitznahmen und widmete sich der Cocktailkarte. Einen B-52 würde er wohl auf später verschieben, das war ihm gerade zu stressig und hatte für den Anfang viel zu viel Alkoholprozente. SO schnell wollte er sicherlich nicht betrunken werden und am besten gar nicht. Am Ende endete es noch so, wie das Mal zuvor. Nein danke! "Ich nehme einen Jamaica Fever." Den hatte er zwar bisher noch nicht versucht, aber es klang ganz gut.
 

"Oh... Hm, ich denke, dass das teuer wird.", antwortete Joey nachdenklich, während er sich die Bestellung aufschrieb und fragend zu Mokuba blickte. "Der Laden verdient schon ein bisschen was an mir, also werden die sauer sein, wenn du mich umbringst."

Mokuba schmunzelte leicht. "Für mich einen Malibu Beach." Er liebte den Drink einfach. Schon alleine, weil Malibu drin war. Joey nickte nur lächelnd und konnte dann nicht widerstehen, dem größeren der Kaibabrüder einmal durch die perfekt gestylten Haare zu wuscheln. "Kommt sofort, für euch beeile ich mich sogar extra."

Mokuba sah dem Blonden leicht kopfschüttelnd hinterher. Wenn der so weiter machte, würde Seto ihn wohl wirklich noch töten. Stirnrunzelnd fiel ihm dann auch auf, dass Joey beim Laufen doch ein wenig ungleichmäßig ging. Vielleicht hatte er sich ja irgendwie weh getan und war deshalb heute bei den Kellnern vertreten.
 

Der Brünette zog es vor Joey nicht hinterher zu blicken, da dieser das typische Kellneroutfit trug, das mehr zeigte, als es eigentlich verdeckte. Es war wirklich keine gute Idee, sich das schon am Anfang des Abends anzutun. Grummelnd strich sich der Brünette die Haare wieder so glatt wie möglich, hatte jedoch wenig Erfolg dabei und zu dem auch keinen Spiegel.

"Hm... ich glaube, es geht bald los." Jedenfalls richteten sich immer öfter Scheinwerferlichter auf die normalerweise unbeleuchtete Bühne, die nur in den Mittelpunkt gerückt wurde, wenn die Show begann.
 

"Hmh.", machte Mokuba gleich und wandte seinen Blick zur Bühne. Es dauerte noch ein, zwei Minuten, bis dann die Musik einsetzte. Ein langsames Lied mit einem prägnanten Rhythmus, zu dem man sich sicher gut bewegen konnte.

Und genau das tat der Stripper, der auf die Bühne trat auch. Mokuba schluckte trocken. Warum war der denn heute als erstes dran? Das war doch sonst auch nie so... Sein Blick klebte förmlich wieder an der tollen Brust, dem leicht muskulösen flachen Bauch, den man noch nicht sehen konnte, aber von dem man genau wusste, dass er da war, und dem Rest des anbetungswürdigen Körpers.

Hatte er doch Recht gehabt, dass er gleich die Peinlichkeit vergessen würde, wenn er Noah sah.
 

Seto stellte die Tatsache, dass Noah der erste Stripper war, nur mit mildem Interesse fest und tippte wartend leicht mit den Fingern auf die Tischfläche. Auch wenn er sich gerade in einer Gay-Stripbar befand, hieß das ja noch lange nicht, dass er sich auch für jeden der auftretenden Stripper interessieren musste. Bisher hatte ohnehin nur einer von diesen ein wenig sein Interesse geweckt und dieser Jemand war eine kleine, blonde Nervensäge.
 

Neben Noah wurde nun auch eine zweite männliche Person sichtbar, die in das gleiche Kostüm gekleidet war und sich zu der Stange, auf der rechten Seite der Bühne, begab. Noah hingegen befand sich an der Stange der linken Seite und ließ sich, mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen an dieser hinab gleiten. Der Kopf wurde für einen Moment in den Nacken gelegt, bevor er sich langsam wieder erhob und die ersten Knöpfe des ohnehin schon halb geöffneten, engen Hemdes öffnete.
 

Gleich schlich sich aber der andere, der rothaarige, Stripper von hinten an und schob Noahs Hände weg. Die Knöpfe öffnete er dann langsam, verführerisch selbst, wobei er die Brust und den Bauch des Anderen entblößte.
 

Mokuba hätte sich an seinem Drink verschluckt, wenn der schon da gewesen wäre. Gott, ein Doppelstrip? Also irgendwie hatte das ja was, wenn es nicht Noah wäre, der da von diesem anderen Stripper so angegrabscht wurde.

War das etwa Eifersucht, die da in ihm hoch wallte? Eigentlich eine rhetorische Frage, denn es war eindeutig. Es war Eifersucht. Der sollte seinen Noah nicht so einfach anfassen, das war unfair!
 

Gerade dieser schien sich nicht sonderlich an Mokubas Gedanken, von denen er ja ohnehin nichts wusste, zu stören. Dieser widmete sich nun seinerseits den Knöpfe des Hemdes, das der Rothaarige trug und ließ seine Finger langsam über die entblößte Brust gleiten. Der Blick der blauen Augen fixierte jedoch weiterhin das Publikum, das das Schauspiel begeistert verfolgte. Langsam wanderten die Hände des Größeren wieder höher zu den Schultern des Anderen und schoben das Hemd von eben diesen, so dass es jedoch noch einen Moment von den angewinkelten Armen gehalten wurde, bevor es endgültig auf die Bühne segelte.
 

Der Kleinere grinste lasziv und streckte sie Arme dann, als das Hemd in seinen Armbeugen hängen blieb. Seufzend und den Kopf in den Nacken legend, während seine rechte Hand in den Noahs wanderte, schmiegte er seinen Körper an den des Größeren.
 

Mokuba schreckte aus seinen Gedanken hoch, als vor ihm ein Glas mit Strohhalm, Schirmchen und blau-grünem Inhalt abgestellt wurde. Sein Blick fiel kurz auf Joey, der ihm seinen Drink hingestellt hatte. Dieser grinste leicht und sah kurz auf die Bühne, dann wieder zu dem Schwarzhaarigen. "Noah, hm? Stehst du auf ihn?", fragte er gleich und der Schwarzhaarige konnte nur rot anlaufen. Ob man das auch in dem gedämmten Licht, das im Zuschauerraum herrschte, sehen konnte?

Bei dem wissenden Lächeln auf Joeys Lippen bestimmt. "Soll ich dir ein Date klar machen?" Mokuba, der gerade an seinem Cocktail-Strohhalm genippt hatte, verschluckte sich gleich. "Nein!"
 

Das war seinem kleinen Bruder wieder zu peinlich, was? Aber war wohl auch besser so, wer wusste, was es sonst für eine Katastrophe geben würde? Sollte Noah lieber auf seiner Bühne bleiben und der Schwarzhaarige sich einen vernünftigen Freund suchen. Auch Seto widmete sich mittlerweile seinem Drink, der vor ihm stand. "Wie kommt es eigentlich, dass du heute nicht auf der Bühne stehst?" Es hatte ihn schon ziemlich gewundert, dass Joey den Kellner mimte.

Kurz wanderte sein Blick zu den beiden Strippern, die mittlerweile zu den Hosen übergegangen waren. Die Hemden lagen nicht weit entfernt nebeneinander.
 

"Umgeknickt.", antwortete Joey dem Brünetten nur nebenbei und nickte runter auf seinen rechten Fuß. Dann wandte er sich allerdings gleich wieder Mokuba zu. Seto Kaiba war im Moment Nebensache, auch wenn er eigentlich recht interessant war.

"Nein? Warum nein? Du findest ihn doch scharf oder?", fragte Joey gleich nach. Da lief doch was! Mokuba war doch sicher nur schüchtern! Da würde er sicher ein gutes Wort bei Noah einlegen können. "Wenn du willst, dann geh ich gleich mal zu ihm und zwitschere ihm was.", bot er dann gleich an, worauf Mokuba noch dunkler im Gesicht wurde.

"Ähm, nein, okay? Lass mal..." Er nahm einen kräftigen Schluck aus einem Glas. Joey zog nur eine Schnute, stellte Seto seinen Drink hin. "Gut, dann nicht. Musst du ja selber wissen." Er lächelte dann doch wieder und verschwand wieder zwischen den Tischen.

Noah öffnete derweil geschickt den Gürtel des Rothaarigen und zog diesen aus den Schlaufen. Mittlerweile stand er selbst hinter dem Kleineren und ließ seine Hände über die Seiten des Anderen gleiten, bevor er dessen Hose langsam öffnete und von den Hüften schob. Seine eigene Hose war bereits vor einigen Momenten verschwunden und das einzige, was ihn noch halbwegs verdeckte, war ein winziges Stück Stoff. Langsam neigte sich jedoch auch das Lied dem Ende zu, was zumindest die Gäste erkannten, die es schon öfter gehört hatte. Dementsprechend würde auch der Strip nicht mehr all zu lange dauern.
 

Der Rothaarige lächelte wieder verführerisch und legte den Kopf in den Nacken, auf Noahs Schulter. Seine Hüfte wurde im Takt der Musik bewegt, schmiegte sich an die des Größeren hinter sich.

Als seine Hose endlich runterrutschte, griff er dann hinter sich, um Noahs String, welcher wirklich das letzte Stück Stoff an dessen Körper war, mit den Fingern runter zu schieben. Dieses Mal stand er ja so praktisch vor dem Grünhaarigen, dass die neugierigen Zuschauer nicht zu viel zu sehen bekamen, als eben dieses Stück Stoff den Weg zum Boden fand.

Etwa Zeitgleich ging dann auch die Musik aus, ebenso wie das Licht.
 

Mokuba nahm noch einen großen Schluck von seinem Drink. Gott, wie gemein... Was würde er dafür geben, jetzt an der Stelle von dem Rothaarigen zu sein! Alleine der Gedanke, dass sich ein nackter Noah an seinen Rücken presste...! Nein, besser nicht drüber nachdenken, und wenn er jetzt da stehen würde, würde er vor Scham im Boden versinken. Einfach nicht nachdenken...
 

Eine knappe Viertelstunde später hatte noch kein anderer Stripper die Bühne betreten. An diesem Abend ließ das Miami Nights es wohl ruhiger angehen, da bereits ein Doppelstrip die Stimmung der Gäste aufgeheizt hatte. Ein leicht amüsiertes, doch nicht weniger sexy klingendes 'Hier ist doch noch frei, oder?' erklang hinter Mokuba, als der letzte freie Stuhl auch schon besetzt wurde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-02-25T16:20:50+00:00 25.02.2013 17:20
Hi ~.*

Eine klasse Idee, das Joey und seto sich im Café auf neutralem
Boden treffen :) aber Joey ist einfach unmöglich ^^ seto einfach
so anzusprechen und einzuladen XD

Ich fand es auch niedlich, wie eifersüchtig mokuba geworden ist,
als noa einen Doppel stripp gemacht hat :)

CuCu Jyorie

Von: abgemeldet
2008-03-06T01:06:23+00:00 06.03.2008 02:06
NARF -.-"

Ihr regt mich echt auf *gg* Diese Cliffhanger am schluss, ich hasse es *gg* Denn ich bin nun wieder gewzungen weiter zulesen ^^"

Eure ( ich hoffe ja es schreiben immernoch 2 Leutchens daran, sonst mach ich mich echt zum Depp *gg* ) FanFic fesselt mich total, ganz ehrlich!

Kaibalein, Baby ... Oh mann ^^" Mir hat das Kapitel wie du sicher ( ich bleib nun bei der einzahl *gg* ) merken kannst, sehr gut gefallen! Interessant ist es auch, das du die Cocktail Namen verwendest, die es sicher gibt ^^" ich muss einer vorrednerin recht geben, ich dachte auch im ersten moment es wäre etwas anderes bei Joey, als nur den umgeknickten Fuss! *gg*

Bytheway, Geiles Kapitel... ich geh nun weiter lesen ^^"
Von:  Shane-
2008-02-24T00:45:13+00:00 24.02.2008 01:45
wow, sexyyy! XD
super geiles kapi! Ich lese bald weiter! muss doch wissen was noch alles passiert! Immer wieder schön, deine kapis zu lesen und das ist auch extrem süß! ^.^

mfg: Sayuki^^
Von: Karma
2007-11-21T20:26:34+00:00 21.11.2007 21:26
Was für ein fieser Break! Nyo, wie alle anderen tippe ich natürlich auch auf Noah. Nyo, werd ich ja gleich lesen.
*schon ganz fickerig ist*

Uh, aber der Doppelstrip war heiss.
*luft zufächel*
*eiswürfel zum abkühlen hol*
*sabber*

Du siehst, ich krieg schon wieder nix Konstruktives mehr hin. Ich mutier zur Kreischkommischreiberin. Hilfe!! Aber alles Deine Schuld!
*selbst nix dafür kann*
*ätschi*

So, auf zur nächsten Story!
*wusel*

Karma
Von:  Shakti-san
2007-11-19T22:37:46+00:00 19.11.2007 23:37
ich schließe mich den anderen an..
Joey konnte es ganz sicher nicht lassen und hat Noah zu ihnen geschickt.
echt schade, das Joey nicht strippen kann. aber ist er wirklich umgeknickt? dachte zuerst an was anderes.. naja, vllt. kriegt Seto ja seinen persönlichen alleinigen strip bei sich zu hause?? *ganzliebschau*
war ein klasse cap. und ich freu mich schon aufs nächste...
Von: abgemeldet
2007-11-19T18:46:10+00:00 19.11.2007 19:46
is ein hammer kappi
gewirden wirklich toll
und ich hoffe das es joey´s bein bald wieder besser geht
mach SCHNELL weiter
bitte
Von:  kuestenfee1
2007-11-19T01:42:52+00:00 19.11.2007 02:42
Schade, dass Joey dieses mal keinen Auftritt hatte.
Ich schliesse mich feuerregen und Joeyla an und glaube auch, dass Noah hinter Moki aufgetaucht ist.

lg kuestenfee
Von: abgemeldet
2007-11-19T01:14:16+00:00 19.11.2007 02:14
das ist doch sicher Noah XDDD
hihi
lustig
kann joey nicht doch strippen?
hihi
schreib schnell weiter
Von:  feuerregen
2007-11-18T21:37:45+00:00 18.11.2007 22:37
hat joey es also doch getan? *lach*
kann doch kaum ein anderer als noah sein!

und seto und joey scheinen sich ja jetzt auf streitebene etwas zivilisierter zu benehmen. *g*

war ein klasse kappi, hoffe, du machst bald weiter!
und danke für die benachrichtigung!
lg, feuerregen


Zurück