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Silence

von

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Schlaf

Seit seinem Unfall waren nun schon geschlagene 3 Wochen vergangen und noch immer gab es kein Anzeichen dafür, dass er bald aus dem Koma erwachen würde.

Ich saß an seinem Bett, hielt seine Hand und beobachtete jede seiner Regungen.

Einzig und allein meine körperlichen Bedürfnisse zwangen mich ab und zu von seiner Seite zu weichen. Doch ich beeilte mich jedes Mal um nicht allzu lange weg zu bleiben.

Die Schwestern wollten mich Anfangs noch dazu überreden nach Hause zu gehen. Ohne Erfolg. Ich war sturer als ein kleines Kind, das nicht das bekam, was es wollte. Ich war im höchsten Maße hartnäckig. Sie gaben es nach ein paar kläglich gescheiterten Versuchen auf und stellten stattdessen noch ein weiteres Bett für mich in das Zimmer. Doch in diesem schlief ich nie. Wenn ich schlief, dann ungewollt, weil mein Körper es einfach nicht mehr länger ohne Schlaf aushielt und so nickte ich meist auf dem Stuhl ein. Dabei ließ ich jedoch nie seine Hand los. Denn wenn ich wieder wach wurde, war das erste, was ich wahrnahm, die Wärme seiner Handfläche. Seine Hand zuckte manchmal und ich hoffte jedes Mal, dass er gleich seine Augen öffnen würde. Doch er tat es einfach nicht. Sein Körper lag dort, in dem Krankenhausbett, so ruhig und leblos. Dieser Anblick riss kleine Wunden in mein Herz, es war so schrecklich. Die ganzen Binden um seinem zerbrechlichem Körper, die Schläuche und Kabel. Wenigstens musste er nun nicht mehr so oft operiert werden und ich war endlich im Klaren darüber, dass seine Wunden leicht wieder verheilen werden und er demnächst aufwachen müsste. Doch wann?
 

Ich redete mit ihm, sang für ihn, las ihm Geschichten vor. Man sagte mir, jenes würde helfen. Ich kam mir leicht verarscht vor, denn er regte sich nicht einmal. Oder doch? Ich glaubte ein Schmunzeln zu sehen, als ich versuchte einen seiner Songs zum Besten zu geben.

Ich stockte. Meine Augen kurz reibend ging ich weiter auf ihn zu. Erneut begann ich zu singen. Da! Da war es wieder. Er lächelte. Freudestrahlend wollte ich ihm schon um den Hals fallen, da ich dachte, dass er nun endlich erwachte. Dennoch blieb ich stehen, meine anfängliche Freude schlug wieder in Trauer um. Er bewegte sich nicht mehr. Alles war wie vorher, als wäre eben nichts passiert. Stille legte sich auf unsere Körper und auf ein Neues wurde meine Hoffnung, dass er wieder aufwachen würde auf die Probe gestellt. Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und begann nervös auf meiner Unterlippe zu kauen. Ich strich mir, die schon zu lang gewordenen Haare aus dem Gesicht. Sie verdeckten mir die Sicht auf Camui.
 

Wird er jemals wieder aufwachen?
 

Mein Blick schweifte zum Fenster und langsam neigte sich auch dieser Tag dem Ende. Die Sonne verschwand langsam hinter den hohen Gebäuden, gegenüber dem Krankenhaus und der Himmel färbte sich rot. Nur noch ein kleiner Fleck von dem riesigen Gelb zuvor, war noch übrig geblieben. Die Häuser färbten sich in ihrem eigenen Schatten und eine Flut von roten Wolkenwellen überschwemmte den Himmel. Doch diese machte nur Platz für die herannahenden Gewitterwolken. Die Gewitterfront kam immer näher gerückt. Nun hatte sich die Sonne endgültig verabschiedet und verschwand mit ein paar letzten Sonnenstrahlen, die das triste Grau durchbrachen hinter dem Horizont. Mit der Sonne verblasste auch der letzte Rotschimmer. Grau und schwarz regierten den Himmel. Wie eine Armee schwarzer Soldaten, kamen die Wolken bedrohlich auf das Krankenhaus zu. Blitze durchzogen diese Wolkenmasse und im Abstand von drei Minuten hallte der Donner durch die Luft. Der Himmel verfinsterte sich weiterhin und die Zeitspanne zwischen Blitz und Donner verringerte sich zunehmend.
 

Ich hatte Angst vor Gewittern. Gakuto war der Einzigste, der es wusste und er machte sich auch nicht deswegen über mich lustig. Im Gegenteil, immer wenn es anfing zu gewittern nahm er mich in den Arm und begann mich zu streicheln. Es beruhigte mich immer wieder ungemein. Doch heute würde er dies nicht tun, denn er war dazu ja nicht in der Lage. Beim zweiten Blitz hatte ich mich auch schon an seinen ruhig schlafenden Körper gelegt. Ich klammerte mich regelrecht an ihm fest und zitterte wie Espenlaub. Natürlich musste ich aufpassen, dass ich ihm nicht einen der Schläuche rausriss oder etwas Derartiges tat. Doch ich fürchtete mich nun einmal und allein zu wissen, dass er bei mir war gab mir etwas Mut. Dieses mal musste ich es ohne ihn schaffen oder besser gesagt fast ohne ihn, denn er war ja immer noch da. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter und zog die weiße Bettdecke ganz weit über unsere Köpfe. Meine Augen hielt ich ganz fest geschlossen, so nahm ich wenigsten die Blitze nicht mehr war. Doch jeder neue Donnerschlag ließ meinen Körper zusammen zucken.

Ich versuchte mich immer mehr an den ruhigen und warmen Körper zu pressen. Ich hasse Gewitter so sehr. Er jedoch liebte sie. Er meinte sie würden ihn faszinieren und sie hätten so etwas Mystisches. Heute wie damals verstand ich ihn nicht. Sie faszinierten mich keines Wegs und, das würden sie auch nie tun. Diese Nacht würde der reinste Horror für mich werden, wenn es nicht bald aufhören würde zu donnern. Um meine Angst etwas abzuschwächen sang ich erneut, wie ich es heute Mittag schon für ihn getan hatte. Etwas stockend aufgrund der Angst begann ich die ersten Zeilen von ‚Kono Dare Mo Inai Heya De’ zu singen.
 

‚Gerufen von der liebenswürdigen Atmosphäre,

Egal wann ich mich umdrehte, du warst immer an meiner Seite

Du hast nur schüchtern gelächelt... und zärtlich meine Fingerspitzen berührt’
 

Ich versuchte mich an unsere erste Begegnung zu erinnern, während ich weiter sang. Damals waren wir noch ziemlich jung und hatten uns auch auf Anhieb gut verstanden. Wer hätte damals gedacht, dass wir einst ein Paar wären, so wie wir es jetzt sind.
 

‚Der Anfang ist immer so plötzlich,

Eines Tages verliebte ich mich einfach auf der Straße in dich

Du hast nur gelächelt... und mich etwas verwundert angeschaut’
 

Dieses Lied drückte genau das aus, was ich dir schon immer sagen wollte. Es ist seltsam, dass es deine Worte sind die meine Gedanken zum Ausdruck bringen.
 

‚ Dein Körper ist nun so zerbrechlich und abgemagert

und es erinnert nicht mehr an dein Gesicht damals als ich dich das erste Mal traf

Wenn du aufwachst würde ich dir gern den Grund für meine Tränen nennen...’
 

Ja ich weinte, weinte um dich. Du warst immer so lebensfroh und fröhlich, doch nun bist an dieses Bett gefesselt durch deinen nicht enden wollenden Traum.
 

‚Warum zittere ich, in diesem leeren Raum?

Sag es mir...’
 

Warum zitterte ich noch immer? Der Donner hatte schon vor wenigen Minuten aufgehört. Doch noch immer hatte ich Angst. Wovor? Vielleicht, dass du nie wieder aufwachen würdest? Ja ich glaube dies war der Grund.

Die letzten Zeilen konnte ich einfach nicht über meine Lippen bringen. Es schmerzte mich zu sehr und jeder Versuch weiter zu singen ging in meinem Schluchzen unter. Somit hatten meine Tränen auch bald deinen Ärmel durchnässt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen. So wie damals als ich im Krankenhaus ankam und dich in diesem Bett liegen sah.
 

„Wach endlich auf Camui… Ich vermisse dich!!!“ wisperte ich und als ich im Begriff war mich langsam wieder auf zusetzen schlangen sich zwei kräftige Arme um meinen Körper. „Ich will noch nicht aufstehen, es ist grad so schön kuschelig!“, murmelte er mir entgegen. Er hat gesprochen und sich bewegt und dann so’was. Is’ das jetzt en schlechter Witz? „ Camui, Camui! Wach auf bitte!“, flehte ich und schaltete schnell die kleine Nachtischlampe an seinem Bett ein. Murrend hielt er sich die Hand schützend vor seine Augen. „Och Mensch Hideto! Ich bin müde mach das Licht aus! Und warum tut mir alles weh?“ Das ist nicht sein Ernst. Ich fiel ihm um den Hals. „Ich liebe dich du Idiot!“, sagte ich mit Freudentränen im Gesicht und begann ihn leidenschaftlich zu küssen.
 


 


 

Tut mir leid, dass es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat ^.^’

BTW… Ich mag Gewitter XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Angel_of_Thursday
2008-08-18T22:04:53+00:00 19.08.2008 00:04
Boah!!!o_o +sprachlos is+ ..Einfach geil...
Von:  Seme-Aoi-chan
2008-05-07T11:54:39+00:00 07.05.2008 13:54
*quitsch schrei freu*
diewar ja mal richtig...boahhh schreib schreib schreib.
ganz schnell, unbedingt etwas!
so knuffig..der anfang natürlich nicht so, aber das geständnis und..ohhh
*schwärm*
Von:  Tatsu-addict
2008-01-15T09:09:37+00:00 15.01.2008 10:09
ich verstehe hyde!
ich hab auch ziemliche angst vor gewittern...
aber ich fand die art und weise wie gackt wieder aufgewacht ist, sehr schön. ^^
und auch dein schreibstil gefällt mir gut. du kannst du gefühle so gut ausdrücken.
ich freue mich schon auf das nächste kapi.
*grins*
Von:  KatzeMorle
2007-12-30T21:54:04+00:00 30.12.2007 22:54
Die Art wie Gackt aufgewacht ist war unheimlich knuddelig. Ich hätte gern Hydes Gesicht gesehen dabei.^^
Gute Story bin gespannt wie du sie weiterführst .
LG Morle


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