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Nachtschatten - Mayas größter Coup

Die größte Herausforderung einer Meisterdiebin - Teil zwei des Nachtschattenzyklus
von

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* Auf Leben und Tod *

„Maya!!“ drang eine männliche Stimme an ihr Ohr und riss sie aus ihrer Erstarrung.

Ihr Blick, der bislang wie hypnotisiert auf dem Körper des toten Mädchens geruht hatte, klärte sich langsam und die Schwarzhaarige wandte erschrocken den Kopf.

Die anderen hatte sie für einen Moment vollkommen vergessen, doch als sie sowohl Trunks als auch Goten und Amy auf sich zufliegen sah, zog sich ihre Brust schmerzhaft zusammen.

Natürlich war sie nicht alleine – sie befand sich zu allem Unglück mitten in einer Arena voller Menschen, die nun von dem schwarzen Tod, der sich da gerade materialisiert hatte, bedroht wurden.

Zudem wusste sie mit untrüglicher Sicherheit, dass sich die drei und auch alle anderen vielen Kämpfer, die sich hier aufhielten, nur in Gefahr begaben und ihr nicht wirklich helfen konnten. Alles was diesen Dämon berührte würde sterben, und dass er sich von Energie ernährte, hatte er ihr ja schon gestern schmerzlich klar gemacht, noch ehe sie es in Nathanaels Buch gelesen hatte. Es wirkten also weder Kiattaken noch ein direkter Angriff – und dass das Wesen Waffen gegenüber empfindlich war, war dem Artikel nach, den sie über den Belial gelesen hatte, mehr als unwahrscheinlich.

Es gab nur eine Möglichkeit, doch sie war sich absolut unsicher, ob sie es schaffen würde, diese durchzuziehen.

Als sich die Aufmerksamkeit der blutroten Augen von Maya abwandte, denn auch das dunkle Wesen hatte die äußerst energiereichen Gestalten bemerkt die da auf es zukamen, wurde auch die Schwarzhaarige aus ihren trüben Überlegungen gerissen.

Die Katzenfrau glaubte, ein zufriedenes Aufblitzen in den Augen des Dämons zu erkennen, und ihr rann ein kalter Schauer über den Rücken. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als ihre übermenschlichen Instinkte das Drohen unmittelbarer Gefahr registrierten.

„Verschwinde von hier, Maya!“ rief Trunks, der ohne zu zögern oder in seinem Flug inne zu halten plötzlich eine große, goldglänzende Kikugel in seinen Händen hielt, deren Hitze die Schwarzhaarige bis hier unten zu spüren glaubte und die er ohne weitere Umschweife auf den Dämon ausrichtete. Sie stand starr vor Staunen und blickte wie gebannt auf das gewaltige Ding, das er offensichtlich mal eben so ohne ein Zeichen von Anstrengung materialisiert hatte.

„Komm schon, Süße, beweg dich! Der hier ist ne Nummer zu groß für dich!“

Seine Stimme klang leicht ungeduldig, und Maya registrierte erst jetzt, dass er nur wegen ihr diese faszinierende und zugleich äußerst bedrohliche … Waffe … aus funkelnder Energie noch nicht geschleudert hatte.

Saphirblaue Augen bohrten sich in ihre und forderten sie auf, sich endlich aus der Gefahrenzone zu entfernen.

Die junge Frau schluckte.

War sie bis vor wenigen Sekunden noch absolut unter Schock gestanden, unfähig auch nur den kleinen Finger zu rühren, so sorgten Trunks Blick und seine Worte dafür, dass sie unwillkürlich einige Schritte zurückwich.

Er strahlte plötzlich so viel Macht aus!

Ihr rechtes Bein gab ein qualvolles Stechen von sich und sie presste heftig die Lippen aufeinander um jeglichen Schmerzlaut zu unterdrücken.

Amy und Goten hielten sich im Hintergrund, als der Saiyajin mit den fliederfarbenen Haaren unverzüglich auf Mayas Zurücktreten reagierte und den leuchtenden Kiball mit unglaublicher Geschwindigkeit auf das groteske Ding aus reiner Dunkelheit unter ihm schleuderte, das sich vor weniger als einer Minute aus Sinty materialisiert hatte.

Maya blinzelte unsicher.

In dem Buch war gestanden, dass jegliche Form von Energie Dämonen nicht schwächen, sondern zum Teil sogar noch mächtiger machen würde. Doch gegen ihr besseres Wissen flammte plötzlich wilde Hoffnung in ihr auf. Trunks verkörperte gerade so viel kontrollierte Macht, dass es ihr schier den Atem nahm, und hinter dieser Attacke steckte eine so unglaubliche Kraft, mehr als sie sich bisher hatte vorstellen können!

Die Schwarzhaarige konnte im Moment einfach nicht glauben, dass es irgendetwas gab, was dieser Energiemasse widerstehen konnte.

So wartete sie, verfolgte die Bahn, die das Geschoss in aberwitziger Geschwindigkeit zurücklegte und wich noch ein paar weitere Schritte zurück, als die Hitze sogar noch unerträglicher wurde.

Ihre Fersen berührten die Randsteine der Arena und sie blieb stehen.

Die gewaltige Aura des Belialdämon, die den ganzen Platz verpestete, flackerte auf, als der leuchtende Energieball in sie eindrang.

Er musste unglaublich stark sein, doch würde es genügen, um dieser ersten wahnsinnig kraftvollen Attacke zu widerstehen?

Obwohl ihr das alles einfach nur unglaublich vorkam und sie nie etwas Machtvolleres gesehen hatte wusste sie doch, dass es nur ein winziger Bruchteil von Trunks’ wahrem Können war, das er hier einsetzte.

Er wollte bis jetzt nur austesten, hatte sich ja noch nicht einmal zum ersten Level aufgepowert.

Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb sich neben Goten und Amy niemand der Arena näherte. Es gab an dieser Schule schlicht und ergreifend keinen anderen außer den beiden Halbsaiyajins, der mehr ausrichten könnte.

Bei Amy war sie sich nicht sicher – sie hatte die junge Blonde noch nie ihre Kräfte einsetzen sehen.

Als die gleißende Kugel auf den Körper des Höllenwesens auftraf und ohne Probleme von der Schwärze des Monsters aufgesaugt, ja geradezu von ihm einverleibt wurde und die ohnehin schon sicher zwei Meter große Gestalt einige weitere Zentimeter an Umfang und Höhe zulegte, bildete sich in Mayas Kopf ein Gedanke von erschreckender Klarheit.

Das Lexikon hatte Recht.

Sie bezweifelte nicht, dass die drei Kämpfer über ihr zu noch viel gewaltigeren Dingen fähig waren, doch wenn sich das Buch in dieser Sache nicht irrte, waren auch alle anderen Sachen, die sie im Laufe der Nacht nachgeschlagen und gelesen hatte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wahr.

Und das bedeutete, dass alle weiteren Angriffe sinnlos waren.

Die Berührung des Dämons war tödlich, wenn er es wollte, und weder Kiattacken noch konventionelle Waffen konnten ihm in seinem momentanen Zustand etwas anhaben.

Sie war die Einzige hier, die irgendetwas unternehmen konnte, denn sie hatte das alte Lexikon gelesen und darin waren nicht nur die Fähigkeiten dieses Monsters beschrieben worden.

Maya schluckte ängstlich.

Konnte sie das, was sie gelesen hatte tatsächlich ausführen?

Wenn selbst dieser Bruchteil von Macht, den Trunks ihr demonstriert hatte, mehr war als sie selbst jemals ausrichten konnte, und die Kugel reiner Energie, die alles andere in ihrem Weg einfach pulverisiert hätte einfach von dem Belial … absorbiert worden war ohne ihm im geringsten Schaden zuzufügen - wie sollte dann ausgerechnet sie dieses Wesen besiegen können?

Zugegeben - bei allen anderen, die ihn angreifen würden, würde er wahrscheinlich schon allein aus Vorsicht nicht lange fackeln sie auszulöschen.

Bei Maya selber glaubte das Wesen offensichtlich, dass es sie einschätzen konnte, und zudem hatte es bisher den Eindruck erhalten, dass die junge Frau eher schwach und wehrlos war.

Das war der einzige Vorteil den sie hatte, die Chance, auf die sie baute und die Grundlage, von der das Gelingen ihres Planes abhing.

Die zischende Stimme des Dämons, welche vor Spott geradezu triefte, hallte über den Platz. „Vielen Dank für die kleine Zwischenmahlzeit. Habt ihr vor, mir freiwillig noch mehr von eurer Energie zugeben?“

Amys klare Stimme klang unbeeindruckt, als sie ohne weiter darauf einzugehen mit einer Gegenfrage antwortete.

„Wer oder was bist du? Und was … hast du mit Sinty gemacht?“ wollte sie von der finsteren Gestalt unter ihr wissen.

Maya biss sich auf die Lippen.

Sie war natürlich informiert, doch konnte sie die anderen nicht aufklären, ohne dass die Tatsache, dass sie mehr wusste als sie sollte, auch dem schwarzen Wesen wenige Meter von ihr entfernt bewusst wurde.

Abgesehen davon, dass sie sicher war, dass den anderen dieses Wissen nicht wirklich weiterhalf.

Die einzige Schlussfolgerung, die man nämlich daraus ziehen konnte war, das Monster nicht mehr anzugreifen.

Sehr ermutigend.

Stumm wartete sie, ob sich der Belial auf ein Gespräch einlassen würde, aber so, wie sie die Kreatur bis jetzt kennen gelernt hatte, würde sie sich keine Gelegenheit entgehen lassen, sich vor ihren Gegnern, die ihr ja offensichtlich nichts anhaben konnten, zu brüsten.

Und tatsächlich stieß die dunkle Gestalt ein heiseres Lachen aus, das Maya durch Mark und Bein ging, ehe der Dämon mit dieser grausamen, unmenschlichen Stimme, in der noch immer Hohn und Verachtung mitschwang, zu sprechen begann.

„Ich bin zumindest nicht so armselig wie ihr es alle seid! Dieser schwache Mensch …“ sein verächtlicher Blick streifte die leblose Sinty – „… war lediglich Mittel zum Zweck. Mein kurzzeitiger Träger und das Verbindungsglied, wenn man so will.

Ein Wirt.

Nachdem ich mich von ihrem Körper gelöst hatte blieb keine Lebensenergie mehr für sie selbst übrig. Ihre eigene Schuld, wenn sie so dumm ist, sich auf einen derartigen Pakt einzulassen und auch noch zu glauben bei dem Ganzen die Oberhand zu haben!“ er brach ein weiteres Mal in höhnisches Gelächter aus.

„Aber so seid ihr Menschen nun mal – schwach und dumm, bereit, jede Chance zu nutzen um das zu ändern. Es war so leicht, sie für meine eigenen Zwecke zu missbrauchen, ohne dass sie es auch nur bemerkt hätte. Noch nicht einmal Verdacht hat sie geschöpft, als es ihr scheinbar so leicht gelang, den Vertrag zu brechen und mir zu befehlen zu gehen!“ er kicherte vor sich hin.

„Als ob ich mir von euch armseligen Kreaturen etwas sagen lasse! Ich bin schließlich keiner dieser dienstbaren Geister, sondern einer der mächtigsten Dämonen der Anderswelt, den es gibt! Man nennt mich Belial. Zittert vor diesem Namen, denn ich werde diese armselige Welt vernichten und meine Macht so lange vergrößern, bis ich das stärkste Wesen im ganzen Universum werde!“

Das groteske Gesicht verzerrte sich zu einer abartigen Grimasse, die wohl ein Grinsen darstellen sollte.

„Und das geschieht zum einen, indem ihr mich weiterhin angreift und mir so eure Energie gebt - und außerdem…“ seine roten Augen richteten sich gierig auf die Menschen, die unbeweglich auf ihren Plätzen sitzen geblieben waren.

Er schien eine Art morbide Anziehungskraft auf sie auszuüben, wenn sie sich trotz der offensichtlichen Gefahr in der sie schwebten noch nicht in Sicherheit gebracht hatten, dachte Maya schaudernd.

Er fuhr fort. „…durch alle negativen Schwingungen, die ihr ausstrahlt. Und ich spüre sie!“

Der Dämon erhob seine Stimme.

„Hier sind mehr als genug davon! Ich schmecke die Panik, die Furcht und das Entsetzen in der Luft, die von euch schwachen, jämmerlichen Geschöpfen ausgehen! Und sie vergrößern meine Macht, sie steigern sie ins Unendliche, und ihr könnt nichts dagegen tun! Denn ich bin der größte Alptraum von jedem, und ich bin zur Realität geworden!“

Das schrille Gelächter schmerzte in den Ohren und allein der Klang reichte aus, um die Angst aller noch mehr zu schüren.

Mit einigen Ausnahmen. Maya war fasziniert, dass es den beiden Saiyajins und Amy gelang, vollkommen unbeeindruckt zu bleiben.

Goten blickte das schwarze Wesen kühl an.

„Wenn du so mächtig bist – warum ist es dir erst jetzt gelungen, dich zu materialisieren? Du warst schließlich schon länger mit Sinty verbunden!“

Der Dämon wandte grinsend den Kopf und richtete seine flammenden Augen auf den dunkelhaarigen jungen Mann.

„Du suchst nach einem Schwachpunkt – glaub nicht, dass ich das nicht durchschauen würde.“ Zischte er böse.

„Aber da muss ich dich leider enttäuschen – vor meiner Materialisierung hättet ihr vielleicht noch etwas gegen mich unternehmen können – aber jetzt ist es zu spät! Ich musste nur warten, bis ich genug Energie gesammelt hatte, um diesen Schritt zu vollziehen! Und um deiner nächsten Frage zuvorzukommen – nur jemand, der über eine ungewöhnlich große Energiemenge verfügte und noch nicht in der Lage war, diese zu kontrollieren, konnte mir dabei helfen. Vorzugsweise ein weibliches Geschöpf.“

Sein Kopf wandte sich ruckartig herum und seinen roten Augen fixierten Maya.

Triumph leuchtete in den glühenden Tiefen auf.

„Man findet solche Quellen so gut wie nie, sie kommen zu selten vor und oft sind sie unerreichbar weil man sich am falschen Ort befindet. Aber nicht ich! Ich hatte das Glück, direkt auf dieses süße Kätzchen zu treffen.“ Er leckte sich über die nicht vorhandenen Lippen.

Das Gesicht der hübschen Diebin hatte bei seinen Worten jeden Rest Farbe verloren. Bleich starrte sie das Monster aus Hass und Finsternis an.

Nicht nur, dass dieses schreckliche Etwas gerade ihre zweite Identität verraten hatte – die Schwarzhaarige bezweifelte, dass jemand diesen Worten im Moment irgendeine größere Bedeutung beimaß – nein, es hatte soeben auch ganz klar gesagt, dass es ihre, Mayas, Schuld war, dass es überhaupt die Möglichkeit gehabt hatte, Sinty zu töten und in diese Welt überzuwechseln.

Wäre es ihr möglich gewesen, ihre sinnlose Eifersucht gegenüber dem blassen Mädchen im Zaum zu halten, wäre das alles nicht geschehen!

Sie begann zu schwanken, und ihre Beine schienen ihr Gewicht nicht mehr tragen zu wollen. Ihr Blick wurde beinahe automatisch ein weiteres Mal von den starren hellblauen Augen der Toten angezogen, die sie anklagend anzusehen schienen.

Die junge Frau bemerkte, dass sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen auszubreiten begann.

*Ungh … ich glaube nicht, dass es mir bei dem bevorstehenden Kampf gegen den Belial hilft, wenn ich ihm vor die Füße …* ihr Gedankengang wurde unterbrochen, als Amy mit einem trockenen Lachen an die finstere Gestalt unter ihr gewandt entgegnete:

„Ist ja schön, dass du so von dir eingenommen bist! Es war also lediglich ein unglücklicher Zufall, dass du Maya entdeckt hast bevor wir die Gelegenheit hatten sie zu unterrichten und du dir nur deshalb ihre Energie nutzbar machen konntest ... gut! Das schließt die Möglichkeit aus, dass andere von deiner Sorte nachrücken um dir zu helfen.“

Der Belialdämon begann aus vollem Halse zu lachen.

Es dauerte einen Moment, ehe er sich soweit im Griff hatte, dass er der hübschen Blonden antworten konnte.

„Verstärkung?“ keuchte er ein wenig außer Atem. „Für euren sicheren Untergang reicht einer meiner Sorte locker aus!“

Amy ignorierte diesen Einwurf. Ihr Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an als sie in ihren Überlegungen fort fuhr.

„Kiattacken scheinen dich nur noch stärker zu machen, und deiner Aura nach zu urteilen ist es nicht so gesund, dir zu nahe zu kommen.“ Dem Lächeln, das sich nun auf ihre Züge schlich, fehlte jedes bisschen Wärme. „Weißt du, irgendwie verspüre ich gerade unbändige Lust auf ein kleines Kämpfchen. Wir wollen doch mal sehen was du sonst noch so drauf hast.“

Plötzlich ging ein leichtes Beben durch die Platten unter Mayas Füßen und sie hatte Mühe, ihr Gleichgewicht zu halten.

Ihr Magen hatte sich glücklicherweise wieder etwas beruhigt. Trotz allem hatte sich das Gefühl von Schuld beharrlich in ihrem Hinterkopf festgesetzt, bereit jederzeit wieder an die Oberfläche zu treten.

Der Blick der hübschen Katzenfrau fixierte sich auf die schwangere Blondine, die plötzlich von einem weißen Schimmer eingehüllt war und mit entschlossenem Gesicht eine Hand ausstreckte, die sie auf die finstere Gestalt richtete.

Die andere streckte sie zum Himmel, während sich ihre Aufmerksamkeit auf den Dämon unter ihr konzentrierte. Grüne, dornenbewehrte Ranken einer exotischen, riesigen Schlingpflanze durchbrachen den Boden und schlangen sich um den Leib des schwarzen Wesens – nur, um da, wo sie ihn berührten, in Sekundenschnelle mit einem hässlichen Zischen zu totem Gewebe zu verdorren.

Der Belial lachte höhnisch. „Du hast doch gerade selber festgestellt, dass mich nichts Lebendes berühren sollte. Ich hätte dich für ein wenig intelligenter gehalten! Wie langweilig.“

Gotens Verlobte erwiderte das Lächeln nur kalt.

„Es hat sich hier auch lediglich um ein Ablenkungsmanöver gehandelt, Kohlehaufen. Ich hätte dich für etwas schlauer gehalten. Das ist doch der einfachste Trick der Welt!“

Mit diesen Worten senkte sie die erhobene Hand und eine riesige Wasserblase, die sich über dem Kopf des Dämons gebildet hatte, stürzte auf diesen hinab um sich in dem Moment, in dem sie die finstere Gestalt komplett umhüllte, in reines Eis zu verwandeln.

Maya stand starr vor Schreck und Staunen.

Was Amy da machte war völlig anders als alles was sie bis jetzt für möglich gehalten hatte. Denn hier handelte es sich offensichtlich nicht um verschiedene Formen von Energie sondern ehr … um eine Art Magie!

Die hübsche Katzenfrau hatte sich ein wenig damit befasst, mehr aus Interesse als aus dem wirklichem Glauben heraus, dass es diese Dinge tatsächlich gab.

Sie musste sich eingestehen, dass sie sich bisher nicht wirklich hatte vorstellen können, dass tatsächlich so viele verschiedene Arten des Übersinnlichen existierten. Zugegeben – durch die Weiterentwicklung der Gentechnik und auch der Technik an sich war heutzutage Vieles Realität geworden, was man vor einiger Zeit noch für unmöglich gehalten hatte.

Trotz allem - die meisten Behauptungen und Beschreibungen hatten einfach zu phantastisch geklungen, um sie ernst zu nehmen. Na gut, es gab mittlerweile viele Kämpfer, die ohne Hilfsmittel fliegen konnten – aber das alles konnte man wissenschaftlich belegen.

Ebenso wie Ki-Attacken.

Aber das, was Amy hier demonstrierte … sah aus wie reine Elementarmagie, und so etwas hatte Maya noch nie gesehen.

Plötzlich spürte die Schwarzhaarige einen Luftzug neben sich und wurde aus ihren Überlegungen gerissen.

Trunks war neben ihr gelandet und musterte sie besorgt.

„Ist alles klar mit dir? Du siehst gar nicht gut aus! Es wäre wirklich am Besten wenn du den Platz hier verlassen würdest. Es ist noch lange nicht vorbei und dieser Dämon ist echt gefährlich – besonders für dich!“

Maya starrte ihn nur überrascht an, ehe ein leises Knistern, das an ihre empfindlichen Ohren drang, ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Eismasse lenkte, in die der Dämon unbeweglich eingeschlossen war.

Haarfeine Risse überzogen die kristallene Oberfläche, und die junge Frau war sich sicher, dass ihnen nur noch wenige Sekunden blieben ehe sich die Kreatur aus ihrem gläsernen Gefängnis befreit hätte.

Also waren auch Amys Kräfte gegen den Belial machtlos. Das hieß, die anderen würden sich nur in unnötige Gefahr begeben, wenn sie weiterhin versuchten, den Dämon zu besiegen. Und natürlich würden die drei nicht aufhören zu kämpfen, so lange sie dachten, dass sie die Einzigen waren, die etwas ausrichten konnten. Das hieß, Maya würde die anderen einweihen müssen. Oder zumindest so etwas Ähnliches.

Die vor Aufregung zitternde Hand der Schwarzhaarigen umklammerte nervös den eisernen Anhänger an ihrem Hals.

Sie musste es riskieren.

Aber vorher …

„Hör mir bitte kurz zu und unterbrich mich nicht, ja?“ begann die junge Frau hastig.

Trunks blickte sie lediglich an und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Mit so einer Reaktion hatte er jetzt am allerwenigsten gerechnet. Er sagte nichts, auch wenn man ihm ansah, wie wenig er ihr Verhalten nachvollziehen konnte, und wartete stattdessen, dass sie mit ihren Ausführungen fort fuhr.

Mayas Bewunderung stieg noch mehr.

Er reagierte seitdem diese ganze schreckliche Sache begonnen hatte wirklich extrem gelassen und … der Schwarzhaarigen fiel kein besseres Wort ein als professionell, auch wenn das irgendwie nicht genau das ausdrückte was sie empfand. Und die Macht, die der Halbsaiyajin noch immer ausstrahlte, nahm ihr beinahe den Atem. Diese neue Seite an ihm machte ihn womöglich noch anziehender … hastig drängte sie diese Gedanken in den Hintergrund und fuhr eilig fort.

„Der Dämon wird sich gleich befreit haben und dann hab ich keine Chance mehr, ungestört mit einem von euch zu reden! Ich hab einige Informationen in einem alten Buch das ich besitze über ihn gelesen. Frag mich jetzt bitte nicht, woher ich gewusst hab, was los ist!“

Trunks Gesicht wurde grimmig während er nickte. „Du bist ihm vorher schon einmal begegnet. Auf der Toilette am Ball.“ Stellte er fest.

„Mir war klar, dass du heute irgendetwas herausgefunden hattest, das dir nicht gefiel.“

Maya verlor einige Sekunden, indem sie ihn einfach nur sprachlos anstarrte.

*Oha. Diese Kombinationsgabe … er ist gefährlicher als ich dachte. Ich muss von jetzt an noch vorsichtige sein, was meine Identität betrifft.* Schoss es ihr durch den Kopf. Dann zwang sie sich, das Gespräch fortzuführen.

„Genau.“ Sie räusperte sich. „Ich nehme an, dass es euch nicht möglich sein wird, ihn mit herkömmlichen Mitteln zu besiegen. Ich … ich weiß, dass ihr noch nicht alles probiert habt, und ihr könnt auch ruhig noch was euch Möglich ist versuchen …“ ihre Stimme wurde leiser als sie bemerkte, wie überheblich das klang.

Die Schwarzhaarige spürte, wie sie errötete. „Das hört sich wirklich … blöd an!“ flüsterte sie verlegen. Dann warf sie einen hektischen Blick auf das Eis, welches nun schon lautstark knackte.

Die haarfeinen Risse hatten sich mittlerweile bedenklich verbreitert und sie wusste, dass ihr keine Zeit mehr blieb um noch groß an ihren Formulierungen herumzufeilen.

Sie warf Trunks einen flehenden Blick zu der um Verständnis bat und stieß hastig hervor:

„Bitte versprich mir, dass ihr mich machen lasst was ich tun muss, wenn ich entscheide einzugreifen, ja? Ganz gleich wie seltsam und nutzlos euch meine Aktion vorkommen wird! Ich habe da so eine wage Idee, aber es würde zu lange dauern die jetzt zu erklären. Wichtig ist nur: Unterbrecht mich nicht, egal was passiert! Kannst … kannst du mir das versprechen? Wenn es schief geht, ist sowieso alles zu spät …“

Das Eis brach mit einem ungeheuren Knall auseinander, und Splitter regneten wie Diamanten vom Himmel.

Trunks zuckte mit keiner Wimper als einige der rasiermesserscharfen gefrorenen Stücke auf sie zuschossen und wischte sie mit einer beinahe schon beiläufigen Handbewegung zur Seite als sie ihnen zu nahe kamen.

Maya schluckte mit großen Augen bei dieser weiteren unbewussten Machtdemonstration.

Der hübsche Saiyajin fuhr fort, sie aufmerksam mit ernstem Gesicht zu mustern, während er dabei offensichtlich überlegte, was er tun sollte.

Die Schwarzhaarige zwang sich, den Blick zu erwidern und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste nicht, ob ihr Plan klappen würde, und einfach wäre es auch nicht ihn umzusetzen, aber sie brauchte diese Zusicherung von Trunks unbedingt, sonst konnte sie es gleich vergessen. Es würden zu viele Situationen auftreten, bei denen sie sich ein Eingreifen von außerhalb nicht leisten konnte.

Der junge Mann nickte schließlich langsam. „Einverstanden. Aber jede Möglichkeit, mich einzumischen lass ich mir nicht nehmen. Auch ich hab meine Schmerzensgrenze, wenn es um Leute geht die ich gern habe. Ich werde nicht zulassen, dass du dich in eine Situation begibst, die unmittelbar dein Leben bedroht. Um das von vornherein klar zustellen.“

Seine Worte und der intensive Blick, den er ihr dazu schenkte, ließen Maya erröten.

„Bleib aber erstmal außer Reichweite, okay? Es reicht, wenn du einfach hier stehen bleibst.“

Damit wandte er sich ab und flog wieder zu Amy und Goten, deren Konzentration sich auf den nun unbeweglich dastehenden Dämon unter ihnen richtete.

Der wandte mit einem Ruck den Kopf und fixierte die hübsche Blonde über ihm mit brennenden Augen.

„Gar nicht mal so übel, du hast es zumindest für einige Sekunden geschafft, mich lahm zu legen.“ Er grinste plötzlich. „Wollen doch mal sehen, wie dir meine Konterattacke gefällt!“

Macht ballte sich um die düstere Gestalt und ohne dass der Belial eine sichtbare Bewegung gemacht hätte, materialisierte sich vor ihm plötzlich eine Kugel aus schwarzer Energie, die mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Amy zuschoss.

Noch immer war der glühende Blick direkt auf sie gerichtet und … hielt sie unerbittlich fest. Es war ihr unmöglich, auch nur die geringste Bewegung zu machen.

Das Gesicht der Blonden verlor jedes bisschen Farbe, als ihr klar wurde, dass sie keine Möglichkeit haben würde, der zweifellos tödlichen Attacke zu entgehen. Diese grausamen Augen lähmten ihren Willen ebenso wie ihren Körper vollständig und effektiv.

Sie hatte keine Chance, auszuweichen, und diese äußerst bedrohlich aussehende schwarze Energie näherte sich ihr unerbittlich. Schon glaubte Amy, die Kälte und Dunkelheit zu spüren wie gierige Flammen, bereit sie zu verschlingen. Angst legte sich als eisige Hand um ihr Herz und schnürte ihr die Luft ab.

Das Baby!

Sie würde es nicht beschützen können …

Ehe die Kugel aus vernichtendem Ki sie treffen konnte, tauchte ein Schatten vor ihr auf und schubste sie hastig zur Seite.

Aus der Schussbahn.

In Sicherheit.
 

So schnell Goten auch war, die enorme Geschwindigkeit reichte nicht aus, um auch ihn selbst noch aus der Gefahrenzone zu bringen, und so traf das tödliche Geschoss mit einem hässlichen zischenden Laut auf den jungen Mann und verschlang seine Umrisse mit vollständiger Dunkelheit.

Amys entsetzter Schrei vermischte sich mit dem schmerzerfüllten Stöhnen des dunkelhaarigen Saiyajins und hallte über den totenstillen Platz, während er das Bewusstsein verlor und sein regungsloser Körper wie ein Stein in die Tiefe stürzte.

Mit einer raschen Bewegung ihrer Hände lies die Schwangere eine Art Miniaturwirbelsturm unter dem Leblosen erscheinen, der verhinderte, dass er aus den sechs Metern Höhe, in denen er sich befunden hatte ehe ihn die schwarze Magie traf, auf die Steinplatten der Arena knallte.

Sanft wurde seine Gestalt auf dem Boden abgesetzt, und die Schwangere unterdrückte ein Schluchzen als sie auf sein unnatürlich blasses, unbewegliches Gesicht und seine geschlossenen Augen starrte.

Sie presste eine Hand auf ihre bebenden Lippen, während ihr stumme Tränen über die Wangen liefen.

Ihr Blick hing wie hypnotisiert an Gotens unbeweglichem Körper.

Sie wagte es nicht, in seine Nähe zu kommen, denn die schwarze Gestalt ragte noch immer drohend wenige Meter vor ihr auf und ihr Verlobter hatte sich schließlich gerade geopfert um sie vor diesem Monster zu schützen. Es schien, als habe ihm die Berührung mit der negativen Energie des Dämons sämtliche Lebenskraft auf einmal entzogen und er wirkte mehr tot als lebendig.

Ein schreckensbleicher Trunks erschien hinter ihr, die vor Wut und Entsetzen dunklen Augen starr auf die leblose Gestalt seines besten Freundes gerichtet, und legte ihr sanft einen Arm um die zitternden Schultern.

Schützend zog er die völlig verstörte junge Frau hinter sich.

Dann stieß er einen Wutschrei aus, der eine so unglaubliche Wildheit und ungezügelten Hass ausdrückte, dass Maya unwillkürlich einen Schritt zurückwich.

Und seine Energie explodierte!

Innerhalb von einem Sekundenbruchteil hatten sich seine Augen zu dem klaren Smaragdgrün verfärbt, das sie schon von seiner Verwandlung bei dem Ball kannte und seine Haare stellten sich auf während sich die Strähnen zu schimmerndem Blond aufhellten. Eine blitzende Aura aus reinem Ki umhüllte seine Gestalt, die plötzlich noch größer und mächtiger wirkte als sonst.

Die hübsche Diebin keuchte, als Trunks seine Augen auf den Dämon unter ihm richtete.

Sie sahen ebenso hart und unerbittlich aus wie der Stein, dem sie so sehr ähnelten. Das Gesicht des Saiyajins war eine ausdruckslose Maske aus eiskalter Beherrschtheit, die im absoluten Kontrast zu dem Feuer unbändigen Zorns, das in den grünen Tiefen loderte, stand.

Die Schwarzhaarige schluckte, als ihre Knie unwillkürlich weich wurden.

Nie war seine Ähnlichkeit mit einem bedrohlichen und äußerst tödlichen Raubtier größer gewesen, und nie hatte sich die junge Frau mehr von ihm angezogen gefühlt, als in diesem Moment. Denn diesmal war es nicht nur ihr menschlicher Teil, der auf ihn reagierte.

Ihr Katzen-Ich wurde von dieser unglaublich gefährlichen Erscheinung, die so sehr ihrem eigenen Naturell entsprach, beinahe verzehrt.

Maya ächzte.

Das durfte doch nicht wahr sein!

Ausgerechnet in einer solchen Situation!

Hastig wandte sie ihre Aufmerksamkeit auf das dringlichere Problem, und sie spürte wieder die Angst und das Entsetzen, die sich bei Gotens leblosem Anblick lähmend in ihre Glieder gefressen hatten. Schon wieder war ein Mensch verletzt worden, vielleicht sogar tot! Und wieder war es die finstere schwarze Gestalt gewesen, die Dank ihrer Energie zum Leben erweckt worden war. Die Hinterhältigkeit der Kreatur kannte keine Grenzen, ebenso wenig wie ihre Mordlust.

Mühsam drängte die junge Frau alle Empfindungen in den Hintergrund ihres Bewusstseins.

Sie durfte nicht zulassen, dass Trunks das gleiche Schicksal wie seinem besten Freund zuteil wurde, indem er gegen den Belial kämpfte!

Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war der wütende Halbsaiyajin nur allzu bereit, den Dämon zu pulverisieren und in das Nichts zurückzuschicken, aus dem er gekommen war – nachdem er ihm vorher einige sehr qualvolle Dinge angetan hatte.

Die Schwarzhaarige konnte geradezu spüren, wie sich der Blick der glühend roten Augen auf den mächtigen Saiyajin über ihm richtete.

Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass der Energielevel, dem er sich nun gegenüber sah, so hoch sein würde. Es war ein Festmahl, das er sich auf keinen Fall entgehen lassen würde – aber die hübsche Diebin war fest entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen.

Sie hatte schon viel zu lange gezögert.

Entschlossen, die Aufmerksamkeit des Dämons auf sich ziehen, und verhindern, dass er noch weiteren Schaden anrichtete, koste es was es wolle, machte sie einen Schritt vor.

Amy war im Moment völlig außer Gefecht gesetzt, und ehe sie es zuließ, dass diese Bestie Trunks auch noch so zurichtete wie sie es mit Goten getan hatte – und Maya war in dem Augenblick nicht in der Verfassung, das Risiko einzugehen und es auf einen Versuch ankommen zu lassen, so unglaublich beeindruckend die goldene Gestalt am Himmel auch aussah – würde sie lieber alles auf eine Karte setzen und ihren eigenen Plan in die Tat umsetzen.

Auch wenn sie noch immer schreckliche Angst hatte und ganz und gar nicht überzeugt war, ob das, was sie sich da ausgedacht hatte auch klappen so würde, wie sie sich das gedacht hatte – oder überhaupt durchzuführen war.

Aber sie musste es einfach versuchen!

Sie selbst sah der Belial nicht als wirkliche Gefahr an, er glaubte sie zu kennen und rechnete nicht damit, dass die Schwarzhaarige mit ihren Bemühungen irgendwelche Hintergedanken verfolgte. Wahrscheinlich würde er sowieso denken, sie wolle ihn nur ablenken um ihren Freunden eine Flucht zu ermöglichen und es genießen, seine Überlegenheit zur Schau zu stellen und mit ihr zu spielen.

Umso besser.

Sie konnte nur hoffen, dass ihre Gedankengänge auch stimmten, denn wenn auch sie sofort von ihm getötet oder außer Gefecht gesetzt wurde, war alles zu spät.

Es sollte sich jedoch bald zeigen, dass es das grausame Wesen liebte, mit seinen Opfern zu spielen, und bei der hübschen jungen Frau mit den blitzenden violetten Augen bereitete es ihm allem Anschein nach einen besonderen Spaß.

Seine Vorfreude schien sogar so groß zu sein, dass er Trunks erst einmal links liegen ließ, als die hübsche Katzenfrau mit einer geschmeidigen Bewegung in die Hocke ging und mit einer blitzschnellen Bewegung ihrer Faust ein Loch in die Steinfliesen schlug.

Die Platten waren nicht so stabil wie sie befürchtet hatte, der vollen Wucht ihres Körpers konnten sie nicht widerstehen – gut.

Amys Schlingpflanzenattacke hatte nur in der Mitte ein etwa zwei Meter durchmessendes Loch entstehen lassen, der Rest der Arena war noch mehr oder weniger unbeschädigt.

Maya spürte, wie sich Trunks’ flammender Blick auf sie richtete und sie durchbohrte. Die kontrollierte Wut, die der junge Saiyajin ausstrahlte schien beinahe greifbar zu sein. Ein seltsamerweise angenehmer Schauer durchrann ihren Körper, als sich sein mühsam gezügelten Zorn auf sie richtete. Sie konnte seine Gedanken geradezu hören, die sie dafür verfluchten, dass sie sich ausgerechnet diesen Zeitpunkt für eine Unterbrechung ausgesucht hatte.

Die Schwarzhaarige biss sich auf die Unterlippe. Nicht schon wieder dieses Kribbeln im Bauch! Widerstrebend wandte sie ihre Aufmerksamkeit für einen Moment von ihrem eigentlichen Tun ab und nickte Trunks kurz zu, bemüht, ihn dabei nicht allzu genau anzusehen.

Er hatte es versprochen.

Er würde sich nicht einmischen!

Zumindest hoffte sie das, denn in dem Stadium, in dem er sich momentan befand, traute sie es ihm durchaus zu, sie schlicht und ergreifend zu ignorieren um sich abzureagieren. Die Schwarzhaarige schluckte nervös. Würde er es zulassen, dass sie jetzt die Regie übernahm?

Das frustrierte Geräusch, das der hübsche Halbsaiyajin von sich gab, war selbst für ihre empfindlichen Katzenohren beinahe unhörbar, doch es sorgte dafür, dass sich Mayas innere Anspannung augenblicklich legte. Er würde sich erst einmal nicht einmischen.

Gut.

Jetzt durfte sie sich nur nicht zu viel Zeit lassen, damit er es sich nicht noch einmal anders überlegte.

Wie erwartet war das Wesen der Dunkelheit ein wenig irritiert von ihrer Aktion, aber zumindest hatte sie nun die volle Aufmerksamkeit des Dämons. Die junge Frau wappnete sich.

Nun kam es allein auf sie an!

Sie musste völlig überzeugend wirken und durfte sich ihre Angst auf keinen Fall anmerken lassen. Die Katzenfrau zwang sich, langsam und tief zu atmen und drängte die Panik, vor dem, was sie jetzt tun musste mit eiserner Disziplin Stück für Stück in den hintersten Teil ihres Bewusstseins zurück bis sie wusste, dass man ihr nicht mehr ansah, wie sie sich wirklich fühlte.

Die rotglühenden Augen des Belials fixierten die zierliche schwarzhaarige Gestalt, die wenige Meter vom Rand des Kampfplatzes entfernt Aufstellung genommen hatte.

Ruhig und ohne noch weiter zu zögern hob Maya den Blick und erwiderte den der finsteren Gestalt wenige Meter vor ihr, während sie sich langsam wieder völlig aufrichtete.

Die Kette mit ihrem Glücksbringer, die sich zuvor um ihren Hals befunden hatte, hielt sie weiterhin fest mit den von dem Schlag beinahe tauben Fingern ihrer linken Hand umschlossen.

Ein dünnes Blutrinnsal lief an ihrem Handgelenk hinunter.

Es hatte begonnen.

Jetzt kam es ganz auf ihr Glück und vor allem Schauspieltalent an.

Sie schenkte dem Dämon ein herausforderndes Lächeln. Ihre violetten Augen sahen ihn kalt und distanziert an, als würden sie die Sachen um sie herum nicht wirklich interessieren. Ein weiterer Punkt, bei dem sie vermutete, dass es den Dämon irritierte und außerdem lenkte es ihn soweit ab, dass er nicht bemerkte, wie Amy hinter seinem Rücken mit Hilfe ihrer Magie eilig die noch immer regungslose Gestalt ihres Verlobten und Sintys toten Körper aus seiner Reichweite brachte.

Maya starrte weiterhin ausdruckslos in die glühenden Augenschlitze des Belials, die sie erbarmungslos ansahen, während sie mit klarer Stimme, die ihre Gefühle durch kein Wanken verriet begann, ihren Plan in die Tat umzusetzen.

„Hab ich deine Aufmerksamkeit? Wie nett, ich dachte schon du hättest mich vergessen – dabei hatte ich bis jetzt doch noch gar nicht die Gelegenheit, mich etwas näher mit dir zu befassen. Du hast mir jedes Mal von Anfang an die Chance auf eine Konfrontation genommen. Und ich spreche noch nicht einmal von einer fairen Konfrontation, diesen Fall hast du ja sowieso schon immer von vornherein zu verhindern gewusst. Man könnte fast denken … du hättest Angst von mir.“

Maya setzte eine gekonnte Pause und beobachtete, wie die Augen des Dämons vor Unglauben beinahe doppelt so groß wurden.

Die Reaktion des Belials wirkte schon beinahe komisch, so untypisch war sie für ihn. Zuerst schien er völlig überrumpelt zu sein – was ihm die junge Frau auch nicht verdenken konnte. Wenn sie an ihre früheren Begegnungen zurückdachte, war dieses Verhalten, das sie jetzt an den Tag legte auch mehr als verwunderlich. Dann erlangte die finstere Gestalt ihr gegenüber zusehends ihre Fassung wieder.

Die Schwarzhaarige bemerkte, wie die Umrisse des Dämons zu zittern begannen, und sie erkannte erst auf den zweiten Blick, dass es nicht etwa Wut sondern aufsteigendes Gelächter war, das die Kreatur zum Beben brachte.

„Ich und Angst vor dir?" krächzte der Belial mühsam und kicherte mit dieser durch Mark und Bein gehenden Stimme böse. „Das glaubst du doch wohl selber nicht!“

Maya schaffte es, nach außen hin völlig unbeeindruckt zu wirken. Sie hatte sich schließlich schon seit gestern Nacht über auf diesen Augenblick vorbereitet.

„Was sollte es sonst sein? Die stärksten Gegner schwächt man von Anfang an, oder etwa nicht?“

Ärger über diese völlig unsinnige Behauptung blitzte in den glimmenden roten Tiefen seiner Augen auf, doch Maya lies dem dunklen Wesen nicht die Zeit etwas darauf zu antworten. Sie musste ihn aus der Reserve locken, ihn so sehr reizen, dass er gar keine andere Möglichkeit hatte als so zu reagieren wie sie es beabsichtigte. Das hieß, sie durfte ihm nicht zu viel Zeit zum nachdenken geben.

Mit spöttischem Unterton fuhr sie also fort, den Dämon zu reizen und warf ihm an den Kopf, was ihr so alles in den Sinn kam.

Selbstironisch gestand sie sich ein, dass ihre Anschuldigungen immer absurdere Formen annahmen.

„Was ist – fällt dir keine passende Antwort darauf ein? Du siehst so … entsetzt aus. Dachtest wohl, ich würde mich bibbernd und zitternd vor Angst in der nächst besten Ecke verkriechen. ja. Da muss ich dich leider leider enttäuschen. Es war ein Schock für mich zu bemerken, dass du in den Alpträumen, und sogar als du dich noch in Sinty befunden hattest, wesentlich Furcht einflößender warst als jetzt.“

Die ungeheure Lüge ging ihr problemlos von den Lippen.

In der Tat begann sie, sich in der Rolle des kleinen durchgedrehten Mädchens, das die Frechheit besaß, das mächtige Wesen ihr gegenüber schamlos zu verspotten langsam wohl zu fühlen. Wahrscheinlich raubte ihr die immer größer werdende Anspannung nun endgültig den Verstand.

Es war eine geradezu lächerliche Situation, und Maya gab dem Grinsen, das sich bei der Überlegung, wie sie auf die anderen wohl gerade wirkte, unwillkürlich auf ihre Lippen drängte, bereitwillig nach. Sie versah es nur noch mit einer guten Priese Verachtung und Überlegenheit.

So langsam drangen die Beleidigungen und Spötteleien allerdings zu dem Dämon durch, der sie bisher für nicht weiter beachtenswert gehalten hatte, und auch der letzte Rest des anfänglichen Erstaunens in den roten Augen wandelte sich langsam in rasende Wut.

Maya zwang sich, nicht zurückzuweichen und auch sonst mit keiner Mine ihre erneut aufsteigende Panik durchblicken zu lassen.

Die ohnehin schon Furcht einflößende Gestalt aus purer Bosheit und Kälte wurde womöglich noch Angst erregender als sich ihr Hass immer mehr nach außen drängte und materialisierte. Mayas Kehle war plötzlich wie zugeschnürt.

Diese verdammte Aura vergiftete sich zusehends mit dunkelsten Emotionen und schien sich wie eisige Finger um ihren Hals zu legen. Mit äußerster Konzentration schaffte sie es, dieses Gefühl völlig auszuschalten und mit beinahe genauso kräftiger Stimme in ihrer beleidigenden Rede fortzufahren.

„Die Realität wirkt dagegen geradezu armselig. Du denkst also wirklich, dass du den Leuten mit deiner jetzigen absolut lächerlichen Erscheinung Angst einjagen kannst? Ist der Größenwahn unter euch Dämonen weit verbreitet?“

Sie bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Trunks ungläubig blinzelte.

Er war wieder auf seinen ursprünglichen Posten einige Meter über dem Geschehen zurückgekehrt, nachdem er Amy mit Goten zu einer der Zuschauerbänke begleitet und Sintys Leiche auf der Wiese davor abgelegt hatte. Ein ganzer Pulk Sanitäter, die Dank des Turniers sowieso vor Ort waren, hatte sich um die drei geschart und versorgte sowohl die noch immer unter Schock stehende Blonde als auch ihren leblos daliegenden Verlobten.

Bei dem hellhaarigen Mädchen konnten sie jedoch lediglich den Kopf schütteln.

Sie war tot, daran war nichts zu ändern.

Maya fragte sich kurz, wie lange Trunks noch warten würde ehe er entschied, dass sie vor Angst vollends den Verstand verloren haben musste und sie aus dem Verkehr zog. Dabei hatte es doch noch gar nicht wirklich begonnen! Das alles war bisher lediglich ein kleines Vorgeplänkel gewesen.

Sie hoffte, dass es nicht mehr zu lange dauern würde, ehe sie zum Hauptteil kommen konnten. Ihre Nerven wollten ihr mehr und mehr den Dienst verweigern und sie wusste nicht, inwieweit ihr ein Fortführen dieser ganzen Farce noch möglich sein würde.

Mit einem taxierenden Blick versuchte sie herauszufinden, wie viel es wohl noch brauchen würde bis sie den Belial da hatte, wo sie ihn haben wollte.

Die roten Augen brannten heller als je zuvor, was eigentlich nur ein gutes Zeichen sein konnte. Wenn er sie vorher nicht aus Versehen umbringen würde, konnten sie also bald zu dem schmerzhafteren Teil des Ganzen übergehen.

Der Griff um ihren Hals wurde allerdings beständig fester, und Maya beeilte sich, die letzte Beleidigung - von der sie wusste dass sie der Todesstoß für die Selbstbeherrschung des Dämons wäre und ausreichen würde, um ihn gänzlich rasend zu machen - loszuwerden, so lange ihr noch ein wenig Sauerstoff verblieb.

„Du hast es ja noch nicht einmal allein geschafft, dich zu materialisieren – wie mächtig kann so ein Wesen schon sein?“

Die unsichtbare Hand um ihre Kehle drückte ihr nun gänzlich die Luft ab, und Maya wurde langsam immer schummriger. Die nun völlig außer Kontrolle geratene Stimme des Belials war zu einem schrillen Kreischen geworden und überschlug sich vor Wut, während er über den Platz brüllte.

„Das reicht, du mickrige kleine…“

Mühsam nahm Maya alle ihr verbliebenen Kräfte zusammen und sprengte den substanzlosen Klammergriff der ihr den Atem nahm mit ihrem Ki. Sie hatte bis jetzt nicht gewusst, wie so etwas ging oder dass etwas derartiges überhaupt möglich war, doch die Todesangst ließ ihren Körper rein instinktiv reagieren um zu überleben.

Dafür hatte sie jetzt allerdings kein bisschen Energie mehr übrig.

Doch die absolute Fassungslosigkeit, die diese Aktion bei ihrem Gegenüber auslöste und für einen kurzen Moment auch wieder die grenzenlose Wut zurückdrängte war das allemal wert. Jetzt konnte sie wenigstens den Rest loswerden, den sie noch sagen musste.

Ihre Stimme war noch rauer als sonst, als sie ihre strangulierten Stimmbänder wieder zum reden zwang. Sie verzichtete darauf den Dämon weiter zu reizen, indem sie auf ihre Fähigkeit seinen Würgegriff zu sprengen einging. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, zum wesentlichen Teil der ganzen Aktion zu kommen.

„Schon wieder ein Kampf mit unfairen Mitteln? Hättest du nicht zur Abwechslung auch mal Lust auf ein einigermaßen gerechtes Duell, in dem du darauf verzichtest, deine dunklen Kräfte einzusetzen mit denen du jedem sofort alle Energie entziehst? Ach halt, ich vergaß. Du bist dir ja zu gut dafür. Um nicht zu sagen du hast Angst …“

Die wenigen Worte reichten aus, um den Dämon wieder jegliche Selbstbeherrschung vergessen zu lassen.

„Du, ein einfacher Mensch, wagst es, dich über mich lustig zu machen und an meiner Überlegenheit – selbst im einfachsten Kampf – zu zweifeln?“ Maya fühlte sich von der unsichtbaren Kraft des Dämons nach oben gezogen, bis sie sich auf Augenhöhe mit der finsteren Gestalt befand.

Kühl erwiderte sie den Blick der glühenden Sehschlitze. Ihre Beine baumelten etwa einen halben Meter über dem Boden.

„Ja.“ Antwortete sie einfach. Glücklicherweise wurde ihr diesmal nicht die Kehle zugedrückt, auch wenn der unsichtbare Griff sich wie ein eisernes Band um ihren Brustkorb legte.

Der Belial lachte kalt.

„Ich werde mich sicher nicht zu einem albernen Kampf mit dir provozieren lassen. Stattdessen werde ich den Zuschauern hier eine kleine Einlage geben, in der ich ihnen zeigen werde, dass ich über genug andere Fertigkeiten verfüge, um einen Menschen umzubringen. Es wird eben nur ein wenig länger dauern und qualvoller für dich werden ehe ich dich sterben lasse. Was hältst du davon? Ich werde deinen Körper gaaanz langsam töten, dir jeden Knochen einzeln brechen und diese Tortur so lange fortführen, bis du vor Angst und Schmerz verrückt wirst und mich anflehst dich zu erlösen. Dafür nehme ich mir gerne Zeit. Das wird ein wahres Festmahl für mich.“

Maya brach der kalte Schweiß aus.

Zu was hatte sie sich da wieder hinreißen lassen?

Sie zwang sich, die Bilder, die seine ausführlichen Beschreibungen in ihrem Kopf heraufbeschworen und ihr Herz dazu brachten sich vor Schreck und Entsetzen zusammenzuziehen, zu ignorieren und die damit einhergehende Panik nicht an die Oberfläche gelangen zu lassen. Ihr Magen ballte sich zu einem schmerzhaften Knoten zusammen und das Gefühl aufsteigender Übelkeit kehrte mit solcher Wucht zurück, dass sie es beinahe nicht mehr unter Kontrolle bekam.

Wie verrückt musste man sein, um sich freiwillig in eine solche Situation zu bringen?

Mit einer Stimme, die nicht ihre eigene zu sein schien und seltsam emotionslos klang entgegnete sie:

„Ich werde niemals um mein Leben flehen!“

Ein Lächeln purer Grausamkeit verzerrte die unmenschlichen Züge ihres Gegenüber zu dem furchterregendsten Anblick, den sie je gesehen hatte. Ihr ganzer Körper wurde, ohne dass sie es verhindern konnte, starr vor Furcht. Glücklicherweise hielt sie der Dämon mit seiner Magie so fest, dass es nicht weiter auffiel.

„Ich werde dafür sorgen, dass du es mehr als alles andere bereuen wirst, mich dazu herausgefordert zu haben.“

Mit diesen Worten hob sie der körperlose Griff des Belials noch ein gutes Stück weiter in die Höhe, um sie dann mit unglaublicher Wucht auf den Platz unter ihr hinabzuschleudern.

Maya unterdrückte einen schmerzerfüllten Schrei, als ihr Körper seitlich aufkam und direkt neben dem Einschlagloch ihrer Faust die Steinplatten durchbrach. Dank ihren Katzeneigenschaften waren ihre Knochen elastisch genug, um nicht sofort zu brechen. Dennoch spürte sie, wie sich die Rippen ihrer linken Seite für einen Moment schmerzhaft in ihre Lunge bohrten und ihren Kopf, der unsanft auf dem harten Granit landete, durchfuhr ein stechender Schmerz.

Sie spürte, wie Blut aus einer Platzwunde an ihrer Schläfe lief und ihre linke Hand fuhr wie im Reflex nach oben und tastete nach der warmen roten Flüssigkeit, die sofort über ihre Finger und den Anhänger lief, den sie noch immer fest umklammert hielt.

Sie erinnerte sich. Kopfwunden hatten die Angewohnheit, stark zu bluten, auch dann, wenn sie nicht wirklich schlimm waren.

Die Schwarzhaarige brachte ein kleines Lächeln zustande.

Es hatte also begonnen.

Sie hatte gewusst, dass das Ganze eine sehr blutige Angelegenheit werden würde, aber jetzt wo es angefangen hatte fragte sie sich, wie viele Schmerzen und Wunden sie wohl aushalten konnte, ehe sie brach.

Ihr Körper wurde ein weiteres Mal vom Boden gehoben und soweit gedreht, dass sie ihr Gesicht wieder dem Dämon zuwandte, der unbeweglich an der gleichen Stelle stand wie schon die ganze Zeit zuvor. Das leichte Lächeln war noch immer unverrückbar an seinem Platz, als Maya langsam den Blick hob und ihn kalt ansah.

Der Belial erwiderte ihre Aktion mit einem bösen Grinsen, und die junge Frau spürte, wie sich ihr Körper mit einer Gänsehaut überzog.

*Wehe wenn du dich einmischt, Trunks!* dachte sie mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung, als ihr Körper ein weiteres Mal nach unten geschmettert wurde und erneut die Platten durchbrach.

*Bitte vertrau mir!*

Sie hustete schmerzhaft und hatte plötzlich den Geschmack von Blut im Mund.

*Mist. Das hat ja nicht lange gedauert!* Unbewusst presste sie ihre linke Hand gegen ihre Lippen während sich ihre rechten Finger um den Stoff über ihrer Brust verkrampften. Sie drängte die Schmerzen, die in ihrem Oberkörper tobten in den Hintergrund.

Dann wurde sie wieder hochgehoben und kniff gleichzeitig die Augen zusammen um einen abschätzenden Blick über die Arena zu werfen. Hoffentlich hielt ihr Körper noch ein bisschen aus!
 

Trunks starrte auf seine Hände. Er hatte sie so fest zu Fäusten geballt, dass es wehtat. Langsam zwang er sich dazu, seine verkrampften Finger zu entspannen und tief durchzuatmen. Noch immer war es ihm unmöglich, den Blick länger als wenige Sekunden von der grausamen Szene die sich da unter ihm abspielte abzuwenden. Sein ganzer Körper bebte vor mühsam zurückgehaltenem Zorn und er sah alles durch einen roten Schleier aus Wut.

Als Mayas Körper zum unzähligsten Mal mit einem unerbittlichen Krachen auf den Steinplatten auftraf und diese durchbrach spülte die nächste Welle brodelnden Hasses über ihn hinweg und drohte ihn seine guten Vorsätze vergessen zu lassen. Wie konnte es dieser Dämon wagen, sie anzurühren und ihr weh zu tun?

Der hübsche junge Mann presste die Lippen zusammen und drängte die bodenlose Wut zum wiederholten Mal erfolgreich zurück.

Nicht mehr lange, schwor er sich.

Sie war dabei, ihre Zugeständnisse zu überschreiten. Er würde es nicht mehr lange zulassen.

Mit brennenden Augen verfolgte er, wie das schwarze Monster in der Mitte der Arena den zarten geschundenen Körper mit Hilfe seiner Magie ein weiteres Mal vom Boden hob.

Die junge Frau hing halb bewusstlos in den substanzlosen Händen des Dämons, ihr Kopf drohte, haltlos nach hinten zu fallen, doch sie riss sich sichtbar wieder zusammen und wandte das Gesicht ihrem Peiniger zu. Trunks beobachtete das nun schon eine ganze Weile.

*Viel zu lange!* knurrte eine Stimme in seinem Inneren.

Er wusste nicht wie viel Zeit er ihr noch zugestehen konnte. Es kostete ihn unglaubliche Kraft, der Bitte der hübschen Schwarzhaarigen, nicht in den ‚Kampf’ einzugreifen, nachzukommen.

Ihre schlanke grazile Gestalt schwankte bewegungslos in dem Griff des Belials, von den unzähligen Aufprallen auf den harten Granit geschunden und geschwächt. Sie blutete aus unzähligen Wunden, auch wenn die Hotpants, das eng anliegende ärmellose Oberteil und die Stiefel aus demselben dunklen leicht schimmernden Material ihren Körper da wo sie ihn bedeckten vor Schrammen schützten.

Dennoch war genug freie Haut vorhanden.

Die Platzwunde an ihrer Schläfe, die sie sich gleich bei ihrem ersten Sturz aus der Höhe eingefangen hatte, blutete noch immer stark und ihr ganzes Gesicht war von der teils schon angetrockneten Flüssigkeit bedeckt.

Ihr Zopf hatte sich mittlerweile gelöst, und die glänzenden schwarzen Haare klebten matt und strähnig an ihrem Kopf. Die weiße Strähne hatte ebenfalls die Farbe von dunklem Rot angenommen.

Es war nicht die einzige Wunde die sie hatte. Ihre Extremitäten waren von unzähligen Schrammen und Schnitten bedeckt, und noch mehr des roten Lebenssaftes quoll beständig aus einer tiefen Wunde an ihrem linken Oberschenkel.

Ihr rechter Arm schien gebrochen zu sein, denn er hing schon eine ganze Weile nutzlos herunter ohne dass sie ihn noch weiter bewegt hätte. Ebenso schien es dem Fuß auf der gleichen Seite zu ergehen. Er sackte ständig unter ihr weg, und würde sie der Dämon nicht unerbittlich wieder und wieder in die Höhe ziehen, wäre sie sicher schon seit einiger Zeit einfach liegen geblieben.

Gerade eben hustete sie wieder einen Schwall Blut und umklammerte dabei ihren Oberkörper mit der linken Hand.

Trunks schluckte.

Er wollte gar nicht wissen, wie viele innere Verletzungen sie hatte.

Auch wenn ihr Körper dank der besonderen Eigenschaften die sie besaß ziemlich zäh war, war es doch offensichtlich, dass sie mittlerweile am Ende ihrer Kräfte angekommen war.

Ihre Stimme war heiser von den schmerzerfüllten Schreien, die sie immer wieder ausgestoßen hatte.

Und dennoch weigerte sie sich, dem Dämon irgendein Zugeständnis zu machen, forderte ihn jedes Mal von neuem heraus.

Wenn nicht mit Worten, dann mit Blicken.

Es war offensichtlich, dass sie mit der ganzen Aktion einen Plan verfolgte, obwohl Trunks beim besten Willen nicht sagen konnte, was das für einer sein sollte. Man könnte fast denken, sie ließ sich absichtlich so verletzen.

Er kannte sie bereits gut genug um zu wissen, dass es ihr dank der außergewöhnlichen Fähigkeiten ihres Körpers jedes Mal möglich gewesen wäre, den Sturz so abzufangen, dass sie - ebenso wie bei ihrem Fall von gestern - auf allen Vieren hätte landen können ohne sich in irgendeiner Weise zu verletzen, selbst wenn sie am Rande zur absoluten Erschöpfung stand. Aber aus irgendeinem Grund wollte sie das nicht.

Sein Blick wanderte kurz hinüber zu Amy und Goten, um zu verhindern, dass er die nächste Gewalttat des Dämons mitbekommen musste. Er war sich sicher, dass er ausrasten würde, wenn er das noch einmal mit ansehen musste.

Leider konnte er sich nicht auch noch die Ohren zuhalten.

Der Laut der brechenden Steinplatten ließ seine Wut erneut aufflammen. Er musste sich ein weiteres Mal ins Gedächtnis rufen, dass es genau das war, was Maya wollte. Warum sonst sollte sie den Dämon immer wieder dazu herausfordern?

Sein Blick kreuzte sich mit dem der hübschen Blondine, die noch immer neben Goten saß und deren Augen beinahe ebenso viel Zorn enthielten wie seine eigenen.

Amy hatte sich mittlerweile wieder soweit gefasst, dass sie das Geschehen auf der Kampfarena mitverfolgte, und es war nur Trunks zu verdanken, dass sie nicht schon längst eingegriffen hatte. Er hatte sie mit einem Blick auf der Bank festgenagelt, der ihr verbot sich einzumischen.

Wenn, dann würde er es sein, der diesen Dämon erledigte.

Er duldete kein Einschreiten von außerhalb.

Die junge Frau hatte ihn sofort verstanden, auch wenn sie seine Motive nicht so recht begriff.

Warum ließ er es zu, dass der Belial Maya so zurichtete?

Doch sie akzeptierte seine stumme Bitte und wartete ab. Auch wenn ihr das zusehends schwerer fiel. Für einen kurzen Moment wanderte ihr Blick zu dem unverändert bewusstlosen Goten, der noch immer unbeweglich auf der Bank neben ihr lag, eine Infusion mit einer klaren Flüssigkeit im rechten Arm.

Sie konnte im Moment wenig tun.

Trunks hatte den Sanitätern bereits Anweisung gegeben, Bulma anzurufen und sie mit einer ganzen Ladung ‚Gemüse’ herzuschicken. Auch wenn die guten Männer nichts mit dieser Aussage anfangen konnten, waren sie seiner Bitte dennoch unverzüglich nachgekommen.

Dank der Fernsehübertragung war die bekannte Erfinderin bereits informiert und auf dem Weg hierher, doch es würde noch ein wenig dauern, ehe das Gemüse da war.

Zu dumm, dass Trunks ausgerechnet heute die Pillendose in seinem Zimmer hatte liegen lassen.

Amy wusste, dass Dank des Spiders kein anderer aus der Gruppe Z die ungewöhnlich mächtige Aura aus Dunkelheit, die den Dämon umgab, orten konnte. Es schirmte die Stadt wie immer zuverlässig vor sämtlichem Ki ab, das sich dorthin verirren wollte und gefährlich werden konnte.

Die Türkishaarige hatte Vegeta und Son Goku nicht erreicht, die sich gerade irgendwo zum Trainieren in den Wäldern befanden, allerdings hatte Trunks ihr versichert, dass er keine Probleme hätte, telepatischen Kontakt mit Gotens Vater herzustellen.

Die anderen wären einsatzbereit, sollte er sich entscheiden, sie zu rufen.

Aber noch zögerte der junge Mann.

Maya und er mussten irgendetwas besprochen haben, dass er es zuließ, dass die schwarze Bestie sie auch nur anrührte.

Die Blonde wusste, wie schwer es ihm fiel sich zu beherrschen.

Gerade jetzt, wo er Amy ein weiteres Mal ansah um nicht auf das grausame Szenario unter ihm blicken zu müssen, loderte diese unbezähmbare Wut in den smaragdgrünen Tiefen seiner Augen wieder auf, und die Mühe, die es ihn kostete, sie auch diesmal unter seine eiserne Kontrolle zu bringen war seinem Gesicht deutlich anzusehen.

Er zitterte am ganzen Körper und seine Lippen waren zu einem festen Strich zusammengepresst.

Die Schwangere wunderte sich, wie lange er es noch schaffen würde, sich zurückzuhalten. Widerstrebend ließ sie Goten auf der Bank zurück und erhob sich langsam in die Luft.

Sollte Trunks sich wirklich entscheiden, einzugreifen, brauchte er jemanden, der ihm den Rücken freihielt.

Der Dämon kämpfte mit allen Mitteln, und sie konnten es sich nicht erlauben, dass irgendjemand der etwas ausrichten konnte untätig herumsaß.
 

Maya unterdrückte ein schmerzerfülltes Keuchen, als ihr ganzer Körper mit voller Wucht zum … war es das dreizehnte Mal? seitlich auf die Steinplatten geschmettert wurde und diese durchbrach.

Sie hatte immer mehr Mühe, die Schwärze zurückzudrängen, die sich ihrer Sinne zu bemächtigen drohte.

Es fehlte nicht mehr viel und sie würde diesen Kampf gegen die Ohnmacht verlieren. Als hätte sie nicht genug damit zu tun, ihre Katzeninstinkte unter Kontrolle zu halten, die sie mit immer größerer Beharrlichkeit dazu zwingen wollten auf allen Vieren zu landen und die Flucht zu ergreifen oder irgendetwas anderes zu machen als sich einfach nur wie ein Spielzeug herumschleudern zu lassen.

Hah – als ob sie noch zu irgendetwas, das mit Bewegung zusammen hing, fähig wäre! Ihr ganzes Inneres war ein einziger pulsierender Schmerz, und die Schwarzhaarige war sich sicher, dass ihr kein Muskel gehorchen würde.

Nein, sie durfte jetzt nicht über sich nachdenken.

Ihr Körper war im Moment lediglich eine Art Wergzeug, nichts weiter! Sie musste sich konzentrieren, sonst wäre alles umsonst!

Die hübsche junge Frau spürte, wie sich die dunkle Macht des Dämons ein weiteres Mal um sie zusammen ballte und sie in die Höhe und eine aufrechte Position hob.

Der Druck, den er dabei auf ihre gebrochenen Rippen ausübte, entlockte ihren Lippen ein gequältes Stöhnen.

Es würde gleich vorbei sein!

Wenn ihre Orientierung sie nicht im Stich ließ, und sie richtig mitgezählt hatte, würde sie diesen Schmerz nur noch zwei Mal ertragen müssen.

Ihre vor Pein dunklen Augen erwiderten starr den glühenden Blick des schwarzen Wesens vor ihr. Sie schaffte es noch immer, ihre Angst absolut zu kontrollieren und nichts davon an die Oberfläche dringen zu lassen, was die Wut ihres Gegenübers sichtbar mehr und mehr anheizte.

Mit einem hasserfüllten Heulen schleuderte er sie auf den Boden zurück und presste ihr damit sämtliche Luft aus den Lungen.

Maya hustete schmerzhaft, spuckte Blut und rang verzweifelt nach Atem.

Schwarze Schlieren zogen vor ihren Augen vorbei und sie biss sich auf ihre geschundene Unterlippe.

*Nicht das Bewusstsein verlieren!* hämmerte es in ihrem Kopf.

Das Atmen fiel ihr zusehends schwerer. Sie wusste, dass eine ihrer gebrochenen Rippen schon ziemlich zu Beginn des Kampfes irgendwo die Lunge punktiert haben musste, aber sie weigerte sich, so kurz vor dem Ziel aufzugeben.

*Na komm schon! Mach weiter! Nur noch ein letztes Mal!*

Mühsam hob sie den Kopf und starrte in die Richtung des Dämons. Blut aus der verdammten Platzwunde lief ihr in die Augen und sie blinzelte unwirsch.

*Du wirst doch nichts gemerkt haben? Oh Gott, das wäre das Grausamste, was du mir jetzt antun könntest!* durchfuhr es sie plötzlich.

Eine Welle der Erleichterung spülte über die Schwarzhaarige hinweg, als sie bemerkte, dass sie ihren Zweifeln zum Trotz wieder vom Boden in die Höhe gezerrt wurde. Aus den Augenwinkeln konnte sie den Rand der Arena und das Loch, das ihre Faust vor etwa einer Viertelstunde - die ihr wie eine Ewigkeit vorkam - geschlagen hatte, erkennen.

Dahinter begann die Linie von Einschlägen, die ihr Körper gezeichnet hatte.

Es war mühsam, das Grinsen auf ihr von getrocknetem Blut verkrustetes Gesicht zu zwingen, aber sie schaffte es schließlich nach einigen misslungenen Versuchen.

Der Belial starrte sie ungläubig an. Offensichtlich zweifelte er jetzt völlig an ihrem Verstand, vor allem weil er spüren musste, dass sie am Ende war. Ein misstrauischer Ausdruck schlich sich auf seine Züge und Mayas Grinsen wurde breiter.

„Plötzlich doch Angst bekommen?“ presste sie mühsam mit einer Stimme, die sie nie und nimmer für ihre eigene halten würde, hervor.

Die bodenlose Wut flackerte wieder in den Tiefen der roten Augen empor, doch der Dämon antwortete ihr nicht.

Stattdessen hob er sie nur noch höher, mindestens zehn Meter über den Boden, mehr als doppelt so hoch wie die Male zuvor.

Kurz flackerte ihr Blick über die Steinplatten der Arena hinweg.

Dann saugte er sich wieder an der schwarzen Gestalt im Zentrum des Platzes fest. Furcht legte sich wie ein eisiges Band um ihr Herz und ließen ihren Atem stocken.

Der Dämon konnte es nicht gemerkt haben!

Sie hatte ihre Vorgehensweise als die einzige erkannt, mit der sie dieses Unternehmen ausführen konnte, ohne dass er darauf aufmerksam werden würde!

Doch warum zögerte er?

Diesmal schaffte sie es nicht, ihr Gesicht bar jeder Emotion zu halten.

Sie war zu geschwächt, hatte zu viel erduldet um die Beherrschung jetzt, da die Zweifel endgültig über sie hereinbrachen, weiter aufrecht zu erhalten.

Der Belial lachte hässlich, und warf ihr einen berechnenden Blick zu.

Die Angst wurde immer stärker. Maya spürte, wie ihre sorgsam errichtete Barriere brach und all das aufgestaute Entsetzen über sie hinwegspülte.

Alles umsonst!

Es war alles umsonst gewesen!

Ein weiterer Hustenanfall förderte einen neuerlichen Blutschwall zutage. Der Schmerz in ihrem Körper nahm beständig zu.

Verloren.

Sie hatte versagt!

Die bösartigen Stimmen hallten in ihrem Kopf wider, wurden nur von der des Dämons übertönt, als dieser zu sprechen begann:

„Endlich sehe ich die Angst, die du die ganze Zeit so gut vor mir verborgen hast! Ich habe doch gesagt ich werde dich vor Frucht um den Verstand bringen. Die Höhe behagt dir nicht, was?“

Maya antwortete nicht, sie steckte bereits zu tief in dem Strudel aus Verzweiflung und Schmerz.

Der Belial kicherte ein weiteres Mal.

„Dann wollen wir es also zu Ende bringen!“

Mit diesen Worten löste sich der Griff um ihren Brustkorb, und sie stürzte kopfüber in die Tiefe.

Es brauchte einige kostbare Sekunden ehe Maya begriff, was um sie herum vorging, warum der Wind so sehr in ihren Ohren rauschte und ihre Katzeninstinkte ein weiteres Mal die Oberhand gewinnen wollten.

Sie fiel!

Er hatte sie losgelassen!

Mühsam versuchte sie, ihren schmerzenden Körper in Position zu bringen und wendete den Kopf.

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie einen goldenen Schein, die auf sie zuschoss. Entsetzen überflutete sie, als ihre violetten Augen auf entschlossene smaragdgrüne trafen.

Nein!

Wieso ausgerechnet jetzt?

Das durfte nicht wahr sein!

Warum hatte Trunks gerade in diesem Moment beschlossen, einzugreifen?

Okay, es wäre bei dem Sturz aus dieser Höhe wahrlich ein Wunder, wenn sie ihn ohne lebensgefährliche Verletzungen überstand, sollte sie sich nicht abfangen und ihre Instinkte wieder vollkommen unterdrücken.

Aber warum…

Ihr Kopf konnte keinen wirklich klaren Gedanken mehr fassen, so sehr war sie in Panik. Der Schock lähmte ihren Körper.

*Warum so kurz vor dem Ziel?* Dachte sie verzweifelt.

Tränen schossen ihr in die Augen.
 

Der Dämon schien nicht vorzuhaben, ihn aufzuhalten – abgesehen davon, dass Trunks sich seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen auch von niemandem mehr davon abhalten lassen würde, sie zu schützen.

Sie sah, wie der hübsche Saiyajin die Hände nach ihr ausstreckte und unterdrückte ein verzweifeltes Schluchzen.

*Warum verhindert das niemand? Hat wirklich keiner hier verstanden, was ich mit dieser ganzen Aktion bezweckte und kann eingreifen?* brüllte sie in Gedanken.

Gleich würde er sie berühren und Maya konnte ihm nicht ausweichen ohne von ihrer berechneten Flugbahn abzukommen und dann wäre sowieso alles verloren.

*Es ist aus!* Dachte sie dumpf. *Der Belial ist nicht drauf gekommen, was ich vorhatte. Verrat aus den eigenen Reihen, ohne dass derjenige weiß, was er tut. Welche Ironie!*

Plötzlich hörte sie, wie Trunks einen halb überraschten halb verärgerten Laut ausstieß und gleichzeitig seine Gestalt rasch über ihr zurückblieb.

Sie blickte nach oben.

Dort hing er, unbeweglich in der Luft und starrte fassungslos … auf starke Blumenranken, die sich fest sowohl um seine Hand- als auch Fußgelenke gewickelt hatten und ihn unerbittlich zu ihrer Erzeugerin zurückzogen.

Seine Stimme war nicht viel mehr als ein gefährliches Grollen.

„Amy!!! Was. Soll. Das???

Dann traf Maya mit unglaublicher Wucht auf dem Boden auf.

Ein kurzer entsetzlich intensiver Schmerz, der durch ihren gesamten Körper zuckte – dann wurde alles schwarz.
 

Maya konnte nur Sekunden bewusstlos gewesen sein. Sie wurde durch heißes, qualvolles Pulsieren in ihrer linken Hand aus dem Dunkel gerissen und schlug hastig die Augen auf, als ihr beinahe alles, was geschehen war, sofort wieder einfiel.

Warum konnte es nicht einfach schon vorbei sein?

Sie war so müde und es gab kein Körperteil, das ihr nicht unendlich wehtat. Eigentlich seltsam, dass es das Brennen geschafft hatte, durch all die andre Pein durchzudringen und sie aus ihrer Ohnmacht zu reißen.

Mühsam hob die junge Frau den Kopf.

Es dauerte einen Moment, ehe ihre Umgebung aufhörte, sich zu drehen. Alles, was sich auf ihrer linken Seite befand, war in einen tiefen dunklen Rotton getaucht, der die Konsistenz von Nebel zu haben schien.

Offensichtlich lag sie noch immer auf der letzten Außenlinie.

Erleichterung überflutete sie.

Ihr Plan war aufgegangen!

Es hatte tatsächlich geklappt!

Der Zauber hatte sich wie es schien ohne ihr zutun aktiviert.

Umso besser.

Sie ballte ihre linke Hand zur Faust und versuchte probeweise, ob sie es schaffte, sich in eine sitzende Position zu manövrieren. Maya war so kraftlos, dass sie es nicht einmal hinbekam, ihren Arm auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Ihr Versuch wurde mit beißendem Schmerz bestraft, der durch ihre gesamten Nervenbahnen von den Fingerspitzen bis zu ihren Schultern schoss.

Keine Chance.

Der Sturz war wohl doch etwas brutaler ausgefallen als sie gehofft hatte. Sie stöhnte frustriert, als plötzlich ein Schatten über sie fiel. Trunks Gesicht schob sich in ihr Blickfeld und seine noch immer smaragdfarbenen Augen musterten sie mit einer Mischung aus Sorge und Zorn.

„Kann ich dir irgendwie helfen? Amy hat mir nicht erlaubt dich anzufassen.“ Er verzog den Mund zu einer säuerlichen Grimasse. „Sie meinte, ich könnte den Zauber kaputt machen, aber ich bin der Ansicht, dass du dringend medizinische Behandlung brauchst. Was hast du dir nur dabei gedacht!“ fügte er aufgebracht hinzu. Es war ihm unmöglich, seine Wut weiter zurückzuhalten. „Weißt du, dass du mehr tot als lebendig aussiehst?“

Maya rang sich ein Lächeln ab.

„Das Ritual benötigt Blut … jeder Menge Blut!“ ihre Stimme war so rau, dass man sie beinahe nicht verstand, und ihr Hals schmerzte beim Sprechen so sehr, dass ihr unwillkürlich wieder Tränen in die Augen schossen. Ihre Stimmbänder waren jetzt offensichtlich völlig im Arsch. Wie der Rest ihres Körpers auch.

Trunks Gesicht wurde hart. „Okay. Du sagst mir jetzt sofort, was das hier ist, das du da gemacht hast. Der Dämon tobt in diesem … Lichtkäfig, quicklebendig aber außer sich vor Wut und du liegst hier, halb tot, beinahe verblutet aber offensichtlich sehr zufrieden mit dir. Was – hast - du -getan?“

Die Schwarzhaarige schnitt eine Grimasse und presste dann angestrengt hervor:

„Ich habe mich, als ich gestern die Begegnung mit dem Dämon hatte, von dem Sinty besessen war, daran erinnert, dass ich ein Buch habe, das sich mit derartigen Vorkommnissen beschäftigt. Und darin auch ein Ritual gefunden, das Wesen aus der Anderswelt bannt. Und das war die einzige Möglichkeit, es ohne dass der Belial etwas davon bemerkt, in die Tat umzusetzen.“

„Das glaub ich einfach nicht!“ sagte Trunks tonlos. Als er fortfuhr wurde seine Stimme immer lauter und seine Augen brannten vor Wut. „Du hattest die ganze Zeit über gewusst, was mit Sinty nicht stimmt und es nicht für nötig befunden, uns einzuweihen? Stattdessen hast du geplant, dich von diesem Monster so zurichten zu lassen, aufgrund eines obskuren okkulten Buches, in dem du dieses Ritual, für das du da dein Leben aufs Spiel setzt, gefunden hast?“ fauchte er außer sich vor Zorn.

Maya schluckte den dicken Kloß, der sich in ihrem Hals bilden wollte hinunter.

„Wenn einer von euch gewusst hätte, was ich vorhabe, wäre das Risiko größer gewesen, dass er sich unabsichtlich verrät. Und außerdem hätte meinen Plan keiner von euch gebilligt!“ verteidigte sie sich, und der Saiyajin stieß ein wütendes Schnauben aus.

„Außerdem hatte ich noch das hier.“ sie öffnete vorsichtig ihre linke Hand, und Trunks lodernder Blick fiel auf das eiserne Medaillon, das blutverschmiert in ihrer Innenfläche lag. Er zog eine Augenbraue in die Höhe und eine Spur Amüsement kehrte auf sein Gesicht zurück.

„Deinen Glücksbringer? Du dachtest, damit kann nichts schief gehen?“ seine Worte troffen vor Ironie. Die Schwarzhaarige verzog schmollend den Mund.

„Ja sicher!“ antwortete sie im gleichen Tonfall. Ihr Kopf dröhnte. „Genau das war der Grund!“ Sie verdrehte die Augen und fuhr mühsam fort, die aufsteigenden Schmerzen ihres Körpers ein weiteres Mal zurückdrängend.

„Das hier war mein erster Die … ich meine ...“ Maya schluckte und zwang sich, sich noch einmal zu konzentrieren. Ihr Kopf schien wie in Watte gepackt, und bleierne Müdigkeit verlangsamte ihren Verstand auf unerträgliche Weise. Beinahe wäre ihr wieder einer dieser horrenden Fehler Trunks gegenüber passiert. Und er war im Gegensatz zu ihr fit genug, um aus Ausrutschern wie diesen sofort die richtigen Schlüsse zu ziehen.

„… ich habe es vor ziemlich langer Zeit in einem Museum gekauft, das sich auf schwarzmagische Gegenstände spezialisiert hat. Das hier ist eine antike Lochmünze aus geweihtem Eisen mit Zauberformeln in Geheimschrift, die Dämonen bannen soll. Man nennt sie ‚Fu’.“

Trunks warf einen kurzen Blick auf das runde, blutige Stück Metall, durch dessen Loch ein Lederband gezogen war und auf dem, wie er jetzt feststellen musste, verschlungen aussehende Runen in einem dunklen rot sacht glühten.

Dem gleichen Farbton aus dem der Bannkreis, oder um was auch immer es sich hier handelte, bestand.

„Außerdem ist das Buch in dem ich das Ritual gefunden habe keines dieser esotherischen Möchtegern-Ratgeber. Es ist … alt und … echt, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Selbstverständlich braucht man auch entsprechende Materialien dazu, um sie durchzuführen. In diesem Fall ein Pentagramm aus Blut in dem der Dämon eingeschlossen wird und dieses Amulett. Es ist eben trotz allem ein Zauber aus dem Bereich der schwarzen Magie. Reiner Zufall, dass ich die Fu-Münze in meinem Besitz hatte und alles gepasst hat.“

Sie hustete, und ein Strom purpurroten Blutes floss aus ihrem Mundwinkel.

Das schien Trunks gleichzeitig noch wütender zu machen und … Maya wusste nicht recht wie sie den andren, ungleich dunkleren Ausdruck deuten sollte, der sich da noch in seinen Augen widerspiegelte.

Sie schluckte schwer.

„Ich glaube, du solltest erstmal nichts mehr reden.“ Die Stimme des hübschen jungen Mannes war tiefer und rauer geworden als zuvor. Und jagte der Schwarzhaarigen unwillkürlich einen angenehmen Schauer über den Rücken.

Sie räusperte sich und senkte den Blick, weg von diesen brennenden Smaragden die sie zusehends mehr verwirrten.

„Es ist noch nicht vorbei!“ krächzte sie mühsam. „Er ist zwar eingeschlossen, aber noch in dieser Welt.“

Trunks grinste und warf einen Blick auf die große Halbkugel mit dem Umriss eines fünfzackigen Sterns, die den Bannkreis bildete.

„Was du nicht sagst.“

Im Inneren konnte man durch das blutrote Leuchten der Energiewand schemenhaft die große, schwarze Gestalt des Belial sehen, die darin herumtobte und sich immer wieder vergeblich gegen die Wände warf, ohne sie durchbrechen zu können.

Lediglich ein statisches Knistern war zu hören, wenn er mit ihnen in Berührung kam.

Maya holte mühsam Luft.

„Dieser Schutzkreis bindet den Dämon lediglich an den Platz hier, und ich weiß nicht, wie lange er noch halten wird. Innerhalb des Pentagramms ist dieses Monster jetzt jedoch leicht verwundbar - wie jedes normale Lebewesen auch. Zumindest, falls das was in dem Buch steht wahr ist … aber bislang ist alles andre ja ebenfalls zugetroffen.“

Das Grinsen, das jetzt auf Trunks Lippen erschien, konnte man nur als blutrünstig bezeichnen, und seine Augen flackerten mordlustig. Unbewusst fuhr er sich mit seiner Zunge über die Lippen. Mayas Katzen-Ich reagierte mit einem wilden Aufflackern von purem Verlangen auf dieses Bild, und ihr menschlicher Teil keuchte hilflos.

Hastig zwang sie sich ein weiteres Mal dazu, ihre nutzlose rechte Hand die auf ihrer Brust lag anzustarren und bemühte sich, ihren Verstand wieder zu aktivieren, der sich plötzlich gänzlich verzogen hatte.

„Mir egal ob er geschwächt ist oder nicht. Ich werde ihn vernichten.“ Stellte der hübsche Halbsaiyajin kalt fest.

„Bevor du das machen kannst …“ Maya lief feuerrot an. Wie sollte sie das am besten formulieren? Sie setzte erneut an. „Ehe du meinen Bannkreis durchbrechen kannst …“ sie schluckte mühsam und zwang sich, fort zu fahren. „…musst du etwas von meinem Blut …“

Trunks verstand sofort und der dunkle brennende Ausdruck kehrte sekundenschnell in seine Augen zurück. Dann hatte er sich auch schon über sie gebeugt und sein Mund plünderte rücksichtslos ihren eigenen.

Maya keuchte, gefangen in der Mischung aus Schock und Lust, die ihren Körper durchtoste. Sie vergaß ihre Schmerzen, die Müdigkeit und alles andere um sich herum, als sie sich vollständig den fordernden Lippen des hübschen jungen Mannes und seiner liebkosenden Zunge hingab.

An diese Möglichkeit, etwas von ihrem Blut zu trinken, hatte sie natürlich nicht gedacht.

Trunks löste sich langsam und etwas widerstrebend von dem einladenden Mund unter ihm.

Mühsam erlangte er seine Beherrschung zurück, die sich durch den Geschmack des fremden Blutes beinahe völlig verabschiedet hatte.

Er hatte dieses Verlangen nach der süßen Flüssigkeit, das alle Saiyajins - die den Wunsch nach Verbindung mit dem Objekt ihrer Begierde hatten in sich trugen, noch nie am eigenen Leib erfahren, auch wenn ihm Goten vor einiger Zeit einmal davon erzählt hatte.

Offensichtlich ein altes Überbleibsel ihrer Rasse, das sich durchgesetzt hatte obwohl sie ihr nicht vollständig angehörten.

Seine brennenden Augen richteten sich auf die zierliche Gestalt unter ihm, die noch immer mit geschlossenen Lidern dalag. Offensichtlich hatte sie seine Aktion ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Der hübsche junge Mann lächelte verhalten.

Er konnte das jetzt nicht weiter verfolgen, so Leid es ihm tat. Wenn man davon absah, dass der Ort und der Zeitpunkt völlig ungeeignet waren, wartete hinter den Wänden aus schimmernder Energie immer noch dieser Dämon darauf, von ihm erledigt zu werden.

Außerdem musste Maya dringend medizinisch versorgt werden, und er hatte das dumpfe Gefühl dass das erst möglich war, wenn sie den Bannkreis aufheben konnte.

Er warf einen kurzen Blick zu Amy und seiner Mutter, die vor wenigen Minuten angekommen war. Die beiden waren gerade dabei, Son Goten mit den nachgebildeten magischen Bohnen zu versorgen und er nickte der Blonden kurz zu, als sie den Kopf in seine Richtung wandte – offensichtlich zum wiederholten Mal, denn ein wissendes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie sprach kurz mit Bulma und kam dann zu ihm herübergeschwebt.

„Ich werde da jetzt rein gehen. Es wäre nicht schlecht, wenn du trotz allem ein Auge auf mich haben könntest. Maya vermutet zwar, dass der Dämon jetzt ebenso sterblich und machtlos ist, wie ein normales Lebewesen, aber sie ist sich nicht hundertprozentig sicher.“

Die Blonde nickte und warf der Schwarzhaarigen dann einen Blick zu.

„Wie geht es ihr?“ wollte sie leise wissen.

„Den Umständen entsprechend. Ich habe sie noch nicht angerührt.“

„Ach ja?“ Amy lächelte spöttisch.

Trunks zog lediglich eine Augenbraue in die Höhe. „Sie sollte erstmal möglichst wenig bewegt werden. Ma kann ihr ja später etwas ‚Gemüse’ geben, aber wir sollten sie ansonsten vorerst mal so liegen lassen, wie sie ist. Ich weiß nicht, inwiefern ihre Wirbelsäule beschädigt wurde. Und was es mit diesem Ritualzauber auf sich hat, der sie im Griff hat.“

Die Schwangere nickte kurz, während sich der junge Mann umwandte und ohne noch länger zu zögern durch die Wand aus schimmerndem Rot trat.

Während sie beobachtete, wie der Halbsaiyajin mit dem Dämon mehr oder weniger kurzen Prozess machte – obwohl sie solchen Dingen gegenüber einigermaßen abgehärtet war, konnte Amy mehr als einmal ein Schaudern nicht unterdrücken – dachte sie darüber nach, was es für ein verdammtes Glück gewesen war, dass sie ihrem Freund in die luftigeren Gefilde gefolgt war. Hätte sie das Pentagramm, das Maya mit ihrem Körper und ihrem Blut in die Steinplatten eingegraben hatte nicht gesehen, hätte Trunks das Ritual unterbrochen und all ihre Bemühungen zerstört.

Noch immer bewunderte sie die Kaltblütigkeit und Berechnung, mit der die Schwarzhaarige zu Werke gegangen war, und insbesondere ihre Opferbereitschaft.

Sie hätte nie vermutet, dass sich die junge Frau mit schwarzer Magie beschäftigte, und vor allem, dass sie wirksame Rituale kannte und zauberkräftige Gegenstände besaß.

Dank der Energiebarriere drang kein Laut nach draußen, doch Amy konnte sich vorstellen, wie sehr der Dämon schrie während sich Trunks mit ihm … beschäftigte. Der Saiyajin war wirklich sauer. Sie hatte ihn noch nie so emotionslos und kalkulierend mit einem Gegner umgehen sehen.

In dieser Hinsicht ähnelte er manchmal erschreckend seinem Vater.

Schließlich schien es Trunks zu reichen. Mit einem Kiball, der etwa die gleiche Größe hatte wie der Belial selbst, ließ er die finstere Gestalt in Flammen aufgehen und zu Asche verbrennen.

Als er hinter der Barriere hervorkam, hatte er bereits wieder sein normales Aussehen angenommen und wirkte nun völlig entspannt.

Als er Amys Blick auf sich ruhen spürte, zuckte er mit den Schultern und lächelte leicht.

„Die Hauptarbeit hat diesmal ganz eindeutig Maya gemacht.“

Die beiden grinsten sich an, dann gingen sie zu der Schwarzhaarigen hinüber, die noch immer unbeweglich zwischen die Steinplatten eingebettet dalag.

Als sie die Zwei auf sich zukommen sah, wandte die hübsche Diebin mit einer Grimasse den Kopf und starrte ihnen blicklos entgegen. Amy sah sofort, dass ihre Pupillen vor Schmerz so sehr erweitert waren, dass ihre Augen schwarz aussahen. Ihr ganzer Körper war blutüberströmt und ein Teil der roten Flüssigkeit tränkte die Steine. Amy runzelte besorgt die Stirn.

„Das sieht gar nicht gut aus.“ Murmelte sie und flog eilig los, um Bulma zu holen.

„Der Dämon ist verbrannt. Du kannst den Bannkreis aufheben! … Maya? Kannst du mich hören?“ Trunks leise Stimme riss sie aus dem Meer von Schmerzen, in dem ihr Geist langsam aber sicher zu ertrinken begann. Ihr ganzer Körper pulsierte vor Pein und Qual, die ihr Bewusstsein einfach wegzuspülen drohten.

Wie gerne würde sie sich in die alles erlösende Schwärze sinken lassen und erstmal einfach nichts mehr spüren, schlafen … Ihre Nerven waren aufs Übelste überlastet, und alles stach, brannte und biss sich in ihren Schädel wie ein glühendes Messer das jemand unbarmherzig hineinbohrte und drehte. Aber sie durfte jetzt nicht ohnmächtig werden. Sie hatte keine Ahnung, wie lange der Bannkreis hielt wenn sie nicht bei Bewusstsein war.

Es fiel ihr schwer, sich auf die sanften Worte zu konzentrieren, mit denen sie der hübsche junge Mann über ihr ansprach. Saphirblaue Augen musterten sie besorgt und kühle Hände strichen ihr vorsichtig über die Stirn.

„Komm schon, Süße! Sag mir, wie ich den Zauber aufheben kann! Ich will dir nicht wehtun indem ich was Falsches mache, aber du bist einfach nicht in der Verfassung um das noch länger aufrecht zu erhalten. Wenn du mir nicht sagst was ich machen muss, dann kann ich’s nur ausprobieren.“

Maya runzelte die Stirn, verzweifelt bemüht, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Das hier war wichtig!

„Das … Amulett …!“ flüsterte sie kraftlos, nur um gleich darauf von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt zu werden. Trunks beobachtete besorgt, wie ein weiterer Strom frisches Blut zwischen ihren Lippen hervorquoll. Ihr Atem ging schon rasselnd, seitdem er nah genug an sie herangekommen war um ihn zu hören.

Schnell beugte er sich über die zierliche Gestalt und öffnete sanft ihre Finger, die sich um das Amulett verkrampft hatten. Das Schmuckstück pulsierte noch immer in dem düsteren Rotton und musste bis vor kurzem noch unglaublich heiß gewesen sein.

Es hatte sich tief in die Handfläche der jungen Frau gebrannt und der Saiyajin biss die Zähne zusammen als er die nun nur noch warme Metallmünze vorsichtig von dem versengten Fleisch löste, mit einem kurzen Blick feststellte, dass sie zu einem unförmigen flachen Klumpen, der nun gänzlich nutzlos war zusammengeschmolzen war und dann davon schleuderte.

Im selben Moment erfüllte ein lauter Knall die Luft und die schimmernden Magiewände des Bannkreises zerbarsten in Nichts. Maya stieß ein kurzes Wimmern aus, als eine neue, intensive Schmerzwelle durch ihren Körper pulste. Dann drückten plötzlich kühle Finger gegen ihre trockenen Lippen, und eine kleine Pille wurde ihr behutsam in den Mund geschoben.

„Iss das, dann geht’s dir gleich besser!“ murmelte Trunks ihr ins Ohr, und die junge Frau schluckte gehorsam.

Gleichzeitig fühlte sie sich sanft in die Höhe gehoben.

„Am besten du schläfst dich erstmal aus! Sogar mit Gemüse wird es länger dauern, bis du wieder vollkommen auf dem Damm bist!“ Die beruhigende Stimme des hübschen jungen Mannes, in dessen Armen sie lag führte tatsächlich dazu, dass ihr die Augen zu fielen und sie in eine Art Dämmerzustand abdriftete.

Die Schwarzhaarige bemerkte gar nicht mehr, wie einer der Sanitäter eine Kanüle in ihren linken Arm einführte und ein starkes Schmerzmittel die beständige Qual in ihrem Inneren linderte, bis sich alles seltsam taub anfühlte.

Alles was zählte war, dass sie in diesen wunderbar starken Armen lag, an eine breite harte Brust gekuschelt war, diesen unglaublichen, mittlerweile nur allzu vertrauten Duft einatmete und das Gefühl der Sicherheit, das untrennbar mit all dem verbunden war.
 

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TBC.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Serenade
2008-02-23T12:28:39+00:00 23.02.2008 13:28
Hmmm, weiß nicht, was ich dazu schreiben soll. Kampfszenen an für sich mag ich ja schon, aber obs so blutig sein musste?

Spannend wars auf jeden Fall!! Und gut geschrieben, eigendlich kann man dies gar nicht oft genug schreiben.

Armer Trunks! Mitansehen zu müssen, wie seine `geliebte` Maya von dem Dämonen so `misshandelt` wird, ohne dass er etwas tun kann...
Ich fühle mit dir, Trunks!!

LG, Serenade
Von: abgemeldet
2008-02-17T22:05:21+00:00 17.02.2008 23:05
das war ein kampf, wie er im buche steht, besser hätten die schreiberlinge von DBZ es auch nicht verfassen können.... perfekt!

und maya ist mehr als schlau, sie gehört zu trunks und endlich hat der macho mal gezeigt, wie einfühlsam und... naja, brutal er sein kann.... aber irgendwie auf eine "tolle" art brutal.... ich hoffe, dass du verstehst, was ich meine.

perfekt!
ich muss gleich weiter lesen und dabei muss ich in 7 stunden wieder raus
hehehe....
Von:  DINO2011
2007-11-10T10:59:25+00:00 10.11.2007 11:59
Tja, ich muss schon sagen das du diesmal auf jeden fall in der Lage warst dein Niveau zu halten. Dieses Kapitel ist eines der allerbesten, das Beste ist es jedoch für mich nicht. Oh, und ja, es ist auf jeden fall das Längste von allen.

So, natürlich ist mir das eine oder andere aufgefallen das mir nicht so ganz gefallen hat.

Zuallererst muss ich anmerken das mir deine Beschreibungen und alles manchmal zu hinauszögernd wirken. Du hast zwar gerade noch die Kurve gekriegt und es dadurch nicht langweilig auf mich wirken lassen, dennoch war es relativ knapp. Ich hätte mir einfach an mehreren Stellen gewünscht, dass etwas von der Beschreibung weg kommt, die manchmal ja ein und dasselbe zweimal oder öfters beschreibt.

> Bei Maya selber glaubte das Wesen offensichtlich, dass es sie einschätzen konnte, und zudem hatte es bisher den Eindruck erhalten, dass die junge Frau ehr schwach und wehrlos war.

Hier habe ich einen simplen Tippfehler entdeckt. Ich nehme an das es >eher< heißen soll.

> Es sollte sich jedoch bald zeigen, dass Maya mit ihren Vermutungen durchaus richtig lag.

Ich finde du verrätst hier an einer ungeeigneten Stelle, dass sie Recht hat und nimmst somit einiges der Spannung heraus. Es wäre für mich viel interessanter und fesselnder gewesen wenn ich keine Ahnung gehabt hätte ob es nun klappt oder nicht.

> Ein weiterer Punkt, von dem sie wusste, dass es den Dämon irritierte und außerdem soweit ablenkte, dass er nicht bemerkte, wie Amy hinter seinem Rücken mit Hilfe ihrer Magie eilig die noch immer regungslose Gestalt ihres Verlobten und Sintys toten Körper aus seiner Reichweite brachte.

So, hier ist mir das >wusste< etwas sauer aufgestoßen. Ich bin der Ansicht, dass sie gar nichts von dem Dämon weiß. Sie kann es >annehmen< oder >vermuten< aber wissen tut sie lediglich das er böse ist. Ich denke einfach, dass man so etwas nur bei jemandem weiß den man relativ gut kennt.

So, ansonsten ist mir nichts mehr aufgefallen was ich bekritteln könnte. Dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen und dein Schreibstiel ist hier wirklich gelungen, auch wenn mir eben manche Beschreibungen etwas überflüssig vorgekommen sind.

Von: abgemeldet
2007-10-28T18:18:23+00:00 28.10.2007 19:18
Ich liebe dieses Kapitel. Trunks zeigt endlich einmal richtig offensichtlich wie sehr Maya ihm ans Herz gewachsen ist :)
Es ist so süß wenn er seine Wut nur schwer und dann gar nicht mehr zurück halten kann. Oder wie er mit Maya umgeht, nachdem das Ritual 'abgeschlossen' und der Lichtkäfig entstanden ist. Wie sauer er wird, weil sie ihr Leben riskiert hat und was für Sorgen er sich um sie macht.

Maya ist ja sowieso ein toller Charakter, aber HIER mag ich sie besonders gerne. Berechnend, zielstrebig, mutig... :)

Aber wie immer wenn ich an deine Geschichte denke (seitdem ich dieses spezielle Kapitel gelesen habe) frage ich mich, welche Folgen das alles wohl ür Maya hat.
Sie bekommt 'Menschenmedizin', was - wie wir ja bereits gesehen haben -für ihr System wirklich mehr schädlich als hilfreich ist. (Ich hoffe sehr, dass ihre Eltern und Lydia die Fernsehübertragung gesehen haben und ihr zur Hilfe kommen)
Sie hat immer noch ihren kleinen Detektor in der Tasche, der 'das wahre Gesicht' eines Menschen zeigt. (Und da wurde ja bereits gesagt, dass sie noch nicht weiß, dass ihr das in der nahen Zukunft schaden wird.)
Und überhaupt: sie hat Schmerzen, schlimme Schmerzen.
Goten geht es scheinbar immer noch nicht besser (für mich ganz schlimm - ihn hab ich ja bei dir besonders ins Herz geschlossen!)... Maya kommt garantiert wieder in die Capsule...
Und wer weiß, vielleicht sorgen die merkwürdigen Medikamente ja dafür, dass sie sich vor den Augen der anderen verwandelt!!! (Na das wäre wohl ein Wenig zu dramatisch und würde zu einem sehr baldigen Ende führen... O.o)

Bitte lade das nächste Kapitel gaaaanz schnell hoch - ich hab (wir haben) so lange darauf gewartet, dass ich es gar nicht mehr abwarten kann endlich von der Ungewissheit erlöst zu werden.

Von:  Sin
2007-10-28T14:28:59+00:00 28.10.2007 15:28
na ^^
an diesem Punkt waren wir doch schon mal ^.~
und wie vorher: absolute klasse und bittttttttttttteeeeeeeeeee next ^.^

lg Sin
Von: abgemeldet
2007-10-27T17:12:56+00:00 27.10.2007 19:12
das kapitel war eines der besten und eines der schlüssel kapis in dieser story ich bin total begeistert wie du den finalen kampf beschrieben hast! Weiter so!
Von:  Schwertlilie
2007-10-27T12:26:08+00:00 27.10.2007 14:26
Erste!
Oh gott, das Kappi war der Wahnsinn!
Aber ich hoffe das sich Goten und Maya schnell wieder erholen.
Mach weiter so, lg lilie


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