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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Konsequenzen

44 Konsequenzen
 

Als Serina die Küche betrat, sah sie die drei Rumtreiber an einem der Tische sitzen. Sie blickten sie nicht an und sagten auch kein Wort zu ihr.

“Oh, Prima!“ dachte sie. „Neuigkeiten verbreiten sich hier ja sehr schnell.“

Sie hatte jetzt allerdings keine Zeit, sich mit schmollenden Freunden zu beschäftigen, sie musste Tinker finden. Die Hauselfe schien jedoch nicht in der Küche zu sein, denn sie konnte sie nirgends entdecken.

So ging sie doch zu dem Tisch, wo die Rumtreiber saßen.

“Habt ihr Tinker gesehen? Hauselfe, so groß, grüne Flügel?“ fragte sie die Jungs.

James musterte sie von oben bis unten ehe er zur Antwort den Kopf schüttelte. Sie wollte schon etwas sagen, aber da sah sie aus den Augenwinkeln etwas Gelbes vorbei huschen und ging dem nach.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

“Sollten wir es ihr nicht sagen?“ fragte Peter flüsternd.

“Nein!“ sagte James leise. „Erst, wenn sie danach fragt. Und selbst dann hab ich ihr vorher noch ein paar Wörtchen mitzuteilen!“

Remus blickte ihn fragend an. „Warum?“

James sah Serina hinterher. „Weil sie meinem besten Freund ziemlich weh getan hat, dass sieht sogar ein Blinder. Und das kann sie nicht machen!“

Remus schüttelte den Kopf. Er konnte sich denken, was in Serina vorging und sie sogar verstehen. Er war nicht der Meinung, dass sich da jemand einmischen sollten.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die Hauselfe versuchte, sich vor Serina zu verstecken, was ihr aber nicht mehr gelang.

“Verdammt Tinker!“ zischte Serina ihr hinterher und Tinker blieb stehen.

Die Hauselfe drehte sich langsam zu ihr um. „Miss Corvus … Sie sind ja doch da!“ sagte sie und wich Serinas Blick aus.

“Wo sollte ich denn auch sein?“ fragte Serina erstaunt.

“Mittlere Mongolei?“ antwortete Tinker und knetete ihre Finger.

Serina lachte und hockte sich vor ihr hin. „Was? Wie kommst du denn darauf, Tinker?“

“Nun, der junge Herr hat gesagt, Ihr wärt da wo das Senfgras wächst! Also in der mittleren Mongolei!“

Serina sah zu dem Tisch, wo die Rumtreiber saßen.

„Sirius.“ sagte sie traurig und schüttelte den Kopf. „Bin ich nicht. Das war … äh ein Missverständnis. Könntest du mir bitte jetzt …“

Die Hauselfe schüttelte heftig den Kopf. „Er … Er hat noch was gesagt, Miss Corvus…“ sagte sie leise.

Serina sog scharf die Luft ein. Sie ahnte nichts Gutes. „Was denn?“

“Er hat mich gesehen … mit Ihrem Beutel, Miss Corvus… Er sagte … Ich dachte er wäre Ihr Freund … und wüsste es … so wie Ihre Freundin, Miss Evans.“ Tinker sah auf ihre Finger und ihre Stimme wurde immer leiser. „Er sagte … er bringt es Ihnen!“

Sie blickte Serina vorsichtig an, die kreidebleich geworden war.

“Wo ist er?“ stieß sie gepresst hervor, doch Tinker schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, Miss Corvus.“
 

Serina holte tief Luft. Das war eine Katastrophe. Tinker konnte nicht ständig neues Blut besorgen, sie wusste ja nicht einmal, woher es überhaupt herkam. Eigentlich wollte sie es auch gar nicht wissen. Sie stand auf und ging wieder zu den Rumtreibern hinüber.

“Wo ist er?“ fragte sie barsch.

“Wen meinst du?“ fragte James betont gleichgültig.

“Tu nicht so, du weißt genau, wen ich meine!“ schrie sie und James sah sie an.

“Ach, du meinst meinen besten Freund, dem du, wie auch immer, das Herz gebrochen hast?“

Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht wahr!“

James lachte. „Nicht? Nun, du hast ihn nicht gesehen, ich schon!“

“Du hast keine Ahnung was…“

“Nein, hab ich auch nicht!“ fuhr er ihr dazwischen. „Will ich auch nicht! Er ist verletzt und das ist deine Schuld! Du…“

Jetzt musste Remus eingreifen, bevor James Dinge sagte, die er später garantiert bereuen würde. „Er sagte, du weißt schon, wo du ihn findest!“.

“MOONY!“ James schüttelte den Kopf.

“Das sollen die beiden allein klären, Prongs!“ sagte Remus und James sah ihn beleidigt an.

„Du weißt, was er damit meinte?“ fragte Remus sie und sie nickte. Dann verlies sie eiligst die Küche.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Sirius stand an der Stelle auf dem Astronomieturm, wo sie sich geküsst hatten und wartete. Er war wütend, traurig, verzweifelt und tausend Gedanken schwirrten ihm in seinem Kopf herum. Er sah immer wieder auf den Beutel in seiner Hand. Was da wohl drin war? Es war flüssig, soviel hatte er schon mitbekommen. Er hörte, wie die Tür zum Turm zugeworfen wurde und Schritte, die auf ihn zukamen. Er atmete tief durch und drehte sich zu ihr um.
 

“Gib es her!“ sagte sie gereizt und sah ihn böse an.

Er tat, als ob er darüber nachdachte. „Und wenn nicht?“ fragte er sie provozierend.

“Treib es nicht zu weit, Sirius, das hier ist kein Spiel!“ Ihre Augen funkelten noch immer, nur konnte er diesmal keine Sterne darin entdecken.

Er fing an zu lachen. „Ach nicht? Ich dachte eigentlich schon, immerhin hast du vorhin ziemlich gut mit mir gespielt! Jetzt bin ich dran, Baby!“

Sie atmete seinen Geruch ein, der sie umfing wie eine Wolke. Er war ihr so vertraut geworden, hatte ihr immer das Gefühl von Geborgenheit gegeben, aber sie bezweifelte, dass sie das je wieder in seiner Gegenwart spüren würde. Sie hörte, wie ihr eigenes Blut in ihren Ohren rauschte.

“Gib…es…her!“ Ihre Stimme klang heiser und war ihr selbst fremd.

Er spielte mit dem Beutel, warf ihn hoch und fing ihn wieder auf, immer wieder. Sie folgte ihm mit ihren Augen.

“Du wiederholst dich, Rina! Weißt du, ich hab wirklich geglaubt dass wir beide…“

Sie schoss blitzschnell vor und griff nach dem Beutel, ehe er reagieren konnte.

“HEY!“ rief er und sie blickte ihn an.

“Tu das nie wieder!“ Ihre Stimme war kalt und eisig und lies Sirius vor ihr zurückweichen. Sie zog sich in die Schatten auf dem Turm zurück und grub ihre Zähne in den Beutel.
 

Sirius starrte die Dunkelheit an, in der sie stand. Was war mit ihr los? Sie hatte eben so anders geklungen, so unmenschlich, dass hatte ihm fast Angst gemacht.

“Rina?“ flüsterte er zaghaft, doch er bekam keine Antwort. Er hörte nur eigenartige, saugende Geräusche, die er nicht einordnen konnte. Plötzlich flog etwas auf ihn zu und landete vor seinen Füssen, es war der Beutel.

“Komm … nie wieder … in meine Nähe!“ sagte sie leise und er sah sie verwirrt an. Dann verschwand sie durch die Turmtür. Er bückte sich und hob den Beutel auf. Was immer da drin gewesen war, er war jetzt leer. Sirius runzelte die Stirn.

“Was geht hier vor?“ dachte er und rannte ihr hinterher. Er wollte mit ihr reden, sie zur Rede stellen, doch als er in dem hellen Korridor stand, war sie bereits weg. Er blickte auf den Beutel in seiner Hand und das Ganze ergab für ihn keinen Sinn mehr. Er sah zwei kleine Löcher, aus denen eine rote Flüssigkeit sickerte.

“Ist das … Blut?“ fragte er sich selbst. Er strich mit dem Finger darüber starrte ihn fassungslos an.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Der Gemeinschaftsraum war leer, als er eintraf. Sirius hatte den Beutel Unterwegs entsorgt und er wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Er legte ihre Tasche neben der Treppe zum Mädchenturm ab und ging in seinen Schlafsaal hoch. Seine Freunde waren noch wach und hatten auf ihn gewartet.

“Und Padfoot. Was war in dem Beutel?“ James sah ihn neugierig an.

Sirius schüttelte den Kopf. „Nichts!“ sagte er. Er zog seine Sachen aus und ging in sein Bett.

“Wie, nichts? Komm schon, spucks aus.“ drängte James, doch Sirius drehte ihm den Rücken zu.

“Ich sagte doch, nichts war da drin. Und jetzt las mich schlafen.“ damit zog er seine Vorhänge zu.

Die restlichen Rumtreiber sahen sich ratlos an.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Am nächsten Tag brauchte Serina extrem lange, bis sie überhaupt aufgestanden war. Lily ging deswegen schon vor, doch am Ende der Treppe fand sie Serinas Tasche und brachte sie zu ihr rauf.

“Sieh mal, was ich unter gefunden habe.“ sagte sie und ihre Freundin blickte auf.

“Oh, die hatte ich schon ganz vergessen.“ sagte sie tonlos und nahm die Tasche entgegen.

Lily sah sie besorgt an. „Was ist denn los, Rina?“

Die schüttelte nur den Kopf. „Nichts.“ sagte sie und ging endlich ins Bad.
 

Als Lily den Gryffindortisch erreichte, herrschte dort eine ähnliche Stimmung wie in ihrem Zimmer. Nur war es hier anscheinend Sirius, der alle anderen mit seiner schlechten Laune herunter zog. Sein Teller war noch immer leer, und das war ein schlechtes Zeichen. Der Junge konnte sonst nie genug essen, wo auch immer er das alles ließ, war ihr ein Rätseln.

Lily setzte sich neben ihren Freund und griff nach einem Brötchen. Sie sah ihre Freundin in die Große Halle kommen, und hatte die Hoffnung, dass sich Sirius Stimmung bessern würde. Als sie dann aber bemerkte, dass sich Serina an das andere Ende des Tisches setzte, lies sie vor Überraschung ihr Messer fallen.

Sirius schreckte hoch und folgte ihrem Blick mit seinen Augen.

„Ja ganz toll!“ murmelte er, als er Serina neben Bruffin entdeckte. Er stand auf und verlies ohne ein weiters Wort die Große Halle. Lily sah ihm verwirrt hinterher.

“Was ist denn hier los, verdammt noch Mal?“ fragte sie ihren Freund und der lachte.

“Das frag am besten deine Freundin dahinten! Entschuldige mich, Lily, aber ich muss mich um Padfoot kümmern.“ James erhob sich und ging Sirius hinterher, die anderen beiden Rumtreiber folgten ihm. Lily schüttelte verzweifelt den Kopf.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Drei Tage später war Lily mit ihren Nerven am Ende.

Dass ihre Freunde nicht mehr miteinander sprachen war schon schlimm genug, aber Serina sprach auch mit ihr nicht mehr. Im Gegenteil, sie ging ihr sogar aus dem Weg. Sie sah sie nur noch im Unterricht, beim Essen oder wenn sie ins Bett ging.

Lily hatte schon alle ihr bekannten Plätze abgesucht, aber sie konnte sich nicht erklären, wo Serina immer blieb. Ihre Freundin versteckte sich anscheinend vor ihr und sie verstand nicht, warum.

Irgendetwas war zwischen ihr und Sirius vorgefallen, dass war offensichtlich, aber keiner sagte ihr, was. Da Sirius deswegen richtig mies drauf war, hatte James jetzt auch keine Zeit mehr für sie, weil er sich erstmal um seinen besten Freund kümmern wollte. Das Ganze machte Lily wahnsinnig.

“Es reicht!“ beschloss sie darum und ging zu der einzigen Person, die ihr bei diesem Chaos helfen konnte.
 

Er saß in einem Sessel in der Bibliothek und Lily grinste.

“Wo sonst sollte man dich auch suchen, wenn nicht zuerst hier!“ sagte sie, als sie sich neben Remus setzte.

Er sah sie an „Hier ist jedenfalls eine lustigere Stimmung als in unserem Zimmer.“

“So schlimm?“ fragte sie und er nickte.

“Glaub mir, der Weltuntergang ist mit Sicherheit witziger!“

“Siehst du, darum bin ich hier!“ sagte sie. „Was ist passiert, Remus? Keiner sagt mir etwas. James hat keine Zeit mehr, Rina geht mir aus dem Weg und so, wie Sirius drauf ist, spreche ich ihn lieber gar nicht erst an.“

Er lachte. „Das würde ich auch nicht tun. Der zerreißt dich in der Luft wenn du ihren Namen auch nur erwähnt!“

Lily schüttelte den Kopf. „Aber wieso? Ich verstehe das nicht. Sie haben sich immer so gut verstanden, und ich weiß, dass Rina ihn wirklich gern hat. Also, was ist passiert, Remus?“

Remus atmete tief durch und sah sich um. Als er sich sicher war, das ihnen keiner zuhörte wand er sich wieder an Lily. „Ok, pass auf, ich weiß ja, was Rina ist. Aber ich denke, sie hat mir damals nicht alles erzählt. Er hat einen …“ er stockte und sah das Mädchen neben sich an.

“Was meinst du, Remus? Was hat wer? Worauf willst du hinaus?“

Er stand auf und zog sie hoch. „Komm mit Lily. Es wird Zeit, dass du es erfährst. Aber das soll er mal schön selber erzählen!“
 

~~~ ~~~ ~~~
 

James saß mit Peter im Gemeinschaftsraum und spielte Zauberschach, als Lily und Remus eintrafen.

“Hi Süße!“ begrüßte er seine Freundin, doch die reagierte diesmal überhaupt nicht.

“Wo ist Sirius?“ fragte sie stattdessen und er sah sie erstaunt an.

“Wo schon? Er liegt im Bett und leckt sich die Wunden die deine … HEY!“

Lily hörte ihm schon gar nicht mehr zu, sondern ging einfach den Jungenturm hinauf. Remus ging hinterher und James und Peter folgten den beiden.
 

“Las mich in Ruhe, Evans!“ Sirius saß in seinem Bett und zerrte an der Decke, die Lily ihm wegreißen wollte.

“Nicht bevor du mir gesagt hast, was euer Problem ist, BLACK!“

James riss überrascht die Augen auf, so hatten die beiden sich schon ewig nicht mehr genannt. Er versuchte, seine Freundin zu beruhigen.

“Gib es auf, Lily. Er verrät uns ja auch nicht, was in diesem blöden Beutel war.“

Sie lies vor Schreck die Decke los und Sirius fiel rückwärts aus dem Bett.

“BEUTEL?“ sie sah Remus fragend an, der nickte.

“Ja. Padfoot hat dieser Tinker einen Beutel abgenommen und ist damit …“

“DU HAST WAS GETAN???“ brüllte sie Sirius an und der Junge rappelte sich erschrocken vom Boden hoch. Er kletterte schnell rückwärts über Remus Bett, um einen Sicherheitsabstand zu Lily zubekommen.

“Ich wollts ihr heimzahlen, weil sie mich weggeschubst hat, als wir geknutscht haben!“ sagte er kleinlaut.

“WAS?“ diesmal war es James, der lauter wurde. „DAS hat sie getan?“

Sirius nickte und Lily schüttelte verwirrt den Kopf.

“RUHE!“ sie sah Sirius an. „Also der Reihe nach. Ihr habt euch geküsst und sich hat dich weggestoßen. Dann hast …“

“Ja! Aber sie hat mitgemacht!“ versuchte er sich zu verteidigen und fing sich einen bitterbösen Blick von Lily ein.

“DANN hast du Tinker den Beutel geklaut, und dann, Sirius? Was ist dann passiert?“

Er kratzte sich verlegen im Nacken und kam um das Bett herum und auf sie zu. „Ich weiß es nicht genau.“ Er sah sie ernst an. „Was ist mit ihr los, Lily? Irgendetwas stimmt da doch nicht.“ Er stand jetzt ganz nah vor ihr und sie sah die Sorgen, die sich in seinen grauen Augen widerspiegelten. „War das echt Blut? Warum … hat sie das getrunken, Lily?“ Er brachte die Worte nur noch flüsternd hervor doch James hatte es gehört.

“Was? Was hat sie gemacht? Lily, stimmt das etwa?“ Er packte seine Freundin an den Schultern und drehte sie zu sich herum.

Sie drückte James Hand, die auf ihrer Schulter lag, und atmete tief durch. Dann drehte sie sich wieder zu Sirius. „Ok, es reicht wirklich. Sirius, zieh dich an!“

Der schwarzhaarige Gryffindor wurde rot, denn er stand nur in seiner Boxershorts vor der Freundin seines besten Freundes.

“Dann geht in den Raum der Wünsche und wartet da. Ich hole Rina. Jetzt ist die Zeit, dass sie redet!“

James zog sie an sich. „Stimmt es etwa, was Sirius da erzählt hat, Süße?“

Lily sah ihrem Freund an. „Das soll sie euch lieber selber sagen. Kannst du mal bitte auf der Karte schauen, wo sie steckt?“

Er gab ihr einen Kuss und tat ihr den Gefallen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

“Hi Rina!“ Lily lies sich neben ihr nieder.

“Wie hast du mich gefunden?“

Lily grinste. „Ich hab da so meine Quellen! Aber findest du es nicht ein wenig zu kalt, um vor den Gewächshäusern zu sitzen?“

Serina nickte. „Eigentlich schon!“

“Dann komm mit.“ sagte Lily und stand auf. „Ich hab eine Überraschung für dich!“

Serina sah sie skeptisch an, folgte ihr dann aber durch das halbe Schloss.
 

“Ok Lily. Ich weiß ja, wie gerne du lernst, aber nach Zaubertränken ist mir jetzt wirklich nicht!“ sagte Serina, als sie vor dem Raum der Wünsche stand.

“Mir auch nicht.“ sagte Lily und die Tür erschien, nachdem sie dreimal auf und ab gegangen war. Lily nahm Serinas Hand und zog sie einfach hinein.
 

Das Erste, das Serina auffiel war, dass es hier wie im Gemeinschaftsraum aussah. Das Zweite, dass Sirius mitten im Raum stand und sie anstarrte. Serina drehte sich abrupt um und wollte den Raum wieder verlassen. Hierauf hatte sie noch weniger Lust, als auf Zaubertränke. James stand nur jetzt vor der Tür und versperrte ihr den Weg.

“Lily, was soll das hier?“ fragte sie ihre Freundin.

“Rede!“ sagte diese nur und Serina schüttelte heftig den Kopf.

“Spinnst du?“

“Rina!“ Sie drehte sich um und blickte Remus an, der jetzt neben Sirius stand. „Wenn du es nicht endlich erzählst, dann tue ich es.“

Sie blickte ihn fassungslos an. „Das kannst du nicht machen Remus, du hast es versprochen!“ sagte sie verzweifelt.

“Ach, er weiß es, ja?“ Sirius lachte.

Remus seufzte. „Oh, nicht schon wieder Padfoot…Bitte!“

“Warum wundert mich das jetzt nicht, Moony?“

“Weil du blöd bist.“ Remus rieb sich über die Nasenwurzel. Er konnte es nicht mehr hören.

“Ach ja? Weißt du was? Du hast Recht, ich bin blöd!“ Sirius rannte aufgeregt in dem Raum herum. „Und soll ich dir auch sagen, wieso?“

Remus sah ihn an. „Ja, wieso?“

“Weil ich dir echt geglaubt hab! Ich dachte, du bist mein Freund!“

Serina starrte die beiden an.

„Es reicht!“ rief sie dazwischen. „Was ist denn jetzt mit euch los?“

“Das fragst du noch?“ meldete sich James aus dem Hintergrund. „Erst verdrehst du dem armen Jungen hier den Kopf, und dann erzählt er Horrorgeschichten, dass du Blut trinken würdest. Ist doch kein Wunder, dass er völlig ausflippt!“

Lily kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Rina. Es ist besser, wenn du endlich die Wahrheit sagst. Sonst wird alles nur noch schlimmer!“

Serina sah sie an und nickte. „Du hast Recht, Lily. Jetzt ist es eh egal.“ Sie setzte sich in einen Sessel, der vor einem Kamin stand. Sie sah die Rumtreiber nicht an, sondern starrte auf ihre Hände, die zitterten.

“Was Sirius erzählt hat, sind keine Horrorgeschichten James. Es ist … Wahr. Ich trinke Blut, regelmäßig. Ich kann nicht anders.“

Sie hörte, wie jemand scharf die Luft einsog und glaubte, es wäre Peter gewesen.

“Warum?“ hörte sie James fragen und lachte kurz auf.

“Warum? Liegt das nicht auf der Hand? Ich bin ein Halbvampir!“

“Das … ist doch ein … Witz, oder?“ Peters Stimme zitterte.

Lily schüttelte den kopf. „Nein, ist es nicht.“

James sah seine Freundin an. „Du wusstest es? Die ganze Zeit?“

Lily nickte.

“Puh, das ist … Wie, ich meine wann … Du weißt schon!“ James setzte sich in einen Sessel ihr gegenüber und blickte sie neugierig an.

Lily trat neben sie und legte ihr die Hand auf die Schulter. Serina sah sie dankbar an, und dann erzählte sie ein weiteres Mal, was ihr zugestoßen war.
 

Es wurde bereits dunkel, als sie mit ihrer Geschichte fertig war.

“Wow!“ James blickte sie lächelnd an. „Hey, jetzt haben wir einen Werwolf UND einen Vampir in der Clique! Also, ich finde das cool!“

Remus lachte, er hatte geahnt, dass James so reagieren würde. Er blickte zu Sirius, der still am Kamin stand und vor sich hin starrte.

Peter sah seine Freunde skeptisch an. Ihm war die ganze Sache unheimlich.

“Leute, könnt ihr uns mal bitte alleine lassen?“ bat Sirius leise.

James erhob sich und gab den anderen mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten. Lily drückte ihre Freundin, bevor sie ihrem Freund hinterher ging. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, wäre Serina am liebsten hinterher gelaufen. Doch stattdessen stand sie nur auf und ging zum Fenster. Sie war zu nervös, um noch länger stillzusitzen.

“Warum bist du vor mir weggelaufen?“ fragte er und sah sie an.

Sie starrte aus dem Fenster. „Kannst du dir das nicht denken?“

“Tja.“ sagte er und kam langsam zu ihr rüber. „Mein erster Gedanke war `Moony´!“

“Und dein zweiter Gedanke? Jetzt wo du weißt, was ich bin?“

“Moony!“ sagte er ohne zu zögern.

Sie drehte sich zu ihm um und schüttelte den Kopf.

“Oh, es ist also nicht wegen Moony?“

“Nein!“ sagte sie empört und er musste grinsen.

Sie wollte vor ihm zurückweichen, doch da war die Wand in ihrem Rücken. Er stand jetzt direkt vor ihr und stützte seine Hände links und rechts von ihr ab, so dass sie ihm nicht mehr entkommen konnte.

“Wenn also nicht er der Grund ist, dann sag ihn mir doch bitte.“

Er fixierte sie mit seinen grauen Augen und sie sah verlegen zu Boden.

“Ich … bin ein …“

“Halbvampir. Ok, das weiß ich jetzt. Und?“

“Und … ich trinke…“

Er fasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.

„Das weiß ich jetzt auch. Und? War das etwa der Grund?“ fragte er sanft.

Sie nickte.

“Der Einzige?“ fragte er ungläubig.

Sie nickte wieder und er musste lachen.

“Hast du wirklich gedacht, dass mich das … stören würde? Ok, sag nichts, ich kann mir die Antwort denken!“ er schüttelte den Kopf.

Er sah in ihren Augen die Angst und die Zweifel, die sie quälten, und er wusste nur eine Möglichkeit, wie er sie ihr nehmen konnte. Er beugte sich ganz langsam zu ihr runter.

Serina schluckte und hielt den Atem an. Er lächelte und schloss seine Augen. Dann küsste er sie und machte da weiter, wo sie auf dem Astronomieturm aufgehört hatten. Und diesmal lief sie nicht davon.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Serina saß auf dem Fußboden und hatte sich an Sirius gelehnt. Er hatte ein Feuer in dem Kamin angezündet und hielt sie fest.

“Und er ist wirklich nicht dein Dad?“ fragte er und sie schüttelte den Kopf. “Er benimmt sich aber so.“ stellte er fest.

Serina grinste. „Oh ja. Und wenn ich ehrlich bin, fühlt es sich mittlerweile auch so an, als ob er es wäre.“

Sirius sah sie von der Seite an. „Ist schon heftig, wenn man ein ganzes Leben erfinden muss. Aber ich bin froh, dass du es erzählt hast. Ich meine, es ändert sich für mich nichts, du bist doch trotzdem Serina … Meine Serina!“ Er drückte sie an sich.

“Sarah.“ sagte sie leise.

“Wie bitte?“

“Mein Name war Sarah. Sarah Meyers. Serina Corvus ist der Mädchenname meiner Mum gewesen.“

Sirius fing an zu lachen. „Oh Merlin! Ich wusste ja, dass ihr Frauen kompliziert seid, aber du bist die Krönung, Rina!“

Sie sah ihn lächelnd an. Er strich ihr die Haare in den Nacken und berührte ihren Hals, fuhr ihr sanft über die Narbe, die sich dort befand.

“Dieser Typ im Wald. Er war nicht hinter deinem Dad her, richtig? Das war ER, oder?“ fragte er leise und sie nickte. „Er wird dir nie wieder wehtun, das verspreche ich dir!“ Er küsste ihren Hals und sie schloss die Augen.

“Hmmm.“ murmelte sie an seine Schulter gelehnt.

“Sag mal, schläfst du mir gleich ein?“ fragte er amüsiert.

Serina gähnte und riss die Augen auf. „Nein! Ich bin hellwach!“

Sirius grinste. „Ok, aufstehen!“ sagte er und zog sie hoch. „Wir sollten in unseren Turm zurückgehen und wenigstens etwas schlafen. Sonst reißt uns McGonagall den Kopf ab, wenn wir morgen im Unterricht einschlafen.“

Er nahm ihre Hand und führte sie durch das Schloss zurück.
 

Der Gemeinschaftsraum war verlassen, als sie ankamen.

“Rina, kann ich dich etwas fragen, ohne dass du es falsch verstehst?“ Er setzte sich auf eine Sessellehne und zog sie an sich.

“Natürlich, Sirius.“

“Wieso …“ Er starrte auf ihre Hände, die in seinen lagen. „Wieso wusste Moony es?“

Sie lachte leise. „Ist der große Sirius Black etwa eifersüchtig?“

Er zuckte mit den Schultern und sah sie an.

“Ein paar Slytherin hatten mir eine … einen Streich gespielt. Remus kam gerade dazu, als ich mich verwandelte und hat das Ganze beendet. Er wollte eine Erklärung haben, wobei er sich einiges auch so denken konnte“

Sirius nickte. „Was war das für ein Streich? Warum wussten wir nichts davon?“ fragte er.

“Es war nicht so wichtig, Sirius.“

“Ey, sag das nicht, Baby. Wenn es um dich geht, ist alles wichtig, hörst du? War Regulus dabei?“

Sie wich seinem Blick aus. "Ich wollte nicht, dass der Streit zwischen euch deswegen noch Schlimmer wird."

“Ok.“ Er zog sie auf seinen Schoss und küsste sie. „Ich verspreche dir, ich werde deswegen nichts sagen, solange wir hier sind!“

Sie sah ihn ungläubig an. „Wirklich?“

Sirius nickte. „Ja. Was ich allerdings mit ihm mache, wenn wir in den Ferien zu Hause sind, ist meine Sache!“ Er rutschte über die Lehne in den Sessel und zog sie mit sich.

“Du solltest jetzt hochgehen und dich hinlegen.“

Sie lächelte ihn an. „Ja das sollte ich wahrscheinlich. Will ich aber nicht.“

Er grinste. „Ich will auch nicht, dass du jetzt gehst! Nie!“ Er schlang seine Arme um sie und es dauerte noch Stunden, bevor sie beide in ihre Betten kamen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

“Los Padfoot, aufstehen!“ Jemand zog seine Vorhänge beiseite.

“Hau ab, Prongs!“ murmelte er.

James grinste. „Scheint ja eine lange Nacht gewesen zu sein!“

Sirius öffnete ein Auge und blinzelte seinen Freund lächelnd an. „Neidisch?“ Dann setzte er sich auf und streckte sich.

“Klar. Darum bin ich ja auch schon fertig und gehe jetzt mit meiner Freundin zum Frühstück!“

Sirius warf sein Kissen nach James, als der mit Peter lachend aus dem Schlafsaal flüchtete.

Er stand auf und ging in den Waschraum, wo Remus gerade aus der Dusche kam.

“Morgen Padfoot.“ sagte der blonde Junge und trocknete sich ab.

“Morgen Moony.“ Sirius blickte ihn im Spiegel an. „Moony? Meinst du ich kann mich bei dir entschuldigen, ohne dabei wie ein Troll auszusehen?“

Remus verschränkte die Arme vor seiner Brust und sah ihn an. „Weiß nicht. Versuchs mal!“

Sirius lächelte und Remus schüttelte den Kopf. „Ist schon gut, Padfoot. So langsam gewöhne ich mich da ja dran!“

Sirius drehte sich um. „Nein, es ist nicht gut, Moony! Ich meine, du hast Rina aus einer schwierigen Situation gerettet und ich reiß dir deswegen fast den Kopf ab! Ich bin …“

“Sie hat es dir erzählt?“ fragte Remus ungläubig und Sirius nickte, während er sich die Zähne putzte. „Und du bleibst dabei völlig Ruhig? Mann, sie hat ja einen mächtigen Einfluss auf dich!“

Sirius spuckte ins Waschbecken. „War doch nicht so wild. Ich meine, sie haben ihr ja nicht wehgetan oder so. Dann würde ich sie natürlich alle umbringen!“ Er lachte.

Remus lies vor Schreck das Handtuch fallen. „Oh Merlin, er weiß es nicht! Und ich hätte mich fast verplappert!“ dachte er.

Sirius blickte in den Spiegel und drehte sich grinsend um. „Sag mal Moony, willst du mich anbaggern?“ fragte er und zeigte mit der Zahnbürste auf seinen Freund.

“Was? Wieso?“ Remus sah an sich herunter und hob schnell wieder sein Handtuch auf. Dann verließ er mit hochrotem Kopf das Bad.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Ihr Bett wackelte und Serina öffnete die Augen.

“Erzähl!“ forderte Lily und sah sie neugierig an.

Auf Serinas Gesicht entstand ein Grinsen, das einfach nicht mehr weggehen wollte und Lily lachte. „Ah, ich wusste es! Es ist ihm total egal und er will dich trotzdem, hab ich Recht?“

Serina nickte. „Ja, diesmal hattest du Recht, Lily!“

Lily stupste sie an „Siehst du! Und den anderen macht es auch nichts. Jetzt zieh dich an, unten wartet das Frühstück auf dich. Und ich bin mir sicher, dass ist nicht das einzige, dass auf dich wartet!“

Lily ging lachend aus dem Schlafsaal und lies Serina alleine, damit sie sich anziehen konnte.
 

Als Serina fertig war und die Treppe in den Gemeinschaftsraum runter ging, sah sie Maureen und Gwendolin am Ende stehen und tuscheln.

“Er sieht schon wieder her!“ flüsterte Maureen und Gwen nickte. „Ja! Er sieht dich an! Du solltest endlich zu ihm gehen!“

Maureen nickte und verschwand aus Serinas Sicht. Sie ging ein paar Stufen weiter runter und sah jetzt, dass Maureen genau auf Sirius zusteuerte. Kurz bevor das Mädchen ihn erreicht hatte drehte er sich erneut um und erblickte Serina. Ein Lächeln setzte sich in sein Gesicht und er kam direkt auf sie zu, womit er eine reichlich verdutzte Maureen mitten im Raum stehen lies, die er gar nicht beachtete.

Er stand etwas verlegen vor Serina und hielt ihr die Hand hin, die sie ergriff. Er atmete erleichtert aus, als ob ihm ein schwerer Stein vom Herzen gefallen wäre. Insgeheim hatte er gefürchtet, dass sie wieder vor ihm weglaufen könnte.

Gwendolin funkelte Serina böse an. „Also, irgendwas ist hier Falsch!“ sagte sie und Sirius grinste.

“Nein, endlich ist alles Richtig!“ sagte er und küsste seine Freundin, bevor er mit ihr den Gemeinschaftsraum verließ.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Lily saß bereits beim Frühstück, als sie ihre Freundin mit Sirius in die Große Halle kommen sah. Sie stupste James an, der die beiden grinsend beobachtete.

“Weiß du Lily, das da würde auch höchste Zeit! Konnte ja keiner mehr mit ansehen, wie die um einander rumgeschlichen sind!“

Lily lachte. „Da hast du allerdings Recht. Nur bezweifle ich, dass es bei den beiden Dickköpfen immer so friedlich zugeht wie jetzt!“

James seufzte, denn da musste er seiner Freundin leider Recht geben.

“Morgen Leute.“ grinste Sirius und setzte sich. Als Serina sich neben ihn setzten wollte, zog er sie auf seinen Schoss.

Remus sah die beiden kopfschüttelnd an.

“Was ist los, Moony?“ fragte Peter und Remus blickte ihn gespielt verzweifelt an.

“Was los ist? Ist dir noch nicht aufgefallen, dass die Moral und der Anstand an dieser Schule vor die … Hunde geht? Die zwei da, die waren ja schon schlimm!“ er zeigte auf James und Lily. „Aber die hier! Ich kenne doch Padfoot! Er wird alles daran setzte, sie noch zu schlagen!“

“Worauf du wetten kannst, Moony!“ sagte Sirius und sie fingen an zu lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monny
2008-10-29T17:13:05+00:00 29.10.2008 18:13
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Krylia
2007-11-07T18:41:08+00:00 07.11.2007 19:41
Juchee, endlich sind sie zusammen.^^
Von:  sweetangle
2007-11-07T15:18:03+00:00 07.11.2007 16:18
Tja das ist doch mal ne wendung oder???


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