Khiras Besuch
Es geht weiter. Und keine Angst. Ich bin weder krank, noch bin ich von meinen Selbstmordgedanken abgekommen.^^ Ich werde schon wieder in meine alte Foltermethoden zurückfallen. XDDDD Aber bis dahin, ein wenig Erholung.
Danke noch mal für eure Kommis. Ich bin mal gespannt, was ihr zu diesem Kap hier sagen werdet.^^
Bis bald
eure Ayako
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Khiras Besuch
Es war 21.13 Uhr [Danke Hokuto ^^] als es an der Tür klingelte. Sakura schaute verdutzt von ihrem Drehbuch auf. Wer kam sie denn um diese Zeit besuchen? Etwa Yashiro?
Verwirrt stand sie auf, legte das Drehbuch auf dem Tisch ab und ging zur Tür. Neugierig spähte sie durch den Spion und runzelte die Stirn. //Was macht die denn hier?//
Sie öffnete die Tür.
“Na endlich”, meckerte Khira sofort. “Ich dachte schon, du lässt mich gar nicht mehr rein.”
Sie drängelte sich an ihr vorbei. Sakura folgte ihr misstrauisch, nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte. [Und dem Sicherheitsbeamten gesagt hatte, dass er ruhig wieder gehen kann. Er schien nicht von der Ungefährlichkeit dieser Person überzeugt zu sein.]
“Was willst du hier, Khira?”, fragte die Schauspielerin.
“Meine liebe Schwester besuchen”, erwiderte diese.
“Wir sind keine Schwester und wir werden auch nie welche sein. Ren mag dich ja heiraten zu wollen, aber das macht dich nicht zu einem Mitglied unserer Familie.”
“Wir wissen beide, dass er nicht vorhat, mich zu heiraten, meine Liebe.”
“Ach ja? Und warum landet er dann genau in diesem Moment in L.A.?”
“Das würde ich auch gerne wissen. Was hat er vor?”
“Ich weiß nicht, wovon du sprichst”, erwiderte Sakura ungerührt.
Khira schlug mit ihrer Hand auf den Tisch. Mann konnte ein paar Risse erkennen.
“Verkauf mich nicht dumm”, zischte sie wütend. “Ich weiß, dass er irgendetwas vorhat. Euer kleiner Auftritt heute morgen in LME, der war doch gespielt, damit ich glaube, dass er sich wirklich auf mich einlassen will. Dabei wissen wir beide, dass ich die letzte bin, die er freiwillig heiraten würde.”
“Du solltest nicht immer so misstrauisch sein, Darling. Das ist schlecht für die Nerven.”
“Ich bin nicht misstrauisch. Ich gebe nur das wieder, was ich gelernt habe. Du und Kuon, ihr hattet es schon immer ganz dick hinter den Ohren.”
In diesem Moment klingelte das Telefon. Sakura nahm ab, ohne ihre Besucherin aus den Augen zu lassen. “Ja?”
“Hi. Wie geht’s?”
“Gut, wenn man mal davon absieht, dass mich deine Verlobte terrorisiert.”
“Tatsächlich? Warum das denn?”
“Sie ist davon überzeugt, dass du sie nicht heiraten willst. Mangelndes Selbstvertrauen, weißt du?”
Ren kicherte am anderen Ende der Leitung. “Richte ihr viele liebe Grüße von mir aus.”
Sakura grinste. “Mach ich, O-nii-chan. Wie ist das Wetter in L.A.?”
“Es regnet ein wenig, aber ansonsten ist es ganz gut. Und bei euch?”
“Die Sonne geht gerade unter. Es ist ein sehr schöner Anblick. Seit ihr gut angekommen?”
“Ja, doch. Wir haben uns ein wenig unterhalten. Du wirst nicht glauben, was unser Vater in seiner Jugend alles angestellt hat. Oh, ich muss jetzt aufhören. Ich schick dir eine Mail.”
“O.k., grüß Dad und Miranda von mir. Und mach dir ein paar schöne Monate, solange du noch Jungesselle bist.”
“Mach ich. Bis bald.”
“Tschau.” Sie legte auf. “Ich soll dich von Ren grüßen.”
Khiras Gesicht verdüsterte sich. “Ich werde schon noch herausfinden, was ihr beide plant, verlass dich drauf.”
Damit rauschte sie aus dem Raum. Einige Sekunden später hörte die Schauspielerin, wie die Tür zugeschmissen wurde.
“Übles Temperament, die Gute.”
Draußen lief Khira direkt gegen Yashiro, der Sakura besuchen wollte. Die Schwarzhaarige warf ihn einen vernichtenden Blick zu und lief schnell weiter. Yashiro sah ihr verwirrt hinterher und klingelte bei seiner Freundin. Diese öffnete nach einigen Augenblicken und sah ihn erleichtert an.
“Ich hatte schon gedacht, meine zukünftige Schwägerin hätte etwas vergessen”, erklärte sie auf seinen verdutzten Blick.
“Was wollte sie denn?”, fragte er, nachdem er sich neben sie auf ihrem Sofa im Wohnzimmer niedergelassen hatte.
“Oh, sie wollte nur unsere Beziehung ein wenig auffrischen.”
Yashiro sah sie fragend an, aber sie lächelte nur. Er verstand, dass er erst einmal keine genauere Antwort erhalten würde und sah sich im Zimmer um.
Es war in warmen Farbtönen gehalten. Die Möbel waren das Sofa, ein Glastisch, der zu seiner Überraschung ein paar Risse aufwies, einen Flachbildfernseher, eine Hi-Fi Anlage und viele Regale mit Büchern, DVDs, CDs und sonstigen Dingen. An den Wänden hingen verschiedene Fotographien von Menschen, Gebäuden und Landschaften und viele selbst gemalte Bilder. Im Nebenraum, das wusste Yashiro, stand eine Staffelei, an der regelmäßig neue Bilder entstanden. Er mochte ihre Wohnung. Sie war so anders, als die von ihrem Bruder. Hier konnte man sehen, dass jemand sie bewohnte. Es war ein Ort, an den man gerne zurückkehrte.
“Takarada-san hat einen Plan”, bemerkte Yashiro und erzählte ihr, was sie heute beschlossen hatten. Sakura hörte ihm nachdenklich zu.
“Ihr wollt Kyoko-chan und Ren verkuppeln?”
Der Manager nickte. “Und wir würden uns sehr über deine Unterstützung freuen.”
“Auf die könnt ihr verzichten.”
Yashiro blinzelte. “Bitte?”
“Ren hat sich für eine Frau entschieden. Ich werde mich da nicht einmischen.”
Der Blondhaarige sah sie fassungslos an. “Das meinst du jetzt nicht ernst.”
Sie sah ihm direkt in die Augen. “Doch, das tue ich.”
Er warf sich die Tasche über die Schulter und lief eilig die Treppe hinunter.
“Wo willst du hin?”, fragte seine Schwester, die in der Küchentür stand. Kuon blieb stehen und sah sie überrascht an. “Was hast du mit deinen Haaren gemacht?”
Sie waren kurz, schwarz und mit bunten Strähnen durchzogen. Dazu trug sie Punkerklamotten. “Ich hatte Lust auf eine Veränderung. Was dagegen?”
Er schüttelte den Kopf. “Nein, es ist nur… merkwürdig.” Er wollte weitergehen, aber sie hielt ihn auf. “Du hast mir meine Frage nicht beantwortet.”
Er stöhnte. “Kaede, du bist nicht meine Mutter.”
“Kuon, du bist mein Bruder und du hast ein Problem. Ich will dir helfen.”
“Du hilfst mir nicht, indem du mich kontrollierst.”
“Das will ich auch gar nicht”, entgegnete sie verzweifelt. “Ich… ich mache mir einfach nur Sorgen.” Ihre Stimme wurde von Schluchzern erstickt und er sah, wie ihr Tränen an ihrem Gesicht herunter liefen. Er tätschelte freundschaftlich ihren Kopf.
“Keine Sorge, Schwesterherz, ich will mir keinen neuen Stoff besorgen. Ich bin auf dem Weg zur Therapie.”
Sie sah ihn verwirrt an. “Wohin?”
“Mr. Teen hat mir geholfen, sie zu finden. Sie ist für Leute, die auch Drogenabhängig sind. Sie soll uns dabei helfen, davon loszukommen. Außerdem werde ich bald auf eine Kur fahren, deshalb werde ich dich für ein paar Wochen allein lassen müssen. Ich hoffe, du bist mir nicht böse?”
Sie lächelte. Es war das erste Mal seit Wochen. “Dann beeil dich, damit du nicht zu spät kommst.”
Er lächelte und rannte los.
Einige Monate später sollte er von seiner Sucht losgekommen sein - zumindest vorerst. Aber davor musste er viele schwere und tränenreiche Situationen durchstehen. Er wusste genau: ohne Kaede und Mr. Teen hätte er es nie geschafft.