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Mitternachtssonne

[ Kakashi x Iruka ]
von

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Mitternachtssonne

Der goldene Schimmer der aufgehenden Sonne wurde bereits von einem kräftigen Wind begleitet, vor dem die Bäume ihre Häupter neigten, wenn er stürmisch durch die knorrigen Äste blies. Deren Blätterpracht bildete auf dem Boden einen raschelnden Teppich aus kräftigen Rot- und warmen Orange- und Brauntönen, zwischen die sich vereinzelt grünlichgelbe Farbtupfer mischten. Beinahe verspielt wirbelten einzelne Blätter durch die Luft, und eines blieb im zerzausten Haar Kakashis hängen, der entspannt an einem der Baumstämme lehnte, das einzig sichtbare Auge verschlossen haltend. Er lauschte den Geräuschen, die der Wind bei sich und gedämpft zu ihm trug. Übermütiges Lachen kleiner Kinder, das Rascheln der Blätter bei jedem Schritt und eine fröhliche Männerstimme, deren Worte jedoch nicht zu verstehen waren.
 

Die vielfältige Geräuschkulisse kam näher, und Kakashi zog seinen treuesten Begleiter, das „Flirt Paradies“, gemächlich aus seiner Gesäßtasche und schlug es auf, um sein nun geöffnetes Auge auf den Inhalt zu lenken.

„...dass die Blätter eine andere Farbe annehmen und danach abfallen“, erklang es nun deutlich, und nur wenige Meter von Kakashis Standort entfernt traten die ersten Kinder in das Sichtfeld, das sich ihm bot, wenn er über den Rand seiner Lektüre lugte. „Traten“ war natürlich das falsche Wort – Sie schlurften, rannten und wuselten, und das freundliche, doch ermahnende „Könnt ihr nicht einmal zusammen bleiben?“ beeindruckte sie nur mäßig.
 

„Nun, wo war ich stehen geblieben? Ah, genau...“, der zur Stimme zugehörige junge Mann ließ nun ebenfalls einen Blick auf sich erhaschen, während sein eigener die nähere Umgebung in Augenschein nahm und jeden Moment auf den unerwarteten Zuhörer treffen musste, dessen Gesicht sich wieder vollkommen hinter seinem Buch verbarg.
 

„Die Blätter färben sich und fallen ab, weil die Pflanzensäfte...die S-Säfte...“, ging der souverän begonnene Satz in ein irritiertes Stottern über und brach ab. Kakashi sah auf, und sein grünes Auge, in dem verhalten der Schalk glänzte, traf auf die Braunen Irukas. Auf dessen Wangen lag eine leichte Röte, die wunderbar zu den Farbtönen mancher Blätter passte, wie Kakashi fand.

„Ah, guten Morgen, Iruka-Sensei“, grüßte er seinen Gegenüber freundlich, doch dieser sah sich erst nach einem Räuspern im Stande, mit einem „Guten Morgen“ den Gruß zu erwidern. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, der zwischen Verlegenheit und Verwirrung einzuordnen war, schwirrten seine Gedanken genau so ungeordnet umher wie seine kleinen Schützlinge, die nun dazu übergingen, sich gegenseitig in die Laubhaufen zu schubsen und mit den Blättern zu bewerfen.
 

Auf den Wink Kakashis hin, näher zu kommen, verringerte sich der Abstand zwischen den beiden bis auf weniger als einen Meter, und Iruka kratzte sich, scheinbar verlegen, an der Nase und schielte für einen kurzen Augenblick auf das Buch in Kakashis Hand, ehe er wieder Blickkontakt aufnahm.
 

„Seid ihr geneigt, euch heute in meiner Begleitung ein Schauspiel gar besonderer und seltener Art anzusehen?“
 

Iruka blinzelte verblüfft. „Seit wann sprichst du so geschwollen?“
 

Nun war es an Kakashi, zu blinzeln. Zusätzlich zuckte er mit den Schultern. „Willst du ´n heißen Ab-“
 

„Kakashi!“
 

Der zarte Rotschimmer begab sich in weitaus dunklere Nuancen, woraufhin der Jounin nur höchst liebenswürdig lächelte – selbst durch den schwarzen Stoff hindurch sichtbar.
 

„Schon gut. Ich wollte dich nur fragen, ob du heute Abend Zeit hast, denn...“, er beugte sich leicht vor, so dass bei den folgenden Worten sein Atem Irukas Ohr streifte, „...ich möchte dir etwas Besonderes zeigen. Kurz vor Sonnenuntergang am Haupttor.“ Iruka brachte ein Nicken zustande, was Kakashi offenbar genügte, denn er richtete sich wieder auf, sah sich um und kratzte sich dann am Hinterkopf.
 

„Ich glaube, deine Rasselbande hat die Freiheit gewittert“, machte er seinen Gegenüber arglos auf seine eigentliche Aufgabe aufmerksam und wandte sich ab, um, eine Hand in der Hosentasche und die Nase in seinem Buch vergraben, zufrieden und leicht schmunzelnd seines Weges zu gehen. Iruka fasste sich an den Kopf, als fände er dort einen möglichen Halt, seufzte hörbar und machte sich daran, seine Schützlinge wieder einzusammeln.
 

Der Rest des bereits viel versprechend begonnenen Tages verlief für beide recht ereignislos - wobei Irukas Gedanken bereits etwas vorschnell beim kommenden Abend verweilten, was bewirkte, das er mehr als einmal nicht ganz bei der Sache war.
 

Für einige Minuten verließ er gedanklich die Gegenwart und wandte sich der Vergangenheit zu, so dass seine Schützlinge ihn dabei beobachten konnten, wie er auf ein und demselben Fleck die Blätter vor dem Eingang der Akademie hin – und herfegte.

Vor einigen Wochen hatten sie begonnen, sich hin und wieder Abends zu treffen. Nichts außergewöhnliches – etwas trinken gehen beispielsweise, wobei Iruka zu diesem Zeitpunkt bereits seichtes Interesse an Kakashi verspürte, doch drehten sich ihre Gesprächsthemen immer um belanglose Dinge oder solche, die die Akademie, die Ausbildung oder Team 7 und insbesondere Naruto betrafen.
 

Allerdings führten ihre Gespräche sie vor zwei Wochen in eine gänzlich andere Richtung.
 

„Sag, Iruka...“, begann Kakashi und schloss sein Buch, dem er sich gewidmet hatte, nachdem sie zu einem angenehmen Schweigen übergegangen waren, „...könnte es sein, dass dein Interesse an mir über unsere Gesprächsthemen hinausgeht?“
 

Das Zirpen der Grillen klang außergewöhnlich laut in der anschließenden Stille, die jedoch lediglich fünf Sekunden anhielt. Denn so lange dauerte es, bis die Röte von Irukas Hals aufwärts stieg und erst an seinem Haaransatz Halt machte; ähnlich wie bei einem leeren Glas, das bis zum Anschlag mit Rotwein befüllt wurde und überzuschwappen oder um zu kippen drohte, wenn man es anstieß. Im gleichen Moment fand er auch seine Sprache wieder.
 

„N-nun, also...ich...was, wenn es so wäre?“ konterte er mit einer Gegenfrage und war sich seines hämmernden Herzens und seiner schweißnassen Hände überdeutlich bewusst. Letztere faltete er ineinander und betrachtete sie eingehend, Kakashi lediglich einen kurzen Seitenblick zuwerfend.
 

„Hm...“

Kakashi lehnte sich scheinbar entspannt zurück und sann über eine Antwort nach, die er allerdings längst parat hatte.
 

„Ich denke, ich würde sagen, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Aber da du mir nicht antwortest...“, eine Spur Heiterkeit schwang bei diesen Worten in seiner trocken klingenden Stimme mit und er stand auf, um sich zu strecken und anschließend seine Hände in die Hosentasche zu stecken.
 

„Morgen Abend bei mir?“
 

Bei einem prüfenden Blick in Irukas Gesicht stellte er fest, dass er das Glas offenbar doch an- und gleich umgestoßen hatte, denn die Röte war einer unnatürlichen Blässe gewichen. Doch der junge Mann schien noch aufnahmefähig, denn er nickte immerhin.
 

„Gut, wir sehen uns“, mit diesem unüberhörbar heiteren Abschiedgruß wandte Kakashi sich um und ging seines Weges.
 

Nach diesem Abend hatten sie nach und nach etwas aufgebaut, das über eine freundschaftliche Bindung hinaus, jedoch noch nicht ganz in eine feste Beziehung hinein ging.
 

„Iruka-Sensei? Iruka-Sensei!“
 

Der Angesprochene blinzelte, schüttelte leicht den Kopf, um wieder in die Gegenwart zurück zu finden und starrte auf einen seiner kleinen Schüler hinab, der ungeduldig von einem Bein aufs andere trat.
 

„Ja?“
 

„Wir sind fertig“
 

Tatsächlich zeigte sich der Weg von jeglichen Blättern befreit, und Iruka lächelte zufrieden.
 

„Gut gemacht. Dann könnt ihr jetzt gehen.“
 

Das ließen sich die Kleinen natürlich nicht zwei Mal sagen, und mit einem Satz Besen in den Armen betrat Iruka die Akademie. Er erlaubte es sich noch einmal, ein wenig abzuschweifen, doch dieses Mal dachte er lediglich an den Vorabend zurück.
 

Kakashi hatte sich kurz ins Badezimmer zurückgezogen und sein Buch auf dem Wohnzimmertisch liegen lassen, dessen oranger Umschlag Iruka nahezu verlockend anstrahlte. Zu verlockend. Ein kurzer Blick konnte nicht schaden – um heraus zu finden, was Kakashi so daran fesselte.
 

Deshalb nahm er sich das Buch und schlug es wahllos auf irgendeiner Seite auf.
 

Natürlich wählte Kakashi genau diesen Moment, um zurück zu kehren, und er sah lediglich Irukas feuerrote Stirn über der Kante des Buches hervorlugen, ehe dieses mit Nachdruck wieder zugedonnert und auf den Tisch geworfen wurde.
 

„Interessante Lektüre, nicht wahr?“, erkundigte er sich, wobei die Maske sein Schmunzeln verbarg.
 

Sowas liest du?!“
 

„Unverkennbar, ja. Möchtest du auch-“
 

„Nein, danke!“
 

„Schundroman...“, murmelte Iruka eingedenk dieser Erinnerung und räumte die Besen an ihren üblichen Platz, ehe er sich auf den Weg nach Hause machte.
 

Als die Sonne bereits gemächlich den Weg gen Horizont anstrebte fand Iruka sich an ihrem vereinbarten Treffpunkt ein, unter der üblichen Weste das ebenso übliche schnell pochende Herz. Natürlich war Kakashi noch nicht anwesend, doch hatte er auch von „kurz“ vor Sonnenuntergang gesprochen. Gerade legte sich die Dämmerung gleich eines feinen Schleiers über die Umgebung, und so würde es vermutlich noch etwas dauern, bis er sich blicken ließ – wenn er überhaupt pünktlich erschien.
 

„Du bist ja schon hier.“

Beim Klang der ruhigen, nur milde verwunderten Stimme Kakashis zuckte Iruka leicht zusammen und drehte sich um.
 

„Du bist ja schon hier“, entgegnete Iruka, und sein Gegenüber ließ unter dem Stoff seiner Maske ein flüchtiges Lächeln erkennen. „Nun kannst du mich auch schon begleiten. Wahrscheinlich ist es sogar besser, wenn wir etwas früher gehen“, meinte er und setzte seinen Weg fort, ohne eine Antwort abzuwarten. Doch natürlich folgte Iruka ihm rasch und bedachte ihn mit einem irritierten Seitenblick.
 

„Wo gehen wir hin?“
 

„In den Wald. Da sind wir ungestört.“
 

„U-und das müssen wir sein, weil...?“
 

„Wart’s ab.“
 

Die beiden Männer fügten sich mit ihrem Schweigen in die angenehme Stille des Waldes, und nutzten die Baumkronen, um sich flink in etlichen Metern Höhe fortzubewegen. Kakashi schien ein bestimmtes Ziel anzustreben, dessen Entfernung sie dazu zwang, das Dorf weit hinter ihnen zu lassen.
 

Sie folgten dem Verlauf einen ruhig dahinplätschernden Flusses, dem sie jedoch nach einer Weile wieder den Rücken kehrten und den Iruka vollkommen unbekannten Weg fortsetzen, bis auch das Geräusch des Wasser versiegte und Kakashi plötzlich statt weiter vorwärts zu streben senkrecht hoch sprang, um einen besonders imposanten Baum zu erklimmen, der ein wenig über die anderen hinausragte.
 

Als Iruka mit Kakashi auf einer Höhe war, saß Letzterer bereits auf dem breiten Ast, mit dem Rücken an den Stamm gelehnt. So ließ Iruka sich neben ihm nieder und ließ die Beine baumeln, dabei blickte er nach oben, wo er das teilweise noch bestehende, bunte Blätterdach des Baumes ausmachen konnte, dann nach vorne.
 

Die Bäume, die sich bequem überblicken ließen, erstreckten sich bis zum Horizont, und die knorrigen Äste, die sich emporreckten, schienen auf den Himmel zu deuten, dessen dunkles Blau sich mit orangerötlichen und gelben Farben durchzog. Beinahe, als versuche er, sich in den Farben des Herbstes einzukleiden.

Gleichzeitig bot sich ein frontaler Blick auf die Sonne, deren Schein bereits einen Großteil seiner Intensität verloren hatte und der Dunkelheit den Einzug gewährte.
 

Ein leises Glucksen lenkte Irukas Aufmerksamkeit wieder auf seinen Begleiter, der nicht der Umgebung seine Aufmerksamkeit schenkte, sondern seiner Lektüre.
 

„Statt deine Nase in diesen Schundroman zu stecken, könntest du mir verraten, was wir hier wollen“, machte Iruka auf sich aufmerksam, „Ich meine, die Umgebung ist schön, keine Frage... .“
 

Kakashi sah auf und in Richtung der Sonne, ehe er sich an Iruka wandte.

„Gedulde dich noch etwas“, erwiderte er und hob eine Augenbraue, „du kannst gerne noch mal-“ „Nein danke, ich verzichte, einmal reicht!“ Wehrte er den angedeuteten Vorschlag hastig ab, und zeitgleich wurden seine Wangen von einem rötlichen Schimmer heimgesucht.
 

Das Geräusch des Buches, als Kakashi es zuklappte, klang ungewöhnlich laut in der Stille, und der Jounin atmete tief die frische Waldluft ein, der ein unaufdringlicher, doch kräftiger Harzgeruch anhaftete. Dann schob er das Buch in seine Gesäßtasche und rückte näher an Iruka heran, so dass sie sich an den Schultern leicht berührten.
 

„Sieh dir einfach den Sonnenuntergang an.“
 

Ein knappes Nicken Irukas folgte, und er richtete den Blick gen Horizont.
 

„Obwohl...“
 

„Hm?“
 

Sanft, doch bestimmt legte sich die Linke Kakashis auf Irukas Wange und lenkte seinen Blick wieder von dem allabendlichen Schauspiel ab.
 

„Ein wenig Zeit bleibt noch...“, wisperte er, und die nun von dem Stoff der Maske befreiten Lippen Kakashis wahrten nur noch einen kurzen Abstand zu denen Irukas, ehe sie auch diesen ungefragt überwanden. Eine Berührung gleich eines Windhauchs folgte, angenehm leicht und doch belebend – und ebenso rasch wieder vorbei, jedoch ein seichtes Kribbeln zurücklassend.
 

Iruka setzte an, etwas zu sagen, doch Kakashi legte einen Zeigefinger an seine Lippen und machte mit einem Nicken auf den Sonnenuntergang aufmerksam. Die herrschende Dunkelheit verstärkte sich, und die mattgelbe Scheibe am Horizont war bereits bis zur Hälfte hinter diesem versunken. Schweigend beobachteten die beiden, wie die hellen Farbtöne des Himmels einem dunklen Blau wichen, das leicht ins Schwarz überging, und die Sonne sich endgültig ihren Blicken entzog.
 

Iruka wagte einen kurzen Seitenblick auf Kakashi, der sich nicht rührte, sondern weiterhin bedächtig nach vorne schaute. Deshalb tat er es ihm wieder gleich und blinzelte irritiert, als die Dunkelheit von einem schwachen goldenen Schimmer erhellt wurde, der sich langsam über den gesamten Himmel zog wie ausgelaufene Tinte über ein Stück Papier und dem Blau eine warme Helligkeit verlieh.
 

Fasziniert beobachtete Iruka, wie die Sonne sich wieder über die Wipfel der Bäume schob und das goldene Licht in ein sanftes Orange überging, welches nach und nach das helle Blau durchzog wie einfallende Lichtstrahlen unter der Wasseroberfläche.
 

Der junge Mann wagte kaum einen Atemzug, als fürchte er, das Schauspiel damit zu unterbrechen, das ihm somit wahrhaftig den Atem verschlug. So eben verdunkelte sich das Orange der Sonne, die sich stetig ein wenig höher schob und deren Strahlen nun rötlich glommen, so dass sie wie ein Gluthauch über den Himmel zogen und diesen in Flammen stehen ließen.
 

„Man bezeichnet dieses seltene Phänomen als Mitternachtssonne oder Herbstfeuer“, erklärte Kakashi zufrieden und brach damit die Stille. Iruka atmete erst einmal tief ein und wieder aus, ehe er glaubte, genug Atem für eine Erwiderung zu haben.
 

„Woher wusstest du davon?“
 

„Nun, selbst ein ‚Schundroman’ enthält einige reelle Inhalte...“
 

Das steht in dem Buch?“, fragte Iruka ungläubig nach und hob eine Augenbraue. Kakashis Mundwinkel zuckten leicht.
 

„Ja, als kleine Randnotiz am Ende. Und da steht noch etwas recht brauchbares.“
 

„Und was?“
 

„Dass es die Stimmung verdirbt, darüber zu diskutieren...“, während er diese Worte aussprach, schob sich seine Hand von unten unter die Weste Irukas, der bei der Berührung von kalten Fingern auf warmer Haut leicht zusammenzuckte, doch wurde ihm jeglicher Einwand verboten, als sich ihre Lippen erneut begegneten – zuerst sanft, dann zunehmend fordernder, bis auch ihre Zungen sich in dem stummen Spiel verloren.
 

Während sie sich wieder von einander trennten, langsam, als viele der kurzzeitige Abschied schwer, schwang Kakashi ein Bein über die Beine Irukas, so dass er über ihm hockte. Die Hand, die noch immer unter der Weste verweilte, erwachte aus ihrer Starre und strich über seine Seite bis zum Rücken, verharrte dort erneut. Seine andere Hand legte sich auf Irukas Schulter. Dann neigte er den Kopf, bis sich ihre Lippen sacht berührten, und sagte leise: „Lass dich einfach mal fallen...“
 

Und obwohl Kakashi sich nach hinten lehnte und Iruka mit sich zog, so dass sie wirklich fielen, jedoch nach einer kurzen Drehung sicher auf dem raschelnden Laubteppich landeten, verstand Iruka die eigentliche Botschaft hinter den Worten.
 

Um die Landung abzufedern waren beide in die Hocke gegangen, und Kakashi nutzte dies, um Iruka eine Hand auf die Brust zu legen und ihn sanft, aber bestimmt vollends zu Boden zu drücken. Das trockene Laub knisterte unter dem Gewicht seines Körpers und bot diesem einen weicheren Untergrund als es der bloße Boden gewesen wäre.
 

Kakashi kniete sich über ihn und beugte sich vor, um den Reißverschluss der Weste zu öffnen und ihm diese über die Schultern zu streifen, so dass sie nach kurzer Mithilfe Irukas neben diesen gelegt werden konnte.

Die rechte Hand Kakashis schlüpfte unter den schwarzen Pullover und schob diesen langsam hoch, während er sich hinab beugte und mit der Zungenspitze dem Stoff Richtung Brust folgte.
 

Auf die Wärme dieser Berührung reagierte sein Körper mit einem Hitzeschub, der jeden Winkel zu fluten schien und Iruka leise aufkeuchen ließ.
 

Sein Blickfeld, in das auch die Äste des Baumes ragten, erlaubte ihm noch immer die Sicht auf das nächtliche Schauspiel, und er konzentrierte sich auf das leicht flimmernde Rot des Himmels, während Kakashi seinen Oberkörper sanft mit den Lippen erkundete.
 

Wie um seinen sacht kribbelnden Fingern eine Beschäftigung zu geben, legte Iruka sie auf den Rücken Kakashis und strich abwärts über den Stoff der Weste, der störend zwischen seinen Fingerkuppen und der bloßen Haut lag. Doch ehe er diese erreichte, stießen seine Finger gegen die Kante des Buches in Kakashis Tasche, das sich ein einladendes Stück weit daraus hervor geschoben hatte.
 

Und obwohl er es unangemessen fand, ein Buch in die Hand zu nehmen, wenn ein wohliger Schauer dem nächsten folgte, siegte die Neugierde und er zog es aus der Tasche. Für einen kurzen Moment hielt Kakashi inne, und seine Lippen verzogen sich spürbar zu einem unverhohlenen Lächeln, doch ließ er sich keineswegs stören.
 

Als Iruka das Büchlein, das er knapp über dem grauen Schopf hielt, öffnete, um der letzten Seite einen raschen Blick zu widmen, zwickte Kakashi ihm neben dem Bauchnabel spielerisch in die Haut, was ein schwaches zusammenzucken nach sich zog.
 

„Da steht aber auch noch-“, begann Iruka sich plötzlich zu empören, wobei seine Stimme angesichts der momentanen Lage nicht richtig ärgerlich klingen mochte, doch wurde er von einem leisen „Schh~“ Kakashis unterbrochen.
 

„Darüber reden wir später...“, meinte er amüsiert und beugte sich unmissverständlich weit zu Irukas Gesicht vor.
 

„...denn sonst verdirbt uns dieser ‚Schundroman’ noch die Stimmung.“, ergänzte Iruka mit einem Lächeln auf den Lippen, die von Kakashi für einen weiteren innigen Kuss eingespannt wurden, und das Buch landete außer Reichweite im Laub - während das Herbstfeuer nicht nur am nächtlichen Himmel loderte.
 

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Anmerkung: Die "Mitternachtssonne" gibt es wirklich. Es gibt bestimmte Nächte im Jahr, in denen an bestimmten Orten die Sonne gar nicht oder nur kurz untergeht. Für eine genauere Beschreibung kann bei Wikipedia nachgesehen werden ;D Habe dieses Phänomen für meine FF einfach mal übernommen und nach meinem Geschmack umgewandelt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Bongaonga
2015-07-27T02:38:47+00:00 27.07.2015 04:38
Möp
Eine sehr schöne FF. Du hast die Szene mit schönen Bildern beschrieben. Deine Vergleiche um die Stimmung zu beschreiben sind echt toll. Sie verleihen dem Ganzen eine gelungene Tiefe. Und das Pairing passt echt gut dazu. :)
Es hat Spaß gemacht sie zu lesen und su hast einen schönen schreibstil.

Baba
Bongaonga
Von:  Nugu
2008-05-18T15:18:15+00:00 18.05.2008 17:18
ich find die story voll cute
hast de gut gemacht ^^

Von: abgemeldet
2008-04-25T19:22:37+00:00 25.04.2008 21:22
Ey ich find die Story wirklich super toll!!!! Haste wirklich klasse gemacht *daumen hoch*

lg

Naiko
Von: abgemeldet
2008-02-17T18:33:48+00:00 17.02.2008 19:33
HI!
Mir gefällt wirklich alles an der Story, aber seit wann ist Kakashis Auge grün? Sonst gibts wirklich nichts daran auszusetzen, ich find sie vom ersten bis zum letzten Wort einfach klasse! (Vor allem, weils eins meiner Lieblingspairings is!)
Von:  ReiRei-chan
2008-02-17T18:04:53+00:00 17.02.2008 19:04
Hi ^^

Also ich muss die Idee, die Umsetzung und eigentlich alles an der FF loben. Ich hab nur einen kleinen Rechtschreibfehler gefunden und war ansonsten sehr entzückt von der Geschichte.
Der Schreibstil gefällt mir wirklich gut und ich würde zu gerne wissen was in dem "Schundroman" steht xD Aber es ist eine sehr süße Idee und ich mag sie, steck sie auch gleich in meine Favo! ^^

Weiter so!
Von: abgemeldet
2007-09-16T20:56:57+00:00 16.09.2007 22:56
sehr schön geschrieben. Schöen Idee und gut story. Außer die Sache mit den Augenfarben halt. Du kannst die Umgebung und Situationen unglaublich gut beschreiben, aber mannchmal zog sich das ganze zu lange hin.
Die beiden charas hast du gut umgesetzt.
Menno, was stand auf der letzten Seite???
chu~ Ayuyu
Von:  Destiel
2007-08-20T20:47:37+00:00 20.08.2007 22:47
Ich möcht auch mal als erstes was zu den Augenfarben sagen..
Hat Kakashi wie Iruka nicht Schwarze Augen..(oder bin jetzt schon Farbenblind) der einzige Unterschied zwischen den beiden in der Serie (von den Augen her mein ich..)ist das Kakashi's Augen etwas Kleiner sind als die von Iruka aber im Grunde genommen haben beide Schwarze Augen (wie so viele Charakter..)und weder Grüne noch blaue o_O' find ich zumindest aber villeicht bin auch nur Farbenbling geworden aber das scheint ja öfter's der Fall zu sein das man zb. Iruka Braune Augen gibt..(Passiert auch bei anderen Characktern aus anderen Serien so wird. zb,. Sanji mal Blaue Augen verpasst und Zorro grüne wobei beide auch hier Schwarze Augen (eher Punkte..) haben..aber na ja egal..)!
Wobei bemerkt das is wie mit der Sache das alle glaube (zumindest hab ich das schon öfter's gehört) das Shikamaru Schuld an dem Kuss Unfall 'Kuss' ist..was er aber nicht is..das war nur irgendein beileifüger Charakter..der halt einfach Naruto auserversehen gestossen hat. Aber egal ich Triffte völlig ab..Sorry!! *GOMEN*

Zu der FF selbst ich fand sie ganz gut..find es jedesmal süß wenn Iruka so Rot wird..denoch hat mir die FF nich so sehr gefallen wie andere..ich weiß auch nicht..warum..vielleicht Lag's daran das zu vielen Nebensächlichen Dingen Aufmerksamkeit gescherkt wurde,...KA..ich weiß auch nicht..Kakashi an sich hat mir hier auch nich so gefallen.
Aber ich fand die FF denoch gut.
Nette Idee mit dieser Mitternacht'sonne sehr Romantischer einfall.
Fand im übrigen's auch nicht das die Story 'Kitschig' war.
War genau richtig..
Dein Schreibtstill hat mir soweit auch gefallen.

LG omiw~chan^^
Von:  ShiSha
2007-08-19T11:09:41+00:00 19.08.2007 13:09
Ich hätte gerne gewusst was in diesem ´Schundroman´noch stand~ xD
Aber ich glkaube ich aknn es mir denken!
Oh meine Fresse, deine Wortwahl und deine Detailierte Beschreibung ist SoOo atemberaubend schön das meine Fantasy schon fast gar nicht mehr hinterher kam. Du kannst echt toll schreiben.
Dein Schreibstil gefällt mir supergut.
Auérdem kannst du Gefühle und Gefühlvolle Situationen super rüber bringen. Die Idee war auch echt sehr schön.
Der FF gefällt mehr wirklich gut hast du super hinbekommen!
Ich weiß eigentlich gar nicht was ich noch schreiben könnte.
Wirkliche Kritik fällt mir auch nicht ein, was du besser machen könntest? Schreib einfach mehr das reicht schon^^
Ich sag nur noch:
Mach weiter so du kannst das echt gut!

PS: Ich habe auch einen FF zu diesem WB und würde mich über ein RE-kommi deinerseits wirklich freuen.

thx da $esshi
Von:  Wieldy
2007-08-09T06:52:51+00:00 09.08.2007 08:52
Ich mag die Geschichte. Am Anfang ist sie vielleicht wirklich etwas kitschig, aber dafür ist das Ende schön^^ Da fragt man sich doch, was im Flirt Paradis noch so stand...
Von: abgemeldet
2007-08-07T19:07:41+00:00 07.08.2007 21:07
Eine schöne FF...
hätte aber ruhig noch weiter gehen können ^^""
nuja...man kann nicht alles haben, nich?
ich habe eigentlich gar nichts auszusetzen...
die idee, sowie auch die umsetzung sind dir wirklich gut gelungen.
respekt XD
Nur öhm...Kakashi hat blaue augen (bzw ja nur noch eins) und Iruka schwarze, auch, wenn er in fielen ffs mit braunen augen (sowie teils sogar mit rabenschwarzem haar XD) dargestellt wird...
mehr hab ich nich...^^
schreib bitte noch mehr, solcher kurzen, gefühlvollen stories...O-O
das mag ich ^^ XDD
nuja...
bd
Za


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