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Beichte

Confession
von

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let it snow

Whäää, der Kapitelname is scheißeeeee~ *quengel* Aber egal... das ganze Kapitel is... naja... das totale Plotbunny irgendwie... Was ein Plotbunny is? *nach Definition such* *räusper* *Erzählerstimme aufsetzt*

Das gemeine Plotbunny ist ein putziges Tier mit langen Zähnen und spitzen Klauen, das sich prächtig in schmerzempfinlichen Körperpartien festbeißen kann. Es ist die fixe Idee zu einer Geschichte, die unbedingt geschrieben werden will, ob du dazu nun gerade Zeit hast oder nicht......

-.-

Ich hasse Plotbunnys... und ich liebe Plotbunnys... eine Hassliebe sozusagen...

Aber genug geschwafelt, ihr wollt Kapitel 21, richtig? Na dann... Vorhang auf!
 

Kapitel 21

~ let it snow ~
 

“Pink steht dir ganz ausgezeichnet.” heuchelte Tom und versuchte nicht einmal den Spott aus seiner Stimme zu verbannen, als er, auf dem Hotelbett liegend, Alexandra dabei beobachtete wie sie sich im Spiegel betrachtete.

Sie rollte genervt mit den Augen.

“Alles klar, ich hab den Wink mit der Blockhütte schon verstanden,” sagte sie leicht gekränkt und zog sich das enge rosa Shirt wieder über den Kopf “War wohl ein Fehlkauf.”

Unachtsam warf sie es zurück in den Koffer der unweit entfernt aufgeschlagen auf dem roten Teppichboden lag.

“Ich liebe es, wenn du die Hüllen fallen lässt.” säuselte es plötzlich dicht an ihrem Ohr und sie spürte wie zwei warme Hände nach ihrer Taille fassten und an ihrem Körper hinab streiften.

Tom begann behutsam an Alexandras Ohrläppchen zu knabbern. Ihr Atem beschleunigte sich und für eine Sekunde drohte sie schwach zu werden, doch dann stieß sie ihn energisch von sich.

“Nicht jetzt.” zischte sie und meinte es eigentlich nur halb ernst, als sie nach einem weiteren x-beliebigen T-Shirt griff.

Tom ließ einen Laut des Bedauerns hören.

“Kein Groupie?” fragte er, als er Alexandras neues Kleidungsstück wiedererkannte.

“Kein Groupie.” bestätigte sie, griff nach ihrer Tasche und nach ihrer Sonnebrille und machte sich daran den Raum zu verlassen.

Ein schmunzelnder Tom folgte ihr.

“Mach dich auf was gefasst.” warnte er sie, als er die Hoteltür hinter sich ins Schloss fallen ließ.

Doch seine Warnung war im Grunde nutzlos gewesen. Alexandra war ja nicht taub und hatte die Sprechchöre der wartenden Fans vor dem Hotel auch ohne diesen Hinweis schon längst wahr genommen.

Auf dem Weg nach unten setzte sich Tom ebenfalls seine Sonnenbrille auf und kramte aus den weiten seiner Hosentasche vorsichtshalber schon mal einen wasserfesten Stift hervor.

Wie verabredet, trafen sie sich im Loungebereich des Hotels mit den anderen um gemeinsam zu Universal, ihrer Plattenfirma, zu fahren, jedoch nicht ohne sich vorher durch die Scharen von, Fotos und Autogrammen verlangenden, Fans zu kämpfen. Wahrscheinlich wird es eh wieder damit enden, dass Saki und seine Jungs uns durch die Massen quetschen müssen, dachte Alexandra leidig und spähte zu dem telefonierenden Bill.

Er strich sich immer wieder unbewusst über seinen linken Unterarm. Ein großes Tattoo zierte seit kurzem diese Stelle, ein verschnörkelter Schriftzug der ‘Freiheit 89´ darstellte. Ein Geschenk welches er sich selbst zu seinem 18. Geburtstag gemacht hatte. Nur ungern ließ Alexandra es zu, dass sich die Erinnerung des Geräusches der stechenden Tätowiernadel in ihren Kopf drängte. Schon vom bloßen Zusehen hatte ihr alles weh getan. Tom war es ähnlich ergangen.

Sie unterdrückte ein Seufzen und griff nach Toms Arm. Als sich ihre Blicke trafen lächelte er und drückte ihre Hand.

“Auf in die Schlacht.” brummte Sakis tiefer Bass plötzlich und scheuchte damit alle auf.

Tom ließ Alexandras Hand los und ein Personenschützer war sofort an ihrer Stelle um sie durch die Menge zu begleiten.

Sie traten durch die Drehtür welche als Eingang des Hotels fungierte und der Lärm der auf der Straße herrschte brandete ihnen nun vollends entgegen.

Alexandra spähte sehnsüchtig zu dem unauffällig schwarz getarnten Fahrzeug, welches am Straßenrand für sie bereit stand. Doch bis dahin gab es noch einen Hürdenlauf von guten 15 Metern zu überwinden, gespickt mit einer Fanmasse die ein Durchkommen fast unmöglich machten.

Alexandra liebte ihre Fans, gar keine Frage, aber so eine Belagerung konnte manchmal schon ziemlich beängstigend sein.

Ehe sie sich versah, war sie mitten drin im Getümmel und konnte gerade mal Bills Haarschopf vor sich erkennen, alles andere verschwamm in der erneut aufkommenden Hysterie.

Wie ein Weltmeister begann sie eilig ihre Unterschrift auf all das zu kritzeln was ihr unter die Nase gehalten wurde. Der Personenschützer hatte einen Arm um sie gelegt damit sie von der Masse nicht völlig verschluckt wurde und half ihr, sich ihren Weg zu bahnen. Von allen Seiten drückte und drängelte irgend jemand. Blitzlichter brandeten ihr entgegen und hätten wahrscheinlich ihre Augen geblendet, hätte sie nicht in weißer Voraussicht die Sonnenbrille aufgesetzt. Sie spürte wie Hände nach ihr griffen, Finger an ihr zerrten und versuchten sie zu berühren. Sie lachte, scherzte und versuchte sich wenigstens etwas mit den Fans zu unterhalten, auch wenn dies schier unmöglich war. Und dann, als sie die Hälfte des Weges geschafft hatten, sah sie die geballte Faust erst, als sie mitten in ihr Gesicht krachte und ihre Brille zum zerbersten brach.

Schreie wurden laut. Schreie die anders waren, als die der Begeisterung. Schreie des Entsetzens und der Fassungslosigkeit.

Stechender, brennender, höllischer Schmerz durchflutete ihren Körper und konzentrierte sich dann auf die Stelle wo ihre Nase langsam in ihre Stirn über ging. Sie presste beide Hände fest auf ihr schmerzendes Gesicht, die eine Hand fasste nach ihrer Nase und sie spürte eine warme Flüssigkeit. Tränen schossen ihr in die Augen und schon wurde sie etwas härter gepackt und halb durch die Menge getragen. Die Augen vor Schmerz fest zusammen, und die Hand immer noch auf ihr Gesicht gepresst, spürte sie Augenblicke später auch schon das weiche Polster der Rücksitzbank des Vans an der Straße unter sich. Sie wusste es nicht mit Sicherheit, aber sie konnte sich vorstellen, dass da draußen gerade die Hölle los war.

Aber es war ihr egal. Sie weinte, weinte wie sie noch nie aufgrund einer alles einnehmenden Agonie geweint hatte. Und irgendwo in der Ferne rief eine Stimme ihren Namen.

Sie öffnete die Augen und schluchzte, sah zersplitterte Brillenreste und spürte wie jemand ihr diese vorsichtig abnahm. Sie hob ihren gesenkten Blick und sah in das entsetzte Gesicht von Bill, der ihre kaputte Brille in den Händen hielt.

Autotüren knallten und Tom hatte sich zu ihrer rechten eingefunden. Sein Gesichtsausdruck war noch entsetzter als der von Bill. Er griff nach ihrer zitternden Hand und zog sie vorsichtig nach unten. Unter Schock stehend, starrte sie auf ihre mit Tränen und Blut getränkte Handfläche, bevor sie versuchte unter Wimmern einen verständlichen Satz heraus zu bringen:

“E-es tut so...w-weh.” heulte sie und schüttelte sich dabei.

“Ich weiß.” versuchte Tom, der plötzlich ganz blass geworden war, sie zu trösten und bettete ihren Kopf vorsichtig gegen seine Schulter.

Es blitzte und mehrere Hände trommelten gegen das Fenster des Wagens.

Toms Kopf schnellte herum und er funkelte die Lärmverursacher böse an. Alexandra konnte ihn leise fluchen hören und war sich sicher, dass er gerade ausprobte, ob auch hier in Berlin das internationale Zeichen für Gleichgültigkeit verstanden wurde.

Saki kam aus der Menge gesprungen, warf sich auf den Beifahrersitz und der Fahrer preschte augenblicklich los und ließ das Hotel hinter sich.

“Das Mädel war total in Rage,” begann Saki zu erklären, doch Alexandra hörte seine Erklärungen gar nicht, sie wünschte sich einfach nur einen tiefen, schmerlosen Schlaf.

Sie spürte wie das Blut und ihre Tränen langsam trockneten.

“Hab keine Angst, wir bringen dich zu einem Arzt. Bleib ganz ruhig.” hörte sie jemandem am Rande ihres Bewusstseins sagen.

Der Schock und das gleichmäßige Ruckeln des Wagens gaben ihr den Rest. Als sie langsam, und immer noch leise klagend, in einen leichten Dämmerschlaf fiel, dachte sie sich, was das doch für ein beschissener Geburtstag war.
 

~
 

“Das brauchst du gar nicht erst aufmachen, Gordon,” ließ Tom seinen, wie Alexandra fand, absolut coolen, Stiefvater wissen “sind sowieso nur rosa Socken.”

Alexandra stieß ihn heftig in die Seite.

“Die sind überhaupt nicht rosa. Die Farbe heißt ‘shire sunset’ und die ist gerade total angesagt.”

Eigentlich hatte Alexandra vorgehabt, dies voller Überzeugung zu sagen, aber jetzt wo es raus war, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen.

“Ich weiß doch wie rosa aussieht,” wollte Tom einen kleinen freundschaftlichen Streit beginnen “und diese Socken sind verdammt noch mal rosa!”

“Ui!” quietschte es zur Unterbrechung aus Gordons Richtung.

Er hatte das Geschenkpapier mit dem aussagekräftigem Aufdruck “If you don’t like it - LIE!” aufgerissen und hielt nun seine kleine Weihnachtsüberraschung in den Händen.

“Da steht ja sogar ‘Rockstar’ drauf,” stellte er unterdessen begeistert fest “die passen ganz wunderbar zu meinem neuen Playboy-Tanga!”

Er zog seine Schuhe aus und stülpte seinen neuen Besitz kurzerhand über seine schlichten schwarzen Socken. Schließlich sprang er auf und hüpfte ein paar Runden um den angeputzten Tannenbaum unter dem sie alle saßen. Fast alle Anwesenden lachten, nur Tom schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und stöhnte leidend.

Scotty, der Familienhund, ließ von einem noch eingepackten Geschenk um welches er die ganze Zeit herum schwänzelte, ab, schloss sich Gordons Tanz an und bellte fröhlich. Kasimir, der Kater, lag zusammen geringelt auf der Couch und nahm von dem Tumult keinerlei Notiz.

Alexandra wischte sich Lachtränen aus den Augenwinkeln. Eigentlich waren die Socken nur ein Gag-Geschenk gewesen, aber es schien trotzdem gut anzukommen. Dennoch war Weihnachten an sich viel zu überbewertet, oder? Der ganze Kram mit den Geschenken zumindestens. Denn darauf kommt es doch überhaupt nicht an, sondern vielmehr auf das gemütliche beisammensitzen und das Gefühl zu haben, dass es Menschen gibt die einen mögen, ja sogar lieb haben, und die an dich denken. Alexandra dachte an ihre Eltern, die wahrscheinlich gerade am Strand lagen und Cocktails schlürften.

“Noch jemand Glühwein?” fragte Simone und nahm eine Kanne vom Tisch unter der ein Teelicht stand.

Tom war der erste der “Hier!” rief.

Simone, das war eine Mutter. Sie war nett, liebevoll, gütig und verständnisvoll.

Noch bevor Alexandra den Gedanken, dass sie so eine Mutter viel lieber hätte, zu Ende denken konnte, hatten sich alle wieder beruhigt und Bill tauscht die leise vor sich hin spielende Weihnachts-CD in der High-Fi-Anlage gegen seine neue Nena CD aus.

Alexandra beobachtete wie Tom in einem Stapel Klamotten wühlte. Er hatte gefühlte zwanzigtausend neue Cappis und T-Shirts bekommen die er jetzt einer genaueren Betrachtung unterzog.

“Tja, also...” begann Toms und Bills Großmutter und lugte ungeduldig zu dem einzigen Geschenk welches noch unausgepackt unter dem Baum stand.

Alexandra hatte sich schon die ganze Zeit gewundert wem dies wohl noch gehörte.

Alle horchten auf und folgten ihrem Blick, sogar der Hund der sich für eine Weile von diesem Geschenk getrennt hatte und an seinen Wassernapf gegangen war.

Bill, der direkt neben dem Geschenk saß, nahm es vorsichtig an sich.

“Das ist für uns allen für dich.” sagte er und reichte es Gordon, der es wiederum an Tom gab, weiter.

Als Tom es Alexandra vor die Füße stellte, sah sie unsicher in die Runde und bemerkte, dass sie alle abwartend ansahen.

“Für mich?” fragte sie ungläubig und sah zu dem Haufen wo bereits ihre Geschenke lagen.

“Aber-“

“Kein aber,” sagte Simone freundlich aber bestimmt “machs schnell auf.”

“Ja,” bestätigte Tom “dann kann Bill die Musik endlich wieder leise machen.”

Alle grinsten, Alexandra fragte sich allerdings, wann der nächste Zug abfuhr, denn sie verstand gerade nur Bahnhof.

Bevor sie noch weiter gedrängelt werden konnte, öffnete sie die rote Schleife, schob den Deckel des Kartons zur Seite und erschrak, als ihr zwei kleine braune Augen entgegen blinzelten.

Sie zog scharf die Luft ein und warf den Deckel zur Seite, als sie auch schon den kleinen Chihuahua aus der Kiste hob und vor sich in die Luft hob. Sofort war Scotty wieder zur Stelle und drückte seine nasse Schnauze gegen das Köpfchen des Schoßhündchens.

Tränen schossen Alexandra in die Augen. Kindheitsträume kamen ihr wieder in Erinnerung. Ein weiterer hatte sich hiermit erfüllt. Und plötzlich wurde ihr klar, warum die Musik plötzlich so laut durch den Raum schallte. Wahrscheinlich hatte der Kleine Terror in der Kiste gemacht.

“Ich hab mir schon immer so einen Hund gewünscht.” sagte sie leise und ließ das Hündchen an ihrer Nase lecken.

“Ich weiß,” schmunzelte Tom “es ist übrigens ein Mädchen und hat noch keinen Namen.”

“Ihr habt die arme Kleine Pinky in eine Kiste gesteckt?” fragte Alexandra leicht vorwurfsvoll.

“Pinky?” fragten fast alle gleichzeitig.

“Ja klar, wegen ihrem rosa Halsband.”

“Die Farbe heißt ‘shire sunset’.” korrigierte ausgerechnet Tom und der ganze Raum wurde von Gelächter erfüllt.

Pinky sah Alexandra mit ihren großen Augen an und lief dann zu Scotty um von dort aus ihre Umgebung zu erkunden. Alexandra blickte ihr hinterher.

“Vielen Dank,” sagte sie leicht peinlich berührt und wusste nicht genau an wen genau sie dies eigentlich richten sollte “vielen, vielen Dank.”

Tom umfasste ihre Schulter, zog sie zu sich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

“Ich sprech jetzt einfach mal im Namen von und allen, wenn ich sage: gern geschehen!”

“Den ganzen Hundekram haben wir in der Garage versteckt,” erklärte Gordon “deswegen musste ich extra meine Werkbank räumen.”

Oh, was für ein schweres Opfer.

Oma Kaulitz klatschte plötzlich in die Hände und zauberte etwas aus einem Baumwollbeutel.

“So, Zeit für das Familienalbum, oder?”

Während Eltern und Großeltern sich über das alljährliche Durchblättern freuten, protestierten die Zwillinge lauthals und versuchten Alexandra davon abzuhalten, dass sie einen Blick hinein werfen konnte.

“Wir,” begann Bill und sah sich panisch nach einer Ablenkung um.

“Gehen mit den Hunden raus.” beendete Tom und hatte bereits Scottys Leine wie aus dem Nichts zum Vorschein gebracht.

Der schwarze Labradormischling war sofort an seiner Seite.

“Genau.” bestätigte Bill noch einmal und bevor Alexandra sich wehren konnte, wurde ihr auf die Füße geholfen und sie wurde in den Flur geschoben “Pinky, komm, komm, komm!”

Eltern und Großeltern maulten gespielt und drohten, dass sie es damit nur aufschieben würden.

“Komm du kleine Fußhupe!” lockte nun auch Tom Pinky nach draußen.

Aus seiner Hosentasche fischte er eine rosa Schnur, Alexandra hätte es für einen Bindfaden gehalten, aber es war tatsächlich Pinkys Hundeleine, die er ihr sogleich anlegte und Alexandra in die Hand gab.

Scotty war bereits an der Hintertür angekommen und kratzte ungeduldig daran. Die Zwillinge und Alexandra streiften sich ihre Jacken und Handschuhe über und traten dann in den verschneiten Garten der hinter dem Haus lag.

Alexandras Blick ging sofort in den Himmel. Es war eine kalte Nacht und die Sterne funkelten wie Juwelen auf einem blauen Seidentuch. Vor drei Tagen hatte es angefangen zu schneien und erst gestern hatte es damit wieder aufgehört, sodass eine dicke Schneeschicht die Felder hier in Loitsche bedeckte.

Der Schnee knirschte unter Alexandras Füßen, als sie nach draußen traten und Tom die Tür hinter ihnen zu zog.

“Die Luft scheint rein zu sein.” sagte er nachdem er sich kurz umgesehen hatte.

“Es ist immerhin Heilig Abend.” meinte Bill und sah dies als Ausrede dafür, dass kein Fan ihr Haus belagerte.

Sie folgten Scotty, der bereits an der Gartentür auf sie wartete, und Alexandra kicherte als sie sah, dass Pinky fast komplett im Schnee versunken war. Sie atmete die frische Nachtluft ein und stiefelte schon bald darauf mit den Zwillingen und den Hunden über das verschneite Feld. Der Wind trug von irgendwoher weihnachtliche Klänge an ihr Ohr

und ein Geruch lieg in der Luft der an gebrannte Mandeln erinnerte. Sie beobachtete wie Scotty immer ein paar Meter vorn weg lief und durch den Schnee tollte. Dann sah sie zu Pinky, die schon jetzt vor Anstrengung hechelte. Kurzerhand nahm sie sie auf den Arm und rannte, an den Jungs vorbei, zu Scotty um ein Wettrennen zu beginnen.

“Ich bin schneller!” rief sie und stapfte so schnell sie konnte durch die weiße Pracht, nur um kurz danach von Scotty wild umsprungen und freudig angebellt zu werden.

“Hey!” riefen zwei Stimmen hinter ihr und sie versuchte noch schneller zu laufen.

Auch Pinky begann zu Kläffen und nach wenigen weiteren Metern durch den tiefer werdenden Schnee kam Alexandra schwer atmend zum stehen und wurde schon kurz darauf fast von Tom über den Haufen gerannt. Sein Atem stand ihm in weißen Wolken vor dem Mund.

“Ey, guckt mal.” hörten sie Bills Stimme und drehten sich um.

Er stand wenige Schritte entfernt und hatte den Kopf in den Nacken geworfen.

“Ist das nicht Lexa?” fragte er und deutete in den Himmel.

Tom trat an seine Seite.

“Nee, das is die falsche Richtung. Das is doch gar nicht der große Wagen. Von da aus muss man...äh...55̊ nach... wohin?”

“Aber, das is doch das Himmels W, oder? Wo is eigentlich Norden?”

Während die Zwillinge versuchten die Himmelsrichtung zu bestimmen, hatte Alexandra Pinky abgesetzt und formte, leise vor sich hin grinsend, Schneekugeln.

“Hey, Jungs!” warnte sie sie noch gnädigerweise und pfefferte kurz darauf die weißen Bälle in ihre Richtung, wo sie ihr Ziel fanden.

Verblüfft sahen sie erst sich selbst und dann Alexandra an. Bill zeigte mit dem Finger auf sie.

“Na warte.”

In weißer Voraussicht war sie bereits ein paar Schritt rückwärts gegangen um eine schnelle Flucht antreten zu können. Die stellte sich als richtige Entscheidung heraus, denn die Zwillinge waren im stillen übereingekommen, dass sie es hier heimzahlen würden. Sie rannten auf sie zu, Alexandra wirbelte herum und versuchte zu entkommen. Das sie dabei vor Entzücken lachen musste, half ihr nicht unbedingt. Schon bald hatte sie jemand von hinten gepackt und hielt sie mit beiden Armen fest umschlungen während der andere ihr eine volle Ladung Schnee ins Gesicht drückte. Alexandra wand sich und schrie. Wieso nur hatte sie das kommen sehen?

Als Scotty ihr Gesicht ableckte und Pinky an ihrem Bein Männchen machte, konnte sie sich endlich los reißen und ein paar Schritte entkommen. Dies verschaffte ihr genug Zeit um mit der Hand in den Schnee zu greifen und zu merken wie sie unerwartet umgerannt wurde und in einer Puderschneedecke versank. Da sie sich auf einem kleinen Hügel befanden, gerieten sie ins Rollen und kullerten laut lachend und kreischend den Hang hinunter. Hinter sich hörte sie Hunde bellen und Stiefel durch den Schnee rennen.

Als sie auf dem Rücken liegend zum halten kam, öffnete sie die Augen die sie bis dahin zusammengekniffen hatte. Schnee taute in ihrem Gesicht zu Wasser und als sie Bill über sich erkannte, sah sie, dass es ihm genauso ging. Er lächelte sie an.

“Okay, alles klar,” hörte sie Toms Stimme und Bill wurde halb von ihr runter und auf die Beine gezerrt “das kannst du mit deiner Freundin machen, klar soweit?”

Alexandra lachte und befreite ihre Haare vom Schnee.

“Ja wie denn?” fragte Bill und deutete darauf hin, dass Linda in Frankreich war “Ich soll euch übrigens frohe Weihnachten wünschen. Und einen extra Gruß an dich, Lexa.”

“An mich?” fragte die Angesprochene verblüfft und erntete ein Nicken.

Sie zuckte innerlich mit den Schultern. Linda war wirklich ganz okay.

Unterdessen wurde Pinky von Tom in Alexandras Arme gehoben. Tom selber öffnete seine Jacke, stellte sich hinter Alexandra und umfing sie damit um sie zu wärmen. Sein Kinn ruhte auf ihrer Schulter und sie konnte ihn atmen hören. So standen sie eine Weile schweigend auf dem Feld und blickten über das Dorf.

“Das ist Lexa.” sagte Bill unvermittelt und hatte es wahrscheinlich noch immer nicht aufgegeben den Stern zu suchen.

“Das ist ein Flugzeug.” korrigierte Tom halbherzig.

“Oh, na eben.”
 

Als sie wieder in das Wohnzimmer der Familie Kaulitz-Trümper traten brandete ihnen schallendes Gelächter entgegen. Opa Kaulitz hatte gerade irgendeinen Witz gerissen.

“Ah, schön das ihr wieder da seit.” sagte Simone und schenkte gleich noch etwas Glühwein in ihre Tassen “Wie wars, ihr seht ja richtig erfroren aus.”

“Witzig,” antwortete Bill und lugte in einen Spiralordner den seine Großmutter auf dem Schoß liegen hatte “was ist das denn?”

“Zeitungsartikel über Tokio Hotel,” erklärte seine Oma und reichte den Ordner an Alexandra weiter “mit denen aus den letzten sechs Monaten. Die anderen haben wir zu Hause gelassen.”

Alexandra war neugierig. Sie hatte kaum in irgendeine Zeitung geguckt in der etwas über sie und die Band stand, seit diesem ersten Artikel über sie in der XAM. Es konnte allerdings ganz witzig sein, jetzt mal einen Blick hinein zu werfen.

Sie blätterte durch die unzähligen, in Klarsichtfolie abgehefteten Artikel und war gerührt über die liebevolle Gestaltung des Ordners.

Bei einem Interview mit Tom blieb sie hängen und zog eine Augenbraue in die Höhe.

“Ich glaube nur an die liebe für eine Nacht?” zitierte sie die Überschrift und sah ihn skeptisch an.

Er und Gordon grinsten. Simone und seine Oma schüttelten den Kopf.

“Den hab ich einen richtigen Bären aufgebunden,” sagte Tom und überflog den Artikel selbst noch einmal “Die glauben einem aber auch alles.”

Bill lachte und sah zu Alexandra.

“Das würd ich jetzt an deiner Stelle auch sagen.”

Alexandra spielte die beleidigte und die anderen lachten.

Sie war bald bei einem Artikel über ihren Geburtstag angekommen. Sie saß bei Universal in einem Meer aus Geschenken die Fans an sie geschickt hatten, aber trotz eines guten Make-up-Artist konnte ihre blaue Nase nicht ganz verborgen werden.

Sie schluckte die Erinnerung herunter und blätterte weiter nur um “Verrückter Fan prügelt auf Tokio Hotel Sängerin ein” zu lesen.

Im Raum war es still geworden.

“Das war schrecklich,” meinte Simone “was ist eigentlich aus dem Mädchen geworden?”

“Sie hat ne Anzeige bekommen und musste wohl ein paar Sozialstunden leisten.” meinte Tom und blätterte weiter.

Er wollte wohl nicht über das Thema reden. Alexandra wusste nicht warum, aber er hatte ihr einmal gesagt, dass er sich dafür schuldig fühlte.

Der letzte Artikel in dem Ordner war erst zwei Tage alt und verkündete, dass es nächstes Jahr eine große Europatournee geben würde. Alexandra schloss den Ordner und reichte ihn an Oma Kaulitz zurück.

Gordon, der immer noch seine neuen Socken an hatte, sprang auf und stimmte “Rudolf, the red nosed raindeer” an.

“Ich hol meine Gitarre!” rief Tom und war bereits auf dem Weg nach oben.

Pinky, die die ganze Zeit neben Scotty auf dessen Decke geschlafen hatte, kam zu Alexandra auf den Schoß gekrabbelt, rollte sich zusammen und schlief weiter.

Alexandra tätschelte den Kopf des kleinen Chihuahua und sah glücklich in die Runde.

Das war das beste Weihnachten aller Zeiten.
 

~ Ende des 21. Kapitels ~
 

Wie ich bemerkt habe wollt ihr unbedingt ein Happy End... die meisten von euch zumindest... besinders gut fand ich auch das Kommentar: Happy End, ja, aber nur mit Bill!!

Das hat mir wirklich sehr viel Freude gemacht ^___^

Übrigens hab ich mir gestern die Zimmer 483 Live in Europa DVD gekauft...die Special Edition.... und ich hatte noch keine Zeit sie anzugucken T_____________________T

*das Kapitel zu Ende schreiben wollte*

Aber jetzt hab ich Zeit...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-12-06T13:14:43+00:00 06.12.2007 14:14
Hey^^
Spitze Kapitel! Dein Schreibstil ist wie in jedem Kapi davor super!
Ich finde auch, dass Bill mal wieder öfter in der Geschichte auftauchen sollte und nicht nur so als Randperson... Und Lexa tut mir richtig leid! Dieser 'Fan' hat sie ja wohl nicht mehr alle! Ich muss mich Sirga in noch einem Punkt anschließen: Pinky ist verdammt süß!
Hau fleißig in die Tasten!
bis zum nächten Kommi meinerseits :P
LG Nadine

Von:  Amenirdis
2007-12-05T18:59:45+00:00 05.12.2007 19:59
Oh, Thanks!!!!!!!!!
Dieses Kapitel ist auch sehr gut, nur die Person Bill sollte mal wieder öfters kommen. Arme Lexa, den Fan hätte ich persöhnlich zum Verhör gezogen!
Ja, es gibt ein Happy End mit Bill?
Wäre toll, auch der kleine Hund ist süß.*schwärm*


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