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Ein gefährliches Leben

von

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Ein neuer Job

Ein neuer Job
 

„Leider müssen wir ihnen mitteilen, das wir uns für eine andere Person entschieden haben! Wir wünschen ihnen alles gute für die Zukunft!“

Terry ließ den Brief entmutigt sinken. Das war schon die achte Absage diese Woche. Langsam wurde es eng für sie. Vor zwei Monaten hatte sie ihren Job verloren und das Geld das sie hatte war ausgegeben. Sogar ihren alten Wagen hatte sie verkauft, auch wenn er nicht viel eingebracht hatte. Sie war schon einen Monat mit der Miete im Rückstand und ihre Hoffnungen sanken immer weiter.
 

Es klingelte an der Tür und Terry öffnete schnell. Ihr Besuch verhieß nichts gutes. „Hi James!“, meinte Terry besorgt. Der Hausmeister stand dort und machte ein ernstes Gesicht. „Hi Terry! Es tut mir wirklich leid, aber ich soll die überfällige Miete kassieren!“, meinte James. Terry blickte zu Boden. „Wenn du nicht zahlen kannst, muss ich dich auffordern die Wohnung in einer Woche zu räumen!“, setzte James bedrückt nach.
 

„Ich verstehe!“, erwiderte Terry tonlos. „Hör zu Terry, ich weiß das es dir im Moment nicht besonders gut geht! Wenn du wenigstens einen Teil bezahlen kannst, kann ich den Vermieter vielleicht zu einer Verlängerung der Frist überreden!“, bot James an. Terry lächelte gequält: „Das ist sehr nett von dir James, aber ich habe kein Geld mehr! Ich bin völlig Pleite!“ „Terry ich würde dir gerne helfen, aber ich habe auch eine Familie zu ernähren!“, erwiderte James.
 

„Ich weiß! Ist schon in Ordnung! Bis zum Ablauf der Frist bin ich hier raus! Danke für dein Verständnis!“, sagte Terry und schloss schnell die Tür. Drinnen rutschte sie die Wand hinunter und saß verloren auf dem Boden. Noch tiefer konnte sie nicht mehr sinken! Sie hatte keinen Job, keine Freunde oder Familie und nun auch bald keine Wohnung mehr. Schlimmer konnte es nicht mehr werden.
 

Am nächsten Tag hatte sie keine Lust mehr aufzustehen. Was sollte es bringen? Die Post würde eh nur wieder Absagen auf ihre vielen Bewerbungen bringen. Jede Absage war für sie wie ein Messerstich in die Brust. Gegen Mittag quälte sie sich doch durch die Wohnung. Durch rumliegen wurde es auch nicht besser. Sie ging zum Briefkasten und holte den Stapel Briefe heraus der darin lag.
 

„Rechnungen vom E-Werk, Mahnung vom Wasserwerk, Zahlungsbefehl von der Telefongesellschaft.... So ging es weiter. Dann stieß sie auf einen Brief, der eine antwort auf ihre Bewerbungen zu enthalten schien. Ihre Hoffnung wurde gleich wieder zunichte gemacht als sie die ersten Zeilen las. Sie begannen wieder mal mit „Leider müssen wir ihnen mitteilen...“ Wütend warf sie den ganzen Haufen Briefe in die Ecke.
 

Sie dachte an die unheimliche Begegnung vor zwei Monaten zurück. Noch immer schauderte es sie, wenn sie daran dachte nur um Haaresbreite dem Tod entkommen zu sein. Sie erwischte sich manchmal bei dem Gedanken ob der Tod nicht ein Segen für sie gewesen wäre. Dann sah sie wieder das Gesicht dieser Frau vor sich, die sie Nachts mitgenommen hatte. Sie hatte ihr gesagt das alles wieder gut werden würde, wenn sie die Hoffnung nicht aufgab.
 

Helen, diese Frau, war wirklich unheimlich gewesen und als Terry einen Tag später diesen merkwürdigen Brief gefunden hatte, war sie sich sicher, das es sich bei Helen nicht um einen Menschen gehandelt hatte. Wieder hatte sie Terry darin aufgefordert nicht aufzugeben. Aber was sollte sie denn noch tun? Sie sah langsam keinen Ausweg mehr für sich. Seufzend hob sie die am Boden liegenden Briefe wieder auf. Dabei fiel ihr ein Brief auf, den sie vorher nicht bemerkt hatte. Eine Rechnung war es jedenfalls nicht. Sie öffnete ihn und ihr Herz schlug schnell.
 

„Sehr geehrte Miss Biel!

Hiermit laden wir sie zu einem Vorstellungsgespräch ein! Bitte kommen sie am....“
 

Terry konnte es nicht glauben. Nach so vielen Rückschlägen hatte sie endlich eine Chance bekommen. Sie schaute auf den Briefkopf. Er gehörte zu einer Firma die sich Vulcan Inc. nannte. Terry konnte sich gar nicht daran erinnern an eine solche Firme eine Bewerbung geschickt zu haben.
 

Andererseits hatte sie so viele geschrieben, das sie vielleicht einfach vergessen hatte. Sie schaute sich den Brief noch einmal an und bemerkte mit Schrecken, das der Termin schon heute war. So schnell es ging zog sie ihre besten Sachen an und stürmte aus dem Haus. Sie musste mit dem Bus quer durch die Stadt fahren und kam vor einem riesigen Bürogebäude an. Dem Schild an der Tür nach zu urteilen, war es der Hauptsitz der Firme Vulcan Inc. Sie war also richtig hier.
 

Beim betreten des Hauses wurde Terry mulmig zu mute. Was für eine Arbeit wollte man ihr hier wohl anbieten? Also wenn sie eine Putzfrau suchten, dann wäre sie hier richtig, aber sonst konnte sie sich keinen Job vorstellen für den sie hier geeignet wäre. Sie hatte keinen College Abschluss. Es war einfach kein Geld dafür da gewesen. Sie war sofort nach der Schule Zuhause ausgezogen und hatte gearbeitet.
 

Sie fuhr mit dem Fahrstuhl hoch zur Personalabteilung. Sie hatte noch 10 Minuten bis zu ihren Termin und war sehr nervös. „Was kann ich für sie tun?“, fragte eine Dame, als sie ein Büro betrat. „Ich soll mich hier für ein Stellenangebot vorstellen!“, erwiderte Terry mit trockenen Mund. Sie gab der Frau das Schreiben. „Darum kümmert sich Mr. Yama selbst! Setzen sie sich!“, bekam sie zur Antwort.
 

Nach wenigen Minuten kam ein japanisch aussehender Mann herein. „Sie müssen Miss Biel sein!“, meinte er höflich. „Ja, Sir!“, bestätigte Terry. Sehr schön! Sie sind sehr pünktlich! Eine Eigenschaft die man hier sehr zu schätzen weiß!“, meinte Mr. Yama. „Kommen sie in mein Büro, dann besprechen wir alles!“ Terry folgte dem Mann und nahm auf dem angebotenen Stuhl Platz. In dem Büro war es etwas schummrig, denn die Rollläden waren geschlossen.
 

„Nun Miss Biel ich will es kurz machen! Wir haben uns entschieden ihnen die Stelle zu geben!“, eröffnete ihr der Mann. Terry klappte die Kinnlade herunter. „Aber sie wissen doch gar nichts über mich!“, meinte sie. Der Mann lächelte und zog eine Akte hervor. „Terry Biel, geboren am 12.04.1988, einzige Tochter von Martha und Charles Biel. Vater verstorben 1994 bei einem Autounfall. Ihre Mutter heiratete zwei Jahre später Frank Dawn und verstarb 1999.
 

Sie haben die Schule mit sehr guten Noten abgeschlossen, aber dennoch keine höhere Schule besucht! Vor zwei Monaten haben sie ihren bisherigen Job verloren, weil sie sich nicht mit ihrem Arbeitgeben auf Intimitäten einlassen wollten!“, las er vor. Terry wurde rot. „Woher wissen sie das alles?“, wollte sie wissen. Das hatte sie bestimmt nicht in ihre Bewerbungsunterlagen geschrieben.
 

„Kein Grund sich aufzuregen, Miss Biel! Wir wissen nur gerne wer für uns arbeitet! Sie haben einen akzeptablen Lebenslauf, wenn man die Umstände berücksichtigt und daher bekommen sie den Job!“, antwortete Mr. Yama beschwichtigend. Terry versuchte sich wieder zu beruhigen. „Entschuldigen sie, Mr. Yama, aber ich habe es nicht so gerne wenn jemand in meinem Privatleben herumschnüffelt!“
 

„Keine Sorge, Miss Biel! Die Angaben sind natürlich streng vertraulich!“, versicherte Mr. Yama. „Darf ich annehmen das sie noch an dem Job interessiert sind? „Ja, das bin ich, aber...!“, meinte Terry, aber brach ab. „Aber?“, fragte der Japaner. „Es ist mir peinlich, aber ich weiß gar nicht mehr für welchen Job ich mich bei ihnen beworben habe!“, gestand Terry. Der Japaner lachte laut auf: „Wenn das ihre einzige Sorge ist!“
 

„Ich habe mich bei so vielen beworben, das ich den Überblick verloren habe!“, verteidigte sich Terry. „Nun sie werden die Privatsekretärin der Direktorin!“, meinte Mr. Yama. „Privatsekretärin?“, fragte Terry ungläubig. Für so einen Job hatte sie sich bestimmt nicht beworben. „Sicher! Also besprechen wir die Einzelheiten! Als Erstes ist Diskretion und Treue eine sehr wichtige Vorraussetzung! Es wäre uns sehr angenehm wenn sie in der Nachtschicht arbeiten könnten!“, erklärte Mr. Yama.
 

„Nachtschicht? Als Sekretärin?“, fragte Terry. „Ja, wissen sie, wir arbeiten hier rund um die Uhr! Wir haben in aller Welt Niederlassungen und so muss das Büro ständig gesetzt sein!“, erläuterte Mr. Yama. „Ich verstehe!“, meinte Terry. „Sie arbeiten 9 Stunden täglich und manchmal auch am Wochenende!“, fuhr Mr. Yama fort.
 

„Das ist besser als mein letzter Job!“, dachte sich Terry. „Sie erhalten für den Anfang 450 Dollar die Woche und bei guter Arbeit einen Bonus!“, beendete Mr. Yama seine Ausführungen. „450 Dollar?“, keuchte Terry. Das war mehr als das doppelte was sie vorher verdient hatte. „Für den Anfang! Später kann es mehr werden!“, meinte Mr. Yama. „Also nehmen sie den Job an?“
 

„Ob ich ihn annehme? Wann soll ich anfangen?“, rief Terry begeistert. „Ihre erste Schicht beginnt morgen um 22 Uhr! Und noch etwas! Wir legen hier großen wert auf gutes und gepflegtes Aussehen! Haben sie einige Kleider und Anzüge die sie hier tragen können?“, wollte Mr. Yama wissen. „Nicht direkt!“, gab Terry zu. Sie hoffte das es jetzt nicht daran alles scheiterte. „Kein Problem!“, lächelte Mr. Yama.
 

Er öffnete seine Schublade und holte eine Visitenkarte heraus. „Gehen sie zur Boutique am Sunset 204 und geben dort diese Karte ab. Dort wird man ihnen alles geben was sie brauchen!“ Terry schluckte. Dieser Laden war einer der teuersten der ganzen Stadt, wie sollte sie sich das leisten? „Keine Sorge wegen der Kosten, das trägt alles die Firma! Sehen sie es als Vorabbonus!“ lächelte Mr. Yama.
 

Er verabschiedete sich und begleitete Terry hinaus. Nur eine Stunde später stand sie vor diesem Edelladen und wagte sich kaum hinein. Eine Verkäuferin kam auf sie zu und musterte sie eingehend. Es war offensichtlich das Terry nicht wie eine Kundin aussah. „Äh, ich soll mich hier einkleiden lassen!“, meinte sie schüchtern und reichte der Verkäuferin die Karte. Die besah sie sich und musterte Terry noch mal.
 

„In Ordnung! Setzten sie sich bitte ich suche alles nötige heraus!“, meinte die Dame und eilte davon. Nach zwanzig Minuten kam sie mit einem Berg von Kleidern wieder. „Das sollte erst mal reichen! Bitte probieren sie es dort drüben an!“, meinte sie. „Erst mal?“, dachte Terry. Sie hatte gar keinen Schrank in dem sie so viele Sachen lagern konnte. Drei Stunden lang probierte sie alles über, was man ihr brachte.
 

Die Verkäuferin hatte wirklich ein gutes Auge, denn alles saß wie angegossen. „Wir werden ihnen alles nach Hause liefern!“, versprach die Verkäuferin, als Terry völlig fertig war. „Danke!“, erwiderte Terry und machte sich auf den Heimweg. Sie glaubte nicht was sie da getan hatte. Die Kleider die sie sich ausgesucht hatte kosteten mindesten 20000 Dollar! Sie stieg die Treppe hoch und lief James in die Arme.
 

„James stell dir vor ich habe einen neuen Job!“, freute sie sich. Der Hausmeister strahlte sie an: „Das freut mich für dich Terry!“ „Kannst du den Vermieter bitten noch zwei Wochen zu warten, dann kann ich meine Miete sogar schon im Voraus bezahlen!“, bat Terry. James sah sie nachdenklich an. „Das ist eine große Bitte die du da hast! Aber gut ich werde ihn schon irgendwie hinhalten!“, versprach James. Terry bedankte sich und ging in ihre Wohnung. Endlich schien alles doch noch gut zu werden. Helen hatte doch recht gehabt.
 

Pünktlich am nächsten Abend stand Terry vor dem Gebäude. Sie kam sich fremd in diesen Edelklamotten vor. Noch einmal tief Luft holend betrat sie das Gebäude. „Guten Abend, Miss Biel!“, begrüßte die der Wachmann am Empfang. Terry war überrascht das er schon ihren Namen kannte. „Guten Abend.... äh...!“, erwiderte sie. „Max!“, half er nach. „Ah, Max! Freut mich sehr! Ich bin Terry“, sagte Terry verlegen und reichte ihm ihre Hand, die er fest drückte.
 

Noch etwas verwirrt von der höflichen Begrüßung stieg sie in den Fahrstuhl und fuhr ganz nach oben in die Chefetage. Dort erwartete Mr. Yama sie schon. „Guten Abend, Miss Biel!“, begrüßte er sie und führte sie durch den Korridor. Vor der Tür mit der Aufschrift „Direktor“ blieb er stehen. „Hier ist ihr Arbeitsplatz!“, meinte er und öffnete die Tür. Terry sah einen großen Schreibtisch mit Telefon und Computer. Ein Stückchen weiter war eine weitere Tür die zum Chef führte.
 

Mr. Yama trat an eine Gegensprechanlage und sagte: „Hier ist Fuji! Sie ist da!“ „Soll reinkommen!“, kam eine weibliche Stimme aus dem Gerät. „Dann viel Glück!“, wünschte Mr. Yama und ging hinaus. Terry ging zur anderen Tür und öffnete sie. „Guten Abend, Madame! Ich bin Terry Biel, ihre neue Sekretärin!, stellte sie sich vor. Allerdings sah sie ihr gegenüber nicht.
 

Die Person saß in einem großen Drehstuhl, der dem Fenster zugewandt war. „Hallo Terry! Wie geht es dir?“, fragte die Frau in dem Stuhl. Terry erstarrte, als sie die Stimme hörte. Langsam drehte sich der Stuhl und gab die Sicht auf Helen Mount frei. „Helen?“, keuchte Terry. „Überrascht?“, grinste die Frau sie an. „Ja, Miss Mount!“, stammelte Terry. Sie hatte mitbekommen, das sie ihre Chefin mit Vornamen angeredet hatte. Das war bestimmt nicht erlaubt.
 

„Ich bin Helen für dich! Es ist nett dich wiederzusehen!“, meinte Helen. Von ihr ging eine unheimliche Aura aus. Terry fiel der mysteriöse Brief wieder ein. Sie wich zurück. Plötzlich schlug hinter ihr die Tür von allein zu und verriegelte sich. Terry wirbelte herum und versuchte sie verzweifelt zu öffnen. „Warum so ängstlich, Terry?“, fragte Helen seelenruhig. „Lassen sie mich raus!“, schrie Terry panisch.
 

„Setz dich!“, befahl Helen. Ohne das sie es beeinflussen konnte, liefen Terrys Beine zu dem Besucherstuhl am Schreibtisch wo sie sich setzte. Sie fühlte sich als wäre sie an diesen Stuhl gekettet. „Nun können wir reden!“, meinte Helen schlicht. „Was wollen sie von mir?“, fragte Terry ängstlich. Helen wuchs ein gemeines Grinsen im Gesicht: „Was meinst du wohl?“ Terry wurde mindestens so bleich wie Helen war.
 

„Wollen sie mich töten? So wie den Mann neulich?“, wimmerte sie. Helen lachte kalt: „Wenn ich das wollte, dann hätte ich dich schon in der Nacht getötet als wir uns kennen lernten! Oder spätestens am nächsten Tag!“ „Dann haben sie wirklich den Mann umgebracht?“, keuchte Terry. „Er hatte es eh nicht besser verdient!“, meinte Helen abfällig. „Was wollen sie nun von mir? Ich habe nichts verraten!“, rief Terry.
 

„Das weiß ich schon! Und du weißt was ich bin!“, erwiderte Helen. Mit einmal sah sie wie ein Vampir aus. Terry zuckt vor dem schrecklichen Anblick zurück. „Mal sehen, was ich mit dir mache! Ich könnte dich aussaugen und zu meiner willenlosen Sklavin machen! Eine Untote! Eine Zombie!“, lachte Helen kalt. Terry wurde immer verzweifelter. „Oder wie würde es dir gefallen selber ein Vampir zu werden! Nacht für Nacht auf die Jagt nach unschuldigen Menschen zu gehen um ihnen ihr Blut auszusaugen? Alles zu tun um dein unheiliges Dasein zu erhalten?“
 

Terrys Augen starrten sie nur entsetzt an. Nun war Helen aufgestanden und näherte sich ihr. Langsam beugte sie sich zum Hals ihres Opfers hinunter. Terry war unfähig sich zu bewegen. Sie schloss die Augen und wartete auf den stechenden Schmerz des Bisses. „Oder“, fuhr Helen nun mit einer sanfteren Stimme fort. „Wir machen das was ich mit dir vorhatte! Du bleibst ein Mensch und arbeitetest für mich!“
 

Terry öffnete die Augen und sah Helen an. Sie sah wieder wie ein Mensch aus und lächelte freundlich. „Ich verstehe nicht!“, stammelte Terry. „Ist doch ganz einfach! Ich habe dich als meine Sekretärin eingestellt und das ist die Arbeit die ich von dir erwarte! Ich brauche jemand, der Bescheid weiß ohne mir Schwierigkeiten zu machen! Jemanden dem ich vertrauen kann!“, erklärte Helen und setzte sich wieder auf ihren Platz.
 

„Woher wissen sie das sie mir vertrauen können?“, fragte Terry vorsichtig. „Nach 400 Jahren bekommt man eine gewisse Menschenkenntnis! Außerdem hast du schon bewiesen, das du den Anforderungen entsprichst! Du hast die Vorkommnisse von neulich geheim gehalten und du hast eben nicht elendig um dein Leben gebettelt! Du bist geeignet!“, antwortete Helen. „Willst du den Job immer noch?“
 

„Was wenn ich ablehne?“, wollte Terry wissen. „Dann muss ich mir was einfallen lassen!“, gestand Helen. Die Drohung die in ihren Worten mitklang war nicht zu überhören. „Ich nehme den Job an!“, sagte Terry. „Was bleibt mir auch anderes übrig?“, fügte sie im Gedanken hinzu. „Sehr schön! Du wirst sehen es ist nicht so schlimm wie du denkst!“, versprach Helen mit zufriedener Mine. „Dann besiegeln wir es!“
 

„Wie besiegeln?“, fragte Terry nervös. Das gefiel ihr gar nicht. „Nun, wie du dir denken kannst, bin ich nicht die einzige Vampirin hier! Ich gehöre zu den Big Five, den fünf Vampirführern der Erde! Ich herrsche über Amerika! Es gibt zehn Tausende Vampire auf der Erde die uns unterstellt sind, dazu unzählige andere Untote! Aber es arbeiten auch sehr viele Menschen für uns, aber nur wenige wissen über uns Bescheid.
 

Diese Menschen sind Auserwählte und genießen besondere Privilegien und Schutz! Du wirst von heute an zu ihnen gehören! Dafür musst du aber mein persönliches Eigentum werden, das heißt ich muss dich markieren!“, erklärte Helen. „Markieren? Und wie?“, fragte Terry und wollte die Antwort nicht wissen. „Indem ich dich beiße! Dadurch wirst du mein!“, sagte Helen.
 

Terry begann wieder zu zittern. „Du brauchst keine Angst zu haben! Es wird dir nicht weh tun und du verwandelst dich dadurch auch nicht in eine Untote! Du bleibst was du bist, aber jeder andere Vampir wird wissen, das er dich nicht anrühren darf!“, beruhigte Helen sie. Damit stand sie auf und verwandelte sich wieder. „Hab keine Angst und entspann dich! Es ist gleich vorbei!“, versprach sie.
 

Terry kniff die Augen zusammen und betete. Sie spürte wie Helens Zähne sich durch ihre Haut in ihr Fleisch bohrten, aber sie verspürte wirklich keinen Schmerz. Von Helen kam ein widerliches saugen und Schmatzen, als sie Terrys Blut trank. Nach wenigen Sekunden ließ sie von ihr ab. Terry griff nach der Stelle, aber es floss schon kein Blut mehr. „Nun gehörst du mir!“, verkündete Helen zufrieden.
 

„Ich fühle mich so müde!“, wisperte Terry. „Ruh dich etwas aus! Es dauert etwas bis sich dein Körper erholt hat!“, meinte Helen. Terry fiel in Ohnmacht. Sie bemerkte nicht wie Helen sie hoch hob und auf ein Sofa im Nebenraum legte. Sie schlief die ganze Nacht durch. Sonnenstrahlen weckten sie am nächsten Morgen. Terry blinzelte und sah wie die Sonne über der Skyline der Stadt aufging.
 

„Was ist passiert?“, stöhnte sie. Nur sehr langsam kamen die Erinnerungen wieder. Sie tastete nach ihrem Hals und spürte die zwei Bissstellen. Es war also wahr! Helen war eine Vampirin und hatte sie gebissen. Was sollte nun aus ihr werden. Mit zitternden Beinen stand sie auf und wankte zur Tür. „Guten Morgen!“, rief Helen ihr von ihrem Schreibtisch aus zu. Terry zuckte zusammen.
 

Sie sah die Vampirin nur mit starren Blick an. „Immer noch so schreckhaft? Ich hab dir doch gesagt das ich dich nicht töten will!“, meinte Helen belustigt. „Aber der Biss?“, meinte Terry. „Der tötet dich nicht! Er markiert dich nur! Ich habe nicht genug getrunken um dir ernsthaft Schaden zuzufügen! Du brauchst dir keine Gedanken zu machen! Du bist immer noch ein Mensch!“, versicherte Helen ihr.
 

„Ich verstehe das alles nicht!“, murmelte Terry. Sie konnte ihre Gedanken einfach nicht zu einem klaren Bild zusammensetzen. „Ich erkläre es dir noch mal! Ich habe dich durch den biss zu meinem Eigentum gemacht! Kein Vampir wird es mehr wagen dich anzurühren! Man könnte mich also in weitestem Sinne als deine Herrin bezeichnen! Anders aber als Vampire oder Zombies die ich erschaffen habe, hast du noch deinen freien Willen und deine Sterblichkeit! Du bist nicht meine Sklavin! Das war auch nie meine Absicht!“, erzählte Helen.
 

„Ich habe mich nicht verändert?“, fragte Terry. „Nein, das hast du nicht!“, bestätigte Helen noch einmal. Innerlich seufzte sie. Warum war es immer so schwierig die Menschen von der Wahrheit zu überzeugen? „Verheilt der Biss wieder?“, fragte Terry. Helen sah sie verwundert an: „Wieso bist du etwa eitel?“
 

„Nein, aber die Menschen werden doch sicher von mir wissen wollen wie ich dazu gekommen bin!“, erwiderte Terry. „Mach dir darüber mal keine Sorgen! Die normalen Menschen können den Biss nicht sehen! Es ist eine magische Wunde! Nur Vampire oder Menschen die ebenfalls gebissen worden können sie sehen!“, meinte Helen. „Das ist alles so verwirrend!“, sagte Terry. „Du gewöhnst dich daran! Geh lieber nach Hause und ruh dich aus! Ich sehe dich heute Abend zur Arbeit wieder!“, verabschiedete sich Helen.
 

Terry hatte hinterher keine Ahnung wie sie nach Hause gekommen war, aber das Leben würde für sie nie wieder so sein wie es mal war.



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