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Ein bisschen Spaß muss sein - die ganze Story

Jibbs, Tiva, McAbby
von

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Kapitel 43.1

Tim sah sich aufmerksam um, doch von seiner Freundin war keine Spur zu entdecken. Er warf einen Blick auf die Uhr. Das war eigenartig. Kurz vor neun war die quirlige Forensikerin doch sonst schon immer in ihrem Labor. Und gerade heute wollte sie doch besonders pünktlich sein. Immerhin war ja heute ihr erster Jahrestag. Glücklich schaute der MIT-Absolvent zum Kalender, der an der gegenüber liegenden Wand hing. Der heutige Tag war dick rot angestrichen. Meine Güte, ein Jahr war es her, dass Abby sich entschieden hatte, nur noch Tim bei sich landen zu lassen. Noch nie war er so stolz gewesen, wie an dem Tag, an dem sie ihm das gesagt hatte. Nun jährte er sich, dieser wunderbare Tag in seinem Leben. Tim lief im Labor seiner Freundin auf und ab. Immer wieder warf er einen Blick auf die Uhr. Doch nichts tat sich, bis auf einmal sein Handy klingelte.

„Abby?“, fragte er, kaum dass er das Telefon am Ohr hatte.

„Nein, McGee. Wo steckst du?“, erklang die leicht säuerliche Stimme seines Bosses. Tim zog automatisch den Kopf ein. Er war so damit beschäftigt gewesen, auf sein Vampirzähnchen zu warten, dass er seine Arbeit vergessen hatte.

„Entschuldigung, Boss. Ich bin in Abbys Labor und warte auf sie.“, meinte er kleinlaut. Am anderen Ende der Leitung blieb es einen Moment still, bevor Gibbs in einem leicht besorgten Ton fortfuhr.

„Ist sie denn noch nicht da? Hast du schon versucht sie anzurufen?“

„Beides nein, Boss. Aber ich hatte gerade vor sie anzurufen.“

„Mach das und komm dann hoch.“, befahl Gibbs und in Bambinos Ohr ertönte nur noch ein Tuten. Der junge Agent seufzte und legte auf, um anschließend gleich bei Abbs anzurufen. Hoffentlich hatte Gibbs nicht Recht und es gab einen Grund sich Sorgen zu machen. Er ließ es mehrere Male klingeln, doch in der Wohnung der Forensikerin schien niemand zu sein. Also versuchte er es noch auf dem Handy, doch dieses war erst gar nicht eingeschalten. Nun begann auch Tim sich Sorgen zu machen. Abby würde nicht ohne Grund zu spät kommen oder nicht erreichbar sein, besonders an diesem halt besonderen Tag für die Beiden. Nachdenklich machte er sich mit dem Fahrstuhl auf den Weg nach oben. Gibbs und die anderen saßen an ihren Schreibtischen, als McGee zwischen diesen durchging und sich noch immer in Gedanken verloren auf seinen Stuhl sinken lassen. Sein Boss nahm die Brille von der Nase und erhob sich. Mit bedächtigen Schritten ging er zu Tims Schreibtisch und stützte sich mit den Händen darauf ab. Er beugte sich weit zu dem MIT-Absolventen rüber und sah ihn aus stechenden, blauen Augen an.

„Hast du sie erreicht?“ Tim schüttelte nur bedrückt den Kopf. Gibbs sah ihm an, dass er sich bereits Sorgen um seine Freundin und vor allem Vorwürfe machte. Tony und Ziva waren inzwischen hellhörig geworden und sahen interessiert zu ihren Kollegen hinüber.

„Was ist los, Boss?“, erkundigte sich der Italiener und ließ seinen Stift sinken.

„Abby ist noch nicht da und Tim kann sie nicht erreichen.“, beantwortete der Grauhaarige die Frage seines Agents, ohne den Blick von McGee zu nehmen.

„Vielleicht ist sie noch einkaufen. Sie meinte gestern, dass sie kaum etwas im Haus hätte.“, meinte Ziva und erhob sich. Liebevoll strich sie über ihren noch nicht vorhandenen Babybauch und kam zu McGees Schreibtisch.

„Wann hast du das letzte Mal von ihr gehört?“, reagierte der Boss gar nicht auf ihren Einwurf, sondern durchbohrte weiter Tim. Irgendwie tat es ihm ja leid, dass er dies machte. Aber es gehörte nun mal zu ihm, auch wenn der junge Agent bereits jetzt vollkommen verunsichert zu sein schien. Tim sah auf und Gibbs konnte die Angst in den blaugrünen Augen sehen.

„Gestern Abend, als sie gegangen ist. Wir waren wegen den Berichten ja noch hier geblieben.“, gab er mit leiser Stimme Auskunft und als Jethro fragend zu Tony und Ziva schaute, nickten die Beiden sofort zustimmend. Gibbs richtete sich auf und starrte nachdenklich zum Fenster. Abby hätte also außer Einkäufe keinen Grund zu spät zu kommen.

„Kannst du ihr Handy orten?“, fragte er, ohne zurück zu Tim zuschauen. Er wollte ihn nicht noch mehr einschüchtern. Es reichte vollkommen, dass er sich solche Sorgen um Abby machte.

„Nein, es ist ausgeschalten.“ Gibbs nickte. Warum sollte sie das Handy ausschalten? Irgendetwas stimmte da nicht. Er fragte sich, ob sie es überhaupt gemerkt hätten, dass sie noch nicht da ist, wenn Tim nicht in ihrem Labor auf sie gewartet hätte. Dann wurde ihm klar, warum der junge Agent bei der Goth im Labor gewesen war und er machte sich noch mehr Gedanken über sein Verhalten gegenüber Tim. Schließlich konnte er nichts dafür. Also würde er ihn wohl etwas leichter anfassen.

„Ziva, Tony! Fahrt zu ihrer Wohnung.“, befahl er und die Zwei schnappten sich sofort ihre Sachen und waren Sekunden später auch schon verschwunden. Gibbs ging zurück zu McGee. Mit einem milderen Blick beugte er sich zu ihm.

„Ihr habt heute Jahrestag, oder?“ Tim sah auf und ungewollt sammelten sich Tränen in seinen Augen. Das war Gibbs Antwort genug. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Wir finden sie. Vielleicht ist sie wirklich nur einkaufen.“, lächelte er versucht aufmunternd, doch irgendwie schien es ihm zu misslingen, denn außer die Tränen wegzuwischen, reagierte Tim nicht. Auch Gibbs machte sich Sorgen. Abby war so glücklich mit seinem Agent, da würde sie nie im Leben absichtlich am ersten Jahrestag zu spät kommen oder sich nicht wenigstens bei ihm melden. Nachdenklich besah er den jungen Mann. Würde er ihn für einen Moment allein lassen können? Er wollte zu Jenny. Sie, als Direktorin, musste erfahren, dass einer ihrer Leute verschwunden war. Er wechselte mit dem Blick eine Weile zwischen Tim und dem oberen Stockwerk.

„Bleib hier. Ich sag nur schnell der Direktorin Bescheid.“, befahl er und obwohl keine Reaktion kam, hoffte er, Tim hatte ihn verstanden. Schnellen Schrittes erklomm er die Treppe und ging zu Jennys Büro. Tim blieb zurück und starrte vor sich hin. Abby war verschwunden. Warum war er gestern nicht doch zu ihr gefahren, auch wenn es schon so spät war. Dann wären sie heute zusammen zur Arbeit gefahren und er hätte sicher sein können, dass seine Liebste nicht in Gefahr war. Wo steckte sie nur? Er wollte sie nicht verlieren. Sie gehörte doch zu seinem Leben, so wie das Schreiben. Und letzteres würde er eher aufgeben als seine Abby, denn sie war einfach unverzichtbar geworden. Sie war sein Gegenstück, das, was er zum Leben brauchte. Ohne sie wäre er nichts mehr. Er musste sie finden, egal ob er selbst dabei starb. Er wollte nicht das durchmachen, was Gibbs schon ertragen hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, an ihrem Grab stehen zu müssen, alleine und verlassen. Wieder stiegen Tränen in seine Augen und er schlug die Hände vor das Gesicht.

„Abbs, wo bist du?“, hauchte er stimmlos und schluchzte leise.

Ohne auf Cynthia zu achten, durchquerte Gibbs das Vorzimmer und öffnete die Tür zum Büro seiner Direktorin. Jenny saß an dem großen Konferenztisch und jeweils neben ihr ein Herr. Er war ausgerechnet in ein Gespräch geplatzt und dementsprechend sah Jenny ihn auch missbilligend an.

„Entschuldigung, Director.“, meinte er und nickte den Herren freundlich zu. Jenny schnaufte leise, bedeutete ihm aber, dass er reden konnte, weil sie merkte, dass irgendwas passiert zu sein schien.

„Abigail Sciuto ist verschwunden. Wir erreichen sie weder auf Festnetz noch auf Handy. Ich habe Officer David und Agent DiNozzo zu ihrer Wohnung geschickt.“, fasste er schnell alles zusammen. Jenny ließ sich außerhalb nichts anmerken, doch Gibbs sah an ihren Augen, dass sie sich auch sofort Sorgen machte. Sie nickte schwach und er schloss die Tür wieder hinter sich, nachdem er zurück ins Vorzimmer getreten war. Cynthia sah ihn teils vorwurfsvoll, teils mitleidig an. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und ging zur Galerie. Sein Blick fiel auf Tim, der den Kopf in die Hände gelegt hatte. Gibbs seufzte. Er wusste, wie der junge Agent sich fühlte. Ihm ging es nicht anders, als damals Jenny entführt worden war. Bei ihm war es jedoch so, dass er wusste, dass sie noch lebte. Tim wusste nichts. Hinter ihm erklangen Stimmen und wenig später gingen die zwei Herren an ihm vorbei. Er drehte sich um und entdeckte Jenny in der Tür zum Vorzimmer stehend. Langsam drehte sie sich um. Er verstand dies und folgte ihr stumm. Hinter sich schloss er die Tür zu ihrem Büro. Jenny saß bereits an ihrem Schreibtisch und sah ihn ausdruckslos an. Eine Weile tauschten die Zwei stumme Blicke und jeder konnte die Angst und Sorge des anderen um die Freundin und Kollegin spüren. Gestört wurde ihr Blickaustausch durch das Klingeln von Gibbs’ Handy.

Ziva und Tony klingelten nun zum vierten Mal, doch noch immer rührte sich nichts in der Wohnung. Der Italiener sah seine Freundin auffordernd an und sie machte sich am Schloss zu schaffen. Nach wenigen Sekunden sprang die Tür auf und die zwei Agents betraten die Wohnung ihrer Freundin.

„Oh mein Gott.“, entfuhr es Tony und er blieb wie angewurzelt stehen. Ziva ging eiligen Schrittes durch alle Räume und kam schließlich Kopf schüttelnd zurück. Von Abby selbst war keine Spur zu entdecken. Doch das Bild, was sich ihnen bot, ließ auf nichts Gutes schließen. Tony angelte sein Telefon heraus und wählte die Nummer seines Bosses, während sich in Zivas Blick Angst mischte, während sie über das Grauen in der Wohnung blickte. Ungewollt zitternd legte sie die Hand auf ihren Bauch.

„Boss, wir sind bei Abby.“, erklang Tonys Stimme neben ihr.

„Nein, sie ist nicht da, aber es sieht schlecht aus. Ihre Wohnung gleicht einem Schlachtfeld. Hier steht nichts mehr auf dem anderen.“, erklärte er mit beklemmender Stimme. Sekunden später legte er wieder auf und sah seine Freundin die Luft scharf einatmend an. Diese trat ein Stück näher an ihn und er legte einen Arm um sie.

„Sie lebt noch, oder Tony?“ Ihre Stimme war dünn und zitterte. Tony drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.

„Ja, und wir werden sie finden.“

Gibbs klappte das Handy zu und Jenny konnte an seinem Gesichtsausdruck sehen, dass er nichts Gutes erfahren hatte. Eindringlich blickten ihre grünen Augen in seine blauen und warteten auf einen Lagebericht. Gibbs stand leicht unschlüssig da und schien zu überlegen, wie er als nächstes vorgeht. Sicher erst mussten sie die Wohnung auf den Kopf stellen und Beweise sammeln. Vielleicht waren ja brauchbare Fingerabdrücke zu finden, die zum Täter führten. Die Vorstellung, dass seiner Ziehtochter etwas Schlimmes zustoßen könnte, ließ ihn einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

„Jethro, red mit mir!“, holte ihn Jennys scharfe Stimme aus den Gedanken. Es sah sie an und wieder lief ein Schauer über seinen Rücken. Warum musste er ausgerechnet jetzt an Eva denken?

„Anscheinend hat in Abbys Wohnung ein Kampf stattgefunden. Ich fahre hin und wir sichern Beweise.“, erklärte er und verließ, ohne auf eine Antwort ihrerseits zu warten, das Büro wieder. Jenny sah ihn besorgt hinterher. Abby war auch für sie inzwischen zu einer guten Freundin geworden und sie wollte nicht, dass der ausgeflippten Goth etwas zustieß. Inbrünstig schickte sie ein Stoßgebet gen Himmel, dass man sie möglichst bald und unbeschadet fand.

Nachdem man Abbys Wohnung regelrecht auf den Kopf gestellt hatte und alle Sachen eingesammelt hatte, die wichtig sein könnten, um sie zu finden, befand man sich nun wieder im Hauptquartier. Da ihnen ihre eigene Forensikerin nicht zur Verfügung stand, lieh man sich eine vom FBI. Fornell hatte sofort, als er erfahren hatte, was die Situation war, zugestimmt, dass der junge Mann zum NCIS geschickt wurde. Lukas Meyers verglich gerade die gefundenen Fingerabdrücke, während ihm das Team und sein eigener Boss ungeduldig zusahen. Eigentlich hasste der Mann es, beobachtet zu werden. Doch in diesem Fall versuchte er darüber hinweg zu sehen. Allerdings hatte er sich vor einigen Minuten erlaubt, den jungen Agent McGee aus seiner Nähe zu verbannen. Der MIT-Absolvent nervte von allen am meisten. Ständig fragte er, wie weit Meyers war. Inzwischen hatte auch Gibbs mit einem freundlichen Mahnwort seinen jungen Agent in die Schranken verwiesen. Er verstand ja, dass Tim unbedingt schnell Ergebnisse haben wollte, das wollte er auch, aber dass das auch seine Zeit brauchte. Nach einander waren die meisten Fingerabdrücke der Forensikerin selbst oder einem ihrer Kollegen zugeordnet. Gerade liefen die letzten durch das Programm, als es schließlich piepte. Alle sahen gespannt auf und löcherten Meyers regelrecht mit ihren Blicken. Auf dem Bildschirm ging eine Akte auf und Gibbs’ Team zog scharf die Luft ein, als sie das Gesicht des Mannes erkannten.

„Mikel Mawher.“, brummte Gibbs verächtlich und in seinen Augen war der Hass zu sehen. Auch Tim schnaufte wütend. Er hasste diesen Typen.

„Ich dachte, den hast du unschädlich gemacht, Boss.“, meinte Tony mit bitterer Stimme. Gibbs nickte nur und Meyers verstand, ohne dass der NCIS-Agent etwas sagen brauchte, was dieser als nächstes wissen wollte. Ein paar kurze Handgriffe und eine weitere Akte erschien.

„Vor drei Monaten als anscheinend geheilt entlassen.“, verkündigte Meyers.

„Tony, du kommst mit mir. Ziva, McGee, ihr wertet weiter die Beweise aus und versucht Mawher zu finden.“, befahl er und verschwand mit Tony und Fornell im Fahrstuhl. Tim setzte sich sofort an den zweiten PC und begann mit der Suche nach Mawher, während Ziva sich erklären ließ, wie sie Meyers helfen konnte.
 

Ende



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