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Narben

von

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Javan

"Sag mir, wer es ist", verlangte sie.

"Sag mir, warum du es wissen willst", gab er zurück.

"Wenn ich dir das sage, hätte ich keine Geheimnisse mehr, und du würdest dich langweilen", hielt sie dagegen.

Er wälzte sich auf sie.

Weiße Haut auf schwarzer.

Als er in ihren Augen sah, dunkel wie die Nacht, schwarz wie ein verbittertes Gemüt, schauderte ihm, als wäre er von einen Dämonen besessen.

"Du könntest mich nie langweilen", sagte er in der Gewissheit, dass das die Wahrheit war.

Zumindest im Moment.

"Dann sag es mir", wiederholte sie, während sie seinen Kopf zu sich herunter zog.

Er hauchte einen Namen auf ihre Lippen:

Javan

"Aha", sagte sie, „Javan."
 

Er erwachte, als sich die ersten blassen streifen des anbrechenden Tages über den Nachthimmel legten.

Das Bett neben ihn war noch warm, doch sie lag nicht mehr darin.

Aus den Schatten auf der anderen Seite des Zimmers Drang ein schwaches Geräusch.

Da sah er sie, Ihr weißes Haar ein krasser Gegensatz zu ihrer Dunklen Haut.

Sie war in einen mit Geometrischen Muster in einer dunklen Farbe bestricktes graues Gewandgehüllt, das er noch nie an ihr gesehen hatte.

"Wohin gehst du?", fragte er.

"Weg", sagte sie abwesend, während ihre geschickten Hände fortfuhren, Gegenstände in ihren kleinen Rucksack zu packen.

"Ich komme mit", sagte er, während er aufstand und nach seiner Kleidung griff.

"Ich glaube nicht!"

Er runzelte die Stirn.

Die Kälte in ihrer Stimme, als unterhielte sie sich mit einem Fremden, macht ihn wütend.

"Ich gehe mit dir", sagte er mit mehr Nachdruck.

„Nein“ Ihr Tonfall war eben so entschlossen „Und du werden mir auch nicht folgender versuchen, mich hier festzuhalten, oder irgendeine andere Dummheit begehen, um mich aufzuhalten

Er setzte sich wieder, vollkommen überrascht angesichts ihrer Gleichgültigkeit.

Als er sie jetzt betrachtete, war es, als sehe er sie zum ersten Mal.

Schön war sie, ja, das wusste er, aber da war noch etwas anderes, das er bisschen nicht hatte zur Kenntnis nehmen wollen.

Oder vielleicht hatte sie es auch vor ihm verborgen.

Eine Kälte an ihr, die ihm am Bett erstarren liest.

Ihr blick vermittelte keine wärme- weder Leidenschaft noch verachtungs-, nur das Fehlen jeglichen Gefühls.

"Aber was ist mit uns?", fragte er, wobei er sich dafür haste, so schwach und jämmerlich zu klingen.

Da lächelte sich kaum merklich.

Hätte er sie nicht so eingehend beobachtet, wäre es ihm vermutlich entgangen.

Kein lächeln des Sieges, sondern ein trauriges, wehmütiges lächeln.

"Das ist eine Illusion, die du dir aufgebaut hast", sagte sie.

"Gegen die du nichts unternommen hast!"

"Ja, so war es leichter. So ist es immer leichter."

"Immer", begann er.

Ein furchtbarer Gedanke schoss ihn durch den Kopf.

"Es ging nur um diesen Dieb, Javan, stimmt´s? Ich werde ihm erzählen- was du tust..."

Er hatte die Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als sie zu ihm trat und die Luft über ihr zu schimmern und zu leuchten begann.

In ihrer Hand erschien eine kleine Silbernadel, die sie sich mit einer raschen, geschickten Bewegung über das linke Handgelenk zog.

Ein dünnes Blutband quoll aus dem Kratzer und blieb an der Nadel haften wie ein Faden.

Dann flüsterte sie eine Beschwörung, während sie gleichzeitig Nähbewegungen vor seinen Lippen machte.

Er spürte Mund und Zunge taub werden, als wären beide eingeschlafen.

Mit wachsendem Entsetzen flogen seine Hände an seine Lippen.

Seine Stimme war sein Kapitel.

Klatsch zu hören und weiter zu geben, die richtigen fragen zu stellen, die richtigen Geschichten zu erzählen und dafür gut bezahlt zu werden.

Sie hörte auf zu flüstern und sah ihn mit ihren Nachtschwarzen Augen an.

"Die Wirkung dieses Zaubers hält mindesten ein Jahr und ein Tag lang an", sagte sie "Wonach ich annehme, dass Javan wenig Verwendung dafür haben wird, was du ihm erzählen könntest. Warum hast du mich nicht einfach gehen gelassen?"

Er wollte schreien, weinen, irgendeinen Laut von sich geben, doch sein Mund war tot, nutzlos.

Sie drehte sich um und nahm ihren Rucksack.

Ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen, verlies sie das Zimmer sank auf dem Boden, die Hände vor dem Mund geschlagen, während ihm die Tränen über die Wange liefen und der Körper im Ryhtmus seiner lautlosen Schluchzer erbebte.

Viel später viel ein Schatten über ihm. Er sah auf in der Hoffnung, sie sei zurückgekehrt.

Doch sie war nicht zurückgekehrtes war ein in kostbarer Samtgewänser umhüllter hochgewaschsener Mann.

Seine Stimme war sanft und wunderschön, und er sagte, es gebe eine Lösung.

Eine Möglichkeit, sich von dem Zauber zu befreien.

Dann sah er die glänzende Klinge in der lingfringrigen Hand des Mannes.

Und dann lag die Klinge in seiner eigenen Hand, und er wusste genau, was er zu tun hatte, als er sie in die dünne Haut seines Handgelenks presste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tunishaidoru
2008-04-15T15:03:00+00:00 15.04.2008 17:03
Hmmm... fängt mal ziemlich viel versprechend an ^^
Ist die Frau ein Dunkelelf ??
Ab und zu musst du auf die Satzstellung achten, manche Sätze sind ein wenig durcheinander.
Sonst ist die FF gut ^-^


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