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Herrscher der Stadt

von

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Die ersten 5 Minuten der Fahrt sagt keiner von uns ein Wort. Doch ich halt diese Stille nicht weiter aus und blicke Adam an. "Marius... Ich kenne ihn gar nicht." Adam wendet seinen Blick nicht von der Straße ab. Ich denke erst, er will mir nicht antworten, doch dann höre ich seine Stimme. Ruhig und tief, bemüht, die Kontrolle zu behalten. "Er war erst seit etwa 2 Monaten bei uns. Er war leichtsinnig, aber sehr loyal und ehrgeizig. Er hat schon einige der anderen im Duell besiegt, obwohl er körperlich nicht der stärkste war."

Ich lege Adam wieder die Hand auf den Oberschenkel, da ich merke, wie schwer es ihm fällt, über ihn zu reden. Den Rest des Weges sage auch ich nichts mehr, aber die Stille ist längst nicht mehr so unangenehm, wie zuvor. Am Fundort der Leiche angekommen, kommt sofort ein Beamter auf uns zu. Als er Adam sieht, lässt er uns aber sofort auf das Gelände drauf fahren, bis wir die Polizeiwagen erreichen.

Keiner stellt uns Fragen, denn jeder hier kennt Adam. Keiner fragt nach, woher er von diesem Fund weiß, oder wer ich bin, aber das überrascht mich nicht. Jeder kennt und mag Adam, auch wenn keiner weiß, was er ist. Mich kennen sie nicht, doch sie werden auch nie erkennen, was ich bin. Denn Vampire gehen als Menschen durch. Zumindest, wenn sie genügend Erfahrung haben und es üben. Ich hatte genug Übung um meine Tarnung zu perfektionieren. Nichtmal fremde Vampire erkennen mich, es sei denn, ich will, dass sie mich erkennen. Bei Adam ist es genauso. Werwölfe strahlen eine ganz gewisse Aura aus, eine Macht, die einem eine Gänsehaut verursachen kann, doch Adam kann sie so gut verbergen, dass man ihn sogar berühren kann, ohne es zu bemerken.

Jedenfalls bemerkt keiner, dass wir anders sind. Ungehindert kommen wir daher bis zur Leiche von Marius. Doch Leiche kann man das Gebilde vor uns nicht nennen. Man erkennt weder, ob es ein Mensch oder ein Tier ist und ich weiß auch nicht so genau, woher Natascha wusste, wer es war. Adam neben mir scheint aber ziemlich sicher zu sein, dass es Marius ist und sinkt auf die Knie.

Ich knie mich zu ihm und lege ihm eine Hand auf den Rücken. "Es ist nicht deine Schuld, du hättest ihn nicht beschützen können. Keiner von uns hätte das. Aber ich verspreche dir, wir werden den Tätern finden und für das bestrafen, was er getan hat." Adam nickt und steht wieder auf, wobei er mich mit hoch zieht. Wir blicken wieder runter auf die Reste von Marius und Adam wendet sich dem Gerichtsmediziner zu. "Gibt es schon irgendetwas, was sie mir sagen können?"

Der Gerichtsmediziner blickt ihn überrascht an und schüttelt den Kopf. "Nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir werden ihn erst im Labor untersuchen können." Adam nickte kurz und ging dann mit mir einige Schritte weg. Er blickt mich kurz an und scheint zu überlegen. "Wir brauchen die Leiche. Sie ist das einzige, was uns zum Täter führen kann. Kannst du...?" Ich nickte, ohne dass er den Satz zu Ende gesprochen hatte. "Ich werde meine Leute darauf ansetzen."

Ich küsse ihn kurz und geh zurück zu seinem Wagen, in dem mein Handy liegt, während Adam sich noch weiter umschaut und hofft etwas zu finden. Ich weiß genau, was er von mir erwartet. Ich soll dafür sorgen, dass wir die Leiche bekommen, ohne dass man es uns Nachweisen kann und ohne noch weitere Menschen umzubringen.

Ich wähle schnell Natascha Nummer und es dauert nicht lange, bis ich ihr die Situation erklärt habe und sie weiß, was zu tun ist. Ich vertraue ihr da voll und ganz. Sie weiß, wen unserer Leute sie ansprechen muss um diese Aufgabe zu erfüllen und sie weiß auch, was sie erwartet, wenn sie es nicht schafft, auch wenn sie meine Freundin ist, bleibt ein Versagen nicht unbestraft.

Nachdem ich aufgelegt habe gehe ich wieder zurück zu Adam, der im Gras hockt und sich den Boden ansieht. "Hast du irgendetwas gefunden?", frage ich ihn, in der Hoffnung, dass es irgendeine Spur gibt. Doch Adam schüttelt nur den Kopf. "Nein, ich habe nichts gefunden. Hast du alles geregelt? Werden wir ihn sehen können?", fragte er mit leiser Stimme, damit die anderen nicht hören, dass wir die Leiche bekommen wollen.

"Ich habe Natascha Bescheid gegeben. Sie wird sich um alles kümmern und ihn zu uns bringen." Es reicht, wenn ich es leise sage, da Adam es auf jeden Fall hört. Da hätte ich sogar noch 100 Meter entfernt stehen können. Er nickte mir dankbar zu und steht wieder auf. "Ich muss noch einmal mit Jeff reden, damit ich die Ergebnisse bekomme. Ich brauche den gesamten Bericht."

Ohne, dass Adam mich gefragt hat gehe ich mit ihm mit zum leitenden Ermittler an diesem Tatort. Sie begrüßen sich mit einem Händedruck und Adam spricht kurz mit dem recht kleinen, aber muskulös gebauten Mann. Mich ignorieren beide, solange sie über den Fall sprechen und das finde ich auch nicht schlimm, so kann ich mich wenigstens noch ein wenig so umschauen.

Ich blicke zu den verschiedenen Polizisten und kann ihre Angst spüren. Ihre Angst, genauso wie Marius oder die anderen Opfer zu enden. Es tut gut, diese Angst zu spüren, aber unter dieser Angst der Menschen ist noch etwas anderes. Jetzt spüre ich es ganz deutlich, warum ist es mir vorher noch nicht aufgefallen. Da draußen ist etwas mächtiges, aber ich kann nicht sagen, was es ist. Aber es kommt näher, genau auf mich zu. In wenigen Minuten wird es hier sein und irgendetwas wird passieren, doch ich weiß nicht, was es ist.

Ich warte gespannt darauf, bis diese Macht bei uns ankommt und auch die Polizisten scheinen sie zu merken, denn sie werden deutlich unruhiger und ihre Angst größer. Die Macht, die ich spüre ist jetzt hier, doch es passiert nichts. Irgendetwas stimmt nicht. Die Angst der Polizisten ist plötzlich weg, aber das ist unmöglich und plötzlich merke ich etwas wie einen Schlag.

Mir bleibt die Luft weg und ich muss mich hinknien. Doch keiner außer mir scheint diesen Schlag bemerkt zu haben. Nein, einer hat ihn bemerkt. Adam kniet nur wenige Meter neben mir auf dem Boden und ringt nach Luft.

Doch so schnell wie dieser Schlag durch meinen Körper ging war er auch wieder weg und die fremde Macht scheint verschwunden zu sein. Aber solch eine Macht kann nicht einfach verschwinden. Jeff kümmert sich gerade um Adam, während ich langsam wieder auf die Beine komme. Jetzt spüre ich auch die Angst der Polizisten wieder ganz deutlich. Sie durchdringt meinen gesamten Körper und mir geht es sofort wieder besser.

Ich drehe mich zu Adam um und helfe ihm hoch. Er verabschiedet sich von Jeff, ohne dass er noch irgendeine Frage beantwortet und zusammen gehen wir zurück zu seinem Wagen. Ich lasse mich in den Sitz fallen und blicke Adam fragend an. "Was war das nur? Ich habe es gespürt, aber ich kann nicht sagen, was es ist." Ich nehme Adams Hand, nur um sie festzuhalten. Ich brauche jetzt einfach seine Nähe, doch als ich nach der Hand greife, spüre ich etwas, was ich nicht erwartet hatte.

Adams Hand hatte sich in die des Werwolfs verwandelt. Ich blicke ihn mit großen Augen an. "Adam... Deine Hand... Das ist gar nicht gut, glaubst du Kommissar Jeff hat das gesehen?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Meril
2008-06-19T17:55:11+00:00 19.06.2008 19:55
So... nach der Fahrschule nun auch dieses Kapitel.

Wieder gut geschrieben und hübsch spannend.
Ich hoffe, du schreibst weiter. Schließlich lässt du einen jetzt ganzschön im Dunkeln tappen ;)

LG Meril
Von:  Kidd
2007-12-26T18:33:37+00:00 26.12.2007 19:33
Hallo^^
Ich finde die Fanfic klasse. *auf Favo setz*
Hoffe es geht bald weiter!
Gruß Kidd


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