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Saint White

von

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Traumlos

Sternenklarer Himmel, warme Nachtluft, die Lichter der Straßen und.... Genau! Die Pärchen!

Elende Mistgören. Ich meinerseits nur noch in Träumen schwelgend über den Traum eines Mannes den ich ungebraucht zurückgelassen hatte, musste nun auf ein Neues diesen schier widerlichen Anblick ertragen. Nicht zum aushalten war das. Männer! Zu nichts zu gebrauchen... zu fast nichts jedenfalls. Meine Rachegedanken gegenüber Takato verkürzte mir die Zeit um an den Treffpunkt zu kommen, als ich ihn schon von hinten erkannte. Langsam und vor Wut fast platzend lief ich auf ihn zu. „Was zum......“
 

Was war das denn?

„Ist das deines?“ fragte ich plötzlich unglaublich gefasst und auch leicht geschockt als ich das Blut auf seinem Hemd entdeckte. Er grinste und meinte: „Jep, leider! Nicht toll, so eine Schusswunde. Na, bin ja selbst Schuld, hätte wohl besser auf mich aufpassen müssen.“ Ganz kurz war ich versucht zu grinsen, weil mir schon wieder diese dumme Idee wegen des Wischmops eingefallen war. Doch dieser Humor war hier fehl am Platz. Viel mehr die Frage: „Wer und Warum?“ war angebracht.

„Nun, erinnerst du dich noch an unseren ersten gemeinsamen Auftrag?“ wie konnte ich den vergessen. Es erschien mir einfach nur grausam einen Menschen zu töten. Doch hätte ich diesen nicht getötet, hätte er noch mehrere auf dem Gewissen. Ein durchgeknallter Yakuza-Boss, der es sich zum Hobby gemacht hatte seine eigenen Leute wegen Nichtigkeiten um die Ecke zu bringen. Damals, kurz bevor der entscheidende Schuss fiel, sah seine Tochter noch einmal in meine Augen. Mag sein das er ein Ekel war, doch seine Tochter bedeutete ihm alles. Sie müsste jetzt zirka 19 Jahre alt sein. Ich hatte es vor einem halben Jahr nicht fertig gebracht sie zu töten, obwohl sie Augenzeugin war. Nun, ich war der Meinung gewesen, dass sie mich sowieso nicht erkannt hatte, immerhin war es sehr dunkel gewesen, und ich war einfach noch zu sehr von meiner eigenen Tat erschüttert, als das ich zu gleich noch so einer und noch dazu an einer unschuldigen Person fähig gewesen wäre. Doch.... konnte das ein Fehler gewesen sein.

„Merry Crystal. So nennt sich die Tochter dieses ekelhaften Mistkerls jetzt. Und sie scheint ein Auge auf mich geworfen zu haben.“

„Das und eine Kugel wie es aussieht.“ Die Wunde schien noch immer zu bluten. Ungerührt sprach er weiter als ich ihn zur nächsten Bank zerrte und seinen Ärmel langsam hochschob. „Ich bin mir relativ sicher, dass nicht nur ich in ihrer Gunst weit oben stehe. Du vielleicht sogar noch mehr. Du vielleicht noch mehr....Autsch!“ Ich band ihm mit einem Stück Stoff, das ich in meiner Tasche rumfahren hatte, das Blut ab und fing an mit meinem spitzen Taschenmesser die Kugel langsam zu entfernen. Ein Glück das die Kugel nicht so weit eingedrungen war und auch keine Ader erwischt hatte.

„Memm hier nicht so rum. Vielleicht überlegst du dir beim nächsten Mal zwei Mal ob du dich anschießen lässt oder nicht. Oder du wehrst dich mal zur Abwechslung.“ Er grinste. „Bei so einer schönen Lady wie dieser würde jeder normale, gesunde Mann mal gern zum Schuss kommen.“

Wo hatte dieser Idiot denn nur schon wieder solche Kommentare aufgeschnappt? Die kamen sicher nicht von ihm allein. Mittlerweile war die Wunde schon schön desinfiziert und genäht. Wofür so eine „Handtasche“ doch alles gut war.

Nun, eigentlich war es ja eher eine sogenannte Kampftasche, doch die ersetze eine dieser schicki micki Dinger, die noch dazu fast ausnahmslos hässlich waren. Nennt mich unweiblich, doch mir ist es immer noch lieber dieses, zugegeben, etwas größere Modell mit mir rumzuschleppen. Im Übrigen passte auch viel mehr in dieses Teil. Und ich war nun mal ein Mensch der einiges mit sich rumzuschleppen hatte. „So so…. die Kleine tritt also in die Fußstapfen ihres Vaters…“

„Wer ist hier klein?“ Abrupt drehte ich mich in die Richtung, aus der ich die Stimme vernommen hatte. Also entweder Merry war sehr gut oder ich zu unachtsam. Jedenfalls hatte sie sich unbemerkt an mich herangeschlichen. „Ich bin immerhin fast drei Jahre älter als du, Minako Yuki.“ Das höhnische Grinsen konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen.

„Aber immer noch Papas Kleine.“ Irgendwie gefiel mir der selbstsichere und aufrichtige Blick in ihren Augen. Sie war mir sympathisch, und nicht nur weil sie Takato angeschossen hatte… „Hm… eine Frage hätte ich da noch. Wenn du es schaffst dich hier so unbemerkt anzuschleichen, dann kann ich nicht verstehen warum du mich nicht gleich umgelegt hast. Mal von diesem halb männlichen Dingsda abgesehen. Auch ihn hättest du erledigen können, doch der Schuss war gezielt.“
 

Da traf mich auch schon etwas an meinem Kopf. Dieser Vollidiot. „Was zum Teufel soll das denn werden?“ Empört blickte er mir entgegen. „Halb männliches Dingsda? Geht’s eigentlich noch?“ Was war denn jetzt schon wieder sein Problem? „Tut mir Leid Mama! Verpass mir doch Hausarrest. Zicke!“ Also bitte, ich kannte niemanden der weiblicher gewesen wäre als er. „Bitte! Wenn du nicht anders willst kann ich dir gerne meine Männlichkeit beweisen. Mal sehen ob du danach noch so große Töne spuckst. Wenn du dann überhaupt noch reden kannst!“ Ooooookay, DAS war zuviel.

„Du---------!“ ich brach in schallendes Gelächter aus. Nartürlich, meine Mutti, die Sexbombe. Das war einfach zu komisch. Also wenn er es im Bett bringen….
 

„Entschuldigung?“ Oh, stimmt ja, da war ja noch was. „Ach ja, zurück zum Thema! Also, warum hast du uns nicht umgelegt, wenn du schon die Chance dazu hattest?“ In noch immer verwirrtem Ton, brachte sie ein: „Wo wäre denn da der Reiz?“ hervor. Sie schien zu wissen, was sie wollte. Das gefiel mir. „Gut, dann sag mir doch mal was ein Reiz für dich ist.“

„Also ich wüsste einen für mich…“ Idiot.

„Takato! Sei still und schmoll weiter.“ Langsam wurde er echt nervig. „Was heißt hier schmollen. Warts nur ab, irgendwann wirst du mich danach anflehen.“ Also mal im Ernst. „Wovon träumst du Nachts? Vorher geht die Welt unter. Was zur Hölle hast du genommen? Eine Monatspackung Viagra?“ Immer diese elenden Mannsbilder! Und immer zum falschen Zeitpunkt. Langsam fing das alles hier an eine totale Lachnummer zu werden. Passend zu Takato. Hm? Was hatte er jetzt schon wieder vor? „Du willst es ja nicht anders!“ Er zerrte an meinem Arm. Dieser Vollspaten hatte doch nicht wirklich vor mich ins Gebüsch zu ziehen, oder? Irgendwo hatte ja wohl alles sein Ende. War heute Vollmond oder wie? Ich kramte mit der noch freien Hand das Pfefferspray aus meiner Tasche und bereitete ihm damit ein großes Vergnügen. Winselnd und heulend kauerte er auf dem Boden. Ich hielt absichtlich die Luft an und hatte ihn mit einem schnellen Griff und ein paar Allzweckhandschellen an die Bank gekettet. Dann holte ich noch etwas von dem Reststoff des Verbands und knebelte ihn.
 

Ich entfernte mich wieder von ihm und wischte mir erst mal den Schweiß von der Stirn. Männer können ja so anstrengend sein. Nicht zu fassen. Den überaus geschockten und verwirrten Blick von Mrs. Crystal übersah ich einfach. „So, wo waren wir noch mal stehen geblieben? Ah ja, der Reiz nicht wahr? Hey, Takato! Das nimmt doch gerade eine ganz neue Bedeutung für dich an, oder etwa nicht?“ Ich musste mich wohl korrigieren, DAS war eine Lachnummer. Doch was zum Henker war nur in ihn gefahren?

„Ähm… ja, genau, der Reiz…. Ich will ein Duell, zwischen dir und mir. Ein einfaches Duell in dem entschieden wird, wer leben und wer streben wird. Alle Waffen, Fallen und sonstiges erlaubt, nur keine Hilfe. Wir treffen uns in 2 Tagen nach Sonnenuntergang im alten Chaosviertel.“

Das Chaosviertel…. Ein Viertel in dem nur noch alte Ruinen stehen. Schon klar worauf das hinaus laufen sollte. Hm. Zumindest zog sie es vor die allgemeine Bevölkerung nicht mit hineinzuziehen. Obwohl… ein paar Pärchen weniger…. Nein, nein… das war schon in Ordnung so. „Also, nimmst du an?“ Was war das denn für eine Frage?

„Du meinst das obligatorisch, nicht wahr? Ich habe doch gar keine Wahl, wenn ich absagen würde, würdest du mich und den Neulingsmacho da hinten sofort abknallen. Ich hätte nicht mal die Chance meine Waffe aus der Halterung zu ziehen bevor du abdrückst.“ Ich wüsste schon längst, dass sie ihre Waffe in ihrer Jackentasche bereits so gut wie entsichert in der Hand hielt. „Und davon abgesehen. Ich kann mich nicht erinnern mich jemals vor etwas gedrückt zu haben.“ Man konnte an ihrer Mimik wirklich so einiges ablesen. Auch jetzt verrieten ihre klaren Augen, dass sie mit keiner anderen Antwort gerechnet hatte.

„Sodann, leb wohl. Möge die bessere gewinnen.“ Mit einem Grinsen auf dem Gesicht drehte sie sich um und zog sich von der Bühne des Geschehens zurück. Entweder sie war sehr selbstbewusst, oder hatte einiges Vertrauen in ihren Feind. Einfach so von dannen ziehen und dem Gegner den Rücken zudrehen. Ich ging zum Brunnen und setzte mich auf dessen Rand. Wie ruhig es hier war. So einsam und verlassen.
 

Diese Umgebung….. passte zu mir. Ich schloss die Augen und genoss den Wind, der langsam und leise mit meinem Haar spielte. Und er brachte eine Melodie mit sich, dessen Klang ich mich nicht entziehen konnte. Langsam fing ich an, ein Lied meiner Vergangenheit zu singen.
 

Ich dachte immer, zu fliegen sei ein Segen,

doch sage mir, was ist die Freiheit

Ich dachte immer, alleine sei alles einfacher

doch sage mir, was ist Freiheit
 

Manchmal liegt man wach,

und merkt Freiheit hat einen Preis

er kostet mehr als man bekommt

und nennt sich Einsamkeit
 

Ich dachte immer, die Nacht sei nur zum Feiern da

doch sage mir, was ist eigenes Glück

Ich dachte immer, reich zu sein ist wirklich schön

Doch sage mir, was ist eigenes Glück
 

Manchmal liegt man wach,

und merkt eigenes Glück hat seinen Preis

er kostet mehr als man bekommt

und nennt sich Einsamkeit
 

Ich dachte immer, die Nacht und schwarz sei böse

Doch sage mir, was ist ein Vorurteil

Ich dachte immer, fremde Menschen gehören nicht hierher

Doch sage mir, was ist ein Vorurteil
 

Manchmal liegt man wach,

und merkt ein Vorurteil hat seinen Preis

er kostet mehr als man bekommt

und nennt sich Einsamkeit
 

Eigentlich dachte ich, ich hätte dieses Lied schon längst vergessen. Und, genau genommen, konnte ich es auch nicht besonders leiden. Ich mochte die letzte, die vierte Strophe nicht sonderlich. Und ich war heilfroh, mich abgebremst zu haben, bevor ich auch nur dazu kam, sie anzusetzen. Ein Blick in den Himmel zeigte mir einen sternenklaren Himmel. Dieser Anblick brachte mich immer in tiefes Nachdenken.

Was ist Freiheit, wenn nicht alleine umherzufliegen, wie es die Vögel tun.

Und was ist Glück, wenn nicht reich zu sein und sich um nichts als Partys kümmern zu müssen.

Und, ist es ein Vorurteil, Dinge zu meiden die man nicht kennt?

Und…..

Ist Einsamkeit denn wirklich so schlimm?
 

Wir Menschen haben durch unsere Entwicklung einen wichtigen Teil verloren. Und zwar, instinktiv zu wissen was gut und notwendig für uns ist. Nun, auch lernen hat seinen Preis, denn je mehr wir an Können gewinnen, desto mehr von allem Instinktiven verlernen wir. Nur lässt sich nicht genau sagen, was von beidem nun der größere Verlust wäre….
 

„Also, würdest du mich fragen, was ist schon Freiheit wenn man sie alleine fristet. Und was hat man von dem ganzen Glück, wenn man es nicht mit anderen Teilen kann. Und wer weiß, was dir entgeht, wenn du wegen der Meinung anderer, oder einer unbestimmten Angst einfach alles Unbekannte meiden würdest?“ Mittlerweile hatte Takato es geschafft, sich aus seinem „Gefängnis“ zu befreien. „Hm, vielleicht hast du Recht. Ich habe keine Ahnung wie viele unzählige Male ich mir schon über dieses eine Lied den Kopf zerbrochen habe.“ Er seufzte. „Du scheinst dir viele Gedanken über alltägliche Dinge zu machen. Vielleicht sogar zu viele.“ Wer weiß schon auf dieser Welt hundertprozentig was richtig, und was falsch ist?
 

Beschäftigen sollte ich mich jetzt jedoch eher damit, was ich als nächstes anfangen würde. Ich spielte mit meinen Leben, sie mit ihrem. Spielen scheint auch nicht nur Kindesalter Spaß zu machen. Jedoch wird der Preis um das was man spielt stätig höher. Und die Konsequenzen fast nichtmehr tragbar.
 

„Wir sollten langsam nach Hause gehen. Es ist schon spät und du hast einiges zu tun. Vor allem solltest du dich ausruhen.“ Er hatte ja Recht, dieser Tag war wirklich eine Achterbahn der Gefühle. Und meinen wohlverdienten Schlaf, wollte ich nun nicht missen. Jedoch überkam mich selbst hier noch die melancholische Stimmung, die schon den ganzen Abend an mir zu haften schien. Ich fragte mich, ob ich von damals träumen würde. Doch meine Nacht verlief traumlos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ShainaMartel
2008-05-10T21:30:18+00:00 10.05.2008 23:30
ja,
das kapi ist echt toll,
ich find die ganze geschichte auch gut ausgedacht!!!
und dass du immer iwelche lieder reinbringst,
find ich auch toll!^^
das hat jetzt immer gut gepasst,
und die texte gefallen mir auch
und sind interessant,
sie sagen viel aus und lassen viel vermuten... >D
*übergeh*
ich bin auf das vierte gespannt... >D~ ^^
*flausch*
^.~
~tG-MY~
Von: abgemeldet
2008-03-01T20:14:23+00:00 01.03.2008 21:14
wow, das kapitel ist echt toll^^
ich muss unbedibngt wissen wies weiter geht :)
bitte schreib wenns nächste hochgeladen ist, mm'kay?
hehehe x3
Von:  -BlackRoseNici-
2008-01-30T21:23:51+00:00 30.01.2008 22:23
*lach* das Kapi ist echt geil und wie gesagt...Tipp um dein Leben! xD
Hoffentlich kommt es bald raus denn ich will mehr Lesen >-<
*blackwhitefänchenschwing* ich liebe dieses pairing <.<" *hust*
wehe du gibst net bescheid wenn es freigeschaltet ist dann aber...lese ich mir die story durch und schreibe aba keinen kommi xD <~~böse strafe
bis zum nächsten Kapi
*knuff* Blacky


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