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APD - Teil 2

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Ich ließ die Tür leise ins Schloss fallen, um Fye nicht zu wecken. Im Flur war es gerade hell genug, um sehen zu können, deshalb ließ ich das Licht aus. Ich würde mich auch im Stockfinsteren zurechtfinden, aber dann würde ich wohl über Blacky stolpern, der die Angewohnheit hatte, plötzlich irgendwo unvermittelt aufzutauchen. Da kam er auch schon herangeschlichen. Würden seine Augen das wenige Licht nicht reflektieren, hätte ich ihn wohl mal wieder übersehen. Er folgte mir in die Küche, wo ich mir etwas zu trinken holte. Obwohl es schon halb drei in der früh war, war es immer noch sehr warm. Zwar nicht mehr so heiß wie heute mittag, aber ich schätzte, dass es immer noch an die fünfzehn Grad Celsius sein dürfte.

Ich hatte noch einige Zeugenberichte durchgesehen und vor allem bei dem des Zugführers war ich sehr gründlich gewesen. Allerdings hatte ich noch nichts herausgefunden. Zumindest nichts Neues.

„Kuro-nyan? Bist du das...?“, hörte ich Fye aus dem Schlafzimmer.

War er also doch wach. Oder – vielmehr aufgewacht, er klang ziemlich verschlafen.

„Ja...schlaf weiter...“, rief ich zurück und ging in Richtung Schlafzimmer, wobei ich Blacky diesmal wirklich übersah und über ihn stolperte. Ich konnte mich rechtzeitig am Türrahmen abstützen, sonst wäre ich wohl wirklich hingefallen. Ich unterdrückte einen Fluch und sah zu Blacky, der beleidigt, aber total unschuldig zu mir aufblickte und dann gekränkt davon stolzierte.

„Alles...in Ordnung...?“, nuschelte Fye.

„Ja... nur Blacky...“, gab ich zurück und betrat das Schlafzimmer. Fye setzte sich auf und rieb sich über die Augen. Aber ein Grinsen brachte er trotzdem zu Stande. „Immer im Weg, wie?“

„Hab ich dich geweckt?“, fragte ich nach, während ich mein Hemd aufknöpfte.

„Nein – nicht wirklich. Ich hab nicht fest geschlafen“, gab er zu und fuhr sich durchs Haar, bevor er sich wieder hinlegte. „Aber jetzt bist du ja da...“, murmelte er ins Kissen, offensichtlich wieder halb am Schlafen.

Er drehte sich mit einem zufrieden klingenden Brummen zu mir um, als ich, nachdem ich noch schnell unter der Dusche gewesen war, mit unter die Bettdecke rutschte.

„Ewww... deine Haare sind ja noch nass“, murmelte er, was ihn anscheinend aber trotzdem nicht davon abhielt, weiter zu mir zu rücken und seinen Kopf an meine Brust zu lehnen.

Ich legte meine Arme um ihn, es war zwar sehr warm, aber in letzter Zeit hatten wir uns wirklich selten gesehen

„Nacht“, sagte er leise und schien dann auch gleich darauf eingeschlafen zu sein. Was mich nicht wunderte, inzwischen war es drei Uhr in der Früh.
 

Ich wurde wach, weil es hell war. Doch nach einem Blick auf dem Wecker, bereute ich, schon wach geworden zu sein – es war fünf Uhr morgens. Ich hatte gerade mal zwei Stunden geschlafen. Aber ich musste sagen, diese wenigstens gut. Trotzdem war ich noch ein wenig müde. Fye zog seinen Kopf unter die Decke und rückte noch näher an mich heran, als ich mich bewegte, um auf den Wecker zu schauen. Er fand wohl auch, dass es noch definitiv zu früh war, um aufzustehen. Ich würde auch erst frühestens um halb sieben auf dem Revier sein müssen und fand es ganz nett, noch eine Stunde liegen bleiben zu können.

Deshalb zog ich Fye noch ein wenig näher und strich ihm durch die Haare. Er reagierte mit einem wohligen Seufzer und schlummerte weiter.

Ich konnte nicht mehr einschlafen, was eigentlich aber auch egal war, da ich in einer halben Stunde sowieso aufstehen musste.

„Wieso bist du eigentlich zur Polizei gegangen?“, wollte Fye plötzlich nach einer Weile wissen.

„Ich wollte eigentlich schon immer zur Polizei.“

Fye schien das wirklich zu erstaunen. „Echt? Dann ist es ja gut, dass du zur Polizei gegangen bist~“, sagte er. „Nicht nur, weil wir uns sonst wohl nie kennen gelernt hätten, sondern auch, weil ich finde, dass du ein wirklich guter Polizist bist.“ Er legte den Kopf leicht in den Nacken, um mir ins Gesicht zu sehen. „Erzähl! Ich wusste nämlich nie richtig, was ich machen wollte!“

„Das glaub ich dir“, meinte ich und zauste ihm kurz durchs Haar. „Mein Vater war auch Polizist, vielleicht liegt es ein wenig daran“, fuhr ich fort.

„Wirklich? Dein Vater war auch Polizist? Auch hier in Abaton?“

„Nein, in Japan“, antwortete ich – und dann klingelte das Telefon.

„Hmn~ also, das ist sicher nicht die Weckauskunft“, meinte Fye und grinste. „Ist bestimmt für dich!“

War es auch. Als ich abhob, war Sakura am Apparat. „Du musst sofort herkommen“, sagte sie, als ich mich meldete.

„Sag mir bitte, dass es nichts mit U-Bahnen und einer neuen Leiche zu tun hat“, sagte ich.

„Nein, das nicht, aber es hat mit der letzten Leiche zu tun.“

„Die läuft doch nicht weg – muss es jetzt sofort sein?“ Ich wäre eh in einer Stunde da gewesen.

„Meyer sagte, es wäre dringend“, bestätigte Sakura. Und wenn unser Gerichtsmediziner meinte, dass es eilte, dann tat es das meistens auch. Denn bei ihm kam das recht selten vor.

Was wohl daran lag, dass er es manchmal schlicht und einfach vergaß.

„Ich bin unterwegs“, gab ich zurück, legte auf und drehte mich zu Fye um, der hinter mir stand.

„Kein gemeinsames Frühstück, hm?“, stellte er leicht vorwurfsvoll und enttäuscht fest. Die Enttäuschung konnte ich sehr gut nachvollziehen.

„Sieht so aus“, antwortete ich. „Tut mir leid.“
 

„Also?“, fragte ich, als ich die Pathologie betrat. Ich musste mich dreimal wiederholen und dem Gerichtsmediziner auf die Schulter klopfen, damit er überhaupt merkte, dass ich da war und erschrocken von der Leiche, die er gerade untersuchte, aufblickte.

„Da sind Sie ja schon!“, stellte er fest.

„Sie haben auch gemeint, es wäre dringend“, gab ich zurück.

Er nickte. „Stimmt, ich habe bei dem letzten Opfer etwas gefunden, was Sie interessieren wird“, verkündete er. Natürlich interessierte mich das, denn bisher hatten wir eigentlich noch keine Indizien die auf den Täter hinwiesen gefunden.

„Und was?“, hakte ich nach, als er nicht weiterredete.

„Haare.“

„Haare?“

„Ja, Haare. Sie hatte sie in der Hand. Es war gar nicht so leicht, sie zu finden, weil das Opfer die Haare buchstäblich in der Hand hatte“, erklärte er. Ihn schien das ziemlich zu faszinieren – mich eher nicht, deshalb unterbrach ich ihn, als er anscheinend noch mit weiteren Ausführungen beginnen wollte.

„Dann vermute ich mal, es sind nicht ihre“, sagte ich und er nickte beflissen.

„Allerdings. Kommen Sie mit in das forensische Labor – ich bin sicher, dass die Analyse abgeschlossen ist.“

Da das forensische Labor gleich neben der Pathologie lag, genauer gesagt, waren die beiden Abteilungen nur mit einer Glastür voneinander getrennt, war es auch nicht weit. Storm war nicht anwesend, dafür aber der Labortechniker Jones und auch Kessler, die von ihren Mikroskopen aufsahen. Kessler war der Blutspezialist, soweit ich wusste, und Jones war in der Ballistik, beide waren aber auch in der DNA-Analyse sehr bewandelt.

„Und, meine Herren?“, wandte sich Meyer an die beiden Sergeants, als erwartete er, dass sie ihm jetzt den Sinn des Lebens mitteilen würden.

„Fest steht, dass die Haare definitiv nicht vom Opfer stammen. Außerdem sind es drei Verschiedene“, fing Kessler an.

„Und, wir wissen, von wem sie stammen“, fügte Jones in bedeutungsschwerem Tonfall hinzu. „Sie stammen...“

„...von den ersten drei Opfern“, ertönte es von der Tür her und die beiden Forensikanalytiker verzogen enttäuscht das Gesicht, weil ihr Chef ihnen diese tolle Sensation natürlich wieder mal wegschnappen musste. Wahrscheinlich ärgerten sie sich gerade darüber, es ihm anscheinend schon gesagt zu haben.

„Richtig“, bestätigte Jones und sie nickte eifrig. „Jeweils säuberlich eines von jedem der letzten drei Opfer des U-Bahn-Killers.“

Ich drehte mich zu Storm um, der sich mit Frühstück in der Hand zu uns gesellte und seinen zwei Mitarbeitern zufrieden zunickte. Die machten sich wieder an ihre Arbeit, auch wenn ich nicht wusste, woraus diese jetzt bestand.

„Das bringt uns auch nicht viel weiter – zumindest wissen wir jetzt, dass es anscheinend der Serienkiller war“, meinte ich. Eigentlich hatte ich ja auf mehr Hinweise gehofft oder gleich auf eine Spur, die auf den Täter hinwies.

„Aber immerhin scheint es der Täter zu sein – wer sonst sollte an die Haare der Opfer kommen?“, erwiderte Storm.

Da hatte er eigentlich nicht ganz unrecht.

„Aber sonst wurde nichts gefunden?“, wollte ich wissen.

„Nein“, meinte Storm. „genauso wenig wie bei den letzten Opfern. Bis auf die Haare.“

Normalerweise änderten Serientäter ihre Methoden nicht – weshalb also die Haare? Um diesen Fall mit den anderen in Verbindung zu bringen? Hatte der Täter aus Versehen die Vierte Station übersprungen? Oder doch mit Absicht, denn woher sollte er denn dann die Haare haben oder auf die Idee gekommen sein, sie dort zu hinterlassen? Oder war es vielleicht ein Hinweis, etwas, womit er uns etwas sagen wollte und es war geplant gewesen war, die Vierte Station auszulassen?

Zu viele Fragen ohne Antworten, und das vor dem Frühstück...

„Ist an den Haaren irgendwas ungewöhnliches?“, wollte ich wissen. „Bis auf den Fundort, meine ich.“

„Nein, eigentlich nicht“, antwortete Kessler. „Sie sind ganz normal... Natürlich unterscheiden sie sich, da sie ja von verschiedenen Personen sind, in Struktur, Farbe und Dicke, aber...“

„Sie sind gleich lang“, fiel Jones plötzlich ein. „Die Haare haben die gleiche Länge. Sie sind abgeschnitten worden, das kann man an den Enden sehen. Sie sind alle insgesamt an die drei Zentimeter lang, von der Haarwurzel aus gemessen.“

„Dann ist das wohl Absicht – zumindest, dass sie gleich lang sind. Sonst würde sich doch niemand die Mühe machen. Da die Opfer alle unterschiedlich lange Haare haben, kann das kein Zufall sein. Und schon gar nicht, weil es drei sind“, sagte Storm und ich nickte dazu. Selbst wenn es nur zwei wären, wäre es unwahrscheinlich dass sie zufällig exakt dieselbe Länge hätten.

„Dann kann es doch auch sein“, warf Meyer ein, „das der Täter wollte, dass wir sie finden – und zwar genau dort, wo wir, oder eher ich, sie gefunden habe...Ich frage mich nur, warum?“ Er legte den Kopf schief und schien über etwas nachzugrübeln, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte, als wären wir gar nicht mehr da und zurück in die Gerichtmedizin ging. Hoffentlich vergaß er nicht, sich zu melden, falls er was Neues herausgefunden hatte...

Ich verließ die Abteilung der Spurensicherung ebenfalls. Ich wollte mir gleich noch einmal die Zeugenaussagen vornehmen und auch Sakuras Auswertung des Überwachungsvideo des Bahnsteigs durchgehen. Aber zuvor brauchte ich dringend was zum Frühstück, weshalb ich den Weg zur Cafeteria einschlug.
 

File 4 – Closed



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2014-05-27T18:13:52+00:00 27.05.2014 20:13
Schon wieder Kapitel 4 geschafft. Bis hierhin auf jeden Fall sehr spannend. Das mit dem Serientäter ist eine gute Idee
Von: Maryhase
2011-08-06T20:46:04+00:00 06.08.2011 22:46
so...
mittlerweile schon bei kapitel 4...
die kapitel sind noch sehr interessant ^^
aber bei einer autorin wie dir nicht anders zu erwarten XD

kurogane kann einem wirklich leid tun.
wacht er nach nur 2 stunden schlaf schon wieder auf...
hach ja...

mal sehen wann wir weiterlesen ^^
liebe grüße,
maryjoa3004 =3
Von: abgemeldet
2007-06-08T10:34:04+00:00 08.06.2007 12:34
Juhuuuu *freudentänze aufführ* endlich ein neues cap. lange musste man warten lol. also ich hoffe ja auch das du Fay demnächst mehr einbringst *bettel* aber der Fall wird immer seltsamer und spanender.
Hoffendlich läst du dir das dächste mal nicht so viel zeit. Ich warte schon gespant auf die nächsten ^.^
Von:  Ayume-ko
2007-06-07T17:53:02+00:00 07.06.2007 19:53
Die beiden tun mir leid!>-<
Kein gemeinsames Frühstück und nicht mal länger zusammen im bett liegen können...Ich hoffe, dass die beiden das noch mal nachholen können! *smile*
Aber der Fall wird immer spannender und ich bin wirklich gespannt, wie du das auflösen willst! XD Ich finds super! Auch die Idee mit den Haaren is' genial!
Weiter so! *sich aufs nächste pitel freut*
Ayu ^-^
Von:  snow-angel
2007-06-06T18:19:48+00:00 06.06.2007 20:19
menno, nicht mal in ruhe zusammen frühstücken können die beide
*sniff*
nja, aber interessanter fall
mach weiter so
bin schon gespannt auf die lösung XD
*wink*
ma ließt sich
snow-angel
Von:  BabyTunNinjaDrac
2007-06-03T18:50:43+00:00 03.06.2007 20:50
xDDD Kuro und Fai sind souuubi niedlich *anplüsch*
Das mit den Haaren ist echt selztsam Oo~
Von: abgemeldet
2007-06-02T23:11:35+00:00 03.06.2007 01:11
endlich endlioch...+vorwurfsvoll anschau+...kannst du dir vorstellen wie grausam es von dir war mich so lange warten zu lassen ?!...>_____<...schrecklich !aber jetzt wo kapi 4 da is...+kreischend durch die gegend renn+...klassööööö xD...+hin und her hopp+...Kuro-puu...der arme..hat echt viel zu tun =/...hoffe das er da Fey dann net zu sehr vernachlässigt !...>.<...aber naja, die beiden machen das schon =D...bin sehr gespannt wie es weiter geht ! ^___^

viele grüße..Ina..+knuddel+..;)
Von: abgemeldet
2007-06-01T17:44:12+00:00 01.06.2007 19:44
wo nimmst du nur diese ideen her?
ich meine DU weißt die lösung des falls ja schon!
grah!
es ist echt voll spannend!
nur schade dass fye in dem kapitel kaum vorkam und dass er nicht mehr aktiv an den fällen teilnimmt...
er ist schon fast zum nebencharakter mutiert!
in APD teil 1 ist er fast ständig in irgendwelchen schwierigkeiten gewesen!
...
grah!
naja aber wie immer gut^^
du schreibst echt toll^^

cu darky
Von:  Klayr_de_Gall
2007-06-01T16:11:57+00:00 01.06.2007 18:11
Mau!!
Spannend!
Wie immer gut geschrieben und so on!
Und ich find den Fundort der Haare so klasse. XD
Nur schade, das Fye so weig vorkommt in letzter Zeit. U_U

Schnell weiter.^^
Klayr
Von:  Pfefferminze
2007-05-31T18:49:57+00:00 31.05.2007 20:49
Armer Fye, Kuro-chi ist aber auhc beschäftigt *sfz*
Aber der Fundort ist WIRKLICH ungewöhnlich O.O
Ming


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