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Silent Hill

Otherside
von

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Träger der Schuld

Die Worte an der Tür wollten für Dana keinen rechten Sinn ergeben.

„Geteilte Seele? Weltenwanderer? Ebenen?“

Aus heiterem Himmel begannen ihre Ohren höllisch zu schmerzen. Dieser Schmerz weitete sich auf den ganzen Kopf aus und Dana sank vor Schmerzen stöhnend auf die Knie. Als die Schmerzen ihren Höhepunkt erreichten und die Musikerin sich fühlte, als würde ihr jeden Augenblick der Schädel Platzen hörte sie eine tiefe knurrende Stimme scheinbar direkt in ihrem Kopf zu ihr brüllen.

„DU BIST DER TRÄGER DER SCHULD!“

Dann war die Stimme wieder verschwunden und mit ihr ebenfalls die Schmerzen, so als hätte beides nur in ihrer Einbildung existiert.

Verwirrt stand sie auf und rieb sich über die Schläfe, von der sie nicht einmal mehr sicher war, ob sie einen Augenblick vorher wirklich schmerzte.

Doch als sie wieder zur Tür sah, stand nur noch ein Teil des ehemaligen Reims auf ihr.

„Träger der Schuld“

Dana lief ein kalter Schauer über den Rücken, da sie sich nicht erklären konnte, wie der Schriftzug auf der Tür sich verändern konnte, ohne dass sie Notiz davon nahm.

Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann mittleren Alters stand dahinter in einem kleinen Treppenhaus. Er hielt sich die linke Seite und Blut sickerte zwischen seinen Fingern durch.

Dana, die nicht mit diesem plötzlichen Erscheinen eines anderen Menschen gerechnet hatte, sagte erschrocken das Erste, was ihr einfiel:

„Ich bin der Träger der Schuld!“

Der Mann schien damit gerechnet zu haben und sagte nüchtern:

„Ich bin der Weltenwanderer ...“

Dana fasste sich wieder und sah sich in Erwartung irgendeines Ereignisses um, doch nichts geschah.

„Und jetzt?“

fragte sie verwundert.

„Ich weiß es nicht.“

gab der Mann zurück. Er schien in Gedanken ganz woanders zu sein. Einen Augenblick lang sagte niemand etwas.

Um das schweigen zu brechen sagte sie:

„Mein Name ist übrigens Dana Keogh.“

„Reggie Myers.“

Eindeutig, irgendetwas lenkte ihn ab.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“

Am liebsten hätte sie sich für diese Frage auf die Zunge gebissen. Es war ihm eindeutig anzusehen, dass nicht alles in Ordnung war. Und die blutende Wunde in seiner linken Seite, würde sicher auch nicht zu seiner guten Laune beitragen.

„Meine Gefährtin ist eben gestorben.“

Erst die Leiche im Autowrack und jetzt das. Diese Stadt ist eindeutig gefährlich!

dachte Dana bei sich.

„War sie deine …?“

„Nein, war sie nicht. Trotzdem hätte ich es vielleicht verhindern können.“

„Das tut mir Leid.“

Dana sah zu Boden und diesmal war es an Reggie das Schweigen zu brechen.

„Hier herumzustehen bringt uns auch nicht weiter. Außerdem will ich Liz da nicht so einfach liegen lassen.“

„Was willst du mit ihr machen?“

„Ich weiß es nicht. Jedenfalls will ich sie da nicht so einfach liegen lassen.“

Ohne ein weiteres Wort betraten beide das kleine Treppenhaus.

Es war eng, Fensterlos und wie jeder andere Raum in diesem Gebäude nur spärlich beleuchtet.

In einer Ecke lag ein kleiner Verbandskasten. Dana nahm ihn und hielt Rege am Arm.

„Warte einen Augenblick. Zieh deine Jacke aus und setz dich kurz hin.“

Ohne ein Wort zog der Autor Harrys Jacke aus und setzte sich auf eine Treppenstufe.

Der Schnitt blutete noch immer, obwohl er nicht sehr tief zu sein schien. Dana nahm einen Verband aus dem Kasten und verband Reges Seite.

Seit ihrem Kurs in erster Hilfe hatte sie keinen Verband mehr angelegt, trotzdem war sie zufrieden mit ihrer Arbeit.

„kann weitergehen.“

Rege nahm seine Jacke auf und beide stiegen die Treppen empor und verließen das Treppenhaus im Erdgeschoss wieder.

Noch immer flackerte die einzelne Lampe über der Tür. Ohne hinzusehen sagte Reggie:

„Da vorn.“

„Wo?“

Liz war verschwunden. Die Blutlache ebenso. Sie schien nie dort gewesen zu sein.

Noch ehe er sich darüber wundern konnte veränderte sich die Umgebung.

„Was passiert jetzt?“

Reggie gab ihr keine Antwort. Plötzlich merkte er, dass er diese Ebene kannte. Es war die von Liz.

Auf einmal saß sie da, an der Stelle wo eigentlich ihre Leiche liegen sollte. Noch immer sickerte Blut aus ihrem zerfetzten Nacken.

„Liz!?“

Sie sah ihn traurig an.

„Rege, hilf mir. Bitte hilf mir!“

„TRÄGER DER SCHULD!“

brüllte es scheinbar von überall her.

„ERFÜLLE DEINE BESTIMMUNG! SIE IST EINE SÜNDERIN! SIE WOLLTE SICH WIDER GOTTES GESETZ TÖTEN! ES IST AN DIR ÜBER SIE ZU RICHTEN. IHR HENKER WETZT BEREITS SEINE KLINGEN, ALSO GEBE DEN SCHULDSPRUCH, AUF DAS AUCH ER SEINE PFLICHT ERFÜLLEN KANN!“

Hinter Liz tauchte eine gigantische weibliche Kreatur auf. Ihr Gesicht war von langen schwarzen Haaren bedeckt und in jeder Hand hielt sie eine gigantische rostige Sichel. Sie hob diese zum Schlag.

„TU ES! IHR HASS WIRD GRENZENLOS SEIN UND GOTT STÄRKEN!“

Reggie ergriff Dana am Arm.

„Tu es nicht!“

Sie überlegte.

„Ich kann sie schuldig sprechen? Dann ...“

Sie sah zuerst Rege und dann Liz an.

„Liz, ich spreche dich von deiner Schuld frei!“

Erneut fing die Umgebung an sich zu verändern. Die fleischigen Wände verschwanden und gaben ein strahlend weißes Pendant ihrer selbst frei. Durch die Fenster und offenen Türen schien ein warmes, freundliches Licht und man hörte draußen eine leichte Brise. Die Wunde an Elisabeths Nacken war verschwunden. Weiße und blaue Fliesen zierten den Boden und das einzige was nicht ins Bild passen wollte, war das Geschöpf, das noch immer mit erhobenen Sicheln hinter Liz scheinbar in der Bewegung erstarrt zu sein schien.

Dann wandte es seinen Kopf in Danas Richtung und starrte sie aus Augen, die man nicht sehen konnte an.

„DUMMES KIND! WARUM DENKST DU, BIST DU DER TRÄGER DER SCHULD? INDEM DU SIE VON IHRER SCHULD FREIGESPROCHEN HAST, HAST DU SIE AUF DICH

„GENOMMEN! IST ES DIR DAS WIRKLICH WERT?“

Die Kreatur machte ihren ersten Schritt auf Dana zu.

Sie machte einen Schritt rückwärts und stieß gegen die Wand.

„Verdammt. Reggie tu was!“

„Ich bin dabei!“

Der Autor konzentrierte sich darauf von hier zu verschwinde und plötzlich fanden sie sich in der Eingangshalle des realen Brookhaven Hospitals wieder. Weder Liz noch ihr Henker waren irgendwo zu sehen.

„Wie hast du das gemacht?“

„Ich bin mir nicht sicher, aber das scheint meine Funktion als Weltenwanderer zu sein.“

„Ich glaube, sie hat nun ihren Frieden.“

„Glaube ich auch, danke!“

Rege öffnete die Eingangstür und starrte draußen auf den Nebel.

„Und was jetzt?“

fragte Dana erneut.

„Ich weiß es nicht. Ich glaube wir sollten zuerst die anderen finden.“

„Die anderen? Es sind noch mehr Menschen hier?“

„Ja, bevor wir uns trennten, waren wir zu sechst.“

Beide traten hinaus und bevor Reggie die Tür ins Schloss fallen ließ sah er noch einmal zurück und sagte:

„Ruhe in Frieden Liz.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Flordelis
2010-03-02T16:08:09+00:00 02.03.2010 17:08
Ich mach grad das "Jeden Tag mindestens ein Kapitel"-Programm bei mehreren FFs, also dachte ich mir, ich mach das bei dir auch endlich, weil ich das hier so lange schleifen ließ.

Erst einmal finde ich es schön, dass Dana Liz ihren Frieden gegeben hat.
Ich finde, Liz hat das wirklich verdient~
Dass Dana sich damit die Schuld selbst auflädt finde ich gut, sonst wäre ihre Fähigkeit zu... perfekt. So ist es aber ein zweischneidiges Schwert und das ist eine hübsche Sache.
Liz' Henker hat mir auch sehr gut gefallen, rostige Sicheln sind fein. :3
Außer man macht selbst mit ihnen Bekanntschaft.

Ansonsten muss ich sagen, dass mir das alles ein wenig zu schnell ging. Besonders das Gespräch zwischen Reggie und Dana war mir doch zu abgehackt.
Aber anyway~
Von:  RyuKusanagi
2009-11-16T21:12:49+00:00 16.11.2009 22:12
Der "Träger der Schuld" und der "Weltenwanderer" haben sich endlich gefunden und ihre erste Aktion durchkreuzt schonmal kräftig die "Pläne der Stadt". XD
Ich will garnicht wissen wie stinkig einige der Anhänger des Kults jetzt auf Dana und Reggie sind...
Von dem "weiblichem Henker" mal ganz abgesehen, welchen ich hiermit übrigens als geniale Idee abstemple.
Immerhin hat Dana Liz's Schuld "auf sich genommen".
Ich bin gespannt auf was das noch hinausläuft.

Abgesehen davon fand ich den anfang dieses Kapitels ziemlich genial, vor allem die Stelle, die aufklärt warum "Ich bin der Träger der Schuld" das erste ist, was Dana zu Reggie sagt. XD
Höhepunkt dieses Kapitels war zweifelsfrei Liz's verschwundene Leiche und das damit in Verbindung stehende auftauchen ihres "Geistes" und ihrer Form der "Nightmare World" und natürlich alle darauf folgenden Szenen, die damit in Verbindung standen.
Irgendwas sagt mir, Liz könnte in zukunft eventuell wieder eine kleine Rolle spielen...
Und nebenbei, ich finde die Idee, das wenn der "Träger der Schuld" jemanden frei spricht, dessen Schuld somit auf sich selbst lädt, ziemlich gut.
Ich bin gespannt wie sich das noch entwickelt und ob Silent Hill oder der Kult noch eine art "Notfallplan" für solche "Rebellen" wie Dana und Reggie hat, oder ob es am ende einfach Schicksal ist, was den beiden widerfährt und sie sich nicht dagegen wehren können.
Von:  BlindDemon
2009-10-31T12:33:22+00:00 31.10.2009 13:33
Aaah, dann war Dana also auch eher unwissend, als sie das am Ende vom Kapitel davor sagte. Finde ich irgendwie interessant.
Ich bin auch gespannt, was für einen Zweck die beiden zusammen verfolgen werden. Schön weiter schreiben und nicht mehr so lange auf die Folter spannen bitte x3

Mir gefällt die neue "Kreatur" :D Ich stehe total auf diese rostigen Sicheln. Ich hoffe doch, dass sie sich noch öfter blicken lassen wird.
Aber so wie ich dich kenne, wird es im nächsten Kapitel bestimmt wieder um den anderen Teil der Gruppe gehen, wie?
Ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel X3


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