Wer andren eine Grube gräbt...
Ein kurzes Luftschnappen vor der plötzlich Stille.
Keiner der Beteiligten sagte ein Wort. Alle gierten sie gespannt auf meine Reaktion.
10 Minuten lang.
10 Minuten in denen ich trauernd vor dem Todesort meines „Mobiltelefons“ verweilte.
Fast am Ende ihrer Geduld schwang ich langsam und sehr theatralisch den Arm in die Höhe, bis er in waagerechter Position verweilte und auf den Handymörder zeigte.
„Das, mein Lieber“ begann ich mit einem unheilvollem Flüstern „Wird Konsequenzen haben. Und zwar auf Frauen Art“ Eduard sagte nichts. Ich verlies das Männerklo. Die Tür hinter mir zugeschlagen, war immer noch eisernes Schweigen zu hören.
In diesem Moment wohl, nahm der Entschluss in langsam und mit den fiesesten Mitteln von seinem Thron zu stoßen, überhand. Bloß wie?
Eilig ging ich den Schulflur auf und ab in der Hoffnung, dass meine körperliche Bewegung auch meinen Geist antrieb, aber wie so oft an diesem Tag musste ich feststellen, dass Nichts so läuft wie ich es wollte.
Als ich meine gefühlte 15.Runde drehte, blockierte etwas Schwarzes mein eingeschränktes Sichtfeld. Ich schaute nah oben und entdeckte eine... Person.
Bitte, noch so ein beklopptes Wesen, dass den Herr Gott verklagt mir heute alles so schwer wie möglich zu machen.
Mit einem Gangsterblick versuchte ich das Mädchen aus der Unterwelt loszuwerden, welches so schwarz wie der meinige Tag ist. Stockduster.
Es half nichts.
Stattdessen streckte sie mir ihre Hand entgegen und fragte: „Silin?“
„Ja“ antwortete ich reserviert, ohne ihren Handgruß zu erwidern.
„Freut mich, ich bin July“ fuhr sie unbeirrt mit neutraler Stimme fort.
Fasziniert davon, dass so eine finstere Gestalt so einen normalen Namen tragen konnte entschied ich mich doch ihren Handgruß zu erwidern. Kurz darauf wünschte ich, ich hätte es nicht getan.
„Eduard meinte-...“
„Eduard meint so vieles!“ schnitt ich ihr das Wort ab. Kein gutes Gesprächsthema.
Sie ignorierte es „...dass du dich für Schauspielerei und Theater interessierst.“
Ein kurzes Wanken meinerseits. Das konnte er doch gar nicht wissen.
Oder hat er einfach ins Blaue geraten? Ich wartete ab.
„ Deshalb hat er dich unwiderruflich in die Theater AG eingeschrieben. Herzlich willkommen! Ich bin die Leiterin.“
„Nein Danke, kein Interesse!“ schnauzte ich ihr entgegen. Ich lass mich doch nicht von seinem Willen leiten! Diese Mistmade war mir wieder einen Schritt voraus!
„Das geht nicht, du musst mindestens ein Jahr bleiben.“ Wiedersprach mir July.
„Es ist mir scheiß egal ob-...“ ich hielt inne. Gerade ist eine blendende Idee mit meinem Geist kollidiert! Ich setzte neu an: „ Ok, aber ich hätte da auch noch was: Wahrscheinlich war der gute Eduard viel zu bescheiden um zu erwähnen, dass auch er wahnsinnig gerne Schauspielert. Würdest du ihn ebenfalls in deine Theatergruppe einschreiben? Jetzt wo er mir einen Gefallen getan hat, kann ich das doch nicht einfach ohne Gegenleistung entgegen nehmen.“
July sah mich irritiert an. Es dauerte eine Weile bis sie antwortete.
„Ok“ war ihre kurze Bestätigung. Dabei hatte sie einen äußerst merkwürdigen Blick in Petto.
Ohne Zweifel wusste sie, dass da was im Busche ist.
Als sie mir jedoch elegant den Rücken zuwandte, erwischte ich noch ein kurzes Lächeln an ihr, welches eine über aus schadenfreudige Stimmung offenbarte.
Endlich jemand auf meiner Seite! Ich mag dieses Mädel!
Eduard, jetzt bist du dran!
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Sprachlich diesmal wohl etwas flach, aber es muss ja weiter gehen XD
