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1000 Mal berührt...

ZorroxRobin
von

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Wo willst du hin?

Kapitel 5: Wo willst du hin?
 

Aus der Sicht von Robin
 

"Uhm…"

Die Stille war unerträglicher als jede Folter. Man konnte das Kreischen der Möwen über dem Meer hören, obwohl die Bullaugen fest verschlossen waren.

Irgendwo in der Ferne brachte ein laues Windchen Namis Orangenbäume zum Rascheln.

"Warum?", entfuhr es mir zaghaft, während ich über den schwarzen Stoff meines Rocks fuhr.

"Hmm?" Zorro hob fragend eine Augenbraue, dann griff er nach einem Hemd, das auf seinem Bett lag, und streifte es sich über. Er sah mich nicht an, wandte mir den Rücken zu, tat so, als seie er beschäftigt.
 

Ich startete einen neuen Versuch.

"Warum… gehst du mit diesen Kerlen mit?"

Zorro öffnete eine Schublade, schloss sie wieder. Er schien sich seine Antwort zurechtzulegen.

Indes starrte ich auf seinen muskulösen Rücken, seine Schulterblätter, die braune, von Narben gezeichnete Haut. Wie viel Schmerz er wohl schon durchstehen musste?

"Ist das nicht offensichtlich?" Ein Blatt des Orangenbaumfensters flog gegen das Bullauge zu meiner Linken, blieb noch hängen, ehe es nach einem verbitterten Überlebenskampf mit der glatten Oberfläche verlor.

"Ich will sie beschützen, meine Freunde. Die Personen, die ich liebe, die mir so unendlich wichtig sind"

Ich starrte abwesend durch das Zimmer, strich mit der rechten Hand über meinen linken Arm.

Lieben fand ich in dem Zusammenhang ein komisch gewähltes Wort.

Man liebte seine Eltern, man liebte die eine Person, die man den Rest seines Lebens bei sich haben will – diese Person war für ihn Kuina.

Er hatte sie schon lange nicht mehr erwähnt und irgendwann verschwand auch das Foto auf seinem Nachttisch in dessen Schublade, aber ich vermute einfach, dass der Schmerz darüber, sie nicht bei sich zu wissen, einfach irgendwann zu groß wurde und selbst den Grünhaarigen irgendwann übermannt hatte.
 

"Wenn du gehst, wie willst du deine geliebten Freunde dann beschützen? Meinst du, uns greift keiner mehr an, wenn du weg bist?" Irgendwie wurde ich wütend über den bescheuerten Grund, den Zorro zuvor geäußert hatte.

"Im Gegenteil, wenn die ganzen Kopfgeldjäger und übelgesinnten Verbrecher da draußen hören, dass eines der stärksten Mitglieder der Strohhutbande nicht mehr da ist, werden sie diese Schwäche doch erst recht ausnutzen!"

Ich redete mich immer mehr in Rage, merkte gar nicht, wie ich die Hände zu Fäusten geballt hatte.

"Wenn du irgendwen beschützen willst, dann musst du gefälligst da sein! Lernst du denn nie aus deinen Fehlern? Kuina wäre auch noch am Leben, wärest du damals da gewesen."
 

Kaum hatte ich den Satz beendet, biss ich mir fest auf die Unterlippe. Wie konnte ich nur so etwas sagen? Wie konnte ich nur seine fast verschwundenen Gewissensbisse, sein schlechtes Gewissen wieder an die Oberfläche bringen?

Ich merkte es kaum, so schnell hatte sich Zorro umgewandt und war mit festen, schnellen Schritten auf mich zugeeilt.

Unwirsch packte er mein Kinn, drehte mein Gesicht zu ihm und fixierte mich mit seinen zu Schlitzen verengten Augen.

Die Worte, die daraufhin seinem Mund entglitten, waren kälter als Eis und giftiger als jedes mir bekannte Toxin.
 

"Du solltest dich nicht in mein Leben einmischen, hast du verstanden?"

Er verstärkte den Druck auf mein Kinn und ich stieß ein leises Stöhnen aus.

"Du weißt nichts über mich, gar nichts. Wie kannst du es nur wagen, über mich zu urteilen?!"

Ich merkte, dass sein Kinn, seine Nase vor Wut zitterten. Er musste sich zusammennehmen, die richtigen Worte finden, die er mir ins Gesicht speien konnte.

Ohne diese Willenskraft wäre er wohl vollends ausgetickt.
 

Mein ganzer Körper fing plötzlich an zu zittern unter seinem schmerzhaften Griff und anscheinend ging dieses Zittern auch auf ihn über, denn plötzlich sah ich, wie sein ganzer Körper zuckte. Ob vor Anspannung oder Wut, konnte ich nicht sagen, aber es schien fast so, als würde er weinen.

Doch das war so abwegig wie der Gedanke, dass Chopper irgendwann zu einem richtigen Menschen werden könnte.

Es war so abwegig, dass es schon abwegig war, nur auf den Gedanken zu kommen.
 

Er ließ von mir ab, ballte seine Hand so fest zur Faust, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.

"Du solltest besser gehen"

Er griff nach der Türklinke und öffnete die Tür, doch ich machte keine Anstalten zu gehen, zu geschockt war ich.

"Verschwinde!", zischte er nun wütend und packte mich unsanft an den Oberarmen, schob oder eher schubste mich aus seinem kleinen Reich – zurück in den trostlosen Flur, auf den ich gestern noch gestanden und den ängstlichen Chopper in Empfang genommen hatte.

Die Tür wurde zugeknallt und ich hatte Angst, dass das alte Holz nicht länger standhalten würde.

Ich seufzte.

Das hatte ich ja super hingekriegt.

So wie immer…
 

Manchmal fragte ich mich, wie ich bisher durchs Leben gekommen war.

Ich geriet stets an die falschen Menschen - vorzugsweise Männer - und machte mir das Leben schwerer als nötig.

Wahrscheinlich hatte ich eine gewisse 'Hass mich'-Aura um mich herum.

Die Leute mieden mich und misstrauten mir – bis ich Ruffy begegnete.

Er hatte mir sein Vertrauen geschenkt und mich mit offenen Armen in seiner Crew willkommen geheißen, ohne je eine Gegenleistung dafür zu verlangen.

Er und die anderen wahren wahre Freunde. Sie akzeptierten mich und lachten mit mir, nahmen mich so, wie ich war und bin.

Ich lehnte mich an die harte Holzwand, atmete tief durch.

Ich glaube, ich wusste jetzt, was Zorro meinte, als er sagte, er liebe seine Freunde.
 

Nach einiger Zeit, beschloss ich, eine Dusche zu nehmen.

Ich wollte mich reinwaschen von dem, was ich zu Zorro gesagt hatte.

Langsam lief ich in Richtung Badezimmer, freute mich schon auf das schöne warme Wasser, welches bald meinen Körper umhüllen würde.

Ich hörte, wie eine Tür hinter mir aufging und ein Koffer nach draußen gestellt wurde, doch ich schenkte dem keine Beachtung, öffnete die Tür zu meinem Zimmer und entledigte mich noch im Gehen meines Oberteils und des BHs.

Dann hüpfte ich schnell ins Bad, schloss ab und zog mich gänzlich aus.

Die Dusche war eine pure Wonne.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich das Klopfen an meiner Zimmertür überhörte.

Auch, dass jemand in mein Zimmer kam, entging mir.

Hätte ich gewusst, wer da in mein Zimmer gekommen war und es sich auf meinem Bett gemütlich machte, hätte ich die Dusche wohl nie verlassen.
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KazuhaToyama
2015-08-29T18:41:15+00:00 29.08.2015 20:41
Hiii:):)
Ein mega super duper tolles Kapi!!:D<3
Liebe es!!:)
Von:  Stoechbiene
2012-09-30T07:49:24+00:00 30.09.2012 09:49
Schön, dass du weiterschreibst! Und man kann sagen, dein Stil hat sich verändert. Ich würde sagen bildlicher, detailreicher. Was nicht heißen soll, dass du zu Beginn nicht auf Details geachtet hast, sondern du setzt diese nun anders in Szene. Gefällt mir.

Jetzt hast du zum Schluss dieses Kaps an einer so dringlichen Stelle geendet. Dass diese Person vermutlich Zorro ist wäre naheliegend, aber vielleicht wartest du ja mit einer neuen Überraschung auf uns. Auf jeden Fall möchte ich wissen wie es weiter geht!

LG
Stoechbiene
Von:  Kriegseinhorn-Pinky
2012-09-06T16:42:15+00:00 06.09.2012 18:42
so hab echt nochmal von vorne gelesen da es ja länger her war.
aba ich will nun wissen wie es weiter geht.*sniff*
es ist gerade so spannend
*knuddel*
bitte schreib schnell weiter
Viele liebe grüße Sayoko


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