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Winter Wonderland

von

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Ein Schneeball mit Folgen

Ein Schneeball mit Folgen
 

„Horo! Horohoro, hörst du nicht? Ich rede mit dir, du Idiot!“, schallte Pilicas hörbar gereizte Stimme durch die Zimmertür, „Wenn du nicht sofort raus kommst, komm ich rein!!!“

Der Angesprochene hob seinen Kopf aus dem total zerwühlten Futon. „Wasn...lassmich in...ruhhhhe!“, murmelte er verschlafen und machte Anstalten einfach weiter zu schlafen.

Plötzlich öffnete sich die Tür und eine wütende, nein, stocksauere Pilica stand vor ihrem Bruder.

„Ich hasse dich, du Idiot!!!“

Diese Worte ließen Horo jäh hoch schrecken. Warum sagte seine Schwester nur so etwas?

„Was ist denn los Pilica?“, fragte er als sein Blick ihre Uhr streifte, „7.23 Uhr!?!? Warum weckst du mich um diese Uhrzeit? Wir haben Ferien!!!!!“

„Ich weiß, Bruder, aber hast du schon mal raus gesehen? Es schneit!!!“

Schnee? In Tokio? Naja, so viel konnte das ja nicht sein! So ging er zum Fenster und sah hinaus.

Eine dicke, weiße, weiche Schneeschicht war zu sehen! Seine Augen strahlten: „Das ist ja wie zu Hause!“

„Du, Horo, vermisst du unser Zuhause?“, fragte Pilica plötzlich ernst.

Der Angesprochene dachte nach, seine Gedanken wanderten zu einer ganz bestimmten Person.

Nein, an diese Person wollte er nicht denken, aber es war wie verhext: er konnte seine Gedanken nicht von ihr abwenden!

„Und?“, machte ihn die neugierige Stimme seiner Schwester bewusst, dass sie noch immer auf eine Antwort wartete.

„Manchmal, aber dann denke ich auch immer daran, dass hier jetzt auch unser Zuhause ist und dann muss ich kein Heimweh mehr haben!“, er lächelte, „Ich bin immer für dich da!“

„Danke Bruder, aber jetzt lass uns schnell runter gehen, Anna ist heute echt schlecht gelaunt!“

‚Eigentlich ein Grund ganz wegzubleiben! Wenn Anna schlecht gelaunt ist, sucht man am Besten das Weite!‘, dachte der Ainu nur gequält.
 

Als sie die Küche betraten wehte ihnen sofort Annas Stimme entgegen. Schlecht gelaunt war wirklich stark untertrieben, machte sie doch gerade Yo zur Schnecke, der wie ein kleines Häufchen Elend vor ihr saß.

„ ... und genau deshalb werden wir uns heute das neue super Höllentrainingsprogramm vornehmen, hast du mich verstanden!“

Ihr Verlobter konnte nur zustimmen, sonst hätte es üble Folgen für ihn gehabt.

Mit einem Blick, der schon von vornherein nichts gutes bedeuten konnte, wandte sich Anna nun den beiden jungen Ainus zu, die Yo mit mitfühlenden Blicken musterten.

„Was schaust du so dämlich, Horo!?!?“, bellte sie ihn an.

„N...nichts gggar nichts!, stammelte er nur ängstlich.

Anna knallte nur wortlos die Frühstücksutensilien auf den Tisch, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand aus dem Raum, durch den ein jähes Aufatmen ging.

„Du, Bruder“, fing Pilica an.

Der junge Ainu hob eine Augenbraue, „Was gibt’s?“

„Hast du heute schon was vor?“

Sie bekam nur ein unverständliches Murmeln als Antwort.

„HOROHORO, SCHLUCK GEFÄLLIGST RUNTER, BEVOR DU MIT MIR SPICHST!!!!“

Horo schluckte, merkte aber, dass er seinen Mund wohl etwas zu voll genommen hatte und verschluckte sich prompt.

„Siehst du, das passiert, wenn man das Essen so in sich reinstopft!“, meinte Pilica nur versöhnlich, während Yo nur sein typisches Grinsen grinste und ihm einmal heftig auf den Rücken klopfte.

Horo, der inzwischen wieder Luft bekam fragte nur, leicht irritiert: „Wie meinst du das? Was sollte ich denn vorhaben?“

„Naja, ich dachte, wir könnten dein tägliches Training mal zur Feier des Tages ausfallen lassen! ...“

Horo traute seinen Ohren nicht:

Hatte er das gerade wirklich gehört? Von seiner Schwester?!?! Diejenige, die nach Anna die schlimmsten Trainingspläne entwerfen konnte? Nein, er hatte sich verhört!

„ ... und ... Horohoro hörst du mir eigentlich zu?“

„Was willst du von dem Schneemann auch erwarten!“, mischte sich ein junger Chinese ein, der gerade vom Einkaufen zurückkehrte, „Naja, was interessierts mich, ich geh dann mal trainieren!“

„Hey, Spitzkopf!“, rief Horo ihm hinterher, „Was sollte das denn heißen? Warte, komm zurück!!!“

Doch zu spät : Ren war so schnell wieder verschwunden, wie er auch gekommen war, um einen wütenden Horo zurückzulassen.

‚Warum rege ich mich eigentlich so auf? Was interessierts mich, was das Spitzköfchen von mir hält?

Aber verdammt noch mal! Es ist mir nicht egal!‘

„Na los, Bruder, lass uns mal einen Spaziergang machen, die frische Luft wird dir gut tun!“

Grummelnd stimmte Horo dem Vorschlag seiner Schwester zu, obwohl er keine große Lust dazu hatte, einen Spaziergang zu machen, da er noch immer ziemlich sauer war.
 

So zogen sie sich warm an und verließen das Haus in Richtung eines kleinen Parks in der Nähe.

Dieser Park war trotz seiner geringen Größe wirklich wunderschön. Im Sommer war er immer hergekommen, um zu trainieren, wenn er ganz übermotiviert war, oder um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Er betrachtete den kleinen See, der im Zentrum des Parks lag und von einigen Bäumen umgeben war. Er war zugefroren, wie sollte es denn auch anders sein! Sanft glitzerte das Eis in der Morgensonne.

Alles sah so friedlich aus: Der ganze Park war wie leer gefegt, klar um diese Uhrzeit war noch nicht viel Betrieb hier, die Bänke und die riesigen Ziersteine, die man hier aufgestellt hatte, waren mit einer dicken Schneeschicht bedeckt.

Er prüfte den Schnee, prima! Packschnee! Der war ja wie geschaffen für ... Er grinste schief.

„Sag mal Pilica, was hattest du denn jetzt eigentlich mit mir vor? Hattest du das etwa geplant?“,

fragte der Ainu plötzlich.

„Nein, natürlich nicht! Eigentlich hatte ich vor, dass wir mal alle zusammen Schlittschuh fahren gehen. Du weißt schon, Anna und Yo, wenn Anna nicht so schlecht gelaunt wäre, Faust und Eliza, die hätten sicher auch Lust gehabt, Run und Bailong und nicht zu vergessen Ren, wenn ihr euch nicht immer streiten würdet und wir beide! Das wäre doch mal richtig schön!“

„Hm, vielleicht hast du ja Recht, aber mit Ren wäre ich sicher nicht in hundert Jahren gefahren!!!!!“

„Reg dich nicht so auf!“

„Jaja, schon gut Pilica.“

Sie gingen unter einem mit Schnee beladenen Baum lang, dessen Äste sich weit nach unten bogen.

Gerade als Horo, der einen Schritt hinter Pilica ging, unter dem Baum hervortreten wollte passierte es:

Der Ast gab dem Gewicht des Schnees nach und entlud seine gesamte Ladung genau über Horo, der nun aussah wie ein echter Schneemann.

‚Gut, dass Ren mich jetzt nicht sehen kann‘, dachte er, ‚der hätte doch bestimmt nur wieder einen dummen Spruch für mich übrig!‘

Pilicas Lachen durchschnitt die Stille: „Horohoro, du siehst ... du ... siehst ...hahaha“, brachte sie pustend hervor, konnte ihren Satz jedoch nicht beenden, da Horo sich blitzschnell befreit hatte und begann, sie einzuseifen.

Das ließ sie jedoch nicht auf sich sitzen und versuchte ihn nun ihrerseits einzuseifen, was ihr aber gehörig misslang. Aus lauter Frust über diese Tatsache formte sich einen Schneeball nach dem anderen und bombardierte Horo damit.

„Schneeballschlacht!“, rief Horo vergnügt, schmiss sich hinter einen Zierstein und tat es seiner Schwester nach.

Die Schlacht ging einige Zeit weiter, ohne dass die Geschwister ihrer müde wurden.

Sie waren auch so vertieft, dass sie nicht den mürrischen Chinesen bemerkten, der mit gesenkt gehaltenen Kopf langsam durch den Park schritt. Vom Lärm der Schneeballschlacht aufgeschreckt, blickte er auf, doch da war es schon zu spät:

Ein verirrter Schneeball flog direkt auf ihn zu und bevor er ausweichen konnte, landete dieser genau in seinem Gesicht, welches sofort ein dunkles Rot annahm.

Ren machte nun selbst einen Schneeball, um ihn auf Horo zu werfen. Horo, der ihm in diesen Moment kurz den Rücken zugekehrt hatte, traf er direkt in den Kragen seiner Winterjacke.

Erschrocken fuhr der Getroffene herum, um einen weiteren Schneeball des Chinesen abzubekommen.

„Was sollte denn das, du Schneemann?!?“, rief Ren Horo wütend zu.

„Das könnte ich dich genauso fragen, Eisklotz! Warum wirfst du mich hinterrücks ab!?!“

„Spinnst du, du Idiot? Du hast doch angefangen!!!“

Pilica sah unterdessen irritiert auf, da keine Schneebälle seitens ihres Bruders mehr kamen. Vorsichtig lugte sie hinter ihrer dicken, alten, knorrigen Eiche, die sie sich als Schutz gesucht hatte, hervor.

Sie beobachtete ihrem Bruder und Ren bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, beim Streiten.

Ren stand mit hochrotem Kopf da, seine Haare, von denen leicht Wasser tropfte, hingen ihm wirr ins Gesicht. Horo sah auch nicht besser aus: An seinem Kragen klebten die Reste eines dicken Schneeballs, seine Haare waren zerzaust und er wischte sich gerade sein Gesicht trocken.

Zwischen ihrem lauten Gebrüll, dass die klare Morgenluft durchschnitt, flogen mal hier mal da einige Schneebälle, begleitet von einem entsetzten Aufschrei, wenn eines der eisig kalten Wurfgeschosse sein Ziel getroffen hatte.

Sie kam sich ziemlich vergessen vor, da ihr großer Bruder nur noch Augen für Ren und ihren Streit hatte.

So setzte sie sich beleidigt auf eine Bank, nachdem sie diese von ihrer weißen nassen Zudecke befreit hatte.
 

Ren und Horo waren derweil mitten in ihrem Element.

Sie jagten sich durch den gesamten Park, mal hinter einem Baum Schutz suchend, mal gewährte ihnen ein Stein diesen oder auch mal eine Bank.

Ab und an gab es sehr kurze Gefechtspausen, in denen die Kontrahenten sich neue Wurfgeschosse zurechtlegten oder sich einen günstigeren Standpunkt suchten.
 

Langsam wurde es Pilica auf ihrer Bank zu dumm. Vor einer halben Stunde hatte sie es aufgegeben zu hoffen, Horos Aufmerksamkeit zu bekommen und war nach Hause gegangen. Das würde er noch bitter büßen müssen!
 

„Du“, brachte Horo, als es bereits an zu dämmern fing, pustend heraus, „gib endlich auf, Eisklotz!“

„Vergiss es, Eismann!“, entgegnete Ren, nicht minder schwer atmend, „Ein Tao gibt niemals auf!“

„Oh, ich vergaß, der große Ren Tao, der niemals aufgibt mit seinem ach so großem Stolz!“

„Du! Das nimmst du sofort zurück!“, zischte Ren.

„Warum sollte ich?“, zischte nun auch Horo provokant.

„DAS WIRST DU BEREUEN; WATE NUR DU ...“, schrie Ren als er sich wütend auf seinen Streitpartner warf.

Dieser jedoch verlor sein Gleichgewicht und so kugelten sie sich weiter streitend eine kleine Senke hinunter, die auf den See zulief. Wie sollte es auch anders sein, da sie so viel Schwung drauf hatten, rollten sie geradewegs auf das Gewässer zu.

Während Horo noch irgendwie einen Ast von einem der umherstehenden Bäume zwischen die Finger bekam, hatte Ren nicht so viel Glück:

Er landete, dank des mehr als ausreichenden Schwungs, mitten im eisigen See. Das Eis, das wohl nicht so tragfähig war wie es schien gab kurz darauf nach.

‚Heute ist einfach nicht mein Tag!‘, dachte der triefend feuchte junge Chinese, als er versuchte wieder auf die Eisfläche zu klettern, die jedoch erbarmungslos nachgab und er nochmals ins Wasser eintauchte.

Zum Glück war das Wasser nicht so tief, das hieß, er konnte, obwohl er sich in der Mitte befand, immer noch stehen. So wartete er unter heftigen chinesischen Flüchen wieder zum Ufer zurück.
 

Nachdem er den ersten Schock, dass Ren im Wasser gelandet war verarbeiete hatte und er bemerkte, dass es ihm gut zu gehen schien hörte er auf sich Sorgen zu machen und dachte milde lächelnd:‚Ren sieht einfach zu putzig aus, wie er da aus dem Wasser kommt ...‘, doch dann realisierte er, was er da gerade gedacht hatte und wedelte mit seiner Hand vor seinem Gesicht umher, ganz so, als wolle er den Gedanken vertreiben.

„Na, alles OK mit dir?“, fragte Horo, als der Chinese in Hörweite kam.

„Das geht dich gar nicht an, Eismann!“, entgegnete Ren nur.

„Ich mach mir doch nur Sorgen, du Blödmann!“

„Du bist doch der Blödmann!“

Und sie fielen schon wieder übereinander her.

Irgendwann passierte jedoch etwas für Horo völlig unerwartetes:

Ren hatte grade eben noch hoch auf seinem hart erkämpften Platz, der Horos Bauch war, gesessen, als er plötzlich nach vorn kippte, mit dem Gesicht direkt in den Schnee.

Horo war vor Schreck wie gelähmt, was hatte Ren nur?

Vorsichtig befreite er sich und streifte dabei mit der Hand Rens Stirn. Sie war kochend heiß!! Er hatte Fieber!

Dem Ainu war sofort klar, dass er etwas tun musste, also beschloss er, den Chinesen erst einmal Heim zu bringen.

Er zog seine Jacke aus und streifte sie über Rens nassen Mantel und nahm ihn anschließend Huckepack, um ihn transportieren zu können.
 

Als Ren aufwachte, war er im trockenen, doch trotzdem war ihm schrecklich kalt und er konnte nicht aufhören zu zittern. Was war nur passiert?

Erst jetzt erkannte er, dass er sich in seinem und Horos Zimmer befand. Wieso? Er war doch im Park gewesen und hatte sich mal wieder mit Horo gestritten.

‚Warum müssen wir uns nur immer wieder streiten?‘, ging ihm durch den Kopf, als er den Kopf leicht seitlich drehte.

Horo lag neben seinem Futon und schien zu schlafen. Eine Strähne seines blauen Haares hing ihm direkt vor der Nasenspitze und wippte durch den regelmäßigen Atem des Schlafenden auf und ab.

Er sah ja so friedlich aus! So friedlich, dass es ihn so warm ums Herz wurde und er aufhörte zu zittern.

‚Wie ein kleiner blauhaariger Engel ...‘, er musste seufzen, ‚Ein Schneeengelchen eben!‘

Nun wurde er rot, so wollte er lieber erst gar nicht anfangen zu denken und außerdem hatte er Kopfschmerzen, daher entschied er, es wäre besser noch ein bisschen zu schlafen, was sich unter Horos Schnarchen sicher als schwierig erweisen würde.
 

Der Ainu öffnete die Augen und sein Blick fiel sofort auf den Schlafenden, dessen Gesicht nur ein paar Zentimeter von seinem eigenen entfernt lag. Er konnte die von dem Chinesen ausgehende Wärme spüren, das lag sicherlich am Fieber.

Er setzte sich auf und beobachtete die bleiche, zierliche Gestalt. Er war viel blasser als üblich.

‚Aber geht das denn noch?‘, fragte er sich und musste unwillkürlich lächeln.

Liebevoll musterte er ihn und bemerkte erst jetzt wie zerbrechlich der Junge aussah. Kaum zu glauben, dass er hier Ren Tao, den Erben der starken und unbezwingbaren Taos vor sich hatte, der ihn jetzt mit seinen großen, goldenen Augen musterte, als sähe er ihn zum ersten Mal. Moment mal! Große, goldene Augen, die ihn musterten?!? Goldene Augen??? Ren war wach und er hatte sicher gesehen, wie er, Horo, ihn betrachtet hatte!!!

‚Scheiße, er ist bestimmt sauer auf mich!! Wo soll ich mich nur in Sicherheit bringen??? Hilfe, ... aber er sieht unbeschreiblich aus ...‘, Horo schloss die Augen, um das unvermeidbare zu erleben- doch ...

„Danke“, murmelte Ren nur leise.

Irritiert sah Horo ihn an.

„Danke, dass du ...“, setzte der Chinese erneut an.

Horo verstand gar nichts mehr, Ren Tao bedankte sich bei ihm? Das musste ganz klar am Fieber liegen, dass ihm irgendwie zu Kopf gestiegen sein musste.

„Du hast mich Heim gebracht, oder?“, Ren klang fast schüchtern.

„Aber, bist du nicht böse, immerhin bin ich Schuld, dass du ...“, Horo hatte absolut keine Ahnung, was in Ren gefahren war.

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf, doch bevor er etwas sagen konnte, sprang Horo mit einem kurzen „Warte mal“, auf und verschwand aus dem Zimmer.

Ren sah ihm nach. Was hatte er vor?

Als er das Zimmer wieder betrat, hatte er ein kleines blaues Schälchen in der Hand, aus dem ein Übelkeit erregender Geruch drang.

„Hier, das ist für dich“, kam es von Horo, als er ihm das Schälchen, welches eine zähflüssige, grüne Pampe enthielt, zuschob.

Ren sah ihn angeekelt an. Das würde er sicherlich nicht essen!!!!

„Komm schon,“, versuchte Horo ihn zu überreden, „das ist ein uraltes Familienrezept, das wird dir helfen!“

Doch Ren wich nur zurück.

„Na los, tu es für mich!“, rutschte es dem Ainu plötzlich heraus und er nahm sofort die Farbe einer überreifen Tomate an.

Der Chinese nicht minder rot, rutschte unsicher näher an den Japaner heran.

„Kön ...könntest du“, setzte er an, „könntest du mir viel ... leicht helfen?“, hauchte er schließlich kaum hörbar.

„Gerne“, bekam er zur Antwort, als der Ainu ihm half sich aufzusetzen und ihm dann zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht strich.

Sanft begann Horo den Kranken mit der ekeligen Pampe zu füttern.

Ren war sprachlos, so liebevoll hatte sich, mit Ausnahme seiner Schwester, noch niemand um ihn gekümmert. Das machte ihn richtig verlegen.

Jedoch dieses Zeug schmeckte genauso wie es aussah, fürchterlich!

Das musste man ihm wohl ansehen, denn Horo meinte mitfühlend: „Ich weiß das Zeug schmeckt zum weglaufen, aber es hilft wirklich gut! Dann noch ein bisschen Ruhe und du bist bald wieder fit!“

„Danke, dass du so lieb bist!“, platzte es aus ihm heraus, bevor ihn seine Kräfte vorerst verließen und er beinahe vornüber auf den Boden geknallt wäre, doch Horo fing ihn in letzter Sekunde noch auf, das Schälchen war eh leer und daher kümmerte es keinen, dass es nun auf der Erde lag, es gab ja auch wichtigeres zu bedenken.

Für beide war die Tatsache, dass Ren nun in Horos Armen lag zuerst äußerst merkwürdig, doch irgendwie war es auch gar nicht so unangenehm. Ren hob den Kopf und kam nicht umher, in diese wunderschönen Augen zu sehen. Er versank förmlich in ihnen.
 

Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, seitdem Ren, der inzwischen eingeschlafen war, in seinen Armen lag. Horo war viel zu aufgewühlt, als dass er hätte schlafen können.

So saß der Junge da, den kleinen Chinesen fest in seinen Armen und war vollkommen in Gedanken versunken.

„Du, Horo“, murmelte ein Etwas in sein Shirt, „hier, bei dir fühle ich mich richtig geborgen und sicher“

Der Angesprochene sah ihn mit großen Augen an. Ihm war etwas klar geworden:
 

Er liebte Ren Tao!!!
 

Und ihm wurde bewusst, dass das nicht erst seit gestern so war, nein, er hatte es nur immer ignoriert, dass es sich komisch in seiner Magengegend anfühlte, wenn irgend so ein Mädchen ihn anflirtete, dass ihm immer ganz flau geworden war, wenn sich ihre Blicke streiften oder sie sich unbewusst berührt hatten.

„Du, Ren, ich muss dir da was sagen ...“

„Das brauchst du nicht, mir ist klar, was du sagen willst, denn es geht mir nicht anders“

Horo verstand die Welt nicht mehr, was wollte er eigentlich Ren sagen? Etwa, dass er ihn liebte? Nein, er würde sicher lachen oder ihn gar für pervers halten, einen Jungen zu lieben!

Aber wieso wusste dieser was gemeint war, selbst wenn er, der Urheber des Gesagten, nicht wusste, was er sagen sollte?

Doch all das war mit einem Schlag unwichtig, als Ren sich aufsetzte und seine Lippen sich sanft auf die Lippen des Ainus legten.

„Ich weiß, was du meinst, es geht mir schon viel besser!“, meinte der Chinese schmunzelnd.

„Ich liebe dich, Ren!“, rief Horo und schmiss sich in einen weiteren, diesmal stürmischeren Kuss.

„Ich dich doch auch, mein kleiner Idiot! Du weißt ja gar nicht, wie lange ich dir das schon sagen wollte!“

Horo sah ihn an: „Was hältst du davon, wenn wir mal Schlittschuh fahren gehen, wenns dir besser geht?“

„Gerne, mein Schneebärchen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-09-09T12:15:13+00:00 09.09.2007 14:15
Das ist ja sweet!

Einfach goldig! >.<

zu süß!

Kann ich den anderen Kommischreibern auch nur zustimmen! *smile*

Bin gespannt wie es weiter geht!

by by

Mimi
Von:  JJasper
2007-04-08T10:46:53+00:00 08.04.2007 12:46
Sweet^^
Schneebärchen *lach anfall bekomm*^^
Von:  -myst3ry-
2007-02-19T17:36:32+00:00 19.02.2007 18:36
~waaaiii ^^
schneeballschlacht^^, so typisch für die zwei.
weiter so
Von: abgemeldet
2007-02-15T14:42:14+00:00 15.02.2007 15:42
voll sweet!!^-^
schneebärchen... ôo
*da voll lachen musst xD*
aber voll waiiii^^
*sich vorstell wie horo ren füttert*
schreib weiter!!^^
*knuff*
Celine
Von:  _Kyuubi_
2007-02-09T17:01:53+00:00 09.02.2007 18:01
echt süß
gefält mir sehr
in favo geb
Von: abgemeldet
2006-12-19T19:54:56+00:00 19.12.2006 20:54
Hey Engelchen,
so jetzt hab ich auch die 2. FF gelesen. Ganz schön lang! Hat mir aber gefallen. Allerdigs war mir manchmar nicht so ganz klar wer mit er gemeint war. Habs dann aber doch grade noch so rausgekriegt. :)
Klar kann man alles noch besser machen aber diese ff war schon toll. Hoffe deine nächste wird noch spannender.
Von:  RenTao_Kill_Lonesome
2006-12-18T19:37:08+00:00 18.12.2006 20:37
geilo ^.^

die war echt mega klasse ^0^

deine ff ist voll waiiii!!!!

mir geviel einfach alles ^-^
ich fand es lustig, wo sich Ren und Horo mit schneebällen beworfen haben X3
einfach mega spitzen klasse ^_________^

mach weiter so ^0^
freue mich schon auf deine nächsten ffs ^_______________^


Deine Reny^^
Von:  Lunaticus
2006-12-17T18:07:17+00:00 17.12.2006 19:07
Schneebärchen?? O.O
Nee, oder xDD
Da bleib ich doch bei der Standartversion Schneehäschen x33
Aber ich fand das komisch, dass, als Ren ins Wasser gefallen ist, der nicht fast erfroren ist und Horo sich i-wie keine Sorgen gemacht hat O.o
Und außerdem hatte ich gedacht, der See wäre zugefroren xDDD
Aber ich lunalinn zustimmen^-^
Die Stelle fand ich auch am besten x33
Mach weiter so xD

*knuddel*
Deine Runchen -^^-
Von: lunalinn
2006-12-17T17:46:41+00:00 17.12.2006 18:46
süüüß ^^
die stelle wo horo ren auffängt nachdem er ihn gefüttert hat war total niedlich, hat mir glaub ich am besten gefallen =)
voll waii!!
hast du super geschrieben!!

*knuffZ* luna


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