Zum Inhalt der Seite

Der Kristallpalast

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Einziges Kapitel

Hallo da bin ich mal wieder.

Ich weiß ihr habt schon lange nicht mehr von mir gehört und dafür will ich mich, insbesondere bei ChiChi_18, entschuldigen. Ich war in letzter Zeit, nicht nur in kreativer Hinsicht, in einem Tief. Dazu kam noch die Schule, die vielen Klausuren, sodass ich fast gar nicht mehr zum schreiben kam.

Aber ich habe es an einem Abend mal geschafft mich an den Pc zu setzen und da ist dann das hier entstanden.

So wie meine Stimmung zu der Zeit ist auch die Fic etwas düster, aber keine Panik es ist keine Dark-Fic geworden, eher eine ziemlich melancholische.

So nun will ich euch aber nicht ewig mit meinem Geschwätz aufhalten.

Ich hoffe, dass sie euch auch diesmal gefällt und das ich ein paar Rückmeldungen bekomme.

Liebe Grüße

Bienchen
 

Spieglein, Spieglein an der Wand

Wo ist der Kristallpalast?

Spieglein, Spieglein an der Wand

Zeig mir den Kristallpalast!
 

Aber ich sehe nur mich selbst…
 


 

Mutter, Mutter

Ach Mutter

Du sagtest ich muss lernen mich selbst so zu lieben, wie du es tust.

Lernen für mich selbst einstehen zu können, denn du könntest nicht ewig für mich da sein.

Du hattest recht, du bist gegangen…

Du hast mich verlassen
 

„Meine süße, kleine Akane.

Wir werden uns wieder sehen.

Wir werden uns sehen in Gottes Kristallpalast.“

„Ja Mutter! Ja!“
 

Große, braune Augen starren mich erwartungsvoll an

Spieglein… Spieglein…

Warum nur füllen sie sich mit Tränen? Warum sehen sie traurig aus?

Der Kristallpalast…
 

Märchen sind Lügen!

Menschen sind Lügner!
 

Märchen werden geschrieben um die Fantasie anzuregen

Kinder brauchen Fantasie, sagen die Pädagogen.
 


 

Riesige Schneeflocken, rieselten leise vom Himmel, fielen auf die schon vom Schnee bedeckte Wiese unseres Gartens und breiteten sich dort zu einem weißen See aus, der es verdient hatte so verliebt angestarrt zu werden wie von mir in diesem Moment. Es war zwar erst sechs Uhr abends, aber trotzdem schon so dunkel draußen wie in tiefster Nacht und nur noch der Schnee und der Raureif, der vom Mond erleuchtet wurde und stumm glitzerte, erhellte das Szenario vor mir.

Eine Woche vor Weihnacht, ihre wie sie schon zum hundersten Mal wiederholte, aller, aller liebste Jahreszeit und auch jetzt während sie durch das Teezimmer wuselte, sich fahrig die Haare aus dem Gesicht strich und ihr Kunstwerk betrachtete, musste sie mir noch einmal erklären, wie wundervoll Weihnachten ist. Ich nahm meinen Blick von den Schneeflocken, drehte mich zu ihr um und sah wie sie überglücklich die Lichterkette anstarrte die sie angebracht hatte. Dann lieft sie auf mich zu und warf sich mir in die Arme, drückte mich sanft und sah mich mit großen Augen an. „Oh Kasumi Onee-chan!”, rief sie und hüpfte dann von einem Bein auf das andere. „Akane, nicht so stürmisch.“, wendete ich ein und drücke sie sanft von mir. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, bevor sie nach Hause kommt. Los, los, ab in die Küche, die Plätzchen sind gleich fertig!“ befahl ich ihr lächelnd, drehte sie an den Schultern Richtung Tür und gab ihr einen sanften Klaps auf den Po, damit sie los läuft. Ich sah sie davon wuseln und drehte mich einmal im Kreis.

Unsere Mutter kam nach einem Jahr endlich aus dem Krankenhaus, sie würde Weihnachten mit uns verbringen, sie würde die restlichen Kekse mit uns backen, würde die restliche Dekoration übernehmen, ein Festessen veranstalten und uns Geschenke kaufen. Unsere Mutter würde wieder bei uns sein.

Glücklich betrachtete ich Akanes Dekoration, zupfte noch ein wenig an einigen Bändern, damit sie gerade hingen und versuche den vielen Baumschmuck, den sie an die grüne Tanne gehangen hat ein wenig zu reduzieren, als ich das Telefon klingeln hörte und mich fröhlich summend in den Flur begab.

„Hier bei Tendo.“, sagte ich freundlich in den Hörer, als ich die Stimme meiner Schwester Nabiki vernahm, sie wollte unbedingt mit Mutter abholen.

„Mutter wird nicht kommen.“, weinte sie in den Hörer und ich spürte wie mein Herz mir schwer wurde und ich den Hörer fester in meiner Hand drückte.

„Aber?“, frage ich verwirrt, doch Nabiki ließ mir keine Zeit weiter zu sprechen.

„Vater wird euch gleich abholen, Mutter möchte euch selber sagen, weshalb sie nicht kommen kann.“ Sie schluchzte leise auf und eine Sekunde später starrte ich nur fassungslos auf den Hörer. Sie hatte einfach aufgelegt. Ich spürte wie meine Beine ihren Stand verloren, sank auf meine Knie und konnte nicht verhindern, dass einige Tränen aus meinen Augenwinkeln liefen, als ich erschrocken feststellte, dass Akane mit einer Schale Kekse neben mir stand und mich mit zusammengeschoben Augebrauen ansah. Sie legte ihre Stirn in Falten und ließ die Schale sinken. „Mama wird nicht kommen, nicht wahr?“ Ich war nicht im Stande ihr eine verbale Antwort zu geben und schüttelte deswegen nur stumm mit dem Kopf.

Sie ließ die Schale fallen und sah mich böse an. „Sie… sie hat es versprochen. Sie hat gesagt… hat gesagt…“; ihre Stimme wurde von den Schluchzern unterbrochen und ich sah große Tränen aus ihren Augen kullern. Ich wollte auf sie zu rücken, sie in meine Arme nehmen, ihr Trost spenden, aber sie drehte sich von mir weg und lief ohne etwas zu sagen in unser Teezimmer. Erschrocken sprang ich auf meine Füße, lief ihr hinterher und sah wie sie wütend die Lichterkette herunter riss und sie durch das Zimmer schleuderte. „Akane!“, rief ich aufgeregt, als sie mit voller Wucht gegen den Baum lief und er klirrend auf dem Boden ankam. Verzweifelt griff ich nach ihren Armen, versuchte sie an mich zu drücken, doch sie wehrte sich und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien. „Ich will nicht…!“, schrie sie mit voller Lautstärke, „Ich will nicht, dass das Haus dekoriert ist wenn Mama nicht kommt. Ich will nicht!!!“
 

An diesem Abend erfuhren wir, dass unsere Mutter den Krebs nicht wie angenommen besiegt hatte, die Ärzte hatten eine Fehldiagnose, hatten den Krebs nicht entdeckt der tief im Gewebe steckte und nicht entfernt werden konnte.

Ich denke dies war für Akane der schlimmste Tag, denn an diesem Tag wurde uns bewusst, dass unsere Mutter nie wieder unser Haus betreten würde, nie wieder erleben würde, wie es nach Keksen duftete und geschmückt war. Sie würde nie wieder die Wärme in unser Haus bringen nach der wir uns sehnten.

Ein halbes Jahr später starb sie. Wir waren alle bei ihr und ihr Abschied schmerzte uns, aber…
 

Dieser eine Tag um genauer zu sein der 17. Dezember, war schon immer der Tag an dem Akane um Mutter trauerte. Es war nicht der Tag an dem sie starb, aber an dem uns bewusst wurde, dass es passieren würde, für Akane als kleines Kind war dies der schlimmste Tag, schlimmer als ihr Todestag, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie nie wieder mit uns Weihnachten feiern würde, dass Mutter nur noch eine begrenzte Zeit für uns übrig hatte die wir mit ihr nicht so gestalten konnten wie wir wollten, weil sie starke Schmerzmittel nehmen musste und das Krankenhaus nicht dazu bereit war, sie in unsere Pflege zu lassen.

Auch jetzt noch ist dieser Tag für Akane schwer. Sie versucht es zu überspielen, aber man merkt es ihr an, denn immer in den Momenten wenn sie sich unbeobachtet fühlt, sieht man ihren traurigen Blick durch das Teezimmer schweifen, ihr Blick bleibt, dann meistens an dem Foto unserer Mutter hängen. Ich habe schon oft versucht sie an diesen Tagen zu trösten, aber sie sagt mir dann immer, dass es ihr gut gehen würde und ich mir keine Sorgen machen muss. Trotz alledem hat unsere Familie für diesen Tag einen stillen Packt geschlossen: Das Haus wird nicht dekoriert, keine Kekse werden gebacken und jeglicher Weihnachtskram wird auf den nächsten Tag verschoben und nicht mit ins Haus genommen. Genma hatte dann bei seinem ersten Weihnachten bei uns am eigenen Leib erfahren, dass man an diesem Tag keine Kekse im Teezimmer mampfen darf und wurde von Akane wütend angebrüllt, bis ich dazwischen ging ihm die Kekse wegnahm und ihm später von der Geschichte erzählte. Er hatte natürlich Verständnis.

Es war ihr Ritual, ihre kleine, versteckte Huldigung an Mutter. Niemand durfte ihr das nehmen und bis zu dem Weihnachten in diesem Jahr wagte es auch keiner.
 

Es war ein ruhiger 17. Dezember, da er auf einem Sonntag lag und somit die ganze Familie keine Arbeit verrichten musste, oder im Falle von Akane und Ranma, nicht zur Schule musste. Ich stand in der Küche und bereitete das Abendessen vor, sah aus dem Fenster und erkannte, dass es begann zu schneien. Verträumt beobachtete ich die Schneeflocken dabei, wie sie durch die schwarze Luft tanzten, als mich ein leises Geräusch aufschrecken lies. Verdutzt drehte ich mich in die Richtung aus der das Geräusch kam und sah Akane, die am Türrahmen lehnte und mir genau in die Augen sah. Ich lächelte sie an und sie erwiderte es, wenn auch nicht ganz so fröhlich wie normalerweise. „Was gibt es, Akane?“, fragte ich sie lieb und sah wie sie sich vom Türrahmen abstützte. „Nichts. Ich meine nichts besonderes. Ich wollte nur sehen was es zu Essen gibt.“, erwiderte sie und ihr lächeln verschwand so schnell wie es gekommen war, bevor sie mir über die Schulter sah. „Das sieht lecker aus.“, sagte sie schließlich und wandte sich dann wieder zum gehen.

Ein wenig trübsinnig nach Akanes Besuch, rollte ich das Sushi zusammen und sah wieder aus dem Fenster. Eine große Gestalt kam auf unser Grundstück zu, sie trug einen schwarzen Anzug und eine Mütze, die mich sofort erkennen ließ um wen es sich handelte.

Ranma winkte mir zu, als er mich entdeckte und ich winkte zurück, als mir plötzlich etwas in seiner linken Hand auffiel.

Das war doch nicht etwa…

Nein, dass hatte ich mir bestimmt nur eingebildet. Doch auch wenn ich mir meinen Verdacht nicht sicher war, beunruhigte er mich und ich konnte mich nicht mehr darauf konzentrieren das Essen vorzubereiten.

Ranma war bis jetzt der einzige, der keine Ahnung hatte von Akanes Tag. Normalerweise verspürte er nicht das Bedürfnis das Haus zu dekorieren, oder Kekse zu backen, aus diesem Grund hielten wir es nicht für Notwendig ihn einzuweihen, aber wenn meine Vermutung richtig war, dann würden wir gleich eine wutentbrannte Akane hören können. Ich ließ, dass Essen beiseite und hielt es für besser einmal nachzusehen, ob ich mich nicht doch getäuscht hatte. Etwas ängstlich bewegte ich mich Richtung Teezimmer und hörte schon auf dem Flur gedämpfte Stimmen, die ich eindeutig Ranma und Akane zuordnen konnte.

„Was ist das?!“, hörte ich Akane schon fast panisch sagen und mein Herz rutschte mir ein wenig tiefer. Ich hatte mich also nicht geirrt. Ich sah um die Ecke und erblickte die, wie nicht mehr anders erwartet, Lichterkette und zu allem übel hatte er sie an die selbe Stelle gehenkt wie Akane damals…

„Eine Lichterkette. Shampoo hat sie mir geschenkt, ich dachte ich stifte sie der Allgemeinheit.“, entgegnete Ranma gelassen.

„Nimm sie wieder ab!“

„Spinnst du? Es hat mich fünf Minuten gekostet sie aufzuhängen.“ Einen Moment überlegte ich dazwischen zu gehen, entschloss mich dann aber dagegen, ich wollte sehen wohin die beiden das führen würde und hoffte nur, dass Akane nicht handgreiflich werden würde.

„Ich sagte du sollst sie wieder abnehmen.“ Ihre Stimme zitterte, klang richtig bedrohlich und sie ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Ach komm schon, nur weil sie von Shampoo ist musst du nicht so ein Theater machen.“, erwiderte Ranma und fand es wohl amüsant wie Akane reagierte nur weil die Lichterkette von Shampoo war. Ich sah wie Akane sich noch mehr verspannte und hörte ihre Stimme, die so hoch und schrill war, dass sie schon fast in den Ohren weh tat. Sie hatte wohl Mühe damit ihre Tränen zu unterdrücken.

„Es ist mir vollkommen egal von wem diese Lichterkette ist, ich will nur nicht, dass sie heute dort hängt.“ Sie deutete mit dem Zeigefinger auf die Kette und ich konnte sogar von der Entfernung sehen, dass ihre Hand zitterte.

„Und mir ist vollkommen egal was du willst. Ich hab kein Bock sie wieder abzunehmen.“ Großer Fehler, Ranma.

Ihre Stimme wurde nun lauter sie schrie schon fast: „Nimm sie wieder ab, oder ich…“

„Oder du was…? Sag mal Akane stimmt irgendwas nicht mit dir, dass ist doch bloß eine Lichterkette.“ Ranma schien nun vollends verwirrt zu sein.

„Es ist eben nicht bloß eine Lichterkette und ich will, dass du sie wieder abhängst. Meinetwegen häng sie morgen auf, aber ich will sie dort heute Abend nicht sehen!“ sie schien sich wieder ein wenig beruhigt zu haben, aber man merkte, dass sie immer noch krampfhaft versuchte Tränen zu unterdrücken. „Was hat der Zeitpunkt damit zu tun, ob diese Lichterkette da hängt, oder nicht?“, fragte Ranma der mir jetzt irgendwie leid tat. Er wollte ja niemanden etwas böses damit tun, als er die Kette aufgehängt hatte. Nun jedoch schien Akanes Geduld überstrapaziert und so brüllte sie ihn an: „WARUM VERSTEHST DU DAS DENN NICHT? DU SOLLST SIE ABNEHMEN!“ Ich erschrak unter der Lautstärke die meine kleine Schwester an den Tag legte.

„Ich will aber nicht!“, entgegnete Ranma und runzelte die Stirn, scheinbar war er mehr als verwundert über Akanes Verhalten. Ich sah ihren Körper wie er bebte, als sie auf Ranma zu ging und wollte schon dazwischen gehen, als sie wieder begann den armen ahnungslosen Ranma anzubrüllen und vereinzelt einige salzige Tränen an ihren Wangen entlang liefen.

„NIMM SIE AB!“, schrie sie ihm ins Gesicht und als Ranma sich daraufhin nicht rührte, hob sie ihren Arm und riss sie mit einem kräftigen Ruck von der Wand. Sie stolperte einige Schritte rückwärts und warf dann mit tränenverschmierten Gesicht die Lichterkette in die Ecke des Zimmers neben dem Fernseher. Erschrocken hielt ich mir eine Hand an die Brust und starrte Akane an, deren Körper jetzt von ihren Schluchzern geschüttelt wurde und Ranma, der sie vollkommen entsetzt anblickte. Ich sah wie sie die Hand in der sie eben noch die Lichterkette gehalten hatte in Ranmas Blickfeld hob und sie öffnete.

Ein erschrockener Schrei entrann meiner Kehle, als ich erkannte, dass sie sich an dem Glas der Lichter geschnitten haben musste und rotes Blut von ihrer Handfläche tropfte.

„Warum kannst du nicht einmal das tun was man dir sagt?“, fragte sie ihn mit bebender Stimme und ich entschloss mich dazu zu handeln. Schnell lief ich auf sie zu und packte sie an der Schulter. „Akane, das sieht aber gar nicht gut aus. Komm ich verbinde es dir schnell.“, sagte ich beruhigend und führte Akane sanft aus dem Teezimmer, mir Ranmas fragenden Blick im Rücken durchaus bewusst.

„Warte ich hole gerade Verbandszeug.“, erklärte ich Akane und setzte sie in der Küche auf einen Stuhl. Ich sah sie noch einmal an bevor ich die Küche verließ, sah wie sie ihre Blutverschmierte Hand an ihrem Gelenk festhielt und sie krampfhaft anstarrte. Als ich wieder in der Küche angelangt war, waren ihre Tränen bereits getrocknet, aber das Blut tropfte unaufhörlich von ihrer Handfläche auf unsere Küchenfließen.

„Du weißt, dass Ranma nicht gewusst hat warum du die Lichterkette nicht dort hängen haben wolltest. Sei ihm nicht böse.“, sagte ich ihr und tupfte die Wunde mit Jod ab. Sie nickte erwiderte aber sonst nichts weiter.

„Willst du es ihm nicht sagen? Er hätte sicher Verständnis dafür.“, sprach ich weiter auf sie ein, aber diesmal schüttelte sie sehr schnell ziemlich energisch mit dem Kopf, während ich vorsichtig begann ihre Hand zu verbinden.

„Nein, er hätte eben kein Verständnis dafür. Wahrscheinlich würde er das ganze Haus dekorieren, wenn er es erfahren würde.“

„Ich denke nicht, dass Ranma so ein Mensch ist.“, entgegnete ich und hob meinen Blick um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Nein du hast recht, das war auch nur so daher gesagt, aber ich möchte es trotzdem nicht.“, sagte sie schließlich und dabei beließen wir beide es dann auch. Nachdem ihre Hand verbunden war, verließ sie rasch die Küche und schon Sekunden später betrat Ranma die Küche, durch den Hintereingang. Hatte er uns etwa belauscht? Ich erhob mich aus meiner Hocke in der ich noch saß, weil ich Akanes Hand verbunden hatte und unsere Blicke trafen sich. Ich konnte immer noch die selbe Verwirrung in seinen Augen erkennen wie bei dem Vorfall eben.

„Kasumi, ich… ähm… ich würde gerne wissen was da gerade eben passiert ist.“, sagte er und sah verlegen zur Seite.

„Es tut mir leid, Ranma, aber das kann ich dir nicht sagen.“, erwiderte ich und sah wie er nickte und die Küche dann auch verließ. Seufzend begab ich mich wieder an das Essen. Vater und Herr Saotome waren heute Happossai auf Streife gefolgt um ihn wie jedes Jahr davon abzuhalten Unterwäsche mit Weihnachtsmotiven zu stehlen um Akane nicht zusätzlich zu betrüben und sie würden sicherlich hungrig sein, sobald sie wieder kommen.

Es vergingen einige Minuten, in denen es in unserem Haus so ruhig war, dass ich selbst immer unruhiger wurde. Stille verhieß meistens nichts gutes. Ich sah auf das vorbereitete Essen und überlegte, ob ich einmal nach schauen sollte, ob schon wieder alle zu Hause sind. Langsam verließ ich die Küche und sah Ranma der vor der Treppe stand und scheinbar auf etwas wartete. Schulterzuckend ging ich an ihm vorbei, ohne das er mich bemerkte und suchte das Haus nach Vater und Herrn Saotome ab. Als ich feststellte, dass sie noch nicht wieder von ihrem Streifzug zurückgekehrt waren, machte ich mich auf den Weg zur Küche und ging ein zweites Mal an Ranma vorbei, der immer noch in unserem Flur stand und die Treppe anstarrte. Erst als ich sah wie Akane die Treppe herunterkam und Ranmas Wangen sich rot färbten wusste ich auf wen er gewartet hatte. Mucksmäuschenstill stand ich da und beobachte Ranma wie er zu Akane hoch sah und sie ihn fragend musterte „Was ist Ranma?“, fragte sie und blieb schließlich vor ihm stehen. Er sah kurz zu mir und holte dann eine kleine Schachtel aus seiner Tasche hervor. „Ich… ähm… wollte dir das geben. Als Entschuldigung sozusagen.“, nuschelte und als ich sah was er in der Hand hielt blieb mir fast das Herz stehen. „Kekse?!“ fiepte Akane und sah mit aufgerissenen Augen auf die braune Schachtel. Er nickte kaum merklich und dann wechselte Akanes Blick von mir zu ihm. Ihre Stimme bebte, als sie bedrohlich meinen Namen sprach und die Kekse Ranma wieder in die Hand drückte. „Ich habe dir gesagt du sollst es ihm nicht sagen!“, schrie sich mich an und wieder kullerten einige Tränen an ihrer Wange entlang. Ich wollte ihr sagen, dass ich nichts gesagt hatte, aber dazu kam ich nicht mehr, denn Akane hatte Ranma mit ihrer heilen Hand eine Ohrfeige gegeben und schrie dann weiter. „Ich habe dir gesagt er würde es nicht verstehen!“ „Akane!“, konnte ich gerade noch sagen, da war sie schon ohne aus der Haustür verschwunden.

Es vergingen einige unendliche Augenblicke in denen Ranma und ich nur die noch offene Haustür anstarrten aus der Akane verschwunden war, als Ranmas Stimme die Stille durchschnitt. „Was…?“, fragte er verwirrt und ich richtete meinen Blick wieder auf ihn. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, denn ich konnte ihm auch jetzt noch keine Antwort auf seine Frage geben und so ging ich nur zur Garderobe, nahm einen von Akanes Mantel vom Haken und drückte ihn Ranma in die Hand. „Niemand sollte zu dieser kalten Jahreszeit alleine sein.“, sagte ich und gab ihm einen Schubs zu der Tür. Er nickte nur, was mich verwunderte, denn normalerweise nahm er ja keine Ratschläge an, nahm dann seine eigene Jacke vom Haken und verschwand durch die Haustür.

Ich wusste nur er kann ihr helfen, nur er und ich wissen von dem Zettel unter seinem Kopfkissen.
 

Aufgeregt lief er durch das Schneegestöber, er wusste nicht genau wohin, aber was blieb ihm übrig als einfach drauf loszulaufen in der Hoffnung sie zu finden. Sie, das Mädchen, das ihm an diesem Tag fast den Verstand gekostet hatte durch ihr seltsames Verhalten. Das Mädchen, dass komischer Weise Probleme mit Lichterketten und Keksen hatte. Sie war ja schon immer seltsam gewesen, dachte er, aber heute hatte sie jede ihrer vorigen Aktionen getopt. Er blieb einen Moment stehen, weniger um zu Atem zu kommen, mehr um seine Orientierung wieder zu finden und zu überlegen, wo sie wohl hingelaufen sein mochte. Er erinnerte sich an ihren letzten großen Streit, als er, eifersüchtig auf einen Kampfanzug, versucht hatte sie zu verführen. Damals war sie in den Park gelaufen, es war aufjedenfall eine Möglichkeit. Schnell bog er in eine Seitenstraße und schüttelte noch einmal mit seinem Kopf, als er sich daran erinnerte wie sie die Lichtekette von der Wand gerissen hatte.

Der Schnee unter seinen Füßen knirschte leise und schien hier im Park noch so unberührt zu sein, da sich wohl bei diesem Schneesturm nicht viele Menschen in den Park getraut hatten. Doch er erkannte auch im dunkeln, dass einige Fußspuren im Schnee zu finden waren, die zu Tieren gehörten und eine die auf Akane passen konnte. Sie hatte ziemlich kleine Füße, dachte er als er der Spur folgte und runzelte die Stirn, als er überlegte ob ihm das schon zuvor einmal aufgefallen war. Er verfolgte mit seinen Augen die Spur, die nur durch das fahle Licht einiger Laternen beleuchtet wurde, als er schließlich eine zierliche Person auf einer Parkbank entdeckte. Sofort verlangsamte er seine Schritte und ging auf sie zu. Er spürte in seinem Brustkorb ein unangenehmes Gefühl, dass ihn manchmal befiel wenn er sich schuldig fühlte, doch vermochte er es an diesem Abend noch nicht zu zuordnen.

„Niemand sollte zu dieser kalten Jahreszeit alleine sein.“, wiederholte er unbewusst Kasumis Worte, als er vor ihr stehen blieb und wollte sich erschrocken eine Hand auf den Mund pressen, als er sah wie sie ihren Kopf anhob und ihm in die Augen blickte.

„Ja.“, sagte sie schlicht und einige Zeit starrten sie einander an. Ihm fiel auf wie sich die kleinen Schneeflocken in ihrem Haar verfangen hatten und nun im Licht der in der Nähe stehenden Laterne glitzerten.

„Hier“, sagte er so emotionslos wie möglich und hielt ihr ihren Mantel entgegen.

„Kasumi hat dich geschickt, nicht wahr?“, fragte sie ohne auch nur einen Blick auf die Jacke in Ranmas Hand zu werfen.

„Ja.“

Er sah keinen Grund sie zu belügen und ohne eine Reaktion abzuwarten setzte er sich neben sie, legte ihr die Jacke um die Schultern und räusperte sich um zu einer Entschuldigung anzusetzen, auch wenn er sich eigentlich keiner Schuld bewusst war und ihm Entschuldigungen noch nie leicht gefallen waren.

„Du musst dich nicht bei mir entschuldigen.“, sagte sie schnell und Ranma dessen Mund nun offen stand, da er ihn gerade deswegen geöffnet hatte, sah sie nun mit gerunzelter Stirn an. „Ich weiß, dass Kasumi dir nichts erzählt hat.“, sprach sie weiter ohne Ranma zu beachten und zog sich ihren Mantel richtig an. „Sie ist meine Schwester und sie respektiert meine Wünsche egal wie bescheuert sie sind.“ Ranma wollte gerade sagen: „Bescheuert ist noch nicht ganz der passende Ausdruck für dein Verhalten.“, doch sie ließ ihn auch diesmal gar nicht erst zu Wort kommen. „Ich hätte es wahrscheinlich eh nicht ewig vor dir geheim halten können.“, sagte sie und zum ersten Mal fiel ihm auf, dass ihre Stimme dünn und brüchig war. Verwundert versuchte er in ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen, was mit ihr los war, sie starrte jedoch stur geradeaus und beobachtete die Schneeflocken beim Fall. Er hatte sie schon lange nicht mehr in so einer schlechten Gemütsfassung erlebt und normaler Weise überspielte sie die eben besagte immer mit einer Wutattacke, da sie dies jedoch diesmal nicht tat verstärkte sich dieses unangenehme Gefühl in seinem Brustkorb.

„Akane.“, flüsterte er und fasste sie an ihrem Handgelenk. „Tut es noch weh?“, fragte er dann und sah auf den weißen Verband der um ihre Hand gewickelt war. Sie antwortete nicht starrte, aber auch auf ihre Hand. „Das ist wohl meine Schuld gewesen.“, sprach er weiter und fuhr schüchtern mit seinem Zeigefinger über den Verband. Erschrocken zog Akane ihre Hand zurück und legte sie in ihren Schoß. „Sei nicht albern, Ranma.“, erwiderte sie schließlich und schenkte ihm einen flüchtigen Blick. „Das alles ist ganz allein meine Schuld, du wusstet ja nicht, warum ich die Lichterkette dort nicht hängen haben wollte.“

„Nein es ist meine Schuld, denn ich hätte sie einfach abnehmen können.“, entgegnete Ranma unruhig, als er hörte wie Akane leise auflachte. „Ich glaube ich habe noch nie erlebt, dass wir uns nicht gegenseitig die Schuld zu schieben.“, sagte sie und wieder blickte sie ihn für wenige Sekunden an. „Ja das ist ein Kreuz im Kalender wert.“, erwiderte er und lachte auch leise auf, als er sah wie sie bei diesem Satz zuckte, starb dieses jedoch jäh ab.

„Ja.“, hauchte sie und drehte ihr Gesicht sofort von im weg. „Weißt du ich habe vor genau elf Jahren erfahren, dass meine Mutter sterben würde.“, sagte sie, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass diese Aussage förmlich nach Mitleid rief. Wieder wisperte Ranma ihren Namen und versuchte Blickkontakt zu ihr aufzubauen und erst da wurde ihr bewusst, wie es bei ihm angekommen sein musste. „Oh nein Ranma, ich will kein Mitleid von dir.“, sagte sie schnell und rückte ein Stück von ihm weg. „Ich will nicht, dass das Haus an diesem Tag dekoriert wird, weil ich damals, dasselbe an diesem Tag getan hatte, aber dann erfuhr, dass unsere Mutter nie wieder Weihnachten mit uns feiern wird.“

„Sie fehlt dir, nicht wahr?“, fragte er mit ruhiger Stimme und setzte sich im Schneidersitz in ihre Richtung. „Ranma du missverstehst mich. Ich will kein Mitleid, ich will nur diesen einen Tag meine Ruhe um…“, weiter sprach sie nicht, denn genau wusste sie nicht wie sie das was sie an diesem Tag tat bezeichnen sollte.

„Um, um sie zu trauern.“, ergänzte Ranma ihren Satz und sofort wirbelte Akane in seine Richtung. „Nein ich denke nicht, dass ich trauere, ich…“, doch wieder kam sie nicht weiter. „Du trauerst.“, sagte Ranma entschlossen. „Hör auf damit, Ranma.“, fuhr sie ihn an und man sah ihr an, dass sie mit den Tränen kämpfte. „Aber das ist doch nichts schlimmes. Jeder trauert einmal, auch so ein Machoweib wie du.“, sagte er und wunderte sich selber darüber wie viel Verständnis er für das besagte Machoweib aufbringen konnte.

„Bitte lass das Ranma.“, sagte sie wieder mit brüchiger Stimme und krallte ihre Finger in den weichen Stoff ihres Mantels. „Sie war deine Mutter, warum also solltest du nicht um sie trauern?“, bohrte er weiter ohne selber zu wissen worauf er damit hinauswollte, denn ihm viel auf, dass sie offensichtlich damit zu kämpfen hatte nicht zu weinen und all ihre Gefühle freien lauf zu lassen. „Du sollst aufhören.“, fiepte sie aufgeregt und schluckte schwer. „Warum?“, fragte Ranma mit fester Stimme und sah ihr direkt in die Augen, die sich nun mit Tränen gefüllt hatten.

„Weil es immer schwerer wird zu atmen.“

Erschrocken blickte Ranma sie an, sah wie sich eine Träne auf ihre Wange verirrte und von ihrem Kinn tropfte. Er wollte sie nicht zum weinen bringen, er wollte nicht Schuld sein, dass es ihr schlecht ging und generell hatte er nun überhaupt keine Ahnung was er tun sollte. „Siehst du was du schon wieder angerichtet hast.“, wisperte sie und wischte sich schnell die Tränenspur aus dem Gesicht. „Nicht.“, sagte er und griff nach ihrer Hand damit sie sich nicht wieder die aufkommenden Tränen aus den Augenwinkeln wischen konnte. „Es gefällt mir, dass du weinst.“, sprach er dann sehr leise ohne ihre Hand loszulassen. „Bist du ein Sadist?“, fragte sie ihn und wieder flossen einige Tränen aus ihren Augen. „Nein.“, erwiderte er und drückte ihre Hand etwas.

„Nein, aber ich möchte nicht, dass du sie unterdrückst und… und… eigentlich sieht es sehr hübsch aus wenn du weinst. Ich meine nicht, dass du jetzt immer weinen sollst, aber ich kenne diesen Anblick von dir kaum und ich finde es sieht hübsch aus.“, stotterte Ranma und Akane zog verwundert ihre Augenbrauen zusammen. Schnell lies er ihre Hand los und zog sich etwas zurück. „Das soll nicht heißen, dass ich dich hübsch finde, oder so.“, ergänzte er schnell, als er bemerkte wie sich seine Aussage angehört haben musste aber als er sah wie sich wieder Tränen in ihren Augen bildeten, wusste er, dass er wohl der schlechteste Tröster der Welt war.

„Ich meine… eigentlich… siehst du schon irgendwie… irgendwie hübsch aus wenn du weinst. Und manchmal… ähm… manchmal auch sonst so, oder so.“, stotterte er wieder seinen Blick schon längst von ihr abgewendet und nervös mit den Knöpfen seiner Jacke spielend.

„Du musst das nicht tun.“, durchbrach Akane die unangenehme Stille, die sich mittlerweile zwischen ihnen breit gemacht hatte. „Was?“, fragte Ranma verwundert, wagte es aber immer noch nicht sie anzusehen. „Mich zu trösten, mir zu sagen du fändest mich hübsch, obwohl es nicht stimmt. Ranma, ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich kann mit Trauer umgehen, aber ich will nicht, dass du mich belügst nur um mich aufzumuntern.“, erklärte sie ihm und nun drehte er seinen Kopf wieder in ihre Richtung und musterte sie eindringlich.

„Nein.“, erwiderte er nach einer kurzen Pause schlicht.

„Was Nein?“

„Nein, du kannst nicht mit Trauer umgehen, sonst würdest du nicht immer versuchen sie zu verstecken, sie zu verdrängen.“ Seine sichere Stimmlage und die Entschlossenheit die sich in seinen Augen widerspiegelte ließ sie scharf die kalte Luft einatmen.

„Also gut wenn du willst dann spiel Psychiater, aber glaub nicht, dass du mir einreden kannst, dass mein Verhalten falsch ist. Jeder trauert auf seine Weise und ich gedenke auch weiter so zu trauern wie bisher, mir geht es dabei besser als du dir vorstellen kannst.“, erwiderte sie bissig ohne ihren Blick von ihm zu nehmen.

Sie war empört, was bildete er sich überhaupt ein so über sie zu urteilen, sie war kein Kind mehr und sie wusste, dass man nicht den ganzen Tag flennen musste um, um einen geliebten Mensch zu trauern.

Wieder war es still zwischen beiden und Akane hätte schwören können, dass Ranma mit sich kämpfte sie nicht zu provozieren, damit sie sich streiten und die Sache einfach vergessen konnten. Sein Augen sahen direkt in die Ihrigen, aus denen noch vor wenigen Minuten kleine salzige Perlen gelaufen waren, und sie merkte, dass er versuchte aus ihnen zu lesen, aber sie weigerte sich mit ihrem Blick ihre Gefühlslage zum Ausdruck zu bringen und starrte aus diesem Grund nur emotionslos zurück.

„Warum fällt es dir dann so schwer deine Tränen zurück zuhalten, Akane? Warum wird es für dich immer schwerer zu atmen, wenn du über diesen Tag sprichst?“

Erschrocken schnappte sie nach Luft, er hatte es tatsächlich geschafft sie aus dem Konzept zu bringen. Sie spürte wie es wieder hinter ihren Augenlidern begann zu brennen und fragte sich noch im selben Augenblick, seit wann Ranma es so gut verstand sie derart verbal zu entwaffnen. Sie öffnete ihren Mund um ihn gleich wieder zu schließen, weil sie Angst hatte er würde anhand ihrer Stimme bemerken, dass er sie mit dieser Behauptung getroffen hatte. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie darüber nach dachte wie sie Ranma von dieser Idee abbringen könnte und der einzige Abwehrmechanismus der in ihr Bewusstsein vordang, war die Übertreibung.

Plötzlich hörte sie sich selber laut und schallend Lachen. Sie sah noch wie Ranma seine Augenbrauen hochzog und dann verschleierte sich ihre Sicht, sie konnte sein Gesicht plötzlich nur noch schemenhaft vor sich erkennen.

„Du machst dich lächerlich, Ranma.“, japste sie und ihr Lachen verwandelte sich während dieses Satzes fast in ein Kreischen.

„Du tust ja gerade so als wolltest du mich wirklich aufmuntern, aber Ranma… Ranma. Mir geht es doch gut. Wofür die Mühe um mich, um das Machoweib?! Wofür wenn es mir doch bestens geht.“, erschrocken merkte sie, dass ihr Lachen so schnell gegangen war wie es kam und das stattdessen ihre Stimme bebte, brüchig war, dass sie die Hälfte der Worte halb verschluckt hatte und dass die Tränen gegen die sie eben noch angekämpft hatte jetzt hemmungslos über ihr Gesicht liefen. Sie presste sich eine Hand gegen den Mund und drehte ihr Gesicht von ihm weg.

Sie hörte wie er ihren Namen flüsterte und konnte ein leises aufschluchzen nicht mehr unterdrücken. Nie zuvor war er so verständnisvoll gewesen, nie zuvor hatte sie ihm einen so tiefen Einblick in ihr Gefühlsleben gegeben. Ja sie vermisste ihre Mutter. Es brannte wie Hölle in ihrer Seele, aber sie wollte es sich nicht anmerken lassen, wollte niemanden mit ihrem albernen Verhalten traurig stimmen. Sie hatte sich geschworen still zu trauern und plötzlich kam er daher. Er der arrogante, gefühlskalte Klotz und brachte sie dazu all ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Es wurde still zwischen ihnen, doch die Tränen wollten nicht stoppen, sie traute sich nicht ihn anzusehen. Sie fürchtete sich davor in seinen Augen Hohn, oder schlimmer Mitleid zu entdecken. Der Schnee fiel mit leisem Rascheln auf sie nieder legte sich auf ihre Haare, ihre Kleidung und auf ihre Haut, als die Stille durch ein leises Knirschen gebrochen wurde. Sie wusste, dass er aufgestanden war, dass er jetzt wenige Meter von ihr entfernt stand und sie anstarrte, sie konnte seinen Blick förmlich spüren. Fahrig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und erhob sich auch von der Bank. Erst jetzt bemerkte sie, dass sich ihr Körper unheimlich schwach anfühlte, dass es ihr beinahe schwer fiel sich auf den Beinen zu halten. Mit zitternden Händen knöpfte sie den letzten Knopf ihres Mantels zu.

Sie störte sich schon nicht mehr daran, dass die Tränen ihr immer wieder in die Augen stiegen, an ihrer Wange entlang liefen, sich an ihrem Kinn trafen und in den weißen Schnee fielen. Sollte er doch wissen wie schlecht es ihr wirklich ging und sollte er sich doch später über sie lustig machen, es war ihr egal. Denn sie musste zugeben, dass jede Träne die sie vergoss ihr Herz ein wenig leichter machte.

Ja, es war er gewesen, der sie erst in diese Lage gebracht hatte, nicht ihre verständnisvolle Schwester und auch nicht ihr allzeit um sie besorgter Vater, sondern der Mensch von dem sie am wenigsten erwartet hätte, der sie scheinbar besser kannte als sie je vermutet hatte. Zur Hölle mit deinem Stolz, dachte sie, als die eisigen Tränen ihr schönes Gesicht benetzten. Zur Hölle mit deinem falschen Stolz.

Sie wusste, dass er hinter ihr stand, etwas von ihr erwartete.

Energisch drehte sie sich zu ihm um, ihre Haare wurden in dieser schnellen Bewegung mitgerissen und einige Schneeflocken lösten sich aus ihnen.

Er stand da.

Die Hände in den Hosentaschen, keine Spur von Hohn, von Mitleid, oder Arroganz in seinem Blick. Nur etwas, dass sie nicht zu deuten wusste, etwas warmes, und doch kalt genug um das Feuer, dass ihre Seele quälte zu löschen. Sie wich seinem Blick nicht aus, sie wollte ihm gar nicht ausweichen, denn er ließ ihre Tränen versiegen, ihren Kloß im Hals abschwellen und ihr Zittern abklingen. Einige Meter standen sie von einander entfernt, starrten sich nur an. Beide wussten, dass Worte in diesem Augenblick nicht angebracht waren, mehr als das, sie hätten in dieser Situation störend gewirkt.

Ein eisiger Windzug wehte zwischen ihnen, ließ den Saum von ihrem olivgrünen Rock zur Seite und ihre Ponyfransen in ihre Augen wehen, sodass der Blickkontakt für wenige Sekunden unterbrochen wurde, aber genug Zeit, damit sie erkennen konnte, dass sie diesen Blick von ihm wieder haben wollte. Unwirsch wischte sie sich die Haare aus dem Gesicht und erschrak, als sie sah, dass sie nur noch knapp einen Meter von ihm trennte. Der Ausdruck in seinen Augen hatte sich nun auch geändert, ihr war als würde er sie zu etwas herausfordern wollen und damit sollte sie auch recht behalten.

„Lass uns Kämpfen.“, sagte er entschlossen und sie wollte gerade zu einem „Was?“ ansetzen, als er sich schon in Kampfstellung begab und seine Augen sie auffordernd anfunkelten. „Greif mich an, oder ich werde es tun.“, sprach er weiter, als sie sich, von seinem Verhalten verwirrt, nicht von der Stelle bewegt hatte. Ein riesiges imaginäres Fragezeichen bildete sich in ihrem Gesicht, aber sie tat wie ihr geheißen und hob eine Faust vor ihren Brustkorb, stellte sich leicht schräg und hob ihren linken Arm auch, bildete eine Faust und winkelte ihn an. Sie atmete einmal tief ein und stellte dann ihr linkes Bein etwas nach hinten. Sie öffnete ihren Mund und wollte ihn fragen, was denn das ganze Theater zu bedeuten habe, als er schon auf sie zu sprintete und sie ihm ausweichen musste. Sie wusste, dass er sie nicht mal mit halber Stärke angriff. Sie hatte genug Kämpfe von ihm gesehen um zu wissen, dass er normalerweise, viel energischer und schneller angriff, aber es wunderte sie schon, dass er es überhaupt tat. Er ließ ihr keine Zeit über sein Verhalten zu philosophieren, denn sie wurde sich plötzlich seiner Faust gewahr die auf sie zu schnellte. Augenblicklich griff sie nach seinem Arm, stemmte sich mit all ihrer Kraft hoch, sodass sie fast einen Handstand auf ihm vollführte und stieß sich ab, um über seinen Kopf einen Salto zu machen und hinter ihm mit dem Rücken zu ihm wieder zum stehen zu kommen. Blitzschnell drehte sie sich wieder zu ihm und sah noch gerade rechtzeitig wie er nach ihr trat um auszuweichen.

„Du hast dich verbessert.“, hörte sie ihn sagen und sie wusste, dass es wahr war, denn sie hatte sich in letzter zeit viel mehr um ihr Training bemüht, als sonst. Sie konnte sich ein Lächeln, trotzdem nicht verkneifen, als sie sein Kompliment vernahm. „Danke.“, keuchte sie und ließ ihre Faust auf ihn niedersausen. Gekonnt wich er ihr mit einem Sprung in die Höhe aus und kam wenige Meter von ihr entfernt wieder zum stehen.

„Wir sollten den Kampf trotzdem jetzt zu einem angemessenen Abschluss kommen lassen.“, sagte er und Akane erwiderte diese Aussage nur mit einem Nicken, denn ihr Atem ging im Gegensatz zu seinem schon flach und schnell. Das Zucken Akanes Armes genügte, dass beide gleichzeitig aufeinander zusprinteten. Kurz bevor sie miteinander konfrontiert wurden sprang Ranma jedoch wieder in die Höhe und sie sah noch gerade wie sich ein süffisantes Lächeln auf seinen Lippen bildete, als sie es ihm gleichtat und auch zu einem gewagten Sprung ansetzte. In dieser Sekunde packte sie Ranma grob an den Armen, drehte sie mit dem Rücken Richtung Erde und stemmte sich mit seinem gesamten Gewicht gegen sie, sodass sie schon in weniger als einer Sekunde in den weichen Schnee unter sich fiel und Ranma auf sie. „Gewonnen.“, hörte sie ihn in ihr Ohr keuchen und zum ersten Mal viel ihr auf, dass er scheinbar auch außer Atem war. Schnell glitt er von ihr herunter und ließ sich neben sie in den Schnee fallen. Es war einige Augenblicke wieder still zwischen ihnen und nur ihre schweren Atemzüge waren zu hören, als sie bemerkte, dass etwas komisch war. Irgendetwas war anders als sonst, verwundert blickte sie an sich herunter und sah, dass sein Arm immer noch auf ihrem Bauch lag und sich mit ihren Atemzügen hob und senkte. Ranma schien ihren Blick verfolgt zu haben, denn er nahm seinen Arm augenblicklich von ihr, doch trotzdem konnte sie ihn noch deutlich auf ihrem Bauch spüren.

„Ich habe dir doch nicht wehgetan, oder?“, durchschnitt seine Stimme schließlich die Stille. Verdutzt wandte sie ihr Gesicht zu ihm und musste zu ihrem Erschrecken feststellen, dass er ihr näher war, als sie es angenommen hatte. „Nein.“, entgegnete sie schlicht und versuchte ihren Blick wieder von ihm zu nehmen, doch irgendwie wollte es ihr nicht so recht gelingen. Sie spürte zwischen ihnen die Anspannung, die immer dann da war, wenn sie einander so nahe waren und fürchtete um ihre Selbstbeherrschung.

Was sollte sie jetzt tun? Er tat nichts unrechtes, sie hatte also keinerlei Grund gewalttätig zu werden. Sie wollte aufstehen, aber ihr Körper schien ihr nicht mehr zu gehorchen. „Nein, das hast du nicht.“, wiederholte sie um die unangenehme Situation ein wenig aufzulockern. Wieder vergingen unendlich scheinende Augenblicke in denen sie sich nur ansahen und in denen ihre Blutzirkulation nicht richtig zu funktionieren schien, denn ihr gesamtes Blut machte sich allmählich auf den Weg Richtung Kopf, der wie sie annahm nun eine ungesunde Farbe angenommen haben musste.

„Geht es dir jetzt wieder besser?“, ertönte seine Stimme plötzlich, drang jedoch erst relativ spät in ihr Bewusstsein vor und da wurde ihr wieder richtig klar, was sie eigentlich in diese Situation gebracht hatte. Sie antwortete ihm nicht auf die Frage, aus der sie wenn sie sich nicht vollkommen getäuscht hatte tatsächlich Besorgnis hatte raushören können, sondern legte ihre Augenlider nieder und versuchte in der wenigen Zeit die ihr verblieb, ihre Gedanken zu ordnen. Doch sein warmer Atem der ihr immer wieder in ihr Gesicht schlug machte dieses Unterfangen schier unmöglich.

„Akane?“, hörte sie ihn sagen, so als wenn er Kilometer von ihr entfernt war, doch auch wenn seine Stimme nur dumpf und schwach an ihr Ohr drang, wusste sie, dass ihr nun keine Zeit mehr verblieb um über eine Antwort nachzudenken.

„Ja.“, hauchte sie und merkte nun wie sehr sie all dies erschöpft hatte. „Ja ich denke schon.“ Sie versuchte sich zu einem lächeln zu zwingen um glaubhafter zu wirken, aber es wollte ihr nicht wirklich gelingen. Sie wusste nicht ob das was sie tat richtig war, ob es richtig war ihm zu so einem Zeitpunkt derart nahe zu sein. Jetzt wo sie verletzlich und schwach war. Jedoch wusste sie das es nicht falsch war.

Mit erstaunen stellte sie fest, dass Ranma ihr langsam aber sicher wirklich immer näher kam, oder bildete sie sich das nur ein?

Er atmete schwerfällig aus und stützte sich auf einen Ellenbogen ab um sich über sie lehnen zu können. Nein keine Einbildung, dachte sie verschwommen, als sie ihr Blut in ihren Gehörgängen rauschen hörte und sich schützend die Arme vor die Brust hielt. „Ranma!“, brachte sie erschrocken heraus, als er ihren Blick mit seinem auffing und sie so ernsthaft anblickte, dass sie sofort verstummte. Sie wusste nun war es eindeutig nicht mehr richtig. Jetzt war er zu nah, viel zu nah. Doch gerade als sie ihn von sich stoßen wollte, drang seine Stimme an ihr Ohr und sie war so warm, so wahnsinnig warm, dass sie plötzlich alles vergaß was sie zu vor beschäftigte.

„Akane du darfst nicht einsam sein, in so einer kalten Winternacht.

Vertrau dich den Menschen an…

Und wenn du es kannst…

Wenn du es glaubst zu können…

Vertrau dich mir an.“

Mit aufgerissen Augen stierte sie ihn an.

Seine Worte… Woher hatte er gewusst?

„Ich werde bei dir sein. Ich werde dich begleiten. Begleiten zu dem Kristallpalast.“

Geschockt stieß sie ihn von sich weg.

„Ranma!“, stieß sie aufgebracht hervor und noch bevor sie überlegen konnte, ob sie weglaufen sollte, hatte er sie am Handgelenk gepackt und an sich gezogen. Sie spürte wieder das Brennen hinter ihren Augenlidern, versuchte aber so gut wie möglich ihre Tränen zurück zu halten.

„Woher…?“, wisperte sie mit tränenerstickter Stimme.

„Es tut mir leid, bitte glaub nicht ich hätte dein Zimmer durchsucht. Ich weiß nicht wieso es so ist, aber der Zettel lag eines Tages unter meinem Kopfkissen. Hätte ich gewusst was er bedeutet, dann hätte ich ihn nicht gelesen, aber ich erkannte deine Handschrift und dachte du hättest mir einen Brief geschrieben, oder so. Akane bitte, vertrau dich endlich jemanden an. Sei nicht immer so allein.“, aufgeregt erzählte er ihr alles was ihm im Augenblick zu dem ominösen Zettel unter seinem Kopfkissen einfiel.

Mit geröteten Augen sah sie zu ihm hinauf. Sie sah so verletzlich, so zart aus, dass Ranma sie am liebsten in seine Arme gezogen hätte, jedoch kam sie ihm in diesem Fall zuvor. Große, runde Tränen kullerten aus ihren Nussbraunen Augen und benetzten letztendlich seine Jacke, als sie sich schluchzend in seine Arme geworfen hatte.

„Aber wem, Ranma? Wem soll ich mich anvertrauen. Sie alle sind Lügner, gemeine Heuchler.“, schluchzte sie in seinen Armen und nun konnte Ranma sich endlich aus seinem Schock befreien und schaffte es seine Arme um sie zu legen. Verlegen sah er auf sie herab, sah wie sie ihr Gesicht tief in seiner Jacke vergrub und presste sie fest an seinen Körper. „Vertrau dem Menschen den du am meisten liebst.“, hörte er sich selber sagen und erschrak über seine eigenen Worte. Er sah wie sie ihren Kopf anhob und blickte in große, traurige Augen. „Habe keine Angst mehr vor den Menschen, zeig ihnen deine Stärke und zeig dem Menschen, den du über alles liebst und der dich genauso bedingungslos wiederliebt deine Schwäche.“, sprach er weiter und wischte ihr sorgsam die Tränenspuren aus dem Gesicht.

„Aber Ranma!“, wendete sie ein und der Ausdruck in ihren Augen wurde auf einmal ganz weich.

„Ich zeige doch nur dir meine Schwäche.“

Sie hatte erwartet, dass er nun schockiert sein würde, aber als das Gegenteil eintrat, fühlte sie sich plötzlich ganz schwach.

„Ja.“, erwiderte er und ein kleines Lächeln trat auf seine Lippen. „Ja ich weiß.“

Sie unterdrückte ein erschrockenes Keuchen und hielt für einige Augenblicke die Luft an.

Kraftlos klammerte sie sich an seine Jacke um nicht zu fallen, doch sie wusste das würde nicht geschehen, das würde nie geschehen, denn er hielt sie in seinen starken Armen.

Sie sah in seine Augen, die sie unverhohlen musterten und wusste, dass es nie falsch gewesen war ihm nah zu sein. Sie schluckte, als er sich zu ihr herunter beugte und das unterdrückte Keuchen, fand seinen Weg an die kalte Nachtluft, als sich ihre Gesichter so nah waren, dass seine Nasenspitze die ihrige berührte.

Seine Nähe war richtig.

Entschlossen legte sie ihre Augenlider nieder und reckte ihren Kopf in seine Richtung. Sie spürte wie die Hand die eben noch auf ihrem Rücken ruhte, zu ihrer Schulter fuhr, dann sanft ihr Genick umfasste und sich schließlich in ihr Haar vergrub um ihren Kopf näher zu seinen zu ziehen. „Ich weiß“, flüsterte er gegen ihre bebenden Lippen bevor er sie endlich mit seinen berührte. Es war ein vorsichtiger, fragender Kuss. Sie erwiderte seinen Kuss schüchtern und spürte in ihrem Unterleib ein Ziehen, das fast schon schmerzhaft war, doch trotzdem so bittersüß, dass sie vor Verlangen fast verging. In ihrem Brustkorb machte sich ein undefinierbares Gefühl breit, als er sie noch näher an sich zog und sie bereitwillig ihren Mund für ihn öffnete. Aufgeregt griff sie in sein Haar und zog ihn näher, noch näher an sich, als er mit seiner Zunge in ihren Mund drang.

Sie küssten sich inmitten dieses Schneegestöbers voller Hingabe und sie wusste nun würde sie nie wieder einsam sein, wenn der 17. Dezember kam und mit ihm die furchtbar eisige nacht in der sie immer schlaflos gewesen war.
 


 

Spieglein, Spieglein an der Wand

Wo ist der Kristallpalast?

Spieglein, Spieglein an der Wand

Zeig mir den Kristallpalast!
 

Aber ich sehe nur mich selbst…
 


 

Ach Mutter

Du sagtest ich muss lernen mich selbst so zu lieben, wie du es tust.

Lernen für mich selbst einstehen zu können, denn du könntest nicht ewig für mich da sein.

Du hattest recht, du bist gegangen…

Du hast mich verlassen
 

„Meine süße, kleine Akane.

Wir werden uns wieder sehen.

Wir werden uns sehen in Gottes Kristallpalast.“

„Ja Mutter! Ja!“
 

Große, braune Augen starren mich erwartungsvoll an

Spieglein… Spieglein…

Warum nur füllen sie sich mit Tränen? Warum sehen sie traurig aus?

Der Kristallpalast…
 

Märchen sind Lügen!

Menschen sind Lügner!
 

Märchen werden geschrieben um die Fantasie anzuregen

Kinder brauchen Fantasie, sagen die Pädagogen.
 

Augen so blau wie der Ozean mächtig.

Haare so schwarz wie die Nacht geheimnisvoll.

Du warst der Mensch vor dem ich mich am meisten gefürchtet habe.

Und der Mensch der mir meine Welten wieder eröffnet hat, sie hat wahr werden lassen.
 

Spieglein… Spieglein…

Warum nur kann ich die großen, braunen Augen nicht mehr sehen?

Wo ist der Kristallpalast?
 

Warum erzählt ihr, ihr cleveren Menschen, den Kindern Lügen?

Warum erzählt ihr von einem Spiegel, den es nicht gibt?

Um unsere Fantasie anzuregen?

Nein, um uns zu beschäftigen.

Aber wisst ihr denn nicht…

Wisst ihr denn nicht, ihr cleveren Menschen, dass ihr uns Kinder damit enttäuscht.
 

Spieglein!!! Spieglein!!!
 

Ich werde euch nie wieder vertrauen.

Ihr cleveren Menschen, lasst mich alleine, lasst mich zufrieden mit euren Lügen.

Ich habe Angst vor euch.

Vor euch Menschen.

Seht ihr meinen Schmerz nicht?

Nein…

Nun habe ich noch mehr Angst.
 

Bitte!!! Spieglein!!!
 

Doch der Mensch von dem ich glaubte er würde mich am meisten enttäuschen…

Er war da…

Er log mich nicht an…

Nein…

Keine Märchen, keine Lügen.

Nur blaue Augen und schwarzes Haar.

Nur für mich.
 

Die Jahre vergehen und ich warte immer noch…

Auf dich mein wunderschöner Kristallpalast.
 

„Akane, du darfst nicht einsam sein, in so einer kalten Winternacht.

Vertrau dich den Menschen an…

Und wenn du es kannst…

Wenn du es glaubst zu können…

Vertrau dich mir an.“

„Ich werde bei dir sein. Ich werde dich begleiten. Begleiten zu dem Kristallpalast.“
 

„Ja, Ranma! Komm mit mir zu dem Kristallpalast. Geh mit mir. Eines Tages…“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Toshi
2008-01-08T20:18:16+00:00 08.01.2008 21:18
Und wieder was von mir *hehe* ^^
Diese FF hatte ich schonmal angelesen, aber auch gleich wieder weggeklickt, weil ich gerade nicht in Stimmung für so'n Text war, der am Anfang zu lesen ist. Da muss man sich immer so konzentrieren, um diese zu verstehen. Dass das ein Fehler war, weiß ich jetzt. Zwar konnte man mit dem besagten Textabschnitt am Anfang nich viel anfangen, aber wenn man das Ende las, scheinen alle Fragen beantwortet.
Den Kristallpalast interpretiere ich mal als die Fantasiewelt, die sich Kinder vorstellen, wenn sie vermeintlich Lügen von den Erwachsenen erzählt bekommen. Dieser Palast ist reich an bunten Farben und Träumen, damit es den Kindern gut geht und sich keine Sorgen machen müssen.
Gerade der letzte Teil verdrängt den leciht monotonen Aufbau der, ich sage mal, Hauptstory. *hust* (Ja, das wird jetzt ein klein wenig Kritik)
Akane ist wütend und traurig wegen Ranma > sie läuft weg > er kommt ihr nach > sie reden über ihre Gefühle usw. > sie kommen sich näher > und den Rest kennt man ja.
Nun ist das hier eine FF mit einem einzigem Kapitel, klar, dass man hier die Handlung zusammenfassen muss und als ''Tröststory'', weil es mit den anderesn FFs nicht vorangeht, ist das ja auch OK so.
(freue mich natürlich auch, wenn's mit den anderen weitergeht ^^)
Von: abgemeldet
2006-12-27T19:42:01+00:00 27.12.2006 20:42
Hi!

Deine FF habe ich nun schon zum 2. Mal gelesen und finde sie immer noch wunderschön!
Es tröstet ein wenig über die Zeit, in der man auf Kapitel deiner anderen FF wartet. Und eigentlich mag ich es es nicht, wenn man andere beginnt, ohne das eine Geschichte zu Ende geschrieben wurde.
Aber bei dir mache ich eine Ausnahme! *g* Es hat sich gelohnt und ich konnte mich kaum von der Geschichte wegreißen - was heißt: Ich wäre fast zu spät zur Arbeit gefahren! ^-^

Diese FF war wieder einmal wunderschön zu lesen, irgendwie auch ein klein wenig ... zauberhaft?
Sehr traurig, dieses Gespräch zwischen Ranma und Akane. Aber ebenso romantisch!

Die Gefühle hast du sehr detailiert beschrieben, was es einem leicht machte, sich in die jeweiligen Charaktere hinein zu versetzen.

Alles in Allem sehr schön! Und schon bei meinen Favo´s! ^^
Danke und einen schönen Abend wünsche ich noch! ^-^

Guten Rutsch!!!
Von: abgemeldet
2006-12-21T07:05:17+00:00 21.12.2006 08:05
Hab die FF schon vor ein paar Tagem gelesen. Heute kriegste auch meinen Kommi.

Eigentlich weiß ich gar nicht mehr. was ich sagen soll. Du gehörtst definitiv zu meinen Lieblingsautoren. Du hast die Gabe, Stimmungen, Gefühle und Details so wortgewand rüberzubringen und darzustellen, dass mir hier jetzt einfach mal die Worte fehlen.

Wieder eine ganz tolle FF von dir. Nur die Rechtschreibfehler stören ein bisschen den Lesefluss. Das stimmt. Wir wärs mit einem Betaleser? Denn die Word-Rechtschreibprüfung findet auch nicht jeden Fehler - es gibt ja schließlich sowohl das Wort "viel" als auch "fiel". Da kann er nicht unterscheiden.

Warte gespannt auf die Fortsetzungen deiner anderen FF's.

LG, Flora
Von:  MoD366
2006-12-19T10:03:02+00:00 19.12.2006 11:03
die FF ist echt super, auch wenn da manche kleineren Fehler drin sind (aber nur rechtschreibtechnisch, zB schreibst du einmal statt "fiel" "viel", womit aus mir unbekannten gründen viele probleme haben...)
ich werd nachher mal nach dienen anderen FFs gucken, dein schreibstil gefällt mir.
Bis zum nächsten Kommi
Moddy
Von: abgemeldet
2006-12-15T14:28:54+00:00 15.12.2006 15:28
das war die gefühlvollste FF die ich bis jetzt gelesen habe! Sie war so wunderschön und traurig zugleich ... einfach nur perfekt! Es war mal wieder herrlich was von dir zu lesen.
hdl. Maria
Von:  ChiChi_18
2006-12-14T20:21:38+00:00 14.12.2006 21:21
WAHNSINN
Ich frag mich immer wieder wie du die Gefühle und Stimmung in deinen ff´s immer so rüber bringen kannst. Echt Wahnsinn!
Ranma ist in dieser Story auch so gefühl- und verständnisvoll! richtig kawaii!
Wie wahnsinnig toll mir die ff gefallen hat muss ich ja nicht sagen, oder?
Kennst mich und meinen Geschmack doch! *bienchen schild hoch hält*
Habd ich lüb meine süzze!
*bussy*
Nico

PS: So langsam könnte es wo anders auch mal weida gehen *muahahahahahahahahaha*
Von: abgemeldet
2006-12-13T22:41:33+00:00 13.12.2006 23:41
WoW °0°
Deine FF's sind echt toll!!! ^^
Man merkt richtig das du mit gefühl schreibst, das kann man nicht von vielen behaupten!!!
Ich konnte mich richtig in die geschichte rein versetzten..

*ReSpEkT*

LG
Von: abgemeldet
2006-12-13T12:19:01+00:00 13.12.2006 13:19
Hallo Bienchen!

Das ist wieder mal eine ganz tolle FF.
Zwar finde ich die Stimmung die sich durch die Geschichte zieht etwas traurig und bedrückend, aber am Ende wird ja zum Glück alles gut.
Das freut mich.
Denn du weißt ja das ich kein Freund von traurigen Enden bin.
Ich danke dir dafür ^^
Freue mich schon auf weitere Werke bzw neue Kapis von dir!!!

Lg, Chiyo.


Zurück