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Dangerous Dreams

von

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Langsam öffnete er seine Augen. Doch viel konnte er nicht sehen, das Zimmer war in Halbdunkel getaucht. Durch seinen Körper wogten noch die Wellen eines unbekannten, fremden Gefühls, aber sie verebbten bereits. Verstohlen beobachtete Yugi den Priester, der seine Kleidung wieder richtete. Im flackernden Kerzenlicht konnte er den leichten Schweissfilm auf Seths Haut sehen, und der Junge wusste, dass auch sein gesamter Körper davon überzogen war. Nun, nicht der ganze Körper. Beschämt fiel Yugis Blick auf seine unbedeckten Oberschenkel und auf seine Blöße. Dort waren noch Tropfen von weißlicher Flüssigkeit zu sehen, wie zufällig hingestreut und langsam an der weichen Haut herabrinnend.

Yugi war es nicht möglich, seine Gedanken zu ordnen. Er fühlte sich immer noch mitgerissen von den widerstreitenden Gefühlen, die die Berührungen und auch die Bewegungen des Priesters in ihm ausgelöst hatten. Dazu gesellte sich auch noch ein leises, aber aufdringliches Bedauern, ein Gefühl von Falscheit. Es hätte nicht Seth sein dürfen... Nicht Seth hätte Yugi so nah sein sollen. Die unschuldigen Träume des Jungen aus Domino waren zerstört, zerbrochen in der Explosion des Höhepunkts.

Seth betätigte eine kleine Glocke auf dem Tisch, und fast sofort betrat ein Diener den Raum. "Säubere den Jungen, gib ihm zu Anziehen und bringe ihn im Harem des Pharaos unter", befahl der Priester mit gleichgültiger Stimme, bevor er ohne sich nochmal umzudrehen den Raum verließ.

Der Diener trat auf Yugi zu, der beschämt den Kopf wegdrehte. Welchen Anblick musste er bieten? Seine Kleidung verstreut auf dem Bett und auf dem Boden, ein schweissbedeckter, glänzender Körper, breitbeinig und mit seinem eigenen Samen besprengt lag er in dem fremden großen Bett des Hohepriesters.

Doch der Diener verlor kein Wort, ohne Gefühlsregung begann er den Körper des Jungen mit feuchten, kühlen Tüchern abzureiben und sämtliche Spuren zu entfernen. Zunächst war Yugi zusammengezuckt, bis er spürte, dass das völlig andere "Berührungen" waren. Sie dienten nicht zur Erregung, sondern der Reinigung.

Alsbald war der Diener fertig, und reichte schweigend dem Jungen ein Gewand. Erst sah Yugi das Gewand und den Diener fragend an, dann erhob er sich langsam und ließ sich in das einfache Leinengewand helfen.

Nun stand der Diener an der Tür und blickte erwartungsvoll zu Yugi. Dieser warf noch einen nachdenklich-traurigen Blick auf das Bett, dann wandte er sich entschlossen um, um dem Diener zu folgen. Es hatte keinen Sinn sich zu wehren. Er musste sich wohl seinem Schicksal fügen, egal wo es ihn hinbrachte, oder was es ihm antat.

Sein Wunsch Atemu zu treffen, ihm nahe zu sein, ihn zu lieben und gar von diesem geliebt zu werden - er musste irgendwann in den Schmerzen und süßen Qualen dieser Nacht zeronnen sein.

Der Docht der Kerze glimmte schwach in der Dunkelheit, als der Diener die Tür des priesterlichen Gemachs schloss.
 

Yugi POV

Hinter mir schließen sich die Türen des Harems. Unbeeindruckt schreitet der Eunuch neben mir durch die kichernden Frauen und eher schweigsameren jüngeren Männern. Letzere verwundern mich, genauso wie die Tatsache, dass es für einen Harem sehr wenige Frauen sind. Ich frage mich, ob der Pharao bisexuell veranlagt ist. Kurz erklärt mir der Eunuch mit seiner hohen Stimme die Regeln des Harems, zeigt mir meine Unterkunft, die ich mir mit einem jungen Mann mit dunklen Haaren und feinen Gesichtszügen teilen werde. Doch ich höre kaum zu. Zu sehr beschäftigt mich das, was im Gemach des Hohepriesters geschehen war. Es war seltsam gewesen, wie sich der Priester mit den Gesichtszügen Kaibas über mir abgemüht hatte. Und im Moment des Höhepunkts eben jene starren Gesichtszüge, die auch ein Merkmal seiner Wiedergeburt waren, entgleist waren. An Seth war mir klargeworden, dass ich mich tatsächlich in der Herrschaftszeit Atemus befinde. Aber aufgrund dessen, was passiert ist, kann ich mich kaum darüber freuen.

Der Eunuch hat mich jetzt verlassen, und schweigend sitze ich auf der Kante meiner Pritsche. Der dunkelhaarige Mann sieht mich an, aber er sagt auch nichts. Sind hier etwa alle stumm, oder können nur kindisch kichern, wie die Frauen, die sich draußen am Pool vergnügen? Unbehaglich starre ich den Boden an, beobachte das Spiel von Licht und Schatten, das die hereinfallende Sonne auf die gelben Fließen zaubert.

Dann höre ich ein leises Räuspern. "Bist wohl der Neue, wie?" Ich blicke auf, sehe in die dunkelbraunen Augen meines Gegenübers. Langsam nicke ich. Seit dem Erlebnis in Seths Gemach habe ich kein Wort von mir gegeben, und irgendwie frage ich mich, ob ich überhaupt noch im Besitz meiner Stimme bin.

"Wundere dich nicht über die wenigen Frauen", sagt der Mann. "Sie dienen nur zu Zierde. In Wahrheit bevorzugt der Pharao nur junge Männer. Und selbst die hat er meistens nur einmal." Er starrt nach draußen, wo ein junges Mädchen von den anderen spielerisch ins Wasser geworfen wird. Prustend und lachend taucht sie wieder auf.

"Es scheint, als suche der Goldene Horus jemanden..." Dieser Satz lässt mich erneut aufhorchen. Erstaunt blicke ich wieder zu meinem neuen Mitbewohner.

Der zuckt nur mit den Schultern, schüttelt dann leicht den Kopf, als wolle er den Gedanken, den er eben ausgesprochen hatte, regelrecht abschütteln.

"Ich heisse Achet", stellt er sich vor und sieht mich dann erwartungsvoll an.

Mit der Zunge befeuchte ich meine Lippen, die mit einem Mal sehr trocken sind. "Yugi", erwidere ich leise und knapp.

Achet steht auf und geht zu einem kleinen Tisch in der Ecke. Aus einem großen, töneren Krug füllt er Wasser in einen Becher. Zweifellos hat er meine Bewegung gesehen. Lächelnd reicht er mir den Becher. "Hier, es ist sehr heiss heute", sagt er freundlich.

Ich bekomme nur noch ein gekrächztes "Danke" hervor, dann trinke ich gierig von dem kühlen Nass.

Für eine Weile denke ich an nichts mehr, spüre nur, wie das wohltuende Wasser meine Kehle herunterrinnt. Das Lachen der Frauen klingt fern und gedämpft, und mir ist ein wenig schummrig. Als wäre dies alles ein Traum. Ich weiss zwar noch immer nicht, ob es nun wirklich ein Traum ist, oder nicht, aber für den Moment, in der warmen Nachmittagsonne wirkt es tatsächlich so. Ein Traum in einem Traum? Ich setze den Becher wieder ab, und bemerke, dass Achet mich interessiert beobachtet.

"Du wirkst, als wäre die etwas Schlimmes passiert", beginnt er vorsichtig, versucht seine Neugier unhörbar zu machen. Erst nicke ich, dann schüttele ich den Kopf. "Ich... mächte nicht darüber reden", bringe ich stockend hervor.

Wieder lächelt Achet. "Schon in Ordnung. Die meisten hier haben eine traurige Vergangenheit", erklärt er und sieht mich verständnisvoll an. "Man könnte fast meinen, der Harem des Pharaos ist sowas wie ein Urlaub vom harten Leben."

Es fällt mir schwer, ihm zu folgen. Meine Augenlider werden immer schwerer, bleiern legt sich Müdigkeit über mich. Ich bekomme gerade noch mit, wie ein Schatten über mich fällt, eine Hand meine umschließt und den Becher an sich nimmt.

"Ruh dich aus", sagt Achet leise, "du scheinst wirklch viel mitgemacht zu haben. Aber glaube mir, das ist nun vorbei. Bis auf ein oder zwei Besuche beim Pharao wirst du hier deinen Frieden finden." Mit sanfter Gewalt drückt er mich an den Schultern auf die Pritsche. Für einen Moment versteife ich mich, und blicke ihn beinahe angsterfüllt an. Doch in den tiefen braunen Seen ist keine Lüsternheit zu erkennen, nur Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Achet legt noch die dünne Leinendecke über meinen Körper, und alsbald begleiten mich die leisen Geräusche des Harems in einen ruhigen Schlaf.
 

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So, das war mein Kapitelvorrat... bis es weitergeht, kann es leider etwas dauern, ich hab hier nämlich grad ne Schreibblockade...Aber diese FF wird zuende geführt, versprochen. Ich mag sie nämlich *ggg*

Also, bis bald... und ja... ich würde mich über Kommis freuen *ganz lieb gugg*

Eure Chiyo-Ray

P.S: Wer Rechtschreibfehler (bzw. Tippfehler ^^°) findet, darf sie selbstverständlich behalten *smile*



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