Die Sache mit der Weltherrschaft

Die Sache mit der Weltherrschaft

Datum: 14. September 2006

Disclaimer: Boris’ Gedanken gehören mir, der Rest gehört denen, denen es gehört. Geld krieg ich dafür natürlich auch keins – das wär ja noch schöner!

Raiting: P6 / G

Genre: Humor, Drama (irgendwie)

Charaktere: Boris Balkov

Inhalt: Boris philosophiert über sein Dasein als Bösewicht.

Warnungen: Extreme Sinnlosigkeit.

A/N: Eigentlich habe ich nichts Großartiges dazu zu sagen. Höchstens vielleicht, dass ich das hier nur geschrieben habe, um über mein KreaTief und meine deswegen entstandenen Depressionen hinwegzukommen. Ich kann nur sagen, dass es einigermaßen gut funktioniert hat. Viel Spaß beim Lesen! ;-)
 

Die Sache mit der Weltherrschaft.

Boris Balkov war deprimiert. Wirklich schrecklich deprimiert. In seinem Leben gab es einfach keine Abwechslung. Was sollte er auch groß tun? Seine Untergebenen schikanieren? Voltaire huldigen? Wieder mal versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen?

Er seufzte. Wenn er nicht gerade so unkreativ wäre, würde er letzteres vermutlich versuchen. Aber in seinem Kopf hatte sich eine geistige Blockade aufgebaut, die nicht den kleinsten Plan zur kompletten Zerstörung und Übernahme der Welt durchließ.

Was sollte er jetzt nur tun? Seine Untergebenen hatte er erst heute Morgen mit seiner bloßen Anwesenheit und noch so einigem gequält. Wenn er jetzt plötzlich schon wieder auftauchen würde, würde er seinen Ruf als durchschaubare Persönlichkeit aufs Spiel setzen. Und Durchschaubarkeit gehörte zu einem Bösewicht einfach dazu. Undurchschaubarkeit verwirrte nur die so genannten Helden einer jeden Geschichte.

Wieder seufzte er. Wie er seinen Job doch manchmal hasste. Immer wurde von ihm erwartet, dass er die tollsten Pläne aus dem Nichts holte und in die Tat umsetzte. Und zwar so, dass Tyson & Co. trotzdem gegen ihn gewinnen konnten. Am besten ganz knapp, damit es möglichst spannend blieb. Dabei weiß doch jeder, dass jedes Kleinkind weiß, dass die Guten immer gewinnen. Oder zumindest meistens.

Aber bei Serien, die auf RTL2 liefen, konnte man fest damit rechnen, dass die Bösen immer verloren und sei es noch so unwahrscheinlich, dass sie es taten. Die Helden hatten ja immer noch irgendwelche Asse im Ärmel. Und dann das ständige Gefasel von wegen Freundschaft und Weltbeschützen und alles. Man könnte es ihm doch wenigstens mal gönnen, für ein paar Wochen Weltherrscher zu sein.

Nach spätestens den paar Wochen gäbe es ohnehin eine Revolution und er würde von seinem Thron gestürzt werden. Wäre ja nichts Neues, dass so etwas passiert. Vermutlich würde er nicht mit Hilfe einer Guillotine exekutiert werden, wie es früher eine beliebte Methode war, aber sein Tod würde auch nicht sehr viel schöner aussehen. Aber wenigstens wäre er dann nicht umsonst gestorben!

Wieder seufzte er. Er könnte zwar versuchen, in die Rolle eines Guten zu schlüpfen, aber die würde ihm vermutlich nicht besonders gut stehen. Außerdem würde sie bei ihm niemals glaubwürdig rüberkommen. Sein Gesicht war viel zu eingefallen und finster, um „gut“ zu sein. Wenn er lächelte, fingen kleine Kinder an zu weinen und wenn er es nicht tat, starrten sie ihn nur ängstlich an.

Er persönlich zog es vor, nicht zu lächeln.

Zudem eilte ihm sein schlechter Ruf voraus. Selbst wenn er sein Gesicht operativ verschönern ließ, würden sie ihn nicht als einen der ihren anerkennen.

Aber was dachte er überhaupt über so etwas nach? Er konnte Tyson und seine kleinen Freunde ohnehin noch nie leiden. Er würde sich einfach an seinen Schreibtisch setzen und einen neuen Plan für die Weltherrschaft verfassen.

Vielleicht klappte es ja diesmal.